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VdB als Rettungsanker für Versagerkoalition

Nur Freiheitliche wagen Kritik an der Wiederkandidatur Alexander Van der Bellens

Nur Freiheitliche wagen Kritik an der Wiederkandidatur Alexander Van der Bellens

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Nr. 21 . Freitag, 27. Mai 2022<br />

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Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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Retouren an NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

FPÖ wirkt: Drei Initiativen<br />

im Landtag beschlossen!<br />

Gleich drei freiheitliche Anträge wurden letzte Woche im Salzburger<br />

Landtag angenommen. „Die Freiheitlichen positionieren sich<br />

im Gegensatz zu den Regierungsparteien mehr und mehr<br />

<strong>als</strong> konstruktive Kraft in Salzburg“, betonte FPÖ-Landesparteisekretär<br />

Andreas Schöppl. S. 13<br />

<strong>VdB</strong> <strong>als</strong> <strong>Rettungsanker</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Versagerkoalition</strong><br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

Nur Freiheitliche wagen Kritik an der Wiederkandidatur Alexander Van der Bellens<br />

S. 2/3<br />

Brüssel öffnet die Tür <strong>für</strong><br />

den Überwachungsstaat<br />

Foto: swiss-image<br />

Mit der „Chat-Kontrolle“ will die EU alle Brüger ausspionieren – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Kopftuchverbot fällt<br />

Schulden ohne Ende<br />

Rote Abkassierer<br />

Entpolitisierung<br />

Selbst in der Türkei dürfen Mädchen<br />

erst ab elf Jahren ein Kopftuch<br />

tragen. In Österreich wird<br />

aber sogar das von Türkis-Blau<br />

beschlossene Kopftuchverbot im<br />

Kindergarten jetzt von der ÖVP<br />

zurückgenommen. Ein Kniefall vor<br />

dem politischen Islam. S. 6<br />

Für die Umsetzung ihres „Green<br />

Deal“, der Energiewende und dem<br />

Ausstieg aus russischen Öl- und<br />

Gaslieferungen will Brüssel Milliarden<br />

Euro auf Pump einsetzen.<br />

Zugleich ermöglicht sie das den<br />

Mitgliedsländern und setzt den<br />

Stabilitätspakt weiter aus. S. 8/9<br />

Mit einer Plakat-Kampagne<br />

macht die Wiener FPÖ gegen<br />

das große Abkassieren des „roten<br />

Wien“ mobil. Mit der „Anpassung“<br />

des Richtwertzinses sowie massiven<br />

Gebühren-Erhöhungen hat die<br />

SPÖ die Teuerungswelle angefeuert,<br />

kritisiert die FPÖ. S. 11<br />

Am Küniglberg wurde brav die „Nebenabsprache“<br />

des schwarz-grünen<br />

Koalitionspakts mit Leben erfüllt und<br />

Lothar Lockl zum ORF-Stiftungsvorstand<br />

„gewählt“. Eine Meinungsumfrage<br />

zeigt aber, dass die Österreich<br />

genug von diesem Polit-Postenschacher<br />

im ORF haben. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Er tritt <strong>als</strong>o doch noch einmal<br />

an, wie erwartet. Alexander Van<br />

der Bellen wird sich der Wiederwahl<br />

<strong>als</strong> Bundespräsident stellen,<br />

um einen FPÖ-Kandidaten in der<br />

Hofburg zu verhindern und die<br />

Grünen weiter an der Macht zu<br />

halten.<br />

Selbstverklärung<br />

Das gab der, den überparteilichen<br />

„Kandidat“ mimende<br />

Alt-Grüne auch unumwunden<br />

in seinem Kandidatur-Video zu.<br />

Das wurde dann auch ganz in<br />

der überheblichen Selbstdarstellungsweise<br />

von Schwarz-Grün<br />

-über die Facebook-Seite der Präsidentschaftskanzlei<br />

der Öffentlichkeit<br />

präsentiert.<br />

Amtsmissbrauch an höchster<br />

Stelle? Ermittelt die WKStA bereits<br />

gegen den Mann, der angeblich<br />

„nicht so ist“, wie im „Ibiza-Video“<br />

die FPÖ heruntergemacht wurde?<br />

Aber nicht doch, der Präsident<br />

hat doch das große Ganze im<br />

Blick, das Tagesgeschäft sei nicht<br />

sein Fach, tönte er am Montag in<br />

der „ZiB2“.<br />

Also ist <strong>für</strong> ihn, der seinen<br />

Blick nur über den weiten Horizont<br />

des Weltgeschehens schweifen<br />

lässt, das Versagen der Koalition,<br />

die durch Coronakrise,<br />

Korruptionsskandale, Freunderlwirtschaft,<br />

Teuerungswelle und<br />

Ukrainekrieg stolpert, nichts <strong>als</strong><br />

eine „sich kräuselnde Welle“ im<br />

Meer und kein Orkan, der das<br />

Staatsgefüge gefährdet?<br />

Moment, Herr Van der Bellen:<br />

Die Fantastereien zweier angeheiterter<br />

Politiker waren 2019<br />

Grund genug, eine Regierung zu<br />

sprengen. Aber die Umsetzung<br />

derselben durch Türkis/Schwarz-<br />

Grün berühren die „Schönheit der<br />

Verfassung“ nicht?<br />

Ob diese Selbstverklärung auch<br />

die Österreicher teilen?<br />

Der Kandidat des gescheite<br />

FPÖ übt <strong>als</strong> einzige Partei Kritik am „schweigsamen Präsidenten“ und wil<br />

Nachdem sein langjähriger Berater und ehemaliger Kampagnenleiter<br />

Lothar Lockl sicher im ORF-Stiftungsrat gelandet war, verkündete<br />

Alexander Van der Bellen seine Kandidatur <strong>für</strong> das Amt des<br />

Bundespräsidenten. Während SPÖ und Neos bereits das Handtuch<br />

warfen, die ÖVP einmal mehr berät, will bisher nur die FPÖ einen eigenen<br />

Kandidaten präsentieren.<br />

„Mit Alexander Van der Bellen<br />

tritt der Kandidat des gescheiterten<br />

Systems erneut zur Bundespräsidentenwahl<br />

an. Hinter ihm haben<br />

sich logischerweise all jene Parteien<br />

versammelt, die zum Scheitern<br />

beigetragen haben - <strong>als</strong>o sowohl<br />

die Regierungsparteien, <strong>als</strong> auch<br />

die rote und rosarote Pseudo-Opposition“,<br />

erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Herbert Kickl zur<br />

Inszenierung der Wiederkandidatur<br />

Van der Bellens.<br />

Schweigsamer Präsident<br />

„Der Kandidat“, wie sich Van<br />

der Bellen jetzt in seiner Kampagne<br />

präsentiere, habe sich nach<br />

dem Hinausschmeißen der FPÖ<br />

aus der Bundesregierung <strong>als</strong> sicherer<br />

Rückhalt <strong>für</strong> die taumelnde<br />

schwarz-grüne Koalition entpuppt,<br />

kritisierte der FPÖ-Chef: „Alle 14<br />

Regierungs-Umbildungen hat er<br />

mit der stoischen Ruhe eines Angelobungs-Automaten<br />

abgespult.<br />

Er hat weder Fragen gestellt, noch<br />

Kritik an der unterirdischen Performance<br />

dieser schwarz-grünen<br />

Regierung geübt. Die schlechteste<br />

Bundesregierung aller Zeiten war<br />

<strong>für</strong> Van der Bellen gut genug. Und<br />

das ist ein Armutszeugnis <strong>für</strong> den<br />

Bundespräsidenten.“<br />

SPITZE FEDER<br />

Ein solches lieferte „Der Kandidat“<br />

auch in der „ZIB2“ am vergangenen<br />

Montag ab, <strong>als</strong> es statt<br />

der erwarteten Lobeshymnen doch<br />

einige kritische Fragen zu seinem<br />

Amtsverständnis gab.<br />

So habe er den damaligen Innenminister<br />

Herbert Kickl <strong>als</strong> „Belastung“<br />

empfunden, weshalb er dessen<br />

Entlassung auf Vorschlag des<br />

damaligen ÖVP-Kanzlers Sebastian<br />

Kurz zugestimmt habe.<br />

„Das ist in höchstem Maße unehrlich.<br />

In Wahrheit ging es Van<br />

der Bellen wohl nur darum, möglichst<br />

rasch Neuwahlen herbeizuführen,<br />

damit seine Grünen wieder<br />

ins Parlament und anschließend in<br />

eine Regierung kommen“, bemerkte<br />

FPÖ-Gener<strong>als</strong>ekretär Michael<br />

Schnedlitz zu dieser Aussage Van<br />

der Bellens.<br />

Aber die Dutzenden ÖVP-Skandale<br />

(Chat-Affären, Postenschacher,<br />

Missbrauch von Steuergeld<br />

zum Wohle der ÖVP, Hausdurchsuchungen<br />

im Bundeskanzleramt,<br />

14 Regierungsumbildungen, etc.)<br />

seien <strong>für</strong> den Bewunderer der Ästhetik<br />

unserer Verfassung aber keine<br />

„Belastung“ gewesen, wundert<br />

sich Schnedlitz: „Jene Unschuldsvermutung,<br />

auf die sich der Präsident<br />

im ZiB-Interview zu den<br />

Arbeitsplatzsicherung in Grün.<br />

Foto: NFZ<br />

„Van der Bellen steht <strong>für</strong> die Spaltung<br />

Tatenlosigkeit zur Kostenlawine und fü<br />

ÖVP-Skandalen immer wieder berufen<br />

hat, hat er bei Herbert Kickl,<br />

gegen den in der ,Ibiza-Causa‘ niem<strong>als</strong><br />

ermittelt wurde, nicht gelten<br />

lassen. Das ist einfach letztklassig,<br />

Herr Van der Bellen!“<br />

Verankert im grünen Umfeld<br />

Wenn er dann auch noch behaupte,<br />

absolut unabhängig zu sein,<br />

dann ist das eine Unverschämtheit<br />

gegenüber den Österreichern, die<br />

ihresgleichen suche, betonte der<br />

freiheitliche Gener<strong>als</strong>ekretär.<br />

Welchem Umfeld vertraute er <strong>als</strong><br />

Bundespräsident? Sein langjähri-<br />

IMPRESSUM<br />

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Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

rten Systems<br />

l <strong>als</strong> einzige einen Bürger-Kandidaten aufstellen<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Innenpolitik 3<br />

Wieder Schulschließungen?<br />

Nach einer kurzen Verschnaufpause fasse die<br />

schwarz-grüne Regierung mit dem aktuellen<br />

Gesetzesentwurf schon wieder Corona-Zwangsmaßnahmen<br />

an den österreichischen Schulen<br />

ins Auge, kritisierte FPÖ-Bildungssprecher<br />

Hermann Brückl (Bild). ÖVP-Bildungsminister<br />

Martin Polaschek habe vor Journalisten betont,<br />

Vorbereitungen <strong>für</strong> Lockdown-Szenarien<br />

zu treffen: „Dieser ‚Polaschek-Plan‘ heißt <strong>als</strong>o<br />

Schulschließungen, ‚Distance Learning‘, Maskenzwang<br />

und Tests sowie weitere Bildungsdefizite<br />

<strong>für</strong> die Schüler.“<br />

der Gesellschaft durch eine völlig evidenzbefreite Corona-Politik, <strong>für</strong> die<br />

r die Aufweichung unserer Neutralität“, kritisierte FPÖ-Chef Herbert Kickl.<br />

Schwarze Alibi-Aktion<br />

Die tröpfchenweise präsentierten Zwischenergebnisse<br />

der sogenannten „Aktion scharf“<br />

des ÖVP-Innenministers gegen die illegale<br />

Einwanderung seien ein Beleg <strong>für</strong> das Totalversagen<br />

der schwarz-grünen Bundesregierung,<br />

bemerkte FPÖ-Sicherheitssprecher<br />

Hannes Amesbauer (Bild). Seit Anfang Mai<br />

wurden 1.400 Polizisten zu angekündigten<br />

910 Planquadraten an Grenzübergängen vergattert.<br />

Dabei wurden mehr <strong>als</strong> 40.000 Personen<br />

kontrolliert, 440 davon konnten keine<br />

gültige Aufenthaltserlaubnis vorweisen.<br />

Foto: NFZ<br />

ger Berater Lothar Lockl habe mit<br />

seiner Agentur hunderttausende<br />

Euro im grünen „Klimaministerium“<br />

abkassiert, obwohl er bei den<br />

Ausschreibungs-Bewertungen niem<strong>als</strong><br />

Erstgereihter gewesen sei.<br />

Und wem vertraut „Der Kandidat“?<br />

Sein jetziger Wahlkampfmanager<br />

Martin Radjaby – Erfinder<br />

der „Schau auf Dich, schau auf<br />

mich“-Corona-Kampagne – war<br />

zuvor Kommunikations-Chef der<br />

Grünen; Gustav Götz, <strong>als</strong> weiterer<br />

Mann bei der <strong>VdB</strong>-Kampagne,<br />

stammt aus dem Kabinett von Vizekanzler<br />

Werner Kogler.<br />

FPÖ-Chef Kickl erinnerte an<br />

das Versprechen, die Gräben, die<br />

im Bundespräsidenten-Wahlkampf<br />

2017 aufgerissen worden seien,<br />

überwinden zu wollen. Aber er habe<br />

sie nur weiter aufgerissen, er habe<br />

vor dem Angriff auf die Grund- und<br />

Freiheitsrechte durch die Corona-Maßnahmen<br />

ebenso kapituliert<br />

wie jetzt vor der Teuerungswelle<br />

und der versuchten Aufweichung<br />

der Neutralität durch die Koalition:<br />

„Es braucht jemanden, der <strong>als</strong> Bundespräsident<br />

an der Seite der Bürger<br />

steht und sich nicht hinter der Regierung<br />

versteckt.“<br />

Foto: NFZ<br />

2,6 Millionen Dosen zuviel?<br />

Wie aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung<br />

des grünen Gesundheitsministers<br />

Johannes Rauch hervorgeht, wurden<br />

gerade einmal 5.843 Dosen des von der Regierung<br />

<strong>als</strong> Alternative gepriesenen Vakzins<br />

Novavax von Dezember 2021 bis Anfang April<br />

2022 verabreicht. Gleichzeitig sind knapp<br />

2,6 Millionen Impfstoff-Dosen in Österreich<br />

lagernd, die bis 31. August haltbar sind. „Diese<br />

weitere Negativbilanz des schwarz-grünen<br />

Totalversagens in der Corona-Politik zeigt,<br />

wie Steuergeld systematisch in den Sand gesetzt<br />

wird“, kritisierte FPÖ-Gesundheitssprecher<br />

Gerhard Kaniak (Bild).<br />

SPRUCH DER WOCHE<br />

„Nationalisten greifen<br />

nach der Macht,<br />

wenn wir es zulassen.“<br />

Alexander Van der Bellen<br />

22. Mai 2022<br />

Foto: NFZ<br />

Der Bundespräsident verteidigt<br />

mit Angst- und Panikmacherei<br />

– wie dam<strong>als</strong> zu den Corona-Maßnahmen<br />

– die schwarze<br />

Korruption und die grüne Freunderlwirtschaft.<br />

BILD DER WOCHE Was in Ungarn und – hier im Bild – in Slowenien<br />

geht, ist in Österreich wegen EU-Recht unmöglich?<br />

Foto: NFZ


4 Schwerpunkt<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Vor wenigen Tagen präsentierte<br />

die zuständige EU-Kommissarin<br />

<strong>für</strong> Inneres, Ylva Johansson, den<br />

Vorschlag der Europäischen Kommission<br />

zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch<br />

im Netz. Der Titel<br />

des Entwurfs der Europäischen Verordnung<br />

und die darin formulierten<br />

ersten Zeilen der erläuternden Begründung,<br />

die durch das Aufzeigen<br />

aktueller Zahlen und Studien zur<br />

Kindesmissbrauchs-Thematik die<br />

Notwendigkeit des Gesetzesvorschlages<br />

in den Vordergrund stellt,<br />

lassen auf den ersten Blick ein unterstützenswertes<br />

Anliegen vermuten.<br />

Bei näherer<br />

Betrachtung der<br />

135 Seiten umfassenden<br />

Verordnung<br />

stellte<br />

sich aber eine<br />

weitere drohende<br />

und vor allem<br />

verheerende<br />

Fehlentwicklung auf EU-Ebene<br />

heraus.<br />

Abgesehen davon, dass die Zuständigkeit<br />

der Europäischen Union<br />

in derartigen Bereichen in Frage zu<br />

stellen ist, verfolgt und bewirkt die<br />

Europäische Kommission unter dem<br />

Deckmantel des Kampfes gegen<br />

die Verbreitung von Darstellungen<br />

von Kindesmissbrauch im Internet<br />

mit dem vorgelegten Verordnungsentwurf<br />

im Ergebnis die flächendeckende<br />

Massenüberwachung<br />

samt Vorratsdatenspeicherung<br />

aller Bürger innerhalb<br />

der Europäischen<br />

Union.<br />

Der Schutz Minderjähriger<br />

vor Missbrauch<br />

und sexuellen<br />

Übergriffen im<br />

Allgemeinen aber auch<br />

gerade in den digitalen<br />

Sphären ist ein<br />

ernstes Anliegen,<br />

das entschlossene<br />

und vor allem<br />

zielgerichtete<br />

Maßnahmen<br />

verdient. Der<br />

Vorschlag der<br />

Kommissi-<br />

Foto: FPÖ<br />

Der EU-Vorstoß zur Chat-<br />

Überwachung ist ein neuer<br />

Anschlag auf die Grundrechte<br />

Von Harald Stefan, FPÖ-Justizsprecher<br />

on ist aber aufgrund einer völlig<br />

überschießenden Regelung absolut<br />

ungeeignet und mit unseren freiheitlichen<br />

Vorstellungen einer Gesellschaft<br />

absolut unvereinbar, wie<br />

sich nachfolgend zeigen wird:<br />

Konkret sollen nämlich private<br />

Anbieter von E-Mail-Services,<br />

Kommunikationsplattformen wie<br />

WhatsApp, Telegram und Co. und<br />

überhaupt sämtliche Anbieter von<br />

Kommunikationsdiensten im Netz<br />

künftig in die Pflicht genommen<br />

werden, um die Überwachung der<br />

Kommunikation ihrer Nutzer sicherzustellen.<br />

Die technische Um-<br />

„Der Vorschlag der Kommission ist aber<br />

aufgrund einer völlig überschießenden<br />

Regelung absolut ungeeignet und mit<br />

unseren freiheitlichen Vorstellungen einer<br />

Gesellschaft absolut unvereinbar.“<br />

setzung der Überwachung überlässt<br />

die Europäische Kommission freilich<br />

den Anbietern selbst.<br />

Im Falle von jenen Kommunikationsplattformen,<br />

die eine sogenannte<br />

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung<br />

(E2E) anbieten, die den Nutzern des<br />

Dienstes die Versendung sicher verschlüsselter<br />

Nachrichten ermöglicht,<br />

sieht die vorgeschlagene EU-Verordnung<br />

gar ein De-facto-Verbot<br />

von verschlüsselten Chats vor. Denn<br />

auch sicher verschlüsselte<br />

Korrespondenz sollen<br />

zukünftig einer<br />

Überwachung<br />

zugänglich<br />

gemacht<br />

werden.<br />

A u f -<br />

grund einer<br />

sogenannten<br />

„Detection<br />

Order“<br />

(Durchsuchungsbefehl),<br />

Foto: twitter.com/vonderleyen<br />

die von einer neu zu errichtenden<br />

EU-Behörde („EU-Centre“) in Den<br />

Haag mit rund 100 Mitarbeitern zu<br />

erlassen sein wird, haben jene Anbieter<br />

von Kommunikationsdiensten<br />

im Netz die angefragten Datensätze<br />

sicherzustellen, den Datenverkehr<br />

auf Vorrat zu speichern und in Folge<br />

mit Algorithmen zu durchsuchen.<br />

Für uns Freiheitliche besteht kein<br />

Zweifel, dass diese geplante lückenlose<br />

Kontrolle sämtlicher Kommunikationskanäle<br />

aller europäischen<br />

Bürger im digitalen Raum eine Missachtung<br />

von Grundrechten darstellt,<br />

die mit unserer liberal geprägten<br />

Grundhaltung und<br />

geltendem Recht<br />

nicht vereinbar<br />

ist. Dieses mehr<br />

<strong>als</strong> fragwürdige<br />

Gesetzesvorhaben<br />

der Europäischen<br />

Kommission stößt<br />

aber nicht nur auf<br />

nationaler Ebene auf Kritik. Auch<br />

Harald Vilimsky, freiheitlicher Delegationsleiter<br />

im Europaparlament,<br />

schlägt in dieselbe Kerbe und sieht<br />

mit dem Vorschlag ein abermaliges<br />

Überschreiten einer roten Linie<br />

durch die EU-Kommission.<br />

Neben freiheitlicher Kritik werden<br />

auch unzählige kritische Stimmen<br />

aus den unterschiedlichsten<br />

Fachbereichen laut, die kein gutes<br />

Haar an der präsentierten EU-Verordnung<br />

lassen. So wird der Kommission<br />

vorgeworfen, besonders<br />

heikle Regelungs-Inhalte der Verordnung<br />

bewusst in einem künstlich<br />

aufgeblasenen Verordnungstext<br />

zu verschleiern. Außerdem lässt die<br />

EK scheinbar absichtlich trotz der<br />

vorliegenden 135 Seiten (!) wichtige<br />

Fragen hinsichtlich der Wirkung<br />

und Folgen eines „Durchsuchungsbefehls“<br />

unbeantwortet. Und schlussendlich<br />

zeigen sich auch schon<br />

aus juristischer Sicht einerseits die<br />

ersten Widersprüche mit anderen<br />

Richtlinien der Europäischen Union<br />

(Bsp. E-Commerce-Richtline) bzw.<br />

Kollisionen mit geltendem Datenschutzrecht<br />

und andererseits ernstzunehmende<br />

datenschutzrechtliche<br />

Bedenken.<br />

Foto: EP<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Mit der geplanten Verordnung der „Ch<br />

Die Tür zu<br />

Harald Vilimsky, freiheitlicher<br />

Delegationsleiter im<br />

Europaparlament, warnt im<br />

NFZ-Interview vor der anlasslosen<br />

Massenüberwachung, die<br />

die EU-Kommission unter dem<br />

Deckmantel des „Kampfs gegen<br />

Kindesmissbrauch“, den<br />

EU-Bürgern unterjubeln will:<br />

„Da liebäugelt man in der<br />

EU-Kommission ganz offensichtlich<br />

mit einem Überwachungsstaat<br />

à la China.“<br />

Die EU-Kommission hat eine<br />

Verordnung präsentiert, die sich<br />

gegen Kindesmissbrauch richtet,<br />

aber umfassende Überwachungsmöglichkeiten<br />

beinhaltet. Geht<br />

Brüssel damit zu weit?<br />

Vilimsky: Ja, definitiv. Natürlich<br />

ist jeder da<strong>für</strong>, dass Kindesmissbrauch<br />

verhindert wird. Was<br />

aber die Kommission hier liefert,<br />

wird von Experten <strong>als</strong> das ausgefeilteste<br />

System zur Massenüberwachung<br />

bezeichnet, das außerhalb<br />

Russlands oder Chinas eingerichtet<br />

wurde.<br />

Wo genau ist das Problem?<br />

Vilimsky: Man will verhindern,<br />

dass kinderpornographische Inhalte<br />

über das Internet verteilt werden.<br />

Dazu soll automatisiert und<br />

völlig anlasslos die gesamte Internet-Kommunikation<br />

durchsucht


Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

Schwerpunkt<br />

5<br />

at-Kontrolle“ kann Brüssel bald alle Aktivitäten der Bürger Europas im Internet oder den sozialen Medien überwachen, kontrollieren und zensieren.<br />

m Überwachungsstaat wird geöffnet<br />

und mit Hilfe von Algorithmen problematische<br />

Inhalte erkannt werden.<br />

Das heißt: Für die EU-Kommission<br />

sind alle Bürger verdächtig und<br />

müssen sich eine Durchsuchung ihrer<br />

gesamten Online-Kommunikation<br />

gefallen lassen. Da wird ganz<br />

brachial die Axt an die Grundrechte<br />

der Bürger gelegt. Wir haben es mit<br />

einer völlig überschießenden Regelung<br />

zu tun, die in dieser Form in<br />

keinem Verhältnis zum beabsichtigten<br />

Zweck steht.<br />

Könnte damit auch nach anderen<br />

Inhalten gesucht werden?<br />

Vilimsky: Ja, das steht zu be<strong>für</strong>chten.<br />

Man bräuchte nur die Algorithmen<br />

entsprechend anzupassen,<br />

und schon könnte man auch<br />

beispielsweise nach Anzeichen <strong>für</strong><br />

missliebige politische Meinungen<br />

fahnden. Das Missbrauchs-Potential<br />

ist gewaltig. Dass die EU-Kommission<br />

unter Ursula von der Leyen<br />

das überhaupt beabsichtigt,<br />

lässt tief blicken. Da liebäugelt<br />

man ganz offensichtlich mit einem<br />

Überwachungsstaat à la China.<br />

Bemerkenswert ist auch, dass<br />

die Kommission ihr Vorhaben gezielt<br />

zu verschleiern versucht. Zuerst<br />

war stets davon die Rede, dass<br />

es „nur“ um die Überwachung von<br />

Internet-Chats gehen soll. Tatsächlich<br />

zeigt sich in den Tiefen des<br />

Entwurfs, dass im Prinzip jede Art<br />

von interpersoneller Kommunikation<br />

erfasst werden soll. Damit<br />

wären auch reine Zugangs-Anbieter<br />

betroffen, App-Stores, Gaming-Plattformen<br />

oder Cloud-Provider.<br />

Und natürlich wäre jede<br />

Art von Verschlüsselung privater<br />

Kommunikation ausgehebelt.<br />

Das ist der feuchte Traum der<br />

Brüsseler Überwachungsstaats-Fetischisten.<br />

Selbst<br />

der Ausschuss <strong>für</strong> Regulierungskontrolle<br />

soll Zweifel<br />

daran geäußert haben,<br />

ob diese Pläne überhaupt<br />

legal sind, weil eine solche<br />

Art von Massenüberwachung<br />

mit anderen EU-Vorschriften<br />

kollidiert.<br />

Angeblich<br />

soll sich sogar<br />

Hollywood-Star<br />

Ashton Kutcher<br />

eingeschaltet<br />

haben...<br />

Vilimsky: Das zeigt einmal<br />

mehr, dass die EU-Kommission ein<br />

Problem mit Lobbying hat. Kutcher<br />

hat nämlich eine Organisation<br />

namens „Thorn“ gegründet, die in<br />

Brüssel <strong>als</strong> Charity-Organisation<br />

auftritt. Diese hat eine Software<br />

herausgebracht, die auf das<br />

Aufspüren von Kindesmissbrauchs-Inhalten<br />

spezialisiert<br />

ist. Apropos von<br />

der Leyen: Die<br />

kennt das ja alles<br />

längst – und<br />

kann es trotzdem<br />

nicht lassen. Sie<br />

hat ähnliches<br />

schon<br />

Foto: EP<br />

2009 <strong>als</strong> deutsche Familienministerin<br />

versucht – und sich dabei<br />

wegen ihrer Liebe zur Zensur den<br />

Spitznamen „Zensursula“ eingehandelt.<br />

Ihre Lernfähigkeit scheint<br />

jedenfalls kleiner zu sein <strong>als</strong> ihr<br />

Drang nach Massenüberwachung.<br />

Glauben Sie, dass der Kommissionsvorschlag<br />

auch umgesetzt wird?<br />

Vilimsky: Ich hoffe nicht.<br />

Glücklicherweise ist der Widerstand<br />

dagegen durchaus beachtlich<br />

und lässt hoffen. Schon im März<br />

haben sich 47 Organisationen zusammengetan<br />

und in einem Brief<br />

an von der Leyen und Innenkommissarin<br />

Ylva Johansson ihre massiven<br />

Bedenken mitgeteilt. Kritik<br />

kommt ganz stark auch von zahlreichen<br />

Digitalexperten und Bürgerrechtlern.<br />

Aber wir wissen ja,<br />

wie das Brüssel so macht: Wenn´s<br />

nicht gleich klappt, kommt es in<br />

anderer Form wieder. Bedenklich<br />

ist, dass die Kommission bereits<br />

ein EU-weites Überwachungsnetz<br />

aufbauen lässt. In einem der Begleitdokumente<br />

zum Kommissionsentwurf<br />

findet sich der Hinweis,<br />

dass trotz Fehlens jeder rechtlichen<br />

Grundlage bereits ein Fonds eingerichtet<br />

wurde, mit dem noch vor<br />

dem Sommer Pilotprojekte eingerichtet<br />

werden sollen. Die gesamte<br />

Vorgangsweise der Kommission in<br />

dieser Frage ist völlig jenseitig.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Manche brauchen länger. Diese<br />

alte Binsenweisheit hat sich in<br />

der letzten Plenarwoche wieder<br />

einmal <strong>als</strong> wahr herausgestellt.<br />

Zum einen die SPÖ, die sich<br />

<strong>für</strong> die Einbringung eines Neuwahl-Antrages<br />

abfeiern ließ. Dabei<br />

wurde übersehen, dass der<br />

Freiheitliche Parlamentsklub bereits<br />

im Dezember letzten Jahres<br />

einen solchen eingebracht hat,<br />

aber zwei Fristsetzungsanträge<br />

von allen anderen Parteien abgelehnt<br />

wurden.<br />

Original statt Kopie<br />

Jetzt aber ist die SPÖ zur Erkenntnis<br />

gekommen, dass nichts<br />

mehr weitergehe, die Regierung<br />

nichts zusammenbringe. Eine<br />

richtige Erkenntnis, bloß ein<br />

bisschen spät. Und was bedeutet<br />

das im Umkehrschluss? Dass die<br />

Politik von ÖVP und Grünen bisher<br />

in Ordnung war? Das etwas<br />

weiter gegangen ist, nach all den<br />

Mücksteins und Schallenbergs?<br />

Nicht festlegen wollen sich die<br />

Neos, ob sie dem Neuwahlantrag<br />

zustimmen werden. Im Bundesrat<br />

haben sie einen Misstrauensantrag<br />

abgelehnt. Ähnlich skurril<br />

deren Haltung in der Covid-Causa:<br />

Zur Überraschung aller<br />

stimmte ihre Klubobfrau <strong>für</strong> die<br />

Impfpflicht, einige Abgeordnete<br />

verweigerten die Gefolgschaft.<br />

Jetzt versucht man, den Schaden<br />

zu begrenzen, weshalb die Pinken<br />

einen Entschließungsantrag<br />

zur Aufhebung der Maskenpflicht<br />

in allen Wirtschaftsbereichen einbrachten.<br />

Dabei hätte es genügt,<br />

einem der unzähligen Anträge der<br />

FPÖ zur Abschaffung der Masken-Schikane<br />

zuzustimmen.<br />

Zweimal mehr hat sich <strong>als</strong>o gezeigt,<br />

dass die FPÖ mit ihren Forderungen<br />

richtig liegt, die anderen<br />

diese – verspätet – übernehmen.<br />

Foto: NFZ<br />

JUSTIZPOLITIK<br />

Schutz und Hilfe <strong>für</strong> Minderjährige<br />

Die FPÖ hat letze Woche im Nationalrat einen<br />

Antrag <strong>für</strong> ein Maßnahmenpaket zum Schutz und<br />

zur Hilfe von und <strong>für</strong> Minderjährige eingebracht.<br />

„Es geht uns darum, die Möglichkeit zu schaffen,<br />

zum Kindeswohl eingreifen zu können und eine<br />

gesetzliche Maßnahme zu haben, wenn eben dieses<br />

Wohl so massiv gefährdet ist – wenn alle zuständigen<br />

Institutionen dies auch so sehen“, erläuterte<br />

FPÖ-Justizsprecher Harald Stefan.<br />

Foto: NFZ<br />

FAMILIENPOLITIK<br />

Teures Verfahren<br />

Aus einer Anfragebeantwortung<br />

von ÖVP-Finanzminister Magnus<br />

Brunner an FPÖ-Frauensprecherin<br />

Rosa Ecker geht hervor, dass das<br />

Familienbeihilfenverfahren „FA-<br />

BIAN“ Kosten von mehr <strong>als</strong> 14,6<br />

Millionen Euro verursacht hat. Die<br />

Betriebskosten sind um 30 Prozent<br />

höher <strong>als</strong> beim alten System.<br />

ÖVP fällt bei eigenen<br />

Gesetzen im Liegen um<br />

FPÖ-Kritik an Aufhebung des „Kopftuchverbots“ im Kindergarten<br />

Das Kopftuch stehe <strong>für</strong> die<br />

Unterdrückung von Frauen<br />

auf der ganzen Welt, wo der politische<br />

Islam Fuß gefasst habe –<br />

aber nicht <strong>für</strong> die ÖVP, kritisierte<br />

FPÖ-Gener<strong>als</strong>ekretär Michael<br />

Schnedlitz.<br />

„Das Wort eines ÖVP-Politikers<br />

ist ganz einfach nichts wert, genausowenig<br />

wie ein schwarzer Handschlag<br />

oder eine schwarze Unterschrift“,<br />

kritisierte Schnedlitz die<br />

reihenweise Abkehr von ÖVP-Landeshauptleuten<br />

von diesem unter<br />

Türkis-Blau beschlossenen Gesetz.<br />

Anbiederung an Islamisten<br />

„Diesen Umfaller kann man <strong>als</strong><br />

Andienerei an die Parallelgesellschaften<br />

des politischen Islam sehen.<br />

Keine andere ‚Religionsform‘<br />

Die Ermittlungen der Wirtschafts-<br />

und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

(WKStA) gegen den<br />

ehemaligen Verteidigungsminister<br />

Schnedlitz: ÖVP nimmt eigene Gesetzesbeschlüsse zurück.<br />

behandelt Frauen derart schäbig<br />

und mit Verachtung“, betonte der<br />

FPÖ-Gener<strong>als</strong>ekretär. Aber das<br />

dürfte Karl Nehammer & Co. allerdings<br />

egal sein, sonst könne man<br />

sich das Verhalten seiner Partei nicht<br />

erklären. Denn das Kopftuchverbot<br />

an Kindergärten und Schulen diene<br />

Mädchen und Frauen mehr <strong>als</strong> jedes<br />

Gendersternchen oder Binnen-I.<br />

Die Vernaderung Kunaseks ist gescheitert<br />

Mario Kunasek (Bild) im Zusammenhang<br />

mit der im Juli 2019 erfolgten<br />

Ernennung von drei Generälen<br />

des Bundesheeres per 20. Mai<br />

2022 sind eingestellt wurden. Damit<br />

ist der Vernaderungsversuch,<br />

der über eine anonyme Anzeige bei<br />

der WKStA im Herbst 2020 gestartet<br />

worden war, in sich zusammengebrochen.<br />

Als Begründung <strong>für</strong> die Einstellung<br />

führt die WKStA an, dass<br />

Kunasek bei seinen Entscheidungen<br />

im gegenständlichen Fall stets<br />

zwischen Kandidaten ausgewählt<br />

hat, die von der zuvor verpflichtend<br />

einzusetzenden Begutachtungskommission<br />

<strong>als</strong> „im höchsten Ausmaß<br />

geeignet“ bewertet wurden.<br />

Darüber hinaus attestierte die<br />

Staatsanwaltschaft dem Freiheitlichen,<br />

dass er „bestrebt war, eine<br />

Entscheidung auf Basis sachlicher<br />

Entscheidungsmerkmale zu treffen“.<br />

Der Tatbestand des Amtsmissbrauchs<br />

sei in mehrfacher<br />

Hinsicht „nicht erfüllt“.<br />

„Ich habe mich bei all den getroffenen<br />

Personalentscheidungen<br />

an den Vorschlag der Begutachtungskommissionen<br />

gehalten. Das<br />

war und ist fixer Bestandteil meines<br />

Amtsverständnisses,“ erklärte<br />

Kunasek dazu.<br />

Foto: NFZ


Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

Anstatt sofort effektive Maßnahmen zu setzen, um den Bürgern<br />

rasch helfen zu können, beruft die schwarz-grüne Koalition eine<br />

Expertenkommission ein, ob es in Österreich überhaupt eine Inflation<br />

samt Teuerung gebe, kritisierte FPÖ Wirtschaftssprecher Erwin<br />

Angerer die Unttätigkeit der Bundesregierung.<br />

Parlament 7<br />

Schwarz-Grün treibt Österreicher in die Armut<br />

FPÖ-Angerer kritisiert die „vorsätzlich unterlassene Hilfeleistung dieser Regierung“<br />

Eine derartige Vorgangsweise ist<br />

nicht nur unverantwortlich, sondern<br />

grob fahrlässig und gefährdet<br />

überdies den gesamten Wirtschaftsstandort<br />

Österreich“, empörte sich<br />

Angerer über die jüngsten Aussagen<br />

von ÖVP-„Superminister“<br />

Martin Kocher.<br />

Kocher, der zum Arbeitsressort<br />

jetzt die Wirtschaftsagenden dazu<br />

erhält, erklärte am vergangenen<br />

Samstag in der Ö1-Radiosendung<br />

„Im Journal zu Gast“, dass viele<br />

Österreicher nur „relativ gesehen<br />

ärmer“ geworden seien.<br />

„Sie sind nicht nur relativ gesehen<br />

ärmer geworden, sondern es<br />

gibt jetzt in Österreich schon viel<br />

zu viele Menschen, die sich mit<br />

dem Geld, das sie verdienen, ihr<br />

Leben einfach nicht mehr leisten<br />

können. Diese Tatsache sollte sich<br />

der Minister einmal in sein ‚wirtschaftspolitisches<br />

Stammbuch‘<br />

schreiben“, erwiderte Angerer darauf.<br />

Trotz Rekordenergiepreisen:<br />

CO2-Steuer kommt<br />

In der Fragestunde des Nationalrates<br />

hatte die grüne Umweltministerin<br />

Eleonore Gewessler letzte<br />

Woche angekündigt, trotz massiver<br />

Preissteigerungen bei Energie an<br />

der Einführung der CO2-Bepreisung<br />

ab 1. Juli weiter festhalten zu<br />

wollen – und das auch noch, ohne<br />

Widerspruch aus den Reihen der<br />

OVP zu ernten.<br />

„Somit wird ab Anfang Juli aberm<strong>als</strong><br />

der Preishammer ausgepackt<br />

und das Leben der Österreicher<br />

aberm<strong>als</strong> wesentlich teurer. Vor<br />

allem die Treibstoffpreise werden<br />

Dank dieses CO2-Belastungspakets<br />

nochm<strong>als</strong> deutlich steigen“,<br />

warnte FPÖ-Umweltsprecher Walter<br />

Rauch einmal mehr vor den<br />

Konsequenzen dieses Schrittes.<br />

Statt in den Markt einzugreifen, um<br />

die Menschen zu entlasten, schlage<br />

Schwarz-Grün einen politisch<br />

gewollten Zuschlag auf die Teuerungswelle<br />

herbei.<br />

Den <strong>als</strong> Alternative in Aussicht<br />

gestellten „Klimabonus“ in der<br />

Höhe von 100 bis 200 Euro jährlich<br />

bezeichnete Rauch angesichts der<br />

Rauch: Grüne Steuerlast wächst.<br />

kommenden Teuerungen <strong>als</strong> „blanken<br />

Hohn“, insbesondere <strong>für</strong> die<br />

Pendler, die auf das Auto angewiesen<br />

seien. Aber diese Maßnahme<br />

treffe alle Österreicher, da damit<br />

auch Strom – Stichwort Gaskraftwerke<br />

– und Heizen teurer werden.<br />

„Lieber befeuert man zuerst<br />

die Teuerung, bevor man konkrete<br />

Alternativen zur Verfügung stellt“,<br />

kritisierte Rauch die fehlende Planung<br />

der Bundesregierung zu den<br />

erwarteten Preissteigerungen oder<br />

zu den von der EU geplanten Ölund<br />

Gasembargos gegen Russland.<br />

Diese haben ÖVP, SPÖ, Grüne und<br />

Neos im EU-Parlament nämlich<br />

eingefordert.<br />

Foto: NFZ<br />

Angerer: Koalition treibt immer mehr Österreicher in die Armut.<br />

Nur heiße Luft von der ÖVP<br />

Denn die Teuerungswelle, mit<br />

der die Österreicher derzeit nämlich<br />

konfrontiert seien, sei „in<br />

Wahrheit eine vorsätzlich unterlassene<br />

Hilfeleistung“ dieser Regierung,<br />

betonte der FPÖ-Wirtschaftssprecher:<br />

„Diese herzlose Politik<br />

wird noch mehr Österreicher in die<br />

Armut treiben und unseren Mittelstand<br />

vernichten.“<br />

Nur noch mit Kopfschütteln reagierte<br />

Angerer auf die Ankündigung<br />

des ÖVP-Wirtschaftsministers,<br />

doch eine Abschaffung der<br />

„Kalten Progression in Betracht<br />

ziehen zu wollen“: „Diese langjährige<br />

Forderung der FPÖ greifen die<br />

anderen Parteien immer nur dann<br />

auf, wenn sie mit ihrem Latein am<br />

ENTLASTUNG FÜR ÖSTERREICH – JETZT!<br />

Kostenlawine stoppen<br />

Ende sind. Angesichts der heißen<br />

Luft, die von der ÖVP dazu in den<br />

letzten Wochen produziert wurde,<br />

von Bundeskanzler Nehammer bis<br />

zu Finanzminister Brunner, wird<br />

auch Kochers Ankündigung sich<br />

<strong>als</strong> solche auflösen.“<br />

Die Kostenlawine ist die direkte Folge der völlig untauglichen Corona-Politik<br />

der Bundesregierung und eine konkrete Auswirkung des Klimawahns, dem sich<br />

ÖVP und Grüne verschrieben haben.<br />

Denn dadurch wurde im Rahmen der öko-ASOZIALEN Steuerreform eine massive<br />

Erhöhung der Preise <strong>für</strong> Benzin und Diesel ermöglicht. Was wir hier aktuell brauchen, sind<br />

Steuersenkungen und Preisobergrenzen – ebenso bei den Energiekosten <strong>für</strong> Strom und Gas, die<br />

schon zuletzt viel teurer geworden sind und demnächst wegen der Entwicklungen in der Ukraine<br />

völlig durch die Decke gehen könnten.<br />

All das macht sich in einer Inflationsrate von fast 6 Prozent im Februar 2022 bemerkbar. Eine Geldentwertung<br />

in diesem Ausmaß haben wir in Österreich seit fast 40 Jahren nicht mehr gesehen. Wir<br />

fordern daher ein sofortiges und umfassendes Entlastungspaket <strong>für</strong> die Österreicher und werden<br />

den Protest gegen diese schwarz-grüne Politik der Belastung solange fortsetzen, bis diese Regierung<br />

Geschichte ist!<br />

So stoppen wir die Kostenlawine!<br />

Halbierung der Mehrwertsteuer und der Mineralölsteuer auf Benzin und Diesel<br />

Streichung der CO 2<br />

-Abgabe<br />

Erhöhung von Kilometergeld und Pendlerpauschale<br />

Halbierung der Mehrwertsteuer auf Gas und Strom<br />

Heizkostenzuschuss von 300 Euro pro Haushalt und Jahr<br />

Halbierung der Mehrwertsteuer <strong>für</strong> Grundnahrungsmittel<br />

Signifikante Lohnerhöhungen <strong>für</strong> Arbeitnehmer<br />

Deutliche Senkung der Lohnnebenkosten<br />

Inflationsanpassung von Pensionen und Arbeitslosengeld<br />

Ende der extrem teuren Corona-Politik<br />

Evaluierung der Russland-Sanktionen<br />

Widerstand gegen die EU-Schuldenunion<br />

Wenn Sie sich unseren Forderungen anschließen, ersuche ich<br />

Sie, die Petition auf unserer Webseite zu unterstützen.<br />

Herbert Kickl | FPÖ-Obmann<br />

JETZT DIE PETITION UNTERZEICHNEN:<br />

STOPP.KOSTENLAWINE.AT<br />

Foto: NFZ


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Die EU auf dem Weg<br />

zur Schuldenunion<br />

EU braucht mehr Orbáns,<br />

weniger von der Leyens<br />

In der Nationalratsdebatte zum<br />

Ergebnis der „EU-Zukunftskonferenz“<br />

vermisste FPÖ-Sicherheitssprecher<br />

Hannes Amesbauer jeglichen<br />

rationalen Gedanken zur<br />

Einwanderung.<br />

So merkte er etwa zum Punkt<br />

„Verteilungsquote von Migranten“<br />

an: „Das bedeutet nichts anderes<br />

<strong>als</strong> eine von Brüssel gesteuerte<br />

Zwangsverteilung von illegalen<br />

Einwanderern über alle Einwände<br />

der EU-Mitgliedsstaaten hinweg.<br />

Und zum ‚Drüberstreuen‘ soll es <strong>für</strong><br />

Asylwerber den vollen Zugang zum<br />

Arbeitsmarkt geben. Das lehnen wir<br />

Freiheitlichen klar ab.“<br />

In Sachen Grenzschutz wären<br />

eigentlich die Länder Vorbild, mit<br />

denen Brüssel auf Kriegsfuß stehe,<br />

nämlich Ungarn und Polen. Ungarn<br />

liege in der Statistik zu Asylwerbern<br />

pro Kopf am letzten Platz,<br />

obwohl das Land eine EU-Außengrenze<br />

zu Serbien habe und diese<br />

auch schütze. „Wir können den<br />

Ungarn dankbar sein, dass sie trotz<br />

aller Unkenrufe der Linken in der<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Die EU-Kommission unter<br />

Ursula von der Leyen tut alles,<br />

um die brandgefährliche Schuldenspirale<br />

weiter anzutreiben.<br />

Jetzt hat sie vorgeschlagen, die<br />

Maastricht-Kriterien (Staatsschulden<br />

von maximal 60 Prozent<br />

des BIP, Budgetdefizite von maximal<br />

drei Prozent des BIP) noch<br />

länger auszusetzen! Ursprünglich<br />

sollten sie wegen der Corona-Pandemie<br />

„bereits“ 2023<br />

wieder gelten, aber jetzt soll das<br />

erst ab 2024 wieder der Fall sein.<br />

Damit setzt die Kommission<br />

ein klares Signal an die Schuld-<br />

Foto: EU<br />

nerstaaten: Wir haben zwar Regeln,<br />

aber sie kümmern uns nicht<br />

– ganz im Sinne Frankreichs oder<br />

Italiens, die die Maastricht-Kriterien<br />

ganz abschaffen wollen.<br />

Die Transferunion rückt näher,<br />

in der Steuerzahler die Länder<br />

alimentieren, die sich nicht um<br />

die Haushaltsdisziplin kümmern.<br />

Vorangetrieben werden auch<br />

gemeinsame EU-Schulden, <strong>für</strong><br />

die alle Staaten haften. Zuerst 800<br />

Milliarden Euro <strong>für</strong> den „Wiederaufbaufonds“<br />

nach Covid, der <strong>für</strong><br />

„einmalig“ erklärt wurde. Dann<br />

der „Resilizenzfonds“, mit dem<br />

Frankreichs Präsident Macron<br />

und Italiens Premier Draghi die<br />

Schuldenherrschaft festigen wollen,<br />

und zuletzt von der Leyens<br />

„Wiederaufbau-Milliarden“ <strong>für</strong><br />

die Ukraine.<br />

Das alles, obwohl die Verträge<br />

der EU eine Schuldenaufnahme<br />

verbieten. Aber: Jede Regel<br />

darf gebrochen werden, wenn es<br />

der Brüsseler Zentralbürokratie<br />

dient, die Mitgliedsländer fester<br />

aneinanderzuketten.<br />

Union Viktor Orbàn bei der Wahl<br />

gestärkt haben. Europa braucht<br />

mehr Orbáns und weniger von der<br />

Leyens“, so Amesbauer.<br />

Letzterer verdanke Österreich<br />

die fast 40.000 Asylanträge des<br />

vergangenen Jahres, obwohl das<br />

Schengen-Abkommen mit der Sicherung<br />

der EU-Außengrenzen<br />

und das Dublin-Abkommen zur<br />

Rücküberstellung von Asylwerbern<br />

in das Erstantragsland nach<br />

wie vor gültiges Recht seien, erinnerte<br />

der FPÖ-Sicherheitssprecher.<br />

Orbán handelt nach EU-Recht.<br />

Foto: EU<br />

Energiewende: Brü<br />

zügiges Brechen de<br />

Maastricht-Verträge sollen trotz massiver Schulde<br />

Mit 300 Milliarden Euro will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Ley<br />

haft machen. Aber immer mehr umweltbewusste Bürger wehren sich gegen<br />

Nach Griechenland, Belgien, Portugal und Italien haben jetzt auch<br />

Frankreich und Spanien ihre Staatsschulden auf weit über 100 Prozent<br />

im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung hochgetrieben. Trotzdem<br />

will Brüssel nichts dagegen tun, weil es selbst Schulden machen will <strong>für</strong><br />

„Energiewende“, Austieg aus Russen-Energie und Ukraine-Hilfe.<br />

Russland liefert 40 Prozent des<br />

Erdgases und 27 Prozent des importierten<br />

Öls in die EU und kassiert<br />

da<strong>für</strong> jährlich rund 400 Milliarden<br />

Euro.<br />

Damit soll ab 2030 Schluss sein,<br />

wenn es nach den Vorstellungen der<br />

EU-Kommission geht. EU-Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von der<br />

Leyen will mit 300 kreditfinanzierten<br />

Milliarden Euro „den Turbo <strong>für</strong><br />

die Energiewende“ anwerfen. Damit<br />

sollen Energie gespart, Investitionen<br />

zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern<br />

und zum Einstieg in „grüne<br />

Energie“ angestoßen werden.<br />

EU hält an Energiewende fest<br />

Europas steigendem Energieverbrauch<br />

zum Trotz will Brüssel diesen<br />

bis 2030 nicht mehr um neun<br />

Prozent senken, sondern jetzt sogar<br />

um 13 Prozent. Das Ziel <strong>für</strong> den<br />

Anteil erneuerbarer Energien in<br />

der EU bis 2030 wurde so nebenbei<br />

von der Kommissionspräsidentin<br />

eigenmächtig von 40 Prozent auf<br />

45 Prozent erhöht. Unnötige Details,<br />

wie das etwa erreicht werden<br />

soll, blieb von der Leyen schuldig.<br />

Wie die Union Milliarden zum<br />

Wiederaufbau der Ukraine stemmen<br />

will – nach eigenen Angaben hat<br />

Brüssel seit Ende Februar mehr <strong>als</strong><br />

vier Milliarden Euro <strong>für</strong> die Ukraine<br />

mobilisiert – hat von der Leyen aber<br />

vor Augen: Schulden machen, auf<br />

Unions- wie Länderebene. Daher<br />

will die Kommission den sogenannten<br />

Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />

Die Schuldenkaiser Emmanuel Macron<br />

weiteren Aussetzung der „Maastricht-S


Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

ssel lässt großr<br />

EU-Verträge zu<br />

nexplosion sogar bis 2024 ausgesetzt werden<br />

en den Mitgliedsstaaten den Ausbau der Erneuerbaren Energie schmackden<br />

Windkraft-Raubbau an der Natur zur „Rettung des Weltklimas“.<br />

ein Jahr länger, <strong>als</strong> ursprünglich geplant,<br />

in den Brüsseler Schubläden<br />

Staub ansetzen lassen. Erst ab 2024<br />

sollen die Neu- und Gesamtverschuldung<br />

wieder danach „ausgerichtet“<br />

werden. Von einer Einhaltung<br />

des Pakts samt Strafzahlungen<br />

<strong>für</strong> Budgetsünder spricht in Brüssel<br />

sowieso niemand mehr.<br />

Erste Kritik am „Green Deal“<br />

Im vergangenen Jahr erreichte<br />

die durchschnittliche Schuldenquote<br />

der EU-Mitgliedstaaten mit<br />

90 Prozent zum BIP einen neuen<br />

Höchststand – 30 Prozent über dem<br />

und Mario Draghi haben Brüssel zur<br />

chuldenbremse“ überredet.<br />

Foto: EU<br />

Maastricht-Kriterium von 60 Prozent.<br />

Die durchschnittliche Neuverschuldung<br />

betrug 4,7 Prozent,<br />

statt der „erlaubten“ drei Prozent.<br />

Die Hoffnung der Kommission auf<br />

ein Sinken dieser Werte im heurigen<br />

Jahr wurde durch die Teuerungswelle<br />

bereits obsolet.<br />

Um die Wirtschaft aufgrund der<br />

enorm gestiegenen Energiepreise<br />

nicht weiter zu schädigen, wird<br />

bereits an den Säulen des „Green<br />

Deal“ der Kommission gerüttelt.<br />

EVP-Fraktionschef Manfred Weber<br />

scheint plötzlich die Probleme<br />

der deutschen Autoindustrie wegen<br />

der Brüsseler Fixierung auf E-Mobilität<br />

erkannt zu haben. Er plädierte<br />

jetzt <strong>für</strong> „Technologie-Offenheit“<br />

und will am Zulassungsverbot <strong>für</strong><br />

Autos mit Verbrennungsmotor ab<br />

2035 rütteln. Als Entlastungsvorschlag<br />

brachte der slowakische<br />

Wirtschaftsminister Richard Sulik<br />

jüngst den FPÖ-Vorschlag vor, den<br />

CO2-Handel vorübergehend auszusetzen,<br />

um so die Energiepreise zu<br />

senken – und Russland damit obendrein<br />

Geld zu entziehen.<br />

Um Letzteres zu erreichen,<br />

schlug jetzt das Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

vor, Importzölle auf<br />

russisches Öl einzuheben, statt darauf<br />

ein Embargo zu verhängen: Das<br />

würde Europas Wirtschaft zudem<br />

weniger hart treffen <strong>als</strong> Russland.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Mehr Todesurteile vollstreckt<br />

Verurteilungen zum Tod und vollstreckte<br />

Hinrichtungen haben laut Amnesty International<br />

im Jahr 2021 weltweit zugenommen.<br />

Mindestens 579 Menschen wurden hingerichtet,<br />

davon waren 24 Frauen, heißt es in einem<br />

aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation.<br />

Für den Iran wurde 2021 die höchste<br />

Zahl an dokumentierten Hinrichtungen seit<br />

2017 festgestellt. In Saudi-Arabien wurden<br />

doppelt so viele Menschen hingerichtet wie<br />

2020, während die USA die geringste Zahl<br />

an Exekutionen seit 1988 hatten. Der Bericht<br />

enthält keine Zahlen aus China, Nordkorea und Vietnam, da diese jegliche<br />

Angaben zur Todesstrafe und deren Vollzug unter Verschluss halten.<br />

Finnland setzt auf Kernkraft<br />

Foto: Amnesty International<br />

Das finnische Energiekonsortium Fennovoima<br />

hat seinen Antrag auf Erteilung einer<br />

Baugenehmigung <strong>für</strong> sein erstes Atomkraftwerk,<br />

das mit dem russischen AKW-Konzern<br />

Rosatom errichtet werden sollte, aufgrund<br />

des Ukraine-Kriegs zurückgezogen. Der<br />

Konzern will aber mit der Instandhaltung<br />

des Are<strong>als</strong> sicherstellen, dass der Standort<br />

des projektierten Atomkraftwerks mit dem<br />

Namen „Hanhikivi 1“ <strong>für</strong> ein mögliches neues<br />

Projekt mit anderen, jetzt vorzugsweise<br />

westlichen Atomkraftunternehmen erhalten bleibt. Derzeit wird in Finnland<br />

in fünf Atomkraftwerken Strom erzeugt.<br />

Habeck setzt auf Kohle<br />

statt auf „grüne Atomkraft“<br />

Foto: RWE<br />

Deutschland wird zu Jahresende<br />

seine drei letzten Atomkraftwerke<br />

vom Netz nehmen – egal,<br />

wie sich die Situation bei den Ölund<br />

Erdgaslieferungen aus Russland<br />

entwickelt. Das gab der grüne<br />

Wirtschaftsminister Robert<br />

Habeck bekannt. Er setzt im Notfall<br />

<strong>als</strong>o nicht auf die von der EU<br />

<strong>als</strong> „Grün“ bezeichnete Atomkraft,<br />

sondern auf „schmutzigen Strom“<br />

aus Stein- und Braunkohle.<br />

Sollte etwa Russland seine Gaslieferungen<br />

stoppen, dann werde<br />

Deutschland vorbereitet sein, betonte<br />

Habeck: Steinkohlekraftwerke,<br />

die eigentlich heuer oder<br />

im kommenden Jahr abgeschaltet<br />

werden sollten, werden da<strong>für</strong> bereitgehalten,<br />

ebenso alte Braunkohlekraftwerke,<br />

die die meisten<br />

klimaschädlichen Emissionen verursachen.<br />

Ein vom Wirtschaftsministerium<br />

geplantes Gesetz sieht dazu vor,<br />

die zur Abschaltung vorgesehenen<br />

Steinkohlekraftwerke in eine Netzreserve<br />

überzuführen und die Bereithaltung<br />

von bereits in Reserve<br />

gehaltenen Stein- und Braunkohlekraftwerken<br />

zu verlängern. Ziel sei<br />

es, bei einem Gasengpass diesen<br />

Energieträger möglichst aus der<br />

Stromerzeugung herauszunehmen,<br />

damit er <strong>für</strong> die Industrie und Privathaushalte<br />

verfügbar bleibt.<br />

In Summe beläuft sich damit<br />

die mit Öl-, Stein- und Braunkohle<br />

betriebene Kraftwerksreserve<br />

Deutschlands auf eine Leistung von<br />

zehn Gigawatt, rund zwölf Prozent<br />

des täglichen Strombedarfs.<br />

Kohle sichert Stromversorgung.<br />

Foto: Fennovoima


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Angst-Spirale<br />

Trotz aller Sterilität und Reinlichkeit<br />

– samt Maskenschutz sowie<br />

großartigen Impfungen und Medikamenten<br />

inklusive – wird unser<br />

natürliches Immunsystem scheinbar<br />

immer anfälliger <strong>für</strong> Viren. Nun<br />

kommt nach Covid die nächste Welle<br />

auf uns zu, die Affenpocken und<br />

die „gefährlichere Leopardenpocken-Variante“,<br />

eine Mutante. Erstere<br />

ist im Kongo schon vor über 30<br />

Jahren aufgetreten. Laut dem deutschen<br />

Gesundheitsminister Lauterbach<br />

wird mit der WHO schon ein<br />

vorbeugender Stufenplan simuliert,<br />

um dieser Variante zu entgegnen mit<br />

der inbrünstigen Hoffnung auf einen<br />

entsprechenden Impfstoff. Irgendetwas<br />

passt nicht mehr zusammen:<br />

Jeder „Furz“ wird auf Verdacht zu<br />

einer weiteren Pandemie hochbeschworen.<br />

Wir stolpern von einer<br />

Panikattacke in die nächste. Weil<br />

die Politiker scheinbar ohne Gesichtsverlust<br />

nicht mehr aus der Covid-Angst-Spirale<br />

herauskommen<br />

können, muss weiter daran gedreht<br />

werden, um die Menschen weiter<br />

in Schockstarre und Misstrauen zu<br />

halten. Bin schon gespannt, wann<br />

unser Gesundheitsminister Rauch<br />

und unsere „Medien“ auf diesen heranrasenden,<br />

voll beladenen „Leopardenzug“<br />

aufspringen. „Eine<br />

selbstbewusste Gesellschaft kann<br />

viele Narren vertragen“, meinte<br />

einmal John Steinbeck. Aber auf<br />

Dauer sicher nicht.<br />

Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />

LESER AM WORT<br />

hört, hat sofort Lunte gerochen und<br />

die Preise erhöht, obwohl sich kein<br />

Engpass oder Veränderung der Kapazität<br />

dadurch ergeben hat. Nicht<br />

zu vergessen die Benzinpreis-Lotterie,<br />

mit der die Österreicher ja<br />

schon seit zehn Jahren <strong>für</strong> dumm<br />

verkauft werden: Täglich zweimal<br />

werden die Preise verändert,<br />

obwohl sich der Rohölpreis am<br />

Tage in Rotterdam nicht verändert.<br />

Das ist eine Verhöhnung des Volkes.<br />

Der Rohölpreis war mit Stande<br />

vom 26.04.2022 auf dem Stand<br />

von 27.04.2013 – aber dam<strong>als</strong> hat<br />

das Benzin 1,10 Euro gekostet und<br />

an Billig-Tankstellen gar unter einem<br />

Euro. Ist das kein Betrug?<br />

Über diese Zahlen sind Sie sicher<br />

überrascht, weil Weitblick und eine<br />

Kombinationsgabe habe ich bei Ihnen<br />

noch nie entdeckt. Wenn Sie<br />

<strong>für</strong> das österreichische Volk wären,<br />

würden Sie, so wie die großen<br />

Staatsmänner in der Republik,<br />

endlich eine Preisregelung <strong>für</strong><br />

die Grundnahrungsmittel und den<br />

Benzinpreis festlegen. Aber das ist<br />

ja nicht im Interesse Ihrer Partei.<br />

Frank Christian, Aurolzmünster<br />

Kriegstreiber EU<br />

Eigentlich müsste man über die<br />

EU nur noch weinen, wenn man<br />

sich die Politik anschaut, denn das<br />

Lachen ist uns schon lange vergangen.<br />

Jetzt will diese EU die großteils<br />

selbst verursachten Energieprobleme<br />

lösen, indem sie „befiehlt“, dass<br />

alle Länder ihre Gaslager auffüllen<br />

müssen. Gleichzeitig will sie sämtliche<br />

Gas- und Ölimporte aus Russland<br />

einstellen. Woher das Gas und<br />

das Öl kommen sollen, das verraten<br />

uns die „G‘scheiteln“ aus Brüssel<br />

nicht. Vielleicht löst die EU auch<br />

noch das Welt-Hungerproblem, indem<br />

sie allen Ländern befiehlt, alle<br />

Lager aufzufüllen. Die einzigen Lager,<br />

die die EU auffüllt, sind die<br />

Waffen- und Munitionslager der<br />

Ukraine, um den Stellvertreterkrieg<br />

noch möglichst lange am Leben zu<br />

erhalten, noch viele Menschen zu<br />

töten, Existenzen zu vernichten und<br />

den 3. Weltkrieg anzuheizen. Brauchen<br />

und wollen wir eine solche EU<br />

noch? Die EU ist keine Friedensunion<br />

– was man uns jahrelang <strong>als</strong><br />

einzigen verbleibenden „Vorteil“<br />

verkauft hat – sondern, zusammen<br />

mit den USA, der größte Kriegstreiber<br />

der Welt.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Total-Überwachung<br />

Möchten Sie, liebe Österreicher,<br />

dass Ihre privaten Nachrichten<br />

weiterhin privat bleiben? Die EU<br />

Foto: EU<br />

möchte das nicht. Sie scheint ein<br />

Problem mit Ihrem Recht auf Privatsphäre<br />

zu haben. Deshalb legte<br />

die EU-Kommission kürzlich einen<br />

Gesetzesentwurf zur geplanten<br />

„Chat-Kontrolle“ vor. Unter dem<br />

fadenscheinigen Vorwand, Kinderpornoringe<br />

sprengen zu wollen,<br />

sollen nun bei allen Bürgern in der<br />

EU permanent die privaten Nachrichten<br />

und Chats gescannt und<br />

ausgewertet werden. Dabei nutzen<br />

die Kriminellen in der Regel<br />

andere, <strong>für</strong> Außenstehende unzugängliche<br />

Methoden zur Kommunikation.<br />

Für die Bürger wird das<br />

Recht auf Privatsphäre sowie die<br />

Meinungs- und Informationsfreiheit<br />

aufgehoben. Dies sind in erster<br />

Linie die Merkmale einer Diktatur<br />

und nicht einer demokratisch<br />

orientierten Wertgemeinschaft.<br />

Das entspricht dem Wesen einer<br />

Zensur und Massenüberwachung<br />

wie in der Volksrepublik China. Es<br />

hat den Anschein, dass Angst vor<br />

Kritik und Meinungsfreiheit von<br />

der Leyen und Co. in Panikmodus<br />

verfallen lässt. Es stellt sich immer<br />

mehr heraus, dass die EU zur<br />

Einschränkung von Freiheits- und<br />

Grundrechten der Bürger tendiert.<br />

Sie will einfach die totale Kontrolle<br />

über die EU-Bürger ausüben:<br />

Das beginnt mit der Abschaffung<br />

des Bargeldes und setzt sich fort in<br />

der „Chat-Kontrolle“. Nein danke,<br />

diese EU kann mir gestohlen bleiben.<br />

Franz Vorderwinkler, Ferschnitz<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

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E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Kanzler gegen das Volk<br />

Hallo, Herr Bundeskanzler Nehammer,<br />

ich habe mit Begeisterung<br />

Ihren Worten gelauscht, wie sie<br />

den Bürgern mitgeteilt haben, dass<br />

Sie viel Geld in die Hand genommen<br />

haben, um unsere Gasspeicher<br />

wieder zu füllen. Natürlich<br />

nicht Ihr Geld, sondern das der<br />

Steuerzahler. Das finde ich richtig<br />

sozial. Aber ein kleines Schnäppchen<br />

am Rande: Die Elektrizitätswirtschaft,<br />

die zu 68 Prozent dem<br />

österreichischen Steuerzahler ge-<br />

Foto: BKA/Dragan Tatic<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

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Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Kostenlawine: „Wo Rot<br />

regiert, wird abkassiert!“<br />

Plakatkampagne der Wiener FPÖ gegen den SPÖ-Teuerungshorror<br />

An die 500.000 Wiener leben<br />

bereits an der Armutsgrenze,<br />

toleriert von der Wiener SPÖ.<br />

Und es werden wegen der Teuerungswelle<br />

immer mehr. Daher<br />

macht die FPÖ Wien mittels Plakat-Kampagne<br />

gegen die Untätigkeit<br />

der Stadtregierung mobil.<br />

„Die Lethargie von SPÖ-Bürgermeister<br />

Michael Ludwig ist völlig<br />

inakzeptabel. Er hätte eine Reihe<br />

von Möglichkeiten, das Leben <strong>für</strong><br />

die Wiener leistbarer zu machen.<br />

Stattdessen werden die Gebühren<br />

und Mieten in den Gemeindebauten<br />

erhöht. Wo Rot regiert, wird abkassiert!“,<br />

brachte FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Dominik Nepp die Kritik<br />

der Freiheitlichen auf den Punkt.<br />

Wienern helfen, statt Diversität fördern<br />

Die „Diversitätspolitik“ der SPÖ<br />

Wien schlägt sich in der Mindestsicherung<br />

durch: 2020 sind mehr<br />

<strong>als</strong> zwei Drittel (69 Prozent) aller<br />

österreichweit getätigten Ausgaben<br />

<strong>für</strong> die bedarfsorientierte<br />

Mindestsicherung auf Wien entfallen,<br />

knapp 60 Prozent aller Bezieher<br />

der Mindestsicherung leben in<br />

Wien. Von den aktuell mehr <strong>als</strong> 700<br />

Millionen Euro, die die Stadt Wien<br />

<strong>für</strong> die Mindestsicherung pro Jahr<br />

aufwendet, gehen weit mehr <strong>als</strong> die<br />

Hälfte an Personen, die keinen österreichischen<br />

Pass besitzen.<br />

„Die Mindestsicherung <strong>für</strong> Ausländer<br />

muss sofort gestoppt werden.<br />

Tatsache ist, dass hunderte<br />

Millionen Euro an Sozialhilfe <strong>für</strong><br />

Stadt Wien <strong>als</strong> „Abzocker“<br />

Zusammen mit Klubobmann Maximilian<br />

Krauss stellte er deshalb<br />

die Plakataktion der FPÖ gegen die<br />

„SPÖ-Abzocke“ vergangene Woche<br />

vor. Er verwies diesbezüglich<br />

auf die Erhöhung der städtischen<br />

Gebühren bei Müll, Kanal, Abwasser,<br />

die Erhöhung der Parkgebühren<br />

sowie der Bädertarife und – die<br />

Menschen ausgegeben werden, die<br />

keine österreichische Staatsbürgerschaft<br />

oder sogar rechtsgültige<br />

Abschiebebescheide haben“, kritisierte<br />

FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Dominik Nepp diese „Geldverschwendung<br />

der Wiener SPÖ“.<br />

Zudem seien die Kontrollen in<br />

dem Bereich weiterhin lückenhaft<br />

und Sozialbetrug nach wie vor Realität,<br />

führte Nepp weiter aus. Der<br />

FPÖ-Landesparteiobmann forderte<br />

eine Umverteilung der Mittel<br />

aus der Mindestsicherung: „Damit<br />

können Gebührensenkungen und<br />

weitere Unterstützungen <strong>für</strong> die<br />

heimische Bevölkerung im Kampf<br />

gegen den Teuerungswelle finanziert<br />

werden.“<br />

größte Abzocke – der Richtwertmietzinse<br />

im Gemeindebau.<br />

Krauss wies darauf hin, dass<br />

zur Teuerung noch ein Punkt<br />

dazukomme, das Online-Shopping:<br />

„Das führt zum einen zu<br />

einer Wettbewerbsverzerrung,<br />

die vor allem kleine Geschäfte<br />

trifft, zum anderen können<br />

Menschen ohne digitalen Zugang<br />

davon nicht profitieren.<br />

Hier sind vor allem ältere Menschen<br />

stark benachteiligt.“<br />

Selbst der Reparaturbonus<br />

hänge am digitalen Zugang,<br />

und ausgerechnet bei den ÖBB<br />

gebe es bei der Vorteilskarte<br />

<strong>für</strong> unter 65-Jährige einen Differenz<br />

von 33 Euro zwischen<br />

dem Schalterkauf und dem<br />

Erwerb per Internet. „Der Zugang<br />

zu besonders günstigen Produkten<br />

müsse unabhängig von der Digitalisierung<br />

gewährleistet sein“, forderten<br />

daher beide FPÖ-Politiker.<br />

Nepp: Die Stadt Wien soll sich<br />

mehr um die Wiener kümmern.<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Der Schweizergarten hat was.<br />

Ich bin gern dort, er bietet viel<br />

Natur, aber auch eine Art Wehrhaftigkeit.<br />

Rundumadum vom<br />

Verkehr umbraust, ist er eine<br />

standhafte, halbwegs stille Oase.<br />

Volkssturm<br />

Vorige Woche hat’s mich aber<br />

an seinen Rand gezogen, ins<br />

Heeresgeschichtliche Museum<br />

im Arsenal. Und da ist mir beim<br />

Betrachten der Vorgänge am<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs etwas<br />

aufgefallen: der sogenannte<br />

Volkssturm. Er war der vergebliche<br />

Versuch, den Krieg ja doch<br />

noch zu gewinnen. Alle 16- bis<br />

60jährigen Männer, die noch<br />

nicht an der Front waren, auch<br />

Untaugliche, wurden im September<br />

1944 zum Heer eingezogen.<br />

Aber sie hatten nur minderwertige<br />

Waffen, höchstens die eine<br />

oder andere Panzerfaust, und sie<br />

waren überhaupt ahnungslos, was<br />

den Kampf betraf, ungeeignet<br />

zum „Stürmen“.<br />

Mir fiel die jüngste Regierungsumbildung<br />

ein. Auch die<br />

dürfte eine Art Volkssturm sein.<br />

Jetzt steht das gesamte Kabinett<br />

da, ahnungslos, untauglich, von<br />

„Sturm“ keine Rede. Nicht einmal<br />

ein Mailüfterl, im Gegenteil.<br />

1944 wäre eine Kapitulation<br />

gscheiter gewesen. 2022 wären<br />

Neuwahlen das Richtige.<br />

Im Schweizergarten verblüht<br />

der Flieder. Die Regierung aber<br />

sollte verduften.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

VORARLBERG<br />

Entlastungsinitiativen<br />

Die Vorarlberger Freiheitlichen<br />

haben am Dienstag erneut mehrere<br />

Initiativen zur dringend notwendigen<br />

Entlastung der Vorarlberger im<br />

Landtag präsentiert. „Es muss jetzt<br />

sofort Hilfsmaßnahmen <strong>für</strong> all jene<br />

geben, die sie dringend brauchen“,<br />

stellte FPÖ-Landeschef Christof<br />

Bitschi klar. Das Paket sieht einen<br />

Teuerungsausgleich, eine automatische<br />

Inflationsanpassung der Familien-<br />

und Sozialleistungen, die<br />

Senkung der Mehrwertsteuer auf<br />

Energie, eine Pendlerbeihilfe sowie<br />

die Rücknahme der CO2-Steuer<br />

vor.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Halbe Aufgabe erfüllt<br />

M. Haimbuchner<br />

„Auf das Aus <strong>für</strong><br />

die Maskenpflicht<br />

muss sofort das<br />

Aus <strong>für</strong> die Impfpflicht<br />

folgen“<br />

forderte Oberösterreichs<br />

FPÖ-Landesparteichef<br />

Manfred<br />

Haimbuchner. Dass <strong>für</strong> Herbst<br />

schon wieder eine Maskenpflicht angekündigt<br />

werde, zeige die unglaubliche<br />

Beliebigkeit, mit der die Bundesregierung<br />

mit den Grund- und<br />

Freiheitsrechten der Bürger spiele.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Nur Selbstvermarktung<br />

Schonungslos offenbarte der<br />

Oberösterreichische Landesrechnungshof<br />

Misswirtschaft im Sozialministerium<br />

unter dem grünen<br />

Minister Anschober. „Abgesehen<br />

von der Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit<br />

der Covid-19-Impfung<br />

wird festgehalten, dass das Gesundheitsministerium<br />

die Bundesländer<br />

im Regen stehen gelassen<br />

hat“, erklärte FPÖ-Klubobmann<br />

Herwig Mahr. Anschober habe<br />

weder das angekündigte Kommunikationskonzept,<br />

noch die Zuständigkeitsklärung<br />

im Bereich<br />

der Impf-Organisation zustandegebracht.<br />

„Anstatt sich um die<br />

Führung und Koordinierung zu<br />

kümmern, sah Anschober seine<br />

Aufgabe wohl eher in der Eigenvermarktung,<br />

wie die mehr <strong>als</strong> 100<br />

Pressekonferenzen in seiner gut<br />

einjährigen Amtszeit beweisen“,<br />

kritisierte der FPÖ-Klubobmann.<br />

Foto: FPÖ Oberösterreich<br />

Foto: FPÖ Kärnten<br />

Freiheitliche kämpfen <strong>für</strong> Familien:<br />

Familienbehilfe jährlich anpassen!<br />

FPÖ-Antrag im niederösterreichischen Landtag einstimmig angenommen<br />

Die Familienbeihilfe hat wegen<br />

der Inflation seit dem<br />

Jahr 2000 an die 40 Prozent ihres<br />

Werts verloren, Die FPÖ fordert<br />

ein Gegensteuern.<br />

Das Leben wird immer teurer,<br />

die Steuern und Abgaben werden<br />

immer mehr, aber bei den Leistungen<br />

<strong>für</strong> die eigene Bevölkerung<br />

wird permanent der Sparstift angesetzt.<br />

„Das ist der f<strong>als</strong>che Weg.<br />

Familie muss wieder leistbar sein.<br />

Hier hat der Staat eine besondere<br />

Verpflichtung und Verantwortung,<br />

der die schwarz-grüne Bundesregierung<br />

endlich nachkommen<br />

muss“, forderte FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Udo Landbauer.<br />

FPÖ-Erfolg <strong>für</strong> Familien<br />

Und er hatte Erfolg: In der letztwöchigen<br />

Landtagssitzung ist der<br />

Antrag der Freiheitlichen zur jährlichen<br />

Anpassung der Familienbeihilfe<br />

an die Inflation einstimmig<br />

KÄRNTEN<br />

Mit Verwunderung reagierten<br />

Kärntens FPÖ-Landesobmann Erwin<br />

Angerer und Sozi<strong>als</strong>precher<br />

Harald Trettenbrein auf den Vorschlag<br />

der SPÖ-Gesundheitslandesrätin<br />

Beate Prettner zur Lösung<br />

der Pflegenotstands in Kärnten: Sie<br />

will 30 zusätzliche Stellen in den<br />

Landesinstitutionen schaffen.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

angenommen worden. „Jetzt ist<br />

die Bundesregierung in der Pflicht.<br />

Der jährliche Teuerungsausgleich<br />

<strong>für</strong> unsere Familien und Kinder im<br />

Land sollte eine Selbstverständlichkeit<br />

sein“, erklärte Landbauer.<br />

Den letzten Teuerungsausgleich<br />

Rotes Täuschungsmanöver<br />

Angerer: Nur ein Täuschungsmanöver,<br />

aber keine Problemlösung.<br />

Foto: FPÖ Niederösterreich<br />

Landbauer: „Wir haben vorgelegt, jetzt ist Schwarz-Grün am Zug!“<br />

„Die Landeskrankenanstalten-<br />

Betriebsgesellschaft (KABEG)<br />

schafft es seit Monaten nicht, 70<br />

offene Stellen, davon 17 <strong>für</strong> Pflegekräfte<br />

und 16 <strong>für</strong> Ärzte, zu besetzen.<br />

Wie will man dann <strong>für</strong> die ,30<br />

neuen Pflegestellen‘ Interessenten<br />

finden?“, fragte Trettenbrein.<br />

Im Wissen, dass Dutzende Posten<br />

dauerhaft frei bleiben werden,<br />

sei das Personalbudget bereits um<br />

3,5 Millionen Euro niedriger angesetzt<br />

worden, <strong>als</strong> zur Besetzung der<br />

offenen Stellen nötig wäre, erinnerte<br />

Angerer die SPÖ-Landesrätin an<br />

ihr Gesundheitsbudget: „Auch das<br />

bejubelte Plus von sechs Milionen<br />

Euro im letztjährigen Budget kam<br />

nur zustande, weil man viele offene<br />

Stellen nicht besetzen konnte –<br />

zum Nachteil der Mitarbeiter und<br />

Patienten.“ – Pretter täusche die<br />

Öffentlichkeit und verärgere die<br />

Patienten sowie alle Mitarbeiter in<br />

den Spitälern, weil diese die Engpässe<br />

täglich zu spüren bekämen,<br />

erklärten die beiden FPÖ-Politiker.<br />

Foto: FPÖ Steiermark<br />

der Familienbeihilfe habe es im<br />

Jahr 2018 gegeben. Von 2003 bis<br />

heute sei sie insgesamt nur dreimal<br />

angepasst worden. Daher habe sie<br />

seit dem Jahr 2000 rund 40 Prozent<br />

ihres Werts verloren, rechnete<br />

Landbauer ÖVP und Grünen vor.<br />

STEIERMARK<br />

Stefan Hermann<br />

Land will Studie<br />

zum A9-Ausbau<br />

Am Unterwerfungs-Akt der<br />

schwarz-roten Landesregierung zu<br />

dem von der grünen „Klimaministerin“<br />

Gewessler verhängten Stopp des<br />

Ausbaus der A9 wächst jetzt die Kritik<br />

in der Steiermark. „In der letzten<br />

Sitzung der Landesregierung wurde<br />

eine Studie über eine ,objektive Verkehrsuntersuchung‘<br />

in Auftrag gegeben“,<br />

erklärte FPÖ-Landesparteisekretär<br />

Stefan Hermann. Jeder<br />

Autofahrer, der täglich nach Graz<br />

einpendle, kenne das Stau-Chaos im<br />

Berufsverkehr und wisse daher, wie<br />

wichtig der Ausbau sei – auch ohne<br />

eine Studie. Aber wenn es dem Ausbau<br />

hilft, dann soll‘s so sein.


Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Marlene Svazek<br />

FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />

Foto: Land Salzburg<br />

Die Prüfung der Manager-Boni in Landesunternehmen, die Stärkung der<br />

Gemeinden hinsichtlich eines drohenden „Blackout“ und die Verlängerung<br />

der Hospiz-Karenz wurden auf Antrag der FPÖ im Landtag beschlossen.<br />

Drei auf einen Streich:<br />

FPÖ-Erfolge im Landtag!<br />

Manager-Boni, Blackout-Prävention und Hospizkarenz werden geprüft<br />

Während die Salzburger<br />

Volkspartei im Bundesland<br />

nichts mehr auf die Reihe bekommt,<br />

punkten die Freiheitlichen<br />

mit Inhalten und Sachpolitik.<br />

Weil Schwarz-Grün im Bund wie<br />

im Land versagen, haben Tirols<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Markus<br />

Abwerzger und Arbeiterkammer-Vorstand<br />

Patrick Haslwanter<br />

letzte Woche sieben Anträge unter<br />

dem Titel „Tirol plus“ vorgestellt,<br />

um die Kostenlawine abzufedern.<br />

Darin enthalten sind ein Teuerungsstopp<br />

in sämtlichen öffentlichen<br />

Bereichen, die Sicherstellung<br />

einer automatischen Inflationsanpassung<br />

der Sozial- und Familienleistungen<br />

des Landes Tirol, ein<br />

intensives Anti-Teuerungskonzept<br />

Gleich drei freiheitliche Anträge<br />

wurden letzte Woche im Salzburger<br />

Landtag angenommen. „Die<br />

Freiheitlichen positionieren sich,<br />

im Gegensatz zu den Regierungsparteien,<br />

mehr und mehr <strong>als</strong> konstruktive<br />

Kraft in Salzburg“, erklärte<br />

Landesparteisekretär Andreas<br />

Schöppl. Die Koalition sei mit sich<br />

selber und den Auswirkungen ihrer<br />

fehlgeleiteten Politik beschäftigt,<br />

da bleibe <strong>für</strong> Sachpolitik kaum<br />

noch Zeit übrig.<br />

FPÖ-Forderungen beschlossen<br />

So wurde im Landtagsausschuss<br />

einstimmig beschlossen, die exorbitanten<br />

Manager-Boni in Landesunternehmen<br />

künftig prüfen zu lassen.<br />

„Es ist etwa den Angestellten<br />

der SALK nicht zu erklären, warum<br />

sie mit ein paar hundert Euro<br />

,Corona-Bonus‘ abgespeist werden,<br />

sich die Geschäftsführung hingegen<br />

einen Bonus in Höhe eines<br />

mehrfachen Jahresgehalts gönnt“,<br />

betonte Schöppl. Ebenso werde<br />

die Landesregierung aufgefordert,<br />

Hilfe gegen Teuerungswelle<br />

im Bereich des Verkehrs sowie die<br />

Senkung der Zugangsgrenze <strong>für</strong><br />

die Schulkostenbeihilfe und den<br />

Heizkostenzuschuss.<br />

„Personen, die jahrzehntelang<br />

gearbeitet haben oder noch arbeiten,<br />

können sich das Einkaufen<br />

sogar beim Diskonter nicht mehr<br />

leisten, da die Lebensmittelpreise<br />

explodieren“, argumentierte Abwerzger.<br />

Zur Lösung des Teuerungsproblems<br />

gebe es nur einen<br />

Weg, betonte der Tiroler FPÖ-<br />

Chef: „Ein Tirol minus Günther<br />

Platter, da<strong>für</strong> unser ,Tirol plus‘.“<br />

die Salzburger Gemeinden in Zukunft<br />

hinsichtlich eines drohenden<br />

„Blackout“ besser zu unterstützen,<br />

um die regionale Infrastruktur zu<br />

optimieren. „Wer glaubt, dass im<br />

Falle des ‚Blackouts‘ Hilfe aus<br />

Wien kommt, setzt wohl aufs f<strong>als</strong>che<br />

Pferd. Die Gemeinden <strong>als</strong><br />

kleinste Verwaltungsstruktur sind<br />

dabei besonders gefordert und<br />

müssen bestmöglich geschult werden“,<br />

forderte Schöppl. Letztendlich<br />

erreichten die Freiheitlichen<br />

ebenso die Verlängerung der Hospizkarenz,<br />

die <strong>für</strong> nahe Angehörige<br />

im Zusammenhang mit der Sterbebegleitung<br />

verlängert werden soll.<br />

TIROL<br />

Abwerzger: Sieben Punkte gegen<br />

die Kostenlawine.<br />

Foto: FPÖ Tirol<br />

„Wir werden alle ärmer“ lautet<br />

der derzeitige Zustandsbericht<br />

von ÖVP-Minister Kocher am<br />

vergangenen Wochenende im<br />

„Kurier“. Dabei sparte er nicht<br />

mit Schuldzuweisungen in Richtung<br />

Russland, beklagte eine importierte<br />

Inflation und kündigte<br />

großzügig ein sogenanntes Entlastungspaket<br />

an.<br />

Gut, doch kommen wir zu den<br />

Schönheitsfehlern, der diese Art<br />

von „Berichten“ <strong>für</strong> viele von uns<br />

inzwischen so unerträglich macht.<br />

Ärmer werden<br />

Es wird wohl niemand allen<br />

Ernstes so naiv sein und glauben,<br />

dass die russischen Panzer in der<br />

Ukraine mehr Gewicht auf die<br />

Waage des volkswirtschaftlichen<br />

Schadens bringen <strong>als</strong> das emsige<br />

Abdrehen unserer beinahe gesamten<br />

wirtschaftlichen Leistung<br />

2020 bis 2022. Unlösbare Herausforderungen,<br />

die fehlenden<br />

Management-Fähigkeiten geschuldet<br />

sind. Klar, da in Krisenzeiten<br />

nicht besonnen, sondern<br />

nur benommen reagiert wurde.<br />

Darüber hinaus hat sich bereits<br />

vor Jahren die Finanzwirtschaft<br />

von der Realwirtschaft abgekoppelt.<br />

Wenn Geldleistungen nämlich<br />

keinen Realleistungen mehr<br />

gegenüberstehen, entsteht eine<br />

Blase. Und die Frage, was Blasen<br />

so machen, wenn sie immer weiter<br />

aufgepumpt werden, wurde<br />

bereits im Jahr 2008 beantwortet.<br />

Sich jetzt hinzustellen und<br />

von Entlastungen zu sprechen,<br />

ist schon kühn. Denn anstatt gegen<br />

teure Embargos aufzustehen,<br />

Steuersenkungen vorzunehmen<br />

oder hie und da den Deckel<br />

draufzuhalten, bereichern sich<br />

ÖVP und Grüne ungeniert weiter<br />

am Bürger. Ja, wir werden Dank<br />

Euch immer ärmer – aber bestimmt<br />

nicht dümmer!


VON IRIS BONAVIDA<br />

Wien. Hier steht <strong>als</strong>o Alexander Van der Bellen,<br />

der Kandidat. Der Unterschied zu Van<br />

der Be len, dem Bundespräsidenten, ist ein<br />

optischer:keine rote Tapetentür,keine repräsentativen<br />

Räumlichkeiten inder Hofburg.<br />

Vander Be len tri tandiesem Tagimnüchternen<br />

Pre seclub Concordi auf und sagt:<br />

„Also ja. Ja, ich bewerbe mich erneut <strong>für</strong> das<br />

Amt des Bundespräsidenten.“ Am Sonntag<br />

ha t eresüber Social Media schon o fizie l<br />

gemacht.<br />

Man mu sein bi schen genauer hinhören,<br />

aber natürlich gibt es auch rhetorische<br />

Unterschiede. Van der Be len, der Kandidat,<br />

ist imWahlkampf. Und auch wenn es noch<br />

keine Gegenkandidaten gibt, grenzt er sich<br />

von a len potenzie len schon einmal ab. Vor<br />

a lem nach rechts: „Es ist nicht die Zeit <strong>für</strong><br />

Geradejetzt braucht Öste reich<br />

Erfahrung,Ruhe und<br />

Unabhängigkeit. Unddie habe ich.<br />

Alexander Vander Be len,<br />

Bundespräsident und Kandidat<br />

laute Politikshow“, sagt Van der Be len.<br />

Oder: „Gehen wir den lauten Sager nicht<br />

aufden Leim.“ Er meintdie FPÖ. Dassagter<br />

dan noch ein bi schen deutlicher, zumindest<br />

<strong>für</strong> Van-der-Be len-Verhältni se: Zum<br />

Beispiel, wenn er an Ibiza erinnert, „<strong>als</strong> wir<br />

a le noch dabei waren, ungläubig den Kopf<br />

darüber zuschü teln, was inunserer Republik<br />

möglich war“. Er ste lte sich auch klar<br />

hinter die Sanktionen gegen Ru sland: Sonst<br />

würden „Nationalisten und Putin-Freunde<br />

versuchen“, nach der Macht zu greifen.<br />

Auch persone l versucht sich Van der<br />

Be len, der Kandidat, von der Hofburgabzugrenzen.<br />

In den Wahlkampf so len keine<br />

Re sourcen der Präsidentschaftskanzlei fließen.<br />

Da<strong>für</strong> wir der Verein aus dem Wahljahr<br />

2016 wiederbelebt: „Gemeinsam <strong>für</strong><br />

Van der Be len, unabhängige Initiative zur<br />

Stärkung der liberalen Demokratie.“ Dabei<br />

sind alte Bekannte: Nives Šardi wird Geschäftsführerin<br />

–sie war schon 2016 daran<br />

beteiligt, arbeitete danach inder Präsidentschaftskanzlei<br />

und Apothekerkammer. 2015<br />

wurde sie Kommunikationschefin der Grünen<br />

–<strong>als</strong> Ersatz <strong>für</strong> Martin Radjaby. Nun<br />

sieht man einander wieder: Radjaby wird<br />

Wahlkampfleiter. Stephan Götz-Bruha, bisher<br />

im Kabine t von Vizekanzler Werner<br />

Kogler, spricht <strong>für</strong> Vander Be len, den Kandidaten.<br />

Im Vereinsregister scheintauchauf,da s<br />

zwei Personen ihre Tätigkeit im vergangenen<br />

März formal b endet haben: Lothar Lockl,<br />

heute Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats.<br />

Und Robert Luschnik, früher Bundesgeschäftsführer<br />

der Grünen,seit 2019 der Neos.<br />

Die Vereinsangaben so len bald aktualisiert<br />

werden, sagtGötz-Bruha aufNachfrage.<br />

In Social Media kündigte Vander Be len,<br />

der Bundespräsident, seine Kandidatur<br />

schriftlich an. Über andere Profile postete er<br />

dann das Werbevideo. „Der Kandidat“ heißt<br />

Vander Be len dort. Es so l wohl Exklusivität<br />

vermi teln, nach dem Mo to „Der einzige<br />

Kandidat, der infragekommt“.<br />

ÖVP:„A les Gute“, keine Unterstützung<br />

Für die meisten Parteienist er das auch: SPÖ<br />

und Neos unterstützen Vander Be len o fizie<br />

l –wenn auch nicht finanzie l. Die Grünen<br />

stehen ohnehin hinter ihm, 5 0. 0 Euro<br />

sind budgetiert. 2016 gab es insgesamt<br />

4,8 Mi lionen Euro von ihnen –und knapp<br />

40. 0Euro von den Sozialdemokraten im<br />

letzten Durchlauf. Wie viel Budget Van der<br />

Be len dieses Mal haben wird, weiß er nicht.<br />

Er wo le einenkurzenWahlkampfimHerbst.<br />

Die ÖVP wählt vor a lem die Zurückhaltung:<br />

Sieste lt keine Person auf, Kanzler Karl<br />

Nehammer postet ein gemeinsames Foto<br />

und wünschte Van der Be len „a les Gute“.<br />

Aus der Partei heißt esaber, man werde keine<br />

Wahlempfehlung abgeben. „Die Menschen<br />

können ihre Entscheidung selbs treffen.“<br />

Tirols Landeshauptmann, Günther<br />

Pla ter, hat im Vorjahr noch da<strong>für</strong> plädiert,<br />

Vander Be len zu unterstützen.<br />

Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Mehr zum Thema:<br />

Leitartikel vonOliver<br />

Pink: Ein Meister<br />

der subtilen<br />

Inszenierung S. 2<br />

„JungeHupfer“ <strong>für</strong>die<br />

Hofburg? S. 9<br />

diepre se.com<br />

SUPERFUND<br />

GREEN GOLD<br />

.<br />

.<br />

Bleibt <strong>als</strong>o nur noch eine Parlamentspartei:<br />

die FPÖ. „Wir werden einen pa senden<br />

Gegenkandidaten nominieren – versprochen!“,<br />

schrieb Obmann Herbert Kickl<br />

auf Telegram. Es war nicht gegendert, das<br />

mu salerdings nichts heißen: Nach wievor<br />

gibt es Überlegungen, die Abgeordnete Susanne<br />

Fürst ins Rennen zu schicken. Es ist<br />

aber noch o fen, ob sie erstens wi l und<br />

zweitens die gesamte Partei. Fürstist klar auf<br />

Kickl-Linie –und das halten nicht a le in der<br />

FPÖ <strong>für</strong> die beste Wahl. Da s Kicklselbstantri<br />

t, scheint jedenfa ls unrealistisch zu sein.<br />

In der Partei verweistman aufeine Umfrage<br />

von oe24, die neun ProzentZustimmung<strong>für</strong><br />

ihn ausweist. Eine solche Niederlage wi l<br />

Kicklwohl nicht riskieren, glaubt man.<br />

Bei Präsidentschaftswahlen gibt es aber<br />

keine Kostenrückersta tung. Und mit einem<br />

Sieg rechnet auch die FPÖ nicht. Das Geld<br />

mü ste man <strong>als</strong>o <strong>als</strong> Investition sehen, um<br />

eine Marke aufzubauen, heißt es in der Partei.<br />

Bloß: Wer es werden so l, steht tatsächlich<br />

noch nicht fest. In Kickls Büro heißt es,<br />

man wo le sich erst spät festlegen. Das finden<br />

nicht a le gut: „Dann überlä st man die<br />

Bühne Van der Be len a lein.“ Oberösterreichs<br />

Vizelandeshauptmann, Manfred<br />

SUPERFUND<br />

GREEN SILVER<br />

Zeitraum: 1.1.2019-19.5.2022<br />

Haimbuchner, richtet der „Pre se“ aus: Der<br />

beste Kandidat wäre <strong>für</strong> ihn Norbert Hofer<br />

gewesen. Seine Entscheidung, nicht anzutreten,<br />

mü se man aber akzeptieren. „Es ist<br />

ein Gebot, da s man Wahlmöglichkeiten<br />

bietet, auch weil es um das höchste Amt im<br />

St at geht.“<br />

+96,37%<br />

+84,54%<br />

+3,30%<br />

+12,30%<br />

+57,21%<br />

-14,18%<br />

+23,49%<br />

19.05.17 -19.05. 2<br />

19.05.19 19.05.21- 19.05. 2<br />

19.05.20 -19.05.21<br />

19.05.19 -19.05.20<br />

19.05.18 -19.05.19<br />

19.05.17 -19.05.18<br />

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FEUI LETON<br />

Experte <strong>für</strong><br />

Minderheiten<br />

spaltet Nation<br />

Frankreich diskutiert<br />

über das Wie<br />

und Warum: Mit<br />

dem 56-jährigen<br />

PapNdiaye wurde<br />

ein Spezialist<strong>für</strong><br />

Minderheiten Bildungsminister.<br />

S.23<br />

UKRAINE<br />

Lebenslang<br />

<strong>für</strong>Soldaten<br />

Im ersten Kriegsverbrecherproze<br />

s<br />

in der Ukraine ist<br />

ein ru sischer Soldat<br />

zu lebenslanger<br />

Haft verurteilt<br />

worden. S. 6<br />

DEFIZITE<br />

Moskau<br />

schlägt<br />

Maastricht<br />

Die EU-Kommi sion<br />

schiebtdie Rückkehr<br />

zur Einhaltung<br />

der EU-Schuldenregeln<br />

wegendes<br />

Ukraine-Kriegs bis<br />

2024 hinaus. S. 8<br />

ECONOMIST<br />

Kulturkampf<br />

um Tesla und<br />

Elon Musk<br />

Tesla fliegt aus<br />

einem wichtigen<br />

Nac haltigkeitsindex,<br />

Elon Musk wird<br />

mit Belästigungsvorwürfenkonfron-<br />

tiert. S. 20,21<br />

NAVIGATOR<br />

Menschen S. 12<br />

Sport S. 13<br />

Radio &TV S. 18<br />

Aktien, Fonds S. 20<br />

We ter S. 28<br />

Impre sum S. 28<br />

[Foto: Ge ty Images ]<br />

.<br />

superfund.at<br />

Transit steuert auf ein<br />

A lzeit-Hoch hin. Das<br />

legen die Zahlen der Asfinag-Hauptmautste<br />

le<br />

Schönberg <strong>für</strong> die ersten<br />

vier Monate nahe.<br />

Der Verkehrsclub Österreich<br />

legte gestern<br />

weitere Tirol-Zahlen in<br />

Sachen Verkehr vor. Mit<br />

im Schni t 62.600 Pkw/<br />

Tag zählt der Abschni t<br />

Ampass der Inntalautobahn<br />

zum verkehrsstärksten<br />

in Tirol. Das<br />

sind laut VCÖ zwar um<br />

13.700/Tag mehr <strong>als</strong> in<br />

den ersten vier Monaten<br />

2021, dennoch um 5200<br />

weniger <strong>als</strong> 2019. Eine<br />

VCÖ-Erklärung: „Die<br />

gestiegenen Spritpreise<br />

wirken verkehrsreduzierend.“<br />

(TT, mami)<br />

Euro.<br />

Von Peter Nindler<br />

jährlich gefördert.<br />

Foto: APA<br />

Hubert Sickinger, Experte <strong>für</strong><br />

Parteienfinanzierung<br />

sinnvo ler.“<br />

halte eine<br />

Widmungsstopp verfassungsrechtlich<br />

prüfen.<br />

Grünen, Gebi Mair.<br />

ves Problem.“<br />

Sint hinzu.<br />

Gebi Mair<br />

(Klubobmann der Grünen)<br />

wort Kindergärten und sozialer<br />

Wohnbau.“<br />

Wahlkampfkosten.<br />

oder 700.000 Euro.<br />

Grundspekulanten.<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Heimo Lepuschutz<br />

@heimolepuschitz<br />

SPÖ Zentrale Löwelstaße mit<br />

‚spannender“ Mietminderung:<br />

Die SPÖ zahlt der Stadt Wien<br />

dzt. einen Mietzins von 12.000<br />

Euro. 2017 betrug dieser noch<br />

13.600. Begründet wurde das<br />

mit einer Neuvermessung, die<br />

jedoch bereits 2004/2005 stattgefunden<br />

haben soll.<br />

Maria<br />

@Marygoeswest<br />

Man sollte ein Gespür da<strong>für</strong><br />

haben, wann es genug ist, Herr<br />

Van der Bellen... sehr viele<br />

Menschen, so auch ich, sind<br />

enttäuscht von ihrer Untätigkeit,<br />

deshalb: sorry, no more Chance.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

24. Mai 2022 10:15<br />

Den „Teuerungsausgleich“ vergibt<br />

die SPÖ Wien nur an die Partei.<br />

22. Mai 2022 08:21<br />

In den sozialen Medien verabschieden<br />

sich die ehemaligen Van<br />

der Bellen-Wähler reihenweise.<br />

TELEGRAM<br />

Herbert Kickl<br />

24. Mai 2022<br />

Das Masken-Aus kommt um Monate<br />

zu spät. Der nächste Schritt<br />

muss nun die Abschaffung der<br />

Impfpflicht sein.<br />

Österreicher wollen keinen<br />

Polit-Postenschacher im ORF<br />

Neun von zehn Österreichern wollen einen entpolitisierten Stiftungsrat<br />

Die Österreicher wollen ein<br />

Ende des Polit-Postenschachers<br />

im ORF: 89 Prozent wollen<br />

im Stiftungsrat keine Politiker<br />

sondern Experten sehen.<br />

Am 19. Mai wurde die personelle<br />

„Nebenabsprache“ zum<br />

schwarz-grünen Koalitionspakt im<br />

ORF in die Tat umgesetzt: Lothar<br />

Lockl wurde vom „Freundeskreis“<br />

der Koalitionsparteien im Stiftungsrat<br />

zu dessen Vorsitzenden<br />

gewählt, auch mit den Stimmen der<br />

SPÖ-Stiftungsräte.<br />

Verpolitisierter Stiftungsrat<br />

Am gleichen Tag wurde in einer<br />

Umfrage des Instituts <strong>für</strong> Demoskopie<br />

und Datenanalyse (IFDD)<br />

die Meinung zu dieser Postenbesetzung<br />

im ORF veröffentlicht. Und<br />

die steht der schwarz-grünen Personalentscheidung<br />

klar entgegen:<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Nach der Ankündigung Alexander<br />

Van der Bellens zur Wiederkandidatur<br />

haben alle<br />

Parteien bis auf die<br />

FPÖ vor der Präsidentschaftswahl<br />

kapituliert,<br />

berichtet „Die Presse“.<br />

Damit habe der amtierende<br />

Präsident auch<br />

spekuliert, vermutet<br />

die Zeitung, da er sich<br />

SEIT 1848 DIENSTAG, 24. MAI 20 2 ·PREIS: 2,70 EURO ·NR. 2.986 * ·DIEPRESSE.COM<br />

Der Kandidat, noch ohne Gegner<br />

Bundespräsident Alexander Vander Be len erklärteamMontag im Pre seclub Concordia seine Kandidatur. [Reuters]<br />

Hofburg. Alexander Vander Be len wi l<br />

<strong>als</strong> Kandidatunabhängig sein –auch von<br />

der Präsidentschaftskanzlei. Die FPÖ<br />

überlegt noch, wer gegen ihn antri t.<br />

+103%<br />

+95%<br />

THEMEN<br />

PERFORMANCE<br />

Risikohinweis: Diese Marketingmi teilung der Superfund A set Management GmbH (SAM) dient nicht der Anlageberatung und ka n jene keinesfa ls ersetzen. Vergangene Performance<br />

ist kein Garant <strong>für</strong> zukünftige Ergebni se. Die Performanc enthält a le Gebühren im Fonds (Gesamtkosten 2021 bis 7,50%) exkl. Agio und Steuern. Ein Agio bis 4,5% ve ringert die Rendite:<br />

Ein Investment in Superfund-Fonds hat Chancen und Risiken. Verluste von 40-60% kö nen jederzeit eintreten und ein Totalverlust ist möglich. A le Werte in USD. Superfund Gr en<br />

Gold/Silber partizipiert am USD und Gold-/Silberpreis. Die Rendite ka n durch Währungs- und Gold-/Silberprei schwankungen steigen und bis zum Totalverlust fa len. KID/§21 AIFMG-Info<br />

PREIS: Italien €3,50. „DIE PRE SE“, (01) 51414DW342 (Wortanzeigen),DW535 (Anzeigen), DW 70 (ABO). Retouren an PF 1 0, 1350 Wien. Öste reichische Post AG,TZ02Z032748T,Die Pre se,Hainburger Str. 3, 1030Wien.<br />

Unfrage: Experten statt Politiker an die ORF-Spitze.<br />

89 Prozent wünschen sich nämlich<br />

einen entpolitisierten ORF-Stiftungsrat.<br />

Nur vier Prozent sind der<br />

Meinung, dass die aktuelle Lösung<br />

passend sei, sieben Prozent machten<br />

keine Angaben.<br />

Die 35 eigentlich ehrenamtlich<br />

und laut Gesetz unabhängig agierenden<br />

Stiftungsräte – alle von der<br />

Politik bestellt – bestimmen etwa<br />

den ORF-Generaldirektor mit einfacher<br />

Mehrheit und können die-<br />

Eine Situation aus dem Sommer 2019, die heuer eine Neuauflage erfährt:<br />

Das Land erlässt auch im Raum Innsbruck Fahrverbote. Foto: zeitungsfoto.at<br />

Transittreffen<br />

mit Bayern,<br />

neue Verbote<br />

Erst die Klagsdrohung, nun das erste<br />

Treffen von Bayerns Verkehrsminister<br />

Bernreiter mit LHStv. Felipe. Indes ist<br />

Staufluchtverkehr wieder im Visier.<br />

Von Manfred Mi terwachauer<br />

Innsbruck, Chiemsee – Angekündigt<br />

ha te es LHStv. Ingrid<br />

Felipe (Grüne) via TT bereits<br />

vor Wochen: Die temporären<br />

(Wochenend-)Abfahrverbote<br />

(a le KfZ; je Sa 7 Uhr bis So 19<br />

Uhr) sowie Dosierampeln aus<br />

dem Sommer 2019 werden<br />

auch heuer wieder in Kraft gesetzt.<br />

Noch vor Pfingsten. Bereits<br />

nach dem Oster-Stauwochenende<br />

ha te das Land an<br />

den betre fenden Verordnungen<br />

gearbeitet. Gestern kam<br />

nun aus dem Landhaus die<br />

endgültige Vo lzugsmeldung.<br />

Betro fen sind, wie erwartet,<br />

die Bezirke Reu te, Kufstein,<br />

Innsbruck-Land, aber<br />

auch Innsbruck-Stadt. Spezie<br />

l im Umkreis der Landeshauptstadt<br />

wurden die<br />

heurigen Maßnahmen ausgeweitet.<br />

Das ist insbesondere<br />

der Bauste le „Innsbruck<br />

Teurer Sprit<br />

dämpft<br />

Verkehr<br />

Innsbruck – Der Lkw-<br />

Süd“ an der Brennerautobahn<br />

geschuldet. Im Visier<br />

ist nach wie vor der neuralgische<br />

Stau-Fluchtverkehr<br />

auf das niederrangige Straßennetz,<br />

welcher in der Folge<br />

Ortsdurchfahrten verstopft,<br />

die Bevölkerung belastet und<br />

die Versorgungssicherheit<br />

gefährdet. Ausgenommen<br />

von den Fahrverboten ist lediglich<br />

der Ziel-, Que l- und<br />

in seiner Erklärung gegen „laute<br />

Sager“, „Nationalisten und<br />

Putin-Freunde“ ausspricht und<br />

explizit an Ibiza erinnert. Aber<br />

die nimmt, so die Zeitung,<br />

den Fehdehandschuh auf und<br />

zitiert dazu Parteichef Herbert<br />

Kickl: „Wir werden einen<br />

passenden Gegenkandidaten<br />

nominieren — versprochen!“<br />

Um den raren Baugrund in<br />

Tirols Landeshauptstadt Innsbruck<br />

ist ein Politstreit ent-<br />

4 Tirol Nummer 142 | Dienstag, 24. Mai 2022<br />

Anrainerverkehr. Kontro liert<br />

wird großteils durch beeidete<br />

Straßenaufsichtsorgane, aber<br />

auch durch die Polizei. Das<br />

kostet das Land rund 100.000<br />

Die ersten Verbote starten<br />

mit 3. Juni, das Ende ist mit 11.<br />

September fixiert. Einen Überblick<br />

gibt es unter www.tirol.<br />

gv.at/verkehr/verkehrsrecht/<br />

fahrverbote-an-reisetagen/<br />

Weit weniger berechenbar<br />

dürfte da schon das erstmalige<br />

Aufeinandertre fen von<br />

Verkehrsreferentin Felipe<br />

mit dem neuen bayerischen<br />

Verkehrsminister Christian<br />

Bernreiter (CSU) werden, das<br />

<strong>für</strong> heute in Prien am Chiemsee<br />

anlässlich eines zweitägigen<br />

Symposiums „Logistik<br />

Innovativ“ angesetzt ist. Das<br />

Thema ergibt sich quasi von<br />

selbst: die Transit-Problematik<br />

am Brenner-Korridor.<br />

Diskussionssto f gibt es zur<br />

Genüge. Bernreiter ha te erst<br />

vergangene Woche die bayerische<br />

Klagsau forderung an<br />

die EU-Kommission gegen<br />

die Tiroler Lkw-Blockabfertigung<br />

aufgewärmt. Da passt,<br />

dass Tirol diese Woche aufgrund<br />

von Christi Himmelfahrt<br />

de facto die ganze Werktagswoche<br />

die Dosierung<br />

laufen hat. Felipe indes dürfte<br />

von Bernreiter wohl wissen<br />

wo len, welche unterstützenden<br />

Aktivitäten die Bayern inzwischen<br />

in Sachen Brenner-<br />

Korridormaut gesetzt haben.<br />

Wie berichtet, ha te Ministerpräsident<br />

Markus Söder<br />

(CSU) Ende Jänner erstm<strong>als</strong><br />

in Richtung Berlin eingestanden,<br />

dass die niedrige Maut<br />

Teil des Transitproblems sei.<br />

NEOS fordern jetzt auch<br />

Verbot von Wahlplakaten<br />

Für Hubert Sickinger, Experte <strong>für</strong> Parteienfinanzierung, ist eine Wahlkostenobergrenze<br />

von einer Million Euro angemessen. In der Steiermark bereits Realität.<br />

Innsbruck – Wie viel Geld<br />

so len Tirols Parteien <strong>für</strong> den<br />

Landtagswahlkampf 2023 ausgeben<br />

dürfen? In den nächsten<br />

Wochen wird es auf Basis<br />

eines Landtagsantrags der Opposition<br />

intensive Verhandlungen<br />

geben. Schließlich<br />

wird eine Kostenobergrenze<br />

von einer Mi lion Euro gefordert,<br />

die SPÖ wi l jetzt das<br />

Limit sogar auf 700.000 Euro<br />

herunterschrauben. Bis Juli<br />

so l ein Entwurf vorliegen. Mit<br />

9,8 Mi lionen Euro werden die<br />

Landtagsparteien und -klubs<br />

„ Ich<br />

Obergrenze von<br />

einer Mi lion Euro bei<br />

den Wahlkampfkosten<br />

<strong>für</strong> angemessen.“<br />

Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

NEOS-Landessprecher Dominik<br />

Oberhofer hält nichts<br />

sen mit Zweidrittelmehrheit abbestellen<br />

sowie die Erhöhung der<br />

ORF-Gebühren beschließen.<br />

Die Freiheitlichen sehen sich in<br />

dieser Umfrage einmal mehr in ihrer<br />

Forderung nach einer umfassenden<br />

Reform des ORF samt Abschaffung<br />

von einem We tbewerb nach<br />

unten. „Ein Verbot von Wahlplakaten,<br />

wi es der burgenländische<br />

Landeshauptmann<br />

Hans Peter Doskozil (SPÖ)<br />

vorgeschlagen hat, wäre da<br />

Für FPÖ-Obmann Markus<br />

Abwerzger sind die von<br />

Innsbruck – Keine neuen<br />

Widmungen auf der grünen<br />

Wiese. Was manche Gemeinden<br />

schon machen, spaltet<br />

die Politik. ÖVP-Raumordnungslandesrat<br />

Johannes<br />

Tratter lässt derzeit einen<br />

Der Koalitionspartner, die<br />

Grünen, wi l den Bodenverbrauch<br />

rechtlich stärker beschränken<br />

und gleichzeitig<br />

der GIS-Zwangsgebühren bestätigt:<br />

Wer ORF konsumieren will, soll da<strong>für</strong><br />

zahlen. Wer nicht, der darf auch<br />

zu keinen GIS-Gebühren zwangsverpflichtet<br />

werden.<br />

Wohnen leistbarer machen.<br />

„Gut geeignete Grundstücke<br />

so len <strong>für</strong> leistbares Wohnen<br />

mobilisiert werden, bei ungeeigneten<br />

Widmungen auf der<br />

grünen Wiese müsste man<br />

nicht über einen Widmungsstopp,<br />

sondern über Rückwidmungen<br />

nachdenken“,<br />

sagt der Klubobmann der<br />

In den Reihen der Opposition<br />

gibt es unterschiedliche<br />

Annäherungen. „Grundsätzlich<br />

sind im Wohnbereich<br />

a le zur Verfügung stehenden<br />

Maßnahmen endlich<br />

zu ergreifen“, sagt SPÖ-Parteiobmann<br />

Georg Dornauer.<br />

„Insbesondere in Sachen<br />

Baulandmobilisierung“, fügt<br />

SP-Chef Georg Dornauer ins<br />

Spiel gebrachten 700.000 Euro<br />

schlichtweg ein Witz. „Da<br />

wird dann halt der ÖGB die eine<br />

oder andere Veranstaltung<br />

übernehmen. Das kennen wir<br />

ja schon.“ Das „Gejammere“<br />

von ÖVP-Klubchef Jakob<br />

Wolf findet Abwerzger peinlich.<br />

„Auch im Bund gibt’s eine<br />

Obergrenze und natürlich<br />

ist die <strong>für</strong> a le Parteien gleich.<br />

Die ÖVP hat damit ein massi-<br />

Mit einer Mi lion Euro könne<br />

jede Partei im Landtagswahlkampf<br />

ihr Auslangen<br />

finden, steht <strong>für</strong> Liste-Fritz-<br />

Klubchef Markus Sint fest.<br />

„Für uns geht diese Deba te<br />

aber am Kern vorbei. Was wir<br />

verlangen, ist ein Verbot von<br />

Inseraten, Sponsoring und ein<br />

absolutes Spendenverbot an<br />

Parteien. Politiker und Parteien<br />

müssen unabhängig sein,<br />

wer aber Geld von Mi lionären<br />

und Konzernen annimmt,<br />

macht sich abhängig.“ Die Liste<br />

Fritz seien die Einzigen in<br />

Tirol, die zu 100 Prozent unabhängig<br />

seien, „weil wir keine<br />

Spenden annehmen“, fügt<br />

Wie sieht es in den anderen<br />

Bundesländern aus? Bei<br />

der steirischen Landtagswahl<br />

gab es 2019 schon eine<br />

Wahlkampfkostenobergrenze<br />

von einer Mi lion Euro. In<br />

Salzburg haben sich vor vier<br />

Jahren die Parteien in einem<br />

Fairnessabkommen darauf<br />

verständigt, nicht mehr <strong>als</strong> eine<br />

Mi lion Euro auszugeben.<br />

In Oberösterreich gilt wie in<br />

Niederösterreich ein Wahlkampfkostenlimit<br />

von sechs<br />

Mi lionen Euro, im Burgenland<br />

so l es künftig lediglich<br />

300.000 Euro betragen.<br />

er an. In Tirol gibt es 34 Millionen<br />

Quadratmeter gewidmetes<br />

Bauland, das teil seit<br />

Jahrzehnten nicht verbaut<br />

ist. Darin sieht Dornauer<br />

„die widmungspolitischen<br />

Sündenfä le der ÖVP in den<br />

Hubert Sickinger, Politikwissenschafter<br />

und Experte<br />

<strong>für</strong> Parteien- und<br />

Politikerfinanzierung in Österreich,<br />

verweist gegenüber<br />

der TT darauf, dass er eine<br />

Wahlkampfkosten obergrenze<br />

von einer Mi lion Euro <strong>für</strong><br />

angemessen hält. In der Steiermark<br />

ist da schon Realität,<br />

letztlich sei das aber eine politische<br />

Entscheidung. Wichtig<br />

sei natürlich die Definition,<br />

was zu den Wahlkampfkosten<br />

hinzugerechnet wird und ab<br />

wann sie <strong>als</strong> solche bezeichnet<br />

werden. „Ob mit dem Stichtag<br />

<strong>für</strong> den Wahlkalender oder<br />

vie leicht zwei Monate vor<br />

der Wahl – a l das muss berücksichtigt<br />

werden“, erklärt<br />

Sickinger. A le Werbemi tel,<br />

Plakate, Inserate, zusätzliches<br />

Personal <strong>für</strong> den Wahlkampf<br />

oder Aufwendungen <strong>für</strong> begleitende<br />

Marktforschung<br />

zählt der Politologe zu den<br />

Die ÖVP ist bekanntlich<br />

skeptisch, sie verweist auf<br />

ihre Größe und bezeichnet<br />

eine Gleichbehandlung etwa<br />

mit den NEOS <strong>als</strong> nicht verhältnismäßig.<br />

Ihr Koalitionspartner,<br />

die Grünen, hat hingegen<br />

kein Problem mit einer<br />

Obergrenze von einer Mi lion<br />

Geht es nach den Tiroler NEOS, so len im Landtagswahlkampf keine Plakate<br />

mehr aufgeste lt werden. Foto: APA/Groder<br />

Widmungsstopp bleibt strittig<br />

80er-Jahren.“ Einen Widmungsstopp<br />

lehnt er nicht<br />

zur Gänze ab. „Was gewährleistet<br />

bleiben muss, sind<br />

sinnvo le Umwidmungen im<br />

ö fentlichen Interesse, Stich-<br />

Eine breite Diskussion über<br />

Maßnahmen gegen den Bodenfraß<br />

fordert FPÖ-Parteichef<br />

Markus Abwerzger.<br />

Täglich werden in Österreich<br />

11,5 Hektar Boden versiegelt.<br />

Abwerzger bezeichnet das <strong>als</strong><br />

brannt, berichtet<br />

die „Tiroler<br />

Tageszeitung“.<br />

Es geht dabei<br />

insbesondere<br />

um die Flächenwidmung.<br />

Ein<br />

„naturschutzrechtliche Seuche“.<br />

Einem Widmungsstopp<br />

Einen Widmungsstopp „light“ können sich SPÖ und Liste Fritz vorstellen. Skepsis groß.<br />

„ Bei<br />

In Tirol wird zu viel Grund versiegelt. Es wird neu gewidmet, obwohl 34<br />

Mi lionen Quadratmeter Bauland unverbaut sind. Foto: imago<br />

ungeeigneten<br />

Widmungen auf<br />

der grünen Wiese müsste<br />

man über Rückwidmungen<br />

nachdenken.“<br />

kann er weniger abgewinnen.<br />

Ihm schwebt eine Widmungsabgabe<br />

<strong>als</strong> Maßnahme<br />

vor. „Es braucht aber noch<br />

intensivere Maßnahmen wie<br />

die Möglichkeit, dass leerstehende<br />

Gebäude in Gewerbegebieten<br />

<strong>für</strong> den Wohnbau<br />

umgewidmet werden.“<br />

Die Liste Fritz kann sich<br />

einen Widmungsstopp <strong>als</strong><br />

„zeitlich begrenzte Notwehrmaßnahme“<br />

vorste len, wie<br />

Klubobmann Markus Sint<br />

meint. „Als Gefahr bei einem<br />

längerfristigen Widmungsstopp<br />

sehe ich, dass Grund<br />

und Boden noch knapper und<br />

damit noch teurer werden.“<br />

Die Draufzahler seien dann<br />

die, die einen Grund bräuchten,<br />

die Profiteure blieben die<br />

NEOS-Klubobmann Dominik<br />

Oberhofer nervt, dass<br />

„nur mehr über Verbote und<br />

neue Abgaben diskutiert<br />

wird“. Viele Gemeinden hätten<br />

bereits einen Baustopp<br />

verhängt. „Da bekommt man<br />

selbst <strong>für</strong>s gewidmete Grundstück<br />

keine Baubewi ligung,<br />

weil der Bürgermeister keinen<br />

Zuzug mag.“ (aheu)<br />

Vorschlag gegen den „Bodenfraß“<br />

kam dabei von FPÖ-Parteichef<br />

Markus Abwerzger, berichtet die<br />

Zeitung: Die Möglichkeit, leerstehende<br />

Gebäude in Gewerbegebieten<br />

<strong>für</strong> den Wohnbau umzuwidmen.<br />

Foto: screenshot ORF<br />

4.533 Personen gefällt das.<br />

Was macht dann die Bundesregierung<br />

mit den Millionen lagernden<br />

und bestellten Impfdosen?


Nr. 21 Freitag, 27. Mai 2022<br />

g<br />

Immer wenn die Tür aufgeht<br />

... dann glaub ich, das bist du<br />

Zuerst die eher schlechten Nachrichten.<br />

Viele Menschen waren<br />

durch Corona und vor allem durch<br />

die Wahnsinns-Maßnahmen der<br />

Regierung lange Zeit vereinsamt.<br />

Manche sind es bis zum heutigen<br />

Tag. Besuchsverbote und Schritte<br />

zur Virenbekämpfung waren und<br />

sind noch Hindernisse <strong>für</strong> Kontakte<br />

zu anderen.<br />

Die Einsamkeit wird etwa auch<br />

im Wolgalied besungen, das mit<br />

den Worten „Allein, wieder allein“<br />

beginnt. Das soziale Wesen Mensch<br />

braucht die Beziehung zu anderen<br />

Menschen. Die Quarantäne etwa<br />

entzieht dem Betroffenen die Möglichkeit,<br />

Freunde, Verwandte oder<br />

im weitesten Sinn Gesinnungsgenossen<br />

oder Kameraden zu treffen.<br />

Viele Religionen haben sich der<br />

Einsamkeit angenommen, und oft<br />

wird hier Gott ins Spiel gebracht,<br />

der „immer da“ ist und die wahrgenommenen<br />

Lücken in angenehmer<br />

Weise füllt.<br />

Positiv oder negativ<br />

Die Wissenschaft beschäftigt sich<br />

seit jeher mit dem Phänomen Einsamkeit,<br />

und verschiedene Betrachtungsweisen<br />

sehen in ihr Positives,<br />

etwa in der Tatsache, dass ein Einsamer<br />

das Leid, das aus menschlichen<br />

Beziehungen erwachsen kann,<br />

von sich abwendet. Die ge<strong>für</strong>chtete<br />

Außenwelt wird gemieden, die<br />

Abwendung bedeutet Verteidigung<br />

gegen negative Erlebnisse. Der Gewinn<br />

besteht in der gewonnenen<br />

Ruhe.<br />

Einsiedler bestätigen diese Theorie<br />

durch gelebte Erkenntnis.<br />

Da<strong>für</strong> kann mancher kein Verständnis<br />

aufbringen. Die Praxis bescheinigt<br />

auch diese Meinung. Geht<br />

eine Partnerschaft in Brüche, bleibt<br />

zumindest ein Teil verlassen zurück,<br />

die Traurigkeit beherrscht ihn.<br />

Dass der Vereinsamte leicht unter<br />

Depressionen leiden kann, liegt auf<br />

der Hand. Wenn kein Dialog möglich<br />

ist, kann man Probleme nicht<br />

nur nicht mit einem Zweiten bewältigen,<br />

ja man kann nicht einmal<br />

darüber reden.<br />

Stefan Zweig beschreibt in seiner<br />

„Schachnovelle“ den Versuch<br />

der Nation<strong>als</strong>ozialisten, „Dr. B“<br />

zur Preisgabe von Geheimnissen zu<br />

zwingen, indem er von jeglichem<br />

Kontakt abgeschnitten wird. Die<br />

Ein Heimspiel <strong>für</strong> die<br />

„Corona-Kritiker“ in Lienz<br />

Am vergangenen Freitag haben<br />

FPÖ-Tourismussprecher Gerald<br />

Hauser und der Tiroler Arzt Hannes<br />

Strasser ihr Buch „Raus aus<br />

dem Corona-Chaos“ in Hausers<br />

Heimatbezirk Lienz vorgestellt.<br />

Der Kolpingsaal war mit mehr<br />

<strong>als</strong> 150 Zuhörern (siehe Bild), die<br />

der freiheitliche Fraktionschef im<br />

Gemeinderat, Manuel Kleinlercher,<br />

begrüßen konnte, bis auf den<br />

letzten Platz gefüllt.<br />

„Einhellig waren alle Anwesenden<br />

mit uns beiden Autoren der<br />

Meinung, dass so schnell wie möglich<br />

die Beendigung der unwissenschaftlichen<br />

Corona-Politik dieser<br />

schwarz-grünen Regierung herbeigeführt<br />

werden muss“, berichtete<br />

Gerald Hauser.<br />

Foto: Gerald hauser<br />

Foto:screenshot/swr<br />

Isolationsfolter bewirkte allerdings<br />

nur ein Trauma, und Einsame können<br />

ein Lied davon singen.<br />

Kommunikation<br />

Heutzutage ist es modern, „Single“<br />

zu sein, und die steuerlichen<br />

Nachteile werden hier durch die<br />

Möglichkeit der Selbstbestimmung<br />

wettgemacht.<br />

Telephon und Internet ermöglichen<br />

einen oft positiv empfundenen<br />

Ersatz <strong>für</strong> tatsächliche zwischenmenschliche<br />

Beziehungen.<br />

Die 194. Österreichische Klassenlotterie<br />

hat am 16. Mai begonnen,<br />

aber erst zwei von insgesamt 29<br />

Millionentreffern sind ausgespielt.<br />

Wer den Start der Lotterie versäumt<br />

hat, aber noch teilnehmen möchte,<br />

der hat mit Ausnahme der ersten<br />

beiden Ziehungstage noch nichts<br />

verpasst. Der überwiegende Großteil<br />

der mehr <strong>als</strong> 278.000 Treffer<br />

– darunter noch 27 Treffer in Millionenhöhe<br />

– wird erst gezogen, die<br />

194. Lotterie läuft bis 17. Oktober.<br />

Man kann jederzeit in die Lotterie<br />

einsteigen.<br />

Kultur/Blitzlicht 15<br />

Wir sind somit unmerklich längst<br />

zu den positiven Nachrichten gekommen.<br />

Das Negative der Kontakte<br />

zu anderen Menschen wird<br />

von Plinius in wenigen Worten<br />

beschrieben: „Treibe dich in der<br />

Menge herum, damit dir die Einsamkeit<br />

wieder behage.“<br />

Und Wilhelm Busch hat’s auf<br />

den Punkt gebracht: „Wer einsam<br />

ist, der hat es gut, weil niemand da,<br />

der ihm was tut.“<br />

Herbert Pirker<br />

Klassenlotterie-Start erfolgt<br />

Einstieg jederzeit möglich<br />

An der Klassenlotterie kann man mit<br />

einem ganzen Los oder mit Zehntel-Anteilen<br />

davon teilnehmen. Ein Zehntellos kostet pro Klasse 15 Euro, ein ganzes Los 150 Euro. Lose sind<br />

in allen Geschäftsstellen der Klassenlotterie erhältlich. Ein Geschäftsstellen-Verzeichnis und alle Informationen<br />

zum Spiel findet man unter www.win2day.at/klassenlotterie<br />

Als Zusatzspiele gibt es wiederum die Superklasse, bei der es täglich um 100.000 Euro geht, und die Goldklasse,<br />

in der Gold im Gesamtwert von 12,5 Millionen Euro ausgespielt wird.<br />

Rubbellos startet den „Urlaubs-Countdown“<br />

Jetzt ein Jahres-Urlaubsbudget von 7.000 Euro monatlich gewinnen<br />

Anzeige<br />

Die Ferienzeit steht bevor, und Rubbellos<br />

startet wieder seinen 31-teiligen „Urlaubs-Countdown“<br />

mit dem gleichnamigen<br />

Los. Aber egal, ob man die Rubbelfelder<br />

von 31 abwärts, oder von 1 bis 31 rauf, oder<br />

wild durcheinander oder aber alle auf einmal<br />

aufrubbelt, eines sicher ist: Jedes Los gewinnt,<br />

und mit etwas Glück rubbelt man den<br />

Hauptgewinn in Höhe von 7.000 Euro monatlich,<br />

<strong>für</strong> ein ganzes Jahr lang, auf. Diesen<br />

Hauptgewinn gibt es zweimal in dieser Serie<br />

mit 1,1 Millionen Losen.<br />

Daneben warten weitere Gewinne von 3 bis<br />

5.000 Euro. Wieviel man letztlich gewonnen<br />

hat, hängt von der Art und Anzahl der freigerubbelten<br />

gleichen Symbole ab.<br />

Das „Urlaubs-Countdown“-Rubbellos ist<br />

zum Preis von 7 Euro in allen Annahmestellen<br />

der Österreichischen Lotterien erhältlich.<br />

Foto: Österreichische Lotterien


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Politische Bildung aktuell<br />

Partei Parlament Publikationen Seminare Veranstaltungen<br />

fbi-politikschule.at<br />

Schulungen<br />

Angebote des Freiheitlichen Bildungsinstituts<br />

Das Freiheitliche Bildungsinstitut. Gesellschaft <strong>für</strong> Politik, Kultur und Meinungsfreiheit (FBI) ist die politische Akademie der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs. Parteiakademien sind <strong>als</strong> Vereine organisiert. Der Vereinszweck besteht gemäß Gesetz in der Förderung der<br />

staatsbürgerlichen, politischen und kulturellen Bildung sowie von Einsichten in politische, wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge auf innerstaatlicher und internationaler Ebene im Sinne der Grundsätze der Bundesverfassung. Dementsprechend<br />

bietet das Freiheitliche Bildungsinstitut eine Reihe von allgemein zugänglichen Serviceleistungen <strong>für</strong> alle interessierten Bürger an.<br />

Podcast „Frei Heraus“<br />

Das Freiheitliche Bildungsinstitut gibt drei Podcastreihen heraus:<br />

Der Podcast „Frei Heraus – Gedanken zur<br />

Zeit“ erklärt und kommentiert aktuelle Entwicklungen.<br />

Hier werden Thematiken, u.a.<br />

der EU, der Globalisierung oder der Coronakrise<br />

besprochen und in einen zeitgeschichtlichen<br />

Kontext gestellt.<br />

Im Podcast „Covid-19 Aktuell: Der Podcast<br />

zur Krise“ werden die Auswirkungen der Corona-Krise<br />

auf Politik, Gesundheit, Bildung,<br />

und Wirtschaft etc. thematisiert.<br />

FBI: Im Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />

Die dritte Podcast-Reihe trägt den Titel „Lateinamerika<br />

- ein Kontinent im Aufbruch“.<br />

Hier geht es nicht nur um die aktuelle<br />

wirtschaftliche und politische Situation in<br />

diesem Kontinent, sondern auch um den<br />

Einfluss und die Wechselbeziehungen der<br />

Länder mit Österreich.<br />

Unsere Podcasts können Sie hier anhören:<br />

www.fbi-politikschule.at/online-angebot/<br />

podcast/<br />

Machen Sie Gebrauch vom reichhaltigen<br />

Angebot des Freiheitlichen Bildungsinstituts!<br />

/FreiheitlichesBildungsinstitut

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