19.05.2022 Aufrufe

Forschungsreport Daten – Innovation – Privatheit

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

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FAZIT

Lessons learned

82

Drei Wissenschaftsteams mit unterschiedlichen disziplinären Perspektiven,

zwei motivierte Lab-Teams und ein Jahr des Entwickelns, Experimentierens

und Erprobens Inverser Transparenz im betrieblichen Praxislaboratorium bei

der Software AG – Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen. Was wir in der mehrmonatigen

Gestaltungsarbeit gelernt haben, worauf es bei der Anwendung

Inverser Transparenz in der betrieblichen Praxis ankommt und welche Anforderungen

dieser innovative Gestaltungsansatz an Beschäftigte, Führungskräfte

und Betriebsräte stellt, fasst der folgende Beitrag zusammen.

Was haben wir aus dem betrieblichen

Praxislaboratorium gelernt?

• Inverse Transparenz ist erfolgsversprechend. Das Konzept

bietet das Potenzial, einen vertrauensvollen und souveränen

Umgang mit Daten in der digitalen Arbeitswelt zu entwickeln

und Innovationskulturen „von unten“ zu etablieren. Der Bedarf

in der Praxis ist groß; denn Beschäftigte wissen oft nicht, welche

Daten sie in digitalen Arbeitsumgebungen, Workflows und

Kommunikationstools hinterlassen, wie und von wem diese

Daten genutzt werden. Die Datenverwendung für Mitarbeitende

nachvollziehbar zu machen, ist ein erster wichtiger Schritt, um

Vertrauen zu schaffen und auf der Arbeitsebene den Weg für

datenbasierte Innovationen zu öffnen.

• Inverse Transparenz ist mehr als Gestaltung durch Technik.

Es ist ein ganzheitlicher Lösungsansatz, der systematisch an

den Ebenen Arbeitsorganisation, Führung und Technologiegestaltung

ansetzt. Wirklich nachhaltige Lösungen können nur

entstehen, wenn der Umgang mit Daten Gegenstand eines

sozialen Aushandlungsprozesses zwischen Beschäftigten,

Führungskräften, Management und Betriebsrat ist. Anders als

„one-size-fits-all“-Lösungen nimmt Inverse Transparenz die

spezifische Arbeitspraxis der Beschäftigten – mitsamt ihren

Bedürfnissen, Anforderungen und Ressourcen – zum Ausgangspunkt,

um Use Cases zu entwickeln, die einen konkreten

Mehrwert für das betreffende Arbeitsumfeld hervorbringen.

• Inverse Transparenz ist voraussetzungsvoll. Das Konzept lebt

von der konsequenten Beteiligung und dem Empowerment der

Beschäftigten und einer belastbaren betrieblichen Vertrauenskultur.

Die Umsetzung Inverser Transparenz erfordert ein klares

Vorgehensmodell, das die Sichtweisen unterschiedlicher Akteure

im Betrieb integriert und Raum zum gemeinsamen Lernen

und Experimentieren bietet. Das Instrument des betrieblichen

Praxislaboratoriums hat sich mit seinen Prinzipien Agilität,

Sozialpartnerschaft und Beteiligungsorientierung hierfür als

idealer Rahmen erwiesen.

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