WIR ONLINE MAGAZIN Mai_15_2022
Neuer Name - Neue Networks - 50-seitige Tischmesse-Beilage
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Makrelen & Mens<br />
<strong>WIR</strong> <strong>ONLINE</strong> <strong>MAGAZIN</strong>| <strong>WIR</strong> aktuell<br />
Rudelverhalten von<br />
Was könnte das wohl<br />
sein? Sowohl im Wasser<br />
als auch in der Luft<br />
und an Land findet<br />
man sie. Es gibt sie<br />
nicht nur bei Tieren,<br />
sondern auch bei Menschen:<br />
Ansammlungen,<br />
die sich, wie von<br />
Geisterhand gelenkt,<br />
völlig synchron bewegen.<br />
Schwärme üben<br />
eine beispiellose Faszination<br />
aus, der man<br />
sich nur schwer entziehen<br />
kann. Manchmal<br />
wird man sogar selbst<br />
– ob nun gewollt oder<br />
ungewollt – zu einem<br />
Teil davon.<br />
Kaum etwas ist mit dem bemerkenswerten<br />
Spektakel vergleichbar, das<br />
sich Jahr für Jahr während der<br />
Herbstmonate vollzieht, wenn sich<br />
Schwalben zusammenfinden und<br />
sich, wie von einer geheimen Regie<br />
geleitet, gemeinsam auf den Weg in<br />
wärmere Gefilde begeben. So legen<br />
weltweit circa 50 Milliarden Zugvögel<br />
alljährlich Tausende von Kilometer<br />
zurück. Hinter dieser speziellen Choreografie<br />
stecken angeborene Instinkte,<br />
die unterschiedlichen Zwecken<br />
dienen: Ein v-förmig<br />
ausgerichteter Schwarm bietet beispielsweise<br />
ökonomische Vorteile.<br />
Größere Vogelarten wie Gänse organisieren<br />
sich daher während des Fluges<br />
oft winkelförmig. In dieser Formation<br />
übernimmt ein Vogel die<br />
Spitzenposition, während sich die<br />
anderen in zwei schräg verlaufenden<br />
Linien dahinter in Stellung bringen.<br />
Damit fliegen sie im Windschatten<br />
des vorderen Tieres und sparen<br />
kostbare Energie. In regelmäßigen<br />
Abständen wechselt ein anderes Tier<br />
an die Spitzenposition, damit jedes<br />
in den Genuss des energieeffizienten<br />
Fliegens kommt.<br />
Die Schwärme kleinerer Zugvögel<br />
wie beispielsweise Stare sind meist<br />
dreidimensional ausgerichtet und<br />
erscheinen auf den ersten Blick chaotisch.<br />
Dennoch halten die Tiere<br />
auch hier die Distanz zu den benachbart<br />
fliegenden Tieren ziemlich konstant<br />
ein und agieren als Kollektiv.<br />
Diese Formationen kleinerer Vogelarten<br />
dienen in erster Linie dem eigenen<br />
Überleben und als Schutz vor<br />
Angriffen von Raubvögeln. Im Zentrum<br />
eines Schwarmes befinden sich<br />
die fittesten Tiere. Wer sich diesen<br />
anschließt, findet leichter neue Nahrungsquellen.<br />
Ein ganz ähnliches Verhalten lässt<br />
sich auch unter Wasser beobachten.<br />
Dort kann man staunend erleben,<br />
wie Fischschwärme offenbar mühelos<br />
und wie von unsichtbaren Fäden<br />
gezogen durchs Wasser gleiten und<br />
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