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America Latina 2022

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40 JAHRE ARGE LATEINAMERIKA<br />

THEMEN | INTERN<br />

40 JAHRE TOURISMUS IN LATEINAMERIKA<br />

Lateinamerika<br />

im Wandel des<br />

Tourismus<br />

„Kein leichter Job, Sr. Presidente“,<br />

unkte die Presse:<br />

Miguel de la Madrid wird<br />

neues Staatsoberhaupt Mexikos.<br />

Schwere Zeiten. Man<br />

schreibt das Jahr 1982 und ist<br />

wieder mal in der Krise.<br />

Dabei förderte Mexiko Erdöl, produzierte<br />

PKWs ohne Ende und konnte auf<br />

einen in Lateinamerika neuen aber dynamisch<br />

wachsenden Wirtschaftszweig<br />

zählen: Fremdenverkehr. Erst kamen<br />

Besucher aus den USA und Kanada,<br />

dann aus Europa und dem Rest der Welt.<br />

Schnell wuchs der Tourismus zu einem<br />

der wichtigsten Devisenbeschaffer des<br />

Landes heran und half der Nation wieder<br />

auf die Beine.<br />

ALLES BEGANN IN ACAPULCO<br />

Hier tummelten sich schon seit den 40er<br />

Jahren. die Reichen und Schönen Hollywoods.<br />

Liz Taylor und Richard Burton<br />

gaben sich dort am Pazifikstrand ihr Jawort<br />

und der Schweizer Bandleader und<br />

Playboy Teddy Stauffer machte die hippe<br />

Tropenstadt zu seiner neuen Heimat,<br />

genau wie Ex-Tarzan-Darsteller Johnny<br />

Weissmüller. On Top feierte Elvis Presley<br />

1963 internationale Erfolge mit seiner<br />

musikalischen Filmkomödie „Fun in<br />

Acapulco“. Zusätzlich befeuert von der<br />

Glamourpresse und den Olympischen<br />

Spielen 1968 in Mexiko City, erwachte<br />

damals das Interesse erster europäischer<br />

Ferntouristen am mondänen Acapulco<br />

im exotischen Land der Pyramiden und<br />

Azteken. Auch wenn die Flugverbindungen<br />

noch spärlich, umständlich und<br />

reichlich teuer waren.<br />

In den 70er Jahren wuchs bei uns die<br />

Wirtschaft und die ersten professionell<br />

organisierten Gruppenreisen gingen<br />

aus dem deutschsprachigen Raum nach<br />

Übersee. Besonders Studienreisende<br />

entdeckten Lateinamerika. Veranstalter<br />

wie Karawane, Marco Polo, Klingenstein<br />

oder Studiosus wagten sich nach<br />

Perú, Bolivien, Ekuador, Kolumbien,<br />

Guatemala und Mexiko, wo es ebenfalls<br />

imposante Kulturdenkmäler und fremde<br />

Völker zu bestaunen gab.<br />

ENDLICH RAUS IN DIE WEITE WELT!<br />

Nachhaltiges Reisen, Emissions-Probleme?<br />

Damals Fremdwörter. Man wollte<br />

endlich raus in die Weite Welt! Nicht nur<br />

Bildungsbürger oder Abenteuerhungrige,<br />

sondern viele andere mit Fernweh.<br />

Und das möglichst zu bezahlbaren Preisen.<br />

Dank dem Veranstalter NUR, dann<br />

Terramar und anderen, flog Otto Normalverbrauer<br />

mit Frau und Kind plötzlich<br />

nicht nur gen Spanien oder Sizilien,<br />

sondern nach Asien, Afrika und sogar<br />

Lateinamerika Wenn nicht Acapulco,<br />

dann vielleicht mal nach Rio oder an die<br />

verlockenden Tropen-Strände Bahias<br />

im Norden Brasiliens? Neckermann &<br />

Co. machten es möglich. TUI und DER-<br />

TOUR folgten.<br />

KEINE LEICHTEN JAHRE<br />

1982 waren noch die Militärs in Brasilien<br />

am Ruder, das störte aber die europäischen<br />

Strandbesucher weniger. Die<br />

Junta-Generäle in Buenos Aires und<br />

General Pinochet in Chile lockten jedoch<br />

nur wenig Touristen in ihre Länder, und<br />

kaum jemand aus dem Westen reiste<br />

nach Kuba, wo der kommunistische Revolutionär<br />

Fidel Castro keinen Wert auf<br />

westliche Besucher legte. Keine leichten<br />

Jahre für América <strong>Latina</strong>.<br />

Damals schlug die peruanische Terrororganisation<br />

„Sendero Luminoso“ zum<br />

ersten Mal zu, Zentralamerikas Bürgerkriege<br />

machten die Panamericana-Straße<br />

zeitweise unpassierbar und eine nie<br />

dagewesene Inflation suchte die ganze<br />

Region zwischen Mexiko und Patagonien<br />

heim. Gesundheits- und Sicherheitsbedenken<br />

schreckten Fremde ab, die<br />

AMÉRICALATINA<br />

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