Forschungsreport Daten – Innovation – Privatheit

Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.) Mit Inverser Transparenz das Gestaltungsdilemma der digitalen Arbeitswelt lösen. Forschungsreport von Andreas Boes, Thomas Hess, Alexander Pretschner, Tobias Kämpf, Elisabeth Vogl (Hrsg.)

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19.05.2022 Aufrufe

ANALYSETransparenz inder digitalenArbeitswelt14Datenschutz,Empowerment unddatenbasierteInnovationzusammendenkenELISABETH VOGL,TOBIAS KÄMPF,ANDREAS BOES,FORSCHUNGSGRUPPE „INFORMATISIERUNG DERGESELLSCHAFT UND ZUKUNFT DER ARBEIT“AM ISF MÜNCHENI – EINFÜHRUNG

Mit der digitalen Transformation werden Daten zum Dreh- undAngelpunkt von Wertschöpfungsprozessen. Damit wird auch dieArbeitswelt in neuer Qualität transparent – mit weitreichendenFolgen für Beschäftige. Auf der einen Seite birgt die Datafizierungdie Gefahr „gläserner“ Belegschaften. Auf der anderen Seite eröffnetsie neue Chancen für ein Empowerment der Beschäftigten und dieVerbesserung von Arbeit. Die Frage, wie wir als Gesellschaft mitDaten und der damit einhergehenden Transparenz umgehen, stelltsich mit neuer Brisanz.Brachliegender Schatz:Daten als Treibstoff der digitalen TransformationDie Beschaffung, Nutzung und Analyse von Daten bildete langeZeit vorwiegend das Forschungs- und Betätigungsfeld von Statistikexpertenoder „Data Scientists“. Mit der fortschreitendendigitalen Transformation erhält der Umgang mit Daten eine neuewirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz. Entscheidungsträgerinnenund -träger suchen nach Wegen, wie sich der mitder Verbreitung digitaler Technologien, Cloud-Infrastrukturenund Softwareanwendungen rasant anwachsende „Datenschatz“nutzen lässt.Auf politischer Ebene wird dies deutlich an den Bemühungender Bundesregierung und der Europäischen Union, eigene Datenstrategienzu entwickeln. Diese zielen darauf ab, das ökonomischeVerwertungspotenzial von Daten zu erschließen, um dieWettbewerbsfähigkeit der deutschen beziehungsweise europäischenVolkswirtschaft(en) zu stärken. Aber auch Unternehmen arbeitenaktuell mit Hochdruck daran, die Verwaltung, Auswertungund Verarbeitung von Daten auf eine profunde Basis zu stellen,um die Potenziale der „Datafizierung“ konsequenter zu heben –sei es für die Entwicklung digitaler Produkte oder Services, dieVerbesserung von Arbeitsprozessen oder die Neugestaltung vonOrganisationsstrukturen.Diese Entwicklung beschränkt sich nicht auf die neuenStart-ups der entstehenden Datenindustrie wie Celonis oderetablierte Softwareanbieter wie SAP, IBM oder Software AG, dieData- beziehungsweise Analytics-Lösungen bereitstellen. Sie hatlängst auch Unternehmen aus klassischen Industrie- und Dienstleistungsbereichenerreicht. Von Trumpf über Siemens und Boschbis hin zu Daimler und VW: Sie alle versuchen im Fahrwasser vonIndustrie 4.0 die Vielzahl an Stamm-, Bewegungs-, Produkt- undProzessdaten zum Treiber ihrer Innovations- und Wertschöpfungsprozessezu machen.Transparenz als Kehrseite:Ringen um einen neuen Umgang mit DatenVor diesem Hintergrund gewinnt die Frage nach Privatheit undDatensouveränität an Brisanz. Hierzulande haben der Schutzpersonenbezogener Daten und der Grundsatz der informationellenSelbstbestimmung einen hohen Stellenwert. In der öffentlichenund politischen Debatte stehen sich zwei Lager gegenüber: Dieeinen fordern angesichts der wirtschaftlichen – und zweifelsohneauch gesellschaftlichen – Potenziale einer intelligenten Datennutzungund zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit einen „pragmatischeren“Umgang mit Privacy-Standards. Die anderen plädierenim Sinne eines präventiven Datenschutzes für die konsequenteDurchsetzung von Datensparsamkeit und die Beschränkung derErhebung, Verarbeitung und Weitergabe von Daten.15I – EINFÜHRUNG

ANALYSE

Transparenz in

der digitalen

Arbeitswelt

14

Datenschutz,

Empowerment und

datenbasierte

Innovation

zusammendenken

ELISABETH VOGL,

TOBIAS KÄMPF,

ANDREAS BOES,

FORSCHUNGSGRUPPE „INFORMATISIERUNG DER

GESELLSCHAFT UND ZUKUNFT DER ARBEIT“

AM ISF MÜNCHEN

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