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naturgucker Nr. 60

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG
Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

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NATURGUCKER <strong>60</strong><br />

Ausgabe <strong>60</strong> Mai / Juni 2022 Deutschland 4,50 € | Österreich 4,90 € | Schweiz 5,00 CHF | Italien 5,70 €<br />

Das Magazin zur Vogel- und Naturbeobachtung<br />

Mitten in den Highlands<br />

Natur pur in Schottlands<br />

Norden entdecken<br />

Auf ins Leutratal<br />

Neue Idylle für<br />

Naturfreunde<br />

<strong>60</strong><br />

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Wir zeigen Ihnen die Natur<br />

VON IHRER SCHÖNSTEN SEITE!<br />

Lernen Sie unser Magazin kennen, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt,<br />

die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen<br />

und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere<br />

oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge. Natürlich stellen wir für Sie auch<br />

praktische Tipps zum Beobachten und Bestimmen zusammen, um Sie auf Ihrer<br />

Entdeckungsreise durch die Natur zu begleiten.<br />

Als Abo 24 Euro im Jahr innerhalb Deutschlands<br />

(inkl. Porto – ohne Vertragsbindung )<br />

Bestellung online unter: www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de/abo<br />

oder per Postkarte an: Bachstelzen Verlag GbR, Frankenplatz 23,<br />

42107 Wuppertal, Telefon 0049 (0) 202 30 63 66<br />

www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de


Liebe Leserinnen<br />

und liebe Leser !<br />

WWussten Sie, dass es bei uns<br />

in Deutschland neben den<br />

recht bekannten Stein-, Seeund<br />

Fischadlern auch Schreiadler gibt?<br />

Sie überlebten in Nordostdeutschland<br />

die frühere Nachstellung durch den Menschen<br />

und die Zerstörung ihres Lebensraumes.<br />

Thomas Krumenacker hat ein<br />

sehr lesenswertes Buch über den kleinen<br />

Adler geschrieben, über den Schutz<br />

des Tieres und wie wir versuchen können,<br />

ihn in unserem Land zu erhalten.<br />

Leider werden immer noch zahlreiche<br />

Schreiadler auf ihrem Weg in die afrikanischen<br />

und südarabischen Winterquartiere<br />

von asozialen Wilderern abgeknallt.<br />

Bei uns werden seine Lebensräume –<br />

alte, ungestörte Wälder und extensiv genutzte<br />

Wiesen und Weiden – immer seltener.<br />

Da er recht heimlich im Wald nistet,<br />

trägt er den Beinamen »Waldadler«. Und<br />

Wald wird ohnehin immer wichtiger –<br />

nicht nur für den Schreiadler, sondern für<br />

den gesamten Planeten – um damit Kohlenstoffdioxid<br />

(CO2) zu binden und den<br />

Klimawandel zumindest zu begrenzen.<br />

Man könnte dazu entweder natürliche<br />

Wälder wieder aufforsten oder erhalten<br />

oder vermehrt Baumplantagen, also vor<br />

allem schnell wachsende Monokulturen,<br />

anpflanzen. Dass natürliche Wälder für die<br />

Artenvielfalt besser sind, ist unbestritten.<br />

Es gibt aber noch andere Faktoren, die für<br />

die Umwelt eine Rolle spielen: Zum einen<br />

verhindern Wälder Bodenerosionen, insbesondere<br />

in den Bergen und in trockenen<br />

Gegenden. Zum anderen tragen Wälder<br />

nachweislich dazu bei, dass nahe gelegene<br />

Flüsse und Bäche mit mehr Wasser versorgt<br />

werden. Drittens gibt es den nicht<br />

zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor,<br />

nämlich die Holzproduktion. All das fasst<br />

man unter dem Begriff »Ökosystemleistung«<br />

zusammen. Hierzu haben Forscher<br />

der University Cambridge in einer neuen<br />

Studie verschiedene Waldsanierungsprogramme<br />

miteinander verglichen und dafür<br />

Daten aus 53 Ländern ausgewertet.<br />

Ihr Fazit: In fast allen Bereichen<br />

schneiden natürliche Wälder besser ab.<br />

Nur für die Holzproduktion sind Baumplantagen<br />

sinnvoller. Ihr Vorschlag lautet<br />

daher, in einigen Regionen bewusst Plantagen<br />

anzupflanzen, um die wirtschaftlichen<br />

Ansprüche des Menschen zu befriedigen.<br />

Dafür könnten an anderen Orten natürliche<br />

Wälder umso intensiver geschützt<br />

und gefördert werden – und alle wären zufrieden.<br />

Miteinander statt gegeneinander<br />

macht also hier mal wieder Sinn.<br />

In diesem Sinne ein schönes Frühjahr<br />

wünscht Ihnen,<br />

Robert Lücke<br />

Herausgeber<br />

Angela K. Niebel-Lohmann<br />

Wildbienen artgerecht<br />

unterstützen<br />

Der Ratgeber für die Gartenpraxis<br />

176 S., Klappenbr., ISBN 978-3-258-08239-4<br />

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Von Nistzeiten und -plätzen bis zum<br />

Blütenangebot.<br />

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weshalb diese bedroht ist und was gegen<br />

das Insektensterben unternommen<br />

werden kann.<br />

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INHALT<br />

INHALT<br />

32 44<br />

06 NATUR-SPAZIERGANG<br />

06 Ein goldener Falter<br />

08 NATUR-SAISON<br />

08 Viele Seltenheiten und ein verirrter Seehund<br />

12 NATURSCHUTZ<br />

12 Orchideen im Leutratal und Cospoth<br />

18 Schreiadler – Der Waldadler<br />

36<br />

24 NATUR-WISSEN<br />

24 Sex nicht nur zum Spaß<br />

32 Die Hornissen-Raubfliege – Der Knebelbart<br />

44 Fliegenpilz – Glücksbringer und Giftpilz<br />

34 NATUR-REISE<br />

34 Die schottischen Highlands –<br />

Von den blauen Bergen<br />

04<br />

37<br />

40 NATUR-BESTIMMUNG<br />

40 Milane – Roter oder Schwarzer<br />

45 LESERSEITEN<br />

45 Ihre Briefe & Mails<br />

46 REZENSIONEN<br />

46 Lesestoff für Naturfreunde<br />

47 NATURGUCKER-RÄTSEL<br />

48 NATUR-KIND<br />

48 Lass Blumen sprießen – Samenbomben basteln<br />

08<br />

12<br />

50 KLEINANZEIGEN<br />

& VORSCHAU<br />

Titelbild: Steinschmätzer /<br />

Daniele Occhiato, Agami


41<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

Bachstelzen Verlag GbR<br />

Frankenplatz 23<br />

42107 Wuppertal<br />

www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

HERAUSGEBER<br />

Robert Lücke ( V.i.S.d.P.)<br />

robert.luecke@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

FÜR DIE,<br />

DIE FRÜH<br />

ANKOMMEN<br />

UND SPÄT NACH<br />

HAUSE GEHEN.<br />

REDAKTION<br />

Julia Klinkusch, Nicole Lücke,<br />

Robert Lücke, Dieter Schneider, Sebastian Teichmann<br />

redaktion@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Christopher Schmidt, Daniele Occhiato, Marc Guyt, Dick<br />

Forsman, Alain Ghignone, Anken Benstem, Willi Rolfes,<br />

Thomas Krumenacker, Stefan Leimer, Paul Williams, Han<br />

Bouwmeester, Jordi Chias, Dave Watts, Ute Schimmelpfennig,<br />

Zaneta Blaszcyk, Markus Varesvuo, Martin Kraft,<br />

Saverio Gatto, Roy de Haas, Ralph Martin, Rita Lüder<br />

26<br />

GRAFIKDESIGN<br />

Christiane Püschel | pueschels.com<br />

ABOSERVICE<br />

T + 49 (0) 202 30 63 66<br />

abo@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

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24<br />

PARTNER<br />

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www.birdnet.de<br />

www.birdingtours.de<br />

www.dumanaturreisen.de<br />

Es gelten die Anzeigenkonditionen 2022. Alle Rechte<br />

vorbehalten. Das Magazin und alle enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung, auch auszugsweise,<br />

ohne Einwilligung des Hausgebers nicht gestattet. Für unverlangt<br />

eingesandtes Text und Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

FACHBEIRAT<br />

FeldOrnithologie | Prof. Dr. Martin Kraft<br />

Vogelzug | Prof. Dr. Peter Berthold<br />

Physiologie der Vögel | Prof. Dr. Roland Prinzinger<br />

FeldEntomologie | Horst Schlüter<br />

Libellen | Hartwig Stobbe<br />

Allgemeine Botanik, Falter | Dieter Schneider<br />

Orchideen | Dr. Manfred Hennecke<br />

Naturschutzverbände | Maik Sommerhage<br />

Botanik, Pflanzenkunde, Pilze | Dr. Rita Lüder<br />

Fotografie | Bruno Dittrich<br />

ISSN 21955646<br />

TSN-99<br />

99mm Linse aus purem Fluoritkristall<br />

DIE NEUE REFERENZ<br />

12<br />

VIDEO<br />

PROSPEKT<br />

Kowa Optimed Deutschland GmbH<br />

Fichtenstrasse 123 | 40233 Düsseldorf<br />

T: 0211-542184-00 | E-mail: scope@kowaoptimed.com | www.kowaoptic.com


NATUR-SPAZIERGANG<br />

Ein goldener<br />

FALTER<br />

Unser Naturmaler Christopher Schmidt hat<br />

in einem kleinen Biotop das gefunden, was er<br />

suchte. Von Christopher Schmidt (Bilder und Text).<br />

Inmitten des sauber strukturierten<br />

Mosaiks aus weiten Wiesen, Weiden,<br />

Feldern, einzelnen Wäldchen und kleineren<br />

Ortschaften fällt diese unscheinbare<br />

und leicht hügelige Struktur kaum auf.<br />

Sie wirkt etwas verlassener, unbewirtschafteter,<br />

ein klein wenig wilder und<br />

irgendwie vergessener. Der Boden ist sandiger,<br />

offener, nur in einigen Bereichen<br />

bewachsen mit Heidekraut, Pfeifengras,<br />

Thymian, Heidenelke, Beständen an Kleinem<br />

Habichtskraut, Schmalblättrigem<br />

Weidenröschen sowie wenigen Birken<br />

und Kiefern. In einer feuchten, moorartigen<br />

Senke wachsen Torfmoose und der<br />

hier seltene Fieberklee. Die unmittelbaren<br />

Ränder dieser kleinen Binnendüne sind<br />

gesäumt von einem Grabensystem, das<br />

inmitten einer reich strukturierten und<br />

artenreichen Feuchtwiesenlandschaft<br />

liegt. Kuckuckslichtnelken, Geflecktes<br />

Knabenkraut, Wasserschwertlilie, Teufelsabbiss<br />

und Arnika sowie eine große<br />

Vielfalt verschiedener Gräser setzen hier<br />

die farblichen Akzente und stellen außerdem<br />

die Nahrungspflanzen für die Falter<br />

und deren Raupe dar, deretwegen ich<br />

hierhergekommen bin.<br />

06<br />

OPTIMALER LEBENSRAUM<br />

Der Schmetterling, der mich in diese Gegend<br />

zieht, ist der Goldene Scheckenfalter.<br />

Das Vorkommen hier ist intensivsten<br />

Schutzmaßnahmen zu verdanken, die in<br />

erster Linie über die Gestaltung eines


NATUR-SPAZIERGANG<br />

optimalen Lebensraumes erfolgten. Anschließen<br />

wurden viele Individuen ausgesetzt<br />

mit dem Erfolg, dass sich in den<br />

vergangenen Jahren eine selbsterhaltende<br />

Population etablieren konnte.<br />

ATTRAKTIVE FALTER<br />

Es ist ein heißer, schwüler Tag im Juni,<br />

an dem ich dieses wertvolle Gebiet besuche.<br />

Ein Baumpieper warnt an dem Weg,<br />

der durch das Areal führt, ein Neuntötermännchen<br />

thront auf einem der Weidenbüsche<br />

und ein Baumfalke überfliegt<br />

einen kleinen Fichtenbestand, aus dem<br />

Tannenmeisen rufen. Der erste Schmetterling,<br />

dem ich hier begegne, ist ein Kleiner<br />

Feuerfalter, keine ganz so seltene, aber<br />

trotzdem attraktive Art, für die die hier<br />

zahlreichen Bestände des Kleinen Ampfers<br />

wichtig sind.<br />

Etwas seltener ist ein Kleiner Perlmuttfalter,<br />

der sich auf das Heidekraut<br />

setzt und anschließend in der Feuchtwiese<br />

verschwindet. Und schon nach wenigen<br />

weiteren Schritten landet direkt vor<br />

meinen Füßen auf der Blattrosette eines<br />

Kleinen Habichtskrautes ein Goldener<br />

Scheckenfalter! Er ist zutraulich und erlaubt<br />

mir, die filigrane Zeichnung auf<br />

seiner Oberseite zu bewundern: das Nebeneinander<br />

orangefarbener und hellgelblicher<br />

Felder, die durch schmale, dunkle<br />

Linien voneinander getrennt sind, kleine<br />

Reihen dunkler Punkte auf dem breiten,<br />

orangefarbenen Rand des Hinterflügels.<br />

Es ist kein großer Schmetterling, vielleicht<br />

einen Hauch größer als die Aurorafalter,<br />

die im Frühjahr über die Feuchtwiesen<br />

gaukeln.<br />

AUF NAHRUNGSSUCHE<br />

Die meisten dieser schönen Scheckenfalter<br />

sehe ich an diesem Tag im Grenzbereich<br />

zwischen Dünenrand und<br />

Feuchtwiese und vor allem dort, wo die<br />

Blütenpflanzen stehen. Die Schmetterlinge<br />

suchen nach Nahrung auf den<br />

Blütenköpfen, paaren sich auf schmalen<br />

Grasstängeln, gaukeln über den Wiesen<br />

und tanken die wärmenden Sonnenstrahlen<br />

auf windgeschützten und vegetationslosen<br />

Bodenbereichen. Ich verbringe<br />

viel Zeit damit, zu beobachten, wie die<br />

Schmetterlinge ihren Lebensraum nutzen,<br />

welche Elemente bedeutsam in ihrem<br />

Leben sind, wie Wind und das Wechselspiel<br />

aus Sonne und dunklen Wolken ihr<br />

Verhalten verändern. Und gleichzeitig genieße<br />

ich die Momente, in denen sie ohne<br />

Scheu und ohne dass ich mich anstrengen<br />

müsste, in meiner Nähe landen und ich<br />

einfach ihre Schönheit bewundern darf.<br />

07


NATUR-SAISON<br />

08<br />

Viele Seltenheiten<br />

UND EIN<br />

VERIRRTER<br />

SEEHUND<br />

Der Winter und der<br />

Vorfrühling brachten<br />

viele Lichtblicke<br />

in trauriger Zeit.<br />

Von Dieter Schneider


NATUR-SAISON<br />

Vielleicht geht es Ihnen wie mir –<br />

angesichts des Krieges in Europa<br />

konnte ich mich in diesem Jahr<br />

nicht so recht am erwachenden Frühling<br />

erfreuen. Und dieser Krieg wird auch<br />

Auswirkungen auf alle Bemühungen zur<br />

Stützung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft<br />

hier bei uns haben. Denn<br />

um die zu erwartenden Ernteausfälle<br />

in der Ukraine wenigstens teilweise zu<br />

kompensieren, wird hierzulande gefordert,<br />

in dieser Anbausaison jeden Quadratmeter<br />

landwirtschaftlicher Fläche zu<br />

bestellen – was das zumindest vorläufige<br />

Aus für Naturschutzmaßnahmen wie<br />

Ackerrandstreifen, Lerchenfenster oder<br />

Brachflächen bedeuten würde. Im Osten<br />

Deutschlands steht die Landwirtschaft vor<br />

einem weiteren Problem, denn bereits im<br />

März waren die Böden dort schon wieder<br />

viel zu trocken, sodass in den betroffenen<br />

Regionen ein weiteres Dürrejahr mit entsprechenden<br />

Ernteverlusten befürchtet<br />

werden muss.<br />

IN KÜSTENNÄHE<br />

Die vergangenen Wochen waren reich an<br />

besonderen Beobachtungen aus der Vogelwelt.<br />

Zunächst wäre da das Auftauchen<br />

einer Sperbereule (Surnia ulula) in Nordfriesland<br />

zu erwähnen: In der Nähe von<br />

St. Peter-Ording konnte das ortstreue Tier<br />

seit der ersten Februarwoche mindestens<br />

bis Mitte März beobachtet werden. Viele<br />

Vogelbegeisterte reisten an die Küste, um<br />

den bei uns so selten erscheinenden Vogel<br />

zu beobachten und zu fotografieren – zahlreiche<br />

Bilder wurden auch bei <strong>naturgucker</strong>.<br />

de veröffentlicht. Die Beobachtung von<br />

Sperbereulen ist einfach, da die Tiere im<br />

Gegensatz zu den allermeisten anderen<br />

Eulenvögeln ausschließlich tagaktiv sind.<br />

Sperbereulen sind eigentlich Brutvögel<br />

der Taiga, also der ausgedehnten Nadelwaldzone<br />

des hohen Nordens und im<br />

entsprechenden Lebensraum auf der gesamten<br />

Nordhalbkugel in drei Unterarten<br />

verbreitet. Normalerweise verbleiben die<br />

Vögel ganzjährig in ihren Brutgebieten.<br />

Doch kommt es immer wieder einmal zu<br />

Abwanderungen, wenn die Nahrungsbedingungen,<br />

etwa durch den Zusammenbruch<br />

der Wühlmauspopulationen, ein<br />

Ausharren im Brutgebiet nicht mehr er-<br />

01 Ein Seehund im Rhein bei Duisburg –<br />

schon der zweite innerhalb von zwei<br />

Jahren. / Vincent Legrand, Agami<br />

02 Eine Sperbereule war bis Mitte März<br />

in Norddeutschland zu beobachten./<br />

Daniele Occhiato, Agami<br />

03 Ruchgras statt Waldmeister –<br />

auch daraus kann eine Bowle werden. /<br />

Arousa, istock<br />

04 Auch selten bei uns: die Zwergammer /<br />

Daniele Occhiato, Agami<br />

05 Sehr früh, aber nicht ungewöhnlich:<br />

Felsenschwalben wurden bei Basel<br />

gesichtet. / Marc Guyt, Agami<br />

06 Sakerfalken leben eigentlich in den<br />

Steppengebieten Eurasiens – einer jetzt in<br />

Oberfranken. / Dick Forsman, Agami<br />

09


NATUR-SAISON<br />

10<br />

lauben. Auch die Eule aus Nordfriesland<br />

dürfte den borealen Nadelwald aus Nahrungsmangel<br />

verlassen haben und scheint<br />

bei St. Peter einen mäusereichen Überwinterungsplatz<br />

gefunden zu haben.<br />

Als ebenfalls höchst ortstreu erwies<br />

sich ein weiterer Ausnahmegast aus dem<br />

hohen Norden. Bei der Ölmühle in Dassel-<br />

Mackensen hielt sich mindestens seit dem<br />

13. Februar eine Zwergammer (Emberiza<br />

pusilla) auf und konnte dort bis weit in<br />

den März hinein immer wieder beobachtet<br />

werden. Ihre Brutheimat liegt noch weiter<br />

nördlich als die der Sperbereule, nämlich<br />

in den baumlosen Tundren Eurasiens.<br />

Als ausgesprochene Zugvögel überwintern<br />

Zwergammern eigentlich in den<br />

subtropischen Bereichen Asiens, etwa in<br />

Nordindien oder Südchina, doch scheint<br />

auch im südniedersächsischen Weserbergland<br />

eine erfolgreiche Überwinterung<br />

möglich zu sein.<br />

FALKE IN OBERFRANKEN<br />

Aus den Steppengebieten Eurasiens<br />

stammt der Saker- oder Würgfalke (Falco<br />

cherrug). Wie bereits im Frühjahr des<br />

Vorjahres wurde an selber Stelle erneut<br />

ein Exemplar dieser Großfalkenart in<br />

Oberfranken bei Bayreuth festgestellt.<br />

Es hielt sich dort mindestens von Mitte<br />

Januar bis Mitte Februar auf. Würgfalken<br />

haben bis zum Beginn der Neuzeit<br />

auch schon mal in Mitteleuropa – auch<br />

in Deutschland – gebrütet, doch liegen<br />

die westlichsten Brutvorkommen mittlerweile<br />

im östlichen Österreich.<br />

In Österreich aus dem Ei geschlüpft ist<br />

auch der Waldrapp, der Anfang März<br />

in der Nähe von Heidelberg regelmäßig<br />

beobachtet werden konnte. Meist hielt<br />

er sich auf verschiedenen Sportplätzen<br />

auf, um dort nach Nahrung zu suchen.<br />

Wie anhand des Beringungscodes ermittelt<br />

werden konnte, handelte es sich um<br />

ein Weibchen mit dem schönen Namen<br />

Kassiopeia, das aus der Konrad Lorenz<br />

Forschungsstelle in Grünau im oberösterreichischen<br />

Almtal stammt, wo die Art<br />

schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich<br />

gezüchtet wird und die eine freifliegende<br />

Brutkolonie beherbergt. Von dort aus<br />

fliegen die Tiere manchmal weite Strecken,<br />

wie uns Kassiopeia eindrucksvoll bewiesen<br />

hat. Einige in Grünau in Menschenobhut<br />

aufgezogenen Waldrappe nehmen auch –<br />

zusammen mit Tieren aus einigen weiteren<br />

Zuchtstationen – an einem groß angelegten<br />

Wiederansiedlungsprogramm für<br />

die weltweit vom Aussterben bedrohte Art<br />

teil. Denn nachdem die letzten Vorkommen<br />

in Syrien und in der Türkei weitestgehend<br />

zusammengebrochen sind, existiert<br />

weltweit nur noch eine einzige wilde Kolonie<br />

der Art in Marokko. Dort leben derzeit<br />

etwa 2.000 Wildtiere. Hinzu kommt<br />

noch eine Kolonie in Südspanien, in der<br />

an drei Stellen jeweils mehrere Paare seit<br />

mehr als zehn Jahren brüten. Diese Vögel<br />

stammen zwar aus einem Auswilderungsprojekt,<br />

leben aber völlig unabhängig vom<br />

Menschen. Seit einigen Jahren versucht<br />

man nun, den Vogel auch in Mitteleuropa<br />

wieder heimisch zu machen, denn bis ins<br />

17. Jahrhundert hinein lebten Waldrappe<br />

im gesamten Alpenraum, es gab Brutkolonien<br />

der Felsenbrüter selbst inmitten von<br />

Städten wie Salzburg oder Graz. Zur Auswilderung<br />

gelangen handaufgezogene und<br />

somit auf Menschen geprägten Jungvögel,<br />

die nicht bloß freigesetzt werden, sondern<br />

auch den Weg in ein sicheres Überwinterungsgebiet<br />

gezeigt bekommen. Hierzu<br />

besteigen die Ziehmütter und Ziehväter<br />

der jungen Waldrappe im Herbst ein Ultraleichtflugzeug<br />

und fliegen gemeinsam<br />

mit ihren Zöglingen in ein Feuchtgebiet in<br />

der Toskana, wo sie bis zur Geschlechtsreife<br />

bleiben, um dann ganz von alleine<br />

den Weg zurück zum Geburtsort zu finden.<br />

Diese Auswilderungsstrategie ist<br />

trotz immer wieder auftretenden Rückschläge<br />

weitestgehend erfolgreich und es<br />

kehren mittlerweile in jedem Jahr zahlreiche<br />

Tiere an ihren Geburtsort zurück und<br />

schreiten dort zur Brut. Und wenn dann<br />

im Herbst die Zugunruhe beginnt, dann<br />

finden die Tiere den Weg zum sicheren<br />

Überwinterungsquartier und zeigen ihn<br />

ihren Sprösslingen.<br />

KEINE FERNZIEHER<br />

Eine insbesondere angesichts der frühen<br />

Jahreszeit sehr ungewöhnliche Beobachtung<br />

wurde am 6. März am Rhein nördlich<br />

von Basel dokumentiert. Ein Trupp<br />

von sechs Felsenschwalben (Ptyonoprogne<br />

rupestris) war dort zu sehen. Anfang<br />

März erscheint die Beobachtung von<br />

Schwalben schon etwas ungewöhnlich,<br />

doch sind Felsenschwalben keine Fernzieher<br />

wie Rauch- oder Mehlschwalben.<br />

Sie räumen ihren inneralpinen Brutgebiete<br />

zwar im Winter, doch bleiben sie in<br />

der kalten Jahreszeit häufig in nicht allzu<br />

ferner Entfernung und man kann sie dann<br />

im gesamten Mittelmeergebiet bis zum Alpensüdrand<br />

antreffen. Entsprechend früh<br />

kehren die Tiere dann auch wieder zu ihren<br />

Brutplätzen zurück und es gibt Berichte<br />

über bereits im Februar am Brutplatz<br />

erscheinende Tiere. Insofern ist die Beobachtung<br />

aus Efringen-Kirchen, der westlichsten<br />

Gemeinde Baden-Württembergs,<br />

gar nicht mal so ungewöhnlich und wahrscheinlich<br />

ein Fall von Zugprolongation,<br />

wenn also ziehende Vögel über ihr eigentliches<br />

Ziel hinausschießen.<br />

Ich möchte gar nicht wissen, wie<br />

viele Zwerggänse (Anser erythropus) ich<br />

in meinem Leben nicht gesehen habe, obwohl<br />

ich vor ihnen gestanden hatte. Doch<br />

in einer der bei uns am Niederrhein üblichen<br />

Gänseansammlungen von Hunderten<br />

oder oft sogar Tausenden Blässgänsen<br />

eine einzelne Zwerggans zu entdecken –<br />

die hierfür erforderliche Geduld ist mir


NEU!<br />

NATUR-SAISON<br />

leider nicht gegeben. Da beneide ich doch<br />

die Beobachter, die am 19. März einen<br />

Trupp von gleich sieben Zwerggänsen<br />

am Altmühlsee bei Gunzenhausen beobachten<br />

konnten. Die Zwerggans ist die<br />

seltenste Feldgans Europas und sie brütet<br />

in den Übergangszonen zwischen Taiga<br />

und Tundra von Skandinavien bis Ostasien.<br />

Wichtige Überwinterungsgebiete<br />

der Art befinden sich in Nordgriechenland<br />

und an der Westküste des Schwarzen<br />

Meeres. Manche Tiere schließen sich<br />

den Blässgänsen an und erreichen mit deren<br />

Zug auch artuntypische Überwinterungsgebiete,<br />

etwa am Niederrhein. Der<br />

drastische Bestandsrückgang der Art wird<br />

auf jagdbedingte Verluste in ihren traditionellen<br />

Überwinterungsgebieten auf dem<br />

Balkan zurückgeführt, so dass Schutzstrategien<br />

darauf abzielen, den Jagddruck<br />

dort zu mindern oder – ganz ähnlich dem<br />

oben beschriebenen Waldrappenprojekt<br />

– handaufgezogenen Vögeln mittels eines<br />

Ultraleichtflugzeuges neue und sichere<br />

Überwinterungsquartiere zu zeigen.<br />

Eine ganz besondere Beobachtung<br />

machte ein Vogelgucker am 15. Februar<br />

im Rhein bei Ehingen südlich von Duisburg.<br />

Anstatt der gesuchten Schwimmvögel<br />

zeigte sich ihm nämlich ein<br />

ausgewachsener Seehund (Phoca vitulina).<br />

Das ist somit schon der zweite Seehund,<br />

der sich binnen zwei Jahren in den Rhein<br />

verirrt hat. Das Erstaunliche ist weniger<br />

die Strecke von etwa 250 Kilometern, die<br />

das Tier bis Duisburg geschwommen sein<br />

muss, vielmehr ist bemerkenswert, dass<br />

es angesichts des starken Schiffsverkehrs<br />

auf dem Rhein unverletzt hier angekommen<br />

ist. Da kann man nur hoffen, dass er<br />

den Rückweg ebenso unverletzt bewältigt<br />

– und bald den Weg zurück zu seinen<br />

Artgenossen in die Nordsee gefunden hat.<br />

ZURÜCK INS BRUTGEBIET<br />

In den nächsten Tagen und Wochen kehren<br />

nun auch die letzten unserer fernziehenden<br />

Vögel wie<br />

Mauersegler, Wespenbussard<br />

oder Pirol in ihre<br />

Brutgebiete zurück, während mit dem<br />

Schluss des Kronendachs unserer Laubwälder<br />

die Saison der Frühblüher schon<br />

wieder zu Ende geht. Aber auch im Mai<br />

gibt es noch ein paar typische Waldpflanzen,<br />

die nun zur Blüte gelangen – etwa die<br />

Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder<br />

der Waldmeister (Galium odoratum).<br />

Wenn dieser erblüht, ist es leider schon<br />

zu spät, sich ein Sträußchen zusammenzusammeln,<br />

um ihn mit Weißwein zu<br />

übergießen und so eine leckere Maibowle<br />

herzustellen. Sofern Sie in höheren<br />

Lagen aber jetzt noch Waldmeister im<br />

Stadium vor der Blüte finden, dann lohnt<br />

es sich auf jeden Fall, ein wenig davon zu<br />

sammeln. Das typische Waldmeisteraroma<br />

beruht übrigens auf dem Inhaltsstoff<br />

Cumarin, das vor allem dann freigesetzt<br />

wird, wenn die gesammelten Pflanzen<br />

leicht anwelken. Wenn Sie in einer wärmeren<br />

Gegend leben, in der der Waldmeister<br />

bereits erblüht ist, dann müssen<br />

Sie auf Ihre Maibowle jedoch nicht verzichten,<br />

denn Sie können auf eine andere<br />

Pflanze ausweichen – nämlich das Ruchgras<br />

(Anthoxanthum odoratum). Dieses<br />

enthält ebenfalls Cumarin und man kann<br />

alle oberirdischen Pflanzenteile verwenden.<br />

Man findet das Gras überwiegend<br />

auf mageren Wiesen und Böschungen,<br />

und wenn man die Art einmal kennengelernt<br />

hat, ist sie auch kaum mit anderen<br />

heimischen Gräsern zu verwechseln.<br />

Wenn man sich nicht sicher ist, hilft auf<br />

jeden Fall eine Geruchsprobe – denn nur<br />

das Ruchgras duftet nach Waldmeister.<br />

Aktuelle Sichtungen und Bilder<br />

finden Sie online auf <strong>naturgucker</strong>.de.<br />

07 Ein Waldrapp mit Namen Kassiopeia<br />

war Anfang März in Heidelberg zu Gast,<br />

obwohl die Vögel sonst keine Einzelgänger<br />

sind. / Alain Ghignone, Agami<br />

‣ 08 Zwerggänse waren ebenfalls zu sehen.<br />

Aber es war nicht allen Naturfreunden<br />

vergönnt, sie zwischen anderen Gänsen<br />

zu entdecken. / Jari Peltomäki, Agami<br />

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Weibchen. Der Sex wird für das Weibchen<br />

ein Kampf um Leben und Tod.<br />

Den Männchen geht es darum, die eigenen<br />

Gene möglichst erfolgreich weiterzugeben.<br />

Manche Männchen versuchen<br />

sogar zu verhindern, dass ihre Partnerin<br />

sich nach dem Koitus mit anderen<br />

Männchen paart und hinterlassen einen<br />

harzähnlichen Pfropfen als Keuschheitsgürtel.<br />

Maulwürfe, Hausmäuse<br />

sowie einige Insekten- und Spinnenarten<br />

verfolgen diese Strategie. Aber<br />

auch Weibchen schrecken vor drastischen<br />

Maßnahmen nicht zurück. Bei<br />

etwa 80 Arten – zum Beispiel Skorpionen<br />

und Gottesanbeterinnen – haben<br />

Forscher festgestellt, dass die Weibchen<br />

ihre Männchen vor, während oder nach<br />

dem Sex auffressen.<br />

AUF PARTNERSUCHE<br />

Der männliche Anglerfisch wird zwar<br />

von seiner Partnerin nicht gefressen,<br />

gibt aber seine eigene Existenz<br />

zu Gunsten seiner Nachkommen auf.<br />

Anglerfische kommen in allen Ozeanen<br />

der Erde unterhalb von 300 Metern<br />

vor und haben sich erstaunlich gut<br />

an ihren Lebensraum angepasst. Trifft<br />

ein Männchen auf eine Partnerin –<br />

was in der Tiefsee gar nicht so einfach<br />

ist – verbeißt es sich in diese. Im Laufe<br />

der Zeit verwächst es regelrecht mit dem<br />

größeren Weibchen, zapft ihren Blutstrom<br />

an und ernährt sich dadurch. Umgekehrt<br />

wird das Weibchen mit Sperma<br />

versorgt, wann immer es dieses benötigt.<br />

Diese Form des Sexualparasitismus<br />

ist im Tierreich einzigartig und erspart<br />

den Geschlechtspartnern eine weitere,<br />

aufwendige Partnersuche. Einige<br />

Arten haben einen Weg gefunden, den<br />

aufwendigen Sex gleich ganz zu vermeiden.<br />

Durch die sogenannte Jungfernzeugung<br />

(Parthenogenese) funktioniert die<br />

Fortpflanzung auch für vielzellige Tiere<br />

ohne Sex. Aus Eizellen mit dem doppelten<br />

Chromosomensatz entstehen<br />

weibliche Tiere, die genetisch Klone der<br />

Mutter sind. Parthenogenese kommt in<br />

einer erstaunlichen Bandbreite von Tiergruppen<br />

vor: von Rädertierchen und<br />

Schnecken bis hin zu Echsen und einzelnen<br />

Vogelarten wie den Truthühnern.<br />

12 Einige Schneckenarten<br />

»verschießen« vor der Paarung eine<br />

Art Liebespfeile. / Stefan Leimer<br />

13 Treue ist nichts für Bonobos. Sie<br />

paaren sich täglich mit anderen Partnern. /<br />

Cyril Ruoso, naturepl.com<br />

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31<br />

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NATUR-WISSEN<br />

DER KNEBELBART<br />

Die Hornissen-Raubfliege ist<br />

ein faszierendes Insekt, meint Ute<br />

Schimmelpfennig – zu Recht.<br />

32


NATUR-WISSEN<br />

Wie gekämmt sieht er aus, der buschige<br />

Schnurrbart, der zusammen<br />

mit einem Kinnbart das<br />

Gesicht jeder Hornissen-Raubfliege ziert.<br />

Knebelbart nennen Insektenkundler diese<br />

typische Behaarung, denn sie ähnelt der<br />

Haartracht, die im 16. und 17.Jahrhundert<br />

zum modischen Outfit adliger Männer<br />

gehörte. An diesem auffälligen Merkmal<br />

kann man die Räuber unter den Fliegen<br />

auf den ersten Blick erkennen. Etwa achtzig<br />

Raubfliegenarten leben in Deutschland.<br />

BUSCHIGER BART<br />

Die Hornissen-Raubfliege (Asilus crabroniformis)<br />

gehört mit 25 Millimetern<br />

Körperlänge zu den besonders großen<br />

Arten. Sie besitzt von allen den schönsten,<br />

buschigsten Knebelbart. Ihren Namen verdankt<br />

sie der rot-gelben Färbung, die an<br />

die größte heimische Wespe, die Hornisse,<br />

erinnert. Mit diesem Aussehen täuscht sie<br />

den Besitz eines Stachels vor und warnt ihre<br />

Fressfeinde: »Lasst mich in Ruhe, sonst<br />

riskiert ihr einen Stich!" Vögel, die bereits<br />

eine schmerzhafte Erfahrung mit wehrhaften<br />

Insekten gemacht haben, fallen darauf<br />

herein. Mimikry heißt dieser Trick,<br />

sich durch das Nachahmen einer anderen<br />

Art vor dem Gefressenwerden zu schützen.<br />

Die Ähnlichkeit mit den Wespen fiel<br />

Naturforschern schon im 15. Jahrhundert<br />

auf, deswegen ordneten sie die Raubfliege<br />

fälschlich als stachellose »Pseudowespe«<br />

ein. Damals war das Phänomen Mimikry<br />

noch nicht bekannt.<br />

BEUTE VOM BODEN<br />

Hornissen-Raubfliegen leben mit anderen<br />

Raubfliegenarten ohne Konkurrenz<br />

in demselben Biotop, da sie nicht wie diese<br />

in der Kraut- oder Strauchschicht jagen.<br />

Stattdessen beanspruchen für sich die unterste<br />

Etage, den Boden. Ihre Beute sind<br />

hüpfende, laufende und selten fliegende<br />

Insekten. Dazu gehören Heuschrecken,<br />

Kurzflügler und andere bodenbewohnende<br />

Käfer, gelegentlich auch eigene<br />

Artgenossen. Als Ansitz dienen Steine,<br />

Erdklumpen und abgebrochene Zweige.<br />

In dieser Umgebung fällt der Lauerjäger<br />

trotz seiner Größe kaum ins Auge, denn<br />

auf größere Entfernung ist er zwischen<br />

Bodenkrümeln, vertrockneten Grashalmen<br />

und braunem Falllaub gut getarnt.<br />

Erst das überraschend laute Brummen<br />

beim Jagdflug verrät den Räuber. Dieser<br />

tiefe Brummton wird zum Duett, wenn ein<br />

Männchen versucht, im Flug ein Weibchen<br />

festzuhalten, um seine Hinterleibszangen<br />

für die Paarung zu verankern. Wild kugeln<br />

beide über den Boden, sie scheinen<br />

zu kämpfen – als Zuschauer fürchtet man<br />

um das Leben des Männchens, denn nicht<br />

selten fällt der Bewerber einem noch nicht<br />

paarungsbereiten Weibchen zum Opfer.<br />

Kommt er jedoch bei seinen Annäherungsversuchen<br />

unbeschadet zum Ziel,<br />

legt er auf dem Rücken seiner Partnerin<br />

sitzend die Fußglieder beider Vorderbeine<br />

auf ihre Augen, möglicherweise eine<br />

Beschwichtigungsgeste, um ihr Jagdverhalten<br />

zu unterdrücken. Dieses Verhalten<br />

ist auch bei anderen Raubfliegenarten zu<br />

beobachten. Ehe das Männchen aufreitet,<br />

klammern sich beide manchmal an den<br />

Hinterleibsspitzen vereint in entgegengesetzter<br />

Position an einen Halm. Diese Paarungsstellung<br />

ist eine Lebensversicherung,<br />

denn voneinander abgewandt ist aggressives<br />

Verhalten unmöglich. Häufig saugt<br />

das Weibchen während der Begattung an<br />

einem Beutetier. Ob es sich dabei um ein<br />

»Brautgeschenk« des Männchens handelt,<br />

um die eigene Haut zu retten, wie es etwa<br />

bei vielen Spinnenarten üblich ist, muss<br />

noch erforscht werden.<br />

EIER UND MIST<br />

Nach der Paarung legt das Weibchen seine<br />

Eier im lockeren Boden ab, möglichst<br />

nahe an eingetrocknetem Mist von Kaninchen,<br />

Schafen, Ziegen oder Pferden.<br />

Die Fliegenlarven leben unterirdisch und<br />

ernähren sich hauptsächlich von Insekten,<br />

die den Dung zersetzen, vor allem<br />

von Larven von Mistkäfern, die ihre Brut<br />

mit eingegrabenen Kotpillen versorgen.<br />

Ein optimaler Lebensraum für Hornissen-Raubfliegen<br />

beherbergt also Weidevieh.<br />

Das bieten zum Beispiel trockene<br />

Sandheiden auf Binnendünen, wo Wanderschafherden<br />

und halbwilde Konikpferde<br />

Landschaftspflege betreiben, aber<br />

auch magere Viehweiden und ungedüngte,<br />

beweidete Streuobstwiesen. Diese enge<br />

Bindung an Weidetiere ist zwar lebensnotwendig,<br />

hat aber auch Nachteile, denn sie<br />

führt vielerorts zu einer drastischen Abnahme<br />

der Populationsdichte. Ursache<br />

sind die Wirkstoffe gegen Darmparasiten<br />

in den Wurmkuren, die Pferde, Schafe<br />

und Co. bis zu viermal im Jahr schlucken<br />

müssen. Auf Langzeitwirkung ausgelegt<br />

werden diese im Darm nicht vollständig<br />

abgebaut. Folglich gelangen Spuren davon<br />

mit dem ausgeschiedenen Kot in den<br />

Boden. Dies führt zur Schädigung der kotfressenden<br />

Insekten, sodass die Raubfliegenlarven<br />

nicht genügend Nahrung finden.<br />

Ihr Bestandsrückgang ist so groß, dass die<br />

Hornissen-Raubfliege in der aktuellen Roten<br />

Liste Deutschlands als stark gefährdet<br />

eingestuft wird, ein Schicksal, das sie mit<br />

vielen ihrer Verwandten teilt: Fünfzig Prozent<br />

aller Raubfliegenarten stehen inzwischen<br />

auf der Roten Liste, drei Arten sind<br />

bereits ausgestorben.<br />

www.<strong>naturgucker</strong>.de/?art=asilus_<br />

crabroniformis<br />

33


NATUR-REISE<br />

Von den<br />

blauen Bergen ...<br />

Warum die schottischen Highlands<br />

und Inseln das Naturfreunde-Herz höher<br />

schlagen lassen, weiß Zaneta Blaszczyk.<br />

34


NATUR-REISE<br />

Die schottischen Highlands sind<br />

wirklich das, was sich viele Menschen<br />

unter Schottland vorstellen:<br />

weiter Himmel, bildschöne Landschaften,<br />

zauberhafte Natur und freundliche Gesichter.<br />

Cairngorms ist der größte Nationalpark<br />

in Großbritannien und befindet<br />

sich im Herzen der schottischen Highlands,<br />

etwa 50 Kilometer westlich von<br />

Aberdeen. Das Schutzgebiet erstreckt sich<br />

auf einer Fläche von 3.800 Quadratkilometern<br />

auf einem Bergplateau in 1.000<br />

Metern Höhe. Der Name »Cairngorm«<br />

leitet sich aus der gälischen Sprache Cairn<br />

na Gorms ab und bedeutet »Blaue Hügel«.<br />

Er bezieht sich auf Großbritanniens ausgedehntestes<br />

und höchstes Bergmassiv.<br />

Hier auf den Gebirgsrücken mit seinen<br />

über tausend Metern hohen Gipfeln<br />

finden Wildkatzen, Schneehasen und<br />

Schneehühner ein Zuhause. Einst weit<br />

verbreitet, sind die Wildkatzen heute vom<br />

Aussterben bedroht. Es ist in der Tat ein<br />

zutiefst trauriger Gedanke, nie die Gelegenheit<br />

zu haben, eines dieser tollen Tiere<br />

fotografieren zu können. Die Schneehasen,<br />

genau wie die Schneehühner und die<br />

wilden Ziegen, verlassen nie die Gipfelregionen.<br />

Um sie beobachten zu können,<br />

muss man hoch hinauf – und das heißt,<br />

bei dem oft schlechten Wetter zu wandern.<br />

Am Fuße der Berge, im ältesten schottischen<br />

Wald, dem Kaledonischen Wald,<br />

leben die Baummarder. Sie sind als »die<br />

Waldgeister« bekannt. Diese Tiere sind<br />

nämlich schwer zu entdecken, weil sie<br />

hauptsächlich nachtaktiv sind und viel Zeit<br />

hoch oben in Bäumen verbringen. Mit ein<br />

bisschen Glück jedoch kann man die Baummarder<br />

während der Aufzuchtzeit bei Tageslicht<br />

beobachten. Im Sommer sind die<br />

fleißigen Baummarder ständig auf der<br />

Suche nach Futter für ihren Nachwuchs.<br />

Magische Schönheit<br />

Auch der Herbst in den Schottischen<br />

Highlands hat etwas Magisches, und man<br />

muss nicht lange suchen, um die Schönheit<br />

der bunten Landschaften zu genießen.<br />

Es ist zudem die beste Jahreszeit, um auf<br />

einen Auerhahn zu stoßen. Auerhühner<br />

35<br />

01 Die Landschaft ist wunderschön<br />

und reich an vielen verschiedenen Tierund<br />

Pflanzenarten.


NATUR-REISE<br />

36<br />

sind die größten Hühnervögel der Welt<br />

und vom Aussterben bedroht: In Cairngorms<br />

leben heute nur noch etwa 1.000<br />

Individuen. Früher wurden sie gejagt, inzwischen<br />

macht ihnen der Verlust ihrer Lebensräume<br />

zu schaffen. Da hilft es auch<br />

nicht, dass diese Vögel sich perfekt in ihre<br />

Umgebung einfügen. Außerdem sind Auerhühner<br />

scheu – meist bemerken uns die<br />

Vögel, bevor wir sie sehen.<br />

Im Kaledonischen Wald kann man<br />

außerdem ganz besondere Eichhörnchen<br />

finden. Einst fast ausgestorben, sind die<br />

Eichhörnchen eine der begehrtesten und<br />

beliebtesten Arten in Schottland geworden.<br />

Sie werden häufig als »Kaledonische<br />

Eichhörnchen« bezeichnet und es wird<br />

angenommen, dass sie eine separate Unterart<br />

des normalen Eichhörnchens bilden.<br />

Der Wald ist außerdem ein idealer Ort für<br />

Dachse. Trotz einer beträchtlichen Populationsgröße<br />

sind die Chancen, einen Dachs<br />

in freier Wildbahn zu sehen, gering. Dachse<br />

sind nachtaktiv, in ungestörten Teilen<br />

des Kaledonischen Waldes jedoch kommen<br />

sie manchmal schon früh am Abend<br />

aus ihren unterirdischen Bauten.<br />

Isle of Skye<br />

Die Isle of Skye ist ein großartiges Ziel zur<br />

Naturbeobachtung. Es gibt nichts Schottischeres<br />

als ein Schottisches Hochlandrind<br />

oder einen Rothirsch in schottischer Heide<br />

auf dem Berg stehend zu sehen. Die Rothirsche<br />

sind die größten Landsäugetiere in<br />

Großbritannien und kommen hauptsächlich<br />

in Schottland vor, die größte Population<br />

befindet sich in den schottischen Highlands.<br />

In den Seen und Buchten rund um Skye<br />

gibt es zwei Arten von Robben: die Seehunde<br />

und die Kegelrobben, wobei die<br />

Kegelrobben deutlich größer sind und<br />

eine längere Schnauze haben. Die beste<br />

Möglichkeit, diese beiden Arten zu fotografieren,<br />

ist eine Bootstour. Da sich die<br />

Robben an die Ausflugsboote gewöhnen,<br />

die den ganzen Sommer über vorbeifahren,<br />

kommt man überraschend nah heran<br />

und kann Fotos der sonnenbadenden Robben<br />

aus nächster Nähe aufnehmen.<br />

Auf Skye lebt der Basstölpel, Schottlands<br />

größter Seevogel, mit einer Flügelspannweite<br />

von 1,80 Metern. Wenn es um<br />

eine Romanze in der Vogelwelt geht, stehen<br />

die Basstölpel ganz oben auf der Liste!<br />

02 Ein Eichhörnchen im schottischen<br />

Gebirgstal. Fast waren sie dort schon<br />

ausgestorben.<br />

‣ 03 Der Basstölpel ist der größte in Schottland<br />

lebende Seevogel. Er ist im Westen<br />

zu finden, etwa auf Skye.<br />

04 Die Kegelrobben sind eine von zwei<br />

Robbenarten, die auf der Isle of Skye<br />

heimisch sind.<br />

05 Der Papageientaucher heißt auf<br />

englischen »Puffin«. Er lebt auch auf der<br />

Isle of Lunga, die zu den Hebriden gehört.<br />

06 Das Tal von Glencoe gilt als einer der<br />

schönsten Orte Schottlands und ist ein<br />

beliebtes Wandergebiet für Touristen.


NATUR-REISE<br />

Nach der Rückkehr aus dem Winterquartier<br />

und der Wiedervereinigung während<br />

der Brutzeit, führen die Vögel ein liebevolles<br />

Begrüßungsritual durch. Basstölpel<br />

paaren sich fürs Leben. Diese Vögel<br />

sind dafür berühmt, wie sie ihre Nahrung<br />

fangen: Wenn sie einen Fischschwarm aus<br />

der Luft entdecken, klappen sie ihre Flügel<br />

zurück und tauchen mit hoher Geschwindigkeit<br />

ins Wasser. Ein wirklich dramatisches<br />

Schauspiel!<br />

Die Hebriden<br />

Diese schottischen Inseln bilden die<br />

Grenze der schottischen Highlands und<br />

verfügen über eine große Auswahl an<br />

reichhaltiger Flora und Fauna, was sie zu<br />

einem wahren Paradies für Naturliebhaber<br />

machen. Diese Inseln sind auch das<br />

Zuhause der Papageitaucher – oder »Puffins«,<br />

wie sie auf Englisch genannt werden.<br />

Mit ihrem pinguinähnlichen Körper und<br />

buntem Schnabel zählen diese Vögel zu<br />

den Wahrzeichen der Hebriden. Manche<br />

Schotten nennen sie liebevoll die »Clowns<br />

der Meere«. Papageitaucher verbringen den<br />

Großteil ihres Lebens auf offener See in<br />

völliger Einsamkeit. Ihr Hauptziel ist es, in<br />

dieser rauen Umgebung zu überleben und<br />

eine gute Ernährung aufrechtzuerhalten.<br />

Gesellig sind sie nur während der Brutzeit,<br />

wenn die Papageitaucher an Land kommen.<br />

Normalerweise ziehen sie Ende März / Anfang<br />

April nach Schottland und bleiben bis<br />

Mitte August. Papageitaucher sind großartige<br />

Schwimmer und Flieger, bewegen sich<br />

aber an Land ziemlich ungeschickt fort. Sie<br />

können bis zu 400-mal pro Minute mit ihren<br />

Flügeln schlagen und erreichen so eine<br />

Fluggeschwindigkeit von bis zu 90 Stundenkilometern<br />

pro Stunde. Sie haben ein<br />

äußerst freundliches Naturell und erlauben<br />

es Menschen, sich ihren Höhlen zu nähern.<br />

37


NATUR-REISE<br />

38<br />

Seeadler wiederum sind prächtige Greifvögel<br />

mit einer Flügelspannweite von bis<br />

zu 2,50 Metern. Sie sind in Großbritannien<br />

im frühen 20. Jahrhundert infolge<br />

Verfolgung ausgestorben, wurden jedoch<br />

in den 1980er-Jahren wieder angesiedelt.<br />

Mittlerweile sind Seeadler ein geläufigerer<br />

Anblick als Steinadler. Es ist nicht ungewöhnlich<br />

und dennoch atemberaubend,<br />

einen Seeadler am Rande eines schottischen<br />

Sees fischen zu sehen.<br />

Otter-Heimat<br />

Die Otter sind ein weiterer lohnender<br />

Grund, die Inseln zu besuchen. Die meilenlange<br />

Küstenlinie bietet den Ottern<br />

reichlich Nahrung und ist daher für die<br />

höchste Otterdichte des Landes verantwortlich.<br />

Otter sind bestimmt eine der<br />

begehrtesten Tierarten, die Besucher<br />

und Einheimische zu sehen hoffen. Es<br />

gibt wohl keinen besseren Ort, um Otter<br />

zu beobachten. Dabei gibt es keine festen<br />

Regeln, etwa, welcher Zeitpunkt den<br />

größten Erfolg verspricht. Es wird jedoch<br />

angenommen, dass der Zeitraum von zwei<br />

bis drei Stunden vor oder nach Ebbe am<br />

ehesten zum Erfolg führt. Bei niedrigem<br />

Wasserstand sind die Algenbetten freigelegt<br />

und bieten den Ottern so einen perfekten<br />

Platz, um sich auszuruhen.<br />

Die Inneren Hebriden sind der ideale<br />

Ort, um noch weitere bezaubernde<br />

Meeresbewohner beobachten zu können.<br />

Für gewöhnlich sieht man Schweinswale<br />

und Große Tümmler, im Sommer können<br />

auch andere Walarten wie Gemeine Delfine,<br />

Rundkopfdelfine, Zwergwale und<br />

Schwertwale beobachtet werden. Letztere<br />

Arten nähern sich manchmal der Küste auf<br />

der Suche nach Seehunden. Weitere Highlights<br />

der Inneren und Äußeren Hebriden<br />

sind Damhirsche, Flussregenpfeifer und<br />

Steinschmätzer.


NATUR-REISE<br />

07 Zwei Große Tümmler vor einer<br />

Halbinsel im Herzen der schottischen<br />

Highlands.<br />

08 Ein Steinschmätzer-Männchen mit<br />

einer Zweigestreiften Quelljungfer im<br />

Schnabel auf der Isle of Mull, Innere<br />

Hebriden.<br />

‣ 09 Der Sandregenpfeifer fühlt sich<br />

auf den Inseln der Inneren Hebriden<br />

recht wohl.<br />

‣ 10 Auf den Hebriden findet sich die<br />

größte Otterpopulation Schottlands.<br />

Hier in Oban, nahe der Isle of Mull.<br />

11 Dieser Baummarder lebt in Perthshire,<br />

Cairngorm – in den »blauen Hügeln«.<br />

39


NATUR-BESTIMMUNG<br />

ROTER ODER<br />

SCHWARZER?<br />

Wie unterscheide ich den Rot- vom Schwarzmilan? Von Martin Kraft<br />

40<br />

01 Die Unterseiten der<br />

Flügel sind beim Rotmilan<br />

stellenweise hell gefärbt. /<br />

Han Bouwmeester, Agami


NATUR-BESTIMMUNG<br />

Im dritten Teil unserer Serie über »Doppelgänger«<br />

oder Arten, die einander<br />

sehr ähnlich sind, betrachten wir in<br />

dieser Ausgabe die Milane.<br />

ROTMILAN<br />

(Milvus milvus)<br />

Länge: 55 bis 62 Zentimeter<br />

Spannweite: 154 bis 165 Zentimeter<br />

Flugsilhouette und Färbung: Rotmilane<br />

haben lange, schmale Flügel und einen langen,<br />

tief gegabelten, rostbraunen Schwanz.<br />

Unterseits auffallend helle Basen der inneren<br />

Handflügel, oberseits helles Diagonalband<br />

auf dunklem Armflügel (auf größere<br />

Distanz noch sichtbar). Fünf Handschwingenfinger<br />

sind sichtbar. Männchen und<br />

Weibchen unterscheiden sich nicht. Juvenile<br />

Vögel sind etwas kurzflügeliger mit<br />

weniger gegabeltem Schwanz, graugelbem<br />

Kopf, hellen Spitzen der großen Oberflügeldecken,<br />

brauner Strichelung mit hellen<br />

Schaftstrichen der rostbraunen Unterseite<br />

und dunkleren, eher bernsteinfarbenen<br />

Augen.<br />

Aktiver Flug: Grazil und kraftvoll mit tiefen,<br />

recht langsamen Flügelschlägen (merklich<br />

langsamer als Mäusebussard) und<br />

kurzen Gleitphasen. Gewinkelter Flügelbug<br />

reicht oft bis vor die Spitze des Kopfes.<br />

Aus der Ferne bereits an den langsamen<br />

Flügelschlägen und dem langen Schwanz<br />

erkennbar. Zieht einzeln und in Trupps.<br />

Segelflug: Kreist in Aufwinden bis in große<br />

Höhen. Flügelhaltung dabei meist horizontal<br />

mit hängender Hand, manchmal<br />

auch abwärts oder etwas V-förmig angehoben.<br />

Leicht hängender Schwanz wird<br />

ständig hin und her gedreht. Bei vollständiger<br />

Schwanzfächerung tiefe Gabelung<br />

kaum noch sichtbar.<br />

Gleitflug: Nach vorn gewinkelte Schwingen<br />

mit etwas eckigem Bug. Hand lang<br />

und spitz (Handschwingenfinger manchmal<br />

nicht mehr auffallend). Gesamter<br />

Armflügelhinterrand deutlich gewölbt.<br />

Schwanz lang und schmal, tief gegabelt.<br />

Kann bei günstigen Winden im leicht abwärts<br />

gerichteten Gleitflug schnell vorwärtskommen.<br />

SCHWARZMILAN<br />

(Milvus migrans)<br />

Länge: 46 bis 59 Zentimeter<br />

Spannweite: 130 bis 1<strong>60</strong> Zentimeter<br />

Flugsilhouette und Färbung: Schwarzmilane<br />

haben lange und etwas breite Flügel<br />

sowie einen recht langen, schwach<br />

gegabelten, dunkelbraunen Schwanz.<br />

Unterseits wenig auffallende helle Basen<br />

der inneren Handflügel, der dunkle Oberflügel<br />

mit hellerem Diagonalband auf dem<br />

Armflügel. Sechs Handschwingenfinger<br />

sind sichtbar, womit er an kleine Adlerarten<br />

wie Schreiadler erinnert. Kopf wie<br />

beim Rotmilan grauer als dunkler Rücken.<br />

Männchen und Weibchen unterscheiden<br />

sich nicht. Juvenile Vögel insgesamt etwas<br />

heller als Altvögel, dunkle Iris, Kopf<br />

cremefarben mit dunkler Augenmaske,<br />

weniger gegabelter Schwanz, Flügel oft<br />

mit hellen Säumen der mittleren und großen<br />

Arm- und teilweise auch Handdecken<br />

(etwas »geschecktes« Aussehen).<br />

02 Männchen und Weibchen lassen sich beim<br />

Rotmilan nicht voneinander unterscheiden. /<br />

Kristin Willmers, Agami<br />

03 Im Flug gut erkennbar: Der nur schwach<br />

gegabelte Schwanz der Schwarzmilane. /<br />

Markus Varesvuo, Agami<br />

Aktiver Flug: Grazil und kraftvoll mit tiefen<br />

und langsamen Flügelschlägen (merklich<br />

langsamer als Mäusebussard, etwas<br />

rascher als Rotmilan) und kurzen Gleitphasen.<br />

Zieht einzeln (meist im Frühjahr)<br />

und in Trupps (häufig im Spätsommer).<br />

Segelflug: Kreist in Aufwinden bis in große<br />

Höhen. Flügelhaltung dabei fast immer<br />

horizontal mit hängender Hand. Leicht<br />

hängender Schwanz wird wie beim Rotmilan<br />

ständig hin und her gedreht. Bei<br />

vollständiger Schwanzfächerung schwache<br />

Gabelung nicht mehr sichtbar bis zu<br />

leicht konvexem Schwanzende.<br />

Gleitflug: Nach vorn gewinkelte Schwingen<br />

mit etwas eckigem Bug. Hand weniger<br />

lang und spitz als beim Rotmilan. Gesamter<br />

Armflügelhinterrand deutlich gewölbt.<br />

Schwanz recht lang und schmal, schwach<br />

gegabelt. Im Gleitflug aus Thermiksäulen<br />

heraus oft ziemlich schnell.<br />

Wichtige Unterscheidungsmerkmale<br />

zum Rotmilan: Der Schwanz ist kürzer<br />

und weniger tief gegabelt als beim Rotmilan.<br />

Besonders leicht ist die Bestimmung<br />

im Winter: Die Schwarzmilane überwintern<br />

im Afrika, weswegen bei uns nur Rotmilane<br />

zu sehen sind.<br />

Im Heft 58 haben wir Baum- und Wanderfalke<br />

miteinander verglichen. In Ausgabe<br />

59 konnten Sie lernen, Rötel- und Turmfalke<br />

sicher voneinander zu unterscheiden.<br />

Sie haben diese Ausgaben verpasst?<br />

Schreiben Sie uns eine E-Mail unter abo@<br />

<strong>naturgucker</strong>-magazin.de, wenn Sie diese<br />

Magazine nachbestellen möchten.<br />

41


NATUR-BESTIMMUNG<br />

sechs sichtbare<br />

Handschwingenfinger<br />

nur schwach<br />

gegabelter Schwanz<br />

Schwarzmilan, Jungvogel<br />

Foto: Daniele Occhiato, Agami<br />

Schwarzmilan<br />

Foto: Daniele Occhiato, Agami<br />

noch schwächer<br />

gegabelter Schwanz<br />

als Altvogel<br />

dunkle<br />

Augenmaske<br />

keine auffälligen<br />

hellen Basen<br />

dunkle Augenmaske,<br />

dunkle Iris<br />

42<br />

Schwarzmilan, Jungvogel<br />

Foto: Daniele Occhiato, Agami<br />

oft leicht<br />

scheckiges Aussehen<br />

heller als<br />

Altvogel<br />

Schwarzmilan, Altvogel<br />

Foto: Markus Varesvuo, Agami<br />

grauer Kopf,<br />

dunkler als beim<br />

Rotmilan<br />

SCHWARZMILAN


Flügelbug ragt weit<br />

nach vorne<br />

Gabelung bei<br />

aufgefächertem Schwanz<br />

kaum noch erkennbar<br />

NATUR-BESTIMMUNG<br />

kein auffälliges weißes<br />

Diagonalband<br />

Rotmilan, Jungvogel<br />

Foto: Saverio Gatto, Agami<br />

grau-gelber<br />

Kopf<br />

Rotmilan<br />

Foto: Roy de Haas, Agami<br />

helles Diagonalband auf<br />

dunklem Armflügel<br />

Schwanz schwächer<br />

gegabelt<br />

fünf sichtbare<br />

Handschwingenfinger<br />

grau-gelber<br />

Kopf<br />

lange,<br />

schmale Flügel<br />

43<br />

auffällig<br />

helle Basen<br />

Rotmilan<br />

Foto: Ralph Martin, Agami<br />

grau-gelber<br />

Kopf<br />

rostbrauner, gegabelter<br />

Schwanz wird häufig<br />

gedreht<br />

Länge: 55 bis 62<br />

Zentimeter<br />

ROTMILAN<br />

Rotmilan<br />

Foto: Saverio Gatto, Agami


NATUR-WISSEN<br />

Der Fliegenpilz ist »Pilz des Jahres 2022«.<br />

Warum, weiß Rita Lüder.<br />

44<br />

Es gibt wohl kaum einen Pilz, der so<br />

bekannt ist. Dazu sorgt er für viel<br />

Verwirrung. Ist er nun giftig oder<br />

nicht? Wer hat nicht schon von Personen<br />

gehört, die ihn angeblich oder tatsächlich<br />

schadlos verzehrt haben, in Kriegsgefangenschaft,<br />

als Rauschmittel oder bei rituellen<br />

Zeremonien? Auch symbolisch gilt<br />

der Fliegenpilz sowohl als Glücksbringer<br />

wie auch als Giftpilz. Zum Verzehr wurden<br />

die Pilze im vorherigen Jahrhundert<br />

getrocknet, dann für zwölf bis 13 Wochen<br />

in Salzlake eingelegt und danach<br />

mehrfach gewässert: Die wasserlöslichen,<br />

psychoaktiven Wirkstoffe blieben in der<br />

Lake zurück.<br />

GIFTIG, NICHT TÖDLICH<br />

Das in aufgeschirmten Hüten nach dem<br />

Regen stehende Wasser wird als »Zwergenwein«<br />

bezeichnet. Wie es den Zwergen<br />

nach dem Genuss wohl ergeht? Der<br />

Fliegenpilz ist zwar mit den Knollenblätterpilzen<br />

verwandt, aber kein tödlicher<br />

Giftpilz. Der Verzehr verursacht neben<br />

geweiteten Pupillen auch Magenbeschwerden,<br />

Pulsrasen, Krämpfen und Störungen<br />

des zentralen Nervensystems. Die legendäre<br />

Berserkerwut der Wikinger soll auf<br />

den Verzehr von Fliegenpilzen zurückzu<br />

führen gewesen sein. Die Schamanenkulturen<br />

in Sibirien verwenden den Fliegenpilz<br />

als Rauschmittel. Beim Trocknen<br />

entsteht aus der giftigen Ibotensäure der<br />

Wirkstoff<br />

Muscimol, der für die Bewusstseinsveränderungen<br />

verantwortlich ist. Doch auch in<br />

der Medizin hat man sich dieses Pilzes bedient.<br />

Früher wurden mit ihm vor allem<br />

bösartige Geschwüre und Nervenleiden<br />

behandelt. Der Name könnte auf die berauschende<br />

Wirkung zurückzuführen<br />

sein, die mit einem Gefühl des Fliegens<br />

verbunden sein kann. Denkbar ist auch<br />

die Tatsache, dass mit Zucker und Milch<br />

übergossene Fliegenpilzstücke als Fliegenfalle<br />

ausgelegt wurden, »musca« heißt auf<br />

lateinisch »Fliege«. Vermutlich waren die<br />

Fliegen von dem Cocktail mehr betäubt<br />

als tot und sind dann ertrunken. Typisch<br />

sind die weißen Flocken auf dem Hut, die<br />

als Reste der Gesamthülle zurückbleiben.<br />

Doch wenn diese beim Heranwachsen aus<br />

dem Boden im Erdreich hängen geblieben<br />

oder vom Regen abgewaschen wurden?<br />

Dann ist die gelbe Schicht unter der roten<br />

Huthaut ein untrügliches Erkennungsmerkmal.<br />

Typisch sind auch der Ring und<br />

die dicke Knolle.<br />

IM WOOD-WIDE-WEB<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie<br />

hat den Fliegenpilz als Pilz des Jahres 2022<br />

gewählt, um auf die wichtige Bedeutung<br />

der Pilze für unser Ökosystem aufmerksam<br />

zu machen. Der Fliegenpilz ist Teil<br />

des Wood-Wide-Web und vernetzt Bäume<br />

untereinander, bevorzugt findet man<br />

ihn bei Birken und Fichten. Die sichtbaren<br />

Fruchtkörper werden im Herbst gebildet.<br />

Diese sind für uns Pilzsammler wiederum<br />

Glücksbringer, denn sie gelten als Steinpilz-Zeiger,<br />

da diese beliebten Speisepilze<br />

die gleichen ökologischen Ansprüche<br />

haben.<br />

Weitere Pilzportraits dieser Art finden Sie<br />

im Buch »Pilze zum Genießen…« von Rita<br />

und Frank Lüder, kreativpinsel-Verlag,<br />

19,95 Euro. www.kreativpinsel.de<br />

Weitere Infos gibt es hier: www.dgfm-ev.<br />

de/pilz-des-jahres/2022-fliegenpilz


NATUR-BESTIMMUNG<br />

Unbekannte Pflanze<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, in keinem<br />

der uns zugänglichen Nachschlagewerke<br />

konnten wir die abgebildete Pflanze, von der<br />

wir annehmen, dass es sich um eine Orchidee<br />

handelt, entdecken. Vielleicht können Sie uns<br />

weiterhelfen?<br />

Vielen Dank und freundliche Grüße,<br />

Ruth und Rainer Zurmaar<br />

Dieter Schneider, NG-Fachbeirat:<br />

Bei dieser Pflanze handelt es sich<br />

um eine Zahnlilie (Gattung Erythronium),<br />

also mitnichten um<br />

eine Orchidee. In den<br />

Bergen Südeuropas kann man nach<br />

der Schneeschmelze die pink blühende<br />

Hunds-Zahnlilie finden, für unsere<br />

Gärten werden verschiedene Kreuzungen<br />

und Zuchtsorten im Handel<br />

feilgeboten, etwa die weitverbreitete<br />

Erythronium »pagoda«, zu der ich auch<br />

diese Pflanze zählen würde.<br />

Rot- oder Schwarzmilan?<br />

Liebe Naturgucker-Redaktion, im Frühjahr<br />

habe ich einen Greifvogel in Rheinhessen<br />

entdeckt. Ich bin mir leider nicht<br />

sicher, ob es sich hierbei um einen Rotoder<br />

Schwarzmilan handelt. Vielleicht<br />

können Sie mir ja diesbezüglich weiterhelfen?<br />

Besten Dank im Voraus.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Peter Alt<br />

Martin Kraft, NG-Fachbeirat:<br />

Bei diesem Vogel handelt es sich definitiv<br />

um einen Schwarzmilan. Sehen Sie sich dazu<br />

doch unseren Bestimmungstext ab Seite<br />

40 an.<br />

Kleiner Pilz auf Moos<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe auf<br />

einem bemoosten Sandstein ungewöhnliche<br />

Bilder gemacht. Ist das tatsächlich ein Pilz, der<br />

auf dem Moosästchen wächst? Er ist nur einige<br />

Millimeter groß.<br />

Viele Grüße, Dr. med. Bruno Mader<br />

Rita Lüder, NG-Fachbeirat:<br />

Das sind auf jeden Fall Fruchtkörper von<br />

Pilzen. Für eine genaue Bestimmung der<br />

Art bräuchte es einen Blick auf die Fruchtschicht<br />

(unter dem Hut), dann ist die Sporenpulverfarbe<br />

wichtig. Vermutlich kommt<br />

man in diesem Fall ohne zu mikroskopieren<br />

trotzdem nicht weiter. Bei mehr als<br />

10.000 Großpilzen in Mitteleuropa ist es<br />

leider oft gar nicht so einfach, den Schönheiten<br />

einen Namen zu verpassen.<br />

Die » rasende« Raupe<br />

Liebes Naturgucker-Team, bei einem Spaziergang<br />

auf dem Apolloweg an der Mosel fiel<br />

mir aus einiger Entfernung eine grüne Raupe<br />

auf, die sich mit ungewöhnlich schneller<br />

Geschwindigkeit quer über den Weg bewegte.<br />

Was ist das für eine rasende Raupe, fragte ich<br />

mich. Aus der Nähe war dann zu erkennen,<br />

dass sich nicht die grüne Schmetterlingsraupe<br />

so schnell bewegte, sondern dass sie von<br />

einem fast gleich großen Insekt recht schnell<br />

transportiert wurde. Die Raupe selbst rührte<br />

sich nicht. Offenbar hatte das Insekt (eine<br />

Wespenart?) die Raupe erbeutet, wollte sie<br />

aber nicht gleich verzehren. Meine Frage:<br />

Welches Insekt hat die Raupe erbeutet und<br />

wo schleppt sie die Beute hin?<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Wolfgang Hock<br />

Dieter Schneider, NG-Fachbeirat:<br />

Anhand des Fotos kann ich nur zweifelsfrei<br />

sagen, dass es sich um eine Vertreterin<br />

der Grabwespenfamilie Sphecidae handelt.<br />

Infrage kommen etwa die Gattungen Podalonia<br />

oder Ammophila. Die gefangenen<br />

und paralysierten Raupen<br />

werden von den<br />

Insekten nicht selbst<br />

gefressen, sondern als<br />

Larvenproviant zu den<br />

meist in Sandböden<br />

angelegten Brutkammern<br />

gebracht. Kleinere<br />

Raupen werden<br />

gewöhnlich im Flug<br />

abtransportiert, größere<br />

Raupen werden<br />

oft über weite<br />

Strecken bis zum<br />

Nest geschleift.<br />

45


NATURGUCKER-RÄTSEL<br />

46<br />

Gewinnen Sie mit dem <strong>naturgucker</strong>-<br />

Magazin ! Wenn Sie diese Ausgabe aufmerksam<br />

gelesen haben, können Sie unsere<br />

Frage problemlos beantworten:<br />

»Wer ist ein Rekordhalter beim<br />

Dauersex im Tierreich?«<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung per E-Mail<br />

an kontakt@bachstelzen-verlag.de oder<br />

per Postkarte an: Bachstelzen Verlag<br />

GbR, Frankenplatz 23, 42107 Wuppertal<br />

Unsere Preise werden unter den richtigen<br />

Antworten verlost, die bis zum 31.<br />

Mai 2022 eingegangen sind. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

Ein Naturgucker-Fernglas von Kowa!<br />

Die neue »BD II XD«-Serie besticht durch<br />

ein auffällig großes Sehfeld. Die fünf<br />

Modelle der Serie können zu Recht als<br />

Weitwinkel-Ferngläser bezeichnet werden.<br />

Wir verlosen ein BD II 8x32 XD –<br />

in einer Entfernung von 1.000 Metern<br />

hat es ein Sehfeld von 154 Metern! Die<br />

Linsen bestehen aus ED-Glas (Extra Low<br />

Dispersion) in höchster Qualitätsstufe<br />

mit einem sehr hohen Anteil an Fluorit –<br />

dem aktuell besten Linsenmaterial, um<br />

eine möglichst hohe Lichtdurchlässigkeit<br />

(Transmission) zu erreichen und ein<br />

Bild mit hohem Kontrast bei bestmöglicher<br />

Reduzierung von Farbsäumen zu<br />

gewährleisten. Das robuste Gehäuse besteht<br />

aus einer Magnesiumlegierung mit<br />

einer schützenden Gummiarmierung. Jedes<br />

BD II XD ist vollständig wasserdicht.<br />

kowaproducts.com<br />

Sachbuch aus dem HAUPT Verlag<br />

Martin Kraft hat in dieser Ausgabe vorgestellt,<br />

wie sich Rotmilan und Schwarzmilan<br />

voneinander unterscheiden lassen.<br />

Wer mehr über den prächtigen Rotmilan<br />

erfahren möchte, sollte bei unserem Rätsel<br />

mitmachen. Denn Adrian Aebischer und<br />

Patrick Scherler haben ein umfassenden<br />

Porträt des Greifvogels herausgebracht.<br />

Der Band »Der Rotmilan« besticht zudem<br />

durch viele großartige Fotos. Wir verlosen<br />

eines der Bücher vom Haupt Verlag.<br />

www.haupt.ch<br />

Futterhaus für den Balkon<br />

Viele Experten empfehlen die Ganzjahresfütterung.<br />

Lassen Sie das Vogelhäuschen<br />

im Garten oder auf dem Balkon also<br />

stehen – bald wird dort reges<br />

Treiben herrschen. Die Eltern<br />

fliegen die Häuschen gerne<br />

an, wenn der Nachwuchs<br />

geschlüpft ist.<br />

Wir verlosen ein schönes<br />

Holzhaus der Claus GmbH<br />

für den Balkon! Es schützt das<br />

Futter vor Nässe und kann direkt<br />

an der Wand befestigt<br />

werden. Die ersten<br />

Gäste werden sicherlich<br />

bald kommen. Denn<br />

eine hochwertige Futtermischung<br />

gibt's dazu. Damit keine Schalenreste,<br />

Beeren oder Fette zurückbleiben und Saaten<br />

nicht keimen, steckt darin ein hoher<br />

Anteil an bereits geschälten und gebrochenen<br />

Kernen und verschiedenen Saaten.<br />

claus-futter.com<br />

RÄTSELAUFLÖSUNG AUS DER LETZTEN AUSGABE<br />

Im letzten Heft hatten wir gefragt:<br />

»Was ist das einzige Wirbeltier, das sich<br />

so gut wie ausschließlich von Knochen<br />

ernährt?«<br />

Das ist der Bartgeier, wie viele<br />

unserer Leserinnen und Leser richtig<br />

erkannt haben. Der Bartgeier beweist,<br />

dass Knochen nahrhafter sind, als sie<br />

erscheinen. Nur die Küken kommen<br />

nicht ohne Fleisch aus.<br />

Gewonnen haben: Birgit Ritter-<br />

bach aus Köln hat unseren Hauptpreis<br />

gewonnen. Wir wünschen ihr<br />

viel Freude und gute Sicht mit dem<br />

Naturbeobachter-Fernglas von Kowa.<br />

Gerald Dänicke aus Steutz kann mehr<br />

über den Rätselvogel erfahren. Er erhält<br />

das Buch »Der Bartgeier« vom<br />

Haupt Verlag. Mit dem Futterhaus<br />

für den Balkon kann Tanja Lindner in<br />

Mörfelden Vögel anlocken. Es lässt sich<br />

natürlich auch im Garten aufhängen.


REZENSIONEN<br />

Lesestoff für Naturfreunde<br />

Thea Wittmann stellt Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt vor.<br />

ZUKUNFTSFÄHIG<br />

GÄRTNERN<br />

Äpfel bekommen verbrannte<br />

Stellen, die Hortensien welken,<br />

sie färben sich an den<br />

Blütenrändern braun. Die globale<br />

Erwärmung ist auch am<br />

heimischen Garten ablesbar.<br />

Angesichts des Klimawandels<br />

müssen Hobbygärtner umdenken.<br />

Die Temperaturen steigen,<br />

die Vegetationsperiode verlängert<br />

sich – das fordert angepasste,<br />

sorgsam ausgewählte<br />

Pflanzen oder neue Standorte<br />

für die bewährten Blüher.<br />

Gewinner des Klimawandels<br />

sind Pflanzen, die Wärme lieben.<br />

Zu den Verlierern zählen<br />

zum Beispiel Rhododendren,<br />

Waldrebe und Roter Fingerhut,<br />

die unter der Trockenheit leiden.<br />

Gärtnermeister Norbert<br />

Griebl zeigt, wie der Garten<br />

widerstandsfähig werden kann<br />

und stellt 100 robuste Arten<br />

vor, die den klimatischen Veränderungen<br />

trotzen können.<br />

Er konzentriert sich auf einund<br />

zweijährige Blühpflanzen,<br />

Stauden und Gehölze, hat aber<br />

auch einige Vorschläge für den<br />

Nutzgarten, etwa Mangold<br />

und Artischocke. Obstliebhaber<br />

können auf Kiwi, Feige,<br />

Granatapfel und Jujube umsatteln,<br />

deren Früchte wie eine<br />

Mischung aus Apfel, Datteln<br />

und Banane schmecken.<br />

Norbert Griebl: Gärtnern im Klimawandel,<br />

2022, 224 Seiten, ca.<br />

400 Farbfotos, 26 Euro<br />

www.haupt.ch<br />

INNIG LIEBEN<br />

Sind Vögel zu echter Liebe<br />

fähig? Einige Exemplare riskieren<br />

ihr Leben, um einen<br />

Partner zu erobern. Geht es<br />

dabei nur um Fortpflanzung<br />

und Arterhaltung oder steckt<br />

mehr dahinter? Eigentlich<br />

wehren sich Wissenschaftler<br />

und Naturschützer dagegen,<br />

Tieren Emotionen zuzuschreiben.<br />

Elvira Werkman<br />

begibt sich auf ein waghalsiges<br />

Terrain: Was denkt und<br />

fühlt ein Tier? Was geht in<br />

den winzigen Gehirnen vor?<br />

So vielfältig wie die Vogelwelt<br />

ist auch ihr Liebesleben, entdeckte<br />

Elvira Werkman, als<br />

sie in die Vogelliteratur eintauchte<br />

und mit Dutzenden<br />

von Vogelkennern sprach.<br />

Sie stieß auf feurige Liebe,<br />

lebenslange treue und Trauer<br />

nach dem Tod eines Partners.<br />

Aber auch auf flüchtige Affären,<br />

Dreiecksbeziehungen<br />

und Sex mit der Ex. Ein Buch,<br />

das verblüfft und gut unterhält<br />

und uns das verborgene<br />

Liebesleben der gefiederten<br />

Geschöpfe offenbart.<br />

Elvira Werkman:<br />

Vögel und die Liebe. 2020,<br />

128 Seiten, 16 Euro<br />

www.pala-verlag.de<br />

NACHHALTIG REISEN<br />

Der Weg ist das Ziel, davon ist<br />

die Nachhaltigkeitsbloggerin<br />

Julia-Maria Blesin überzeugt.<br />

Sie stellt einzigartige Reiseziele<br />

vor, abseits des Massentourismus<br />

und ohne Flug um<br />

die halbe Welt. Zu erreichen<br />

sind sie zu Fuß, per Rad, mit<br />

dem Zug. Mikroabenteuer für<br />

zwischendurch, Weitwandern<br />

oder Waldbaden, die schönsten<br />

für Radtouren mit und<br />

ohne Familie, Zugstrecken<br />

mit den tollsten Ausblicken.<br />

Auch dem Camping-Trend<br />

ist ein Kapitel gewidmet, für<br />

Freunde des Zeltens oder der<br />

Wohnmobile. Und auf Wasserfans<br />

warten Reisen mit<br />

Kanu, Haus- und Segelboot.<br />

Für alle Reisen und Ausflüge<br />

gibt es nützliche Tipps zur<br />

Strecke, zum Übernachten,<br />

Adressen und Packlisten. Ein<br />

Buch, das Fernweh weckt.<br />

Julia-Maria Blesin:<br />

Green Travelling. 2021,<br />

192 Seiten, 16 Euro<br />

www.oekom.de<br />

LEICHT EINSTEIGEN<br />

Anleitung zur Vogelbeobachtung<br />

im Comic-Stil?<br />

Diplom-Biologin und Illustratorin<br />

Véro<br />

Mischitz gibt mit ihrer Graphic<br />

Novel einen unkonventionellen<br />

Einstieg für zukünftige<br />

Birder. Mitmachen kann jeder.<br />

Witzige Zeichnungen lassen<br />

Ahnungslose ohne Mühe in<br />

die faszinierende Welt der Vogelbeobachtung<br />

eintauchen:<br />

Die Autorin stellt das richtige<br />

Equipment vor, erklärt die<br />

Grundlagen der Vogelbestimmung,<br />

weist auf Besonderheiten<br />

von Vögeln und ihren<br />

Stimmen hin und gibt viele<br />

Tipps für das neue Hobby:<br />

hilfreiche Apps, jahreszeitliche<br />

Phänomene, verräterische<br />

Spuren. Ganz flott liest man<br />

sich durch eine komplette Anleitung<br />

zum Beobachten und<br />

Bestimmen heimischer Vögel.<br />

Ein Buch für junge Menschen<br />

oder jung Gebliebene,<br />

die Spaß an einem Mix aus<br />

lockerem Stil und fundierter<br />

Information haben. So aufregend<br />

kann Birding sein!<br />

Véro Mischitz,<br />

Birding für Ahnungslose<br />

2019, 128 Seiten,<br />

17,99 Euro<br />

www.kosmos.de<br />

47


NATUR-KIND<br />

Lass Blumen sprie<br />

48<br />

M<br />

öchtest<br />

du es blühen und<br />

sprießen lassen? Hast du vom<br />

Winter noch Vogelfutter übrig,<br />

zum Beispiel Sonnenblumenkerne und<br />

andere Körnchen? Mit unserer Anleitung<br />

kannst du aus den Samen ganz<br />

einfach Samenbomben selbst herstellen.<br />

Das sind kleine Bällchen aus Erde, Ton<br />

und Saatgut. In den Bollen sind die Samen<br />

in einem steinharten Mix aus Erde<br />

und Ton gut verschlossen, du musst sie<br />

nicht einpflanzen. Stattdessen wirfst,<br />

rollst oder legst du das Klümpchen<br />

einfach dorthin, wo etwas wachsen soll.<br />

Der nächste Regen weicht die harte<br />

Schale auf und lässt die Samen frei.<br />

Die haben dann bereits alles, was sie<br />

zum Keimen brauchen.<br />

Du brauchst dazu:<br />

• Komposterde und Tonerde<br />

(gibt’s im Baustoffhandel) oder<br />

Modellierton<br />

• ein Küchensieb<br />

• etwas Wasser<br />

• eine Schüssel oder einen<br />

kleinen Eimer<br />

• Blumensamen – am besten<br />

eignen sich Ringelblumen,<br />

Kornblumen, Kapuzinerkresse,<br />

Sonnenblumen oder Klatschmohn.


NATUR-KIND<br />

ßen!<br />

1.<br />

Nimm den Eimer oder die Schüssel<br />

und schütte Komposterde<br />

durch ein grobes Sieb, damit du<br />

krümelige Erde erhältst. Was zu grob<br />

ist, verteilst du im Garten oder streust<br />

es in die Balkonkästen.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Gib deine Blumensamen dazu:<br />

etwa eine Handvoll Samen auf<br />

eine Tasse Komposterde.<br />

Mische die Samen unter.<br />

Fülle genauso viel Tonerde in<br />

das Gefäß wie Komposterde.<br />

Wenn du Modellierton verwenden<br />

willst, musst du ihn vorher in<br />

etwas Wasser einweichen.<br />

7.<br />

Rolle zwischen deinen Händen<br />

kleine Kugeln, etwa so groß wie<br />

eine Kirsche. Arbeite zügig, denn<br />

die Masse härtet schnell aus. Leg die<br />

Kugeln auf eine Zeitung oder in einen<br />

flachen Karton und lass sie ein bis zwei<br />

Tage trockenen. Lagere die Bällchen<br />

kühl und belüftet. Wenn sie trocken<br />

und hart sind, halten sie sich viele<br />

Monate.<br />

8.<br />

Fertig! Jetzt geht’s ans Aussäen:<br />

Die Samenbomben kannst<br />

du dorthin legen, werfen oder<br />

direkt platzieren, wo Blumen wachsen<br />

sollen. Dann musst du nur noch auf<br />

Regen warten – oder du hilfst mit der<br />

Gießkanne nach. Der nächste Schauer<br />

löst den Ton auf und die Samen gelangen<br />

in die Erde. Hab ein oder zwei<br />

Monate Geduld und freu dich über die<br />

Blütenpracht!<br />

5.<br />

6.<br />

Gib etwas Wasser zu deiner<br />

Mischung.<br />

Misch alle Zutaten gut durch<br />

und knete das Ganze zu einer<br />

zähen Masse. Die sollte so fest<br />

sein, dass du gut kleine Kugeln daraus<br />

formen kannst.<br />

49


KLEINANZEIGEN<br />

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KLEINANZEIGEN / VORSCHAU<br />

Am 30. ´Juni kommt<br />

DER NEUE NATURGUCKER!<br />

Neues aus der Tier-, Pilz- und Pflanzenwelt, Tipps zum Beobachten, Nachdenkliches<br />

und Merkwürdiges können Sie erfahren und großartige Fotos und Zeichnungen genießen.<br />

Lesen Sie unter anderem:<br />

Vor den Toren Münchens<br />

Das Urlaubsgefühl ist ganz nah: Für die Großstädter aus München übt das<br />

Chiemgau – nur eine knappe Autostunde von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt –<br />

eine magische Anziehungskraft aus. Noch beherbergen die Chiemgauer Alpen seltene<br />

Tiere und Pflanzen. Doch veränderte Lebensbedingungen, eine hohe Freizeitnutzung und<br />

der Klimawandel wirken sich nachteilig aus.<br />

51


ATX<br />

VÖLLIG<br />

NEUES<br />

SEHEN<br />

SEE THE UNSEEN

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