19.05.2022 Aufrufe

Forschungsreport Daten – Innovation – Privatheit

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

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IMPULS

Interview mit Ansgar Baums,

Director Government Relations bei Zoom

Keine Schwarz-

Weiß-Denke

20

Er ist einer der führenden Experten für die digitale Transformation

und kennt viele große Tech-Unternehmen von innen.

Ansgar Baums erklärt in diesem Interview, wie Compliance in der

Produktentwicklung von Anfang an mitgedacht werden kann, wie

wichtig Datenhygiene ist und warum er nichts davon hält, bei

der Datenregulierung in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken.

Herr Baums, Deutschland und Europa stellen hohe

Anforderungen an den Datenschutz und Privacy. Was

bedeutet das für ein Tech-Unternehmen?

Man muss Datenschutzregeln schon bei der Produktentwicklung

mitdenken, das heißt, neue Produkte müssen sehr früh – sobald

das Entwicklungsteam sie antizipiert und konzipiert – mit Blick

auf regulatorische Anforderungen gecheckt werden. Das ist teuer,

aufwändig und umständlich. Viele Tech-Unternehmen müssen da

eine Lernkurve durchlaufen, wenn sie im europäischen Markt Fuß

fassen wollen. Denn die Entscheidung, welche und wie viele ihrer

Ressourcen in neue Produkt-Features oder in die Entwicklung von

Compliance-Systemen gehen, ist ziemlich herausfordernd – vor

allem für Start-ups, die gleichzeitig eine lange Liste mit Kundenwünschen

abarbeiten müssen. Diesen Zielkonflikt zu managen

erfordert smarte Entscheidungen.

Wie geht Zoom damit um?

Wir haben einen klaren Prozess eingeführt, den jedes Produkt-Feature

durchläuft und der dafür sorgt, dass Daten-Compliance

von Anfang an mit eingepreist wird. Unsere Entwicklerinnen

und Entwickler müssen zum Beispiel Dokumentationen ausfüllen

mit diversen Ja-Nein-Fragen. Wenn sie bestimmte Fragen, die

compliance-relevant sind, mit ja beantworten, triggert das automatisch

einen Review-Prozess bei den Kollegen und Kolleginnen

in der Rechtsabteilung, von Trust and Security und Government

Relations. Alle können dann mit ihrem spezifischen Know-how

frühzeitig über die Konsequenzen nachdenken – darüber, was in

das Produkt eingebaut werden muss, damit es rechtskonform ist

und keine sonstigen Risiken für die Firma kreiert.

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