BAYERN CONSULT Consulting Letter #01 2022: Bauindustrie & Immobilienwirtschaft

Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung. Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe: Fokusbranche Bauindustrie und Immobilienwirtschaft. Mit Beiträgen der LBS Hessen-Thüringen und LB Immowert, einem Gastartikel von Drees & Sommer, Gesprächen mit VertreterInnen der Sparkassen Darmstadt, Starkenburg, Bad Kissingen, Mainfranken Würzburg sowie einem Kommentar von Bayern Consult Geschäftsführer Markus Ziechaus zu Bauindustrie & Nebengewerke: "Rohstoffengpässe, Lieferschwierigkeiten und Preisanstiege dämpfen positive Prognosen". Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung. Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe: Fokusbranche Bauindustrie und Immobilienwirtschaft. Mit Beiträgen der LBS Hessen-Thüringen und LB Immowert, einem Gastartikel von Drees & Sommer, Gesprächen mit VertreterInnen der Sparkassen Darmstadt, Starkenburg, Bad Kissingen, Mainfranken Würzburg sowie einem Kommentar von Bayern Consult Geschäftsführer Markus Ziechaus zu Bauindustrie & Nebengewerke: "Rohstoffengpässe, Lieferschwierigkeiten und Preisanstiege dämpfen positive Prognosen".

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CONSULTING LETTER LBS HESSEN-THÜRINGEN 3|3 WENIGER SITZUNGSTOURISMUS Was hat Corona im Hinblick auf die Steuerung der Landesbausparkasse verändert? Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, deren Geschäftsbereich wir sind, hat Großartiges geleistet. In kürzester Zeit wurden tausende Arbeitsplätze remotefähig gemacht. Niemand hätte sich gedacht, dass es reibungslos funktioniert, wenn bis zu 90 % der Mitarbeitenden vom Homeoffice aus arbeiten. Wir werden auch in Zukunft flexible Lösungen anbieten, eine Mischung von Homeoffice und Büro. 100 % im Büro wird es nicht geben, wir gehen von max. 50 % Homeoffice aus. Den Sitzungstourismus von früher wird es nicht mehr geben. 5 Stunden Reisezeit für 2 Stunden Meeting sind inakzeptabel. Wir nutzen dafür Videokonferenzen, auch in der Mitarbeiterkommunikation. Damit reduzieren wir unseren CO 2 -Footprint erheblich und leisten unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wir werden aber „haptische“ Treffen nicht komplett abschaffen. Die Sehnsucht nach persönlichen Kontakten ist durch die lange Trennungszeit groß. Es gilt, negative Effekte zu verhindern. Auch wenn die Produktivität im Homeoffice oft höher ist, kommt es zu einer Entsozialisierung. Bindung und Identifikation mit dem Unternehmen werden geringer. Besonders schmerzlich ist festzustellen: Schwarmintelligenz kann nicht genutzt werden, weil der persönliche Austausch fehlt. Wir haben gelernt, dass es Vertrauen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht. Viele haben einen intrinsischen Antrieb (=aus dem eigenen Antrieb heraus) und eine hohe Eigenmotivation. Andere, denen es schon vorher an Elan fehlte, haben den auch zu Hause nicht bekommen. Gefordert sind hier in erster Linie die Führungskräfte, die richtige Ansprache zu wählen, Ziele zu setzen und deren Einhaltung auch zu würdigen. Damit konnten Menschen, deren Antrieb nicht rein intrinsisch ist, durchaus zur höheren Leistung motiviert werden. ÜBER STEPHEN ADAM Stephen Adam ist seit 2020 Mitglied der Geschäftsleitung der seit 1929 existierendenLBS Hessen-Thüringen. Heute ist die LBS mit einer Bilanzsumme von 6,2 Mrd. € ein Geschäftsbereich der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und betreut fast 664.000 Kunden mit über 720.000 Bausparverträgen und einem Bausparvolumen von 21,1 Mrd. €. Die LBS arbeitet mit 200 Mitarbeitenden im Innendienst und 154 Partnern im Außendienst zusammen. Als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe ist die LBS Hessen-Thüringen mit sieben weiteren Landesbausparkassen bei einem Marktanteil von 36 Prozent die Nummer 1 der Bausparkassen in Deutschland. Stephen Adam absolvierte die Ausbildung zum Bankkaufmann in der Sparkasse Konstanz, in den Neunzigerjahren durchlief er die Studiengänge bis zum dipl. Bankbetriebswirt. Bis 2015 war Adam Firmenkundenberater in verschiedenen Banken und Sparkassen, zuletzt als Leiter des FirmenCenters Ludwigshafen der fusionierten Sparkasse Vorderpfalz. Danach wurde er Bereichsleiter in der Helaba, wo er für das Sparkassengeschäft-Süd in 6 Bundesländern auf Vorstandsebene zuständig war. Im vergangenen Jahr wechselte er dann in die LBS, wo er nun Mitglied der Geschäftsleitung ist. #01-22 S.22 www.bayernconsult.de

CONSULTING LETTER DREES & SOMMER SE BAUEN IM BESTAND: WARUM JETZT EIN GUTER ZEITPUNKT IST Holger Seidel Ob Produktionsgebäude, Büro, Hotel oder sonstige gewerbliche Immobilie: In ihren Bestand müssen Unternehmen regelmäßig investieren. Doch ein nachhaltiges Refurbishment ist noch aus weiteren Gründen erforderlich: Die Klimapolitik und gesellschaftliche Veränderungen machen Sanierungen besonders lohnend. Was das für mittelständische Unternehmen bedeutet und wie sie das Thema am besten anpacken … KLIMAWANDEL BEFEUERT SANIERUNGEN Dipl.-Ing. (FH) Holger Seidel, ist Geschäftsführer und Associate Partner bei der Drees & Sommer SE © Christian Back Der Klimawandel ist Realität. Mittlerweile besteht politischer Konsens über dessen gravierende Auswirkungen. Klimaneutralität bis 2050 – indem die Europäische Union dieses Ziel ausrief, legte sie auch die wesentlichen ordnungspolitischen Rahmenbedingungen fest, mit denen sie den Klimawandel eindämmen will. Es sind vor allem zwei Bausteine der Klimapolitik, die sich unmittelbar auf die Bau- und Immobilienwirtschaft auswirken. Zum einen ist die Besteuerung von CO2-Emissionen gemeint, welche die überwiegende Mehrheit aller Wirtschaftssektoren betrifft. Zum anderen erzeugt die Einführung der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) für die Kapitalanlage in Immobilien eine wesentliche Lenkungskraft. NACHHALTIGES REFURBISHMENT: DIE GEBÄUDE DER ZUKUNFT STEHEN SCHON Aber nicht nur für Kapitalanleger, sondern auch für Eigennutzer von Immobilien – etwa mittelständische Unternehmen – wirkt sich die Klimapolitik massiv aus. Die wichtige Nachricht: Es muss nicht immer gleich Neubau sein. Stattdessen wird eine weitergenutzte, ökologisch optimierte Bestandsimmobilie aus der Klimaschutzperspektive zunehmend die beste Wahl sein! Dies hat die Politik erkannt. Mit dem Europäischen Aufbaufonds bietet sie ein umfangreiches Förderprogramm zum Klimaschutz. Durch ein Bündel aus Förderungsanreizen soll die Sanierungsrate in den kommenden Monaten und Jahren verdoppelt werden! Das ergibt Sinn, denn der Gebäudesektor ist für mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich: Ein sanierter und verbesserter Gebäudebestand in der EU wird zu einem kohlenstoffarmen und sauberen Energiesystem beitragen. Die Sanierung öffentlicher und privater Gebäude ist in diesem Zusammenhang eine wesentliche Maßnahme. Im Europäischen Green Deal gilt sie als Schlüsselinitiative, um die Energieeffizienz im Bau- und Immobiliensektor zu steigern. >>> #01-22 S.23 www.bayernconsult.de

<strong>CONSULT</strong>ING LETTER<br />

LBS HESSEN-THÜRINGEN 3|3<br />

WENIGER SITZUNGSTOURISMUS<br />

Was hat Corona im Hinblick auf die Steuerung<br />

der Landesbausparkasse verändert?<br />

Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen,<br />

deren Geschäftsbereich wir sind, hat Großartiges<br />

geleistet. In kürzester Zeit wurden tausende<br />

Arbeitsplätze remotefähig gemacht. Niemand<br />

hätte sich gedacht, dass es reibungslos<br />

funktioniert, wenn bis zu 90 % der Mitarbeitenden<br />

vom Homeoffice aus arbeiten. Wir<br />

werden auch in Zukunft flexible Lösungen<br />

anbieten, eine Mischung von Homeoffice und<br />

Büro. 100 % im Büro wird es nicht geben,<br />

wir gehen von max. 50 % Homeoffice aus.<br />

Den Sitzungstourismus von früher wird es nicht<br />

mehr geben. 5 Stunden Reisezeit für 2 Stunden<br />

Meeting sind inakzeptabel. Wir nutzen dafür<br />

Videokonferenzen, auch in der Mitarbeiterkommunikation.<br />

Damit reduzieren wir unseren<br />

CO 2<br />

-Footprint erheblich und leisten unseren<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wir werden aber<br />

„haptische“ Treffen nicht komplett abschaffen.<br />

Die Sehnsucht nach persönlichen Kontakten<br />

ist durch die lange Trennungszeit groß. Es<br />

gilt, negative Effekte zu verhindern. Auch wenn<br />

die Produktivität im Homeoffice oft höher ist,<br />

kommt es zu einer Entsozialisierung. Bindung<br />

und Identifikation mit dem Unternehmen werden<br />

geringer. Besonders schmerzlich ist festzustellen:<br />

Schwarmintelligenz kann nicht genutzt<br />

werden, weil der persönliche Austausch fehlt.<br />

Wir haben gelernt, dass es Vertrauen in die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter braucht. Viele<br />

haben einen intrinsischen Antrieb (=aus dem<br />

eigenen Antrieb heraus) und eine hohe Eigenmotivation.<br />

Andere, denen es schon vorher an<br />

Elan fehlte, haben den auch zu Hause nicht bekommen.<br />

Gefordert sind hier in erster Linie die<br />

Führungskräfte, die richtige Ansprache zu wählen,<br />

Ziele zu setzen und deren Einhaltung auch<br />

zu würdigen. Damit konnten Menschen, deren<br />

Antrieb nicht rein intrinsisch ist, durchaus zur<br />

höheren Leistung motiviert werden.<br />

ÜBER STEPHEN ADAM<br />

Stephen Adam ist seit 2020 Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der seit 1929 existierendenLBS<br />

Hessen-Thüringen. Heute ist die LBS mit einer<br />

Bilanzsumme von 6,2 Mrd. € ein Geschäftsbereich<br />

der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen<br />

und betreut fast 664.000 Kunden mit<br />

über 720.000 Bausparverträgen und einem<br />

Bausparvolumen von 21,1 Mrd. €. Die LBS arbeitet<br />

mit 200 Mitarbeitenden im Innendienst<br />

und 154 Partnern im Außendienst zusammen.<br />

Als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe ist<br />

die LBS Hessen-Thüringen mit sieben weiteren<br />

Landesbausparkassen bei einem Marktanteil<br />

von 36 Prozent die Nummer 1 der Bausparkassen<br />

in Deutschland.<br />

Stephen Adam absolvierte die Ausbildung zum<br />

Bankkaufmann in der Sparkasse Konstanz, in<br />

den Neunzigerjahren durchlief er die Studiengänge<br />

bis zum dipl. Bankbetriebswirt. Bis 2015<br />

war Adam Firmenkundenberater in verschiedenen<br />

Banken und Sparkassen, zuletzt als Leiter<br />

des FirmenCenters Ludwigshafen der fusionierten<br />

Sparkasse Vorderpfalz. Danach wurde<br />

er Bereichsleiter in der Helaba, wo er für das<br />

Sparkassengeschäft-Süd in 6 Bundesländern<br />

auf Vorstandsebene zuständig war. Im vergangenen<br />

Jahr wechselte er dann in die LBS, wo er<br />

nun Mitglied der Geschäftsleitung ist.<br />

<strong>#01</strong>-22 S.22 www.bayernconsult.de

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