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KnapsackSPIEGEL 2/2022

Das Magazin des Chemieparks Knapsack

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NACHHALTIGKEIT KONKRET:<br />

LET’S USE IT AGAIN<br />

Über Nachhaltigkeit reden ist gut, machen ist besser … zum Beispiel beim<br />

Thema Verpackungen. Gerade Einweggeschirr wird nur kurz genutzt und<br />

dann entsorgt. Dass es auch anders geht, zeigt die Betriebsgastronomie<br />

im Chemiepark Knapsack.<br />

12 |<br />

Müll-Sünde<br />

„Take-away“<br />

227 Kilogramm pro Kopf –<br />

so viel Verpackungsmüll<br />

verursachte jeder Bürger in<br />

Deutschland im Jahr 2019.<br />

Das hat das Bundesumweltamt<br />

ermittelt. Der Wert dürfte sich in<br />

den letzten beiden Jahren noch<br />

deutlich erhöht haben, weil viele<br />

Menschen während der Corona-<br />

Pandemie nicht vor Ort in Restaurants<br />

und Betriebskantinen<br />

gegessen, sondern sich ihr Essen<br />

abgeholt haben. Der Trend zum<br />

Kaffee für unterwegs, zum Sushi<br />

vom Supermarkt und zur Pizza<br />

zum Mitnehmen sorgt für jede<br />

Menge Müll. Auch im Chemiepark<br />

Knapsack gehen seit Pandemiebeginn<br />

rund die Hälfte aller Gerichte<br />

als Außer-Haus-Variante über<br />

die Theke. Zu Hochzeiten waren<br />

es bis zu 80 Prozent. Dabei sind<br />

Einwegverpackungen wahre Ressourcenverschwender,<br />

denn ihre<br />

durchschnittliche Nutzungsdauer<br />

beträgt gerade mal 30 bis 60<br />

Minuten. Mit ihrem Pro-Kopf-Verbrauch<br />

an Einwegverpackungen<br />

liegen die Deutschen übrigens<br />

50 Kilogramm über dem europäischen<br />

Mittelwert.<br />

O<br />

b Plastikstrohhalme, Einwegbesteck oder Styroporbecher<br />

– viele solcher Verpackungen dürfen<br />

seit 2021 nicht mehr in der Europäischen Union<br />

produziert werden. Trotzdem ist der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

an Einwegverpackungen weiterhin beachtlich. Höchste Zeit<br />

also, beim „Snack to go“ nachhaltiger zu werden. Doch das<br />

ist oft gar nicht so einfach.<br />

STRENGE GESETZLICHE HYGIENEVORGABEN<br />

„Warum kann ich nicht einfach mein eigenes Geschirr mitbringen<br />

und im Betriebsrestaurant befüllen lassen?“, fragen<br />

sich viele. „Grundsätzlich gilt: Wir dürfen aus Hygienegründen<br />

keine mitgebrachten Schalen oder Teller hinter die Theke<br />

nehmen, um sie dort zu befüllen“, erklärt Marvin Heuwing<br />

aus der Betriebsgastronomie. „Diese Regel betrifft nicht nur<br />

uns, sondern alle, die fertig zubereitete Speisen verkaufen.“<br />

Möglich blieb daher nur ein System, bei dem das Küchenteam<br />

Mehrwegbehälter aus dem Bereich hinter der Theke<br />

entnehmen, befüllen und dann über die Theke an den Gast<br />

weiterreichen kann.<br />

Um Einweggeschirr nachhaltiger zu gestalten, erhalten<br />

Gäste der Betriebsgastronomie im Chemiepark Knapsack<br />

bereits seit zwei Jahren Verpackungen, die in der Bio-Tonne<br />

entsorgt werden können. „Die Praxis hat allerdings gezeigt,<br />

dass das die wenigsten machen. Viele der kompostierbaren<br />

Verpackungen landen trotzdem im Restmüll und werden<br />

konventionell entsorgt, sprich verbrannt“, sagt Heuwing.<br />

Er recherchierte,<br />

testete und bewertete:<br />

Betriebsgastronomie-<br />

Azubi Hendrik Poll.<br />

12<br />

Die Vereinten Nationen<br />

haben 17 Ziele für eine<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

(Sustainable Development<br />

Goals, SDGs) definiert.<br />

Eines davon ist<br />

„Nachhaltige/r Konsum<br />

und Produktion“.<br />

Das Mehrwegsystem in<br />

der Betriebsgastronomie<br />

zahlt auf dieses Ziel ein.

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