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OM_06_2022_ePaper

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Oberneuland<br />

LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />

Ländlich<br />

leben<br />

in Bremen<br />

Mit leckeren<br />

Erdbeer-Rezepten<br />

REGIONALES<br />

MAGAZIN<br />

Juni · Nr. <strong>06</strong>|<strong>2022</strong> · 25. Jahrgang · € 3,-<br />

RADTOUR AM DEICH<br />

Die Hofläden entdecken<br />

GARTENMÖBEL-TRENDS<br />

Sommerlifestyle im Grünen<br />

ERDBEEREN<br />

Sommer aus Oberneuland<br />

KLASSISCHE OLDTIMER<br />

Ein Fest für Liebhaber


INHALT<br />

24<br />

Der gute Geschmack unserer Region<br />

Hofladen-Radtour – Teil 2<br />

Mit den Klassikern durch Oberneuland<br />

16 Oberneulander Oldtimerfest – ein Erlebnisbericht<br />

Sommergeschmack aus Oberneuland<br />

32 Echt saisonal – echt regional!<br />

LANDLEBEN<br />

16 Mit den Klassikern durch Oberneuland<br />

Oberneulander Oldtimerfest – ein Erlebnisbericht<br />

24 Der gute Geschmack unserer Region<br />

Hofladen-Radtour – Teil 2<br />

32 Sommergeschmack aus Oberneuland<br />

Echt saisonal – echt regional!<br />

38 Himmlisch lecker & erdbeerig<br />

Leckeres von Karo<br />

40 Wir lieben Erdbeeren<br />

Neue leckere Rezepte<br />

52 Erdbeeren selbst anbauen<br />

Einfach und lecker<br />

54 Wetterwandel<br />

Gärten für den Klimawandel<br />

60 Sommer-Lifestyle in der grünen Wohnung<br />

Gartenmöbel-Trends<br />

66 Üppig blühende Insektenparadiese<br />

Mit bienenfreundlichen Rosen Naturoasen anpflanzen<br />

68 Almauftrieb im Bürgerpark<br />

Oberneulander Kühe in der Stadt<br />

REGIONAL<br />

72 Frischer Wind für den Achterdieksee<br />

Save the date<br />

74 Eine Straße im Umbruch<br />

Bautätigkeit in der Straße Im Holze<br />

76 Alle Immobilienbesitzer müssen jetzt handeln!<br />

Interview zur Grundsteuerreform<br />

84 Neuer Cheftrainer in der Marko Mock-Arena<br />

Sören Seidel<br />

86 Sommerferien aktiv<br />

BHC-Sportcamps<br />

88 Ein Bett in Borgfeld<br />

Jakobsweg<br />

90 Elf Tonnen CO 2 eingespart<br />

Hans-Wendt-Stiftung<br />

MENSCHEN<br />

78 Hilfe in Oberneuland<br />

Trauerbegleitung und Abschiedskultur<br />

Unsere Social-Media-Kanäle:<br />

www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />

www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />

4 OBERNEULAND


Wir lieben Erdbeeren<br />

40 Neue leckere Rezepte<br />

Massgeschneidert<br />

94 Ankleidezimmer<br />

Fischerhude entdecken<br />

104 Die Kunst steckt oft im Detail<br />

KULTUR<br />

80 Wie sie sich und andere sehen<br />

Lilienthaler Kunststiftung<br />

LIFESTYLE<br />

94 Massgeschneiderte Ordnung<br />

Das neue Ankleidezimmer<br />

ERLEBE DEINE REGION<br />

104 Hier steckt die Kunst oft im Detail<br />

Fischerhude neu entdecken<br />

RUBRIKEN<br />

6 Oberneulander Momente für die Seele<br />

8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />

46 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />

98 Bauen & Immobilien<br />

108 Region erleben<br />

111 Shops & more<br />

114 Fit durchs Jahr mit Marius<br />

115 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />

118 Oberneuland bleibt gesund<br />

122 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />

Titelfoto: Uwe Wagschal<br />

OBERNEULAND 5


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Foto: Klaus Naujocks<br />

Foto: Hans Ebenhoch<br />

Foto: Brigitte von Engelbrechten<br />

6 OBERNEULAND<br />

Foto: Helma Erichsen<br />

Foto: Sharon Dirks


Relax-Station auf der Wümme<br />

Foto: Uwe Wagschal<br />

Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info<br />

OBERNEULAND 7


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

STORCHENTAGEBUCH<br />

BRUTZEIT NICHT<br />

OHNE HINDERNISSE<br />

8 OBERNEULAND<br />

Lebensretter<br />

gesucht!<br />

Der Oberneulander Roni braucht<br />

dringend unser aller Hilfe.<br />

Vor Kurzem wurde Leukämie<br />

diagnostiziert und er befindet<br />

sich bereits im Krankenhaus für<br />

die erste Chemotherapie.<br />

Wir möchten Roni an dieser<br />

Stelle helfen, eine ganz wichtige<br />

Person zu finden: seine Lebensretterin<br />

oder seinen Lebensretter!<br />

Roni braucht eine passende<br />

Knochenmarkspende – die könnte<br />

ihm das Leben retten.<br />

Daher unser Aufruf:<br />

Registrieren Sie sich JETZT!<br />

Vielleicht kommen Sie als<br />

Spender oder Spenderin infrage<br />

und können Leben retten. Das<br />

von Roni oder vielleicht auch<br />

das von jemand anderem.<br />

Der Test ist ganz einfach und<br />

geht per Post. Alle Infos findet<br />

man auf www.dkms.de.<br />

Oberneulander’s unterstützt<br />

Verein „Die Seelentröster“<br />

Farshad Geranmayeh, Inhaber vom<br />

Oberneulander’s, hat in Thüringen<br />

einen Verein kennengelernt, der ihm<br />

sehr am Herzen liegt. Er unterstützt<br />

„Die Seelentröster“. Der Verein ist<br />

einerseits ein normaler Tierschutzverein,<br />

der Tiere in Not aufnimmt und<br />

vermittelt. Andererseits ist es ein<br />

Begegnungshof, wo traumatisierte<br />

Kinder durch die Tiere wieder einen<br />

Halt im Leben finden.<br />

Mittlerweile leben über 120 Tiere auf<br />

dem Hof Lana. Mehr als 40 Hunde,<br />

über 30 Chinchillas, zwanzig Kaninchen<br />

und einige Meerschweinchen.<br />

www.die-seelentroester.de<br />

Übrigens...<br />

Oberneuland bekommt am 14. Juni <strong>2022</strong><br />

neue Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Im Büropark Oberneuland eröffnet eine<br />

Filiale des Discounters Netto sowie Tenters<br />

Backhaus. Damit ist ein weiterer Punkt zur<br />

Erschließung Büropark abgeschlossen.<br />

Ende April griff wie im vergangenen Jahr ein Kamikazestorch, wie Lüder Sinning<br />

ihn nannte, die brütenden Störche auf Hof Sinning an. Er warf nach heftigem<br />

Kampf, bei dem es blutige Flügel gab, die vier Eier aus dem Nest und vertrieb das<br />

Paar. Der Landwirt versuchte noch sich einzumischen und das Brutpaar zu schützen,<br />

aber das nützte nichts. Sinning geht davon aus, dass es sich bei dem ersten Storchenpaar<br />

um noch recht junge, unerfahrene Exemplare handelt. Nach erfolgreicher<br />

ertreibung bezog der ältere, erfahrene und kampferprobte Storch mit Storchenfrau<br />

das Nest auf Hof Sinning und übernahm mit Bezug des Nests auch die Namen Hinni<br />

und Lisbeth. Ähnliches hatte sich bereits im vergangenen Jahr abgespielt, leider<br />

legten die neuen Störche keine Eier mehr ab. Vielleicht wird das ja in diesem Jahr<br />

anders. Bedauerlicherweise wurde auch in diesem Jahr das zweite auf dem Hof<br />

aufgestellte Nest nicht angenommen. Deshalb planen Sinnings, das Nest im Herbst<br />

näher an Haus und Bäume zu rücken.<br />

Am gleichen Tag herrschte auch bei Jakob und Adele auf Hof Haltermann<br />

Unruhe. Anscheinend versuchte der Kamikazestorch auch hier sein Glück, wurde aber<br />

erfolgreich vertrieben. Michaela Sündermann sorgte sich daher auch um<br />

Clemens und Constanze, die aber nicht attackiert wurden. Seit Ostersonntag<br />

brütet das Paar auf Hof Sündermann. Wie viele Eier im Nest liegen, ist aber noch<br />

unklar. Seit der Eiablage sitzt einer der beiden immer auf dem Nest. Ende April<br />

besuchte ein Storch, der hier nicht hingehörte, das Paar, wurde aber schnellstens und<br />

erfolgreich vertrieben. „Da sind sie etwas ausgeflippt“, berichtete die Landwirtin.<br />

Von allen Seiten ist das Nest und dessen Bewohner auf Hof Sündermann gut zu<br />

beobachten, wie „Storchenfernsehen“ sogar vom Küchentisch aus.<br />

Alles deutete darauf hin, dass im Nest auf Hof Drewes die Küken Ende April<br />

geschlüpft waren. Adrian und Alina ticken fast wie ein Uhrwerk, sie kommen seit<br />

einigen Jahren fast immer am gleichen Datum in Oberneuland an und die Küken<br />

schlüpfen immer so um den 24./25. April aus dem Ei. „Wenn die kleinen Köpfchen<br />

über den Nestrand ragen, wisse man Bescheid über die Anzahl der Küken,“ so Monika<br />

Drewes. „Sie sind sturmerprobt“, berichtete die Landwirtin vom<br />

Hollerdeich. Nichts brachte den mehr als 10-jährigen Adrian<br />

und Storchenfrau Alina aus der Ruhe. Auch den Kälteeinbruch<br />

steckten sie gut weg und brüteten in aller Ruhe weiter.<br />

Seit Mitte April brüten Jakob<br />

und Adele auf ihrem Nest auf<br />

Hof Haltermann. Seitdem<br />

sie fest auf dem Nest am<br />

Hodenberger Deich sitzen<br />

und brüten, hat kein<br />

anderer Storch Interesse<br />

an ihrer Einraumwohnung<br />

angemeldet.<br />

Bei Friedhelm<br />

Behrens auf dem Ellernhof übernachtet<br />

ganz regelmäßig ein Junggeselle, der<br />

scheinbar noch auf der Suche nach<br />

einer Partnerin ist. Dass sein Nest,<br />

das er relativ spät erst aufgestellt hat,<br />

so schnell einen Mieter findet, damit<br />

hatte Behrens nicht gerechnet. Auch<br />

Familie Behrens guckt regelmäßig<br />

Storchen-TV vom Wohnzimmer aus. SvD<br />

Die „Neuen“ auf Hof Sinning.


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Oberneulander Gastro-Szene<br />

Mehr Plätze<br />

Es tut sich was in der Oberneulander Gastro-<br />

Szene.<br />

Aus der kleinen Ecke Angolino<br />

ist ein großes Restaurant<br />

geworden. Mit der Erweiterung<br />

durch die Räumlichkeiten der<br />

ehemaligen Papeterie finden die<br />

Gäste an weiteren acht<br />

Tischen Platz – und die Palmenallee<br />

des Sommers wurde<br />

dadurch ebenfalls verlängert.<br />

Raus nach draußen heißt<br />

es auch bei Herman’<br />

Post, genauer gesagt:<br />

Das Herman’s hat eine<br />

Terrasse bekommen.<br />

Dort gibt es Dienstag,<br />

Donnerstag und Freitag<br />

Kleinigkeiten aus der<br />

Küche, der Samstag ist<br />

privaten Veranstaltungen<br />

vorbehalten und am<br />

Sonntag lädt die Sonnenoase<br />

zum Frühschoppen<br />

zwischen 11.30 und<br />

14 Uhr ein.<br />

Angelika, Natia und Eyran haben<br />

zum Jahreswechsel Sergio<br />

geschlossen, jetzt ist der Bautrupp<br />

im Auftrag der Bobby &<br />

Ludwig’s Betriebsgesellschaft<br />

in den Räumlichkeiten aktiv.<br />

„Im Herbst“, so Hausbesitzer<br />

Christoph Meyer, „hoffen wir<br />

die französische Brasserie eröffnen zu können.“<br />

Wie im Chapeau La vache wird die Gastronomie<br />

auf leichte französische Küche setzen. AS<br />

JUNI<br />

TOP-EVENT<br />

12. Juni, 20 Uhr<br />

Doppelkonzert in<br />

der Oberneulander<br />

Kirche<br />

Thank you for the music!<br />

Der beliebte Bremer Frauen-Charitychor<br />

„Good Weibs“ tritt gemeinsam mit arco<br />

Bremen Osterholz e.V. in der Oberneulander<br />

Kirche auf. Das Repertoire der Good Weibs<br />

reicht von Sarah Connor's „Wie schön Du<br />

bist" über Harry Style's „Sign of the times“<br />

bis hin zum Queen Klassiker „Bohemian<br />

Rhapsody“. Und auch das arco-Orchester<br />

werden spannende und mitreißende Werke<br />

aus ihrem Programm zu präsentieren.<br />

Ein MUSS für jeden Musikfan...<br />

Karten unter jo@popkopff.de<br />

oder in der Apotheke Oberneulend<br />

FARBENFROHER „LEITBAUM“<br />

FüR DEN BAHNHOF<br />

Wegen des Pumpwerks musste die alte<br />

Kastanie vor dem alten Bahnhof Grand<br />

Central weichen. „Das gefiel mir gar<br />

nicht“, sagt Nils Krey. Das war 2013.<br />

Leider stellte sich auch zu spät heraus,<br />

dass das Pumpwerk schließlich an einer<br />

versetzten Stelle gebaut wurde. Aber<br />

da war der Baum schon weg. Für den<br />

Inves-tor des Bahnhofsgeländes war<br />

klar, da muss irgendwann ein neuer<br />

Baum her. So ließ er sich zum Geburtstag<br />

Baumgeld spenden, überlegte mit<br />

Andreas Leucht, welcher Baum sich für<br />

den Standort der alten Kastanie eignet,<br />

und erfüllte sich den Herzenswunsch.<br />

Am 30. April war es so weit: Der rund<br />

30 Jahre alte und neun Meter hohe<br />

Amerikanische Amberbaum wurde aus<br />

Hamburg geliefert und eingepflanzt.<br />

„Den Baum könnte man als Zukunftsbaum<br />

bezeichnen, weil er genügsam<br />

ist und wenig Wasser benötigt“, sagt<br />

Nils Krey. Seine Blätter erinnern an<br />

Ahorn und im Herbst an den Indian Summer. „Auf jeden Fall können wir auf eine<br />

spektakuläre Färbung im Herbst hoffen“, freut er sich. Text: AS, Foto: privat<br />

JUNI-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />

01.–08. Reif und Frost; 09.–21. Schöne warme Tage; 21. Wind und Regen wechseln<br />

sich ab; 24. Ein frostig kalter Tag; 25. Es ist kalt; 26. – 30. Es regnet<br />

Hummeln im Mors<br />

Knipp Gumbo haben im Bahnhof gerockt. Das<br />

dritte Frühjahrskonzert war leider nicht so<br />

besucht, dass sich die Menge im Moshpit<br />

getroffen hätte. Aber bewegungslos waren<br />

maximal drei Besucher. Steff Ulrich am<br />

Schlagzeug, Andy Merck am Bass und<br />

Lars Köster an der Gitarre sorgten für Hillbilly,<br />

Rock ‘n’ Roll und gute Laune. Das macht das<br />

Trio schon seit Jahrzehnten und ist dem ein<br />

oder andern wahrscheinlich durch Dimple<br />

Minds oder Velvetone bekannt. Aber wie sagt<br />

Lars Köster so schön: Knipp Gumbo sind<br />

„Lokalpratriotiker“ und die beste plattdüütsche Rock ‘n’ Roll-Band der Welt.<br />

Auf jeden Fall sorgen sie für Hummeln im Mors und glückliche Gesichter im Publikum.<br />

Und als Lars Köster behauptete, dass der Grand Central die tollste Location in ganz<br />

Bremen ist, wusste jeder, der Mann kann nicht lügen. Knipp Gumbo war die letzte<br />

musikalische Veranstaltung im Kultur-Frühling. Im September geht es mit den Veranstaltungen<br />

im Grand Central weiter, verspricht Sascha Tietje-Windt.<br />

10 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

HAMMEL<br />

JUNI<br />

TOP-EVENT<br />

9. Juni, 19 Uhr<br />

Konzert auf dem<br />

Lür-Kropp-Hof<br />

Miss Hope goes fishing<br />

Irgendwo in der Welt zwischen Folk, Pop und<br />

Jazz geht Miss Hope spazieren, betrachtend,<br />

staunend, entlang des Flusses. Die Angel<br />

geschultert, ein Lied auf den Lippen, das<br />

Glitzern des Wassers erinnert ans Meer…<br />

Poetische Songs aus tiefen Gewässern mit<br />

der Sängerin Claudia Giese, dem Pianisten<br />

Thomas Krizsan und dem Cellisten Arturo<br />

Figueroa.<br />

Sinnlich, schillernd und menschlich.<br />

Karten unter: Tel.: 0421-2585550<br />

FRAGEN<br />

üBER<br />

FRAGEN<br />

Wie wäre es mal mit einem<br />

Orgelkonzert in der Oberneuland-Kirche<br />

St. Johann?<br />

Wenn die Vorfreude<br />

die schönste Freude<br />

ist, warum kann<br />

man dann nicht auf<br />

das Ereignis selbst<br />

verzichten?<br />

Wann kommt das<br />

erste preiswerte,<br />

nachhaltige<br />

Elektro-SUV-Cabrio?<br />

Warum nennt<br />

man den Juni<br />

auch Juno, den<br />

Juli aber nicht<br />

Julo?<br />

Hammelmanns<br />

bunte, wirre<br />

Fragenwelt<br />

Was genau wird<br />

Pfingsten gefeiert?<br />

Wieso endet die Spargelsaison<br />

schon wieder am 24. Juni?<br />

Was ist gesünder, der<br />

Verzicht auf Sommercocktails<br />

oder auf<br />

Sommerlongdrinks?<br />

Kommt nach<br />

der Frühjahrsmüdigkeit<br />

die<br />

Sommerwachheit?<br />

Eignet sich Butter<br />

als Sonnencreme?<br />

Wenn das Glück der<br />

Erde auf dem Rücken<br />

der Pferde liegt, was<br />

liegt dann auf dem<br />

Rücken der Schweine?<br />

Wann wird das Mittsommerfest hierzulande<br />

endlich so groß gefeiert wie in den skandinavischen<br />

Ländern?<br />

Wer hatte die Idee, Bienenstich<br />

mit Aprikosenfüllung<br />

statt Puddingfüllung<br />

Wespenstich zu nennen?<br />

Welche Füllung hätte ein<br />

Hornissenstich?<br />

Wie schmecken Mückenstiche?<br />

Wie nennt man die Urlaubsreisevergünstigungen<br />

zwischen<br />

dem Frühbucherrabatt und den<br />

Last-minute-Angeboten?<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander, Redakteur und Autor<br />

NACHdenkLICHES<br />

Von Pastor Thomas Ziaja<br />

Oldtimerpflege<br />

Ich sage es mal gleich: Ich bin kein Autofan. Ich fahre<br />

Auto, weil ich muss. Auf der Autobahn finde ich Autofahren<br />

vor allem langweilig. Im Stadtverkehr finde ich Autofahren anstrengend und ich bin froh,<br />

wenn ich wieder auf mein Fahrrad umsteigen kann. Da genieße ich den Wind um die Nase,<br />

der nach Freiheit riecht. Da liebe ich den Gegenwind, der mich herausfordert. Da laufen meine<br />

Gedanken und entwickeln sich, laufen in die eine oder andere Richtung und bringen mich in<br />

Körper und Geist voran. Ich liebe Fahrradfahren.<br />

Aber eine Sache fasziniert mich doch an Autos, genauer gesagt an alten Autos. Bei ihnen<br />

kann ich dem Motor noch beim Arbeiten zusehen. Alte Autos haben so extravagante Formen<br />

wie eine Ente oder ein Déesse. Sie sind für das gebaut, was sie leisten sollten, wie ein alter Lanz<br />

Bulldog. Ja, bei so etwas kann ich mich freuen. Ich freue mich an der Schönheit, der Ingenieurleistung,<br />

aber vor allem, dass hier etwas mit Liebe gepflegt und erhalten wird.<br />

Vor ein paar Wochen habe ich meinen schwarzen Kombi gegen einen anderen schwarzen<br />

Kombi eingetauscht. Der Unterschied ist marginal, ganz ehrlich. Es war nötig, die Reparaturen<br />

wären exorbitant gewesen. Eine einfache Rechnung eben. Bei einem Oldtimer sieht die ganze<br />

Sache anders aus. Eigentlich ist die Rechnung dahinter oft ein Verlustgeschäft. Die Stunden,<br />

die da rein gehen, könnte man keiner Mechanikerin nach Tarif bezahlen. Die Ersatzteile<br />

werden einzeln zurechtgeklopft, weil der Markt sie längst nicht mehr produziert. Mit Liebe<br />

wird gespachtelt, lackiert und poliert.<br />

Ich würde mir keinen Oldtimer kaufen. So weit geht die Liebe nicht. Aber ich bewundere<br />

die Haltung dahinter, wenn sich ein Mensch einer Sache hingibt. Es zeigt, dass sich ein Mensch<br />

auf etwas ganz einlassen kann. Dann geht es nicht mehr um ihn selbst, sondern um die Sache,<br />

der er sich verschreibt.<br />

Schöner als bei einem Auto finde ich diese Haltung, wenn sich Menschen für andere<br />

Menschen einsetzen. Ich erlebe zurzeit eine große Hilfsbereitschaft für Geflüchtete. Ich bin<br />

begeistert, dass viele Menschen nicht danach fragen, was für sie in erster Linie wichtig ist,<br />

sondern danach, was andere brauchen. Andere Menschen werden gekleidet, beheimatet, umsorgt,<br />

starkgemacht. Beziehungen entstehen und Prioritäten verschieben sich. Diese Hingabe<br />

an andere ist eben nicht austauschbar, nicht beliebig. Sie ist gelebte Liebe.<br />

Die Welt, die wir Menschen uns geschaffen haben, fragt oft nach dem Nutzen, aber selten<br />

nach der Liebe. Sie fragt nach dem leichten Ersatz für ein kaputtes Auto, aber nicht nach<br />

Heilung und Pflege. Ein Verlustgeschäft wird nicht in Erwägung gezogen. Am Ende muss<br />

immer noch ein Plus unterm Strich stehen. Jesus stellt seinen Jüngern darum einmal eine<br />

kritische Frage: »Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein<br />

Leben dabei verliert? Was kann ein Mensch einsetzen, um sein Leben dafür einzutauschen?«<br />

Was kannst du einsetzen, um dein Leben als Leben zu sichern? Ein Auto, ein Haus, ein Vermögen?<br />

Sicher nicht. All das macht aus dir nicht den Menschen, der du sein solltest. Im Judentum<br />

heißt es: »Wer ein Menschenleben rettet, dem wird es angerechnet, als würde er die ganze<br />

Welt retten.« Am Ende geht es im Leben um Liebe, um hingeworfene, kostenlose, geschenkte<br />

Liebe zu einem Mitmenschen, um nicht mehr. Es geht um dieses sinnlose Verlustgeschäft,<br />

wenn man nach Euro und Cent rechnet, das aber viel mehr abwirft, als man vorher hat ahnen<br />

können.<br />

Ich selbst bin der Oldtimer, den ich spachteln, lackieren und polieren muss, damit ich bereit<br />

bin für die Straße, auf der mir Menschen begegnen, die mich brauchen. Wer so sein Leben<br />

lebt, wird die Welt gewinnen.<br />

Johannisfeuer: Endlich wieder ein Gemeindefest<br />

Nach zwei Jahren Pause lädt die Kirchengemeinde Oberneuland wieder<br />

zum Johannisfeuer ein. Am 24. Juni gibt es ab 16 Uhr wieder ein buntes<br />

Programm für Groß und Klein. Das Fest am Gemeindehaus im Hohenkampsweg<br />

bietet u.a. wieder eine Hüpfburg, einen Flohmarkt, Ponyreiten,<br />

Torwandschießen, Verpflegung und mehr an.<br />

12 OBERNEULAND


OBERNEULANDER OLDTIMERFEST<br />

MIT DEN KLASSIKERN<br />

DURCH OBERNEULAND<br />

16 OBERNEULAND


OBERNEULAND 17


Ortsamtsleiter<br />

Matthias Koock.<br />

Marco Trey und<br />

Tanja Sörensen.<br />

18 OBERNEULAND


Ein Frühlingstag wie im Bilderbuch. Etwas<br />

anderes käme auch gar nicht infrage, wenn<br />

in Oberneuland das Oldtimerfest ansteht.<br />

Möchte man meinen. Jedenfalls war es so<br />

am 8. Mai. Schon um 9 Uhr fuhren die<br />

ersten betagten, aber liebevoll gepflegten<br />

Fahrzeuge auf die Festwiese. Und es<br />

wurden immer mehr. 120 hatten sich<br />

angemeldet. Das sollte reichen, waren sich<br />

Marco Trey und Tanja Sörensen mit ihrem<br />

Team einig, mehr hätte den Rahmen der<br />

Veranstaltung überfordert.<br />

Viele Oldtimer-Besitzer, die auf der Warteliste<br />

standen, fuhren dennoch mit ihrem<br />

Fahrzeug vor und waren als Gäste willkommen.<br />

Es mögen insgesamt an die<br />

200 Oldies gewesen sein, die sich<br />

bestaunen und bewundern ließen.<br />

Ein Erlebnisbericht.<br />

Shorty und seine<br />

Wellblech-Ente.<br />

Ich war mit Shorty verabredet. Shorty aus Achim fährt<br />

eine Ente – also den berühmten Citroën 2CV – aus<br />

dem Jahr 1960. Gleich wurde gefachsimpelt: „Schau,<br />

die alte Wellblech-Ente mit den Selbstmörder-Türen<br />

(weil die nach vorne aufgehen).“ „Ich hatte einen Fiat-<br />

Topolino – aber die Ente ist doch das bessere Auto.“ Dann<br />

kam Helene vorbei. Sie fährt mit ihrem Mann eine Kasten-<br />

Ente, und Dagmar nahm für eine Weile auf dem Beifahrersitz<br />

Platz. Man kennt sich natürlich von vielen Treffen und<br />

ist per Du. Ich durfte als Beifahrer mitfahren.<br />

OBERNEULAND 19


20 OBERNEULAND


Welch ein minimalistischer Komfort. Aber gemütlich ist<br />

es allemal, wenn man bescheiden ist.<br />

Nach der Begrüßung durch Tanja und Marco und der<br />

kurzen Ansprache von Ortsamtsleiter Matthias Koock<br />

kamen die Teilnehmer allmählich in die Gänge. Die mit den<br />

geraden Startnummern wurden gleich auf die Strecke<br />

geschickt, die mit den ungeraden mussten zunächst auf den<br />

Geschicklichkeitsparcours. Shorty hatte die Nummer 19<br />

und reihte sich ein. Plötzlich wollten alle los, und nun galt es<br />

zunächst zu warten. Im Gegensatz zu den langen schweren<br />

Fahrzeugen hatte er kaum Schwierigkeiten. Danach aber<br />

endlich an den Start zur Rallye durch Oberneuland. Jedes<br />

Fahrzeug wurde über Lautsprecher angesagt. Und plötzlich<br />

versagte die Ente ihren Dienst – abgewürgt. Choke ziehen,<br />

Gas geben – beim dritten Mal klappte es. Das kommt<br />

davon, wenn man so langsam ranfahren muss! So, und nun<br />

galt es mithilfe des Roadbooks auf der Strecke zu bleiben,<br />

dabei unterwegs die Schilder mit den Ziffern zu finden und<br />

einzutragen und an verschiedenen Stationen einen Stempel<br />

Mit großem Spaß<br />

dabei: Shorty.<br />

Das „Armaturenbrett“.<br />

abzuholen. An der ersten fuhren wir glatt vorbei (warum<br />

winken die?). Das war Im Holze. Shorty wendete und fuhr<br />

zurück. Die Streckenführung war raffiniert durchdacht.<br />

Immer wieder mal kamen uns Oldies entgegen. Hatten die<br />

sich verfahren oder wir? Nein, wir waren richtig unterwegs.<br />

Plötzlich fand man sich im Nedderland wieder, schließlich<br />

an der Tobias-Schule. Hier galt es, sich im Bogenschießen<br />

Am Hodenberger Deich bei Karen<br />

und Lüder Haltermann lautete<br />

die Schätzfrage: Wie viel Kilo<br />

frisst eine Kuh am Tag?<br />

zu bewähren. Bald darauf war man Am Hodenberger Deich<br />

bei Haltermann. Hier die nächste Aufgabe. Karen und<br />

Lüder hatten eine Ration Futter für eine Kuh ausgebreitet.<br />

Schätzfrage: Wie viel Kilo frisst eine Kuh am Tag? Shorty<br />

meinte, 100 Kilo (es sind 53 Kilo). Eine Weile später: „Shorty,<br />

wir müssen links in die Rickmersstraße rein!“ „Aber da


Die Kasten-Ente von<br />

Helene und ihrem Mann.<br />

Der Mann mit<br />

dem Goldhelm.<br />

Dagmar.<br />

Constanze Köhne am Steuer<br />

mit Jantje Schlaberg.<br />

Fred Meyer studiert<br />

vorab das Roadbook.<br />

Lutz Howald konnte<br />

diesmal nicht mitfahren.<br />

Emily Köhne und Sophie<br />

Jacker vor dem Start.<br />

22 OBERNEULAND


vorn winken uns doch welche zu sich.“ Er musste da hin.<br />

Tatsächlich saßen dort fröhlich lachende Menschen, die uns<br />

nur veräppelt haben. Also zurück. Wie<br />

schön, dass die Zeit auf der Rallye keine<br />

Rolle spielt. Danach in der Mühlenfeldstraße<br />

bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />

mussten wir die Bedeutung von Gefahrenzeichen<br />

wissen oder erraten. Fünf<br />

von sechs Punkten, na ja. Fünf Minuten<br />

danach wieder eine Schätzfrage:<br />

Wie viele unterschiedliche Bioprodukte<br />

kann man bei Edeka-Maaß kaufen?<br />

Hm, es war Sonntag und der Markt<br />

war geschlossen. Aber durch das Café<br />

konnte ich hinein in die Bio-Abteilung.<br />

Mal gezählt: 15 Artikel in einer Reihe<br />

Das Fest war großartig<br />

organisiert. Immer und überall<br />

unterstützten junge Leute<br />

mit der Aufschrift „Team“<br />

auf dem Shirt.<br />

mal 10 Reihen sind 150 in einem Regal, bei geschätzten<br />

20 Regalen macht das rund 3.000 Artikel (tatsächlich sind<br />

es 4.200!). Wir wähnten uns schon am Ziel, doch die Tour<br />

Bogenschießen in<br />

der Orangerie der<br />

Tobias-Schule.<br />

ging noch mal an der Kirche vorbei nach links bis hinter<br />

Herman' Post, über die Apfelallee schließlich in den Rilkeweg.<br />

Hier bei den Pfadfindern Götz<br />

von Berlichingen war die letzte Aufgabe<br />

zu lösen. Ein Memory. Gemeinsam<br />

bekamen wir alle zehn Motive zusammen.<br />

Zwölf Minuten später waren wir<br />

endlich wieder auf der Festwiese. Jetzt<br />

hatten wir uns ein Bier und einen<br />

Happen zu essen verdient. Mittlerweile<br />

war der Platz voller Menschen, die<br />

Oberneulander Gastronomie in ihren<br />

Zelten hatte alle Hände voll zu tun.<br />

Das Fest war großartig organisiert.<br />

Immer und überall, auch unterwegs,<br />

trafen wir auf junge Leute mit der<br />

Aufschrift „Team“ auf dem Shirt. Kaum zu glauben, dass es<br />

nur 27 von ihnen waren, die Marco und Tanja auf diese<br />

Weise unterstützt haben. Die Erlöse aus dem Fest gehen<br />

wieder an gemeinnützige Einrichtungen. Dieses Mal sind<br />

es Schattenriss e.V. und Bremer Jungenbüro e.V.<br />

„Wir sind nicht ganz unzufrieden“, meinte Marco zu<br />

Beginn ganz bescheiden, aber mit einem Augenzwinkern.<br />

Totales Understatement. Tanja Sörensen und er können<br />

stolz sein auf das, was sie auf die Beine gestellt haben.<br />

„Das sind wir auch“, bekannte sich Marco Trey am Ende<br />

dazu.<br />

Text: Eberhard Matzke, Fotos: Uwe Wagschal, Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 23


HOFLADEN-RADTOUR – TEIL 2<br />

DER GUTE<br />

GESCHMACK<br />

UNSERER<br />

REGION<br />

Regionale Produkte liegen im Trend – und das nicht ohne<br />

Grund. Sie sind mit Liebe gemacht, durch kurze Lieferwege<br />

bieten sie Nachhaltigkeit pur und sie tragen den Charakter<br />

der Region in sich. Regionale Lebensmittel stehen für<br />

Wertschätzung, Handwerkskunst und Leidenschaft –<br />

Leidenschaft für Gutes! Die Hofläden unserer Region bereiten<br />

Charakter und Vielfalt der regionalen Produkte eine<br />

Bühne. Was also gibt es Schöneres, als hier einmal auf<br />

Entdeckungsreise zu gehen? Also, los gehts mit unserer<br />

kulinarisch-köstlichen Radtour von Hofladen zu Hofladen,<br />

bei der sich unser Fahrradkörbchen wieder und wieder mit<br />

vielen leckeren Dingen füllt.<br />

Lesen Sie Teil 2 der Tour in dieser Ausgabe des<br />

OBERNEULAND MAGAZINS. Gute Fahrt – und guten Appetit!<br />

Der Kuhstall ist nur wenige<br />

Meter von der Milchtankstelle<br />

entfernt.<br />

Die Idee zur Einrichtung<br />

der Milchtankstelle ist<br />

im Sommer 2016<br />

entstanden.<br />

Ein richtig schöner Ausflugs- und Einkaufsspaß<br />

– gerade auch für Familien<br />

– ist die gesunde Milchtankerei an<br />

der Milchtankstelle!<br />

24 OBERNEULAND


Die schöne Natur am<br />

Hodenberger Deich<br />

lädt nach unserem<br />

Einkauf im Hofladen<br />

zum Innehalten ein.<br />

Frisch gezapfte Landmilch – Karen Haltermann<br />

und ihre Milchtankstelle in Oberneuland<br />

Im Holzhaus sind allerlei Informationen<br />

über Erzeuger und Produkte zu lesen,<br />

unter anderem handgeschrieben auf<br />

einer Tafel.<br />

Der Geschmack von Oberneuland … frische und unbehandelte<br />

Landmilch direkt vom Hof, die gibt es in der Milchtankstelle auf dem<br />

Hof von Familie Haltermann (Am Hodenberger Deich 36) – und zwar<br />

rund um die Uhr. Geld einwerfen, Flasche am Automaten unter den<br />

Zapfhahn halten, fertig ist das frisch gezapfte Milchvergnügen – ein<br />

richtig schöner Ausflugs- und Einkaufsspaß gerade auch für Familien,<br />

diese gesunde Milchtankerei an der Milchtankstelle! Zu finden ist sie in<br />

einem kleinen, einladenden Holzhäuschen. Und da ist noch mehr …<br />

direkt neben der Milchzapfanlage zum Beispiel steht eine Regiobox.<br />

Darin hält Karen Haltermann eine ganze Reihe weiterer Lebensmittel<br />

vorrätig, die aus Bremen und aus der Region kommen. Marmelade zum<br />

Beispiel, die ebenfalls aus Oberneuland stammt – vom Hof Kaemena.<br />

Noch mehr Marmeladensorten liefert<br />

die Bremer Werftküche, ein Unternehmen<br />

des Martinshofs, an den<br />

Hodenberger Deich.<br />

Hinzu kommen Eier vom Hof<br />

Stackkamp in Hemelingen, Joghurt<br />

und Quark von der Borgfelder Milchmanufaktur<br />

(Hof Klatte), Kartoffeln<br />

aus der Region („Worpsweder Perle“<br />

aus Lilienthal), Landjäger, Mettwurst, Unser Fahrradkörbchen mit Erdbeermarmelade<br />

von Hof Kaemena, frischen Eiern<br />

Leberwurst und Bratwurst vom Hof<br />

Kedenburg in Hintzendorf. Buttermilch vom Hof Stackkamp und Zitronenjoghurt<br />

von der Borgfelder Milchmanufaktur.<br />

(Zitrone) und Butter gibts von der<br />

Asendorfer Molkerei. Der Kult-Kaffee von Münchhausen ist ebenfalls<br />

in dem praktischen Automaten zu entdecken. Und so weiter und so<br />

fort – eine kleine Fundgrube, die sich da dem Besucher öffnet. Und so<br />

kommt zur frischen Landmilch beim Einkauf meistens noch etwas<br />

dazu … Apropos Einkauf: Die Zahlung ist am Automaten mit Scheinen<br />

bis 20 Euro möglich. Alles aus Bremen und der Region – das ist hier<br />

das klare Prinzip. „Jeden Erzeuger kennen wir selber“, heißt es auf der<br />

Haltermann-Website. Im Holzhaus sind allerlei Informationen über<br />

Erzeuger und Produkte zu lesen, unter anderem handgeschrieben auf<br />

einer Tafel. Die Idee zur Einrichtung der Milchtankstelle stammt aus<br />

dem Sommer 2016; entstanden ist ein Hofladen, der sich auch zu einem<br />

Kommunikationsort entwickelt hat. Hier kommt man schon mal kurz<br />

ins Gespräch – der kurze Schnack am Deich kann sich zum Beispiel<br />

um Literatur drehen.<br />

Denn auch ein öffentliches Bücherregal steht neben der Milchzapfanlage<br />

im Holzhäuschen. Wer mag, darf sich ein Buch mitnehmen –<br />

oder eins hinzustellen,<br />

damit es neue Leser finden kann.<br />

Nicht nur Landmilch und regionale<br />

Spezialitäten gehen am<br />

Hodenberger Deich nie aus,<br />

der Lese- und Gesprächsstoff<br />

ebenfalls nicht!<br />

Milchtankstelle<br />

Hof Haltermann,<br />

Am Hodenberger<br />

Deich 36, 28355 Bremen<br />

OBERNEULAND 25


Suppen- und Eintopf-Vielfalt!<br />

160 bis 170 Tiere gehören<br />

zum Schumacher-Hof.<br />

Anja Schumacher kümmert sich um<br />

Verkauf und Organisation im Hofladen,<br />

Friedhelm Schumacher um die Tiere.<br />

Friedhelm Schumacher ist<br />

meistens von früh bis spät<br />

bei seinen Tieren.<br />

Die Rinderrasse<br />

Limousin kommt<br />

ursprünglich aus<br />

der gleichnamigen<br />

Region Limousin in<br />

Zentral-Frankreich.<br />

Charakteristisch<br />

ist ihr rotes bis<br />

weizenfarbenes<br />

Fell.<br />

26 OBERNEULAND


Die Biofleischexperten – Anja und Friedhelm<br />

Schumacher und ihr Hofladen in Borgfeld<br />

Unser Fahrradkörbchen gefüllt<br />

mit Bio-Rindfleisch aus Borgfeld:<br />

Braten, Roastbeef, Bratwurst,<br />

Schinken, Mettenden,<br />

Ochsenschwanz und Salami.<br />

Zuerst fällt die schöne und großzügige Einfahrt ins Auge. Sie lenkt<br />

den Blick auf den weißen Hofladen mit seinen grün gerahmten Fenstern – passend<br />

zum Wohnhaus, das dahinter steht. Schumachers Biohof an der Katrepeler Landstraße in<br />

Borgfeld liegt idyllisch in der saftig grünen Nachbarschaft der Wümmewiesen. Unter<br />

Fleischliebhabern ist der Hofladen wegen der ausgesprochen großen Vielfalt seines Angebots<br />

berühmt. Fleisch mitten aus Borgfeld – für die Region! Anja und Friedhelm Schumacher<br />

haben ihren Betrieb schon im Jahr 2001 auf Bio-Richtlinien umgestellt, sie produzieren<br />

ausschließlich Bio-Rindfleisch. Den Hofladen mit der konsequenten und klaren Ausrichtung<br />

auf Fleisch gibt es seit 2019. Bevor Anja und Friedhelm Schumacher mit der Rinderzucht<br />

begannen, „haben wir hier 35 bis 40 Kühe gemolken“, erzählt Friedhelm Schumacher.<br />

Heute hat die Familie 160 bis 170 Limousin-Rinder. Die Rasse mit dem charakteristisch<br />

roten bis weizenfarbenen Fell kommt ursprünglich aus der gleichnamigen Region in<br />

Zentral-Frankreich.<br />

Die Tiere stehen auf saftigen Weiden, die zum Teil im Naturschutzgebiet Borgfelder<br />

Wümmewiesen liegen und zum Teil im Landschaftsschutzgebiet in Oberneuland. Insgesamt<br />

haben die Schumachers „sieben bis acht Stellen, an denen die Tiere stehen“. Der Stall<br />

liegt mitten in der Natur, in den Wiesen am Hollerdeich.<br />

Warum schmeckt das Fleisch so gut? Weil die Schumachers ihren Tieren Zeit und Ruhe<br />

lassen, Zeit zum Wachsen zum Beispiel. Sie saugen lange Milch – sieben, acht Monate,<br />

wachsen über einen Zeitraum von zwei Jahren. „Deshalb ist die Qualität auf dem Teller<br />

gut“, erklärt Anja Schumacher. Sprich: „Feinfaserig, gut und kräftig im Geschmack.“<br />

Fleisch, das reich ist an lebenswichtigen Vitaminen und Fettsäuren. Mutterkühe mit Kälbern,<br />

weibliche Nachzucht und Ochsen werden ökologisch gehalten. Im Sommer laufen die Tiere<br />

auf den saftigen Wiesen und bestimmen dort ihr Futter selbst. Im Winter versorgen die<br />

Schumachers sie im Stall mit hofeigenen Futtermitteln, mit Grassilage und Heu.<br />

Schlachtung und Zerlegung übernehmen Fachleute aus der Region, so die Schumachers.<br />

Ist es nicht auch ein trauriger Moment, nach zwei Jahren ein Tier zum Schlachter zu geben?<br />

„Ja“, antwortet Friedhelm Schumacher. Aber: Das Tier habe gut gelebt und werde gut<br />

geschlachtet. Geschlachtet wird in Kirchweyhe, dann hängt das Fleisch zehn Tage ab und<br />

reift, danach wird es handwerklich und fachgerecht zerlegt. Verpackt wird dann alles bei<br />

Schumachers, dafür gibt es einen Extraraum.<br />

Vermarktet wird das ganze Tier, darin liegt auch ein Aspekt von Nachhaltigkeit. „Wir<br />

haben einen tollen Mix von Kunden, die alles kaufen – die einen Braten, die anderen<br />

Steaks, die anderen Suppenknochen“, sagt Anja Schumacher. Auf der Schumacher-Website<br />

im Internet können die Kunden vorbestellen. „So wissen wir auch, ob wir ein oder zwei<br />

Tiere schlachten müssen.“ Für manche Produkte gibt es richtige Spezialisten unter den<br />

Käufern: So kaufen brasilianische Kunden zum Beispiel gerne Tafelspitz zum Grillen. Sogar<br />

(Ex-)Veganer kommen zu den Bio-Fleischanbietern nach Borgfeld: „Um Leber zu kaufen,<br />

nachdem der Arzt einen B12-Mangel festgestellt hat“, sagt Anja Schumacher.<br />

Auch Fachberatung und Anregungen gehören hier zum Konzept. Die Schumachers ermutigen<br />

ihre Kunden, auch mal andere Teile vom Rind zu essen als beispielsweise jedes Mal<br />

Steaks. Und deshalb bieten sie zum Beispiel das 10-Kilo-Paket an, in dem sich verschiedene<br />

Portionen befinden – unter anderem Hochrippe oder Schulterstück zum Kochen oder<br />

Braten, Rinderbrust mit Knochen (zum Kochen), Hüft- und Rumpsteaks, Rouladen und<br />

Gulasch, Hackfleisch und Schmorbraten, Beinscheibe zum Kochen oder<br />

Braten. Gern gibt Anja Schumacher Tipps und Hinweise, was sich in der<br />

Küche (oder am Grill) aus den verschiedenen Teilen eines Rinds so alles<br />

zaubern lässt. Sie hat eine hauswirtschaftliche Ausbildung und kennt zu<br />

jedem Stück Fleisch ein Rezept. Was macht man etwa aus Beinscheiben?<br />

„Die kann man natürlich für Suppen verwenden“, antwortet Anja<br />

Schumacher. „Aber ich<br />

empfehle dann gerne das<br />

italienische Schmorgericht<br />

Ossobuco. Eigentlich macht<br />

man es mit Kalb. Mit Rind<br />

wird es sehr aromatisch!“<br />

Neben dem hofeigenen<br />

Rindfleisch in Bioland-Qualität<br />

bieten die Schumachers<br />

in ihrem Hofladen Fleisch von<br />

Partnern an. Schweinefleisch<br />

zum Beispiel beziehen die<br />

Borgfelder überwiegend aus<br />

Emtinghausen. Das Bio-Geflügel<br />

kommt von „Schröders Biofleisch“.<br />

Lammfleisch liefert der Hof Stelljes-Subarew<br />

aus dem benachbarten Timmersloh.<br />

Und was essen die Schumachers selbst<br />

besonders gern? „Eintöpfe! Kartoffelsuppe<br />

mit Rinderwienern oder Mettenden.“ Keine<br />

Steaks? „Doch, aber da bleiben meistens<br />

keine für uns übrig“, antworten sie lachend<br />

– und freuen sich über die schöne Entwicklung<br />

ihres Familienbetriebs. Der Sohn<br />

ist halbtags beim Hof angestellt, arbeitet<br />

dann gemeinsam mit dem Vater bei den<br />

Tieren. Und es gibt einen Familien-Fixpunkt<br />

am Tag. Mittags kommen Anja und<br />

Friedhelm Schumacher mit Tochter, Sohn<br />

und Schwiegersohn zum Essen zusammen.<br />

„Das ist immer so schön“, sagt Anja<br />

Schumacher. „Und danach geht jeder<br />

wieder seiner Arbeit nach!“<br />

Schumachers Biohof, Katrepeler<br />

Landstraße 56a, 28357 Bremen<br />

Direkt vom Erzeuger<br />

Bioland Rindfleisch<br />

Do. 9.6. 10-12 und 15-18 Uhr<br />

Fr. 10.6. 10-12 und 15-17 Uhr<br />

Vorbestellungen gerne online oder telefonisch!<br />

Weitere Termine auf unserer Homepage.<br />

Wöchentlich frisches Geflügel,<br />

Schweinefleisch und Lamm<br />

u.v.m.<br />

Wöchentliche Öffnungszeiten:<br />

Freitags 10.00-12.00 und 15.00-17.00<br />

Samstags 10.00-13.00 Uhr<br />

Schumachers Biohof<br />

Katrepeler Landstr. 56a · 28357 Bremen Borgfeld<br />

Telefon 0421 - 200 79 11<br />

info@schumachers-biohof.de<br />

www.schumachers-biohof.de<br />

OBERNEULAND 27


Der Hofladen liegt inmitten wunderschöner Natur. Bei<br />

einem Stück hausgemachten Kuchen und einer Tasse<br />

Kaffee kann man hier die Landschaft genießen.<br />

Die Kuhställe sind gleich hinter<br />

dem Hofladen zu finden und<br />

gerade bei Familien mit kleinen<br />

Kindern beliebtes Ausflugsziel.<br />

Im Hofladen Dehlwes bekommt man alles,<br />

was man für den täglichen Einkauf braucht.<br />

25.000 Liter werden in der Molkerei<br />

Dehlwes täglich verarbeitet.<br />

Auf der grünen<br />

Wiese gegenüber<br />

des Hofladens<br />

gackern 440<br />

fröhliche Hühner.<br />

Mareike Dehlwes’ Meisterstücke<br />

gibt es in vielen Sorten.<br />

Rund um den Hofladen gibt es<br />

viele Bänke, um die regionalen<br />

Genüsse gleich vor Ort zu genießen<br />

und sich an der schönen<br />

Landschaft zu erfreuen. Heute<br />

sitzen hier Mareike und Elke<br />

Dehlwes.<br />

28 OBERNEULAND


Der Hofladen als Familien-Event –<br />

Die Bio-Hofmolkerei Dehlwes in Lilienthal<br />

Natur erleben – das wird großgeschrieben bei der Bio-Hofmolkerei<br />

Dehlwes mit der Marke „Heimatglück“ in Lilienthal.<br />

Und das gilt auch für die ganz Kleinen. Für<br />

viele Familien mit Kindern ist der geräumige<br />

und freundlich helle Hofladen ein beliebtes<br />

Ausflugsziel – nicht allein wegen des Einkaufs,<br />

sondern auch, weil sich hier „Hof“ und<br />

„Laden“ gleichermaßen erleben lassen. Der<br />

Blick auf über saftig grüne Wiesen laufende<br />

Hühner zählt ebenso dazu wie der Blick in den<br />

Unser Fahrradkörbchen voller Bio-<br />

Heimatglück: Vanille-Mango-Joghurt,<br />

Butter, Kakao, Erdbeer-Joghurt,<br />

Mareikes Meisterstück in der Variante<br />

Knoblauch, Milch mit 3,5 und<br />

1,5 Prozent Fett, Sahne und Quark.<br />

Kuhstall. Die kleinen Besucher finden es hier<br />

folglich richtig cool.<br />

Und die Großen auch, denn es lässt sich so<br />

mancher Einkauf erledigen – Beratung und<br />

Schnack über den Tresen inklusive. Neben den<br />

Milchprodukten aus dem „Heimatglück“-Sortiment<br />

des Familienbetriebs Dehlwes gibt es eine große<br />

Auswahl an weiteren Bioprodukten von der Schokolade über<br />

Tiefgekühltes bis zur Limonade, es gibt Brot, Aufschnitt und<br />

Fleisch, es gibt Eier und Gemüse. Und, und, und. Kaffee, Tee,<br />

Wasser. Honig, Mehl, Eis. Das Biogemüse stammt aus der<br />

Region, der Salat zum Beispiel aus Timmersloh, Kaffee kommt<br />

aus Lilienthal. Brot und Brötchen liefert die „Brotinsel“ aus<br />

Braunschweig, die im Gegenzug die Milch für ihr Brot von<br />

Dehlwes bezieht. In den großen Kühltruhen liegt (nicht nur in<br />

der Grillsaison) das Frischfleisch von hofeigenen Rindern<br />

bereit – alle 14 Tage wird geschlachtet, das Tier wird komplett<br />

verwertet.<br />

Man kann natürlich mit dem Auto kommen. Aber der Weg<br />

zu Dehlwes ist auch eine sehr schöne Radtour! Und dann? Das:<br />

„Genießen Sie bei einem Stück Kuchen oder belegtem Brötchen<br />

mit regionalem Kaffee die frische Luft auf unserer Außenterrasse“,<br />

heißt es bei Familie Dehlwes.<br />

Der Familienbetrieb hat 16 Grundprodukte im Sortiment,<br />

er produziert Milch und Kakao, Quark und Joghurt, Butter,<br />

Rahmprodukte und Sahneschichtkäse. Und natürlich Käse!<br />

Neben dem „Wümmekäse“ in Scheiben macht besonders die<br />

aromatische Reihe um „Mareikes Meisterstück“ weit über<br />

Lilienthals und Bremens Grenzen hinaus von sich reden.<br />

Mareike Dehlwes fasst es so zusammen: „Wir machen alles,<br />

was man aus Milch machen kann.“ Und Mutter Elke Dehlwes<br />

fügt hinzu: „So eine Vielfalt ist schon selten.“ Die Bio-Molkereiprodukte<br />

und der Bio-Käse werden „ausschließlich bei uns in<br />

Lilienthal produziert“, sagt Familie Dehlwes. 1999 hat sie ihren<br />

Hof auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt und die Hofmolkerei<br />

gegründet, die seither der Landwirtschaft angegliedert<br />

ist. Aspekte wie Kleegrasfütterung und kurze Wege sorgen für<br />

hohe Qualität und gute Inhaltsstoffe: „Unsere Produkte sind<br />

so gut, weil sie so frisch sind, weil es kurze Lieferwege gibt. Der<br />

Joghurt steht in der Regel schon nach vier Tagen im Supermarktregal“,<br />

erklärt Elke Dehlwes. 25.000 Liter Milch werden<br />

täglich in der Molkerei verarbeitet. 260 Kühe stehen in den<br />

Sommermonaten auf den grünen<br />

Weiden hinter den Ställen. Zehn<br />

weitere landwirtschaftliche Milchbetriebe<br />

im Umkreis von 30 Kilo-metern<br />

beliefern die Molkerei.<br />

Die Anfänge des Verkaufs auf<br />

dem Hof liegen lang zurück. Die Ursprünge<br />

des Hofladens? Kleine Kühlschränke im Büro. Irgendwann<br />

war die Nachfrage so groß, dass die kleinen Kühlschränke<br />

nicht mehr ausreichten. „Wir hatten so einen Zuspruch, da haben<br />

wir gedacht, man müsste einen Hofladen machen“, erinnert sich<br />

Elke Dehlwes. Die Schaukäserei wurde zusammen<br />

mit dem Hofladen geplant. Mareike Dehlwes: „Wir<br />

wollten gerne Einblicke in die Produktion geben.<br />

Hier findet die Produktion des ganzen Käses statt,<br />

vormittags von Montag bis Freitag.“ Regionalität<br />

in Kombination mit Transparenz, das ist das hier<br />

gelebte Prinzip: Man sieht die Hühner, die Kühe,<br />

man sieht, wie der Käse gemacht wird.<br />

Zu den Highlights im Hofladen zählen – neben<br />

den Molkereiprodukten – verschiedene weitere<br />

hofeigene Spezialitäten: Käsekuchen und Eierlikörkuchen,<br />

Möhrenkuchen und Apfelkuchen sowie<br />

Truper Apfelballen – eine Art süßes Brötchen mit<br />

Apfelstücken drin. Weithin gerühmt werden auch<br />

die hausgemachten Salate und die ebenfalls hausgemachten<br />

Rinderfrikadellen, die es mit und ohne<br />

Käse gibt. Die Frikadellen macht die Hauswirtschafterin<br />

von Elke Dehlwes – und wenn sie frei hat, dann bereitet<br />

Elke Dehlwes sie selbst zu.<br />

Die Eier kommen direkt von der Wiese gegenüber, zwei<br />

Hühnermobile mit je 220 Tieren haben hier ihren Platz. Die<br />

Nachfrage ist so groß, dass die Eier komplett über den Hofladen<br />

vermarktet werden. Und die Entwicklung des Hofladens, die<br />

geht unterdessen immer weiter. Immer wieder findet Neues<br />

den Weg in die Regale. Gegenwärtig zum Beispiel plant Elke<br />

Dehlwes, Hundefutter und Kosmetik mit aufzunehmen.<br />

Hofmolkerei Dehlwes, Trupe 17, 28865 Lilienthal<br />

OBERNEULAND 29


Blick für Details: Die Rezepturen für die<br />

feinen und groben Rinderbratwürste haben<br />

Bärbel und Heinz Lüers selbst entwickelt.<br />

In fröhlichem Gelb haben Bärbel und<br />

Heinz Lüers ihren Hofladen gestrichen.<br />

So ist er gleich gut zu erkennen.<br />

Bärbel und Heinz Lüers haben<br />

ihren Hofladen im idyllischen<br />

Timmersloh im vergangenen<br />

Sommer eröffnet.<br />

Frische Eier aus der Region – da bekommen<br />

wir gleich Lust, mal wieder ein leckeres<br />

Frühstücksomelett zu machen.<br />

Charolais-Rinder sind einfarbig weiß bis cremefarben.<br />

Ihren Namen hat die Rasse von der Umgebung der<br />

französischen Gemeinde Charolles, dem Charolais.<br />

30 OBERNEULAND


Ehrlichkeit, wie sie im<br />

Buche steht – Familie<br />

Lüers und die Charolais-<br />

Zucht in Timmersloh<br />

Saftige Weiden und Wiesen, charaktervoll<br />

knorrige Bäume, ein weiter<br />

Himmel mit prächtigen Wolkenbildern.<br />

Der Weg durch das Dorf Timmersloh,<br />

das zu Borgfeld gehört, kann ein Erlebnis<br />

sein. Gut möglich, dass unterwegs<br />

Charolais-Rinder zu sehen sind, gut zu<br />

erkennen an ihrem weißen bis cremefarbenen (also:<br />

hellen) Fell. Nicht nur Radfahrer freuen sich, wenn sie die Tiere<br />

im Sommer auf den saftigen Wiesen stehen (und durchaus<br />

auch liegen) sehen.<br />

„Alles, was weiß und beige ist, gehört uns“, sagt Heinz Lüers<br />

und lacht. Mit seiner Frau Bärbel betreibt er den Hof an der<br />

Timmersloher Landstraße 52. Der Hof ist 100 Hektar groß und<br />

seit 1911 in Familienbesitz. Seit<br />

Juli 2021 gehört<br />

nun auch ein Hofladen<br />

dazu. Mit<br />

seinen fröhlich klaren<br />

Farben ist das<br />

Hofladen-<br />

Häuschen<br />

gleich gut zu<br />

sehen inmitten<br />

der Timmersloher<br />

Landschaft.<br />

Bärbel und Heinz Lüers haben das Geschäft „wegen der Nachfrage<br />

nach regionalem Fleisch“ aufgemacht.<br />

Ganz in Ruhe aussuchen, eintragen, bezahlen – das ist hier<br />

das Motto. Auf einem Schreibpult liegt ein Buch, in das die<br />

Kunden eintragen, was sie ausgewählt und bezahlt haben. Ein<br />

Verfahren, das ein gewisses Vertrauen voraussetzt. Keine Sorge,<br />

dass nicht gezahlt wird? „Nein, das ist noch nie passiert. Wir<br />

haben ja auch Kameras“, antwortet Heinz Lüers lachend.<br />

Ehrlichkeit währt am längsten. Das gute alte Sprichwort ist im<br />

Hofladen auch zu lesen.<br />

Bei Lüers und seiner Frau gibt es Eier, Kartoffeln, Honig –<br />

alles aus regionaler Herkunft, versteht sich. Kurze Wege garantieren<br />

Frische. Ebenfalls im Sortiment: Marmeladen, die Bärbel<br />

Lüers selbst gemacht hat. Gewürze und Nudeln sollen noch<br />

hinzukommen. Heinz Lüers sucht dafür nach regionalen<br />

Anbietern, bei denen er auch kleine Mengen einkaufen kann.<br />

Schweinefleisch liefert ein Hof aus Beverstedt, in dem die<br />

Schweine auf Stroh gehalten werden und Tageslicht haben.<br />

Unser Fahrradkörbchen mit Gulaschsuppe,<br />

feiner Rinderbratwurst,<br />

Krakauer mit Käse, Burger-Patties<br />

und Frühstücksmett.<br />

„Die Tiere fühlen sich dort wohl“,<br />

sagt Bärbel Lüers.<br />

Apropos Fleisch. Kern des<br />

Ganzen ist natürlich das Rindfleisch<br />

vom Hof Lüers. Bratwürste und<br />

Burger-Patties, Entrecôte und Steak, Krakauer und Mettwurst,<br />

Beinscheibe, Filet und Gulasch, Roulade, Tafelspitz und Braten<br />

– die ganze Palette für Küche und Grillvergnügen zählt bei<br />

Familie Lüers zum Angebot. Ein Blick fürs Detail ebenfalls. Bei<br />

den feinen und groben Bratwürsten zum Beispiel wurde die<br />

Rezeptur hier selbst entwickelt. Alle vier Wochen wird ein Tier<br />

geschlachtet. 140 Tiere gehören zum Hof; gezüchtet wird hier<br />

bereits seit 25 Jahren. Warum Charolais? Ganz<br />

einfach: „Wir haben uns für die Rasse Charolais<br />

entschieden, weil die Rasse gutmütig ist und eine<br />

sehr gute Fleischqualität hat.“<br />

Im Sommer sind die Kühe mit ihren Kälbern<br />

rund um die Uhr auf den saftigen Timmersloher<br />

Weiden. Im Winter kommen die Tiere in die Ställe.<br />

Das Grundfutter für die Fütterung im Winter<br />

übrigens wird von Familie Lüers selbst geerntet.<br />

Jetzt aber sind sie natürlich draußen!<br />

Tipp: Ruhig mal abends zum Hofladen kommen.<br />

Der weite Himmel über der Timmersloher Landschaft<br />

macht Sonnenuntergänge zu wahren Farbund<br />

Lichtspektakeln!<br />

Hofladen Lüers, Timmersloher Landstraße 52, 28357 Bremen<br />

Text und Fotos: Claudia Kuzaj<br />

OBERNEULAND 31


32 OBERNEULAND<br />

Bea und Hajo Kaemena in<br />

Vorbereitung auf die Erdbeerzeit.


ECHT SAISONAL - ECHT REGIONAL!<br />

S<strong>OM</strong>MERGESCHMACK<br />

aus Oberneuland<br />

Die Erdbeerzeit beginnt auf den Oberneulander Feldern<br />

von Hof Kaemena Ende Mai. Die Zeit für Selbstpflücker<br />

folgt im Juni...<br />

Aus fast 1.000 Erdbeersorten<br />

wählte Hajo Kaemena fünf für<br />

den Anbau auf seinen Oberneulander<br />

Erdbeerfeldern aus.<br />

Alle sind empfindlich, echte Weicheier,<br />

dafür aber voll mit süßem, aromatischem<br />

Erdbeergeschmack. Der war auch<br />

das wichtigste Kriterium, das Kaemena bei<br />

seiner Sortenwahl anlegte. Mit Fragaria<br />

Polka, F. Korona, F. Allegro, F. Glorielle und<br />

F. Malwina wachsen auf den Oberneulander<br />

Erdbeerfeldern Sorten, die richtig nach Erdbeeren<br />

schmecken. Mitte Juli reift mit Korona die beste Sorte,<br />

so der Geheimtipp des Landwirts.<br />

Auf den warmen März reagierten die Erdbeeren in<br />

diesem Jahr mit frühem Austrieb. Durch den Kälteeinbruch<br />

im April aber gab es dann doch noch ein paar Frostschäden.<br />

Bei günstigen Wetterbedingungen geht die Ernte bis in den<br />

August.<br />

Echt saisonal und regional<br />

Obwohl die Kunden immer früher Erdbeeren aus Oberneuland<br />

nachfragen, gibt es auf Hof Kaemena keinen<br />

„industriellen“ Anbau unter Folientunneln, in denen auf<br />

mit Torf angereichertem Substrat kultiviert, computergesteuert<br />

bewässert und gedüngt wird. Kaemenas Erdbeeren<br />

wachsen nach wie vor im Takt der Natur. Daher sind sie<br />

nicht nur echt regional, sondern vor allem echt saisonal.<br />

Aus tiefster Überzeugung hat sich<br />

der einzige Bremer Erdbeer- und Spargelanbauer<br />

gegen eine Landwirtschaft<br />

in Foliengewächshäusern entschieden.<br />

„Folienmanagement ist nicht nachhaltig“,<br />

betont er vehement. Eigentlich<br />

bedürfe die Landwirtschaft bei echtem<br />

Bekenntnis zu saisonaler Ernährung gar<br />

keiner Folien. Die Verfrühung, für die Unmengen<br />

von Plastikfolien gebraucht werden,<br />

sei einzig auf den Wunsch der Kunden zurückzuführen.<br />

Außerdem entspräche der Anbau unter Folie<br />

eigentlich gar nicht dem Bild der Verbraucher von Erdbeerernte<br />

auf dem Bauernhof.<br />

Hajo und Bea Kaemenas Anliegen ist es daher, Kunden<br />

mitzuteilen, dass das Naturprodukt Erdbeere mal sauer, mal<br />

süß, mal groß oder klein sein kann. Grund hierfür ist, dass<br />

Früchte nicht genormt und optimiert, sondern mit der<br />

Natur wachsen. Das fehlende Verständnis und Wissen um<br />

die Abläufe in der Natur sei dafür verantwortlich, dass<br />

schon sehr früh im Jahr, wenn lange noch keine Erdbeerzeit<br />

„Was machen Sie falsch, andere sind viel billiger?“<br />

„Wie, es gibt noch keine Erdbeeren, wenn der erste Spargel gestochen wird?“<br />

„Wann findet eine Hofführung statt, um die Bäume zu sehen, auf denen<br />

der Spargel wächst?“<br />

OBERNEULAND 33


Ausflug auf das<br />

Erdbeerfeld.<br />

Hajo’s fleißige Erntehelfer aus dem<br />

letzten Jahr (v.l.): Damian, Natalia,<br />

Julia, Beata und Marika<br />

34 OBERNEULAND


ist, nach reifen Erdbeeren gefragt wird, so der Oberneulander<br />

Landwirt von Sonderkulturen.<br />

Die aromatischsten Erdbeeren, informierte die Süddeutsche<br />

Zeitung, stammen aus hiesigen Freilandkulturen. Deren<br />

900 Aromastoffe entwickeln sich am besten bei direkter<br />

Sonneneinstrahlung, Wind, Regen und der Bestäubung<br />

durch Wildbienen. Seit vielen Jahren legt daher Hajo<br />

Kaemena Blühstreifen für Bienen und Hummeln an und<br />

schafft im Rahmen seines „Blühpatenprojekts“, das unter<br />

der Schirmherrschaft von Bürgerschaftspräsident Frank<br />

Imhoff steht, auf seinen landwirtschaftlichen Flächen Lebensraum<br />

für bedrohte Wildbienenarten. Laut einer Untersuchung<br />

der schwedischen Universität Lund weisen bienenbestäubte<br />

Erdbeeren weniger Verformungen auf, haben<br />

ein höheres Gewicht, eine intensivere rote Farbe und überzeugen<br />

durch eine bessere Qualität mit längerer Lagerfähigkeit<br />

und einem anderen Zucker-Säure-Verhältnis. Bienen<br />

bringen Pollen aktiv auf die Blüte und verteilen diesen zusammen<br />

mit einem bereits vorhandenen Pollen, der durch<br />

den Wind herangetragen wurde oder auch von der gleichen<br />

Blüte stammt. Für Hajo Kaemena ist das Grund genug, sein<br />

Wildbienenprojekt weiter voranzutreiben und wissenschaftlich<br />

von dem Experten Rolf Witt begleiten zu lassen.<br />

Um am Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können,<br />

kann aber auch Hof Kaemena nicht komplett auf Folien<br />

verzichten. Die von ihnen verwendeten Vliese dienen dem<br />

Schutz vor Nachtfrösten.<br />

Nachhaltigkeit ist eine Haltung<br />

Nachhaltigkeit ist für Bea und Hajo Kaemena ein brennendes<br />

Thema. Für sie sind Erdbeeren mit einer kleinen<br />

Stelle oder nicht ganz makellose Früchte qualitativ nicht<br />

schlecht, sondern genauso lecker wie die anderen roten<br />

Früchtchen. Aus diesem Grund gibt es an den Verkaufsständen<br />

täglich „Erdbeeren von gestern“ zu einem reduzierten<br />

Preis. Denn das Wegschmeißen und die Verschwendung<br />

von Lebensmitteln ist ihre Sache nicht. Statt großzügig das<br />

Blattkraut der Erdbeere mit dem Messer abzuschneiden,<br />

rät Landfrau Bea Kaemena dazu, das Grün mit den Fingern<br />

vorsichtig abzudrehen. So bleibt mehr Frucht zum Genießen<br />

übrig. Weiterer Tipp ist, regionale, in der Saison<br />

gereifte Früchte einzufrieren und einzukochen, um im<br />

Winter nicht auf Obst zurückgreifen zu müssen, das viele<br />

Tausend Kilometer zurückgelegt hat.<br />

Landwirtschaft ist Leidenschaft<br />

Seine Arbeit als Landwirt mache ihm wirklich Spaß,<br />

sagt Hajo Kaemena, gibt aber auch zu, dass er anderweitig<br />

einfacher und mit weniger Stress und Risiko sein Geld<br />

verdienen könne. „Das muss man wollen“, sagt der Oberneulander.<br />

Bea brauchte eine Weile, um zu lernen, dass es<br />

auf Hof Kaemena durch den Publikumsverkehr, aber auch<br />

durch das Zusammenleben mit den Saisonkräften keine<br />

klare Trennung von Privat und Betrieb gibt. Als Landfrau<br />

ist sie nicht nur die Seele des Betriebs, sondern packt<br />

jederzeit und überall dort mit an, wo sie gebraucht wird.<br />

Für Hajo Kaemena stellte sich nie die Frage, etwas<br />

anderes als Landwirtschaft zu machen. Bei ihren Kindern<br />

aber haben sie jedes Verständnis, wenn die den Betrieb<br />

nicht weiterführen möchten. Landwirte zählen nicht jede


Nest und ...<br />

… Gelege im<br />

Erdbeerfeld.<br />

ERDBEERINFO<br />

Von 1.000 Erdbeersorten eignen sich nur etwa<br />

30 Prozent für den gewerbsmäßigen Anbau.<br />

Im Juni beginnt die<br />

Selbstpflückerzeit.<br />

Der kommerzielle Anbau von Erdbeeren begann<br />

1840 in der Nähe von Baden-Baden.<br />

Botanisch gehört die Erdbeere zur Familie der Rosengewächse<br />

und spielte bereits seit der Steinzeit eine<br />

Rolle in der Ernährung.<br />

Erst im 18. Jahrhundert wurde die Gartenerdbeere<br />

gezüchtet.<br />

200 Gramm Erdbeeren decken den Tagesbedarf eines<br />

Erwachsenen an Vitamin C und sind reich an Vitamin<br />

A, B1, B2 und B6, Folsäure, Kalzium, Kalium, Eisen,<br />

Zink und Kupfer.<br />

36 OBERNEULAND<br />

Eine Wildbiene beim bestäuben<br />

einer Erdbeerblüte. Wildbienen<br />

bestäuben besser als Honigbienen,<br />

weil sie noch<br />

intensiver über die Blüte<br />

laufen.


Stunde, man könne aber nicht voraussetzen, dass die nächste<br />

Generation auch so leben möchte, ist die Einstellung von<br />

Hajo und Bea Kaemena.<br />

Erdbeerpflücken als Event<br />

Auch am Rand des Erdbeerfelds für Selbstpflücker tut<br />

sich in diesem Jahr wieder eine Menge. Für den Kinderspielplatz,<br />

der wie die Erdbeerfelder aus dem Winterschlaf<br />

geweckt wurde, haben Bea und Hajo Kaemena etliche neue<br />

Kettcars und neues Sandspielzeug gekauft.<br />

Das Selbstpflücken hat sich mittlerweile zum Event<br />

entwickelt. Manche Besucher bringen Picknickkörbe mit,<br />

dagegen haben Kaemenas nichts einzuwenden. Allerdings<br />

bitten sie darum, den dabei anfallenden Müll oder gebrauchte<br />

Windeln wieder mit nach Hause zu nehmen.<br />

Zu ihrem alljährlichen Erdbeerevent haben Bea Kaemena<br />

und Karo Lucht in diesem Jahr die Kinder vom SOS-Kinderdorf<br />

Worpswede und des Hermann-Hildebrand-Kinderheims<br />

eingeladen, um mit ihnen die süßen Früchte zu<br />

pflücken und im Anschluss daraus Marmelade zu kochen.<br />

Da in diesem Jahr während der Hochsaison Dreharbeiten<br />

für eine Folge der vierteiligen Serie „Wie lecker ist das<br />

denn?! – So kocht der Norden“ stattfinden, wird die traditionelle<br />

Feldführung aller Wahrscheinlichkeit nach ausfallen.<br />

Aktuelle Änderungen sind auf Facebook zu lesen.<br />

Auf www.hof-kaemena.de sind alle Standorte der<br />

Kaemena-Verkaufsstände zu finden.<br />

Hajo und Bea Kaemena bei der Vorführung der Neuanschaffungen.<br />

Zwischen den Reihen<br />

Zwischen den Erdbeerreihen brüten auch in diesem Jahr<br />

wieder halbzahme Enten ihre Eier aus. Seit einigen Jahren<br />

zieht Bea Kaemena im Frühjahr mutterlose Küken aus dem<br />

Tierheim unter der Wärmelampe im Stall groß. Wenn sie<br />

kräftig genug sind, werden sie ausgewildert. Mittlerweile hat<br />

sich so eine kleine „Crew“ von halbzahmen Enten gebildet.<br />

Text: Sabine von der Decken,<br />

Fotos: Sabine von der Decken, Hajo Kaemena<br />

OBERNEULAND 37


HIMMLISCH<br />

lecker & erdbeerig<br />

Koch dich<br />

glücklich...<br />

38 OBERNEULAND


LECKERES<br />

von Karo<br />

Karolina Lucht<br />

Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />

Ernährungsberaterin und<br />

leidenschaftliche Köchin und führt<br />

ihre eigene, kleine Kochschule in<br />

der Humboldtstraße im Viertel.<br />

Bei ihren Kochveranstaltungen für<br />

Kinder und Erwachsene, setzt sie<br />

auf bunte, abwechslungsreiche<br />

und saisonale Gerichte.<br />

www.kochmitkaro.de<br />

Rezepte und Fotos: © Karolina Lucht<br />

MARMORIERTE<br />

Vanilletörtchen<br />

mit Erdbeer-Buttercreme<br />

Zutaten (für ein 12er Muffinblech)<br />

200 g Mehl<br />

1 1/2 TL Backpulver<br />

1 Päckchen Vanillepuddingpulver<br />

140 g Zucker<br />

1 Päckchen Vanillinzucker<br />

200 g Butter<br />

3 Eier<br />

100 ml Milch<br />

10-15 Tropfen pinke Lebensmittelfarbe<br />

Für die Buttercreme:<br />

200 g Erdbeeren<br />

200 g Butter<br />

200 g Puderzucker (gesiebt!)<br />

sooooo<br />

lecker…!<br />

Zubereitung<br />

In einer großen Rührschüssel die trockenen Zutaten abwiegen und vermengen.<br />

In die Mitte eine Mulde machen und die weiche Butter (in Würfel geschnitten)<br />

sowie die Eier dazugeben. Mit dem Mixer auf niedriger Stufe die<br />

Zutaten zu einem glatten Teig verrühren, nach und nach die Milch<br />

dazugießen und die Mixgeschwindigkeit erhöhen.<br />

Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen und das Muffinblech<br />

mit Papierförmchen auslegen. Dann jeweils 1 EL des<br />

Teiges in die Förmchen füllen. Den übrigen Teig mit der<br />

Lebensmittelfarbe (je nach gewünschter Farbintensität<br />

10-15 Tropfen) einfärben und daraufhin wieder gleichmäßig<br />

auf die Muffinförmchen verteilen. Mit einer Gabel, wie bei<br />

einem Marmorkuchen, vorsichtig verquirlen.<br />

Das Blech in den Ofen schieben und die Törtchen etwa 15-20<br />

Minuten backen. Herausnehmen und vollständig auskühlen lassen.<br />

In der Zwischenzeit die Buttercreme vorbereiten. Dafür die Erdbeeren<br />

waschen. Ein paar ganze Früchte zum Dekorieren übrig lassen! Den Blattkranz<br />

entfernen, je nach Größe halbieren oder vierteln und in einem hohen Mixbehälter<br />

pürieren. Die pürierten Erdbeeren können noch durch ein Sieb gestrichen<br />

werden, muss aber nicht sein. Die weiche Butter auf höchster Stufe im Mixer<br />

cremig rühren. Nach und nach den gesiebten Puderzucker dazugeben und<br />

weiter rühren. Zum Schluss kommt esslöffelweise das Erdbeerpüree dazu.<br />

Die Creme in eine Tülle füllen und die fertigen Muffins damit verzieren. Wer<br />

mag, kann noch eine halbe oder ganze Erdbeere als Dekoration auf die Buttercreme<br />

setzen.


NEUE LECKERE REZEPTE<br />

WIR LIEBEN<br />

Erdbeeren<br />

EIN DESSERTTRAUM!<br />

Schokokuss-Dessert<br />

mit Erdbeerherzen und Schokoküssen<br />

Zutaten für ca. 6 Portionen<br />

Zubereitung<br />

300 g Erdbeeren<br />

10 Mini-Schokoküsse (etwa 70 g)<br />

400 ml kalte Milch<br />

1 Pck. Dr. Oetker Paradiescreme<br />

Stracciatella<br />

Zum Verzieren:<br />

etwa 6 Mini-Schokoküsse<br />

6 Dr. Oetker Schokodekor Herzen<br />

Dr. Oetker Zuckerschrift Weiß<br />

Erdbeeren waschen und putzen. Aus möglichst spitzen Erdbeeren aus der Mitte dünne Scheiben<br />

herausschneiden, oben am Stielansatz evtl. noch etwas nachschneiden, so dass ein Herz<br />

entsteht. Je nach Glasgröße 3- 4 Erdbeerherzen mit der Spitze nach unten ans Glas "kleben".<br />

Übrige Erdbeeren klein schneiden. Von den Mini-Schokoküssen die Waffeln abnehmen.<br />

Milch in einen Rührbecher geben. Cremepulver hinzufügen und mit einem Mixer (Rührstäbe)<br />

auf niedrigster Stufe kurz verrühren. Alles etwa 3 Min. auf höchster Stufe cremig aufschlagen.<br />

Mini-Schokoküsse ohne die Waffel unter die Creme rühren. Creme vorsichtig mit einem Esslöffel<br />

in die Dessertgläser geben oder mit einem Spritzbeutel einfüllen.<br />

Bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen.<br />

Herzen mit Zuckerschrift an die Mini-Schokoküsse kleben. Kleingeschnittene Erdbeeren auf die<br />

Creme geben und mit den Schokoküssen verzieren.<br />

40 OBERNEULAND


FRUCHTIGES DESSERT MIT ERDBEEREN & KRÄUTERN<br />

Vanille-Pudding<br />

mit Basilikumnote und Erdbeersoße<br />

Zutaten<br />

Pudding:<br />

4 Basilikumstängel<br />

300 ml Milch<br />

1 Pck. Dr. Oetker Seelenwärmer<br />

Gourmet-Cremepudding Bourbon-Vanille<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

Erdbeersoße:<br />

300 g Erdbeeren<br />

20 g Zucker<br />

1 Pck. Dr. Oetker Bourbon Vanille-Zucker<br />

Zum Verzieren:<br />

einige Gänseblümchen<br />

Zubereitung<br />

Pudding<br />

Basilikumstängel mit Blättern waschen, trocken tupfen. Milch<br />

mit den Stängeln sprudelnd aufkochen. Topf vom Herd nehmen,<br />

die Stängel entfernen, Cremepulver mit einem Schneebesen<br />

zufügen und 1 Min. kräftig weiterrühren. Pudding 3 Min. stehen<br />

lassen, dann nochmals kräftig durchrühren. Pudding in kleine<br />

Dessertschälchen oder Gläser füllen und erkalten lassen.<br />

Erdbeersoße<br />

Erdbeeren waschen, putzen und in einen Rührbecher geben.<br />

Zucker und Vanille-Zucker zugeben und mit einem Pürierstab<br />

pürieren. Einen Teil der Soße auf den Puddingportionen<br />

verteilen.<br />

Verzieren<br />

Mit Gänseblümchen verzieren. Restliche Soße dazu servieren.<br />

Frischer<br />

deutscher<br />

Stangenspargel<br />

Genießen<br />

Sie unsere<br />

große Sommerterrasse!<br />

Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />

Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />

OBERNEULAND 41


FRUCHTIGER SNACK<br />

Erdbeer-Püfferchen-Spiesse<br />

mit Buttermilch-Pfannkuchen und Nutella®<br />

Zutaten für ca. 8 Spieße<br />

Püfferchen:<br />

400 ml Buttermilch<br />

1 Ei (Größe M)<br />

1 Pck. Dr. Oetker Süße Mahlzeit<br />

Pfannkuchen<br />

etwas Margarine oder Butterschmalz<br />

Außerdem:<br />

8 Holzspieße<br />

etwa 500 g Erdbeeren<br />

etwa 60 g Nutella®<br />

Zubereitung<br />

Erdbeeren waschen und putzen.<br />

Püfferchen zubereiten<br />

Buttermilch in eine Rührschüssel geben. Ei sowie Pfannkuchen-Mischung hinzufügen<br />

und mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren. Etwas Fett in der Pfanne<br />

erhitzen. Pro Püfferchen einen Esslöffel Teig hineingeben und bei mittlerer Hitze von<br />

beiden Seiten goldbraun backen. Auf diese Weise etwa 24 Püfferchen backen.<br />

Fruchtspieße zusammenfügen<br />

Püfferchen mit Nutella® bestreichen und zusammenklappen. 4 Erdbeeren mit 3 zusammengefalteten<br />

Püfferchen abwechselnd auf die Spieße stecken und servieren.<br />

42 OBERNEULAND


WUNDERBAR CREMIG<br />

Erdbeer-<br />

Protein-Shake<br />

Schneller geht’s nicht. Und leckerer auch kaum.<br />

Zutaten<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

400 g Erdbeeren (frisch oder tiefgekühlt)<br />

1 Orange<br />

etwas abgeriebene Limettenschale<br />

400 g Dr. Oetker High Protein-Pudding Grieß<br />

Zubereitung<br />

Vorbereiten<br />

Frische Erdbeeren waschen und und putzen. Oder tiefgekühlte<br />

Erdbeeren auftauen lassen. Orange auspressen.<br />

Zubereiten<br />

Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und pürieren. Erdbeer-<br />

Protein-Shake gut gekühlt servieren, vorher nochmal durchrühren.<br />

OBERNEULAND 43


ZUM VERWÖHNEN<br />

Naked Cake<br />

aus luftigem Biskuit mit feiner Eierlikörcreme<br />

Zutaten für eine Springform (Ø 26 cm)<br />

Biskuitteig:<br />

5 Eier (Größe M)<br />

130 g Zucker<br />

1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />

150 g Weizenmehl<br />

2 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />

Sahnefüllung:<br />

8 Bl. Dr. Oetker Gelatine weiß<br />

400 g Erdbeeren<br />

150 ml Eierlikör<br />

50 g Zucker<br />

1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />

800 g kalte Schlagsahne<br />

Erdbeerbelag:<br />

etwa 200 g Erdbeeren (möglichst gleich groß)<br />

1 EL samtiger Erdbeer-Fruchtaufstrich<br />

Zubereitung<br />

Boden der Springform fetten und mit Backpapier belegen.<br />

Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 180 °C,<br />

Heißluft etwa 160 °C<br />

Eier in einer Rührschüssel mit einem Mixer (Rührstäbe) auf<br />

höchster Stufe 1 Min. schaumig schlagen. Mit Vanillin-Zucker<br />

gemischten Zucker unter Rühren in 1 Min. einstreuen und die<br />

Masse weitere 2 Min. schlagen. Mehl mit Backin mischen und<br />

kurz auf niedrigster Stufe unterrühren. Den Teig in der Springform<br />

glatt streichen. Form auf dem Rost in den Backofen schieben.<br />

Einschub: unteres Drittel, Backzeit: etwa 30 Min.<br />

Springformrand lösen und entfernen, Boden auf einen mit Backpapier<br />

belegten Kuchenrost stürzen, Springformboden entfernen<br />

44 OBERNEULAND


und Gebäck erkalten lassen. Backpapier vorsichtig abziehen und<br />

den Boden zweimal waagerecht durchschneiden.<br />

Gelatine nach Packungsanleitung einweichen. Erdbeeren<br />

waschen, putzen und in kleine Stückchen schneiden. Eierlikör,<br />

Zucker und Vanillin-Zucker in einer Rührschüssel mit einem<br />

Schneebesen verrühren. Sahne steif schlagen. Gelatine nach<br />

Packungsanleitung auflösen. Erst etwa 4 EL von dem Eierlikör<br />

mit einem Schneebesen unter die Gelatine rühren, dann mit<br />

dem übrigen Eierlikör langsam verrühren. Sahne portionsweise<br />

unterrühren. Etwa 1/3 der Creme abnehmen und beiseitestellen.<br />

Unter die übrige Sahnecreme Erdbeerstückchen heben.<br />

Unteren Boden auf eine Tortenplatte legen und etwa die Hälfte<br />

der Creme mit Erdbeerstückchen darauf verteilen, mittleren<br />

Boden auflegen, die übrige Creme mit Erdbeerstückchen aufstreichen.<br />

Oberen Boden mit restlicher Creme bestreichen. Die<br />

Torte mind. 3 Std. in den Kühlschrank stellen.<br />

Erdbeerbelag zubereiten<br />

Erdbeeren waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Zuerst<br />

mit den Scheiben eine Herzform als äußere Begrenzung in die<br />

Sahne legen. Anschließend mit den restlichen Erdbeeren das<br />

Herz schuppenartig ausfüllen. Fruchtaufstrich in einen kleinen<br />

Gefrierbeutel füllen, eine kleine Ecke abschneiden und über das<br />

Erdbeerherz sprenkeln.<br />

SAMTIGE<br />

Erdbeer-Pfirsich-<br />

Konfitüre<br />

Sommerfrüchte im Glas, lecker!<br />

Block Oberneuland Gastronomie GbR / Golfclub Oberneuland<br />

Heinrich-Baden-Weg 23 / 28355 Bremen<br />

blockoberneuland@gmail.com / T. 0421-243666-10<br />

Zutaten für ca. 5 Gläser (je 200 ml)<br />

500 g Erdbeeren (vorbereitet gewogen)<br />

500 g Pfirsiche (vorbereitet gewogen)<br />

1 Pck. Dr. Oetker Gelierzucker für Erdbeerkonfitüre<br />

Zubereitung<br />

Früchte vorbereiten<br />

Erdbeeren waschen, putzen und 500 g abwiegen. Pfirsiche<br />

waschen, entsteinen und 500 g abwiegen. Erdbeeren und<br />

Pfirsiche zusammen pürieren.<br />

Gläser und Schraubdeckel (Twist-off) auskochen bzw. mit ganz<br />

heißem Wasser ausspülen.<br />

Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

Marmelade kochen<br />

Fruchtpüree mit Gelierzucker in einem großen Kochtopf gut<br />

verrühren. Alles unter Rühren zum Kochen bringen und unter<br />

ständigem Rühren mind. 3 Min. sprudelnd kochen. Gelierprobe<br />

durchführen: 1-2 TL der heißen Masse auf einen Teller geben.<br />

Falls sie nicht fest wird, 1 Min. weiterkochen oder bei süßen<br />

Früchten 1 Pck. Dr. Oetker Zitronensäure unterrühren.<br />

Marmelade in Gläser füllen<br />

Samtige Erdbeer-Pfirsich-Konfitüre bei Bedarf abschäumen,<br />

sofort randvoll in Gläser füllen. Mit Deckeln verschließen, sofort<br />

umdrehen und etwa 5 Min. auf den Deckeln stehen lassen.<br />

Tipp<br />

Für eine Variante mit Pfirsichlikör nur 450 g Pfirsiche und 50 ml<br />

Pfirsichlikör verwenden.<br />

OBERNEULAND 45


Erfrischender<br />

Zitrus-Kick<br />

Erfrischend wie ein Zitroneneis<br />

am Meer kommt<br />

es daher, das kühlende<br />

Körperspray Lemon Breeze<br />

aus dem Hause La mer!<br />

Mit vitalisierendem Meerwasser<br />

und frischem<br />

Zitrusduft sorgt es an<br />

heißen Sommertagen für<br />

einen coolen Wellness-Kick: zitronigprickelnde<br />

Abkühlung mit einem Pumpstoß.<br />

Preis: 100 ml 14,90 Euro<br />

www.la-mer.com<br />

Die Leichtigkeit des<br />

Steins<br />

Wolken sind die große Leidenschaft<br />

der Bremer Steinbildhauerin Katja<br />

Stelljes – und so fertigt sie Wolkenschalen<br />

aus Basaltlava (dunkel) und<br />

Kalkstein (hell). In ihnen findet das<br />

Schwerelose der Wolken und das<br />

Schwere der Steine mit künstlerischer<br />

Leichtigkeit zusammen. „Die Formen<br />

entstehen in einem spontanen Prozess<br />

und entwickeln sich während der<br />

Bearbeitung aus sich selbst heraus“,<br />

so die Künstlerin. Preis: auf Anfrage<br />

www.katja-stelljes.de<br />

Made<br />

inBremen<br />

Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />

Künstler, Designer und Konstrukteure<br />

einzigartige Ideen um, produzieren<br />

Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />

Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />

In der neuen Rubrik stellt das<br />

OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />

der Region vor – Ideen und Produkte,<br />

die unser Leben schöner machen!<br />

Bauch für Blumen<br />

Diese bauchige Vase mit dem schönen plattdeutschen<br />

Namen „de Bloompott“ ist einfach ideal<br />

für rund gebundene Blumensträuße und Schnittblumen<br />

wie Tulpen, Rosen und Dahlien! Die<br />

Außenseite ist im oberen<br />

Teil glasiert und im<br />

unteren unglasiert. Die<br />

Vase stammt aus dem<br />

Porzellanstudio „Plöttjegood“,<br />

das die Designerin<br />

Laura Niemeier in der<br />

Bremer Neustadt betreibt.<br />

Preis: 90 Euro<br />

www.ploettjegood.de<br />

Silber und Labradorit<br />

Feiner Perlmuttglanz, dazu ein faszinierendes Farbenspiel in blauen und blaugrünen Nuancen – das<br />

Silber-Armband aus der Syker Goldschmiede von Margret Grewenig bringt die Eigenschaften des<br />

Schmucksteins Labradorit vollendet zum Vorschein. Es bietet den Steinen einen perfekt schmückenden<br />

Rahmen! Die Steine sind in 750/000 Gelbgold gefasst. Preis: auf Anfrage<br />

www.goldschmiede-grewenig.de<br />

Schaf<br />

und<br />

Segler<br />

Echte Nordlichter<br />

unter<br />

sich: Das<br />

Deichschaf<br />

begegnet<br />

dem Segler,<br />

die Möwen<br />

schauen –<br />

wie es sich gehört – aus der Vogelperspektive<br />

zu. Dieses schöne<br />

Plakat für alle, die täglich Meerblick<br />

genießen wollen, kommt aus dem<br />

Atelier „Krabbenkopp“ der Grafikerin<br />

und Illustratorin Angela Nora Broer.<br />

Zu haben ist das maritime Poster-<br />

Kunstwerk in A3 und A4.<br />

Preis: 9,90 Euro (A4)<br />

www.etsy.com/de/shop/Krabbenkopp<br />

Gold, Stahl,<br />

Bienenwachs<br />

Mit seiner Plastik „nichts bleibt“<br />

(kein Ring, kein Gold, kein Leid…)<br />

hat der Meyenburger Kunstschmiedemeister,<br />

Metallbildhauer und<br />

Tischler Klaas Thomalla einen<br />

Hingucker geschaffen, der zugleich<br />

die Gedanken anregt.<br />

Die Arbeit besteht aus geschmiedetem<br />

Stahl, Esche, 333er Gold und<br />

Bienenwachs. Preis: auf Anfrage<br />

www.woodnsteel.net<br />

Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Margret Grewenig, La mer, Klaas Thomalla, Laura Niemeier, Krabbenkopp, Katja Stelljes<br />

46 OBERNEULAND


Text: Claudia Kuzaj Fotos: guteseis, Beverage Network, Rösthof Holste, Grashoff, Keiko, Melitta<br />

Frisch und erfrischend<br />

Erdbeeren gehören zum Sommer<br />

wie ein erfrischendes Eis! Warum<br />

nicht beides zusammenbringen?<br />

Genau das macht die Bremer Manufaktur<br />

„guteseis“: Frisch gepflückte<br />

Erdbeeren aus regionalem Anbau (Landkreis<br />

Verden), die noch am gleichen<br />

Tag verarbeitet werden, dazu regionale<br />

Milchprodukte aus dem Bremer Umland – superlecker<br />

und ab Anfang Juni zu haben. Dann nämlich sind die<br />

Verdener Erdbeeren reif! Preis: 360 ml 4,69 Euro<br />

www.guteseis.de<br />

Bernstein und<br />

Weinbergpfirsich<br />

Bernsteinfarben und mit<br />

dem Duft von Weinbergpfirsich<br />

und Jasmin:<br />

Japanese Black Tea<br />

Kawanabe, eine Bio-<br />

Kostbarkeit aus dem<br />

Hause Keiko. Dieser Schwarztee aus der<br />

Region Kawanabe in Kagoshima verzaubert<br />

mit seinem ausdrucksstarken und kräftigen<br />

Geschmack. Die Varietät Benifuuki übrigens<br />

verleiht ihm jenen Duft, der so schön an Weinbergpfirsich<br />

und Jasmin erinnert. Preis: 50 g<br />

12,75 Euro<br />

www.keiko.de<br />

Sommerlicher Wein<br />

Meer davon, bitte! „Am Meer“, so<br />

heißen die Sommerweine der Bremer<br />

Getränkespezialisten Beverage Network.<br />

Fruchtig, saftig und mit der richtigen<br />

Portion Säure: die Sorte Riesling &<br />

Rivaner aus der Pfalz. Knackig und mit<br />

glasklaren Stachelbeer- und Holunderaromen: der Sauvignon<br />

Blanc. Beide schmecken übrigens nicht nur am Strand so<br />

richtig schön nach Sommer… Preis: 0,75 l 6,99 Euro<br />

www.ammeer-strandweine.de<br />

Schokolade im Glas<br />

Die süße Kleinigkeit zum heißen Kaffee: Kaffee-<br />

Schokolade vom Rösthof in Holste, das Genuss-Plus<br />

im Glas. Schokoladenbruch mit Espressobohnen sorgt<br />

für die perfekte Harmonie im Gaumen, für ein effektvolles<br />

Zusammenspiel der Aromen – die Kaffeebohnen<br />

kommen vom Rösthof, die Schokolade liefert die<br />

Bremer Manufaktur „guteseis“. Preis: 100 g 5,90 Euro<br />

www.roesthof.de<br />

Bremer<br />

Genuss<br />

Neue Ideen von<br />

Bremer Manufakturen<br />

Rhabarberspektakel<br />

am Morgen<br />

Durch sizilianischen Blutorangensaft<br />

bekommt<br />

sie exakt den richtigen<br />

Frucht- und Frischekick,<br />

die Rhabarberkonfitüre<br />

aus dem Bremer Traditionshaus<br />

Grashoff. Die Rhabarberkonfitüre<br />

macht aus einem Frühstückstoast<br />

ein aromatisches Frühstücksspektakel<br />

– wow, schöner kann ein Tag<br />

kaum beginnen! Da nehmen wir doch<br />

gleich noch ein Toast …<br />

Preis: 250-g-Glas 4,49 Euro<br />

www.grashoff1872.de<br />

Liebe zum Kaffee<br />

Mit viel Liebe und Hingabe in einer kleinen Bremer Manufaktur<br />

geröstet – das sind die Spezialitätenkaffees der Melitta-Manufaktur,<br />

von Spezialisten für Kaffeeliebhaber gemacht. Die<br />

kulinarische Reise geht dabei von Indien über Afrika bis nach<br />

Mittelamerika, also einmal entlang des Kaffeegürtels. Die<br />

Manufaktur-Kaffees werden im Langzeit-Trommelröst-Verfahren<br />

von einem erfahrenen Röstmeister individuell geröstet.<br />

Preis: 250 g ab 7,99 Euro<br />

www.melitta.de


MODE<br />

Reinschlüpfen.<br />

Fertig. Los.<br />

Liebhaberinnen von locker sitzenden Kleidern, Tuniken und Röcken<br />

haben in diesem Sommer besonders viel Freude. Hier sind toptrendige<br />

Gute-Laune-Prints, bunte Farben und coole Materialien wahre<br />

Stimmungsaufheller. Die Schnitte sind ab Hüfte meist etwas weiter,<br />

sodass die femininen Fashion-Pieces bequem sitzen.<br />

Dazu trägt Frau am besten bequeme „Latschen“ – sogenannte Slides.<br />

Schon seit einigen Sommern machen sie Furore und schmücken die<br />

Füße vieler modischer Frauen. Egal ob zum verspielten Sommerkleid,<br />

zu Jeans und T-Shirt oder zu Shorts – Slides passen sich jedem<br />

Freizeit-Look perfekt an.<br />

Leuchtend!<br />

Kleid mit Blumenmuster von Zwillingsherz.<br />

Wer liebt nicht Blumen und leuchtende<br />

Farben? Für den ist dies ein perfektes<br />

Kleid. Durch das verspielte, florale<br />

Muster in Orange und Pink mit schönen<br />

Details wie der kleinen Knopfleiste und<br />

den Tasseln wird der nächste Auftritt<br />

zum Eyecatcher.<br />

Erhältlich bei Frauenzeit Fashion, Borgfelder<br />

Heerstraße 57, 28357 Bremen, Telefon: 0421<br />

24278091<br />

…voll im<br />

Trend…<br />

Telefon 0421 24278091 • Mail info@frauenzeit-fashion.de<br />

48 OBERNEULAND


Luftig<br />

Kleider sind tolle Lieblingsstücke für warme<br />

Tage! Besonders, wenn sie eine lässige Passform<br />

haben. So wie dieses Exemplar von Coster<br />

Copenhagen. Dank des Schnitts sitzt es leger<br />

und lässt dadurch viel Bewegungsfreiheit.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />

28357 Bremen, Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />

Transparent?<br />

Tunic Maxi Dress mit Print von<br />

Closed. Gefertigt aus sehr<br />

leichtem und weich fallendem<br />

Baumwoll-Voile in dezent transparenter<br />

Optik mit All-over-<br />

Closed-Print in grafischer Optik.<br />

Dress mit Raglanärmeln, Tunika-<br />

Ausschnitt und geradem Saum.<br />

Unterkleid aus Viskose.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder<br />

Heerstraße 42C, 28357 Bremen,<br />

Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />

Bio-Baumwolle<br />

Shirt Dress von Closed. Relaxed Fit aus<br />

portugiesischer Popeline – leichte Qualität<br />

aus 100 % Bio-Baumwolle. Hemdblusenkleid<br />

mit leicht verkürzten Ärmeln, verdeckter<br />

Knopfleiste, Eingrifftaschen im Nahtverlauf<br />

und gerade geschnittenem Saum.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />

28357 Bremen, Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />

Charmeoffensive!<br />

Exotisch und anmutig kommt dieser<br />

feminine Rock von Riani daher. Exotisch<br />

durch den wunderschönen, akkuraten<br />

Print tropischer Gewächse.<br />

Anmutig durch den geschickten<br />

Schnitt, der oben am Bund gerafft<br />

bis zu den Hüften die Figur umschmeichelt,<br />

um dann locker ausgestellt<br />

nach unten zu fallen.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder<br />

Heerstraße 42C, 28357 Bremen,<br />

elefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />

Sweet summer dreams<br />

Kleid aus Viskose von Riani. Das modische<br />

Midikleid aus fließender, weicher<br />

Viskose bezaubert vom ersten Augenblick.<br />

Ein Highlight ist das moderne<br />

Printmotiv, das an einen warmen Abend<br />

unter einem schönen Baum erinnert. V-Ausschnitt,<br />

die kurzen Ärmel und der Schlitz im Rock<br />

geben dem Dress Schwung und Leichtigkeit.<br />

Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C,<br />

28357 Bremen, Telefon: 0421 8350<strong>06</strong>6<br />

BORGFELDER HEERSTRASSE 42 C<br />

28357 BREMEN<br />

OBERNEULAND 49


MODE<br />

Unsere Marken<br />

für Kinder:<br />

Steiff<br />

Joules<br />

Vingino<br />

Retour<br />

Weekend à la mer<br />

Feetje<br />

Bellybutton<br />

Rosemunde<br />

Noppies<br />

Sigikid<br />

Selecta<br />

Maximo<br />

Ewers u.v.m.<br />

Größen von 44-176<br />

Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

Oberneulander<br />

Heerstraße 30<br />

28355 Bremen<br />

Telefon<br />

0421 / 20 53 99 88<br />

Mo-Fr 10-13 Uhr<br />

und 15-18 Uhr<br />

Sa 10-13<br />

En Vogue<br />

Hochwertige Tencel-Kleider der Marke CATNOIR. Gerader<br />

Schnitt, kurze Knopfleiste, verlängerter Halbarm und Eingrifftaschen.<br />

Ungefütterte Verarbeitung, teilweise Brusttaschen<br />

mit Patten und Knopf, gewebte Rückseite mit<br />

All-over-Print oder unifarben. Unterschiedliche Modelle,<br />

Farben und Ausführungen.<br />

Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30,<br />

28355 Bremen, Telefon: 0421 95800138<br />

Nachhaltig<br />

Bequeme und luftige Sommerpantolette mit dekorativem Laserschnitt<br />

von Ilse Jacobsen. Obermaterial aus recycelter Mikrofaser,<br />

flexible Naturkautschuksohle. Nachhaltig, da recyceltes Gummi<br />

für die Sohle verwendet wird. Innensohle besteht aus atmungsaktivem<br />

Leder. Handarbeit.<br />

Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30,<br />

28355 Bremen, Telefon: 0421 95800138<br />

Wow!<br />

Ein absoluter Hingucker der neuen Saison ist die Pantolette RIO von Kennel &<br />

Schmenger. Die überkreuzten Riemchen wurden mit einer angenehmen Polsterung<br />

versehen, die besten Tragekomfort garantiert. Zum coolen Blickfang wird die<br />

grobgliedrige Kettenapplikation, die kunstvoll mit Leder verflochten wurde.<br />

Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen,<br />

Telefon: 0421 95800138<br />

50 OBERNEULAND


Text und Fotos: MM / Hersteller<br />

Gut so!<br />

Va bene<br />

Freizeitkleid<br />

mit ganz leicht<br />

tailliertem<br />

Schnitt. Tunika-<br />

Ausschnitt,<br />

1/2 Arm mit Umschlag und<br />

seitlichen Eingrifftaschen.<br />

Ungefütterte Verarbeitung,<br />

Blätter-Print.<br />

Material: Popeline Stretch<br />

Gesehen bei CoAllù’s Cinderella,<br />

Oberneulander Heerstraße<br />

30, 28355 Bremen,<br />

Telefon: 0421 95800138<br />

Unikate!<br />

Alexandra Staffel-de Jong liebt Reisen, Kunst und Mode. Mit ihrem<br />

Label „Schmückstück“ verbindet sie diese Leidenschaft gekonnt.<br />

Der Schmuck besticht mit frischen Farbkombinationen sowie außergewöhnlichen<br />

Materialien. In ihrem Wiesbadener Atelier designt sie<br />

die Einzelstücke, die dann dort auch von ihrem Team mit großer<br />

Sorgfalt, Präzision und Liebe von Hand gefertigt auf ihre Reise um<br />

die ganze Welt gehen.<br />

Erhältlich bei GLÜCKSM<strong>OM</strong>ENT, Borgfelder Heerstraße 42b, 28357 Bremen,<br />

Telefon: 0421 27639999


Tipps vom Profi<br />

MEIN GARTEN<br />

UND ICH<br />

Erdbeeren sind wahre Vitamin-C-Bomben. Schon<br />

200 Gramm decken den Tagesbedarf eines<br />

Erwachsenen an wichtigen Mineralstoffen.<br />

Foto: djd/Ahrens+Sieberz/Piman Khrutmuang – stock.adobe.com<br />

52 OBERNEULAND


EINFACH UND LECKER<br />

ERDBEEREN<br />

SELBST ANBAUEN<br />

Beliebte Sorten, Pflanztipps und verschiedene<br />

Anbaumethoden auf einen Blick.<br />

Erdbeeren sind wahre Vitamin-C-<br />

Bomben. Schon 200 Gramm decken<br />

den Tagesbedarf eines Erwachsenen<br />

an wichtigen Mineralstoffen. Und<br />

dabei schmecken die roten Früchte auch<br />

noch herrlich süß. Grund genug, sie im<br />

eigenen Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen.<br />

Sorte wählen – und anpflanzen<br />

Erdbeeren kann man im Frühjahr und<br />

Spätsommer pflanzen. Beliebte Sorten wie<br />

Lambada, Elsanta oder Senga Sengana<br />

können bereits ab April in das Beet – und<br />

beglücken dann mit leckeren Früchten.<br />

„Die Elsanta eignet sich wunderbar für alle,<br />

die gerne Erdbeer-Torten backen“, sagt<br />

Pflanzenexpertin Andrea Sieberz-Otto. „Sie<br />

ist bei Konditoren sehr beliebt und überaus<br />

ertragreich: Bis zu 700 Gramm Früchte<br />

bringt eine einzige Pflanze.“ Für alle, die<br />

einen Balkon haben, hat die Expertin einen<br />

Tipp: Die Hänge-Erdbeere Rosalie und die<br />

Balkon-Erdbeere Rimona sind ideal für<br />

Töpfe und Kästen.<br />

Wer Erdbeeren anpflanzen möchte, sollte<br />

das am besten abends tun und einen geschützten<br />

Standort mit viel Sonne wählen.<br />

Es gilt, den Boden gut zu lockern und<br />

ausreichend mit Humus zu versorgen. Die<br />

einzelnen Pflanzen fühlen sich am wohlsten,<br />

wenn sie etwa 20 bis 30 Zentimeter voneinander<br />

entfernt gesetzt werden. Reihen<br />

benötigen etwa 70 Zentimeter Abstand.<br />

Wichtig ist, dass das Pflanzloch groß genug<br />

ist, damit die Wurzeln Raum haben, um<br />

sich zu entwickeln. Sitzt das Herz der Erdbeere<br />

auf Höhe der Erdoberfläche, kann<br />

Erde über die Wurzeln gestreut und festgedrückt<br />

werden. Ganz wichtig: Gießen<br />

nicht vergessen.<br />

wählen. Es gibt auch<br />

verschiedene Anbaumethoden.<br />

„Topfpflanzen<br />

sind für ungeübte<br />

Gärtnerinnen und<br />

Gärtner am sichersten“,<br />

weiß Sieberz-Otto.<br />

Denn die kleinen<br />

Erdbeerpflänzchen<br />

kommen im praktischen<br />

Topf und haben<br />

bereits kräftig ausgeprägte<br />

Wurzelballen.<br />

Sie können von April<br />

bis September gesetzt<br />

werden und tragen<br />

manchmal noch im<br />

selben Jahr Früchte. Die bekannteste und<br />

meistgewählte Anbaumethode von Profis<br />

dagegen sind die Wurzelsetzlinge. Diese<br />

kann man ebenfalls von Frühjahr bis Herbst<br />

pflanzen. Nach der Lieferung gilt es, sie<br />

möglichst schnell in der Erde zu platzieren,<br />

da ihre Wurzeln nackt sind. Beim Einpflanzen<br />

ist darauf zu achten, dass die Wurzeln<br />

Erdbeeren bevorzugen vollsonnige Standorte und möchten am liebsten<br />

abends gepflanzt werden. Ob im Beet oder Topf: Die jeweils passende Sorte<br />

gedeiht bei guter Pflege prächtig. Foto: djd/Ahrens+Sieberz/kegfire – stock.adobe.com<br />

nicht beschädigt, also geknickt oder gequetscht<br />

werden. Ein Vorteil der Wurzelsetzlinge<br />

ist, dass diese bereits etwa vier Wochen<br />

nach dem Einpflanzen blühen – egal, ob sie<br />

im April oder August gepflanzt wurden.<br />

Und nach acht bis zehn Wochen können die<br />

ersten Erdbeeren geerntet werden.<br />

Wurzelsetzling<br />

oder Topfpflanze?<br />

Wer Erdbeeren pflanzt, muss nicht nur<br />

zwischen einer großen Auswahl an Sorten<br />

OBERNEULAND 53


GÄRTEN FÜR DEN KLIMAWANDEL<br />

WETTERWANDEL<br />

Das Wetter scheint heute mehr und vor allem<br />

häufiger Extreme bereitzuhalten als früher.<br />

Dafür sollte man auch seinen Garten rüsten.<br />

54 OBERNEULAND


OBERNEULAND 55


56 OBERNEULAND<br />

Heutzutage sollte jeder seinen Garten auf den Klimawandel<br />

vorbereiten. Das bedeutet, die Drainfähigkeit<br />

des Bodens z.B. durch Splitte großflächig zu erhöhen,<br />

damit die überschüssige Feuchtigkeit abfließen kann.


Zentimeterhoch steht das Wasser auf<br />

der Rasenfläche und kann über<br />

Tage nicht abfließen, weil der<br />

Boden vom immer wieder auftretenden<br />

Starkregen der letzten Wochen<br />

vollkommen durchnässt ist. Solche Bilder<br />

sieht Gartengestalter Andreas Leucht in<br />

den letzten Jahren immer häufiger. „Das<br />

Wetter verändert sich“, ist der Experte<br />

überzeugt. „Wir haben es immer häufiger<br />

mit extremen Wetterereignissen zu tun“, so<br />

seine Beobachtung – und zwar in zwei<br />

Richtungen: wiederholt viel zu viel Niederschlag<br />

in extrem kurzer Zeit auf der einen<br />

Seite und auf der anderen sehr lange Phasen<br />

ganz ohne Regen, teils bei großer Hitze.<br />

Vorbereitet sein<br />

Weder auf das eine noch auf das andere<br />

Phänomen – und schon gar nicht auf eine<br />

Mischung aus beiden – sind nach der Erfahrung<br />

von Andreas Leucht die Gärten<br />

heute vorbereitet – und die Gartenbesitzer<br />

übrigens auch nicht. „Das Thema, wie man<br />

einen Garten gegen Wetterextreme rüsten<br />

kann, ist noch nicht in den privaten Gärten<br />

angekommen“, erzählt Leucht.<br />

Gleichwohl müssen Gartenbesitzer aber<br />

immer häufiger schmerzlich erfahren, dass<br />

so manche Pflanze dem Überangebot an<br />

Feuchtigkeit oder auch extremer und lang<br />

anhaltender Trockenheit nicht gewachsen<br />

ist. Leuchts Fazit: Gärten, soweit es geht, auf<br />

Wetterextreme vorbereiten. Ein besonders<br />

anschauliches Beispiel ist der Rasen. „Er<br />

liebt eigentlich leichte Feuchtigkeit, kommt<br />

auch mal mit ein bisschen Trockenheit<br />

zurecht, darf aber weder ganz austrocknen<br />

noch dauerhaft im Nassen stehen“, fasst der<br />

Gartengestalter die Idealbedingungen für<br />

den grünen Teppich zusammen.<br />

Um den grünen Teppich auch unter erschwerten<br />

Bedingungen möglichst gesund<br />

und vital zu erhalten, setzt Andreas Leucht<br />

neben robusten Rasensorten auf eine Drainierung:<br />

Unter dem Rasensoden legt er<br />

eine fünf bis zehn Zentimeter starke drainierende<br />

Schicht aus feinkörnigen Lava-<br />

Splitt-Gemischen an. Die sorgt dafür, dass<br />

überschüssige Feuchtigkeit schnell aus dem<br />

Wurzelbereich des Rasens abfließen kann<br />

und verhindert so schädliche Staunässe.<br />

„In Trockenperioden bringt das allerdings<br />

keinen Vorteil“, erklärt Andreas Leucht. Da<br />

ist die einzige Lösung: Bewässerung, etwa<br />

mit in die Rasenfläche integrierten Versenkregnern.<br />

Gezielte Auswahl<br />

Doch der Rasen ist nicht der einzige<br />

Gartenbewohner, der mit den Wetterextremen<br />

zu kämpfen hat: Stauden und<br />

Gräser sind ebenfalls betroffen. So mögen<br />

es viele der besonders beliebten Gräsersorten,<br />

etwa Chinaschilf oder Lampenputzergras,<br />

eher trocken; ihnen macht also<br />

vor allem der Starkregen zu schaffen. Das<br />

gilt auch für trockenheitsliebende Stauden<br />

wie Lavendel, Salbei oder Mexikonessel.<br />

Stehen sie zu lange zu nass, verkürzt das<br />

zumindest ihre Vegetationsperiode oder<br />

versetzt ihnen gar den Todesstoß. Um dem<br />

entgegenzuwirken, empfiehlt der Garten-<br />

Experte, die Drainfähigkeit des Bodens<br />

durch Splitte großflächig zu verbessern.<br />

Natürlich gehört die standortgerechte<br />

Pflanzung, also eine Sortenauswahl anhand<br />

der im Garten vorherrschenden<br />

Bedingungen, eigentlich zum kleinen<br />

gärtnerischen Einmaleins. Allerdings<br />

wird dieses Vorgehen, das – wenn es fachkundig<br />

gemacht wurde – eine langlebige<br />

und gesunde Pflanzung annähernd garantierte,<br />

durch die zunehmenden Wetterextreme<br />

deutlich erschwert. Deshalb richtet<br />

er sein Augenmerk verstärkt auf solche<br />

Arten und Sorten, die aus Regionen der<br />

Erde stammen, in denen seit jeher ähnliche<br />

Wetterphänomene herrschen, wie man sie<br />

in unseren Breiten erst in jüngerer Zeit<br />

erlebt: „Gehölze aus den verschiedensten<br />

Regionen der Erde haben sich im Laufe<br />

der Zeit hieran angepasst. Esskastanie,<br />

Amber- oder Schnurbaum und Gledit-<br />

Auch bei befestigten Flächen wird das Thema Entwässerung<br />

zunehmend wichtiger und bedarf fachkundiger<br />

Planung. Die wirklich notwendige Größe<br />

von Terrasse, Einfahrt und Stellplätzen, die Formate<br />

der Plattenbeläge und der Fugenanteil sollten ebenso<br />

durchdacht werden wie die Ableitung des Oberflächenwassers.<br />

Duisburger Straße 4<br />

28199 Bremen<br />

Tel. 0421 / 50 40 48<br />

info@linnenbruegger.de<br />

www.linnenbruegger.de<br />

OBERNEULAND 57


58 OBERNEULAND


Bei der Pflanzenauswahl sind Sorten aus Regionen zu empfehlen, die sich bereits an solche Wetterphänomene angepasst haben, wie z.B. die Esskastanie, der Amberoder<br />

Schnurbaum sowie die Gleditschie bzw. bei den Stauden die Astilbe, der Storchschnabel und die Wolfsmilch.<br />

schie dürften langfristig zu den Gewinnern<br />

der Wetterveränderungen gehören“, prognostiziert<br />

er. Eher schwer haben dürfte<br />

es hingegen in Zukunft zum Beispiel die<br />

Birke, vor allem, wenn die Frühjahre<br />

weiterhin sehr trocken sind. Dann stockt<br />

der Austrieb, es bilden sich nur wenige<br />

und zu kleine Blätter.<br />

Bei den Stauden betont Andreas Leucht<br />

den Stellenwert sorgfältiger Planung und<br />

zählt auf, dass es auch unter den Klassikern<br />

durchaus solche gibt, die mit Extremen gut<br />

zurechtkommen: Astilbe, Storchschnabel<br />

und Wolfsmilch zum Beispiel, während<br />

etwa das Purpurglöckchen damit zu<br />

kämpfen hat.<br />

Mehr Schädlinge & Krankheiten<br />

Doch die Wetterveränderung hat<br />

nicht nur unmittelbare Auswirkungen<br />

auf viele Pflanzen. Mittelbare Folge ist<br />

ein zunehmender Pilz- und Schädlingsbefall:<br />

Die viele Feuchtigkeit<br />

begünstigt die Vermehrung von Pilzsporen,<br />

so dass Krankheiten wie<br />

Boden- und Blattpilze auf dem Vormarsch<br />

sind; auch die kürzer werdenden Kälteperioden<br />

tragen dazu bei: Es bleibt mehr Zeit,<br />

in denen Schädlinge und Sporen sich vermehren<br />

können. Statt als Reaktion auf diese<br />

Entwicklung vermehrt zu chemischen<br />

Mitteln zu greifen, empfiehlt er auch hier,<br />

sich intensiv mit der Sortenwahl auseinanderzusetzen.<br />

So sei die Ölweide eine<br />

gute Alternative für den zunehmend von<br />

Mehltau und Schrotschuss gebeutelten<br />

Kirschlorbeer.<br />

Im Übrigen sind es nicht nur die Pflanzungen,<br />

auf die man vor dem Hintergrund<br />

eines sich verändernden Wetters im Garten<br />

einen kritischen Blick werfen sollte. Auch<br />

das Thema Entwässerung befestigter<br />

Flächen wird zunehmend wichtiger und<br />

bedarf fachkundiger Planung. „Die wirklich<br />

notwendige Größe von Terrasse, Einfahrt<br />

und Stellplätzen, die Formate der<br />

Eine fachkundig vorbereitete und<br />

bepflanzte Vegetationsfläche bleibt<br />

die sinnvollste Antwort auf den<br />

Wetterwandel.<br />

Plattenbeläge und der Fugenanteil sollten<br />

ebenso durchdacht werden wie die Ableitung<br />

des Oberflächenwassers“, fasst Andreas<br />

Leucht zusammen. Eine fachkundig vorbereitete<br />

und bepflanzte Vegetationsfläche<br />

bleibt jedoch die sinnvollste Antwort auf<br />

den Wetterwandel. Fotos: Gärtner von Eden<br />

DER EXPERTE<br />

Gemeinsam führen Andreas Leucht<br />

und Torsten Koplin das Garten- und<br />

Landschaftsbauunternehmen Leucht<br />

Gärten aus Stuhr-Seckenhausen.<br />

Das Familienunternehmen ist Mitglied<br />

der Gärtner von Eden, eines<br />

genossenschaftlichen Zusammenschlusses<br />

von rund 50 Gartengestaltern<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz. Sie stehen für<br />

hochwertige Planung und Umsetzung<br />

im Bereich der Neu- und<br />

Umgestaltung von Privatgärten<br />

sowie für deren kompetente und<br />

nachhaltige Betreuung und Pflege.<br />

www.leucht-gaerten.de<br />

www.gaertner-von-eden.com<br />

OBERNEULAND 59


GARTENMÖBEL-TRENDS<br />

S<strong>OM</strong>MER-LIFESTYLE IN DER<br />

GRüNEN WOHNUNG<br />

Auch die Stahlrohrklassiker des Herstellers<br />

Thonet lieben den Outdoor-Auftritt in unserer<br />

grünen Wohnung. Foto: Thonet<br />

60 OBERNEULAND


Jetzt sind wir wieder draußen<br />

zu Haus! „Wenn der Park eine<br />

idealisierte Natur ist, so ist der<br />

Garten eine ausgedehntere<br />

Wohnung“, das wusste schon<br />

der Landschaftsarchitekt und<br />

Reiseschriftsteller Hermann<br />

Fürst von Pückler-Muskau<br />

(1785 bis 1871) – ja, genau<br />

jener Mann, dem das berühmte<br />

Eis gewidmet wurde.<br />

Pückler-Muskaus „Andeutungen<br />

über Landschaftsgärtnerei“ von<br />

1832/33 zählen zu den Klassikern<br />

der deutschsprachigen Gartenliteratur,<br />

das Werk ist ein weit über seine Zeit<br />

hinausweisendes Lehrbuch der Gartenund<br />

Parkarchitektur. Der Garten als „ausgedehntere<br />

Wohnung“ – ein einladender<br />

Gedanke von sommerlicher Leichtigkeit.<br />

Loungesofas und Liegen, ausziehbare Esstische<br />

und Accessoires wie Leuchten und<br />

Outdoor-Teppiche machen Terrasse und<br />

Garten zum Freiluft-Wohnzimmer.<br />

Kommen noch die Module der Outdoor-<br />

Küche aus witterungs- und UV-beständigen<br />

Materialien hinzu, haben wir einen Open-<br />

Air-Wohnbereich, von dem selbst Fürst<br />

Pückler nur träumen konnte.<br />

Zur klassischen Grillausstattung kommen<br />

Außenküchen, die mit Gaskochfeld, Smoker,<br />

heißen Steinen oder Wok die Möglichkeiten<br />

der Essenszubereitung im Freien deutlich<br />

erweitern. Kräuter, Obst und Gemüse<br />

selbst zu ernten, ist so beliebt wie selten –<br />

warum also die Zutaten nicht auch gleich<br />

im Grünen verwerten? Ein kommunikatives<br />

Vergnügen, das die Outdoor-Lebensqualität<br />

noch steigert. „Wer die Chance hat, vergrößert<br />

seinen Lebensraum durch die<br />

wohnliche Gestaltung eines angrenzenden<br />

OBERNEULAND 61


Kollektion „Denia“ sieht auf der Terrasse,<br />

im Wellnessbereich – und aufgrund der<br />

komfortablen Polster auch vor dem<br />

Kamin gut aus. Foto: Weishäupl<br />

Flechtwerk ist angesagt,<br />

Hightech-Fasern aus Kunststoff<br />

sorgen für Wetterbeständigkeit.<br />

Außenbereichs“, so sehen es auch die<br />

Verbände der deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM/VHK). „Dabei stehen die heutigen<br />

Gartenmöbel den Wohnraummöbeln in<br />

nichts nach: Sie sind vom Design den<br />

Wohnraummöbeln angeglichen, sind<br />

ebenso wertig und komfortabel. Sie überzeugen<br />

mit schmeichelnder Haptik, bequemen<br />

Polsterungen und hochwertiger<br />

Verarbeitung.“ Details und Accessoires<br />

setzen individuelle und persönliche Akzente<br />

in der „ausgedehnteren Wohnung“: Licht,<br />

Musik, Dekoration. Leuchten zum Beispiel<br />

können auch eine erweiterte Funktion<br />

als Bluetooth-Lautsprecher für die musikalische<br />

Untermalung unseres Außenbereichs<br />

haben.<br />

Und das Mobiliar? „Weiche und gerundete<br />

Formen schmiegen sich <strong>2022</strong> mit<br />

dicken, runden Kissen in die natürliche<br />

Umgebung ein“, so die Experten der Verbände.<br />

Und weiter: „Breite Loungesessel<br />

mit hohem Sitzkomfort schaffen eine entspannte<br />

Atmosphäre. Manche Sitzmöbel<br />

mit hoher Lehne laden ein zum Träumen<br />

und Zurückziehen vom stressigen Alltag<br />

und wirken durch das Flechtwerk nicht<br />

selten wie gebaute Nester. Einige animieren<br />

auch zum Schaukeln. Das handwerklich<br />

anmutende Design der Möbel ist in dieser<br />

Saison ein wichtiges Gestaltungsmerkmal.“<br />

Flechtwerk ist angesagt, Hightech-Fasern<br />

aus Kunststoff sorgen für Wetterbeständigkeit<br />

– was bei uns im Norden ja durchaus<br />

eine Rolle spielt, und was bei andauerndem<br />

Sonnenschein ebenfalls ein wichtiger<br />

Aspekt ist. „Lounges und Sitzgruppen<br />

werden als System gedacht und sind sehr<br />

flexibel in der Nutzung und individuell<br />

zusammenstellbar. Teak wird im Naturton<br />

oder bereits mit vergrauter Oberflächenbeschichtung<br />

angeboten“, heißt es bei den<br />

Verbänden der deutschen Möbelindustrie.<br />

„Bei den steinernen Tischplatten sind<br />

Marmoroptiken in diesem Jahr ebenso<br />

beliebt wie Unis in sanften Naturpastells.<br />

Flechtwerke der Stühle haben eine breite<br />

Farbrange von hellem Strohfarben über<br />

dezente Braun- und Schlammtöne bis hin<br />

zu Schwarz.“ Apropos Sitzmöbel: Neben<br />

Sitzkissen sind Poufs ein absoluter Sommertrend<br />

der 22er-Saison, gleichsam<br />

ein Must-have, zu finden beispielsweise<br />

in der Kollektion des Herstellers<br />

Weishäupl. Auch die<br />

Chaiselongue ist nicht erst seit dem<br />

gleichnamigen Hit der britischen<br />

Band „Wet Leg“ ein großes Outdoor-<br />

Thema.<br />

Von den Solitär-Hinguckern noch einmal<br />

zurück zum größeren Zusammenhang.<br />

Die Lounge als System in der grünen<br />

Wohnung: Ein Gedanke, den etliche Hersteller<br />

aufgreifen. Sieger zum Beispiel vereint<br />

in seiner neuen, puristisch klar designten<br />

Aluminium-Lounge „Adelaide“ Sitzplatz,<br />

Liegeplatz und Essplatz. Zu der Serie<br />

gehören ein 1,5-Sitzer-Sofa, ein 3-Sitzer-<br />

Sofa, ein Hocker sowie optional ein Dining-<br />

Tisch mit anthrazitfarbener Schieferplatte.<br />

Die Aluminiumgestelle der Sofa-Lounge<br />

haben eine wetterfeste Polyesterbeschichtung<br />

in Eisengrau, so der Hersteller weiter.<br />

Dazu passen mit grauem „Sunproof“-Stoff<br />

bezogene Sitzkissen, deren Bezüge atmungsaktiv<br />

und farbecht sind.<br />

Auch die Stahlrohrklassiker des Herstellers<br />

Thonet lieben den Outdoor-<br />

Auftritt in unserer grünen Wohnung. Die<br />

Outdoor-Kollektion „Thonet All Seasons“<br />

umfasst ausgewählte Stahlrohrentwürfe –<br />

„darunter die Freischwinger S 33 und S 34<br />

von Mart Stam, der Beistelltisch B 9 oder<br />

auch der Loungesessel S 35 von Marcel<br />

Breuer sowie der Freischwinger S 533 von<br />

Ludwig Mies van der Rohe“, wie es beim<br />

Hersteller heißt. Und: „Im neuen Outfit<br />

sind sie, dank einer speziellen Technologie,<br />

witterungsbeständige Begleiter im Außenbereich.<br />

Die komfortablen Modelle sind<br />

flexibel einsetzbar, nicht zuletzt aufgrund<br />

der breiten Farbpalette aus unterschiedlichen<br />

Gestell- und Gewebefarben.“<br />

Dass in der grünen Wohnung nicht<br />

an jedem Tag die Sonne scheint, macht<br />

den Designklassikern nichts aus, so der<br />

Hersteller. „Selbst auf der Terrasse bei<br />

rauem Küstenklima machen die Möbel<br />

62 OBERNEULAND


Module der Outdoor-Küche aus witterungs- und UVbeständigen<br />

Materialien machen unseren Garten<br />

und unsere Terrasse zusammen mit komfortablen<br />

Gartenmöbeln zum Freiluft-Wohnzimmer.<br />

Foto: Burnout Kitchen<br />

dank der aufwendigen Schutz-Beschichtung<br />

eine gute Figur“, heißt es bei Thonet.<br />

Ausgestattet mit einer geprüften „Thonet-<br />

Protect-Oberfläche“, die (ebenso wie das<br />

Netzgewebe der Garnitur) UV-beständig<br />

ist, sind die „Thonet-All-Seasons“-Modelle<br />

als „besonders langlebige Gefährten“<br />

gedacht – für Garten und Wintergarten<br />

gleichermaßen.


Sieger vereint in seiner neuen,<br />

puristisch klar designten Aluminium-<br />

Lounge „Adelaide“ Sitzplatz, Liegeplatz<br />

und Essplatz. Foto: Sieger<br />

Durch die lattenförmig angeordneten<br />

Sitzflächen bei Kollektion Palissade<br />

fließt Regenwasser durch die Aussparung<br />

zwischen den Streben problemlos<br />

ab, sodass die Stühle auch<br />

bei schlechtem Wetter draußen bleiben<br />

können.<br />

Foto: Hay<br />

Poufs sind ein absoluter Sommertrend<br />

der 22er-Saison. Foto: Weishäupl<br />

Individuelle Einsetzbarkeit, darauf setzt<br />

der Hersteller Weishäupl bei seiner Kollektion<br />

„Denia“. „Sessel und Sofa sehen auf<br />

der Terrasse, im Wellnessbereich – und aufgrund<br />

ihrer komfortablen Polster auch vor<br />

dem Kamin gut aus“, so die Beschreibung.<br />

„Das Gestell haben wir aus Aluminium<br />

und Teakholz gefertigt, die Lehnen mit<br />

hochwertigen Textilkordeln bespannt.<br />

Passend dazu sind gleichnamige Tische<br />

erhältlich.“ Dining-Sessel und Relax-Sessel,<br />

Sofas und Lounge-Sessel, Esstische und<br />

Beistelltische bilden die Kollektion.<br />

Die Manufaktur Freifrau begibt sich mit<br />

der Outdoor-Serie „Leyasol“ in den grünen<br />

Wohnbereich. Couches und Swing Seats,<br />

Schaukelstühle und Armchairs sorgen für<br />

eine relaxte Atmosphäre. Neuheiten wie die<br />

„Leyasol“ Lounge Couch sind konzipiert<br />

für „lange Sommerabende und lichtdurchflutete<br />

Tage im Freien“, wie es bei der<br />

Manufaktur heißt. Wetterfeste Stahlkonstruktion<br />

und abnehmbare Polster sorgen<br />

für das nötige Maß an Flexibilität.<br />

Und an langen Sommerabenden, da<br />

spielt natürlich auch das Licht eine wichtige<br />

Gestaltung in<br />

guten Händen<br />

Rolle, es unterstützt die Atmosphäre und<br />

setzt die Outdoor-Zone noch einmal ganz<br />

anders in Szene als bei Tag – und gilt nicht<br />

allein für Poolbereiche, sondern für die<br />

grüne Wohnung insgesamt. Die „PC Portable<br />

Leuchte“ von Pierre Charpin für Hay etwa<br />

ist „eine raffinierte und portable LED-<br />

Leuchte für den Innen- und Außenbereich“,<br />

so der Hersteller. „Aus robustem Kunststoff<br />

gefertigt und mit einer matten, kratz- und<br />

wasserabweisenden Oberfläche ausgestattet,<br />

bietet die akkubetriebene und wiederaufladbare<br />

Leuchte die Freiheit und die Flexibilität,<br />

sie überall dort einzusetzen, wo sie gerade<br />

benötigt wird.“ Die Farben für den „PC<br />

Portable“ wurden speziell auf die Outdoor-<br />

Möbel von Hay abgestimmt, heißt es weiter.<br />

„In Cremeweiß strahlt die Leuchte ein angenehmes<br />

Umgebungslicht ab, während<br />

die Leuchte in Schwarz und Olive für blendfreies,<br />

nach unten gerichtetes Licht sorgt.“<br />

Details, wie sie auch dem Gartenliebhaber<br />

Fürst Pückler Freude gemacht hätten.<br />

Text: Claudia Kuzaj<br />

64 OBERNEULAND


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In unserer dicht besiedelten Landschaft spielen Gärten als<br />

Oase für Insekten und Kleintiere eine wichtige Rolle. Zu<br />

Recht befürworten Naturschützer daher Gartenanlagen,<br />

deren Flora auch der Fauna förderlich ist. Dass Ästhetik<br />

und Naturschutz sehr gut Hand in Hand gehen können,<br />

beweisen zum Beispiel die sogenannten Bienenweide-Rosen.<br />

Sie versorgen Bienen, Hummeln und viele andere Insekten<br />

mit Nahrung. Den Nektar benötigen sie als Treibstoff, die<br />

Pollen sind der Eiweißlieferant für den Nachwuchs.<br />

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Wichtigste Eigenschaft der bienenfreundlichen Rosen<br />

sind die einfachen, ungefüllten Blüten, die noch den<br />

Wildrosen ähneln. Bei gefüllten Blütenformen sind die<br />

Staub- und Fruchtblätter zu Blütenblättern umfunktioniert.<br />

Das erfreut das Auge, ist jedoch für Insekten weniger nahrhaft.<br />

Die ungefüllten Blüten der Rosen hingegen werden<br />

66 OBERNEULAND


Foto: djd/www.rosen-tantau.com/Stefan Schulze<br />

von Fluginsekten sehr gerne besucht, die lange Blütezeit<br />

sorgt dafür, dass sie bis in den Spätsommer reichlich<br />

Nahrung finden. So leisten die Bienennährgehölze einen<br />

wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Populationen von<br />

Honig- und Wildbienen.<br />

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Die Auswahl insektenfreundlicher Rosen ist heute groß.<br />

Es gibt Varianten als Kleinstrauch- und Beetrose, Strauchoder<br />

Kletterrose in vielen Farben: von Weiß über verschiedene<br />

Gelb- und Rosatöne bis zu kräftigem Rot oder zweifarbigen<br />

Varianten.<br />

Die ungefüllt blühenden Rosen passen in jede Gartenanlage<br />

und können mit insektenfreundlichen Stauden gemischt<br />

angepflanzt werden. Aus höher wachsenden Sorten<br />

lassen sich Hecken anlegen oder Akzente in parkähnlichen<br />

Gartengestaltungen setzen. In jedem Garten macht sich<br />

eine „wilde Ecke“ aus pflegeleichten Wildrosen gut, die man<br />

an einem warmen, trockenen Ort mit alten Hecken, Totholz<br />

oder einem Steinhaufen kombiniert.<br />

Schnell werden sich hier nestbauende Wildbienen oder<br />

Hummeln ansiedeln. Für das „Urban Gardening“ eignen sie<br />

sich ebenfalls, denn die Rosen fühlen sich ebenso als Kübelpflanzen<br />

wohl. So entstehen auch auf dem Balkon und der<br />

Dachterrasse kleine Naturoasen und Insektenanlaufstellen<br />

in der Stadt.<br />

OBERNEULAND 67


68 OBERNEULAND


OBERNEULANDER KÜHE IN DER STADT<br />

ALMAUFTRIEB<br />

IM BüRGERPARK<br />

Streng genommen ist eine Alm eine Bergwiese, auf der in Bayern<br />

den Sommer über die Kühe weiden. Nun hat unser Bürgerpark<br />

zwar keinen Berg, aber eine ebenso große Wiese, und die wird<br />

von Bremer Landwirten gern genutzt.<br />

Jürgen Drewes.<br />

Zum dritten Mal ist es Jürgen Drewes<br />

aus Oberneuland, der am letzten<br />

Apriltag fünf seiner Kühe in die<br />

große Freiheit entließ. Mit zwei<br />

Treckern und deren Anhängern kamen<br />

Jürgen und sein Bruder Klaus, assistiert<br />

von Tochter Catalina, auf der Wiese vor der<br />

Meierei an. „Seid jetzt mal ‘n bisschen vorsichtig“,<br />

wurden die neugierigen Zuschauer<br />

von der Presse ermahnt. Ein Gatter nach<br />

dem anderen wurde geöffnet. Kurz stutzten<br />

die Tiere, was nun los sei. Dann aber<br />

stürmten sie aus ihren Anhängern und<br />

rannten im Galopp einmal ganz um die<br />

Weide herum. Überraschend, was die für<br />

ein Tempo vorlegen können. Da wurde<br />

auch mal gesprungen, sogar mit den Hinterbeinen<br />

ausgeschlagen und ein wenig<br />

gerempelt. Im Stall, sagte Jürgen Drewes,<br />

können sie sich ja auch bewegen, aber das<br />

hier ist etwas ganz anderes und für einige<br />

der Tiere etwas ganz Neues. Irgendwie<br />

blieben sie doch halbwegs beieinander, kamen<br />

zwischendurch zum Ausgangspunkt<br />

zurück. Und rannten wieder los, wurden<br />

allmählich ruhiger. Sie wollten ihre neue<br />

Weide erst einmal kennenlernen.<br />

Demnächst kommen einige Tiere hinzu.<br />

Die Kühe im Bürgerpark werden nicht<br />

gemolken. Entweder sind es Färsen, ge-<br />

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OBERNEULAND 69


AUSSTELLUNG IN DER UNTEREN<br />

DIE AKZEPTANZ<br />

Sie haben es nicht immer leicht, die<br />

Bürgerinitiativen. Mal ist es eine<br />

größere, mal eine kleinere Gruppe<br />

von Menschen gleicher Interessen<br />

und gleicher Anliegen, die mit lokalpolitischen<br />

Entscheidungen nicht einverstanden<br />

sind. Zum einen müssen<br />

sie erst einmal in der Öffentlichkeit<br />

bekannt werden, zum anderen unermüdlich<br />

versuchen, ihre Belange<br />

gegenüber den Behörden durchzusetzen.<br />

Manchmal gelingt es, wie 1959, als Senator<br />

Boljahn das Schnoorviertel abreißen wollte,<br />

1973 bei der Verhinderung der Mozarttrasse oder<br />

2009, als rund um die „umgekippte Kommode“<br />

die Bäume gefällt werden sollten. Mitunter aber<br />

scheitern deren Bemühungen.<br />

Mitte April hatten 17 von ihnen Gelegenheit,<br />

sich bei einer Ausstellung in der unteren Rathaushalle<br />

der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Es zeigte sich eine große Vielfalt an Projekten,<br />

„Bürgerinitiativen sind<br />

ein guter Seismograf<br />

für die Beteiligung von<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

an unserer Demokratie,<br />

und das auch<br />

außerhalb von Wahlen.“<br />

Frank Imhoff Präsident der Bremischen Bürgerschaft<br />

Ankunft im Bürgerpark: Klaus Drewes öffnet das Gatter. Erst zögerlich, dann aber fix raus.<br />

Ungestüm toben die Kühe sich erst einmal aus bis sie sich allmählich beruhigen.<br />

schlechtsreife Tiere, die noch kein Kalb<br />

geboren haben oder es sind Kühe, die<br />

trockenstehen, denn bis zu zwei Monaten<br />

vor der Geburt eines Kalbes produziert<br />

eine Kuh keine Milch. Allesamt aber sind<br />

sie trächtig. Zwischen 38 und 44 Wochen<br />

dauert die Trächtigkeit einer Kuh. Jürgen<br />

Drewes und die Tierpfleger des Bürgerparks<br />

beobachten die Kühe regelmäßig,<br />

besonders in der Zeit, wenn die Geburt<br />

bald bevorsteht. Dann werden sie gegen<br />

andere ausgetauscht. Im Herbst kommen<br />

alle wieder zurück in den warmen Stall.<br />

Der Bürgerpark, die grüne Oase Bremens,<br />

ist ein beliebtes Ziel für Erholungspausen<br />

der Stadtmenschen, und nicht nur die<br />

Kinder sollen bei dem Anblick der<br />

Tiere einmal an die Landwirtschaft denken.<br />

Zudem ist das Beweiden ein Gewinn für<br />

den Bürgerpark selbst. Auf das Rasenmähen<br />

kann verzichtet werden.<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

deren Planung bei den Nachbarn nicht gut ankommt.<br />

Der bekannte Streit um die Platanen in<br />

der Neustadt gehört dazu, die Sorge um den Erhalt<br />

der Lesumwiesen, das Problem der Anwohner<br />

in Findorff und in der östlichen Vorstadt um das<br />

Parken in den schmalen Straßen, die Baupläne<br />

im Bereich Gete-Vahr, um nur einige Beispiele zu<br />

nennen. Selbstverständlich war auch die Initiative<br />

Pro Mühlenfeld aus Oberneuland dabei, gemeinsam<br />

mit dem Bürgerverein Oberneuland.<br />

Wie bedeutsam für ihn die Bürgerinitiativen<br />

sind, stellte Frank Imhoff als Präsident der Bremischen<br />

Bürgerschaft in einer Begrüßungsrede an<br />

70 OBERNEULAND


RATHAUSHALLE<br />

DER BüRGER-INITIATIVEN<br />

Infostand BI Pro Mühlenfeld und Bürgerverein<br />

Oberneuland.<br />

Kay Entholt erläutert die<br />

Interessen Oberneulands.<br />

die „Freundinnen und Freunde der Demokratie“ heraus. Er sieht deren<br />

Engagement nicht als Handeln aus Unzufriedenheit, sondern vielmehr als<br />

echte Bereicherung für unsere demokratische Willensbildung und unsere<br />

demokratischen Strukturen. Bürgerinitiativen begleiten unsere Demokratie<br />

bereits seit vielen, vielen Jahren, sagte er, und sind aus unserem demokratischen<br />

Gestaltungsprozess kaum noch wegzudenken. Sie seien darüber<br />

hinaus stets ein guter Seismograf für die Beteiligung von Bürgerinnen und<br />

Bürgern an unserer Demokratie, und das auch außerhalb von Wahlen.<br />

Inzwischen seien wichtige Themen einstiger Bürgerinitiativen überhaupt<br />

nicht mehr aus den Wahlprogrammen der Parteien wegzudenken. Politik,<br />

die auf Dauer erfolgreich sein will, müsse auf die demokratische Beteiligung<br />

und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger setzen. „Und auch<br />

wenn nicht immer alles so läuft, wie man das möchte, auch wenn der Ton<br />

mal etwas harsch wird und Meinungen auseinandergehen: Unsere Demokratie<br />

hält das aus, und das muss sie auch. Es liegt an uns in der Politik,<br />

auf die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger einzugehen, und es<br />

liegt auch an uns, mit Bürgerinitiativen durchaus zu streiten, wenn wir<br />

meinen, dass sie in die falsche Richtung gehen. Streiten gehört nämlich<br />

zur Demokratie, aber immer in der Sache, nie persönlich.“<br />

Was aber auffiel: Niemand aus dem Senat, weder der Bürgermeister<br />

noch die Umweltsenatorin (SKUMS) ließ sich sehen. Dabei ging es in den<br />

stattfindenden Podiumsdiskussionen gerade um Kritik an behördlichen<br />

Maßnahmen vorwiegend im Bereich Baumaßnahmen, Verkehr und Umweltschutz.<br />

Der Bürgerwille werde missachtet, hieß es. Gutachten, die<br />

nicht der Realität entsprechen, würden durchgesetzt, eigene Gutachten<br />

ignoriert. Mitunter sei es – anders als in Oberneuland – selbst das Ortsamt<br />

und der Beirat, die einer Bürgerinitiative nicht zustimmen. „Es fehlt<br />

der politische Anstand“, rief Olaf Brandtstaedter von der Bürgerinitiative<br />

Grünes St. Magnus. Wie eine rote Linie, so war aus den Diskussionsbeiträgen<br />

herauszuhören, ziehen sich offenbar Verflechtungen zwischen<br />

den Interessen von Investoren und den Beschlüssen der Behörden durch<br />

die Materie.<br />

Die Initiative Pro Mühlenfeld, so erklärte Kay Entholt vom Bürgerverein<br />

Oberneuland im Diskussionsbeitrag, wende sich nicht grundsätzlich<br />

gegen eine Bebauung des Mühlenfelds. Es soll jedoch ein sinnvolle<br />

Bebauung sein, die sich der Umgebung anpasst. Derzeit liegen der Baubehörde<br />

die Einsprüche Oberneulander Bürger gegen den Bebauungsplan<br />

für das Mühlenfeld vor. Die weitere Entwicklung wird sich zeigen.<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 71


OBERNEULAND LEBEN<br />

Bei der Umgestaltung zum<br />

Spiel-, Sport- und Freizeitareal<br />

am Achterdieksee soll die<br />

Natürlichkeit des Sees erhalten<br />

bleiben.<br />

SAVE THE DATE<br />

FRISCHER WIND FüR DEN<br />

ACHTERDIEKSEE<br />

Infotag & Befragung soll aufklären und Wünsche ermitteln.<br />

Am Samstag, den 9. Juli, findet ein Kick-off-Event zur Neugestaltung<br />

des Spiel-, Sport- und Freizeitareals am Achterdieksee<br />

statt. Angesprochen sind Anwohner aller Altersklassen sowie<br />

Sport- und Freizeitbegeisterte aus dem gesamten Umfeld. Die Anwohnerinteressen<br />

sollen durch Interviews und Fragebögen<br />

während des Infotages ermittelt werden, zudem werden die beteiligten<br />

Betreiber sich und ihre Aktivitäten vorstellen.<br />

Ende April wurde in einer öffentlichen Sitzung des Projektausschusses<br />

des Beirats Oberneuland ein Arbeitspapier samt Ideensammlung<br />

zur Steigerung der Attraktivität des Areals Achterdieksee<br />

vorgestellt. Der Projektausschuss wünscht sich bereits in der<br />

ersten Entwicklungsphase eine Kooperation mit den umliegenden<br />

Vereinen in Oberneuland, Osterholz, der Vahr und dem<br />

Stadtteil Blockdiek. Zudem ist eine Befragung der Kinder und Jugendlichen<br />

sowie der erwachsenen Nutzer:innen des Naherholungsgebiets<br />

gewünscht, um den Wünschen und Bedürfnissen der<br />

Bürger:innen zu entsprechen.<br />

Der Achterdieksee ist schon heute ein Naherholungsgebiet für<br />

die ganze Familie!<br />

Das Einzugsgebiet im 5-km-Radius für dieses Areal umfasst<br />

annähernd 100.000 Einwohner der Stadt Bremen, was mehr als<br />

einem Sechstel der gesamten Stadtbevölkerung entspricht. Besonders<br />

beliebt ist die Fläche in den Sommermonaten, wenn der See<br />

zum Baden, Grillen und Picknicken einlädt. Auch die an der<br />

Franz-Schütte-Allee liegende Grünfläche wird gerne für Familientreffen<br />

und gemeinsame Grillabende genutzt.<br />

Die Bedeutung, die das Areal rund um den See für die Stadtteile<br />

im Bremer Osten hat, steht allerdings im Widerspruch zu ihrer öffentlichen<br />

Ausgestaltung und Pflege. Und so ist der Achterdieksee<br />

in den vergangenen Monaten immer wieder Thema von Bürger:innenanfragen<br />

und parteiübergreifendes Anliegen im Beirat Oberneuland.<br />

Der eingerichtete Projektausschuss macht es sich zur Aufgabe,<br />

ein zusammenhängendes Gesamtkonzept zu erarbeiten, das<br />

darauf abzielt, den Achterdieksee strukturell aufzuwerten und zu<br />

einem Anziehungspunkt als Spiel-, Sport- und Freizeitareal werden<br />

zu lassen. Dabei soll die Natürlichkeit des Sees erhalten bleiben.<br />

Hierfür müssen alle Akteure an einem Strang ziehen – Pächter, Vereine,<br />

Beiräte, die Stadt Bremen und die Erholungsuchenden.<br />

Sport & Spiel<br />

Sport und Spiel sollen ein Kernelement<br />

der Umgestaltung werden.<br />

Dazu gehört ein Spielplatz ebenso<br />

wie eine Skateranlage, Tischtennisplatten<br />

und Trainingsmöglichkeiten<br />

für Jung und Alt.<br />

Ein zusätzlicher Freiluft-Trainingspunkt<br />

könnte in Kooperation mit<br />

Hood-Training gGmbH entstehen.<br />

Müllentsorgung<br />

Schon heute zeigt sich, dass die Müllentsorgung an besucherstarken<br />

Tagen problematisch ist. Wie können durch<br />

die Umgestaltung bessere Lösungen gefunden werden?<br />

Hundewiese<br />

Da zwischen März und Oktober Hunde am Schwimmbereich<br />

generell nicht erlaubt sind, ist die Einrichtung einer<br />

geplanten Hundewiese wichtig.<br />

72 OBERNEULAND


Stege, Bänke, Chillen & Grillen<br />

Neben dem Zugang am Strand sollen die Stege rund um<br />

den See ertüchtigt werden und so mehr Möglichkeiten zum<br />

Verweilen bieten. Die Aufenthaltsqualität soll durch bessere<br />

und attraktivere Sitzmöglichkeiten und Ruhezonen erreicht<br />

werden. An ausgewiesenen und gestalteten Grillplätzen soll<br />

sicheres Grillen möglich sein.<br />

Badesicherheit<br />

Der Achterdieksee<br />

lädt vor<br />

allem zum<br />

Baden ein. Auf<br />

Gefahren für<br />

Nichtschwimmer<br />

muss auch bei<br />

einer Neugestaltung<br />

hingewiesen<br />

werden.<br />

Personalstärke<br />

der DLRG-Station<br />

muss erhöht<br />

werden.<br />

Kiosk<br />

Der bestehende Kiosk in dem Container vor Ort ist je nach<br />

Bedarf, Jahreszeit und Witterung geöffnet. Hier könnte der<br />

Betrieb erweitert werden.<br />

Erweitertes<br />

Konzept<br />

Für die Entwicklung des Spiel-,<br />

Sport- und Freizeitareals am<br />

Achterdieksee sind weitere<br />

Ideen durchaus denkbar. Dazu<br />

gehören eine Wakeboardanlage,<br />

ein Aquapark, ein Stand-up-<br />

Paddling-Verleih, eine Minigolfanlage<br />

und ein Beach Club.<br />

Wege & Beleuchtung<br />

Die Fuß- und Radwege um den See sind teilweise in schlechtem<br />

Zustand und nicht beleuchtet. Hier empfiehlt sich eine gezielte<br />

Verbesserung.<br />

Parken<br />

Die an der Franz-Schütte-Allee gelegene vermeintliche Grillwiese<br />

ist gemäß der eigentlichen Ausrichtung ein Bedarfsparkplatz,<br />

um zusätzlichen Autos Parkmöglichkeiten zu bieten. Grillfreunde<br />

sollen zukünftig die Grillstationen direkt am Seeufer nutzen.<br />

Finanzierung<br />

Die Ideenliste ist momentan so umfangreich,<br />

dass eine Priorisierung nötig<br />

ist, um eine Realisierung finanziell zu<br />

ermöglichen. Dazu sind Finanzierungstöpfe<br />

der Stadt, des Landes und des<br />

Bundes nötig. Zudem ist zu klären,<br />

ob Vereine bei der Ausstattung Unterstützung<br />

bieten können und sich<br />

Sponsoren an der Umsetzung beteiligen.<br />

Text und Fotos: Meike Müller<br />

HO Immobilien + Baukonzepte GmbH<br />

Rockwinkeler Heerstraße 112 · 28355 Bremen<br />

Fon 0421.21 00 56<br />

OBERNEULAND 73


OBERNEULAND BAUEN<br />

Nirgendwo in Oberneuland herrscht momentan mehr<br />

Bautätigkeit als in der Straße Im Holze. Vor allem die<br />

alten Straßenbäume müssen geschützt werden.<br />

In der ansonsten ruhigen Anliegerstraße<br />

kann es in<br />

„Stoßzeiten“ durch Baufahrzeuge<br />

laut und eng werden.<br />

Zurzeit wird das Grundstück mit Spezialmaschinen vom<br />

Wildwuchs befreit, Flächen gesäubert und geebnet.<br />

Mithilfe von Insektenfallen wurde der<br />

genaue Insektenbestand festgestellt.<br />

BAUTÄTIGKEIT IN DER STRAßE IM HOLZE<br />

EINE STRAßE IM UMBRUCH<br />

Zu viel Lärm! Zu viel Verkehr für die enge Anliegerstraße! Zu gefährlich für<br />

Fahrradfahrer! Eine zu hohe Belastung für den Straßenbelag und Sorge um<br />

die alten Bäume! Nirgendwo in Oberneuland herrscht momentan mehr<br />

Bautätigkeit als in der Straße Im Holze. Die Anwohner sind durch die zahlreichen<br />

Bauvorhaben und das damit verbundene Verkehrsaufkommen durch<br />

schwere Baufahrzeuge beunruhigt.<br />

Seit Anfang des Jahres wird in der Straße<br />

Im Holze in mehreren Bereichen gebaut<br />

bzw. werden für neue Bauvorhaben ältere<br />

Häuser abgetragen, Häuser saniert oder<br />

Boden bewegt und Vorbereitungen für<br />

Grundstücksteilungen vorgenommen. Das<br />

aufwendigste Bauvorhaben befindet sich<br />

74 OBERNEULAND


auf Höhe der ehemaligen Hausnummer<br />

24. Für die Bebauung eines 3,5 Hektar<br />

großen Areals wurde ein Haus abgetragen<br />

und an gleicher Stelle eine Zufahrt für die<br />

acht neuen, dahinter liegenden Grundstücke<br />

angelegt. Wir berichteten bereits in<br />

der Februar-Ausgabe des OBERNEULAND MAGAZIN<br />

über das ehemalige Anwesen der Familie<br />

Jürgens, das demnächst unter dem Namen<br />

„Avalon“ durch das Maklerunternehmen<br />

Robert C. Spies vermarktet wird.<br />

Zurzeit ist die Baufirma Borgerding bzw.<br />

deren Gartenbauunternehmen dabei, das<br />

Grundstück vom Wildwuchs zu befreien,<br />

Flächen zu säubern, zu ebnen und an einigen<br />

Stellen Rasen einzusäen, nachdem es komplett<br />

eingezäunt und gesichert wurde. Der<br />

Transport der dafür nötigen Maschinen und<br />

der Abtransport des entfernten Materials<br />

per Container hat einige Anwohner förmlich<br />

„aufgeschreckt“ und Fragen zum Ablauf<br />

der Arbeiten aufkommen lassen.<br />

Um die Anwohner und interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger frühzeitig zu<br />

informieren und die Gelegenheit zur Erörterung<br />

zu geben, hatte Ortsamtsleiter<br />

Matthias Kook am 26.04. zu einer öffentlichen<br />

Einwohnerversammlung zur Beteiligung<br />

an der Bauleitplanung eingeladen.<br />

Die Resonanz war groß und so kamen<br />

zahlreiche Interessierte in der Oberschule<br />

Rockwinkel zusammen. Anwesend waren<br />

auch Michael Heese und Markus Borgerding<br />

sowie Sebastian Latal von der PLM<br />

Invest GmbH, die Eigentümer des Areals ist.<br />

Vorgestellt wurde die Bauleitplanung<br />

für das Grundstück zwischen Im Holze,<br />

Barlachweg und Rockwinkeler Heerstraße<br />

durch ein Team der BPW Stadtplanung<br />

Bremen.<br />

Hierbei wurde auf Basis des geltenden<br />

Bebauungsplans das Konzept für ein reines<br />

Wohngebiet mit Einzel- und Doppelhausbebauung<br />

in offener Bauweise präsentiert,<br />

das mehrere Gutachten, insbesondere zum<br />

Erhalt des alten Baumbestands, aber auch<br />

zum Schutz der sieben ansässigen Fledermausarten<br />

sowie der dort lebenden Insekten<br />

und Brutvögel beinhaltet. Bei der Planung<br />

der Grundstücksgrößen wurde auf ein<br />

relativ altes Baurecht zurückgegriffen, das<br />

Grundstücksgrößen von mindestens<br />

1.500 Quadratmeter vorsieht. Der momentane<br />

Stand berücksichtigt die Gestaltung<br />

von Freiflächen, den Erhalt eines ausgewiesenen<br />

kleinen Waldes und eines historischen<br />

Pavillons sowie einer bereits vorhandenen<br />

Klinkerstraße, die sich über<br />

das Areal schlängelt. Die Höhenfeststellung<br />

lässt eine Bebauung mit zwei Vollgeschoßen<br />

und einer maximalen Höhe von ca. zwölf<br />

Metern zu.<br />

Im Detail wird die Planung in<br />

einigen Monaten öffentlich<br />

ausliegen<br />

Die Ausführungen von BPW Stadtplanung<br />

lassen auch bei den anwesenden<br />

Anwohnern keine Zweifel aufkommen,<br />

dass bei dem Entwurf sehr viel Rücksicht<br />

auf den Erhalt eines historischen Areals<br />

genommen wurde, das auch mit der neuen<br />

Bebauung zu Oberneuland passt.<br />

Wären da nur nicht das starke Verkehrsaufkommen<br />

und der Lärm! Und die Sorge<br />

um die Straßenbäume und den Straßenbelag!<br />

Hinzu kommt, dass die Straße Im<br />

Holze an einigen Stellen gerade mal vier<br />

Meter breit ist, es kaum Ausweichflächen<br />

gibt und als reine Anliegerstraße ausgewiesen<br />

ist. Zudem ist sie in den Morgenund<br />

Mittagsstunden für viele Schülerinnen<br />

und Schüler des ÖG ein beliebter Schulweg.<br />

„Durch das erhöhte Verkehrsaufkommen<br />

kann es zu gefährlichen Situationen für<br />

die Kinder und Jugendlichen kommen“,<br />

befürchten einige der Anwohner.<br />

Markus Borgerding schlägt daraufhin<br />

vor, das Grundstück durch die Baufahrzeuge<br />

nur in einem Zeitfenster nach acht<br />

Uhr und nicht in den Mittagsstunden<br />

anfahren zu lassen. Auch könnten kleinere<br />

Lkw eingesetzt werden, um den Straßenbelag<br />

und die Baumwurzeln zu schonen,<br />

was aber zur Folge hätte, dass mehr<br />

Verkehr herrsche als weniger.<br />

Auch Michael Heese wünscht sich<br />

Anregungen der Anlieger, um Wünsche<br />

berücksichtigen zu können und eine gute<br />

Nachbarschaft zu gewährleisten.<br />

Vielmehr richtet sich die Kritik der<br />

Anwesenden aber an die Stadt Bremen,<br />

die es versäumt hat, vorausschauend zu<br />

agieren und mehrere Zuwegungen für ein<br />

35.000 Quadratmeter großes Grundstück,<br />

das sich über einen langen Zeitraum<br />

praktisch in einer „Insellage“ befunden<br />

hat, sicherzustellen. Und dies nicht nur<br />

für die Zeit der Bauphase, sondern auch<br />

als Zufahrten für die späteren Bewohner.<br />

Ein früherer Bebauungsplan, der das<br />

Areal noch als „Soltmanns Park“ betitelt,<br />

hätte weitere Zufahrten über die Rockwinkeler<br />

Heerstraße und den Barlachweg<br />

ermöglicht. Im Jahr <strong>2022</strong> ist dies durch<br />

Grundstücksverkäufe und die Ausweisung<br />

einer Privatstraße nicht mehr umzusetzen.<br />

Und so wird es aller Voraussicht nach<br />

bei der bisherigen Wegeplanung für<br />

„Avalon“ bleiben. „Man könne schließlich<br />

niemanden für eine Grundstückszufahrt<br />

enteignen“, so Matthias Kook.<br />

Text und Fotos: Meike Müller<br />

Rockwinkeler Heerstr. 24<br />

28355 Bremen<br />

Tel. 0421 / 25 08 08<br />

OBERNEULAND 75


OBERNEULAND GESPRÄCH<br />

INTERVIEW MIT DEM IMMOBILIENEXPERTEN INGMAR VERGAU,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER HAUS & GRUND LANDESVERBAND BREMEN E.V.<br />

GRUNDSTEUERREFORM<br />

ALLE IMMOBILIENBESITZER MÜSSEN JETZT HANDELN!<br />

Foto: Haus & Grund<br />

Bitte erklären Sie uns zu Beginn,<br />

was ist die Grundsteuer eigentlich<br />

und wen betrifft sie?<br />

Die Grundsteuer ist eine Steuer<br />

auf das Eigentum, aber auch auf<br />

Erbbaurechte an Grundstücken<br />

und deren Gebäuden, die die<br />

Eigentümer und Eigentümerinnen<br />

zu zahlen haben oder diese, wenn<br />

es mietvertraglich vereinbart ist,<br />

auf die Mieter umlegen können.<br />

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

von 2018 muss die<br />

Grundsteuer reformiert werden, um<br />

das Gleichheitsprinzip zu gewährleisten.<br />

Dazu gibt es in den Bundesländern<br />

verschiedene Modelle.<br />

Welches Grundsteuermodell wird in<br />

Zukunft in Bremen gelten?<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

bemängelte damals, dass aufgrund<br />

der veralteten Werte<br />

vergleichbare Objekte teilweise<br />

komplett unterschiedlich bewertet<br />

wurden, was zu großen<br />

Abweichungen bei der Höhe des<br />

Steuersatzes führte. Nun müssen<br />

mit der Reform rund 36 Millionen<br />

Grundstücke in Deutschland<br />

neu bewertet werden. Zukünftig<br />

erfolgt alle sieben Jahre eine<br />

Neubewertung der Grundstücke<br />

– um damit die Aktualität der<br />

Werte gewährleisten zu können.<br />

Zur Berechnung der Grundsteuer<br />

wird der Grundsteuerwert, die<br />

Steuermesszahl und der Hebesatz<br />

benötigt.<br />

Daraus ergibt sich die folgende<br />

Formel:<br />

Grundsteuerwert<br />

x Steuermesszahl<br />

x Hebesatz<br />

= Grundsteuer.<br />

Der Grundsteuerwert wird vom<br />

Finanzamt ermittelt. In Bremen<br />

und Bremerhaven gilt das sogenannte<br />

Bundesmodell. Das<br />

komplizierte Modell will mit<br />

einer Vielzahl an Variablen<br />

möglichst genau die Werte der<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

abbilden.<br />

Frühzeitig<br />

haben Sie<br />

bereits darauf<br />

hingewiesen, dass<br />

die Reform ein Verwaltungsmonster<br />

werden<br />

wird. Wo liegen in Ihren Augen die<br />

Probleme des neuen Modells und<br />

wie könnte man Abhilfe schaffen?<br />

Wir haben von Anfang an darauf<br />

hingewiesen, dass das Grundsteuermodell,<br />

das in Bremen gilt,<br />

zu kompliziert ist. Ein einfacheres<br />

Modell gilt in Niedersachsen:<br />

Die Niedersachsen wollen<br />

Grundstücks- und Wohnfläche<br />

anrechnen. Außerdem<br />

wird ein sogenannter<br />

„Lage-<br />

Faktor“ eingepreist.<br />

Im Ergebnis entsteht<br />

dadurch ein Zuschlag<br />

für vermeintlich<br />

gute Lagen beziehungsweise<br />

ein<br />

Abschlag für nicht<br />

so gute Lagen innerhalb<br />

der jeweiligen<br />

Gemeinden. Das<br />

wäre zwar nicht das<br />

einfachste Modell,<br />

wie es beispielsweise<br />

in Bayern gelten<br />

wird, wäre aber<br />

immer noch besser<br />

als das Modell, das im Lande<br />

Bremen gelten wird.<br />

Bis zum 31. Oktober <strong>2022</strong> müssen<br />

alle Immobilienbesitzer eine Grundsteuererklärung<br />

abgeben. Aus<br />

welchen Informationen bzw. Kennzahlen<br />

setzt sich die zukünftige<br />

Grundsteuer zusammen?<br />

Ab Juni <strong>2022</strong> wird von der Finanzbehörde<br />

ein allgemeines Informationsschreiben<br />

an die Grundstückseigentümer<br />

und Grundstückseigentümerinnen<br />

versandt.<br />

Grundstücksbezogene Angaben<br />

werden damit nicht mitgeteilt.<br />

Auf ihrem Anschreiben wird je-<br />

„Wir haben<br />

von Anfang<br />

an darauf<br />

hingewiesen,<br />

dass das<br />

Grundsteuermodell,<br />

das in<br />

Bremen gilt,<br />

zu kompliziert<br />

ist.“<br />

Ingmar Vergau<br />

doch die<br />

Steuernummer des<br />

Grundstücks, die zwingend für<br />

die Abgabe der Erklärung<br />

benötigt wird, zu finden sein.<br />

Benötigt werden für die Erklärung<br />

im Land Bremen außerdem<br />

die Grundbuchdaten und<br />

das Aktenzeichen des Einheitswertes.<br />

Weiterhin muss der Bodenrichtwert<br />

angegeben werden. Es müssen<br />

Angaben über die<br />

Art der Nutzung des<br />

Gebäudes gemacht<br />

werden. Hier wird<br />

zwischen Ein- oder<br />

Zweifamilienhaus,<br />

Miethaus und Eigentumswohnung<br />

unterschieden.<br />

Unbebaute Grundstücke<br />

werden<br />

ebenfalls besteuert.<br />

Außerdem werden<br />

Angaben über die<br />

Wohnfläche, die<br />

Art der Immobilie,<br />

die Anzahl kleiner<br />

Wohnungen unter<br />

60 qm in dem<br />

Gebäude, die Anzahl mittlerer<br />

Wohnungen mit 60 qm bis<br />

100 qm und die Anzahl großer<br />

Wohnungen mit über 100 qm,<br />

Anzahl Garagen und Stellplätze,<br />

mögliches Gebäudealter, Grundstücksfläche<br />

verlangt.<br />

Was empfehlen Sie Immobilieneigentümern<br />

jetzt zu tun?<br />

Wir empfehlen den Immobilieneigentümerinnen<br />

und -eigentümern<br />

schon jetzt zu handeln<br />

und die notwendigen Unterlagen<br />

zusammenzusuchen. Im Zweifel<br />

sollten sich die Eigentümerinnen<br />

und Eigentümer bei ihrem ört-<br />

76 OBERNEULAND


lichen Haus & Grund-Verein beraten<br />

lassen, welche Unterlagen<br />

wo erhältlich sind.<br />

Wenn der Eigentümer einer Immobilie<br />

in Bremen die erforderlichen<br />

Daten zusammengetragen hat, wie<br />

reicht er diese dann beim Finanzamt<br />

ein?<br />

Bisher ist nur eine<br />

digitale Übermittlung<br />

über ELSTER<br />

vorgesehen. Wir<br />

empfehlen, sich<br />

möglichst frühzeitig<br />

mit dem ELSTER-<br />

Portal vertraut zu<br />

machen und sich<br />

dort einen entsprechenden<br />

Zugang zu<br />

schaffen. Nur in<br />

Ausnahmefällen<br />

kann die Erklärung<br />

noch in Papierform<br />

abgegeben werden.<br />

Auf welche Weise<br />

man an die Papiervariante<br />

gelangen<br />

kann, können die Rechtsberater<br />

der örtlichen Haus & Grund-<br />

Vereine ebenfalls erläutern.<br />

Nun gibt es ja auch Bürger und<br />

Bürgerinnen, die eine Immobilie<br />

außerhalb von Bremen haben. Und<br />

wie verhält es sich, wenn ich eine<br />

Zweitwohnung habe? Zum Beispiel<br />

auf Sylt?<br />

In den Bundesländern gelten<br />

verschiedene Modelle. Auf Sylt<br />

in Schleswig-Holstein gilt wie in<br />

Bremen, Berlin, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland, Sachsen-<br />

Anhalt, Sachsen, Thüringen das<br />

Bundesmodell. Andere Modelle<br />

gelten in Bayern, Hamburg,<br />

Hessen, Niedersachsen und<br />

Baden-Württemberg.<br />

Bedeuten die unterschiedlichen<br />

Modelle je nach Bundesland, dass<br />

ein Eigentümer mehrerer Immobilien<br />

in verschiedenen Bundesländern<br />

auch entsprechend viele verschiedene<br />

Erklärungen abgeben muss?<br />

„Wir<br />

empfehlen<br />

schon jetzt<br />

zu handeln<br />

und die notwendigen<br />

Unterlagen<br />

zusammenzusuchen.“<br />

Ingmar Vergau<br />

Die Eigentümerinnen und Eigentümer<br />

müssen für jede ihrer Immobilien,<br />

egal wie viele Immobilien<br />

sie ihr Eigentum nennen,<br />

eine eigene Erklärung nach dem<br />

jeweiligen Modell abgeben. Das<br />

macht die Sache natürlich noch<br />

komplizierter.<br />

Wo kann sich der Immobilienbesitzer<br />

Hilfe suchen? Haben Sie Tipps, wo<br />

der Ratsuchende im Internet Antworten<br />

auf die geforderten<br />

Angaben finden<br />

kann oder gibt es eine<br />

Beratungsstelle?<br />

Rat können sich die<br />

Eigentümer und<br />

Eigentümerinnen<br />

bei ihren örtlichen<br />

Haus & Grund-<br />

Vereinen suchen.<br />

Von staatlicher Seite<br />

bietet das Finanzamt<br />

Bremerhaven,<br />

Postfach 10 57 02,<br />

28057 Bremen,<br />

Grundsteuerreform<br />

@finanzamtbremerhaven.bremen.de,<br />

Hilfe an. Genauso können sich<br />

die Bürgerinnen und Bürger an<br />

das Bürgertelefon Bremen<br />

(0421/361-90909) wenden.<br />

Weiterhin ist ein sogenannter<br />

Steuerchatbot unter<br />

https://www.steuerchatbot.de/<br />

konsens.html eingerichtet worden.<br />

Der virtuelle Steuerchatbot beantwortet<br />

Fragen zur Grundsteuerreform.<br />

Bodenrichtwerte können unter<br />

https://immobilienmarkt.<br />

niedersachsen.de/ eingesehen<br />

werden.<br />

Geoinformation Bremen hat<br />

wichtige Informationen für<br />

Immobilieneigentümer in Bremen<br />

und Bremerhaven auf einer Webseite<br />

zusammengefasst. Unter<br />

https://www.geo.bremen.de/<br />

informationen-fuer-immobilienbesitzer-14892<br />

sind einige Angaben<br />

abrufbar, die für die Neubewertung<br />

der Immobilien für die<br />

Grundsteuer erforderlich sind.<br />

Die Liegenschaftskarte online<br />

findet man unter https://www.geo.<br />

bremen.de/produkte/<br />

katasterprodukte/auszuege-ausdem-liegenschaftskataster-12272.<br />

Das Liegenschaftskataster erreichen<br />

Sie unter 0421/3614653. Und<br />

Was kommt mit der Grundsteuerreform auf<br />

die Immobilieneigentümer in Bremen zu?<br />

Für jedes Objekt werden für die Erklärung zur Feststellung des<br />

Grundsteuerwerts von den Eigentümerinnen und Eigentümern<br />

insbesondere diese Angaben benötigt:<br />

• Lage des Grundstücks<br />

• Gemarkung, Flur und Flurstück des Grundvermögens<br />

(Grundbuchauszug)<br />

• Bodenrichtwert<br />

• Eigentumsverhältnisse<br />

• Grundsteuerbescheid<br />

• Aktenzeichen des Einheitswertes<br />

• Grundstücksart (unbebaut, Wohngrundstück, andere Bebauung)<br />

• Fläche des Grundstücks und Fläche der einzelnen Wohnungen<br />

(bei mehreren Wohnungen jeweils getrennt pro Wohneinheit)<br />

• Anzahl der Garagen und Stellplätze<br />

• Miteigentumsanteil, bei Teileigentum nach Wohnungseigentumsrecht<br />

• Nutzungsart (Wohneinheit, Gewerbeeinheit)<br />

• Mögliches Gebäudealter<br />

Tipp:<br />

Hier sind einige Angaben abrufbar, die für die Neubewertung der<br />

Immobilien für die Grundsteuer erforderlich sind:<br />

https://www.geo.bremen.de/informationen-fuer-immobilienbesitzer-14892<br />

Die Liegenschaftskarte online findet man unter:<br />

https://www.geo.bremen.de/produkte/katasterprodukte/auszuegeaus-dem-liegenschaftskataster-12272<br />

ganz wichtig: Das ELSTER-Portal<br />

ist unter https://www.elster.de/<br />

eportal/start zu finden.<br />

Wie helfen Sie als Eigentümerverein<br />

Ihren Haus & Grund-Mitgliedern bei<br />

der Bewältigung der Aufgaben?<br />

Haus & Grund hilft den Mitgliedern<br />

bei allen Fragen rund um<br />

die Immobilie und auch rund<br />

um die Grundsteuerneufestsetzung.<br />

Wir bieten eine umfangreiche<br />

Rechtsberatung, Vorträge<br />

und auch Informationsmaterialien<br />

an, um den Mitgliedern den Weg<br />

zur Grundsteuererklärung so<br />

einfach wie möglich zu gestalten.<br />

Wir versuchen die Mitglieder<br />

in die Lage zu versetzen, die<br />

Steuererklärung selbst zu erstellen.<br />

Die tatsächlichen Steuererklärungen<br />

dürfen die Rechtsberater<br />

leider für die Mitglieder nicht<br />

erstellen. Hier empfiehlt es sich,<br />

in komplizierteren Fällen einen<br />

Steuerberater mit der Erstellung<br />

zu beauftragen.<br />

OBERNEULAND 77


OBERNEULAND MENSCHEN<br />

TRAUERBEGLEITUNG UND ABSCHIEDSKULTUR<br />

HILFE IN OBERNEULAND<br />

Seit Ende 2021 bietet der DRK-Kreisverband Bremen e.V. Hilfestellungen zum<br />

Thema Trauerbegleitung und Abschiedskultur in einer Beratungsstelle auf dem<br />

Gelände des Haus Hohenkamp in Oberneuland an. Am Freitag, den 8. Juli,<br />

findet von 11 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Informative Gespräche<br />

und ein Rahmenprogramm mit Musik und kreativen Impulsen in Form einer<br />

gemeinschaftlichen Collage in Wort und Bild sind geplant.<br />

Ein Gedicht von<br />

Karin Grabenhorst,<br />

nach dem<br />

das Konzept für<br />

die Trauerbegleitung<br />

entwickelt<br />

wurde.<br />

Trauer hat viele Gesichter, lässt sich in<br />

kein Schema pressen und schon gar<br />

nicht in einen Zeitplan. Jeder erlebt das<br />

Abschiednehmen auf andere Weise. Wie<br />

weiterleben nach dem Verlust eines geliebten<br />

Menschen? Was hilft jetzt? Und<br />

wie kann ich meinen Weg weitergehen? In<br />

der Oberneulander Beratungsstelle für<br />

Familientrauer des DRK können Trauernde<br />

bei diesen Fragen Unterstützung und<br />

Begleitung in Einzelgesprächen und regelmäßigen<br />

Gruppentreffen finden. Im Besonderen<br />

ist die Beratung für Familien,<br />

An- und Zugehörige nach dem Tod eines<br />

Kindes da. Auch bei Fragen zu trauernden<br />

Kindern und Jugendlichen im familiären<br />

Umfeld können beratende Gespräche<br />

angeboten werden.<br />

Verantwortlich für das Angebot der<br />

Beratungsstelle ist die gebürtige Oberneulanderin<br />

Karin Grabenhorst. Die Pädagogin<br />

und Therapeutin ist seit 1994 in verschiedenen<br />

Funktionen für den DRK-Kreisverband<br />

Bremen tätig und seit 2016 auch<br />

als Kunsttherapeutin für die Bewohner des<br />

Haus Hohenkamp da.<br />

Karin Grabenhorst ist Pädagogin, Kunstund<br />

Kreativitätstherapeutin, Trauerbegleiterin<br />

und Entspannungspädagogin sowie<br />

Autorin. Seit vielen Jahren begleitet sie<br />

neben ihrer Tätigkeit beim DRK trauernde<br />

Eltern und Geschwister in Gruppen und bei<br />

Trauerseminaren mit kreativen Impulsen.<br />

Als Fort- und Weiterbildungsreferentin gibt<br />

sie Seminare für Gruppenbegleiter:innen<br />

von Trauergruppen, hält Vorträge zu<br />

„Leben und Tod, Abschied, Trauer und<br />

Hoffnung“ sowie Lesungen zu ihrem Buch<br />

und gleichnamigen Musiktheater „Siris<br />

Reise oder Wo ist der Weg zur Ewigkeit?“,<br />

das 2009 anlässlich des Evangelischen<br />

Kirchentags in Bremen uraufgeführt wurde.<br />

Als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes<br />

Verwaiste Eltern und trauernde<br />

Geschwister in Deutschland e.V. (VEID)<br />

begleitet Karin Grabenhorst trauernde<br />

Familien und setzt sich auch sozialpolitisch<br />

für die Verbesserung der unvorstellbaren<br />

Situation von Familien nach dem Tod eines<br />

In der Oberneulander Beratungsstelle für Familientrauer<br />

des DRK können Trauernde durch Karin Grabenhorst<br />

Unterstützung und Begleitung in Einzelgesprächen und<br />

regelmäßigen Gruppentreffen finden.<br />

78 OBERNEULAND


Kindes ein. Als Delegierte des Bundesverbandes<br />

VEID e.V. gehört sie zum Internationalen<br />

Komitee von „The<br />

Compassionate Friends“, eine<br />

Organisation, die von und<br />

für Eltern gegründet<br />

wurde, deren Kinder verstorben<br />

sind, unabhängig<br />

vom Alter des Kindes<br />

beim Tod und der Todesursache.<br />

Mit ihrer Tätigkeit im<br />

Haus Hohenkamp ist die Mutter<br />

zweier erwachsener Töchter und einer<br />

Enkeltochter an den Ort ihrer frühen<br />

Kindheit in Oberneuland zurückgekehrt.<br />

Die ersten Lebensjahre verbrachte Karin<br />

Grabenhorst mit ihren Eltern und ihrer<br />

jüngeren Schwester Anke gemeinsam im<br />

Haus der Großeltern im Achterdiek.<br />

Großvater Gerhard Hasemann sen. hatte<br />

dort eine Tischlerei, ihr Vater Gerhard<br />

Hasemann jun. lernte bei seinem Vater und<br />

war später im Strafvollzug tätig. Karin<br />

Grabenhorsts Mutter Ursula entstammt der<br />

Familie Klein, die an der Oberneulander<br />

Landstraße lebte. Auch nach dem Wegzug<br />

aus Oberneuland war die kleine Karin<br />

Hasemann oft bei den Großeltern im Achterdiek.<br />

Ein schwerer Unfall der Schwester<br />

hatte zur Folge, dass das Familiengefüge<br />

aus den Fugen geriet, denn zur selben Zeit<br />

wurde die jüngste Schwester Sylke geboren.<br />

In diesen Kindheitsjahren war es für Karin<br />

Grabenhorst die Zeit am Achterdiek, die<br />

ihr Lebensfreude und Unbeschwertheit<br />

gaben. Der Großvater ließ seine Enkelin<br />

gelegentlich in seiner Werkstatt wurschteln,<br />

und besonders Großmutter Käthe Hasemann<br />

– „die Sonne meiner Kindheit“ –<br />

war eine fröhliche, musikalische Frau, u.a.<br />

als Gründungsmitglied der Musikgruppe<br />

Oberneuland. Die Großeltern gaben ihr<br />

den Raum, in vielfältiger Weise malend<br />

und schreibend, mit Musik und in der<br />

Natur Erlebnisse zu verarbeiten und dadurch<br />

die Selbstheilungskräfte gut in ihrer<br />

„Schatzkiste des Lebens“ zu verankern.<br />

„Ich war sieben Jahre alt, als meine<br />

Schwester einen schweren Unfall hatte, und<br />

es war lange unklar, ob sie überlebt. Gespiegelt<br />

durch meine Eltern sind mir damals<br />

schon die grundsätzlichen Fragen nach<br />

Leben, Sterben und Tod begegnet, die ich in<br />

vielfältiger Weise bearbeitet und die mich<br />

letztendlich auf den Weg gebracht haben“,<br />

erinnert sich Karin Grabenhorst. Im Alter<br />

von 24 Jahren musste Karin Grabenhorst<br />

dann Abschied von ihrer geliebten<br />

Großmutter nehmen. „Sie war ganz plötzlich<br />

verstorben, und viele Wochen konnte<br />

ich es nicht fassen. Dann habe ich eines<br />

Infos:<br />

Trauerbegleitung und<br />

Abschiedskultur,<br />

DRK-Kreis-verband Bremen e.V.,<br />

Haus Hohenkamp,<br />

Oberneulander Landstraße 27/29,<br />

28355 Bremen, Telefon: 0421<br />

205917, www.drk.de,<br />

E-Mail: grabenhorst@<br />

drk-bremen.de<br />

Nachts mein Gedicht ‚Trauer‘ geschrieben<br />

und gemalt, darin geht es um das liebevolle<br />

Bewahren, um die Verbindung, die<br />

zwischen Lebenden und Verstorbenen<br />

besteht – das habe ich<br />

damals als so tröstlich empfunden,<br />

dass ich später danach<br />

mein Konzept für die<br />

Trauerbegleitung entwickelt<br />

habe.“<br />

Für Karin Grabenhorst<br />

ist der Grundgedanke ihrer<br />

kreativen Trauerbegleitung,<br />

Menschen darin zu ermutigen, mit dem<br />

geliebten Verstorbenen auch weiterhin<br />

verbunden zu bleiben und das Verbindende<br />

zu erhalten, anstatt wie oftmals von anderen<br />

erwartet „darüber hinwegzukommen“<br />

oder „loszulassen“. Es sind die Bilder der<br />

gemeinsamen Erlebnisse, die Trauernde<br />

stark machen können – Erinnerungen<br />

wertschätzend bewahren, mit kreativen<br />

Anregungen und durch den Austausch<br />

mit anderen Trauernden eine Zukunft zulassen,<br />

denn: Trauer hat viele Gesichter!<br />

Text und Fotos: Meike Müller (2), Karin Grabenhorst (1)<br />

Oberneulander Heerstr. 26-28 · 28355 Bremen · Tel. 25 47 56<br />

www.optik-haase.de<br />

OBERNEULAND 79


OBERNEULAND KULTUR<br />

LILIENTHALER KUNSTSTIFTUNG<br />

WIE SIE SICH UND<br />

ANDERE SEHEN<br />

Beim Betreten der Lilienthaler Kunststiftung in<br />

Trupe ist man überrascht. Die bekannten Räume<br />

sind durch einen neuen Anstrich und neue<br />

Beleuchtung heller geworden. Man hat den<br />

Eindruck, es passen jetzt viel mehr Bilder rein.<br />

Jedenfalls werden derzeit über 100 Werke,<br />

Figuren, Porträts, Skulpturen regionaler Künstler<br />

gezeigt, die sich ausschließlich mit der<br />

Darstellung des Menschen befassen.<br />

Im Zentrum des Hauses wird<br />

man an Hans Adolf Cordes<br />

erinnert, der im April nach<br />

schwerer Krankheit starb. Hans<br />

Adolf Cordes, der Gründer der<br />

Kunststiftung, dessen Leben<br />

der Kunst und den Künstlern<br />

gewidmet war. Dessen Herz<br />

und dessen Liebe aber seiner<br />

Frau Monika galt, die lange vor<br />

ihm die Welt verlassen musste.<br />

Heinrich Schott malte ein eindrucksvolles<br />

Porträt von ihr, das nun im<br />

Mittelpunkt der Kunststiftung hängt und da<br />

wohl auch bleiben wird. Es habe mehrerer<br />

Gespräche bedurft, erzählt Hilke Theessen,<br />

die Vorsitzende der Kunststiftung, bis Hans<br />

Adolf Cordes überzeugt war, dass dies der<br />

richtige Ort für das Bild sei. Es ist gleichzeitig<br />

eine Erinnerung an ihn selbst.<br />

Hilke Theessen vor einem<br />

Gemälde von Ottilie Reylaender.<br />

JUNGE LEUTE INS MUSEUM: FAMILIENTAG<br />

Es kämen vorwiegend Grauköpfe in die Galerie, meinte Hilke Theessen kürzlich mit einem<br />

Augenzwinkern. Die Kunststiftung Lilienthal will das mit einer neuen, frischen Idee ändern.<br />

Bildung und Vermittlung heißt das Konzept. Für jeden ersten Sonntag im Monat ab 11 Uhr<br />

sind junge Familien eingeladen.<br />

Christa Herzog, ehemals Lehrerin in der Gehörlosenschule Markusallee, hat dazu einen Plan<br />

und Material für jedes Alter entwickelt. Die Kinder mögen sich zunächst zwanglos umschauen<br />

und für sich ein Lieblingsbild finden. Dann wird bis in alle Einzelheiten gefragt: Was hast du<br />

gesehen, was ist dir aufgefallen? Um ein Beispiel zu nennen: Die seltsamen Schuhe zum<br />

Beispiel, die der Mann trägt, das Gerät auf seiner Schulter, und warum geht der so gebeugt?<br />

Ein Bild wird dabei regelrecht entdeckt. Das kann eine spannende Sache sein. Oder es wird<br />

eine skizzenhafte Darstellung eines Gemäldes zur Hand genommen und mit Stiften, vielleicht<br />

auch einer Schere, weiter daran gearbeitet. Kein Handy kann so anregend sein wie<br />

das selbst Erlebte. Eine Anmeldung zum Familientag ist vorerst nicht notwendig.<br />

Heinrich Schott: Monika Cordes<br />

Das Bedürfnis, sich und seinesgleichen<br />

bildlich oder figürlich darzustellen, ist uralt.<br />

Man denke an die Höhlenzeichnungen<br />

oder an die Venus von Milo. Im alten Griechenland,<br />

so berichtet der Text zur Ausstellung,<br />

pflegte man die Kunst des Porträtierens<br />

bereits um 500 vor Christi. So widmet<br />

sich die neue Ausstellung ganz der Darstellung<br />

des Menschen. Angelehnt an die<br />

Tradition des Hauses werden Werke von<br />

Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die<br />

über die Jahrzehnte hinweg und bis in<br />

die heutige Zeit in der Region lebten und<br />

leben. Die hier gezeigte Vielfalt ist beachtlich.<br />

Neben Bildern aus dem eigenen Bestand<br />

der Lilienthaler Kunststiftung sind<br />

Bilder aus der Worpsweder Kunststiftung<br />

zu sehen und etliche Werke privater Leihgeber.<br />

Wie zu erwarten, findet man bekannte<br />

Maler wie Fritz Mackensen, Hans am Ende,<br />

Ottilie Reylaender oder Tetjus Tügel. Aber<br />

auch Bilder unbekannter Weggefährtinnen<br />

von Paula Modersohn-Becker, wie die von<br />

Frida Witt. Die Kunststiftung macht jedoch<br />

vor den alten Meistern nicht Halt, zeitgenössische<br />

Künstlerinnen und Künstler<br />

sind ebenso präsent. Das Besondere: Eine<br />

ganze Reihe von Bildern sind bislang nur<br />

in privaten Sammlungen oder in Archiven<br />

gezeigt worden.<br />

80 OBERNEULAND


Tetjus Tügel: Die Sorge Sabine Lause: Fernweh 2015 Helmut Heinken: Der Leierkastenmann Sabine Lause: Sarah, heller Ton<br />

Zum ersten Mal geht die Kunststiftung<br />

eine Kooperation mit der in Bremen ansässigen<br />

Kunstschule Wandsbeck ein.<br />

Kunststudentinnen und -studenten werden<br />

sich intensiv mit den Künstlern und deren<br />

Motiven auseinandersetzen. Gegen Ende<br />

der Ausstellung wollen sie eigene Werke<br />

zum Thema „Portrait“ präsentieren.<br />

Neben den Gemälden, die in der Überzahl<br />

sind, fehlt es jedoch nicht an Skulpturen<br />

in der Ausstellung, und selbst der Fotografie<br />

wird ein bedeutender Platz eingeräumt.<br />

Fotos aus dem Nachlass von Julius Frank<br />

hängen neben Bildern von Hans Saebens<br />

sowie Hans und Gisela Moris. Erwin<br />

Duwe, als ehemaliger Pressefotograf sehr<br />

bekannt, ist ebenso vertreten wie Rüdiger<br />

Lubrecht, der Mitinitiator der RAW-<br />

Festivals in Worpswede. Seine drei Fotos<br />

von Heimkehrern aus Tschernobyl haben<br />

nun einen sehr aktuellen Bezug zur<br />

Situation in der Ukraine bekommen. EM<br />

FIGUR.PORTRAIT.SKULPTUR.<br />

Die Darstellung des Menschen<br />

in regionaler Kunst.<br />

Eine Ausstellung bis zum 9. Oktober<br />

in der Lilienthaler Kunststiftung,<br />

Trupe 6, 28865 Lilienthal.<br />

Ausstellung und Kunst-Café geöffnet:<br />

Do.-Sa. von 14 bis 18 Uhr,<br />

So. von 11 bis 18 Uhr.<br />

Kontakt: Telefon 04298-907 641,<br />

info@kunststiftung-lilienthal.de,<br />

www.kunststiftung-lilienthal.de<br />

OBERNEULAND 81


OBERNEULAND KULTUR<br />

OBERNEULAND<br />

gestern<br />

heute<br />

Gemüse Hilken<br />

Das Haus auf den alten Bildern, so berichtet Thomas Rosema,<br />

wurde vormals als Doppel-Heuerlingshaus um das Jahr 1800<br />

in Fachwerk errichtet. Heuerlinge – das waren lohnabhängige<br />

Landarbeiter, die auf Abruf zur Arbeit bei einem Landwirt verpflichtet<br />

waren. Es gab sie noch bis ins 19. Jahrhundert hinein.<br />

Das Haus stand an der Ecke Oberneulander Landstraße/Rockwinkeler<br />

Heerstraße. Von 1935 bis 1958 ist es als Kaufladen und<br />

Spar-Markt „Gemüse Hilken“ bekannt gewesen. Ursprünglich<br />

wurden dort wohl nur Obst und Gemüse angeboten. Später,<br />

heißt es, kamen noch andere Dinge hinzu, wie Tabakwaren,<br />

alkoholische Getränke, Zeitungen und Süßwaren. Letztere<br />

waren bei den Kindern der Grundschule gegenüber sehr beliebt.<br />

Heute steht an dieser Stelle ein zweistöckiger roter Klinkerbau,<br />

der im Erdgeschoss schon mehrere Geschäfte sah: einen Imbiss,<br />

ein Bistro, ein Blumengeschäft, eine Buchhandlung … Nunmehr<br />

ein kleines italienisches Restaurant, ein Reisebüro und eine<br />

Postfiliale. EM, Repros: Thomas Rosema<br />

82 OBERNEULAND


LEONARD ELSCHENBROICH & ALEXEI GRYNYUK GEBEN KONZERTREIHE<br />

„HAT BEETHOVEN BEI BRAHMS GELERNT?“<br />

Das denkmalgeschützte Gut Landruhe an der Grenze zu Oberneuland<br />

bietet im Juni mit seinem altehrwürdigen Gutshaus ein stimmungsvolles<br />

Ambiente für die außergewöhnliche Konzertreihe „Hat Beethoven bei<br />

Brahms gelernt?“. An diesem geschichtsträchtigen Ort werden für vier<br />

Tage die Werke zweier Komponisten zu hören sein, die sich zwar nie<br />

begegnet sind, deren Musik aber eng miteinander verknüpft ist.<br />

Hat Beethoven bei Brahms gelernt?<br />

Logisch betrachtet ist diese Frage eher<br />

mit einem Nein zu beantworten. Als<br />

Johannes Brahms 1833 in Hamburg das<br />

Licht der Welt erblickte, war Beethoven<br />

bereits sechs Jahre zuvor auf dem Wiener<br />

Zentralfriedhof beigesetzt worden. Es muss<br />

also zwangsläufig zu einer „Begegnung<br />

der anderen Art“ gekommen sein, die<br />

Brahms und Beethovens musikalisches<br />

Werk in Verbindung setzt.<br />

Der Cellist Leonard Elschenbroich und<br />

Pianist Alexei Grynyuk gehen dieser Frage<br />

nach – im Dialog mit Musiker*innen der<br />

jungen Generation. Die gesamten Werke<br />

für Cello und Klavier von Beethoven und<br />

Brahms werden auf dem Gut Landruhe<br />

PROGRAMM DER ABENDKONZERTE<br />

16. Juni, 19 Uhr, Gut Landruhe<br />

Eröffnungskonzert<br />

Duo Elschenbroich Grynyuk: Beethoven<br />

Sonaten Nr. 1 und Nr. 3<br />

Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />

17. Juni | 19 Uhr | Gut Landruhe<br />

Duo Elschenbroich Grynyuk: Beethoven<br />

Sonaten Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 5<br />

Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />

18. Juni | 19 Uhr | Gut Landruhe<br />

3 Meisterschüler:innen-Duos spielen eine<br />

Auswahl der Sonaten von Beethoven und<br />

Brahms<br />

Im Anschluss: Gespräch Duo Elschenbroich<br />

Grynyuk mit den jungen Musiker:innen<br />

Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />

19. Juni | 19 Uhr | Gut Landruhe<br />

Abschlusskonzert<br />

Duo Elschenbroich Grynyuk: Brahms<br />

Sonate in e, Gesänge, Sonate in F<br />

Einlass: 18 Uhr, 25,- Euro / 5,- Euro<br />

Ticketlink:<br />

https://www.eventim.de/eventseries/<br />

hat-beethoven-bei-brahms-gelernt-aufdem-gut-landruhe-bremen-3101823/<br />

Oder über die Bestell-Hotline Mo-Sa von<br />

9.00 bis 18.00 Uhr: 018<strong>06</strong>-570070<br />

tagsüber mit einigen der besten jungen<br />

Musiker*innen erarbeitet, besprochen<br />

und erforscht. Diese Meisterklassen<br />

können an allen vier Tagen<br />

kostenlos besucht werden:<br />

16.-19. Juni, 10-13 Uhr Meisterklasse<br />

Leonard Elschenbroich<br />

16.-19. Juni, 14-17 Uhr Meisterklasse<br />

Alexei Grynyuk<br />

An den vier Abenden vom 16.-<br />

19. Juni, jeweils um 19.00 Uhr, erklingen<br />

Beethoven und Brahms dann<br />

im Konzert. Tickets sind über<br />

www.eventim.de erhältlich.<br />

Als Preisträger des Leonard Bernstein<br />

Award gab Cellist Leonard Elschenbroich<br />

sein Debüt beim Eröffnungskonzert vom<br />

Schleswig-Holstein-Festival mit Anne-<br />

Sophie Mutter unter der Leitung von<br />

Christoph Eschenbach. Europatourneen<br />

mit der Staatskapelle Dresden führten ihn<br />

zum Wiener Musikverein, sein US-Debüt<br />

gab er mit dem Chicago Symphony<br />

Orchestra und das Debüt in Asien in der<br />

Suntory Hall in Tokio. Mehrfach ist er in<br />

der Royal Albert Hall bei den BBC Proms<br />

aufgetreten.<br />

Am Klavier konzertiert Alexei Grynyuk<br />

weltweit mit Recitals im Moskauer Konservatorium,<br />

Verbier Festival, Concertgebouw<br />

in Amsterdam und der Wigmore Hall in<br />

London. Seine Recital-Programme werden<br />

von BBC Radio 3, dem Hessischen Rundfunk,<br />

Bayerischen Rundfunk und Radio<br />

France übertragen.<br />

Seit 15 Jahren spielen Elschenbroich<br />

und Grynyuk auch im Duo. In dieser Zeit<br />

haben sie weltweit konzertiert und sechs<br />

Einspielungen veröffentlicht. 2018 wurde<br />

die Aufnahme des Duos der gesamten<br />

Beethoven-Sonaten als Gramophone<br />

„Album of the Month“ ausgezeichnet.<br />

Noch in diesem Jahr wird eine analoge<br />

Aufnahme der gesamten Werke für Cello<br />

und Klavier von Brahms erscheinen, aufgenommen<br />

in den Abbey Road Studios in<br />

London. Bei ihren Tourneen arbeitet das<br />

Duo auch häufig mit Studierenden an<br />

diesen Werken, z.B. im Royal College of<br />

Der Cellist Leonard Elschenbroich<br />

und Pianist Alexei Grynyuk gehen<br />

im Juni der Frage nach Beethoven<br />

und Brahms bei ihren Konzerten<br />

auf Gut Landruhe nach.<br />

Music in London und der Musikhochschule<br />

München.<br />

Man darf also gespannt sein auf ein<br />

außergewöhnliches Musik-Event, welches<br />

schon durch den Austragungsort ein<br />

besonderes Erlebnis verspricht. MM<br />

DampfmüHle OBeRneulanD<br />

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Ihr persönlicher lieferant<br />

in Oberneuland und umzu!<br />

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Fotos: Gut Landruhe<br />

28355 Bremen-Oberneuland<br />

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Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 <strong>06</strong><br />

fax (0421) 257 53 23<br />

dampfmuehle.oberneuland@gmx.de<br />

OBERNEULAND 83


OBERNEULAND SPORT<br />

Offizieller Medienpartner<br />

»<br />

SÖREN SEIDEL<br />

NEUER CHEFTRAINER<br />

IN DER MARKO MOCK-ARENA<br />

Uwe Piehl und<br />

Sören Seidel<br />

im Dialog.<br />

Ex-Werder-Profi Sören Seidel übernimmt<br />

FC Oberneuland <strong>2022</strong>/2023.<br />

Nachdem der FC Oberneuland freiwillig auf die Zulassung für<br />

die Regionalliga Nord in der Saison <strong>2022</strong>/2023 verzichtet hat,<br />

beginnt ab dem 01. Juli <strong>2022</strong> das Projekt Weiterentwicklung in<br />

der Bremen-Liga mit dem neuen Cheftrainer Sören Seidel (49) an<br />

der Seitenlinie und als Sportlicher Leiter.<br />

Der Ex-Profi von Werder Bremen hat in den letzten Jahren die<br />

U17 und U19 der JFV Bremen und die 1. Herren des Heeslinger<br />

SC betreut und verfügt über die UEFA-A-Lizenz.<br />

Der FC Oberneuland und Sören Seidel haben sich auf eine<br />

2-jährige Vertragslaufzeit mit einjähriger Option verständigt.<br />

Der Ex-Profi bringt als weiteren Teammanager den 28-jährigen<br />

Deutsch-Italiener Giancarlo Christescu mit, der über ein Sportmanagement-Studium<br />

und die B-Lizenz verfügt und sich<br />

konzeptionell verstärkt um die Verzahnung von Herren- und<br />

Jugendleistungsabteilung kümmern wird.<br />

Nachwuchskicker darstellt.“ Gleichwohl werden einige altbekannte<br />

Spieler dem FC Oberneuland die Treue halten und gemeinsam<br />

die Reise des FC Oberneuland fortsetzen.<br />

„Wir haben in den Gesprächen mit Sören die Energie gespürt,<br />

die es jetzt braucht, um in der Bremen-Liga die Weichen für eine<br />

erfolgreiche Weiterentwicklung der FCO-Idee der Talentförderung<br />

mit wettbewerbsfähiger Herrenmannschaft zu stellen. Er bringt<br />

reichlich Profi-Erfahrung, insbesondere aber auch Erfahrung in<br />

der Jugendarbeit ein und ist ein positiver Typ. Die Gespräche zur<br />

Kaderplanung laufen. Gesucht wird noch ein weiterer Co-Trainer“,<br />

so Pressesprecher Uwe Piehl.<br />

EHRUNG<br />

„Ich möchte ein neues, hungriges<br />

Team mit unverbrauchten Gesichtern<br />

aufbauen, das eine gute Rolle in der<br />

Bremen-Liga spielt und ein Sprungbrett<br />

für talentierte Nachwuchskicker<br />

darstellt.“ Sören Seidel<br />

Der prominente Neuzugang auf dem Trainerposten der<br />

1. Herren sieht seine Hauptaufgabe darin, ein „neues, hungriges<br />

Team mit unverbrauchten Gesichtern aufzubauen, das eine gute<br />

Rolle in der Bremen-Liga spielt und ein Sprungbrett für talentierte<br />

Werner Bachmann<br />

Unser Schiedsrichterobmann, Werner Bachmann, wurde vom<br />

Bremer Fußball-Verband e.V. für seine wertvolle Tätigkeit mit der<br />

Verdienstnadel ausgezeichnet.<br />

Vielen Dank für deinen tollen Einsatz, Werner!<br />

Text und Fotos: FCO<br />

84 OBERNEULAND


FC Oberneuland – Gemeinsamer Erfolg<br />

• Bremenligameister 2019/2020<br />

• Bremer Hallenmasters Sieger 2019<br />

• Amateurtrainer des Jahres 2019<br />

• Amateurspieler des Jahres 2019<br />

• Fairste Mannschaft der Bremenliga<br />

• DFB Pokal Teilnahme gegen SV Darmstadt<br />

• Testspiele gegen VfL Osnabrück und<br />

VFL Wolfsburg<br />

FCO & Friends zu Besuch im Convivo Park<br />

Gemeinsam Gemeinschaft!<br />

Am 15.04. sind wir im Convivo Park Oberneuland gewesen und haben,<br />

gemeinsam mit Gastauftritten von Lisa Gerdes mit ihrer wunderbaren<br />

Stimme, Stefan Gerdes und seinem Umhänge-Schlagzeug (Gitarre)<br />

sowie Joerg Breidenbach und seinem Akkordeon, für die Bewohner<br />

performt.<br />

Alle Bewohner haben sich überaus dankbar gezeigt und freuten sich<br />

über einen stimmungsvollen Tag. Vom FC Oberneuland sind Olaf Lücke,<br />

Denis Nukić, Laris Nukić (Fotograf) und die Tochter von Laris dabei<br />

gewesen.<br />

Ein tolles Ereignis und wir freuen uns auf unseren nächsten Auftritt<br />

beim Convivo Park in Oberneuland!<br />

Weitere Aufnahmen auf unserer Homepage:<br />

https://fcoberneuland.de/<strong>2022</strong>/04/16/fco-friends-zu-besuchbeim-convivo-park-oberneuland/<br />

Jetzt in der Regionalliga –<br />

Die Königsklasse der Amateure<br />

Vorteile im Partnerclub<br />

Vorteile im Partnerclub<br />

Förderverein spendet<br />

dem FCO Heckenmulcher<br />

Der FC Oberneuland-<br />

Förderverein e.V.<br />

spendet dem FC<br />

Oberneuland einen<br />

Heckenmulcher<br />

im Wert von<br />

ca. 5.000 Euro.<br />

Auch wenn die bisherige<br />

Saison für<br />

einige unserer<br />

Leistungsteams<br />

nicht so schön ist,<br />

wird unsere Anlage<br />

am Vinnenweg in<br />

Zukunft umso<br />

schöner anzusehen sein. Der Förderverein um Vorstandsvorsitzenden<br />

Marko Mock hat somit dem FC einen Riesen-Wunsch erfüllt.<br />

„Nun haben wir in Oberneuland die Möglichkeit unsere Anlage noch<br />

professioneller zu pflegen. Der FC hat sich einen Heckenmulcher<br />

gewünscht und wir vom FV haben nun alles getan, um diesen Wunsch<br />

in Erfüllung gehen zu lassen“, so Marko Mock.<br />

Der FC Oberneuland bedankt sich beim Förderverein für dieses im<br />

wahrsten Sinne Riesen-Geschenk und wir werden sicherlich alle unsere<br />

Freude damit haben.<br />

#WIRMITEUCH<br />

#WIRMITEUCH<br />

Unser Motto tragen wir auch in unsere Partnerschaften mit<br />

Unser Motto tragen wir auch in unsere Partnerschaften mit<br />

der regionalen Wirtschaft. Durch den FCO Partnerclub<br />

der regionalen Wirtschaft. Durch den FCO Partnerclub<br />

werden wir zur Plattform zur Verknüpfung der lokalen und regionalen<br />

Wirtschaft, denn der Fußball ist der Kit unserer<br />

werden wir zur Plattform zur Verknüpfung der lokalen und regionalen<br />

Wirtschaft, denn der Fußball ist der Kit unserer<br />

Gesellschaft. Werden Sie Teil der Gemeinschaft und knüpfen<br />

Gesellschaft. Werden Sie Teil der Gemeinschaft und knüpfen<br />

Sie zahlreiche neue Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern.<br />

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2 Dauerkarten<br />

für die<br />

2Regionalliga-<br />

Dauerkarten<br />

Heimspiele für die<br />

Regionalliga-<br />

Heimspiele<br />

Ihr Logo auf<br />

unserer<br />

Website Ihr Logound<br />

auf<br />

am unserer Stadion<br />

Website und<br />

am Stadion<br />

Individuelle<br />

Sponsoringmöglichkeiten<br />

Individuelle<br />

Sponsoringmöglichkeiten<br />

> 10.000<br />

Personen<br />

> digitale 10.000<br />

Reichweite Personen<br />

digitale<br />

Reichweite<br />

Zahlreiche<br />

Netzwerkmöglichkeiten<br />

Zahlreiche<br />

Netzwerkmöglichkeiten<br />

Verteilung von<br />

Jobs und<br />

Verteilung Ausbildungsstellen<br />

und<br />

von<br />

Jobs<br />

Ausbildungsstellen<br />

Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch.<br />

Wir freuen uns Sprechen auf ein persönliches Sie uns an! Gespräch.<br />

Wir freuen uns<br />

Sprechen<br />

auf ein persönliches<br />

Sie uns an!<br />

Gespräch.<br />

Benjamin<br />

Sprechen<br />

Scher<br />

Sie uns an!<br />

Leiter Strategische Planung & Partnerschaften<br />

Benjamin Scher<br />

Leiter Strategische Planung & Partnerschaften<br />

Benjamin Scher<br />

Leiter<br />

bs@fcoberneuland.de<br />

Strategische Planung & Partnerschaften<br />

bs@fcoberneuland.de<br />

+49 (0) 175 77 40 792<br />

bs@fcoberneuland.de<br />

+49 (0) 175 77 40 792<br />

+49 (0) 175 77 40 792


OBERNEULAND SPORT<br />

BHC-SPORTCAMPS<br />

S<strong>OM</strong>MERFERIEN AKTIV<br />

Ob Lieblingssportart, Lust auf was Neues oder einfach nur Spaß an<br />

Spiel und Bewegung – die Sportcamps beim Bremer HC sind schon<br />

seit zehn Jahren der Sommerferien-Tipp für aktive Kinder.<br />

86 OBERNEULAND<br />

Viel Bewegung an der frischen Luft<br />

und Spaß mit Freunden und<br />

Gleichaltrigen – die fünftägigen<br />

BHC-Sportcamps sind eine wunderbare<br />

Beschäftigung in den Sommerferien.<br />

Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren<br />

können hier richtig aktiv werden, Neues<br />

ausprobieren und ihre Energie ausleben.<br />

Bei der Anmeldung kann zwischen einem<br />

Hockey- oder Tennisschwerpunkt gewählt<br />

werden.<br />

»Gerade im Sommer<br />

herrscht während der<br />

Camps bei uns auf der<br />

Anlage immer eine<br />

super Stimmung!<br />

Laura Frank, Leitung Kids in Motion<br />

»


Oberneuland<br />

MAGAZIN<br />

Offizieller Medienpartner<br />

»Die Sportcamps<br />

sind eine tolle<br />

Möglichkeit für die<br />

Kids, Tennis oder Hockey einfach<br />

mal auszuprobieren.<br />

Stefan Freise, Diplom-Hockeytrainer DOSB<br />

Nach der Frühbetreuung wird dann<br />

zunächst vier Stunden in dieser Sportart<br />

trainiert. Ausgebildete Trainer vermitteln<br />

hier spezifische Grundfertigkeiten, bauen<br />

aber auch die generellen motorischen<br />

Fähigkeiten aus. Nach einem leckeren gemeinsamen<br />

Mittagessen in der Clubgastronomie<br />

geht es am Nachmittag mit attraktiven<br />

Sport- und Spielangeboten weiter. Den<br />

ganzen Tag über steht natürlich der Spaß im<br />

Vordergrund! Text: Anne Günter, Fotos: BHC/Axel Kaste<br />

»<br />

»Viele der Camp-Kinder haben in den<br />

Ferien bei uns so viel Spaß, dass sie<br />

danach weiter im BHC Tennis spielen.<br />

Lust auf ein Sportcamp mit jeder Menge<br />

Spaß und Action?<br />

Dann sind die BHC-Sportcamps genau das Richtige für Dich! Dabei ist es ganz egal, ob<br />

Du Multisport-Talent oder noch auf der Suche nach der passenden Sportart bist – beim<br />

BHC hast Du garantiert eine gute Zeit!<br />

Sommerferien-Camp 8.-12. August <strong>2022</strong><br />

Sommerferien-Camp 15.-19. August <strong>2022</strong><br />

Wann? jeweils 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Wer? Jungs und Mädchen der Jahrgänge 2010 bis 2016<br />

Tagesablauf<br />

8.00 Uhr Frühbetreuung<br />

9.00 Uhr Hockey- oder Tennistraining<br />

13.00 Uhr Mittagessen<br />

14.00 Uhr Attraktive Sport- und Spielangebote<br />

16.00 Uhr Ende<br />

Inklusive<br />

• täglich warmes Essen in der Clubgastronomie<br />

• Hockey-/Tennistraining, Koordinationstraining und jede Menge Spaß<br />

Preis / Person<br />

• 175,- Euro für Mitglieder<br />

• 200,- Euro für Nicht-Mitglieder<br />

Anmeldeschluss:<br />

• 1. Juli <strong>2022</strong><br />

Nadine May, Tennistrainerin (DTB B-Lizenz)<br />

»<br />

Jetzt anmelden über das Online-Formular auf der Homepage unter<br />

www.bremerhockeyclub.de/sportcamp<br />

SPASS & ACTION<br />

OBERNEULAND 87


REGION BORGFELD<br />

Pastor Clemens Hütte (li.) und Sascha Riebe.<br />

Borgfelder Konfirmanden unterwegs auf dem Jakobsweg.<br />

Vor fast zwei Jahren startete Radio Bremen<br />

mit seinem Sender Bremen Vier eine<br />

Werbekampagne mit Sprüchen aus den<br />

Stadtteilen. Oberneuland war zum Beispiel<br />

mit dem Text „Ober-La-La-Land“ vertreten.<br />

Es erinnerte an einen seinerzeit laufenden<br />

Film. Sascha Riebe aus Borgfeld hatte dazu<br />

eine Idee. Ihm fiel der Titel eines Schlagers<br />

von Jürgen Drews dazu ein: „Ein Bett im<br />

Kornfeld“. Warum dann nicht „Ein Bett in<br />

Borgfeld“? Und prompt hingen bald danach<br />

Plakate mit seinem Text an den Straßenbahn-<br />

und Bushaltestellen in der Stadt. Eine<br />

witzige Werbung für Borgfeld. Ende letzten<br />

Jahres berichtete er dem Beirat über diese<br />

Aktion, verbunden mit dem Wunsch, das<br />

eine oder andere von den Plakaten könne<br />

doch irgendwo in Borgfeld aushängen. In<br />

einem Geschäft zum Beispiel. Er hatte ja<br />

noch ein paar. Die Idee kam im Beirat gut<br />

an, das war’s dann aber auch …<br />

Die zweite Geschichte fängt mit der<br />

Überlegung an: Gibt es vielleicht doch<br />

irgendwo in Borgfeld ein Bett, in dem man<br />

sich ausruhen kann?<br />

Borgfeld, erinnert man sich, liegt am<br />

Jakobsweg, an der Via Baltica. Einer der<br />

vielen Pilgerwege, die wie ein Netzwerk<br />

durch ganz Europa bis Puente la Reina im<br />

Baskenland führen. Von dort geht es für<br />

alle Pilger auf gleichem Weg weiter auf den<br />

JAKOBSWEG<br />

EIN BETT IN BORGFELD<br />

Genau betrachtet sind es zwei Geschichten, die hier<br />

erzählt werden. Eine über die Entstehung eines<br />

Plakats, die andere über den Jakobsweg nach<br />

Santiago de Compostela. Beides hängt miteinander<br />

zusammen. Aber der Reihe nach!<br />

letzten 675 Kilometern bis zur heiligen<br />

Stätte im spanischen Galicien. Lange Zeit<br />

eher wenig beachtet. Jedoch seit Harpe<br />

Kerkelings Buch über seine Pilgerreise „Ich<br />

bin dann mal weg“ befassen sich immer<br />

mehr Menschen mit dem Gedanken, eine<br />

Zeit lang alles hinter sich zu lassen. Unterwegs<br />

innere Einkehr zu halten, zu sich<br />

selbst zu finden. Gleichgültig, ob sie nun<br />

einer Religion angehören oder nicht. Und<br />

Der erste Eintrag im Pilgerbuch.<br />

es muss ja nicht gleich der ganze beschwerliche<br />

Weg bis zum Endziel sein. Mitunter<br />

mag es genügen, nur für ein paar Tage „abzutauchen“.<br />

Tatsächlich sind diese zahlreichen<br />

Wege abseits der großen Straßen<br />

sorgfältig registriert und kartiert. Im Internet<br />

gibt es umfangreiche Hinweise und<br />

Wegbeschreibungen.<br />

Die Via Baltica zum Beispiel ist die<br />

Fortsetzung des Pommerschen Jakobswegs<br />

von Kretinga in Litauen bis zum polnischen<br />

Teil von Usedom. Das Besondere bei<br />

diesem Weg, heißt es in einem der Führer:<br />

Hier sei konsequent versucht worden,<br />

preisgünstige Pilgerunterkünfte anzubieten,<br />

die sich in Gemeindehäusern oder in<br />

ähnlichen Einrichtungen befinden. In<br />

36 Tagesetappen werden die Pilger nach<br />

Osnabrück geleitet. Die 26. Etappe beginnt<br />

in Otterstedt und endet in Bremen-Borgfeld.<br />

Also gibt es doch ein Bett in Borgfeld?<br />

Clemens Hütte, Pastor der Kirchengemeinde,<br />

reduziert jedoch die Erwartungen.<br />

Ja, die Möglichkeit zum Übernachten gibt<br />

es schon, jedoch steht da lediglich eine<br />

Schlafcouch zur Verfügung. Tatsächlich,<br />

oben im alten Pastorenhaus in einer Ecke<br />

des ehemaligen Seminarraums neben der<br />

Wohnung des Küsters, da ist sie. Immerhin<br />

recht einladend für ein müdes Haupt. Auf<br />

einem Sideboard liegen ein paar Broschüren,<br />

eine Jakobsmuschel, der Stempel für den<br />

Pilgerpass und das Pilgerbuch. Der erste<br />

Eintrag dort ist vom 20. August 2008.<br />

Allerdings gab es damals die Beherbergung<br />

schon ein paar Jahre vorher. Pilger, die in<br />

Borgfeld übernachten, müssen morgens<br />

wieder früh aufstehen, denn im Erdgeschoss<br />

befindet sich der Kindergarten. Dort<br />

können sie sich, bevor die Kinder kommen,<br />

in der kleinen Küche einen Tee zubereiten,<br />

zur Toilette gehen und – was sie besonders<br />

88 OBERNEULAND


Das „Bett“ in Borgfeld: Die<br />

Pilgerunterkunft im alten<br />

Pastorenhaus der Kirchengemeinde<br />

Borgfeld.<br />

Weitere Einträge<br />

im Pilgerbuch.<br />

Links geht’s nach Borgfeld, geradeaus zu einer<br />

alternativen Unterkunft in Lilienthal.<br />

Die 26. Etappe der Via Baltika<br />

beginnt in Otterstedt und<br />

endet in Bremen-Borgfeld.<br />

zu schätzen wissen – duschen. Vor der<br />

Pandemie, weiß der Küster Dietmar Früchtenicht<br />

zu berichten, kamen um die zwanzig<br />

Pilger pro Saison ins Haus. Nur selten<br />

steht jemand einfach vor der Tür und<br />

begehrt Einlass. In der Regel melden sich<br />

Pilger einige Tage vorher an.<br />

Fast alle haben heutzutage<br />

ein Smartphone, was ihnen<br />

allein schon unterwegs bei<br />

der Orientierung hilft. Einmal<br />

war sogar eine Pilgerin<br />

aus Neuseeland hier, die<br />

tatsächlich den ganzen<br />

Weg bis nach Santiago de<br />

Compostela gehen wollte.<br />

Wegen der befürchteten<br />

Ansteckung durch das<br />

Corona-Virus waren die<br />

Übernachtungen in den letzten zwei Jahren<br />

stark eingeschränkt.<br />

Die Jakobsmuschel ist das Symbol der<br />

Pilger. Ihre Beziehung zum Apostel Jakobus<br />

ist allerdings unklar. Sie wird als Erkennungszeichen<br />

an der Kleidung getragen. In<br />

Einmal war<br />

sogar eine<br />

Pilgerin aus<br />

Neuseeland da,<br />

die den ganzen<br />

Weg bis nach<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

gehen wollte.<br />

stilisierter Form<br />

wie eine Sonne<br />

mit Strahlen, gelb auf blauem<br />

Grund, ist sie gleichzeitig ein Wegweiser<br />

auf der Strecke. Die „Sonne“ zeigt dabei die<br />

Richtung an, auf der es weitergeht. Die<br />

Pilger müssen freilich sehr<br />

aufmerksam sein, um sie<br />

auch wirklich wahrzunehmen.<br />

Eine gute Karte oder heutzutage<br />

eben das Smartphone<br />

helfen meist besser weiter.<br />

Zudem gibt es im Internet<br />

zahlreiche Wegbeschreibungen<br />

anderer Pilger, die die<br />

Strecke bereits gelaufen sind.<br />

Pastor Clemens Hütte<br />

kennt den Weg. Er trifft sich<br />

mit seinen Konfirmanden<br />

in Fischerhude und wandert auf dem<br />

gekennzeichneten Jakobsweg nach Borgfeld<br />

zurück. Mit dem einen oder anderen<br />

Abstecher zu interessanten Punkten.<br />

Dabei sollen die Smartphones zu Hause<br />

bleiben. Nebenher ein kleines Training,<br />

sich zu orientieren und seine Kräfte einzuteilen.<br />

Es ist nicht einfach, macht aber<br />

durchaus Spaß, unterwegs die blau-gelben<br />

Wegweiser zu entdecken. Beispielsweise in<br />

der Wümmeniederung hinter Ebbensiek,<br />

wo es links ab zum Campingplatz und am<br />

Binneboom-Museum vorbei in die Wiesen<br />

geht. Vor der Wümmebrücke an der Borgfelder<br />

Landstraße kann man sehen, dass<br />

man auf dem richtigen Weg war. Nun<br />

sind es nur noch gut 100 Meter bis zum<br />

Gemeindehaus, zum „Bett“ in Borgfeld.<br />

Sascha Riebe hat übrigens noch zwei<br />

von den Plakaten auf Lager. Mit 118,5 x<br />

175 Zentimetern haben sie allerdings ein<br />

beachtliches Format. Er würde sich freuen,<br />

wenn sie wettergeschützt im Ort (in einem<br />

Geschäft, im Ortsamt vielleicht) aushängen<br />

würden.<br />

Text: Eberhard Matzke,<br />

Fotos: Eberhard Matzke,Clemens Hütte<br />

OBERNEULAND 89


REGION BORGFELD<br />

„Jetzt müssen wir das Steuer<br />

herumreißen“, sagte Jörg Angerstein,<br />

der Geschäftsführer der Hans-Wendt-<br />

Stiftung. Denn wenn jetzt – trotz aller<br />

anderen Krisen – nichts für den<br />

Klimaschutz getan werde, wird es<br />

zu spät sein. Das gilt nicht nur für<br />

große Unternehmen, sondern ebenso<br />

im Kleinen.<br />

Insgesamt gab es 2.496 Euro – sowie Prämien für weitere<br />

Energieeinsparungen an die Leiterinnen der Kinderhäuser.<br />

HANS-WENDT-STIFTUNG<br />

ELF TONNEN CO 2 EINGESPART<br />

Bettina<br />

Newiger von<br />

ener:kita.<br />

Kalle, der<br />

Klima-Igel.<br />

Hanna, Dillen Nina<br />

und Melina am<br />

Hochbeet …<br />

… und mit ihren<br />

Tränken für durstige<br />

Hummeln.<br />

Alle sollen mitgenommen werden,<br />

um zu überlegen: Wo und wie<br />

kann Energie eingespart werden?<br />

Vielfach sind Veränderungen im<br />

Verhalten erforderlich. Das fängt<br />

bei den Kindern schon an.<br />

Die Hans-Wendt-Stiftung<br />

geht da mit gutem Beispiel<br />

voran. Zusammen<br />

mit der Beratung durch<br />

die ener:kita, einem Zweig<br />

der Bremer Klimaschutzagentur<br />

„energiekonsens“, gelang es der<br />

Stiftung in ihren neun Kindertagesstätten<br />

in Bremen innerhalb<br />

eines Jahres (April 2020<br />

bis März 2021) ihren Energieverbrauch<br />

um elf Tonnen CO 2 zu<br />

verringern. In den Einrichtungen wurden<br />

Heizungsanlagen, Kühlgeräte, Waschbecken,<br />

Fenster, Türen, Kücheneinrichtungen<br />

und Beleuchtung überprüft. Die Mitarbeiterinnen<br />

wurden beraten, wie sie mit einfachen<br />

Mitteln zu geringerem Energieverbrauch<br />

beitragen können. Technische<br />

Maßnahmen sind das Eine. Das Bewusstsein,<br />

selbst etwas zu tun, wird den Kindern<br />

und ihren Eltern weiter vermittelt. Die Stiftung<br />

habe dabei die Aufgabe, vorzudenken.<br />

Für Martin Grocholl, den Geschäftsführer<br />

von energiekonsens, könnte allerdings<br />

seitens der senatorischen Behörden mehr<br />

getan werden. Die Mittel aus der „Bundesförderkulisse“<br />

seien bereits nach einer<br />

Woche ausgeschöpft worden.<br />

Ende April trafen sich die Leiterinnen<br />

der neun Kinderhäuser auf dem Gelände<br />

der Stiftung in Borgfeld zu einem Workshop.<br />

Im Anschluss daran gab es Prämien<br />

von der Klimaschutzagentur für jedes einzelne<br />

Haus, gemessen an dessen Anteil zur<br />

Energieeinsparung. Insgesamt 2.496 Euro.<br />

Das Projekt wird weiter fortgeführt.<br />

Im Garten nebenan zeigten derweil die<br />

Ü3-Kinder der Kita Am Lehester Deich<br />

beim Anpflanzen und Aussäen alter Sorten<br />

von Erbsen, Radieschen und Möhren im<br />

Hochbeet und beim Aufstellen von Tränkstationen<br />

für Hummeln, wie sie lernen, mit<br />

der Natur umzugehen.<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

90 OBERNEULAND


CLAUS GÜLKE<br />

FRISCHER WIND<br />

Der CDU-Stadtbezirksverband Wümme hat einen<br />

neuen Vorsitzenden. Der Bankbetriebswirt Claus<br />

Gülke setzte sich mit 87,5 Prozent der Stimmen<br />

gegen Luc van der Smissen durch und löst<br />

Michael Keller ab, der nicht wieder kandidierte.<br />

Claus Gülke.<br />

Zu seinen Stellvertretern wählte die mit 40 Anwesenden<br />

gut besuchte Versammlung Theresa Gröninger aus<br />

Horn-Lehe und Johannes Klinckradt aus Borgfeld. Zu<br />

Beisitzern wurden gewählt: Justina Breitbarth, Markus<br />

Bersebach, Jörn Broeksmid, Ralph Dräger, Harald Graaf,<br />

Christian Kolowski, Dorothea Lutze, Dirk Porthun,<br />

Sarah Stoffels und Telly van der Smissen. Vorstandsmitglieder<br />

qua Amt sind die beiden Ortsvorsitzenden<br />

aus Horn, Stefan Quass, und Borgfeld, Gabi Piontkowski.<br />

Claus Gülke gab sich in seiner Antrittsrede kämpferisch.<br />

Nach zwei „besonderen“ Jahren, in denen viele<br />

Veranstaltungen ausfallen mussten, solle es nun wieder<br />

richtig losgehen.<br />

„Wir machen einen Neustart von Wümme“. Gülke<br />

wies darauf hin, dass der Stadtbezirksverband Wümme<br />

mit seinen 171 Mitgliedern der zweitgrößte Stadtbezirksverband<br />

innerhalb des CDU-Kreisverbandes Bremen-<br />

Stadt sei. „Unsere Stimme hat Gewicht, im Stadtteil und<br />

auch innerhalb der Partei“, sagte der 47-Jährige. Der<br />

Wahlkampf für die Bürgerschafts- und Beiratswahlen<br />

im Mai 2023 beginne jetzt. Gemeinsam mit seinem<br />

neugewählten Vorstand plant Gülke themenspezifische<br />

Stammtische, beispielsweise zum Thema Ukraine mit<br />

dem CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Röwekamp,<br />

der im Verteidigungsausschuss des Deutschen<br />

Bundestages sitzt.<br />

Auch das Gesellige solle künftig nicht zu kurz<br />

kommen. So sei am 11. Juni eine Boßeltour mit anschließendem<br />

Essen geplant. Auch Nichtmitglieder seien<br />

herzlich eingeladen. Anmeldungen sind über die E-Mail<br />

von Claus Gülke unter clausguelke@hotmail.com<br />

möglich.<br />

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Heiko Strohmann,<br />

Gastredner der Versammlung, bot die Unterstützung<br />

der Fraktion in ortspolitischen Fragen an.<br />

CDU-ORTSVERBAND BORGFELD<br />

GABI PIONTKOWSKI<br />

ERNEUT GEWÄHLT<br />

v.l.: Gabi Piontkowski,<br />

Helga Bramsiepe,<br />

Hans Claussen, Birgit<br />

Wellhausen, (dahinter)<br />

Jörn Broeksmid,<br />

Jannis Fricke, Telly van<br />

der Smissen, Ralf<br />

Behrend, Wolfgang<br />

Klüver und Matthias<br />

Stelljes.<br />

Die 53-jährige Juristin Gabi Piontkowski wurde auf der Jahreshauptversammlung<br />

des CDU-Ortsverbandes Borgfeld mit großer Mehrheit<br />

erneut zur Ortsvorsitzenden gewählt. Als ihr Stellvertreter wurde der<br />

selbstständige Spediteur Ralf Behrend ebenfalls mit großer Mehrheit in<br />

seinem Amt bestätigt.<br />

Zu Beisitzern wählten die CDU-Mitglieder: Jörn Broeksmid, Hans<br />

Claussen, Gertrud Fiege, Jannis Fricke, Matthias Stelljes, Telly van<br />

der Smissen und Birgit Wellhausen. Helga Bramsiepe wurde zur Mitgliederbeauftragten<br />

des Ortsverbandes gewählt.<br />

In den letzten beiden Jahren stand im Mittelpunkt der Arbeit der CDU-<br />

Beiratsfraktion die Neugestaltung des Einzelhandelskonzeptes, wie<br />

CDU-Fraktionssprecher Jörn Broeksmid betonte. Die CDU-Fraktion habe<br />

sich für eine Einbeziehung des Viohl-Geländes in die Ortsmitte und die<br />

Erweiterung des Baumarktgeländes um weitere Einzelhandelsgeschäfte<br />

und dringend benötigte Wohnungen stark gemacht. Er kritisierte die<br />

mangelnde Unterstützung des Senats, der entgegen der Beschlusslage<br />

des Beirates die Erweiterung der Ortsmitte nicht in den Flächennutzungsplan<br />

aufgenommen habe. Weitere Schwerpunkte der Arbeit der Beiratsfraktion<br />

seien die Ausbesserung der Geh- und Radwege, die Pflege des<br />

Straßenbegleitgrüns, die kindgerechte Gestaltung der Spielplätze und der<br />

Einsatz für mehr Sauberkeit und gefühlte Sicherheit im Ortsteil gewesen.<br />

Als künftige Arbeitsschwerpunkte von CDU-Ortsverband und Beiratsfraktion<br />

nannten Broeksmid und Piontkowski übereinstimmend neben<br />

der Sauberkeit die Sicherheit des Ortsteils, die weitere Sanierung der<br />

Gehwege und die Verkehrsberuhigung in Borgfelder Wohngebieten und<br />

ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die Lilienthaler Heerstraße.<br />

Gabi Piontkowski<br />

Gabi Piontkowski<br />

OBERNEULAND 91


1 4<br />

3<br />

5<br />

2<br />

6<br />

8<br />

FüR EIN<br />

ZWEITES<br />

WOHNZIMMER<br />

9<br />

7<br />

11<br />

…ein absoluter<br />

Hingucker…<br />

10<br />

92 OBERNEULAND


Frühstücken im Freien oder Entspannen nach Feierabend.<br />

Wer einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten hat, kann<br />

es sich jetzt so richtig gut gehen lassen!<br />

1. Tisch mit Charakter<br />

Ist es ein Tisch? Ein Pflanzgefäß? Oder ein Tisch mit<br />

Weinkühler? Nein, es ist Bakkes – der all das vereint!<br />

Erhältlich über www.fatboy.com<br />

2. Pretty – dieser Carpretty<br />

Antistatische Designerteppich für den Außenbereich, 200 x 290 cm.<br />

Leicht zu reinigen, weich, wasser- und wetterfest und UV-beständig.<br />

Erhältlich über www.fatboy.com<br />

3. Entspannen wie im Süden<br />

Der Weishäupl Cabin Liegestuhl Deluxe ist ausgestattet mit komfortablen<br />

Armlehnen und einer Verstellfunktion. Der Kunstfaserstoff ist<br />

robust, farbecht und witterungsbeständig. Besonders gut für den<br />

Außenbereich geeignet.<br />

Gesehen bei casa di mobili, Straßentor 2, D- 27726 Worpswede, Telefon 04792 9445<br />

4. Curvy Pot<br />

Der Curvy Pot XM lässt Pflanzen zum strahlenden Hingucker werden.<br />

Optional kann ein Holzdeckel diesen beleuchteten Pflanzkübel auch<br />

in einen Beistelltisch umfunktionieren. Er ist mit einem LED-Modul<br />

(6 W) inklusive Farbwechselfunktion, Fernbedienung (Knopfzelle<br />

Batterie 3V Lithium enthalten) und 5 m Kabel ausgestattet.<br />

Gesehen bei casa di mobili, Straßentor 2, D- 27726 Worpswede, Telefon 04792 9445<br />

5. Kerze im Glas<br />

Super hochwertige Kerze im eleganten Design von Home Society.<br />

Diese Kerze überzeugt durch ihre Optik und einer langen<br />

Brenndauer. In verschiedenen Farben erhältlich.<br />

Erhältlich bei GLÜCKSM<strong>OM</strong>ENT, Borgfelder Heerstraße 42b, 28357 Bremen,<br />

Telefon: 0421 27639999<br />

Ligne Roset · Am Wall 168 · 28195 Bremen · Tel. 0421 32 39 32<br />

E-Mail: bremen@ligne-roset.de<br />

Inh. Roset Möbel GmbH · Industriestraße 51 · 79194 Gundelfingen<br />

6. Troll<br />

Die Troll Outdoorleuchte von Sompex punktet mit stylisher Plissee-<br />

Optik und mit energiesparenden LEDs. Die Designleuchte ist in<br />

vielen bunten Farben und als Tisch- oder Stehleuchte erhältlich.<br />

Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />

7. Happy Wine<br />

Wunderbare Weine aus der Pfalz mit unterhaltsamen Etiketten für<br />

viele Anlässe. Die Happy Wine Collection von COSTOLUTO ist<br />

Lebensfreude pur und zaubert ein Lächeln ins Gesicht.<br />

Erhältlich bei GLÜCKSM<strong>OM</strong>ENT, Borgfelder Heerstraße 42b, 28357 Bremen,<br />

Telefon: 0421 27639999<br />

8. Life is a beach<br />

Die Muster von flowers for friends wirken wie auf Capri. Nicht nur<br />

auf den Kleidern und Taschen des Labels, sondern nun auch auf<br />

einer Kissen-Kollektion für den Innen- und Außenbereich.<br />

Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen,<br />

Telefon: 0421 95800138<br />

9. Guter Stoff<br />

Kissenhüllen in 50x50 cm: Cosmopolitan & Moijto in feinster<br />

Webstoff-Qualität auf der Vorderseite, uni-farbig auf der Rückseite.<br />

Gesehen bei casa di mobili, Straßentor 2, D- 27726 Worpswede, Telefon 04792 9445<br />

10. Cargo<br />

Anstelle der bekannten Sompex Kerze setzt die Cargo Outdoorlaterne<br />

auf viele kleine LEDs, versteckt auf der Unterseite des Dachs. Geeignet<br />

für den Außenbereich und Regen und Spritzwasser geschützt.<br />

Gesehen im SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen, Telefon: 0421 67318617<br />

Text und Fotos: MM/Hersteller<br />

11. Schatzinsel für den Tisch<br />

Sommerliches Design Jolie von Pip Studio mit exotischen Pflanzen,<br />

bunten Früchten und Reihern mit goldenen Punkten<br />

Gesehen bei Haar Tisch + Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal,<br />

Telefon: 04298 916522<br />

OBERNEULAND 93


DAS NEUE ANKLEIDEZIMMER<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

Ordnung<br />

Planung ist das A und O für<br />

das maßgeschneiderte Ankleidezimmer.<br />

Foto: Cabinet<br />

Ankleidezimmer? Ist das nicht<br />

der pure Luxus für Wohnanlagen<br />

von schlossähnlichem Ausmaß?<br />

Nein, ist es nicht. Das moderne Ankleidezimmer<br />

ist Ordnungssystem und<br />

Optimierungsfaktor, ein Upgrade fürs Wohn-<br />

Feeling! Der freie Blick auf Kleidung, Schuhe<br />

und Accessoires eröffnet uns Möglichkeiten – er<br />

lässt uns viel mehr kombinieren, er bringt uns auf<br />

Ideen. Im Ankleidezimmer können wir uns vollkommen<br />

auf Sinn und Zweck eben dieses Raumes konzentrieren.<br />

94 OBERNEULAND


Wenn Kleidung & Co. ins Ankleidezimmer<br />

umziehen, ergibt sich<br />

zudem ein klarer Vorteil für den<br />

restlichen Wohnbereich: Es liegt<br />

schlichtweg nirgendwo mehr etwas herum,<br />

viele Bereiche sehen nun „aufgeräumter“<br />

aus. Der Schlafbereich zum Beispiel wirkt<br />

ohne Kleiderschrank, Kommode und Regal<br />

noch einmal deutlich großzügiger – und er<br />

strahlt eine ganz andere Ruhe aus! Denn<br />

überfüllte Schränke und überquellende<br />

Regale sind nun vollkommen passé. Stattdessen:<br />

kleidsame Klarheit.<br />

Wo aber passt ein Ankleidezimmer hin?<br />

Es bietet sich an, Räume umzunutzen oder<br />

neu zu nutzen. Brauchen wir den Abstellraum<br />

tatsächlich als solchen oder lässt er<br />

sich nicht viel besser sinnvoll umgestalten?<br />

Die Kinder sind aus dem Haus – was<br />

machen wir aus den früheren Kinderzimmern?<br />

Lässt sich die ungenutzte Fläche am<br />

oberen Ende des Treppenhauses nicht in<br />

einen Raum verwandeln? Ein Ankleidezimmer<br />

lässt sich auch in einer kleinen<br />

Kammer gleichsam als begehbarer Kleiderschrank<br />

einrichten. Oder in einem abgetrennten<br />

Bereich des Schlafzimmers –<br />

Leichtbauwände haben dabei ihren großen<br />

Auftritt. Kaum ein Bereich, der sich mit<br />

guter Planung nicht in ein Ankleidezimmer<br />

verwandeln ließe, vorausgesetzt, er ist nicht<br />

des Wohlfühlfaktors optimal, sondern<br />

auch, weil es die Farben unserer Outfits<br />

unverfälscht wiedergibt. Natürlich sollten<br />

Kleider, Blusen und Anzüge ansonsten<br />

möglichst vor Tageslicht geschützt aufbewahrt<br />

werden – aber beim Auswählen und<br />

Ankleiden selbst kann natürliches Licht<br />

eine große Hilfe sein. Schön also, wenn<br />

unser Ankleidezimmer neben einem<br />

smarten Lichtsystem (vorzugsweise LED,<br />

warmes Licht – ganz wichtig: indirekte<br />

Beleuchtung) auch eine Tageslichtquelle<br />

hat, ein Oberlicht oder ein Fenster zum<br />

- Parkett<br />

- Laminat<br />

- Teppich<br />

- Linoleum<br />

- Gardinen<br />

Beispiel. Gibt es kein Fenster, dann lässt<br />

sich natürliches Licht auch mit einer Tageslichtlampe<br />

simulieren. Wenn wir in unser<br />

Ankleidezimmer kommen, wollen wir aber<br />

nicht nur von schönem Licht empfangen<br />

und umschmeichelt werden, sondern auch<br />

von einer klaren Ordnung. Struktur ist<br />

wichtig, damit wir den Überblick behalten.<br />

Schränke und Kleiderstangen, Regalsysteme,<br />

Schubladen und Fächer helfen uns,<br />

die Garderobe übersichtlich zu ordnen.<br />

Wer möchte schon lange nach der<br />

Lieblingsbluse suchen?<br />

Fachgerecht aus<br />

einer Hand!<br />

- Plissees<br />

- Rollos<br />

- Insektenschutz<br />

- Markisen<br />

- Balkonbespannung<br />

- Polsterarbeiten<br />

- Asbestsanierungen<br />

- Bettenreinigung<br />

- Teppichreinigung<br />

- Federbettenherstellung<br />

Kaum ein Bereich, der sich mit<br />

guter Planung nicht in ein<br />

Ankleidezimmer verwandeln ließe.<br />

gar zu klein. Der neu ausgebaute Dachboden,<br />

dazu ein raffiniert durchdachtes<br />

Regalsystem – perfekt! Ein Mindestmaß<br />

an Fläche aber sollte es schon geben, um<br />

eine sinnvolle, zweckmäßige Struktur zu<br />

schaffen. Als Faustregel gilt bei Raumplanern,<br />

von mindestens drei Quadratmetern<br />

für eine Person auszugehen. Ein<br />

Ankleidezimmer für zwei sollte folglich<br />

wenigstens sechs Quadratmeter haben,<br />

eine Grundfläche von sieben oder acht<br />

Quadratmetern wäre natürlich noch<br />

schöner, wenn es denn über den begehbaren<br />

Kleiderschrank hinausgehen sollte.<br />

Besser: zwölf Quadratmeter. Apropos –<br />

schön (nämlich: schön praktisch) ist es<br />

auch, wenn der Ankleideraum nicht allzu<br />

weit vom Schlafbereich und vom Bad<br />

entfernt ist. Alle drei zusammen – Schlafzimmer,<br />

Bad, Ankleide – ergeben eine<br />

richtige Wohlfühl- und Outfit-Kombi!<br />

Eine entscheidende Rolle spielt dabei<br />

das Licht. Tageslicht ist nicht allein wegen<br />

28832 Achim-Uphusen · Uphuser Heerstr. 99-101<br />

Telefon (0 42 02) 8 12 11 · Fax (0 42 02) 24 92<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag von 10-18 Uhr,<br />

www.boeckmann-achim.de<br />

info@boeckmann-achim.de<br />

OBERNEULAND 95


System Cornice fügt sich passgenau in jedes Raummaß, jeden Schrank und jede<br />

Nische ein und wird nach speziellem Aufmaß als Unikatlösung gefertigt. Foto: raumplus<br />

Perfekt: Der neu ausgebaute Dachboden,<br />

dazu ein raffiniert durchdachtes<br />

Regalsystem. Foto: Cabinet<br />

Als Faustregel für das Ankleidezimmer<br />

gilt bei Raumplanern, von mindestens<br />

drei Quadratmetern für eine Person<br />

auszugehen. Foto: Cabinet<br />

ONLINE-PLANUNGSTOOLS<br />

Hilfreich ist es, vor der Planung des<br />

Ankleidezimmers einmal alles auszubreiten<br />

und in Gedanken zu ordnen: Wie viele<br />

Schuhe habe ich, wie viele Hosen, wie viele<br />

Pullover? Wie viel Platz brauche ich wofür,<br />

welche Art von Stauraum sollte es jeweils<br />

sein? Was kommt in offene Elemente, was<br />

verschwindet in Laden, Fächern und hinter<br />

Türen, vielleicht gar unter hier höchst<br />

praktischen Schiebetüren? Sind Dachschrägen<br />

und Winkel zu bedenken und zu<br />

integrieren? Wo sollen zentrale Elemente<br />

wie beispielsweise ein großer Kleiderschrank<br />

stehen? Was kommt möglicherweise<br />

später noch mit ins Zimmer? Weitere<br />

wichtige Punkte: Licht, Spiegel, Sitzgelegenheiten<br />

wie kleine Hocker. Nicht den<br />

Platz fürs Sockenkörbchen vergessen!<br />

„Wir fertigen auf den Millimeter genau<br />

und berücksichtigen auch noch die kleinsten<br />

Ausstattungsdetails“, heißt es bei der<br />

Bielefelder AN Collection GmbH, deren<br />

Ars Nova Collection seit mehr als zwei<br />

Jahrzehnten für intelligente Systemmöbel<br />

steht. „Walk in“ etwa ist „ein raumbildendes<br />

Systemmöbel für begehbare Kleiderschränke<br />

und Wohnbereiche“ mit einer flexiblen<br />

Rahmenkonstruktion aus Glas, Metall und<br />

Holz. Ergebnis: „Ein architektonisches<br />

‚Wechselspiel‘ von Offenheit, Semi-Transparenz<br />

und Geschlossenheit.“ Cabinet,<br />

Kerpener Hersteller maßgefertigter Gleittürenschränke,<br />

setzt beispielsweise auf ein<br />

„hochwertiges Auszugssystem mit Aluminiumrahmen,<br />

in das 20 beziehungsweise<br />

32 Hosenhalter eingesetzt werden können.“<br />

Und weiter: „Diese sind natürlich gummiert,<br />

damit die Hosen nicht herunterrutschen.<br />

Außerdem nimmt das System herausnehmbare<br />

Leinen-Wäschetaschen mit waschbarem<br />

Etliche Hersteller bieten Online-Planungstools an, die bei der Vorbereitung entscheidende<br />

Anregungen geben können – der Bremer Hersteller raumplus zum Beispiel:<br />

https://www.raumplus.de/schrankplanung/tipps-und-tricks#c439 oder das Unternehmen<br />

Frank Schranksysteme: https://www.frank-schranksysteme.de/schrankplaner/<br />

Innenfutter auf, so dass auch schmutzige<br />

Wäsche problemlos untergebracht werden<br />

kann. Leinenbezogene, oben offene<br />

Schachteln mit Echtglasfenstern und Lederlaschen<br />

in den Farben Grau, Englisch-Grün<br />

und Marineblau sorgen für Ordnung. “<br />

Ausziehbar und auf Metallbügeln gleitend<br />

bieten sie ihre Dienste an – „etwa für<br />

Accessoires, Feinwäsche oder Strümpfe“.<br />

Zur stil- und sinnvollen und zugleich<br />

flexiblen Unterbringung von Handtaschen<br />

gibt es „magnetisch an der Schrankrückwand<br />

befestigte Fächer und Haken.“ Die<br />

Planung, sie ist das A und O für das maßgeschneiderte<br />

Ankleidezimmer. Für Systeme<br />

mit Türen und Laden spricht, dass ein<br />

Raum damit immer aufgeräumt wirkt und<br />

alles lichtgeschützt verwahrt werden kann.<br />

Hemden und Anzüge, Blusen und Kleider<br />

fühlen sich in Hängesystemen besonders<br />

wohl. Sollen auch Bettwäsche und<br />

Handtücher mit ins neue Ankleidezimmer<br />

ziehen? Dann die Details: Schuhregal und<br />

Schalbügel, Schmuckkasten und Krawattenfach,<br />

Gürtelfächer und Hutablagen.<br />

Ordnung ist bekanntlich das halbe<br />

Leben – und im Ankleidezimmer sogar<br />

96 OBERNEULAND


noch ein bisschen mehr! Beispiel: die Aufteilung<br />

der Stauraumzonen. Einrichtungsexperten<br />

empfehlen, bis zu einer Höhe von<br />

etwa 60 Zentimetern Dinge zu lagern, die<br />

nicht jeden Tag gebraucht werden: Decken<br />

und Taschen, Koffer und selten Getragenes<br />

zum Beispiel. Die Zone darüber, die bis zu<br />

einer Höhe von etwa 170 Zentimetern<br />

reicht, erreichen wir besonders bequem<br />

und einfach. Hier also ist der Platz für alles,<br />

Einrichtungsexperten<br />

empfehlen, bis zu einer<br />

Höhe von etwa 60 cm<br />

Dinge zu lagern, die<br />

nicht jeden Tag<br />

gebraucht werden.<br />

was zum täglichen Bedarf gehört. Apropos:<br />

Ein Schrank für Hemden, Blusen, Kleider<br />

braucht mindestens eine Tiefe von 60 Zentimetern.<br />

Und wiederum darüber finden<br />

dann Fächer für Bettwäsche, Handtücher<br />

& Co. ihren Platz. Für eine besonders einfache<br />

Erreichbarkeit der Dinge kann ein<br />

Kleiderlift sorgen.<br />

Der Bremer Hersteller raumplus hat mit<br />

dem Raumgliederungssystem Cornice,<br />

das coole Design mit cleveren Lösungen<br />

kombiniert und ein raffiniertes Programm<br />

entwickelt. Kernpunkt ist das „Zusammenspiel<br />

von innovativer Technik und neuartigen<br />

Materialien“, wie es bei raumplus heißt. Zu<br />

diesem Zweck werde „eine in der Höhe frei<br />

wählbare Aluminiumrahmen-Konstruktion<br />

je nach Wunsch und Einsatzzweck mit verschiedenen<br />

Kommodenmodulen sowie mit<br />

speziellen Leichtbau-Böden, Drehrahmen<br />

und Rollböden bestückt.“ Und: „Eine<br />

Rückwand mit besonders wohnlicher Ausstrahlung<br />

gehört genauso zu den Optionen<br />

des von Burkhard Hess und Gerhard Bernhold<br />

entwickelten Cornice wie ein Sockel<br />

für das gesamte Regalsystem.“ Die Leichtbauböden<br />

werden an nahezu unsichtbaren,<br />

im System liegenden Trägern befestigt und<br />

können in jeder Wunschposition arretiert<br />

werden, so der Hersteller.<br />

Kurzum: „Der begehbare Schrank verbindet<br />

maßgerechten Stauraum mit wohlgeordnetem<br />

Überblick und komfortablem<br />

Zugriff.“ Als „freistehende Ergänzung seiner<br />

vielfältigen Innen- und Regalsysteme“<br />

stellt raumplus zudem mit seinem Sideboard<br />

Legno eine Insellösung, die im Ankleidezimmer<br />

einen starken Akzent setzt:<br />

„In komfortabler Höhe bietet das zentral<br />

platzierte Möbel Zugriff von allen Seiten.“<br />

Text: Claudia Kuzaj<br />

OBERNEULAND 97


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

Personen, die ihre alten Dachfenster gegen energieeffiziente<br />

Modelle austauschen, können dank staatlicher<br />

Förderprogramme beachtliche Zuschüsse für Produktund<br />

Handwerkerkosten erhalten. Fotos: djd/Velux<br />

MIT ZUSCHÜSSEN FÄLLT DIE ENTSCHEIDUNG FÜR<br />

HOCHWERTIGE DACHFENSTER LEICHTER<br />

MEHR ENERGIE-<br />

EFFIZIENZ FüR<br />

WENIGER GELD<br />

Der zwischenzeitliche Stopp der Bundesförderung<br />

für energieeffizientes Bauen sorgte für<br />

Aufsehen. Doch dies betraf in erster Linie die<br />

Unterstützung im Bereich des Neubaus. Für<br />

die energetische Sanierung und damit unter<br />

anderem für den Austausch alter Dachfenster<br />

stehen weiterhin Mittel bereit. Damit wird<br />

es möglich, höherwertige Fenster für einen<br />

geringeren Preis zu bekommen und durch<br />

das Sanieren auch noch einen persönlichen<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />

Zu den bekanntesten Programmen zählt die steuerliche<br />

Förderung gemäß Einkommensteuergesetz.<br />

Eigentümer von Wohngebäuden erhalten demnach<br />

20 Prozent der Kosten, verteilt auf drei Jahre, über<br />

ihre Steuererklärung zurück.<br />

98 OBERNEULAND


Der Staat fördert den Einbau energieeffizienter Dachfenster, sodass<br />

Modelle mit besseren Wärmedämmwerten zu einem vergleichsweise<br />

günstigen Preis erhältlich sind. Foto: djd/Velux<br />

Zuschüsse für energieeffizientes<br />

Modernisieren<br />

Um die Kosten für neue Dachfenster geltend<br />

machen zu können, müssen diese einen Wärmedämmwert<br />

(U-Wert) von 1,0 oder niedriger haben.<br />

Daneben besteht die Möglichkeit, aus der Bundesförderung<br />

für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse<br />

oder zinsgünstige Kredite inklusive Tilgungszuschuss<br />

zu nutzen.<br />

Wichtig dabei: Diese Förderung muss vor Baubeginn<br />

beantragt und ein Energieberater beauftragt<br />

werden. Die für das Bauvorhaben investierte Summe<br />

muss 2.000 Euro oder mehr betragen, das Gebäude<br />

mindestens fünf Jahre alt sein.<br />

Ein Beispiel verdeutlicht, wie sehr Eigentümer<br />

bei der Sanierung ihres Hauses profitieren können:<br />

Wenn jemand plant, ein altes Dachfenster etwa gegen<br />

ein neues Klapp-Schwingfenster zu tauschen, und<br />

sich dabei für eine energieeffiziente Verglasung entscheidet,<br />

sind die Kosten dank des 20-prozentigen<br />

Zuschusses rund 450 Euro niedriger als bei einer<br />

Standardverglasung. Darüber hinaus reduzieren sich<br />

aufgrund des geringeren Energieverlusts dauerhaft<br />

die Heizkosten.<br />

Fördermöglichkeiten online prüfen<br />

Hinzu kommen noch die einmaligen Kosten für<br />

den Energieberater.<br />

Tipp: Wenn gleich mehrere Dachfenster erneuert<br />

werden, reduziert sich der Anteil des Energieberater-<br />

Honorars pro Fenster entsprechend. Zudem sind<br />

auch die Ausgaben für diese Beratung förderfähig –<br />

der Staat zahlt einen Zuschuss von 50 Prozent oder<br />

maximal 5.000 Euro.<br />

www.velux.de/förderung<br />

OBERNEULAND 99


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

Spanische<br />

Keramikfliesen<br />

sind<br />

wahre Küchenschätze<br />

Foto: epr/Tile of Spain/Todagres<br />

Entscheidet man<br />

sich bei der Einrichtung<br />

für spanische<br />

Keramikfliesen, sind<br />

viele Sorgen unbegründet.<br />

Denn Feinsteinzeug<br />

macht im Kücheneinsatz dank einer großen<br />

Auswahl an unterschiedlichen Designs und Formaten<br />

optisch viel her und überzeugt zudem mit vielfältigen<br />

Eigenschaften. Es ist nahezu undurchlässig für Wasser<br />

und andere Flüssigkeiten und absolut kratzbeständig.<br />

Da die Oberflächen zudem extrem feuer- und hitzeresistent<br />

sind, kann sogar ein heißer Topf bedenkenlos auf<br />

den Platten abgestellt werden. Außerdem braucht man<br />

nicht mehr als Wasser und etwas Spülmittel, um fast<br />

jeden Fleck rückstandslos zu entfernen.<br />

www.tileofspain.de<br />

Foto: epr/Parador<br />

Vinyl: Ein Boden,<br />

viele Vorteile<br />

Wird ein Bodenbelag<br />

gesucht, der sehr hohe<br />

Qualität in den Wohnraum<br />

bringt und gleichzeitig<br />

eine individuelle<br />

Gestaltung zulässt, ist<br />

Vinyl die Lösung.<br />

Ob in großen Räumen, Wintergärten, über Fugen hinweg<br />

oder bei bodentiefen Fenstern, der Untergrund macht in<br />

jedem Raum eine gute Figur, was durch seine geringe<br />

Aufbauhöhe und Dimensionsstabilität unterstützt wird.<br />

Hersteller bieten ein umfangreiches Portfolio an, wobei<br />

sich alle an aktuellen Trends orientieren und sich harmonisch<br />

in jeden Stil einfügen.<br />

www.parador.de<br />

> Ohne Kabel, sauber installiert<br />

- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />

> Einfach und komfortabel zu bedienen<br />

Rahmann OHG<br />

Meisterbetrieb & Ingenieurbüro in 3. Generation<br />

Schwachhauser Heerstr. 1 · 28203 Bremen<br />

Wir beraten Sie gern! Kontaktieren Sie uns!<br />

Vertrauliche Beratung & Montage inhabergeführt unter:<br />

Telefon 04 21 - 7 18 41, E-mail: info@rahmann-hb.de<br />

www.rahmann-bremen.de<br />

Moderne Wärmepumpen<br />

können<br />

auch kühlen<br />

Eine Heizung, die auch kühlen<br />

kann. Namhafte Herstellern<br />

bieten Wärmepumpen-<br />

Heizungsanlagen an, die nicht nur in den Wintermonaten<br />

für angenehme Raumtemperaturen sorgen, sondern auch<br />

an heißen Sommertagen eingesetzt werden können.<br />

Dann nämlich wird kühles Wasser durch die Fußbodenheizung<br />

geleitet, sodass den Wohnräumen die Wärme<br />

entzogen wird – ganz ohne klassische Klimaanlage. Das<br />

Beste: Wärmepumpen sind förderfähig! So übernimmt<br />

der Staat 35 Prozent der gesamten Investitionskosten,<br />

wenn die Wärmepumpe eine Gasheizung ersetzt und<br />

sogar 45 Prozent beim Austausch einer alten Ölheizung.<br />

www.stiebel-eltron.de/foerderung<br />

Foto: epr/STIEBEL ELTRON<br />

100 OBERNEULAND


Nur das Beste<br />

für meine Garage...<br />

Bei der Entscheidung für das<br />

richtige Garagentor muss die<br />

Frage geklärt sein, welche<br />

Öffnungsrichtung gewünscht ist. Kaum Platz dafür benötigen<br />

Sektionaltore. Die einzelnen Sektionen, aus denen das<br />

Tor besteht, sind durch Scharniere miteinander verbunden.<br />

Dadurch lässt es sich ganz mühelos auf- und wieder zuschieben.<br />

Während Deckensektionaltore senkrecht nach<br />

oben öffnen, setzen Seitensektionaltore neue technische<br />

Maßstäbe. Ihr praktischer seitlicher Öffnungsmechanismus<br />

bringt ausreichend Freiraum unter der Garagendecke mit.<br />

So können auch höhere Fahrzeuge dort untergestellt oder<br />

eventuell auch Surfbretter an der Decke befestigt werden.<br />

www.scheurich24.de<br />

Foto: epr/Scheurich24.de<br />

IHRE ANSPRECHPARTNER<br />

IN ALLEN IMMOBILIENFRAGEN<br />

Björn & Gerd Jeschke<br />

Reinthalerstraße 17 A · D-28213 Bremen<br />

Telefon 0421 - 2 23 56 70 · Telefax 0421 - 2 23 56 71<br />

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www.bremer-hanse-immobilien.de<br />

Foto: epr/BetonBild<br />

Beim Bauen mit Beton den<br />

CO 2 -Fußabdruck verringern<br />

Beton, eine Mischung aus Sand, Kies, Wasser<br />

und Zement, hat viele gute Materialeigenschaften.<br />

Der Baustoff überzeugt mit einem<br />

natürlichen Schall-, Brand- und Feuchteschutz<br />

und zeichnet sich auch dadurch aus, dass<br />

in der Umgebungsluft vorhandenes CO 2 in<br />

das Materialgefüge des Betons eindringt<br />

und dort chemisch gebunden werden kann.<br />

In einer physikalisch-chemischen Reaktion<br />

reagiert das CO 2 mit dem Zementstein und wird<br />

(wieder) zu Calciumcarbonat (CaCo 3 ) – man nennt<br />

das Recarbonatisierung des Betons. Auch die hervorragende<br />

Wärmespeicherkapazität des massiven Baustoffs<br />

trägt zum Klimaschutz bei: Bauteile aus Beton<br />

nehmen viel Wärme auf, bevor sie diese wieder an die<br />

Umgebung abgeben. In den Wohnräumen wird es im<br />

Sommer also nicht zu warm und im Winter nicht zu<br />

kalt – das hilft beim Energiesparen.<br />

www.beton.org.<br />

L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />

Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />

Tel. 0421 25 08 16 · Fax 0421 25 <strong>06</strong> 35 · info@howald.de<br />

www.howald.de<br />

Garagentore und Antriebe<br />

Zäune · Treppen · Geländer<br />

Balkone · Fenstergitter<br />

UVV Überprüfungen<br />

Reparaturen · Schweißarbeiten<br />

Dacheindeckung<br />

ohne Wartezeit<br />

Dacheindeckung ohne<br />

langes Warten: Metalldachpfannen<br />

sind nach<br />

wie vor sehr gut erhältlich.<br />

Auch sonst überzeugt<br />

das Metalldach als langlebige und pflegeleichte<br />

Alternative. Nicht nur sind Metalldachpfannen witterungsbeständig,<br />

robust und sturmsicher; sie punkten auch<br />

mit ihrem sehr geringen Gewicht. So gestaltet sich die<br />

Montage einfach und schnell. Außerdem eignen sich<br />

die Leichtgewichte (nur etwa 5 kg/m2) insbesondere<br />

auch zur Sanierung eines alten Daches sowie für<br />

Gebäude mit einer Dachneigung von weniger als 20 Grad.<br />

Hergestellt in Deutschland fallen für die Lieferung nur<br />

kurze Transportwege an.<br />

www.luxmetall.de<br />

Foto: epr/Luxmetall<br />

OBERNEULAND 101


IMMOBILIEN + WOHNEN<br />

FLACHDACHSANIERUNG<br />

SOLARNUTZUNG<br />

MIT EINPLANEN...<br />

Eine Solaranlage auf dem eigenen Dach ist attraktiv.<br />

Dabei bieten Flachdächer beste Voraussetzungen für<br />

Photovoltaik-Anlagen, um Sonnenenergie in Strom<br />

umzuwandeln. Auf drei Fakten sollten die Eigentümer<br />

achten.<br />

Ausrichtung und Neigung<br />

der Solarmodule<br />

Flachdächer haben keine Nordseite. Ohne Eigenverschattung<br />

sind sie zumeist in ihrer ganzen Fläche<br />

nutzbar. Inzwischen wird auch in Ost-West-Ausrichtung<br />

montiert, um z.B. am Vormittag und späten Nachmittag<br />

Strom produzieren zu können. Für eine optimale Flächennutzung<br />

liegen die Neigungswinkel je nach örtlichen<br />

Gegebenheiten und Platzbedarf zwischen 15 und 35 Grad.<br />

Anforderungen für Dachkonstruktion<br />

und Dämmung<br />

Mit einer PV-Anlage auf dem Flachdach ändern sich die<br />

Anforderungen und die Lasteinträge in die Dachkonstruktion.<br />

Das Montagesystem sollte optimal auf die Dachgegebenheit<br />

angepasst sein, statische Vorgaben geprüft<br />

und die Module sturmsicher verankert werden. Schneeschichten<br />

schaden den Solarmodulen nicht, solange die<br />

Last gleichmäßig verteilt ist. Das genutzte Dach muss<br />

mit einer hochwertigen, dauerhaften Abdichtung und<br />

einer druckfesten und widerstandsfähigen Dämmung<br />

ausgerüstet sein. Ist das nicht der Fall, wird die Dämmschicht<br />

im Laufe der Zeit durch die Beanspruchung immer<br />

mehr zusammengedrückt, die Abdichtung beschädigt und<br />

das Dach somit undicht. Hoch bis sehr hoch druckbelastbare<br />

PU-Dämmstoffe sind während des gesamten<br />

Lebenszyklus eines Solardachs funktionstüchtig.<br />

Förderung und Baubegleitung<br />

Die KfW fördert eine PV-Anlage mit dem Förderkredit Erneuerbare<br />

Energien – Standard. Auch die Dachsanierung<br />

kann mitfinanziert werden. Für Zuschüsse ist das Landesförderinstitut<br />

des betreffenden Bundeslandes zuständig.<br />

Informationen gibt es bei der Förderdatenbank des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Um<br />

Fördermittel zu erhalten, muss ein Handwerksunternehmen<br />

mit den Arbeiten beauftragt und der Förderantrag vor<br />

Abschluss des Liefer- und Leistungsvertrags eingereicht<br />

werden. Fachkundige Unterstützung bieten zugelassene<br />

Energieeffizienz-Experten, die in der Expertenliste des<br />

Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur geführt sind.<br />

Für diese Baubegleitung gibt es eine zusätzliche Förderung.<br />

https://daemmt-besser.de/wohnen-und-umwelt/klimagerecht-bauen<br />

102 OBERNEULAND


Justus Grosse<br />

ROHBAU DER „ATELIERHÄUSER“ IM TABAKQUARTIER GESTARTET<br />

Das Justus Grosse-Bauprojekt „AtelierHäuser“ im Herzen<br />

des Bremer TABAKQUARTIERS in Woltmershausen nimmt<br />

immer mehr Form an: Im April ist nun der Rohbau der<br />

insgesamt 30 Bürolofthäuser gestartet. So wurden bereits<br />

die ersten Betonfertigteile zur Stabilisierung der Brandwände<br />

verarbeitet, wodurch die ehemalige Tabaklagerhalle<br />

nach und nach in die charakteristischen einzelnen<br />

Ateliers unterteilt wird. Im nächsten Schritt werden die<br />

Seiten verschlossen und im Anschluss die markanten<br />

Galerieebenen gezogen. Die Fertigstellung der „Atelier-<br />

Häuser“ planen die Projektentwickler von Justus Grosse<br />

bis Herbst 2023. Das Investitionsvolumen beläuft sich<br />

auf rund 20 Millionen Euro.<br />

Zukünftig sollen die „AtelierHäuser“ ihren Nutzern „eine<br />

kreative Arbeitskultur auf neuem Niveau“ bieten. Mit jeweils<br />

rund 230 Quadratmetern zeichnen sich die Ateliers<br />

vor allem durch einen eigenen, repräsentativen Eingang<br />

sowie eine offene Atelier- und Galeriearchitektur über drei<br />

Etagen mit großzügigem Design und puristischer Ästhetik<br />

aus. Die Ausstattung der „AtelierHäuser“ vereint dabei<br />

Elemente ursprünglicher Industriearchitektur mit allen<br />

Annehmlichkeiten zeitgemäßer Raumgestaltung. In den<br />

Büros sorgen hochwertiges Echtholzparkett sowie bodentiefe<br />

Fensterfronten für ein helles Ambiente. Durch angenehm<br />

hohe Decken in den Zwischenetagen und großzügige<br />

Abstellräume bleibt viel Platz für das Wesentliche.<br />

Dazu gehören auch stilvolle Sanitärboxen mit WC und<br />

Dusche und Bremens schnellstes Internet (bis zu<br />

10 Gbit/s möglich). Für kreative Atempausen verfügt<br />

jedes AtelierHaus über einen Balkon, eine Terrasse und<br />

einen kleinen Garten. Die Stellplätze in der Tiefgarage<br />

sind zudem mit E-Lade-Möglichkeiten vorgerüstet.<br />

Die „AtelierHäuser“ sind Teil des neuen Bremer<br />

Standorts für zeitgemäßes Leben und Arbeiten: dem<br />

TABAKQUARTIER.<br />

www.justus-grosse.de<br />

www.tabakquartier.com<br />

W-K-WINTERHOFF GMBH<br />

BÄDER KÜCHEN WOHNEN TREPPEN<br />

In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon 0421 / 64 20 61<br />

www.w-k-winterhoff.de<br />

(T)räume aus Stein<br />

OBERNEULAND 103


REGION ERLEBEN<br />

Warum in die Ferne schweifen…<br />

in der Nähe gibt es so viel zu entdecken! Alles für die kleine<br />

Auszeit zwischendurch, den Kurzurlaub am Wochenende.<br />

Entdecken Sie mit dem OBERNEULAND MAGAZIN die Lieblingsplätze<br />

in unserer Region!<br />

Aus Wohnhaus und Atelier der<br />

Bildhauerin und Malerin Clara<br />

Rilke-Westhoff wurde später das<br />

„Café im Rilke-Haus“ – das heute<br />

ein beliebtes Ausflugsziel ist.<br />

LIEBLINGSPLÄTZE IN UNSERER REGION:<br />

FISCHERHUDE NEU ENTDECKEN<br />

Hier steckt die<br />

Kunst<br />

oft im Detail<br />

104 OBERNEULAND


Hier ein grün umranktes Metallschild, dort eine<br />

liebevoll arrangierte Fensterdekoration, da ein<br />

Schnitzkunstwerk im Gartenbeet: Fischerhude<br />

steckt voller Details – und das in einer Fülle, die<br />

jeden Spaziergang aufs Neue zum Erlebnis<br />

macht. Denn es gibt ja so viel zu entdecken, zu<br />

finden, aufzuspüren! Und oft – sehr oft – haben<br />

Künstler und Kunsthandwerker ihre Hände im<br />

Spiel. Ihre Spuren, ihre Arbeiten verleihen<br />

Fischerhude einen ganz besonderen Zauber.<br />

FFast alle Wege führen hier zur Kunst – auf<br />

die eine oder andere Weise. Zur künstlerischen<br />

Prägung des Orts kommt die<br />

historisch gewachsene Prägung durch<br />

Natur und Landwirtschaft. Und alles – Gewachsenes<br />

und Geschaffenes – scheint sich hier auf harmonische<br />

Weise zu vereinen. Fischerhude zieht die Menschen an.<br />

Erholungssuchende und Kunstsinnige, Spaziergänger und<br />

Reisende. Manche bleiben für länger oder auf Dauer! Zu<br />

den bekanntesten Einwohnern des Dorfes zählte – mit<br />

seiner Familie – von 2012 bis 2018 der in Bremen geborene<br />

Georg Friedrich Prinz von Preußen, seit 1994<br />

Chef des Hauses Hohenzollern. Schon 1124 wird<br />

Fischerhude erstmals urkundlich erwähnt. Umrahmt<br />

von Dünen, Moor und Geest liegt es geradezu idyllisch<br />

mitten in einer Wiesen- und Baumlandschaft. Wümmearme<br />

durchziehen die Landschaft und sorgen buchstäblich<br />

auf Schritt und Tritt für malerische Blicke. Heu<br />

und Aal, davon haben die Bauern hier lange Zeit gelebt.<br />

Ihre Höfe geben dem Ort noch immer Charakter.<br />

Am Dorfmittelpunkt finden wir heute das Heimathaus<br />

Irmintraut, ein Bauernhausmuseum. Denn das Baudenkmal<br />

ist zugleich der Präsentationsort einer ortsgeschichtlichen<br />

Sammlung. Seit 1984 bereits ist das<br />

Heimathaus zusammen mit der für kulturelle Veranstaltungen<br />

umgebauten Anlage Buthmanns Hof im Besitz<br />

der Stiftung Heimathaus Irmintraut. Möbelstücke und<br />

Arbeitsgeräte vermitteln ein Bild vom Fischerhuder<br />

Alltagsleben vergangener Jahrhunderte. Und heute?<br />

Heute blicken wir im Krummen Ort 10 – schon die<br />

Adresse wirkt wie ein Kunstwerk für sich – durchs<br />

Fenster ins Werkstatthaus der Keramikmeisterin<br />

Katharina Bertzbach und sehen, wie in ihrem Atelier<br />

Teller, Vasen und Schalen entstehen. Oder phantasievolle<br />

Porzellanplastiken.<br />

Bertzbach gehört zu einer ganzen Reihe von Kunsthandwerkern,<br />

die sich hier angesiedelt haben – und die<br />

uns Fischerhude bei jedem Besuch wieder neu entdecken<br />

lassen. Malerei und Kalligrafie, Filzarbeiten und<br />

Malerei und<br />

Kalligrafie,<br />

Filzarbeiten<br />

und<br />

Fotografie,<br />

Schmuck und<br />

Grafik, Textilkunst<br />

und<br />

Bildhauerei –<br />

kaum etwas,<br />

das es hier<br />

nicht gibt.<br />

Im ganzen Dorf entdecken wir die nostalgischen<br />

Straßenschilder aus Holz.<br />

Fotografie, Schmuck und Grafik, Textilkunst und Bildhauerei<br />

– kaum etwas, das es hier nicht gibt. Wieder<br />

und wieder präsentieren Fischerhuder Kunsthandwerker<br />

ihre Arbeiten auch im Freien oder erlauben<br />

Einblicke in ihre Ateliers und Werkstätten.<br />

Zum mittlerweile achten Mal zum Beispiel bietet<br />

Katharina Bertzbach in diesem Jahr auf der Wiese hinter<br />

ihrem Werkstatthaus ein „Picknick-Garten-Konzert“<br />

an. Es beginnt am Sonntag, 12. Juni, um 15 Uhr. „Die<br />

Herren Bertzbach, Gesang und Piano, treten mit Musikerfreunden<br />

auf“, informiert die Keramikerin auf ihrer<br />

Website. „Bringen Sie ein Picknick, Sitzgelegenheiten,<br />

Sonnenhüte, Kinder, Großeltern und Ihre Freunde mit<br />

und erleben Sie einen vergnüglichen Nachmittag.“ Der<br />

Eintritt ist frei – die Künstler lassen einen Hut für<br />

Spenden herumgehen, Maler, Bildhauer, Musiker –<br />

schon vor vielen Jahrzehnten haben Künstler damit<br />

begonnen, Fischerhude zu ihrer Heimat zu machen und<br />

zu ihrer Wirkungsstätte zu erklären. Die Bildhauerin<br />

und Malerin Clara Rilke-Westhoff (1878 bis 1954) zum<br />

Beispiel zog 1919 mit ihrer Tochter hier her. Aus ihrem<br />

Wohnhaus samt Atelier wurde später das „Café im<br />

Rilke-Haus“, heute ein beliebtes Ausflugsziel – mit<br />

Sommergarten und inspirierendem Blick auf die Wümme,<br />

die Wümmewiesen und den dahinterliegenden Wald,<br />

die Surheide.<br />

Der Maler Heinrich Breling (1849 bis 1914) war hier<br />

aufgewachsen und 1892 zurückgekehrt; er gilt als einer<br />

der Gründer der Künstlerkolonie Fischerhude. Seine<br />

zweitälteste Tochter, die Sängerin und Malerin Louise<br />

(1883 bis 1950) war mit dem Landschaftsmaler Otto<br />

Modersohn (1865 bis 1943) verheiratet; sie war seine<br />

dritte Ehefrau.<br />

Apropos Modersohn. Vom „Café im Rilke-Haus“ aus<br />

liegt es schon beinahe in Sichtweite, das Otto-Modersohn-Museum.<br />

Die Wümmelandschaft, die so viele<br />

Künstler anlockte und anregte, umrahmt das Museum<br />

förmlich. Wiesen und Wasser, Bäume und Himmel, all<br />

das wirkt hier zusammen wie in den Werken der Worps-<br />

OBERNEULAND 105


„Das Dorf wirkte märchenhaft auf mich“, so beschrieb der Maler Otto Modersohn Fischerhude.<br />

Der Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede war 1908 hierher gezogen.<br />

Keramikkunst am<br />

Wegesrand.<br />

Zur künstlerischen Prägung des Orts<br />

kommt die historisch gewachsene Prägung<br />

durch Natur und Landwirtschaft.<br />

Das familiengeführte Otto-Modersohn-Museum präsentiert das<br />

Werk des Künstlers auf einer Fläche von 500 Quadratmetern –<br />

und zwar in thematisch wechselnden Ausstellungen.<br />

Das Restaurant<br />

Haus Berkelmann<br />

blickt auf eine mehr<br />

als 200-jährige<br />

Geschichte zurück.<br />

1859 holten die<br />

Fischerhuder ihre<br />

alten Grabsteine vom<br />

Wilstedter Friedhof<br />

und bauten sie in<br />

die Mauer um ihre<br />

Kirche ein.<br />

Die Keramikmeisterin<br />

Katharina Bertzbach gehört<br />

zu einer ganzen Reihe von<br />

Kunsthandwerkern, die uns<br />

Fischerhude bei jedem<br />

Besuch wieder neu entdecken<br />

lassen. In ihrem<br />

Atelier sehen wir, wie Teller,<br />

Vasen und Schalen entstehen.<br />

Oder phantasievolle<br />

Porzellanplastiken.<br />

Wieder und wieder präsentieren<br />

Fischerhuder Kunsthandwerker<br />

ihre Arbeiten<br />

auch im Freien oder<br />

erlauben Einblicke in ihre<br />

Ateliers und Werkstätten.<br />

1<strong>06</strong> OBERNEULAND


weder und Fischerhuder Künstler. Das familiengeführte<br />

Museum präsentiert Modersohns Werk auf einer Fläche<br />

von 500 Quadratmetern – und zwar in thematisch<br />

wechselnden Ausstellungen.<br />

Modersohn, Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede,<br />

war 1908 nach Fischerhude gezogen – im Jahr<br />

nach dem Tod seiner zweiten Frau Paula Modersohn-<br />

Becker (1876 bis 1907) war das. Modersohn verbrachte<br />

in Fischerhude künstlerisch fruchtbare Jahre, in denen<br />

er sein Werk in Auseinandersetzung mit der aktuellen<br />

französischen Malerei jener Zeit weiterentwickelte und<br />

ausformte. Wieder und wieder war es die Wümmelandschaft,<br />

die den Maler berührte und inspirierte – und<br />

eben der Ort, der mitten in dieser Landschaft liegt. „Das<br />

Dorf wirkte märchenhaft auf mich“, so hat Modersohn<br />

über Fischerhude gesprochen.<br />

Nach unserem Museumsbesuch spazieren wir wieder in<br />

Richtung Ortskern zurück. Unser Weg kann dabei über<br />

die Straßen und Wege (und zuweilen auch über das so<br />

wunderschön nostalgische Fischerhuder Kopfsteinpflaster)<br />

gehen. Wir können uns aber auch für die<br />

schönen Wege entlang von Wiesen und Weiden entscheiden,<br />

an denen wir hier und da Sitzbänke für eine<br />

kleine Rast finden. Und Tafeln mit Gedichten. So lässt<br />

sich auch hier eine kleine Kunst-Pause einlegen. Im<br />

Herzen Fischerhudes werfen wir noch einen Blick auf<br />

die Liebfrauenkirche, deren zartklingendes Geläut an<br />

Sonntagen über dem Ort schwebt wie hingetupft. Eben:<br />

märchenhaft! Ursprünglich waren die Fischerhuder<br />

nach Wilstedt eingepfarrt. Immerhin bekamen sie<br />

schließlich eine eigene Kapelle. Die Kapellengemeinde<br />

war eine Filiale der Mutterkirche zu Wilstedt; lange Zeit<br />

kämpften die Fischerhuder dann für ein eigenes Kirchenbauwerk.<br />

1720 wurde die Kapelle erweitert, 1841 wurde<br />

sie abgerissen. Denn nun wurde eine eigene Kirche<br />

errichtet – zunächst noch ohne Turm, der kam erst<br />

Das ganze Jahr über<br />

gibt es hier Konzerte.<br />

1863/64 hinzu. Seit 1852 wirkte hier der erste eigene<br />

Fischerhuder Pastor. Eine Mauer mit barocken Grabsteinen<br />

säumt die Liebfrauenkirche Fischerhude, sie<br />

stammen vom Friedhof in Wilstedt. Auch dies ist<br />

wieder eines der vielen Details, die sich auf Spaziergängen<br />

durch Fischerhude entdecken lassen.<br />

Oder hören lassen … etwa bei den „Fischerhuder<br />

Hofkonzerten“, die seit nunmehr 30 Jahren fest zum<br />

Musikleben der Region gehören. Musiziert wird auf<br />

Buthmanns Hof (Im Krummen Ort 2), den wir im<br />

Zusammenhang mit dem Heimathaus schon erwähnten.<br />

Das ganze Jahr über gibt es hier Konzerte. Am Sonnabend,<br />

25. Juni, steht zum Beispiel ein Kammermusikabend<br />

auf dem Programm, der um 19 Uhr beginnt.<br />

Zu hören (und zu sehen) ist das Bremer „Übersee-<br />

Quartett“ mit Stefan Latzko. Das 30-jährige Bestehen<br />

der Hofkonzerte soll am Sonntag, 18. September, um<br />

11.30 Uhr mit einer Matinee gefeiert werden. Dazu<br />

kommt das Klarinetten-Ensemble „Clarinet News“ nach<br />

Fischerhude. Text und Fotos: Claudia Kuzaj


REGION ERLEBEN<br />

22. – 29. JUNI <strong>2022</strong><br />

LILIENTHALER<br />

LITERATURTAGE<br />

Vom 22. – 29. Juni steht Lilienthals Kultur im<br />

Zeichen der Bücher. Namhafte Autorinnen kommen<br />

um aus ihren Werken zu lesen. Im Einzelnen:<br />

Eine Literarische Weinlese<br />

Reisebilder aus Italien mit Weinverkostung<br />

Seit Jahrhunderten zieht Italien Reisende in seinen Bann.<br />

Noch weit entfernt von Massentourismus und überfüllten<br />

Stränden machten sich Autoren wie Heinrich Heine,<br />

Charles Dickens, Mark Twain und Truman Capote auf den<br />

Weg, ein romantisches Italien zu erkunden. Es liest der<br />

Kölner Sprecher Stephan Schäfer.<br />

Mittwoch, 22.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr, Murkens Hof, Schroetersaal,<br />

Klosterstr. 25, 19 Euro<br />

Arno Schmidts humorvolle Seite<br />

Viele Werke Arno Schmidts erschließen sich nicht sofort<br />

beim ersten Lesen, doch es gibt auch eine unterhaltsame<br />

und hochkomische Seite des großen Avantgardisten, die<br />

Bernd Rauschenbach, Vorstand der Arno Schmidt Stiftung,<br />

vorstellt.<br />

Freitag, 24.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr, Murkens Hof, Schroetersaal,<br />

Klosterstr. 25, 5 Euro<br />

Kairos<br />

mit Jenny Erpenbeck und Gudrun Boch<br />

Eine Liebesgeschichte inmitten<br />

einer Zeitenwende: Die neunzehnjährige<br />

Katharina und<br />

Hans, ein verheirateter Mann<br />

Mitte fünfzig, begegnen sich<br />

„wie zufällig“ Ende der Achtzigerjahre<br />

in Ostberlin und<br />

kommen nicht mehr voneinander<br />

los. Vor dem Hintergrund<br />

der untergehenden<br />

Jenny Erpenbeck. Foto: Katharina Behling<br />

DDR erzählt Jenny Erpenbecks<br />

neuer Roman von den Abgründen des Glücks. Und<br />

immer geht es um die Frage nach dem Kairos, in der griechischen<br />

Antike der Gott des günstigen Zeitpunkts, der nur für<br />

einen Moment an seiner Haarlocke zu packen ist. Sie hören<br />

Passagen aus Jenny Erpenbecks neuem Roman und erleben<br />

sie im Gespräch mit Dr. Gudrun Boch, Literaturdozentin.<br />

Sonntag, 26.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.00 – 21.00 Uhr, Murkens Hof, Schroetersaal,<br />

Klosterstr. 25, 14 Euro<br />

Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere<br />

Autorinnenlesung mit Antonia Bontscheva<br />

Eine Frau zwischen zwei Kulturen: Die Protagonistin – eine<br />

junge Frau aus Bulgarien – steckt in einer Existenzkrise: Sie<br />

lebt mit Mann und Tochter in Bremen, wo sie sich fremd<br />

Antonia Bontscheva. Foto: Joachim Unseld<br />

und unverstanden fühlt, wie nicht zuletzt auch in ihrer Ehe.<br />

Als der Vater stirbt, reist sie in ihre Heimatstadt und forscht<br />

erstmals ihrer Lebensgeschichte nach.<br />

Dienstag, 28.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 19.30 – 21.30 Uhr, Buchhandlung „Buchstäblich“,<br />

Hauptstr. 51, 10 Euro<br />

Für Kinder<br />

Bibliotheksführerschein<br />

Mach dich fit für die Bücherei und erlange deinen Bibliotheksführerschein!<br />

Entdecke die Welt der Bücher, erfahre,<br />

wie eine Bibliothek aufgebaut ist und löse viele Rätsel.<br />

Wenn du alle Aufgaben gelöst hast, erhältst du am Ende<br />

eine Urkunde. Für Sechs- bis Neunjährige.<br />

Anmeldung erforderlich bis zum 15. Juni <strong>2022</strong> unter<br />

04298 929133.<br />

Mittwoch, 22.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 15.00 – 16.30 Uhr, Murkens Hof,<br />

Bibliothek, Klosterstr. 25, 5 Euro<br />

Bilderbuchkino: Hereinspaziert!<br />

Akrobaten, Clowns, Zauberer und Jongleure … Zirkus<br />

findet Conni einfach toll. Und plötzlich darf sie bei einer<br />

Zirkus-Projektwoche selbst auftreten. Eine fröhlich bunte<br />

Geschichte. Für Kinder ab 4 Jahren.<br />

Anmeldung erforderlich unter 04298 929133.<br />

Montag, 27.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 15.00 – 15.45 Uhr, Murkens Hof,<br />

Bibliothek, Klosterstr. 25, 1 Euro<br />

Die Haferhorde<br />

Autorinnenlesung mit Suzanne Kolb<br />

Nanu? Schoko traut seinen Augen nicht, flattert da eine<br />

Gans über den Blümchenhof? Keinesfalls! Es handelt sich<br />

um den Gänserich, der auf der Flucht vor bösen Zweibeinern<br />

ist. Die Autorin Suzanne Kolb stellt ihr neues Buch<br />

aus der Reihe Haferhorde „Gans schön gefährlich“ vor.<br />

Mittwoch, 29.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong>, 16.00 Uhr, Buchhandlung „Buchstäblich“, Hauptstr. 51,<br />

8 Euro Erwachsene / 5 Euro Kinder<br />

Während der gesamten Woche in der Bibliothek<br />

Murkens Hof, Klosterstr. 25:<br />

Blind Date mit einem Buch<br />

Im Rahmen der Lilienthaler Literaturtage bietet die Bibliothek<br />

wieder die Aktion „Blind Date mit einem Buch“ an.<br />

30 neutral verpackte und nicht einsehbare Bücher warten<br />

darauf, von neugierigen und interessierten Lesern entdeckt<br />

und ausgeliehen zu werden.<br />

Infos unter Tel. 04298 929135<br />

Text: Eberhard Matzke und Martina Michelsen<br />

108 OBERNEULAND


25. – 26. JUNI <strong>2022</strong><br />

1. BORGFELDER WEINFEST<br />

Ganze 33 Standanbieter haben ihr Kommen zum<br />

1. Borgfelder Weinfest rund um den Platz an der<br />

Dorflinde angekündigt. Das Fest beginnt am 25. Juni<br />

um 15 Uhr und um 18 Uhr erfolgt die offizielle<br />

Eröffnung durch Bürgermeister Andreas Bovenschulte.<br />

Auch das Kinderprogramm kommt nicht zu kurz. Der<br />

TSV Borgfeld hat ein attraktives sportliches Angebot für die<br />

Kleinen zusammengestellt, der Landkindergarten Timmersloh<br />

ist mit einem Treckerparcours dabei. Außerdem gibt es<br />

Ponyreiten, Kinderschminken, Armbrustschießen, Dosenwerfen,<br />

Entenangeln, einen Nagelbalken, Bungee-Jumping<br />

und eine Riesenrutsche mit Hüpfburg. Und einige Borgfelder<br />

Geschäfte wie das Ariva und Lütje Lü machen Stände<br />

vor ihren Läden. Ganz besonders freut es die 1. Vorsitzende<br />

des Bürgervereins Borgfeld, Gabi Piontkowski, dass in<br />

diesem Jahr wieder ein verkaufsoffener Sonntag genehmigt<br />

worden ist.<br />

Auf der Bühne im Zelt gibt es an beiden Tagen Live-<br />

Musik. Am Samstag startet um 16.30 Uhr der Singer-<br />

Songwriter „Heldenlos“, der ein buntes Set aus Indie, Pop<br />

und Rock präsentiert; Gesang, Gitarre und Fußpercussion<br />

gehören zu den Markenzeichen dieses Solokünstlers. Um<br />

18 Uhr schließt „KNIPP GUMBO“ mit Rock’n Roll auf<br />

Platt und Hochdeutsch an. Das Abendprogramm gestaltet<br />

dann das Bremer Swing-Trio „Triplepack“.<br />

Am Sonntag startet das Fest um 10 Uhr mit einer<br />

ökumenischen Andacht im Zelt. Um 11 geht es weiter mit<br />

Stefan Hasselmann, einem musikalischen Flaneur zwischen<br />

Chanson und Blues. Um 13.30 schließen die vier Musiker<br />

der Band „Doctor Cleanhead“ mit mehrstimmigen Gesängen,<br />

urwüchsigen, nicht-elektrischen Instrumenten wie Harmonika,<br />

Mandoline, Cajón und Resonator-Gitarre an. Den<br />

Abschluss bildet ab 15 Uhr Matthias Monka, der, musikalisch<br />

vielseitig, sich nicht lange bitten lässt, den Wunschsong<br />

der Gäste zu spielen. In den Gesangspausen wird die<br />

Tanzschule Picasso aus Borgfeld die Besucher begeistern.<br />

Es werden noch Helfer werden gesucht: Interessierte<br />

können sich bei Gabi Piontkowski unter Tel. 0171/3615985<br />

oder E-Mail: gpio@gmx.de melden. Text: Gabi Piontkowski<br />

Große Auswahl von Weinen, Bier & Co.<br />

Die Besucher erwartet eine vielfältige Auswahl von<br />

Weinen aus Siebenbürgen, Portugal und Ekelsheim. Angeboten<br />

werden auch handwerklich gebraute Biere der<br />

Bremer Braumanufaktur und Bier der Union Brauerei.<br />

Auch eine Vielzahl an kulinarischen Köstlichkeiten<br />

kommen nicht zu kurz (z.B. Bio-Steinofen-Pizza, Bauernbratwurst,<br />

belgische Fritten-Fischbrötchen, Schmalzkuchen,<br />

Crêpes und vieles mehr).<br />

Auch an den Ständen des Bürgervereins Borgfeld, der<br />

Borgfelder Schützengilde, dem SC Borgfeld und dem TSV<br />

Borgfeld, die das Fest gemeinsam organisieren, werden<br />

verschiedene Speisen, Getränke und Kuchen angeboten.<br />

Attraktives Kinderprogramm<br />

& Live-Musik<br />

OBERNEULAND 109


20 CHÖRE IM PARK DER GÄRTEN<br />

„WIR SIND GANZ CHOR“<br />

„Wir sind ganze Chor“: Unter diesem Motto werden sich am<br />

11. + 12. Juni von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr 20 Chöre mit insgesamt<br />

rund 620 aktiven Sänger*innen aus ganz Niedersachsen und<br />

Bremen im Park der Gärten stimmgewaltig und vielseitig auf der<br />

Bühne präsentieren.<br />

Der Park der Gärten bietet mit seiner überdachten Bühne eine<br />

einmalige Werbeplattform in einem wunderschönen Ambiente,<br />

um sich einem großen Publikum öffentlich zu präsentieren. Also<br />

ein begeisternder Rahmen sowohl für die Chöre mit den vielen<br />

mitgereisten Gästen als auch für die Besucher.<br />

Passend zum Ambiente binden die Chöre aus Niedersachsen<br />

und Bremen einen stimmgewaltigen Strauß an Melodien. Vom<br />

traditionellen deutschen Liedgut über Schlager- und Musicalmusik,<br />

Shantys und Klassik bis hin zu Rock und Pop wird es<br />

eine Vielfalt zu hören geben, die die Besucher begeistert. Als Auftrittszeit<br />

ist pro Chor eine halbe Stunde geplant. Der Besuch der<br />

Chor-Tage ist im Parkeintritt enthalten.<br />

So zeigen die beiden Chor-Tage, dass Chormusik gerade auch<br />

in der heutigen Zeit einen wichtigen Stellenwert in unserer<br />

Gesellschaft hat. Der Park der Gärten und das Chorfest locken<br />

mit purer Lebensfreude – prima wäre: auch Sie.<br />

Im Park der Gärten gelten die aktuellen Corona-Regeln des<br />

Landes Niedersachsen bzw. des Landkreises Ammerland.<br />

www.park-der-gaerten.de<br />

17.-18. JUNI - 19 UHR<br />

SHAKESPEARE<br />

IM AMTSGARTEN<br />

Shakespeare im historischen Lilienthaler Amtsgarten ist eine<br />

feste Größe im Kalender. Jedes Jahr veranstaltet die Lilienthaler<br />

Kunststiftung das Freiluft Theater. Dieses Mal auf ausdrücklichen<br />

Wunsch des Stifters Hans Cordes, der im April verstorben ist. Alle<br />

Freunde von Shakespeare kommen voll auf ihre Kosten beim<br />

Wintermärchen.<br />

Shakespeares Romanze entfaltet aus düsteren Bedrohungen,<br />

schicksalhaften Begegnungen und glücklichen Zufällen einen<br />

märchenhaften Bilderbogen, in dem sich die verborgenen Beziehungen<br />

aller Figuren miteinander verwickeln und sich in einem<br />

theaterzauberhaften Ende versöhnlich auflösen.<br />

Karten: Nordwest Ticket und Buchhandlung Buchstäblich<br />

Foto: Marian Menke<br />

Mark Bale steht<br />

beim Nordsand Festival<br />

am Unisee an den<br />

Turntables. Foto: Timo Münzberg<br />

DIE VOLKSHOCHSCHULE IM JUNI<br />

NordsandFestival:<br />

The People Freak Out<br />

Mit einem Jahr Verspätung geht das<br />

Nordsand Festival am Unisee nun endlich an<br />

den Start. Am Samstag, 16. Juli, werden die<br />

Bässe ab 20 Uhr aufgedreht. Im DJ-Line-Up sind<br />

Mark Bale, Moritz Boe, Johnny Good x Julez und<br />

DJ Percy. Alle zusammen versprechen: „We make<br />

the sound, the people freak out.“ Und das sei,<br />

laut Veranstalter, das Beste aus den Charts,<br />

House und Black Music. Am Unisee ist Platz für<br />

3.000 Tanzwütige, die bis 5 Uhr ihrer Leidenschaft<br />

nachgehen können. Einlass ist ab<br />

18 Uhr. In Oberneuland verkauft das<br />

Crossini Karten für das Event.<br />

eventim.de AS<br />

Die Volkshochschule Lilienthal bietet auch im Juni einige<br />

bemerkenswerte Kurse und Einzelveranstaltungen zum<br />

Schwerpunkt „Wetter“ und zu anderen Themen an.<br />

Regen – Eine Liebeserklärung an das Wetter wie es ist<br />

Erkundungsgang von Murkens Hof zur Buchhandlung Buchstäblich<br />

und anschließende Lesung mit Christian Sauer.<br />

Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr bis 21 Uhr<br />

Ab Parkplatz Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

Beeinflusst das Klima die Geschichte?<br />

Vortrag und Diskussion mit Christian Michelsen<br />

Sonnabend, 4. Juni, 10.15 Uhr bis 12.30 Uhr<br />

Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

The Weather<br />

Das Wetter im Englischen: Yesterday, Today and Tomorrow<br />

mit Annette Umlauft<br />

Mittwoch, 8. Juni, 18.30 Uhr bis 20.45 Uhr<br />

Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

„Derweil kommt das Unwetter“<br />

Literarisch-musikalischer Abend über Carl Spitzweg<br />

mit Dr. Hans-Thomas Carstensen, Christian Schulz (Gitarre)<br />

Freitag, 10. Juni, 19 Uhr bis 21.15 Uhr<br />

Kunstschau der Kunststiftung Lilienthal, Trupe 6<br />

Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?<br />

Wochenend-Singen für alle mit Ingo Stoevesandt<br />

Sonntag, 12. Juni, 15 Uhr bis 17 Uhr<br />

Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

Sonntag, 26. Juni, 15 Uhr bis 17 Uhr<br />

Kirchengemeindehaus Grasberg, Speckmannstraße 40<br />

Exkursion zur Wetterredaktion von Radio Bremen<br />

Für Erwachsene und Kinder<br />

Freitag, 17. Juni, 15 Uhr bis 16.30 Uhr<br />

Radio Bremen, Diepenau 10, Bremen<br />

Literarische Weinlese<br />

Reisebilder aus Italien und Weinverkostung mit Stephan<br />

Schäfer und Jörg Dieter Rings<br />

Mittwoch, 22. Juni, 19 Uhr bis 21 Uhr<br />

Murkens Hof, Schroetersaal, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

Was das Digitale den Kindern nicht geben kann<br />

Vortrag über frühkindliche Medienbildung von Hajo Tröger<br />

Donnerstag, 23. Juni, 19 Uhr bis 21.15 Uhr<br />

Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

Arno Schmidts humorvolle Seite<br />

Moderierte Lesung mit Bernd Rauschenbach über den<br />

großen Avantgardisten der Literatur<br />

Freitag, 24. Juni, 19 Uhr bis 21 Uhr<br />

Im Garten von Murkens Hof, Klosterstraße 25, Lilienthal<br />

Infos zu Corona-Maßnahmen und Anmeldungen für alle<br />

Veranstaltungen im Büro der VHS, Murkens Hof, Klosterstraße 25,<br />

28865 Lilienthal. Telefonischer Kontakt: 04298/929 240,<br />

E-Mail: vhs@lilienthal.de<br />

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Herausgeber:<br />

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Verlag und Herstellung:<br />

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Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />

Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />

www.oberneuland.info<br />

Redaktion:<br />

Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />

Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />

Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />

Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />

Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />

Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />

Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />

Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />

Anzeigen:<br />

Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />

Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 25 vom 1.1.<strong>2022</strong> gültig.<br />

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Creative Design:<br />

Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />

Erscheinungsweise:<br />

Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />

(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />

Abonnement:<br />

EUR 30,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />

Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />

Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />

entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />

Alle Ausgaben online lesen auf:<br />

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OBERNEULAND 113


GESUNDHEIT<br />

FIT<br />

durchs<br />

Jahr<br />

mit Marius<br />

Faszination<br />

Eisbaden<br />

Ein französisches Kamerateam nutzte<br />

die Gelegenheit und begleitete<br />

Marius Brandt bei seinem zweiten<br />

Weg ins eiskalte Nass.<br />

Mit Sicherungsboje im<br />

rund -1 Grad kalten Wasser:<br />

Sportphysiotherapeut<br />

Marius Brandt.<br />

Wenn der Juni kommt, ist<br />

sich Sportphysiotherapeut<br />

Marius Brandt sicher,<br />

sollte man draußen Sport machen.<br />

„Jeder, der jetzt anfängt, sich<br />

draußen zu bewegen, stärkt sein Immunsystem<br />

und kann die Natur genießen.“<br />

Egal ob walken, joggen,<br />

Fahrrad fahren oder skaten – an der<br />

frischen Luft gemeinsam mit netten<br />

Menschen macht es einfach mehr<br />

Spaß. Es gibt eine Disziplin, die Marius<br />

sehr am Herzen liegt: Schwimmen.<br />

„Wer mich kennt, weiß, dass mich<br />

das Eisbaden fasziniert“, sagt er. Gemeinsam<br />

mit einer Gruppe schwimmt<br />

er schon im dritten Jahr im Winter<br />

durch den Oyter See. In diesem Frühjahr<br />

nutzte er seine Ferien, um noch<br />

einen draufzusetzen. Er schwamm im<br />

Gletscherspaltenkanal im Natureis-<br />

Palast im Hintertuxer Gletscher. „Der<br />

Bergführer Roman Erler hat den Eingang<br />

2007 zufällig entdeckt“, weiß<br />

Marius zu berichten. Es handelt sich<br />

um stabile Höhlengänge auf rund<br />

3.200 Metern Höhe.<br />

„Das ist total faszinierend. Mit einer<br />

Boje steigt man über eine Leiter ins<br />

Wasser und weiß, dass man nicht an<br />

jeder Stelle wieder rauskommt, sondern<br />

zurückschwimmen muss.“ Das<br />

ist eine Herausforderung der besonderen<br />

Art. Sportphysiotherapeut Marius<br />

Brandt weiß um die Vorteile für<br />

Schilddrüsenprobleme, Immunstärkung<br />

und Entspannung durch das<br />

Eisbad. Aber selbst wenn im Winter<br />

die Temperatur des Oyter Sees auf<br />

rund drei Grad sinkt, spürt man die<br />

unterschiedlichen Wärmeströmungen.<br />

Das ist in diesem Eiskanal nicht<br />

Vom Schnee ins Eis –<br />

kuschelig ist anders.<br />

der Fall. „Der<br />

schwankt maximal<br />

zwischen<br />

minus<br />

0,7 und minus<br />

1 Grad. Bevor<br />

man dort baden<br />

geht, sollte man<br />

sich und seinen Körper<br />

im kalten Wasser kennen“,<br />

so Marius. Für den<br />

Sportphysiotherapeuten<br />

war der Eiskanal eine ganz besondere<br />

Erfahrung, die er gern im kommenden<br />

Jahr noch einmal wiederholen<br />

möchte. „Die ganze Anlage ist<br />

sehr faszinierend, es lohnt sich auch<br />

ein Besuch, ohne ins Wasser zu<br />

springen.“<br />

Es muss ja nicht gleich der Hintertuxer<br />

Gletscher sein, aber wer die besondere<br />

Art der<br />

Entspannung,<br />

die nachweislich<br />

sechs Tage<br />

anhält, kennenlernen<br />

möchte,<br />

dem rät Marius,<br />

den Sommer mit in<br />

den Winter zu nehmen.<br />

„Wer jetzt anfängt, einmal<br />

pro Woche im See zu baden,<br />

gewöhnt sich an die<br />

Temperaturen.“ Ende September<br />

möchte er mit seiner Gruppe durch<br />

den Winter starten. „Bis dahin“,<br />

schlägt er vor, „sollten sich Interessierte<br />

eine Routine aufbauen und<br />

wöchentlich baden gehen.“ Die<br />

Gruppe wird sich zum Herbst hin immer<br />

sonntags am Oyter See treffen.<br />

Text: AS, Fotos: privat<br />

114 OBERNEULAND


DEICHHÖRNCHEN &<br />

TEICHHÖRNCHEN<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Die beiden Nager lieben es, Menschen zu beobachten,<br />

Hunde zum Bellen zu bringen und Vögel zu ärgern.<br />

Ihre Devise lautet: Nicht keckern, sondern klotzen.<br />

Gott und die Hörnchen-Welt<br />

D:Sag mal, glaubst Du an SCIU, an Sciurusgrande,<br />

den Eichhörnchengott?<br />

T: Du meinst Gott.<br />

D:Ja, Eichhörnchengott.<br />

T: Aber Menschen sagen doch auch nicht Menschengott.<br />

D:Das wäre ja auch seltsam, wenn sie zu unserem<br />

großen himmlischen Hörnchenschöpfer Menschengott<br />

sagen würden.<br />

T: Nein, ich mein … ach … Du weißt doch, was ich meine.<br />

D:Ja, aber glaubst Du an SCIU?<br />

T: Ja, natürlich.<br />

D:Und was meinst Du, wie der so drauf ist?<br />

T: Natürlich.<br />

D:Warum?<br />

T: Weil er ein Naturgott ist.<br />

D:Und was glaubst Du …<br />

T: Ich glaube, dass er die Welt erschaffen hat.<br />

D:Ich war noch nicht fertig. Und, was glaubst Du, wie<br />

sieht SCIU aus?<br />

T: Er ist sehr groß, hat einen langen weißen Bart und<br />

eine tiefe Stimme.<br />

D:Mehr nicht?<br />

T: Doch. Er hat vier Pfoten, ein braunes Fell, große<br />

Nagezähne und einen riesigen Schwanz, der …<br />

D:… der bis zum Himmel reicht.<br />

T: Nee, der bis zur Erde reicht. SCIU ist ja selbst im<br />

Himmel.<br />

D:Aber woher weiß ich, dass es ihn gibt?<br />

T: Wer soll sonst die Blumen erschaffen haben, die<br />

Blätter, die Nüsse?<br />

D:Ich dachte, das sei Eichvolution. Bevor wir Hörnchen<br />

waren, waren wir Schleimis. Davor waren wir Glibschis<br />

und davor waren wir Glibber. Und davor waren wir so<br />

gut wie gar nichts. Und ganz am Anfang war eine<br />

Nuss, die Urnuss. Sie war winzig klein und wurde<br />

immer größer.<br />

T: Und wer hat wohl dafür gesorgt, dass sie immer größer<br />

wird?<br />

D:Sag Du es mir?<br />

T: Na SCIU. Unser Gott.<br />

D:Ich glaube … ich glaube, da könnte was dran sein.<br />

T: Warum hast Du mich überhaupt gefragt, ob ich an<br />

SCIU glaube?<br />

D:Könnte Gott dafür sorgen, dass wir Hände und<br />

Füße wie Menschen bekommen?<br />

T: Bestimmt.<br />

D:Könnte er dafür sorgen, dass wir auch sonst<br />

menschlicher werden?<br />

T: Ganz bestimmt.<br />

D:Und könnte er uns auch 1 Meter 70 groß machen?<br />

T: Auf jeden Fall.<br />

D:Aber?<br />

T: Aber er macht es nicht. – Warum möchtest Du das<br />

denn?<br />

D:Na dann könnten wir es wie die Menschen …<br />

Du weißt schon.<br />

T: Ah, verstehe.<br />

D:Genau, dann könnten wir wie die Menschen Auto fahren.<br />

T: Unwahrscheinlich.<br />

D:Warum?<br />

T: Gott ist, glaube ich, dabei, den Menschen das Auto<br />

wieder wegzunehmen.<br />

Turbulenter Saisonstart<br />

für Jannes Fittje<br />

Erst wenige Tage vor dem Saisonstart des ADAC GT Masters entschied<br />

sich, dass Jannes Fittje gemeinsam mit Madpanda Motorsport in der<br />

Liga der Supersportwagen an den Start geht. Wie in der GT World Challenge<br />

startet er mit einem Mercedes-AMG GT3 Evo. Vor einer Rekordkulisse<br />

zeigte der 22-Jährige sein fahrerisches Talent.<br />

„Die Saison ist noch gar nicht richtig gestartet und es<br />

wurde bereits turbulent“, verriet Jannes im Vorhinein.<br />

Durch sein kurzfristiges Engagement im ADAC GT<br />

Masters war Jannes im Vergleich zur Konkurrenz nicht bei<br />

den offiziellen Testtagen am Start. Doch bereits in den<br />

freien Trainings gehörte er zu den Top Ten des Feldes.<br />

Daran wollte er auch im Qualifying anknüpfen. Doch wie<br />

auch andere Fahrer wurde er Opfer einer Unterbrechung<br />

und verlor dadurch die Chance, eine perfekte Runde zu fahren – mit Startplatz<br />

13 war aber noch alles drin. Jannes legte vor vollen Zuschauerrängen<br />

einen gelungenen Start hin und fuhr bis auf Platz zehn nach vorne. Auf<br />

diesem übergab er das Auto auch an seinen Teamkollegen. Am Ende<br />

stand dann Rang 20 zu Buche.<br />

Am Sonntag fuhr Jannes die zweite Hälfte des Rennens und ging als<br />

21. auf die 3.667 Meter lange Rennstrecke. Eine Aufholjagd war zu dem<br />

Zeitpunkt aber nicht mehr möglich und so blieben die ersten Meisterschaftspunkte<br />

verwehrt. „In Oschersleben kann man nur sehr schwer überholen,<br />

das zeigte sich leider im Rennen. Wir nehmen nun die Erkenntnisse<br />

des Wochenendes mit und werden bis zum nächsten Lauf hart arbeiten“,<br />

führte der Schützling des ADAC Hessen-Thüringen weiter aus.<br />

Text und Fotos: Fast-Media<br />

OBERNEULAND 115


GESUNDHEIT<br />

WENN DER DARM „STREIKT“<br />

SO LäUFT’S<br />

IM DARM<br />

Heute geht es um die Auswirkungen eines sehr<br />

trägen, langsamen bzw. lethargischen Darms<br />

auf den Menschen und was man dagegen<br />

unternehmen kann.<br />

Foto: Frank Nesslage<br />

BIRGITS GESUNDHEITSECKE ZUR ERNÄHRUNG & DARMGESUNDHEIT<br />

Dazu ein passendes Fallbeispiel<br />

aus der Praxis der Ernährungsexpertin<br />

Birgit Behnke:<br />

Eine Kundin (49 Jahre) kommt<br />

zur Expertin und klagt über<br />

Verstopfung. Beschämt saß sie da.<br />

Immer wieder ein sehr heikles<br />

Thema.<br />

Nach einer ca. einstündigen<br />

Anamnese kam Folgendes heraus:<br />

Ihre Ernährung bestand aus<br />

viel Gemüse, vielen Ballaststoffen,<br />

zwei Mahlzeiten (Mittag und<br />

Abend), sie ist eine Schnellesserin<br />

(ca. 10 x kauen pro Bissen) und<br />

isst eher zwei Portionen, abends<br />

die Hauptmahlzeit (bei den<br />

Kalorien liegt sie in ihrem Bereich),<br />

kocht frisch und saisonal, ab und<br />

zu gibt es auch Alkohol und<br />

Süßigkeiten, Low Carb-Ernährung<br />

(keine bis wenig Kohlenhydrate),<br />

Trinkmenge ca. 2 Liter Wasser,<br />

Kaffee ca. 3 Tassen.<br />

Hinzu kommen Medikamente:<br />

täglich Schmerzmittel wegen diverser<br />

„Wehwehchen“, unter anderem<br />

Rücken- und Kopfschmerzen.<br />

Des Weiteren diverse Medikamente<br />

aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion<br />

und hohen Blutdrucks<br />

(Übrigens: Der Blutdruck,<br />

Migräne und Rückenschmerzen<br />

können auch Begleiterscheinungen<br />

der Verstopfung sein. Dies<br />

lässt sich mit einem Arzt abklären).<br />

Der Darm, unser zweites<br />

Gehirn, reagiert sehr, sehr sensibel.<br />

Veränderungen findet er nicht so<br />

klasse. Aber auch sehr Einseitiges,<br />

Schnelles und Hektisches findet er<br />

nicht gut. Gerade der Dickdarm<br />

reagiert darauf sensibel.<br />

Was ist also passiert:<br />

Ganz simpel gesagt, hat die<br />

Kundin es zu gut gemeint und zu<br />

viele Ballaststoffe gegessen, zu viel<br />

gearbeitet, zu wenig gekaut beim<br />

Essen und zu viele Medikamente<br />

genommen (Ein kleiner Merksatz<br />

zwischendurch: Immer wenn ein<br />

„zu“ davor steht, ist es für den<br />

Körper nicht richtig. Ein ZUwenig<br />

oder ein ZU-viel passt<br />

einfach nicht).<br />

Da die Kundin schon seit ihrer<br />

Kindheit an einem sehr trägen<br />

Darm litt und auch die Schilddrüse<br />

sich schon in der Pubertät<br />

meldete, dachte sie, viel hilft auch<br />

viel. Von daher hat sie zu jeder<br />

Mahlzeit extrem viele Ballaststoffe<br />

zu sich genommen in Form von<br />

Leinsamen, Chiasamen, Flohsamenschalen.<br />

Hier war es nur nicht so optimal,<br />

da sie für diese Menge zu<br />

wenig getrunken hat – und das<br />

Mikrobiom durch die Medikamente<br />

ins Ungleichgewicht geraten<br />

ist. Wieder ein ZU in diesem Satz!<br />

Dieses Thema war aber schnell<br />

zu lösen: Ballaststoffe und die anderen<br />

gesunden, ausgewogenen<br />

Mahlzeiten waren OK, das Problem<br />

war das KAUEN.<br />

Der Darm war überlastet, nicht<br />

mehr gut besiedelt und trat deshalb<br />

in den „Streik“. Dass der<br />

Blutdruck, der Rücken und der<br />

Kopf sich dann melden, ist normal!<br />

Durch das ausgiebige Kauen<br />

während sowie Trinken VOR jeder<br />

Mahlzeit entlastete sie den Dünnund<br />

vor allem den Dickdarm.<br />

Wenn es mal immer so<br />

einfach wäre:<br />

Verstopfung ist ein Thema, das<br />

viele betrifft. Gerade der DICK-<br />

DARM ist ein „träger“ Teil des<br />

Körpers. Die normale Passierzeit<br />

von etwa 15 Stunden im Durchschnitt<br />

ist schon mal eine Herausforderung<br />

für ihn. Je länger der<br />

Stuhl verweilt, desto mehr kann er<br />

auch die Divertikel reizen. Und das<br />

wird schmerzhaft! Wenn Sie weniger<br />

als 3x/Woche Stuhlgang haben,<br />

und das auch über Wochen, sollten<br />

Sie zu einem Arzt gehen.<br />

Allerliebste Grüße von mir<br />

Birgit Behnke<br />

Birgit Behnke<br />

Die Oberneulander Expertin für Darmgesundheit Birgit Behnke ist<br />

Ernährungstrainerin und Fachberaterin für Darmgesundheit (IHK).<br />

Des Weiteren ist sie staatlich geprüfte Heilpraktikerin der Psychotherapie<br />

mit dem Schwerpunktthema Essverhalten.<br />

Sie schreibt in ihrer Gesundheitsecke Wissenswertes rund um<br />

das Thema Darm und Ernährung. www.energieplus-fitness.de<br />

116 OBERNEULAND


WAS KANN ICH TUN?<br />

Abgesehen davon, dass alle wieder mehr Ballaststoffe essen sollten<br />

(30 g am Tag wären toll), hier ein paar kleine Tipps:<br />

1. Vor jeder Mahlzeit 1 Glas Wasser.<br />

2. Omega 3-Fettsäuren zu sich nehmen, die lassen den Stuhl „gleiten“<br />

und sind vorbeugend gegen Entzündungen … wer eine hartnäckige<br />

Verstopfung hat, besorgt sich bitte Omega 3 als Nahrungsergänzungsmittel<br />

und nimmt sie täglich ein. IMMER.<br />

3. Achten Sie auf Ihren Vitamin D-Spiegel, es stärkt die guten Darmbakterien.<br />

4. Besorgen Sie sich bitte Akazienfasern, das sind sehr leichte und<br />

lösliche Ballaststoffe.<br />

5. Konsumieren Sie die Goldene Milch alle zwei Tage.<br />

6. Kauen Sie, kauen, kauen kauen!<br />

7. Benutzen Sie einen Toilettenhocker. Das bringt Entspannung für<br />

den Darm und Sie müssen weniger pressen.<br />

8. Gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen, saisonalen<br />

Lebensmitteln sind natürlich die beste Voraussetzung.<br />

Ute Schmiedeken<br />

28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />

Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />

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Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />

Sa.<br />

8.30 - 18.30 Uhr<br />

8.30 - 13.00 Uhr<br />

Hier gilt auch: Du bist, was du verdaust!<br />

Kümmern Sie sich um Ihren Darm. Er wird es Ihnen danken mit Vitalität,<br />

Gesundheit, Leichtigkeit, guter Laune und ja: mit einem wirklich guten<br />

Stuhlgang.<br />

Goldene Milch<br />

Für ein Glas Goldene Milch braucht man folgende Zutaten:<br />

- 300 ml Pflanzenmilch (zum Beispiel selbst gemachte Mandelmilch,<br />

OHNE Zusatzstoffe)<br />

- ein Stück Kurkuma (ca. 2 bis 3 cm groß) oder einen EL Kurkumapulver<br />

- ein Stück Ingwer (ca. 2 cm groß; je mehr Sie verwenden, desto<br />

schärfer wird das Getränk)<br />

- 1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

- 1/4 TL Zimt<br />

- 1/2 TL Kokosöl<br />

- eine Prise frisch gemahlene Muskatnuss<br />

- Datteln oder 1 TL Agavendicksaft zum Süßen<br />

So kann Verstopfung entstehen<br />

- viel sitzen<br />

- viel Fertiggerichte, Zucker, Weißbrot, Mehlspeisen, Kuchen, Fast Food,<br />

hart gekochte Eier, gekochte Möhren, Bananen, Schokolade, Kakao,<br />

Rotwein, schwarzer Tee<br />

- wenig trinken<br />

- Medikamente (Schilddrüse, Cholesterin, Blutdruck, Schmerzmittel,<br />

Nahrungsergänzungsmittel) etc.<br />

- UND durch ein Ungleichgewicht des Mikrobioms, denn dieses Mikrobiom<br />

ist so individuell wie ein Fingerabdruck (siehe auch die vorherigen<br />

Ausgaben vom OBERNEULAND MAGAZIN)<br />

Tipp für Schnellesser und Wenig-Kauer<br />

- Kuchengabel benutzen<br />

- erst den nächsten Bissen in den Mund, wenn der Mund ganz leer ist<br />

- mindestens 10 x pro Bissen kauen; am besten 20-30 x (wir kauen im<br />

Durchschnitt 3 x)<br />

- nur vor und nach dem Essen trinken, dann kauen wir automatisch mehr<br />

- das Besteck bei jedem Bissen aus der Hand legen<br />

Hinweis: Die Ernährungs- und Ergänzungsmaßnahmen sind Alternativen, die zur Unterstützung der<br />

Gesundheit eingesetzt werden können. Sie sind keine medizinische Anwendung.<br />

OBERNEULAND 117


GESUNDHEIT<br />

Oberneuland<br />

bleibt gesund!<br />

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Apotheker Dr. Hans-Dieter Just<br />

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ZAHNSCHIENEN V<strong>OM</strong><br />

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Durchsichtige Zahnschienen liegen im Trend: Auf Instagram<br />

und Co. sehen wir täglich bildschöne Menschen mit makellosen<br />

Zähnen. Während ein kleiner Makel auch durchaus<br />

interessant sein kann, werden zu große Fehlstellungen bei<br />

vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur Zahnkorrektur<br />

entsteht.<br />

Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben App auch gleich<br />

eine Lösung angeboten: die schnelle und billige Zahnschiene<br />

für die vier Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />

Unsichtbare Behandlungsmethoden sind nichts Neues in der<br />

Zahnmedizin. Neben den Lingualzahnspangen auf der Innenseite<br />

der Zähne werden durchsichtige Zahnschienen bereits<br />

seit vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur von<br />

leichten Fehlstellungen bietet sich der sogenannte Aligner an.<br />

„Mithilfe eines Scans der Zähne fertigen wir eine herausnehmbare<br />

transparente Schiene,<br />

welche Patienten mindestens 22 Stunden am Tag tragen“,<br />

erklärt Dr. Knut Thedens, Kieferorthopäde in der SternKlinik<br />

in Bremen. Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />

geeignet.<br />

Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />

„Jeder Therapie sollte eine eingehende Untersuchung beim<br />

Kieferorthopäden vorausgehen. Gemeinsam wird dann die<br />

geeignete Spange oder Schiene gefunden. Beide müssen<br />

individuell angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen Behandlung<br />

immer wieder kontrolliert und an die neuen Gegebenheiten<br />

angepasst werden“, so Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin<br />

für Kieferorthopädie. Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />

Werden die Schienen nicht konsequent genug getragen<br />

oder die Natur des Kiefers verhält sich anders als geplant,<br />

passen die vorgefertigten Schienen aus dem Starterpaket des<br />

letzten Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />

Besonders gefährlich ist die sehr isolierte Betrachtung der<br />

Frontzähne bei den Online-Anbietern. Alle Zähne des Kiefers<br />

stehen in Beziehung zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />

einem die Online-Schiene in sechs Monaten zum schönen<br />

Lächeln vorne, kann es hinten schon nach ein paar Wochen zu<br />

Verschiebungen und Gelenkschmerzen kommen. Spätestens<br />

dann muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />

Deshalb raten die Experten der SternKlinik allen Interessenten<br />

an durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />

ausgiebig beraten zu lassen, ob und in welchem<br />

Umfang eine Schienentherapie für sie geeignet ist. „Wir können<br />

zum Beispiel verschiedene Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign<br />

oder unseren StarLigner für verschiedene Budgets anbieten.<br />

Auch Ratenzahlungen werden bei vielen Kieferorthopäden<br />

schon angeboten“, so Dr. Thedens.<br />

Info an beiden Standorten der Kieferorthopädie<br />

in Bremen-Mitte und Schwachhausen und unter 0421 / 16 83 41 00.<br />

Foto: Rouven Zernial<br />

118 OBERNEULAND


JAHRE<br />

Foto: djd/Hermes Arzneimittel/Budimir Jevtic – stock.adobe.com<br />

STARKE MUSKELN GEGEN STÜRZE<br />

MIT TRAINING UND MINERAL-<br />

STOFFEN DIE SICHERHEIT<br />

IM ALLTAG VERBESSERN<br />

Verletzungen durch Stürze stellen für Ältere eine Gefahr dar.<br />

Vorbeugung ist deshalb wichtig. Eine besondere Rolle spielt<br />

dabei das Training von Kraft und Gleichgewichtssinn. Besonders<br />

geeignet ist Krafttraining, aber auch Gymnastik und<br />

Spaziergänge stärken die Muskeln und verbessern die Balance.<br />

Beim Training sollte man<br />

auf eine ausreichende<br />

Versorgung mit Magnesium<br />

achten, denn das Mineral<br />

ist für die Muskelarbeit<br />

unerlässlich.<br />

Eine ausgewogene<br />

Ernährung bildet die Basis,<br />

doch gerade im Alter ist<br />

oft die Ergänzung mit<br />

einem Magnesiumpräparat<br />

Mit regelmäßiger Bewegung und kräftigen<br />

Muskeln haben auch ältere<br />

Menschen einen sicheren Stand.<br />

sinnvoll.<br />

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OBERNEULAND 119


BÜCHER LESEN<br />

Zwei neue Krimis von der Oberneulanderin Liliane Skalecki<br />

Pellworm und Nîmes – zauberhaft,<br />

aber auch gefährlich?<br />

Die ruhige gemütliche Hallig-Insel und die quirlige antike Stadt im Süden<br />

Frankreichs. Liliane Skalecki hat sie sich zu Lieblingsplätzen auserkoren. Als<br />

gebürtige Saarländerin ist sie Frankreich und der französischen Lebensart sehr<br />

verbunden. Etliche Wochen im Jahr verlebt sie im Midi, im französischen Süden.<br />

Pellworm hat sie erst vor zwei Jahren kennen und lieben gelernt. Liliane Skalecki<br />

hat zwei Leidenschaften: Krimis schreiben und französisch kochen.<br />

Beides verbindet sie bravourös in ihren Büchern. Und ja, sie siedelt ihre<br />

Geschichten an ihren Lieblingsorten an. Dafür legte sie sich zwei Pseudonyme<br />

zu. Als Lili Andersen ist sie im Norden unterwegs, als Liliane Fontaine rund um<br />

Nîmes. Auch äußerlich unterscheiden sich die Bände durch ihre Aufmachung.<br />

Rechtzeitig zur Sommersaison liegen nun zwei neue Bücher vor.<br />

Lili Andersen: Austern Surprise/<br />

Wilhelm Heyne Verlag<br />

Es ist der zweite Band um die Sterneköchin<br />

Louise Dumas aus dem Elsass, die aus enttäuschter<br />

Liebe und wegen schweren Mobbings<br />

bei ihrer Tante auf Pellworm gelandet ist. Sie<br />

geht gern den Dingen auf den Grund, genau<br />

gesagt: Sie ermittelt auf eigene Faust, wenn<br />

plötzlich jemand auf merkwürdige Art zu Tode<br />

kommt. So wie es einem Teilnehmer der Rungholt-Dialoge<br />

geschah. Diese Versammlung von<br />

Archäologen, Ethnologen und Historikern trifft<br />

sich einmal jährlich in Husum oder auf Pellworm,<br />

um der Frage nachzugehen, wo im Watt<br />

die sagenhaft reiche untergegangene Stadt<br />

Pellworm einst gelegen haben mag, die zuletzt<br />

vor der Sturmflut im Jahr 1634 gesehen wurde.<br />

Und welche Handelsbeziehungen sie wohl zu<br />

fremden Kulturen hatte. Wobei es bei diesem<br />

Treffen wieder zu einem heftigen Streit zwischen<br />

den Wissenschaftlern aus Bremen und denen<br />

aus Kiel kommt. Für Louise steht fest: Es<br />

war Mord. Und es bleibt nicht bei dem einen<br />

Toten …<br />

Gründliche Recherchen sind<br />

die Basis für alle Romane<br />

von Liliane Skalecki.<br />

hre Bücher müssen<br />

authentisch sein,<br />

nur selten erlaubt<br />

sie sich eine Abweichung<br />

in die dichterische<br />

Freiheit. So<br />

holt sie während<br />

des Gesprächs<br />

einen Stapel Bücher<br />

hervor, die sich allein<br />

mit Rungholt beschäftigen.<br />

Darunter ein dicker<br />

Band von Hans-Peter Duerr: „Rungholt – Die<br />

Suche nach einer versunkenen Stadt“. Duerr –<br />

ein streitbarer Ethnologe von der Uni Bremen,<br />

der tatsächlich mit den Wissenschaftlern aus<br />

Kiel in Fehde liegt. Nach seinen Erkenntnissen<br />

könnten die vorchristlichen Minoer bereits mit<br />

Rungholt Handel betrieben haben. Fundstücke<br />

im Watt sollen das belegen. Salz und Bernstein<br />

waren seinerzeit als Handelsware begehrt. Die<br />

Rungholtfreunde sind keine Erfindung der Autorin.<br />

Eine solche Gruppe gibt es real, ob sie sich<br />

dabei streiten, bleibt dahingestellt. Akribisch<br />

hat sich Liliane Skalecki ferner mit der Arbeit<br />

einer Restauratorin beschäftigt. Denn ein<br />

Gemälde der Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

lebenden flämischen Malerin Clara Peeters<br />

spielt im Roman ebenfalls eine Rolle. Und was<br />

haben Austern mit einem Krimi zu tun? Nun,<br />

Louise ist doch in erster Linie eine begnadete<br />

Köchin, und sie macht sich auf die Suche nach<br />

Austern im Watt. Wenn auch vergebens. Wie zu<br />

erwarten, serviert Liliane Skalecki selbst eine<br />

Anzahl von Rezepten für leckere Speisen. Nicht<br />

nur im Anhang, sondern auch mitten im Text.<br />

Austern gehören dazu. Ein kleines<br />

Schmankerl dabei: Als Louise<br />

im Restaurant ein Pot-au-feu<br />

zubereiten will, fragt eine<br />

Gehilfin, was das wohl<br />

sei, Pottoföh? Ein<br />

schmackhafter Eintopf.<br />

„Ach so, also<br />

Schnüsch.“ Wer diesen<br />

nordfriesischen<br />

Eintopf kennt, mit<br />

Milch zubereitet...<br />

Lili Andersen beim<br />

Signieren vor einer Lesung<br />

in Pellworm. Foto: Georg Skalecki<br />

Liliane Fontaine: Die Richterin und der<br />

Tanz des Todes/Piper Verlag<br />

Von vier vorherigen Krimis kennen die Leser<br />

bereits die liebenswerte Madame le Juge, die<br />

Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt.<br />

Der Sommer im Süden Frankreichs hat seinen<br />

Höhepunkt erreicht, eine fast unerträgliche Hitze<br />

liegt über Nîmes. In der antiken römischen<br />

Arena laufen die Proben zu „Nemausus“,<br />

einem Spektakel über die Geschichte der<br />

Stadt durch die Jahrhunderte. Mit Gesang,<br />

Schauspiel, Musik und Tanz. Mathilde hat die<br />

Gelegenheit, eine der letzten Proben mitzuerleben.<br />

Santana, eine Flamencotänzerin,<br />

wird direkt nach Marta Torres, der berühmten<br />

spanischen Operndiva, auftreten. Darauf ist<br />

sie stolz, denn die beiden heißblütigen schönen<br />

Frauen gehören den Manouches an. Dem<br />

ehemals fahrenden Volk, den „gens du voyage“,<br />

wie es im Amtsfranzösisch heißt. Die meisten<br />

von ihnen haben in Südfrankreich oder Spanien<br />

einen festen Wohnsitz. Santana tanzt ein Solo<br />

inmitten einer Gruppe von weiteren Tänzern,<br />

Musikern und Reitern. Es gehört zur Choreografie,<br />

dass sie danach niedersinkt und auf<br />

dem Boden liegen bleibt. Doch sie kann<br />

niemals wieder hochkommen, sie ist tot. Ein<br />

Herzstillstand wegen der Hitze? Ein plötzlicher<br />

Herztod unter Sportlern sei gar nicht so selten,<br />

meint zunächst der Arzt. Nein, bald zeigt sich,<br />

sie wurde ermordet. Großes Entsetzen ringsum,<br />

doch das Festival kann wegen dieser kurzen<br />

Szene nicht abgesagt werden. Dolcé wird den<br />

Part übernehmen. Sie, die ursprünglich für<br />

diese Rolle vorgesehen war. Der Verdacht liegt<br />

nahe: Hat Dolcé Santana umgebracht? Oder<br />

kam jemand dahinter, dass die Tänzerin mit<br />

einem Liebhaber nach Kanada auswandern<br />

wollte?<br />

Die Autoren vieler Kriminalromane lassen ihre<br />

Leser einen Verdächtigen vermuten, der es<br />

dann letztlich doch nicht ist. So bleibt die<br />

Geschichte spannend. Bei diesem Buch von<br />

Liliane Fontaine bleibt man im Dunklen. Schon<br />

wegen der vielen französischen Namen derer,<br />

die sich um die Tänzerinnen bewegen. Es lohnt<br />

sich aber – so ein Tipp – zwischendurch noch<br />

einmal auf das erste Kapitel zu schauen, auf<br />

ein Ereignis, das bereits 20 Jahre zurückliegt.<br />

Daraus ließe sich schon etwas herleiten.<br />

Ansonsten, sagt Liliane Skalecki, gibt es im<br />

Roman den einen oder anderen versteckten<br />

Hinweis. Wie gewohnt begnügt sie sich wieder<br />

einmal nicht nur mit dem Kriminalfall an sich.<br />

Mehrere Seiten lang widmet sie sich den<br />

Manouches, Tziganes, Gitanos, die hier seit<br />

Langem zumeist ansässig und anerkannt sind.<br />

Die aber sehen skeptisch auf nicht sesshafte<br />

Roma-Zuwanderer aus Osteuropa.<br />

Liliane Fontaine lässt uns trotz der fast<br />

spürbaren enormen Hitze an der Schönheit<br />

des Landes, an dessen Kultur, am genussvollen<br />

Leben teilhaben. Sie führt uns nicht nur<br />

zur Camargue, sondern auch nach Saint-<br />

Rémy-de-Provence. Hier im ehemaligen Kloster<br />

schuf Vincent van Gogh in gut einem Jahr<br />

über 150 Gemälde. EM<br />

120 OBERNEULAND


Bildband<br />

Gesamtkunstwerk Glocke<br />

Das Konzerthaus Glocke an der Domsheide ist<br />

wegen seiner Akustik weltberühmt, internationale<br />

Musiker singen wahre Loblieder auf das Haus!<br />

Das im Oktober 1928 eröffnete Gebäude bietet<br />

nicht allein akustische Raffinesse, es steckt auch<br />

voller faszinierender architektonischer Details.<br />

Die Fotografen Ullrich Altmann und Patric Leo haben<br />

sich die Zeit genommen, das Bauwerk Raum für<br />

Raum zu erkunden. In ihrem Bildband „Die Glocke –<br />

Das Bremer Konzerthaus“ führen sie die durch<br />

und durch harmonische architektonische Gesamtkomposition<br />

eindrucksvoll<br />

vor Augen.<br />

Kellner-Verlag, 160 Seiten, 29,90 Euro<br />

Wirtschaft<br />

Bremens spannender<br />

Strukturwandel<br />

Der Historiker, Pädagoge und Luftfahrtexperte<br />

Dr. Hartmut Pophanken und der Wirtschafts- und<br />

Finanzhistoriker Dr. Harald Wixforth haben gemeinsam<br />

ein Buch zur Technik- und Wirtschaftsgeschichte<br />

Bremens nach dem Zweiten Weltkrieg herausgegeben.<br />

Ein Buch, das angesichts dieser Zeitepoche<br />

den bremischen Strukturwandel geradezu<br />

zwangsläufig in den Fokus nimmt. Während der<br />

Schiffbau an Bedeutung verlor und die Hafenwirtschaft<br />

durch den Siegeszug des Containers grundlegende<br />

Veränderungen erlebte, war Bremen<br />

gezwungen, neue (industrielle) Wege zu gehen.<br />

Ein Stichwort: Raumfahrttechnologie! Der Band versammelt<br />

Beiträge, die unterschiedliche Aspekte des<br />

spannenden bremischen Strukturwandels gründlich<br />

Edition Falkenberg, 340 Seiten, 39,90 Euro<br />

Comic<br />

Die Fantastischen Vier<br />

geben erstes Konzert im<br />

Micky Maus-Magazin<br />

In Entenhausen steht das Mega-Comic-<br />

Highlight des Jahres an: "Die Fantastischen<br />

Vier" sind als Enten im Micky Maus-Magazin<br />

zu bestaunen. Dort begeistern Smudo,<br />

Michi Beck, Thomas D. und Andy Y., die<br />

schon in Oberneuland in der Mühlenfeldstraße<br />

im Studio Nord geprobt haben, alle Fans mit eigener Geschichte,<br />

die natürlich von einem musikalischen Abenteuer handelt.<br />

Diese wurde übrigens höchstpersönlich von Smudo und seiner Tochter Amy<br />

erdacht. "Amy, die Band und ich sind große Entenhausen-Fans und wir<br />

haben beim Entwickeln der Geschichte riesigen Spaß gehabt. Das ist zwar<br />

anders als ein Liedtext zu schreiben, aber unsere Hits haben wir einfach<br />

mit in die Story eingebaut. Für uns ist das echt ein Ritterschlag,<br />

mit einer eigenen Story in Entenhausen mitspielen zu<br />

dürfen - so richtig mit Entenschnabel und allem<br />

was dazu gehört."<br />

Die Abenteuer von Donald Duck und Co.<br />

erscheinen alle zwei Wochen im<br />

Micky Maus Magazin.<br />

www.micky-maus.de<br />

GEWINN-<br />

SPIEL<br />

Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />

verlost<br />

exklusiv für seine Leser<br />

3 x 1<br />

Micky Maus Magazin 11/22<br />

Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift und dem<br />

Stichwort: „Die Fantastischen Vier“an<br />

verlosung@oberneuland.info<br />

Einsendeschluss: 30.6.<strong>2022</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

©<strong>2022</strong> Egmont Ehapa Media/Disney<br />

Bremensie<br />

Ausflug ins<br />

Biedermeier<br />

Der Bremer Autor Michael Augustin hat sich das<br />

„Bremische Unterhaltungsblatt“ herausgesucht und<br />

die Jahrgänge 1844 bis 1846 ganz genau studiert<br />

und taucht ganz tief ein in die Welt des Bremer<br />

Biedermeier. Eine Welt, die bunter und kurioser erscheint,<br />

als man meinen mag – was dem Redakteur<br />

Wagenfeld zu verdanken ist, der in jenen Tagen ein<br />

Gespür hatte für die freiwilligen und unfreiwilligen<br />

Skurrilitäten des bremischen Alltagslebens. Und sie<br />

mit Verve und Humor in die Zeitung setzte, zur<br />

Unterhaltung der Leserschaft im Biedermeier. Und<br />

zu unserer Unterhaltung heute, denn Augustin hat für<br />

sein neues Buch wieder die schönsten Wagenfeld-<br />

Preziosen herausgesucht und zusammengestellt.<br />

Edition Temmen, 128 Seiten, 9,90 Euro<br />

Kochbuch<br />

Der Geschmack des Nordens<br />

In diesem Kochbuch mit regionalen Spezialitäten,<br />

findet die Illustratorin Julia Beutling Geschmack an<br />

unseren kulinarischen Traditionen, sie hat zugleich<br />

einen klaren Blick für das Zeitgemäße. Das Buch<br />

folgt angesagten Trends und „nordet“ sie traditionsbewusst<br />

ein. Beutlings Illustrationen würzen die Rezepte mit<br />

klarer Optik, stimmungsvoller Farbgebung und<br />

liebevollen Details. Die Illustratorin weiß ganz<br />

genau, wie Norddeutschland-Feeling geht! Das<br />

macht im Buch viel Spaß und bestimmt auch<br />

auf dem Teller: Labskaus ohne Fleisch? Das<br />

gibt‘s tatsächlich! Nämlich mit Kartoffeln und<br />

Roter Bete, mit Gewürzgurken, Ei und Meerrettich.<br />

Bei der vegetarischen Wirsingroulade<br />

wiederum ist Orangensaft die Spezialzutat, auf<br />

die es ankommt. Nordlichter“.<br />

Schünemann-Verlag, 128 Seiten. 16,90 Euro<br />

OBERNEULAND 121


HAMMELSPRÜNGE<br />

KARTENZAHLUNG NICHT MÖGLICH<br />

ein Schock. Ein Riesenschock.<br />

Superduper-Monster-<br />

DASwar<br />

Giganto-Riesen-Schock.<br />

Nein, ich übertreibe nicht. Ja, Sie haben recht.<br />

Ich sollte jetzt endlich mal schreiben, worum<br />

es geht.<br />

Es geht um Urlaub. Es geht um Bezahlen. Es<br />

geht um Verlust. Es geht um Panik. Es geht<br />

um Superduper-Monster-Giganto-Riesen-Panik.<br />

Nein, ich übertreibe nicht.<br />

Ja, ich sollte noch konkreter werden.<br />

Also, wir haben dieses Jahr Urlaub auf einer<br />

Insel gemacht, deren Name mit ‚Sy‘ beginnt<br />

und mit ‚lt‘ endet.<br />

Wir haben Bargeld dabeigehabt, weil es ein<br />

paar Lokalitäten gibt, die nur Bares haben<br />

wollen, nichts Rares und auch keine Karten.<br />

Erst am dritten Tag des Urlaubs brauchte ich<br />

mein Bargeldersatzplastik.<br />

Wir hatten unsere Tochter eingeladen und ihre<br />

neue Freundin und den Sohn und die beiden<br />

Hunde.<br />

Wenige Sekunden später zückte ich mein<br />

Portemonnaie, um die EC-Karte zu zücken,<br />

und dann zückte, äh, zuckte ich zusammen.<br />

Das Plastikkärtchen war nicht an seinem Platz.<br />

Nachdem ich die Geldbörse viermal durchgeguckt<br />

hatte, durchwühlte ich sie noch zweimal,<br />

zwischendurch grinste ich immer Richtung<br />

Kellner. Es dauerte so lange, dass große Teile<br />

meiner Familie das Lokal bereits verlassen<br />

hatten, sogar Teile von mir; mein Geist hatte<br />

sich schon von dem Gastronomieangestellten<br />

verabschiedet.<br />

Mein Körper blieb – auch, weil inzwischen das<br />

Blut aus meinem Kopf in tiefere Regionen<br />

gesickert war. Meine Frau erlöste mich, kam<br />

wieder ins Restaurant, gab mir ihr Bargeld.<br />

Ich zahlte. Ich ging. Ich grübelte. Mir fiel das<br />

Urlaubsgeld auf unserem Konto ein. Mir fielen<br />

Betrüger ein. Mir kamen Kontoabräumer in den<br />

Sinn. Mir wurde schlecht. Echt! Ich konnte klar<br />

denken nicht mehr. Alles durch ging einander.<br />

Die Vorstellung, dass der Scheckkarten-Finder<br />

unser lang erspartes Geld für irgendeinen<br />

Unsinn ausgeben würde, bereitete mir<br />

Kopfschmerzen. Und es war mir kein Trost,<br />

dass der Gauner unser Geld möglicherweise<br />

auch sinnvoll ausgeben wird.<br />

„Wir müssen die Karte sperren“, sagte<br />

meine liebe Frau. Ich war mit dem<br />

Gedanken beschäftigt, dass jemand jeden Tag<br />

Geld von unserem Konto abhebt.<br />

Dann kam mir eine Idee: „Wir müssen die Karte<br />

sperren.“ Meine Frau reagierte sofort: „Oder<br />

besser noch. Wir lassen die Karte sperren.“<br />

Tatsächlich hatte sie bereits die Zahlungsmittelsperrtelefonnummer<br />

herausgesucht.<br />

Ich rief an. Und dann der Klassiker. Es war so<br />

windig, dass die digitale Frauenstimme mich<br />

nicht mal im dritten Anlauf verstand.<br />

Obwohl ich sie anschrie, blieb sie ruhig und<br />

bat mich, die Eins zu drücken.<br />

Schnellen Schrittes ging es zur Filiale unseres<br />

Kreditinstituts. Ich hoffte, dass man das wertvolle<br />

Kunststoffkärtchen auch am Automaten<br />

sperren kann. Fehlgehofft. Was jetzt? WAS<br />

JETZT!? Was sollen wir bloß tun? Ob sich<br />

schon jemand an unserem Konto bedient<br />

hatte? Das hatte Regina längst gecheckt.<br />

Nee. Geld war noch komplett auf dem Konto.<br />

Zu Hause gelang es uns, per Hotline die Karte<br />

zu sperren. Ein Stein fiel mir vom Herzen und<br />

von der Leber, der Lunge und dem Blinddarm.<br />

Einatmen. Durchatmen. Ausatmen. Zwanzig Mal.<br />

Jetzt war es an der Zeit, zu überlegen, bei<br />

welcher Zahlung ich die Karte vergessen hatte.<br />

Supermarkt? Nein. Bäcker? Nein. Café? Nein.<br />

Hatte ich sie auf der Insel überhaupt schon<br />

benutzt? Nein. Dann nahm ich ein „Danke“<br />

von meiner Frau wahr und fragte: „Wofür?“<br />

Sie runzelte die Stirn. Ich runzelte die Stirn.<br />

Sie meine, ich ihre.<br />

Dann wiederholte Regina, was ich zuvor missverstanden<br />

hatte: „Tanke.“<br />

Natürlich! Bevor wir auf den Autozug gefahren<br />

sind, haben wir noch vollgetankt.<br />

Von Winfried Hammelmann,<br />

Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Das war es. Damit war der Fall gelöst, dachte<br />

ich, aber er war natürlich noch nicht abgeschlossen.<br />

Ich grübelte und grübelte. Dann<br />

hatte ich plötzlich das Logo einer Tankstelle<br />

vor meinem geistigen Auge: ‚Oral‘ (von der<br />

Redaktion abgeändert). Das war aus meiner<br />

Erinnerung die letzte Tanke. Schnell haben wir<br />

die Telefonnummer gefunden. CHAKA. Schnell<br />

habe ich gewählt. CHAKA! Schnell hatte ich<br />

jemanden an der Strippe. CHAKA!!! Relativ<br />

zügig fragte ich, ob meine Scheckkarte dort<br />

liegt. Ziemlich lange musste ich warten, bis<br />

der Mann von seiner Suche wieder zurückkam.<br />

Sehr lang war seine Antwort nicht: „Nein.“<br />

„Bitte?“ „Hier liegt keine Karte.“ „Aber die<br />

muss irgendwo bei Ihnen liegen. Haben Sie<br />

denn wirklich überall geguckt?“ (Eine überflüssige<br />

Frage, die gerne zu Aggressionen führt.)<br />

„Nein, Mann. Wir haben hier keine EC-Karte.“<br />

PAUSE. Dann sagte ich: „Wann ist denn die<br />

Kollegin wieder da, die gestern Morgen gearbeitet<br />

hatte?“ „Dienstag.“<br />

„Dienstag erst?“ (Eine überflüssige Frage,<br />

die nicht zur Entspannung beiträgt.)<br />

„Können Sie mir die Telefonnummer der<br />

Kollegin geben?“ (auch überflüssig) „Natürlich<br />

nicht.“ „Dann wenigstens ihren Namen?“<br />

(total überflüssig)<br />

STILLE. „Haben Sie etwa aufgelegt?!“<br />

(mehr als überflüssig).<br />

Ich war in Rage. In Superduper-Monster-<br />

Giganto-Riesen-Rage.<br />

RIESENPAUSE. Meine Frau beruhigte mich mit<br />

allen Mitteln … am Ende mit Bier, Caipirinha<br />

und Eierlikör – in einem einzigen Glas – erst<br />

gerührt, dann geschüttelt.<br />

SCHLAFENSZEIT.<br />

Morgens: PLING. Geistesblitz: Die Tankstelle<br />

‚Oral‘ (von der Redaktion abgeändert) war die<br />

falsche. Die war in List. Da waren wir vorbeigefahren.<br />

Die Karte lag ja aber bei einer<br />

Tanke auf dem Festland.<br />

Meine liebe Frau hat schnell recherchiert.<br />

Dann rief ich an. Schneller als ich meine<br />

Frage zu Ende stellen konnte, sagte sie:<br />

„Ihre EC-Karte liegt hier.“<br />

Der Stein, der mir vom Herzen fiel, war etwa<br />

so groß wie der Planet Mars und alle umliegenden<br />

Ortschaften.<br />

Hatte ich schon erwähnt, dass ich<br />

Tankstellenangestellte toll finde?<br />

Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 30.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong> – Redaktionsschluss: 01.<strong>06</strong>.<strong>2022</strong><br />

122 OBERNEULAND

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