America Latina 2022
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GUATEMALA<br />
THEMEN | LÄNDERPORTRÄT<br />
Guatemala - das Herz der Mayawelt<br />
Mayatempel erbaut, stehen für die Zahl<br />
der Monate im Mayakalender. Draußen<br />
schwenken Mayapriester und -priesterinnen<br />
Blechdosen voller Räuchermittel,<br />
drinnen vermischt sich der umherwabernde<br />
Qualm mit wahren Flammenmeeren<br />
aus Kerzen. Die Aura ist mystisch.<br />
Viele Gläubige und Büßer legen in<br />
der Mitte den Weg zum Altar auf Knien<br />
zurück.<br />
Besucher zieht es donnerstags und sonntags<br />
auf den riesigen Indiomarkt. Dann<br />
platzt das Landstädtchen aus allen<br />
Nähten. Bunt geht es jederzeit auf dem<br />
Friedhof zu, ein echtes Kuriosum. Kreuze,<br />
Sarkophage und Mausoleen leuchten<br />
in Anstrichen aus Orange und Zitronengelb,<br />
aus Hellgrün, Weinrot, Himmelblau,<br />
Rosa, Türkis. Ein schillerndes<br />
Farbenparadies, das einer Open-Air-<br />
Kunstgalerie zur Ehre gereicht.<br />
ALS WÜRDE SICH<br />
EIN BÜHNEN-<br />
VORHANG<br />
ÖFFNEN<br />
ATITLÁN-SEE<br />
Die Reise durchs Hochland geht weiter.<br />
Unerschrockene quetschen sich in Minibusse,<br />
in denen der Begriff „voll“ eine<br />
neue Dimension bekommt. Näher dran<br />
an den Einheimischen geht kaum. Alternativ<br />
sind große, unverwüstliche Uraltbusse<br />
auf Achse. Unterwegs fließen<br />
Schnulzen aus den Lautsprechern und<br />
vermischen sich mit dem ohrenbetäubenden<br />
Motorlärm. Ebenso wichtig<br />
wie die Bremse ist die Hupschnur, die<br />
vor der Frontscheibe des Vehikels herabbaumelt<br />
– zum Zeitvertreib zupfen<br />
Fahrer und Busbegleiter immer wieder<br />
daran.<br />
Hoch über dem Lago de Atitlán ist es,<br />
als würde sich ein Bühnenvorhang öffnen.<br />
In der Tiefe gleißt einer der schönsten<br />
Seen des Kontinents, umrahmt<br />
von Vulkankulissen und sattem Grün.<br />
Dreh- und Angelpunkt an den Ufern ist<br />
Panajachel, vor Jahrzehnten scherzhaft<br />
„Gringotenango“ getauft, weil hier die<br />
Hippies hinströmten.<br />
Heute ist die touristische Infrastruktur<br />
mit Unterkünften, Boutiquen, Restaurants<br />
und Cafés breit aufgestellt. Käpten<br />
Pedro peitscht sein Motorboot hinüber<br />
LAGO DE ATITLÁN<br />
PANAJACHEL<br />
Panajachel, vor Jahrzehnten<br />
scherzhaft „Gringotenango“<br />
getauft, weil hier die Hippies<br />
hinströmten.<br />
AMÉRICALATINA<br />
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