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WIR ONLINE MAGAZIN | WIR aktuellWie Musik in den Ohren:Galway –City of TribesGalway führt. Ein guter Ausgangspunkt,um Lachse dabei zu beobachten,wie sie zu ihren Brutstättenstromaufwärts schwimmen, sind dieBrücken, die den Fluss queren. Esfinden sich dort neben den zahlreichenAnglern auch viele Schaulustige,die jeden Fang lautstark beklatschen.Der Legende nach soll ChristophKolumbus in der Stiftskirche St. Nikolausum himmlischen Beistand gebetethaben, bevor er mit seiner Flotteaufbrach, um einen Seeweg nachIndien zu finden. Das teilweise gotischeGebäude wurde 1320 zu Ehrendes Heiligen der Seefahrer und Kaufleutegeweiht. Der Sakralbau istzugleich die größte mittelalterlichePfarrkirche Irlands, die kontinuierlichgenutzt wird. Ein weiterer sehenswerterKirchenbau ist die GalwayerKathedrale Mariä Himmelfahrt undSt. Nikolaus. Die katholischeBischofskirche wurde 1965 fertiggestelltund schon von Weitem ist ihremarkante Kuppel sichtbar. Die Errichtungdes Gotteshauses war seinerzeitein richtiges Politikum unter denBewohnern Galways, da die immensenBaukosten die Stadt beinahe inden Bankrott trieben.Schon der Name der Stadt klingt wieMusik in den Ohren und tatsächlichhat sie bereits viele namhafte Künstlerzu einem Lied inspiriert. Nichtzuletzt ihre reizvolle Lage an der irischenWestküste und der entspannte,studentische Lebensstil machen dieviertgrößte Stadt Irlands (sie zähltknapp 80000 Einwohner) zu einembeliebten Reiseziel.Ursprünglich geht die Stadt Galwayauf ein im Jahr 1124 gegründetesFischerdorf zurück. Ausgrabungenhaben gezeigt, dass das FleckchenErde aber schon früher besiedelt war.Am Rande der heutigen Stadt wurdenMauerreste eines Klosters entdeckt,das im Jahr 807 von den Wikingerngeplündert wurde. Die „City ofTribes“, also „die Stadt der Völkerstämme“,wie sie im Volksmund auchgenannt wird, wurde einst von 14anglonormannischen, adligen Händlerfamiliendominiert. Auf dem zentralenPlatz der Stadt, dem EyreSquare, hat man diesen ein Denkmalin Form von 14 Flaggen gesetzt.Von der merkantilen Vergangenheitzeugt auch der „Spanish Arch“, deraus dem späten 16. Jahrhundertstammt, einer Zeit, als die Stadt nochein wichtiger Umschlagplatz fürWaren aus aller Herren Ländern war.Dass unter anderem ein reger Handelmit dem Königreich Spanien getriebenwurde, daran erinnert der Namedes Bogens. Zu jener Zeit war er Teileiner größeren Befestigungsanlage,die die Handelsschiffe vor Überfällenschützen sollte. Er befindet sich ander Mündung des Flusses Corrib undin unmittelbarer Nähe des GalwayCity Museums. In diesem kann manmithilfe interaktiver Stationen in dieVergangenheit der Stadt reisen undviel über historische Ereignisse unddas Leben der Menschen im Wandelder Zeiten erfahren. Zugleich markiertder Spanish Arch den Anfangdes sogenannten „Long way“, einesreizvollen Spaziergangs, der entlangdes Flussufers bis zur Kathedrale vonIm Lynch’s Castle, das sich einst imBesitz der Familie Lynch befand, diezu den 14 Tribes der Stadt gehörte,ist heute eine Bank untergebracht.Das vierstöckige Gebäude stammtaus dem 15. Jahrhundert. Im Eingangsbereichfindet sich eine Relieftafel,mit der man auf die berühmte(wenngleich falsche) Legende zurLynchjustiz hingewiesen wird. Hiersoll James Lynch, seinerzeit Bürgermeistervon Galway, im Jahr 1493seinen eigenen Sohn wegen eineskriminellen Vergehens gehängthaben.Seit 1845 besteht die Universität vonGalway, die National University of Ireland,an der rund 15000 Studierendeimmatrikuliert sind. Diese könnensich in einem der zahllosen Pubsoder beim Besuch eines der Festivalsvom anstrengenden Studentenlebenerholen: Galway ist bis weit über dieStadtgrenzen hinaus für seine reichePub- und Festivalkultur bekannt. Esist gut möglich, dass man bei einemBesuch des charmanten Städtchensauch einen der Songs vernehmenkann, der Galway gewidmet ist. vonÅkerman/DEIKE35