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Nr. 83 - Sommer 2022

Mont Saint-Michel: die Geheimnisse des "Gefängnisbergs" Drôme: die Schönheit der Dörfer Okzitanien: Céret, das "Mekka des Kubismus" Territoire de Belfort: die Stärke der Kleinen

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ON REGARDE<br />

ROMANTISCHE KOMÖDIE<br />

KOMÖDIE / FAMILIENFILM<br />

Der kleine Nick auf Schatzsuche<br />

Schmetterlinge im Ohr<br />

Alle Menschen im Umfeld von Antoine<br />

(Pascal Elbé) scheinen ihm etwas<br />

vorzuwerfen, trauen sich jedoch nicht,<br />

dies auszusprechen. Ob Schüler, Kollegen<br />

oder Geliebte: Sie wünschen sich von ihm<br />

mehr Aufmerksamkeit, Konzentration,<br />

Einfühlungsvermögen. Keiner ahnt, dass<br />

Antoine im Laufe der Zeit sehr schwerhörig<br />

geworden ist. Auch Claire (Sandrine Kiberlain), seine neue Nachbarin,<br />

schimpft zunächst über den Lärm, den Antoine macht. Vor allem<br />

über die Musik, die er immer in voller Lautstärke hört. Doch die<br />

ausgesprochen sensible Frau kommt sehr schnell hinter das<br />

Geheimnis um Antoines Handicap und hilft ihm, damit umzugehen.<br />

Dieser humorvolle und feinfühlige Film regt zum Nachdenken über<br />

eine unsichtbare Behinderung an, die mehr Menschen betrifft, als<br />

man denkt. Der Regisseur, Pascal Elbé, hat im Übrigen beim Filmstart<br />

zugegeben, dass er selbst unter dieser Situation gelitten hat. Eine<br />

Komödie mit autobiografischen Zügen also …<br />

Schmetterlinge im Ohr • Frankreich, 2021, 93 min • Originaltitel: On est fait pour<br />

s’entendre • Ein Film von Pascal Elbé, mit Pascal Elbé, Sandrine Kiberlain, Valérie<br />

Donzelli, François Berléand, Emmanuelle Devos u. a. • Ab 16. Juni <strong>2022</strong> im Kino.<br />

DRAMA<br />

Le Petit Nicolas ist in Frankreich eine<br />

richtige Institution: Das Werk der<br />

Jugendliteratur entstand zwischen 1956<br />

und 1965. Es stammt aus der Feder von<br />

René Goscinny (1926-1977), einem der<br />

Asterix-Schöpfer, und wurde von Jean-<br />

Jacques Sempé illustriert. Die Geschichten<br />

erzählen liebevoll und mit Humor die<br />

Abenteuer eines kleinen Jungen und<br />

seiner Freunde im Frankreich der 60er-<br />

Jahre. Diese Kinoverfilmung hat trotz ihrer<br />

etwas holperigen Art die französischen<br />

Kinder (ab 8 Jahren) sofort begeistert –<br />

und in vielen Fällen die Eltern ebenfalls.<br />

Man hat fast den Eindruck, letztere<br />

würden sich etwas wehmütig an die Zeit<br />

erinnern, in der Kinder noch ganz ohne<br />

Mobiltelefon und Bildschirm aufwuchsen.<br />

Eine relativ gelungene Komödie, die<br />

Erinnerungen weckt und teilweise sehr<br />

berührend ist.<br />

Der kleine Nick auf Schatzsuche • Frankreich,<br />

2021, 103 min • Originaltitel: Le trésor du Petit<br />

Nicolas • Ein Film von Julien Rappeneau, mit<br />

Illan Debrabant, Jean-Paul Rouve, Audrey<br />

Lamy u. a. • Ab 2. Juni <strong>2022</strong> im Kino.<br />

Die Zeit, die wir teilen<br />

Joan (Isabelle Huppert, großartig!) ist eine Verlegerin, der im<br />

Leben offensichtlich alles zu gelingen scheint. Als jedoch ihre erste<br />

Jugendliebe plötzlich wieder auftaucht, wirft sie das aus der Bahn.<br />

Sie beschließt, den gemeinsamen Sohn zu verschweigen, und<br />

verlässt überstürzt Paris, um sich aufs Land zurückzuziehen. Die<br />

Flucht wird zu einer regelrechten Reise zu sich selbst, bei der Joan<br />

ihr ganzes Leben Revue passieren lässt. Gleichzeitig ist es eine Reise<br />

durch 40 Jahre europäische Geschichte, in Irland, Frankreich und<br />

Deutschland. Bei dieser Gelegenheit muss Joan sich auch mit einem<br />

gut gehüteten Geheimnis auseinandersetzen … Der Film lief als<br />

Vorpremiere während der Berlinale <strong>2022</strong>, bei der Isabelle Huppert<br />

– leider coronabedingt abwesend – für ihr Lebenswerk mit dem<br />

Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Sowohl das Publikum als<br />

auch die Filmkritiker haben den Film sehr gut<br />

aufgenommen. Er wechselt meisterhaft und mit<br />

viel Sensibilität zwischen Komödie und Drama<br />

und strahlt eine Atmosphäre aus, die – wie so oft<br />

bei Isabelle Huppert – manchmal geheimnisvoll,<br />

an der Grenze zum Irrealen ist.<br />

Die Zeit, die wir teilen • Frankreich, Irland, Deutschland,<br />

2021, 102 min • Originaltitel: À propos de Joan • Ein<br />

Film von Laurent Larivière, mit Isabelle Huppert, Lars<br />

Eidinger, Swann Arlaud, Freya Mavor u. a. • Der Filmstart<br />

ist im Laufe des <strong>Sommer</strong>s vorgesehen, das genaue<br />

Datum war bei Drucklegung noch nicht bekannt.<br />

16 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2022</strong>

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