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KnapsackSPIEGEL 2/2022

Das Magazin des Chemieparks Knapsack

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Sebastian Hecht<br />

Notfall- und Krisenmanagement<br />

Notfallmanager seit 2020<br />

„Ich bin im Team Notfall- und Krisenmanagement;<br />

damit verbunden ist die<br />

Bearbeitung verschiedenster Themen<br />

im Zusammenhang mit dem Notfall-<br />

und Krisenmanagement für den<br />

Chemiepark Knapsack.<br />

Wenn wir als Notfallmanager ausrücken,<br />

wissen wir nie genau, welche<br />

Herausforderung uns erwartet. Sicher<br />

ist nur, dass wir darauf sofort und<br />

lösungsorientiert zu reagieren haben.<br />

Das funktioniert umso besser mit<br />

fachlicher Unterstützung von Betriebsleitern<br />

und Mitarbeitern aus Fachbereichen.<br />

Freitag, 23 Uhr, ein herrlicher Sommerabend.<br />

Anlagenproblem einer Standortfirma.<br />

Nichts Spektakuläres, kein<br />

Krisenniveau. Szenario A: Ich rufe die<br />

fünf oder sechs relevanten Ansprechpartner<br />

an, schildere jeweils stets aufs<br />

Neue das Problem und wir können<br />

dies am Telefon endlos diskutieren.<br />

Szenario B: Ich rufe an und bevor ich<br />

diesen Anruf rechtfertige, höre ich am<br />

anderen Ende der Leitung: ‚Ich bin in<br />

15 Minuten da.‘ Zusammen vis-á-vis<br />

finden wir schnell eine Lösung.<br />

Passiert ist Szenario B. Kollegen, die<br />

schon lange mit dabei sind, mögen nun<br />

sagen: ‚Das ist so!‘ Für mich als relativer<br />

Neuling war dieser Freitagabend das<br />

Initialerlebnis Gemeinschaft Knapsack!“<br />

PROFIL NOTFALLMANAGER<br />

Innerhalb der unternehmensübergreifenden Gefahrenabwehr des Chemieparks<br />

Knapsack übernimmt der Notfallmanager zentrale Funktionen. Sechs Personen zählen<br />

zu dieser Spezialeinheit. Abwechselnd sind sie im 24-Stunden-Dienst präsent.<br />

DIE ANFORDERUNGEN<br />

Besetzt wird diese Position mit erfahrenen<br />

YNCORIS-Führungskräften aus<br />

Bereichen mit Schnittstellen zu den<br />

Themen Sicherheit oder Gefahrenabwehr.<br />

Sie haben eine naturwissenschaftliche<br />

oder ingenieurtechnische<br />

Ausbildung. Zudem werden die Notfallmanager<br />

in einer speziellen Einarbeitungszeit<br />

mit allen notwendigen<br />

anlagenspezifischen Kenntnissen,<br />

einsatzrelevanten Informationen und<br />

Prozessen vertraut gemacht.<br />

DER ERNSTFALL<br />

Bei Alarm rückt der Notfallmanager<br />

mit der Werkfeuerwehr zum Einsatzort<br />

aus. Dort beurteilt er gemeinsam<br />

mit dem Einsatzleiter der Werkfeuerwehr<br />

die Gefahrenlage des Ereignisses.<br />

DIE MASSNAHMEN<br />

Der Notfallmanager agiert je nach<br />

Ausmaß des Schadens wie folgt:<br />

• meldet an Behörden<br />

• beruft den Werkskrisenstab ein<br />

• veranlasst die Warnung über die<br />

Auslösung der Sirenen<br />

• weist Maßnahmen in Abstimmung<br />

mit dem Einsatzleiter der Werkfeuerwehr<br />

zur Begrenzung der Schadensauswirkungen<br />

an<br />

• kann bei Bedarf auch in den Betriebsablauf<br />

der Anlagen eingreifen.<br />

Ergänzend dazu ist das Bürgertelefon 24<br />

Stunden auf den Notfallmanager aufgeschaltet.<br />

Die technische Einsatzleitung<br />

besteht aus Notfallmanager, Einsatzleiter<br />

der Werkfeuerwehr, verantwortlichem<br />

Ansprechpartner des betroffenen<br />

Betriebes und falls erforderlich,<br />

weiteren externen Einsatzkräften.<br />

Ein mobiler Einsatzleitcontainer ist<br />

mit allen Kommunikationsmitteln ausgestattet.<br />

Von dort aus informiert der<br />

Notfallmanager den Werkskrisenstab<br />

kontinuierlich über den aktuellen Sachstand<br />

und koordiniert weitere Maßnahmen.<br />

Der Werkskrisenstab übernimmt<br />

die weitere Information an Behörden,<br />

Anwohner und Öffentlichkeit.<br />

DER DIENST<br />

Der Notfallmanager-Dienst beginnt<br />

morgens um acht Uhr und endet am<br />

nächsten Morgen. Dann tritt eine Kolleg*in<br />

den nächsten 24-Stunden-Dienst<br />

an. Abends findet sich der Notfallmanager<br />

bei der Werkfeuerwehr ein. Dort<br />

stehen ihm Ruheraum und Sozialräume<br />

zur Verfügung. Zu seiner Ausstattung<br />

zählen Einsatzhandy, Funkgerät und<br />

Einsatzfahrzeug. So kann er autark<br />

agieren und sich auf Erkundungsfahrt<br />

begeben, falls Lärm, Geruch oder Immissionen<br />

im Chemiepark auftreten.<br />

Entsprechende Messungen übernimmt<br />

in solchen Fällen ein weiterer Bereitschaftsdienst,<br />

bestehend aus Fachkräften<br />

des Bereichs Umweltschutz.<br />

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KNAPSACKSPIEGEL 2 / <strong>2022</strong>

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