BAYERN CONSULT Consulting Letter #01 2022: Bauindustrie & Immobilienwirtschaft

Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung. Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe: Fokusbranche Bauindustrie und Immobilienwirtschaft. Mit Beiträgen der LBS Hessen-Thüringen und LB Immowert, einem Gastartikel von Drees & Sommer, Gesprächen mit VertreterInnen der Sparkassen Darmstadt, Starkenburg, Bad Kissingen, Mainfranken Würzburg sowie einem Kommentar von Bayern Consult Geschäftsführer Markus Ziechaus zu Bauindustrie & Nebengewerke: "Rohstoffengpässe, Lieferschwierigkeiten und Preisanstiege dämpfen positive Prognosen". Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung. Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe: Fokusbranche Bauindustrie und Immobilienwirtschaft. Mit Beiträgen der LBS Hessen-Thüringen und LB Immowert, einem Gastartikel von Drees & Sommer, Gesprächen mit VertreterInnen der Sparkassen Darmstadt, Starkenburg, Bad Kissingen, Mainfranken Würzburg sowie einem Kommentar von Bayern Consult Geschäftsführer Markus Ziechaus zu Bauindustrie & Nebengewerke: "Rohstoffengpässe, Lieferschwierigkeiten und Preisanstiege dämpfen positive Prognosen".

10.05.2022 Aufrufe

CONSULTING LETTER DREES & SOMMER SE 4|4 © seven city Industrie-Buchbinderei – nachhaltig umgenutzt und mit neuer Gebäudetechnik ausgestattet. Sie beheimatet jetzt den Innovation Hub mit attraktiven Flächen, auf denen die Zukunft der Arbeit spürbar wird. Auf rund 2.000 Quadratmetern erforschen die Mitarbeitenden vor allem digitale Geschäftsmodelle. Drees & Sommer kooperiert dafür mit zahlreichen Start-ups. Auch der Vorstand ist dort eingezogen. Das Konzept legt viel Wert auf Kommunikation und interdisziplinären Austausch und schafft gleichzeitig Orte für konzentriertes Arbeiten; und das bei maximaler Transparenz! Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden an zahlreichen Stellen Mobiliar und Stoffe aus recycelten Materialien verwendet. Der gezielte Einsatz von Pflanzen wirkt sich positiv auf Raumklima und Akustik aus und bietet einen Ort zum beruhigten Arbeiten, an dem Gemeinschaft und räumliche Qualität gleichermaßen erlebbar werden. Der Innovation Hub der Drees & Sommer SE in Stuttgart, kurz DS HUB: Von der alten Buchbinderei zum Pop-Up-Office DEN WANDEL WIRTSCHAFTLICH REALISIEREN Umfangreiche Sanierungsprojekte sind teuer und dauern lange – zumindest ist das die Befürchtung vieler Eigentümer. Das muss aber nicht sein. Wer modular baut, erreicht eine hohe Skalierbarkeit und realisiert auf diese Weise auch komplexe Projekte ökonomisch. Gerade im Bestand, zum Beispiel in Gebäuden aus den 1960er-Jahren, trifft man häufig auf regelmäßig Strukturen und damit auf ein hohes Potenzial für modulares Bauen. Eine Prüfung ganz zu Anfang legt die Einsparmöglichkeiten offen. Modulares Bauen bietet sich nicht nur für gesamte Projekte, sondern genauso gut für einzelne Teile eines Bestandsgebäudes an – wie etwa eine Fassade oder ein neues Technikmodul. Da alles vorproduziert ist und nur noch eingebaut werden muss, verkürzt sich die Ausführung vor Ort. FAZIT: Im Entwickeln und Bauen im Bestand stecken technische und konzeptionelle Herausforderungen – aber in erster Linie Chancen. Wer den Bestand nutzt, schont Ressourcen. Energetisch zu optimieren und den CO2-Verbrauch zu reduzieren – das gehört schon fast zum Standard. Wer zusätzlich auf kreislauffähige Materialien und Digitalisierung setzt und Bestandsimmobilien in der Nutzung flexibel hält, sichert die Zukunft seiner Immobilien und profitiert zudem von Fördermöglichkeiten. Jetzt oder nie ist die richtige Zeit, das Pflicht-Thema Sanieren völlig neu anzugehen. Digital, nachhaltig, wirtschaftlich und innovativ! ÜBER HOLGER SEIDEL Sein Bauingenieurstudium an der Hochschule in München vertiefte Holger Seidel im Fach Baubetrieb/Grundbau. In seiner Tätigkeit bei Drees & Sommer spezialisierte er sich auf die Projektentwicklung und das Projektmanagement für Quartiersentwicklungen, Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude. Er betreut speziell für Fondgesellschaften, Banken und Versicherungen Due-Diligence-Untersuchungen bei Immobilienbewertungen und leitet die Durchführung von Projektcontrollingleistungen. Seine berufliche Entwicklung führte ihn über verschiedenste Standorte und Großprojekte in leitende Positionen als Geschäftsführer und Associate Partner bei der Drees & Sommer SE speziell am Standort Bayern. Die Niederlassung in Nürnberg hat er maßgeblich seit über 15 Jahren aufgebaut. Er ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt in Freising. #01-22 S.26 www.bayernconsult.de

CONSULTING LETTER LB IMMOWERT Unternehmensimmobilien WELCHE AUSWIRKUNGEN ZEIGTE DIE CORONA-KRISE AUF DEN MARKT FÜR UNTERNEHMENSIMMOBILIEN? Begriffsdefinition »Unternehmensimmobilie« Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 haben sich die weltweiten Lieferketten als sehr anfällig gezeigt. Es kam teils zu deutlichen Lieferengpässen, was wiederum in einigen Branchen auch zu einem Produktionsstopp führte. In diesem Rahmen kamen Prognosen auf, dass zukünftig ein Ausbau von Lagerflächen gerade in Bezug auf im Rahmen der Produktion benötigten Materialien sowie bei Ersatzteilen eintreten wird. Des Weiteren wurde in diesem Rahmen diskutiert, ob es teils nicht sinnvoll wäre, ausgelagerte Produktion wieder ins Inland zu holen. Ab Mitte März 2020 musste eine Vielzahl an Einzelhandelsbetrieben in den Lockdown. Infolge dessen kam es zu einem deutlichen Umsatzanstieg beim E-Commerce. Die Nachfrage nach Logistikflächen, um das gestiegene Warenaufkommen im Versandhandel überhaupt bewältigen zu können, war hoch. Basierend auf diesen sich am Markt abzeichnenden Auswirkungen gingen Marktakteure davon aus, dass Unternehmensimmobilien, insbesondere Lager-/Logistikimmobilien sowie Produktionsimmobilien langfristig von der Krise profitieren würden. Gleichzeitig stand die Befürchtung im Raum, dass es coronabedingt zu Produktionsrückgängen sowie Insolvenzen und in Folge zu Betriebsschließungen kommen würde. Diese Entwicklung würde kurz- und mittelfristig einen Nachfragerückgang an den Vermietungsmärkten auslösen, was wiederum Einfluss auf die Investmentmärkte nach sich ziehen würde. Da dieser Begriff sehr breit gefasst ist, bietet sich an dieser Stelle zum besseren Verständnis nochmals eine kurze Begriffsdefinition an. Die Assetklasse Unternehmensimmobilie zeichnet sich durch eine hohe Komplexität aus, welche unter anderem auf den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten dieser Immobilienart beruht. „Unternehmensimmobilien werden im Allgemeinen als gemischt genutzte Gewerbeobjekte mit typischerweise mittelständischer Mieterstruktur definiert.“ 1 Im angelsächsischen Raum ist die Verwendung des Begriffs „Light Industrial Real Estate“ für diesen Immobilientyp gebräuchlich. UNTERNEHMENSIMMOBILIEN ZEIGTEN SICH ALS RESILIENTE ASSETKLASSE IN DER KRISE Flächenumsatz nur geringfügig unter Vorjahresniveau Die Assetklasse zeigte sich in der Corona-Krise als relativ resilient. Basis hierfür waren die langfristigen Mietvertragslaufzeiten und der diese Assetklasse prägende Nutzermix. Der Flächenumsatz bei Unternehmensimmobilien bewegte sich nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Da die in Unternehmensimmobilien registrierten Vermietungen seit 2017 bereits einen fallenden Trend zeigten, war das schwache Jahresergebnis nicht nur durch die von der Corona-Pandemie ausgelöste, wirtschaftliche Verunsicherung beeinflusst worden. 1 Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld u.a. (2021): Frühjahresgutachten Immobilienwirtschaft 2021 des Rates der Immobilienweisen >>> #01-22 S.27 www.bayernconsult.d1

<strong>CONSULT</strong>ING LETTER<br />

LB IMMOWERT<br />

Unternehmensimmobilien<br />

WELCHE AUSWIRKUNGEN ZEIGTE DIE CORONA-KRISE<br />

AUF DEN MARKT FÜR UNTERNEHMENSIMMOBILIEN?<br />

Begriffsdefinition<br />

»Unternehmensimmobilie«<br />

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr<br />

2020 haben sich die weltweiten Lieferketten als<br />

sehr anfällig gezeigt. Es kam teils zu deutlichen<br />

Lieferengpässen, was wiederum in einigen Branchen<br />

auch zu einem Produktionsstopp führte. In<br />

diesem Rahmen kamen Prognosen auf, dass zukünftig<br />

ein Ausbau von Lagerflächen gerade in<br />

Bezug auf im Rahmen der Produktion benötigten<br />

Materialien sowie bei Ersatzteilen eintreten<br />

wird. Des Weiteren wurde in diesem Rahmen<br />

diskutiert, ob es teils nicht sinnvoll wäre, ausgelagerte<br />

Produktion wieder ins Inland zu holen.<br />

Ab Mitte März 2020 musste eine Vielzahl an<br />

Einzelhandelsbetrieben in den Lockdown. Infolge<br />

dessen kam es zu einem deutlichen Umsatzanstieg<br />

beim E-Commerce. Die Nachfrage<br />

nach Logistikflächen, um das gestiegene Warenaufkommen<br />

im Versandhandel überhaupt bewältigen<br />

zu können, war hoch.<br />

Basierend auf diesen sich am Markt abzeichnenden<br />

Auswirkungen gingen Marktakteure davon<br />

aus, dass Unternehmensimmobilien, insbesondere<br />

Lager-/Logistikimmobilien sowie Produktionsimmobilien<br />

langfristig von der Krise profitieren<br />

würden. Gleichzeitig stand die Befürchtung<br />

im Raum, dass es coronabedingt zu Produktionsrückgängen<br />

sowie Insolvenzen und in Folge<br />

zu Betriebsschließungen kommen würde.<br />

Diese Entwicklung würde kurz- und mittelfristig<br />

einen Nachfragerückgang an den Vermietungsmärkten<br />

auslösen, was wiederum Einfluss auf<br />

die Investmentmärkte nach sich ziehen würde.<br />

Da dieser Begriff sehr breit gefasst ist, bietet<br />

sich an dieser Stelle zum besseren Verständnis<br />

nochmals eine kurze Begriffsdefinition an. Die<br />

Assetklasse Unternehmensimmobilie zeichnet<br />

sich durch eine hohe Komplexität aus, welche<br />

unter anderem auf den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />

dieser Immobilienart beruht.<br />

„Unternehmensimmobilien werden im<br />

Allgemeinen als gemischt genutzte Gewerbeobjekte<br />

mit typischerweise mittelständischer<br />

Mieterstruktur definiert.“ 1<br />

Im angelsächsischen Raum ist die Verwendung<br />

des Begriffs „Light Industrial Real Estate“<br />

für diesen Immobilientyp gebräuchlich.<br />

UNTERNEHMENSIMMOBILIEN ZEIGTEN SICH<br />

ALS RESILIENTE ASSETKLASSE IN DER KRISE<br />

Flächenumsatz nur geringfügig unter<br />

Vorjahresniveau<br />

Die Assetklasse zeigte sich in der Corona-Krise<br />

als relativ resilient. Basis hierfür waren die<br />

langfristigen Mietvertragslaufzeiten und der<br />

diese Assetklasse prägende Nutzermix.<br />

Der Flächenumsatz bei Unternehmensimmobilien<br />

bewegte sich nur geringfügig unter dem<br />

Vorjahresniveau. Da die in Unternehmensimmobilien<br />

registrierten Vermietungen seit 2017<br />

bereits einen fallenden Trend zeigten, war das<br />

schwache Jahresergebnis nicht nur durch die<br />

von der Corona-Pandemie ausgelöste, wirtschaftliche<br />

Verunsicherung beeinflusst worden.<br />

1<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld u.a. (2021):<br />

Frühjahresgutachten <strong>Immobilienwirtschaft</strong> 2021 des<br />

Rates der Immobilienweisen<br />

>>><br />

<strong>#01</strong>-22 S.27 www.bayernconsult.d1

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