2022_05_20_Kent_Nagano
Toshio Hosokawa Intermezzo aus der Oper „Stilles Meer“ (2016) Charles Ives „The Unanswered Question“ (1906/1935) Anton Bruckner Sinfonie Nr. 6 A-Dur (1879-1881) Kent Nagano | Dirigent Dresdner Philharmonie
Toshio Hosokawa
Intermezzo aus der Oper „Stilles Meer“ (2016)
Charles Ives
„The Unanswered Question“ (1906/1935)
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 6 A-Dur (1879-1881)
Kent Nagano | Dirigent
Dresdner Philharmonie
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Vollständig gespielt wurde die Sechste<br />
zu seinen Lebzeiten dennoch nie – oder<br />
zumindest nicht öffentlich: Die Wiener<br />
Philharmoniker, die am 11. Februar 1883<br />
unter der Leitung von Wilhelm Jahn<br />
den zweiten und dritten Satz vortrugen,<br />
gaben Bruckner immerhin während einer<br />
»Novitätenprobe« die Möglichkeit, sein<br />
Werk komplett zu hören. Doch selbst die<br />
Aufführung der weniger problematischen<br />
Mittelsätze war damals offenbar noch<br />
riskant genug. So urteilte etwa Bruckners<br />
Intimfeind Eduard Hanslick in der Neuen<br />
Freien Presse: »Das Adagio konnte, trotz<br />
seiner ermüdenden Wiederholung derselben<br />
Figuren und unabsehbar ausgesponnener,<br />
teilweise an ‚Meistersinger‘-Motive<br />
anklingender Rosalien durch eine gewisse<br />
feierliche Sanftmut der Stimmung für<br />
sich einnehmen. Der groteske Humor des<br />
in lauter unerklärlichen Gegensätzen sich<br />
müde taumelnden Scherzo fand mich dagegen<br />
völlig ratlos.« Alle vier Sätze führte<br />
erst Gustav Mahler im Februar 1899, mehr<br />
als zwei Jahre nach Bruckners Tod, auf –<br />
zwar nicht ohne eigenmächtige Kürzungen<br />
und Änderungen der Instrumentierung,<br />
doch mit glänzendem Erfolg.<br />
ANTON BRUCKNER<br />
* 4. September 1824 in Ansfelden,<br />
Oberösterreich<br />
† 11. Oktober 1896 in Wien<br />
SINFONIE NR. 6 A-DUR<br />
WAB 106<br />
ENTSTEHUNG<br />
1879-1881<br />
URAUFFÜHRUNG<br />
11. Februar 1883, Wien: Uraufführung der beiden<br />
Mittelsätze, Dirigent: Wilhelm Jahn<br />
26. Februar 1899, Wien: erste Gesamtaufführung<br />
einer gekürzten Fassung durch Gustav Mahler<br />
14. März 1901, Stuttgart: Uraufführung der<br />
Fassung des (fehlerhaften) Erstdrucks,<br />
Dirigent: Karl Pohlig<br />
ERSTMALS VON DER DRESDNER<br />
PHILHARMONIE GESPIELT<br />
28. Januar 19<strong>20</strong>, Dirigent: Kurt Striegler<br />
9. Oktober 1935: Uraufführung der<br />
Originalfassung (unter Benutzung der Ausgabe<br />
von Robert Haas), Dirigent: Paul van Kempen<br />
(Chefdirigent 1934-1942)<br />
ZULETZT<br />
14. Mai <strong>20</strong>17, Dirigent: Marek Janowski<br />
BESETZUNG<br />
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,<br />
4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,<br />
Pauken, Streicher<br />
DAUER<br />
ca. 60 Minuten<br />
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