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America Latina 2022

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PERU<br />

THEMEN | REISEREPORTAGE<br />

Unterwegs ...<br />

IM HEILIGEN TAL – MACHU PICCHU<br />

MYSTISCHE ATMOSPHÄRE<br />

gen Stille angesichts der mystischen Atmosphäre:<br />

Graue Wolken jagen über die<br />

urwaldbedeckten Bergkegel, öffnen sich<br />

zwischendurch für Momente gleißenden<br />

Sonnenlichts über den Ruinen. Immer<br />

wieder findet man auch ruhige Winkel,<br />

in denen man sogar den Río Urubamba<br />

tief unten im Tal tosen hört.<br />

DAS HEILIGE TAL<br />

Doch Machu Picchu ist nur eines von<br />

vielen Highlights im Valle Sagrado, dem<br />

Heiligen Tal der Inkas. Wie vor mehr als<br />

500 Jahren bewirtschaften die Indígenas<br />

hier die Terrassen und nutzen die genial<br />

konstruierten Aquädukte ihrer Vorfahren.<br />

Wer im Tal zu graben anfängt, muss<br />

sich auf neue Funde einstellen – wie<br />

beim Bau der exklusiven Lodge Explora<br />

Valle Sagrado, bei dem man historische<br />

Fundamente entdeckte.<br />

„Wir restaurieren fünf gigantische Terrassenmauern“,<br />

sagt Helen García. Die<br />

Archäologin wirbelt über die Baustelle<br />

vor der Lodge, neben ihr fügen Arbeiter<br />

gerade Stein auf Stein. „Hier war die<br />

Mauer eingestürzt“, erklärt die Projektleiterin.<br />

„Jeder einzelne Block bekommt<br />

eine Nummer und einen Buchstaben je<br />

nach Planquadrat.“ Auf den umliegenden<br />

Terrassen wächst Mais – bewässert<br />

nach den überlieferten Prinzipien der<br />

Inkas.<br />

Die Rekonstruktion der Terrassenanlage<br />

ist nur ein Element im Konzept der<br />

Explora-Lodge, die viele Mitarbeiter aus<br />

den umliegenden Dörfern beschäftigt<br />

und in der Küche nur regionale Zutaten<br />

verwendet. Im Rahmen des All-Inclusive-Konzeptes<br />

der chilenischen Hotelkette<br />

haben die Gäste die Wahl zwischen<br />

mehr als 30 verschiedenen Touren – vom<br />

zweistündigen Spaziergang bis zur Zehnstundenstrapaze<br />

in 4500 Metern Höhe.<br />

Doch auch Einheimische im Heiligen Tal<br />

entwerfen Angebote für Besucher, zum<br />

Beispiel in Pongobamba an der Lagune<br />

von Piuray. „Wir paddeln gemeinsam<br />

über das historische Trinkwasserreservoir<br />

von Cusco“, sagt Guide David Bernal<br />

bei der Einweisung in die Kajaks. „Wir<br />

sind die Einzigen, die hier aufs Wasser<br />

dürfen – die Gemeinden wachen sorgsam<br />

über ihre Lagune.“<br />

Mit gemächlichem Paddelschlag geht<br />

es durchs Schilf, David führt die Gruppe<br />

mit einem Stand-up-Paddleboard<br />

an. Am Ufer erstrecken sich die Lehmhäuser<br />

der Bauern, dahinter liegen ihre<br />

Felder – und in der Ferne schimmern die<br />

Gletscher der Anden. „Gerade bilden wir<br />

Jugendliche aus den Dörfern aus“, sagt<br />

Bernal stolz. „Sie sind die Guides der Zukunft!“<br />

Die Vergangenheit mit der Zukunft verbinden<br />

– das ist auch das Ziel von Virgilio<br />

Martínez, dem Shootingstar der<br />

peruanischen Küche. Der 44-Jährige,<br />

dessen Restaurant Central in Lima zurzeit<br />

auf Rang vier der besten Restaurants<br />

der Welt steht, eröffnete vor vier Jahren<br />

einen Ableger in 3568 Metern Höhe –<br />

mit Blick in die kreisförmig angelegten<br />

Terrassen der Ausgrabungsstätte Moray.<br />

Erst seit kurzem kann man dort nach<br />

einer pandemiebedingten Pause wieder<br />

speisen.<br />

Vergangenheit und Zukunft ...<br />

Archäologen glauben, dass die Inkas in<br />

Moray mit Anbaumethoden in unterschiedlichen<br />

Höhenlagen experimen-<br />

18 AMÉRICALATINA

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