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pfalz-magazin Sommer 2022

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Natur- und Artenschutz<br />

Der Biber ist zurück im Westen der Pfalz<br />

Der Biber ist zurück in der West<strong>pfalz</strong>. Manchmal versteckt,<br />

manchmal auch etwas offensichtlicher, kann der aufmerksame<br />

Wanderer Biberburgen an Bächen und Flußläufen erkennen.<br />

Biber sind in vielen Orten in der Pfalz wieder heimisch<br />

Stefanie Venske vom Biberzentrum in Fischbach bei Dahn beobachtet<br />

gemeinsam mit ehrenamtlichen Biberbetreuern die Tiere in<br />

ganz Rheinland-Pfalz sehr genau. Sie kartiert deren Dämme und<br />

Burgen und erfasst Spuren. Alleine in der West- und Süd<strong>pfalz</strong><br />

werden mehr als 100 Tiere leben, ist sie sich ziemlich sicher. So hat<br />

sie Biberspuren in der Nähe der Airbase in Ramstein entdeckt.<br />

Auch im Naturschutzgebiet Spießwald-Streitwiese bei Bruchmühlbach-Miesau<br />

leben Biber, weiß Venske. Am südlichen und<br />

östlichen Rand des Naturschutzgebietes fließt nämlich der Glan –<br />

und dort fühlen sich die Biber wohl. Die Gegend sei gut besiedelt,<br />

erzählt Venske. Dort gebe es zum Beispiel einen vom Biber<br />

gebauten Damm.<br />

„Der Biber ist in Rheinland-Pfalz auf dem Vormarsch.“<br />

Auch am Sippersfelder Weiher und an der Lauter bei Otterbach ist<br />

der Biber wieder heimisch. Zudem gibt es bei Dannenfels und bei<br />

Gerbach Biberspuren und auch deren Burgen. „Die Biber“, sagt<br />

Stefanie Venske, „haben sich flächendeckend ausgebreitet. Die<br />

Population ist stabil.“ Die Tiere kämen über Flüsse wie zum<br />

Beispiel Glan und Blies vor allem aus dem benachbarten Saarland,<br />

aber auch aus Frankreich in die West<strong>pfalz</strong>.<br />

Biber sind streng geschützt<br />

Der letzte Biber war 1840 aus Rheinland-Pfalz verschwunden.<br />

Dass er in den letzten Jahren doch wieder heimisch geworden ist,<br />

ist vor allem den angrenzenden und nahen Bundesländern zu<br />

verdanken. In Bayern, in Baden-Württemberg, in Hessen und im<br />

Saarland sind gezielt Biber angesiedelt worden. Von dort sind die<br />

Tiere wieder nach Rheinland-Pfalz eingewandert. Biber sind<br />

friedliche Pflanzenfresser, die inzwischen streng geschützt sind.<br />

Seit 1976 unterliegen Biber nicht mehr dem Jagdrecht. Da der<br />

Biber ein sehr dichtes und wasserabweisendes Fell hat, wurde er<br />

früher intensiv bejagt. Aus seinem Fell wurden unter anderem<br />

Mäntel und Hüte hergestellt.<br />

Probleme durch Biberbauten<br />

Auch wenn Biber eigentlich harmlose Gesellen sind, können sie<br />

durchaus Probleme bereiten. Wenn sie Bäume fällen und damit<br />

das Wasser von Bächen aufstauen, kann es schnell zu Überflutungen<br />

von Feldern und Wiesen kommen. Diese Probleme treten<br />

zumeist auf, wenn landwirtschaftliche Flächen bis direkt an das<br />

Gewässer heranreichen. Trotzdem darf man Biberdämme nur in<br />

seltenen Ausnahmefällen und mit Genehmigung der Naturschutzbehörden<br />

abtragen, erklärt Stefanie Venske.<br />

So geschehen, als das durch einen Biberdamm zurückgestaute<br />

Wasser in eine Kläranlage zu laufen drohte. Grundsätzlich gebe es<br />

in der West<strong>pfalz</strong> aber so gut wie keine Probleme, so Venske.<br />

Andere Bundesländer haben teilweise andere oder mehr durch<br />

den Biber verursachte Probleme. In Baden-Württemberg beispielsweise<br />

sollen Biber künftig in Ausnahmefällen sogar geschossen<br />

werden dürfen.<br />

Quelle: SWR<br />

Foto: Pixabay<br />

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