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KnapsackSPIEGEL 2/2022

Das Magazin des Chemieparks Knapsack

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Der symbolische Spatenstich zu Baubeginn<br />

des Terminals 2001<br />

Die feierliche Eröffnung von Bauabschnitt 2<br />

des Terminals im Jahr 2007<br />

Hause aus Maschinenbauingenieur, und habe mich komplett<br />

umorientieren müssen. So habe ich gelernt, dass ein<br />

Platzhirsch den anderen Platzhirsch beobachtet. Sprich,<br />

wenn Spedition A, die hier in Knapsack tätig ist, im Terminal<br />

ist, würde Spedition B das gar nicht mehr nutzen, damit<br />

A nicht sieht, welche Verkehre und Kunden es dort gibt.<br />

Durch einen glücklichen Zufall habe ich in dieser Phase die<br />

Kollegen von der CTS in Köln-Niehl kennengelernt. Die CTS<br />

bewirtschaftet das Terminal im Hafen Niehl, ist also auch<br />

ein Terminalbetreiber. Und die haben wir dafür gewinnen<br />

können, dritter Gesellschafter in der Knapsack Cargo zu<br />

werden. Damit hat sich auch unser Zugprodukt ganz anders<br />

entwickelt. Aus den großen Flügelzügen in die weite Welt<br />

und in Europa ist nichts geworden. Wir haben stattdessen<br />

einen täglichen Shuttle von Knapsack nach Niehl etabliert,<br />

der montags bis freitags fährt. Der ursprüngliche Gedanke,<br />

aufkommensstarke Verkehre in den Süden per Schiene zu<br />

generieren, hatte sich dahingehend geändert, dass wir maritime<br />

Ladung aus dem Süden von Köln in den Norden von<br />

Köln fuhren, dort ins Binnenschiff umschlugen, mit dem<br />

diese Ladung zu den Westhäfen, den sogenannten ARA-Häfen<br />

Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam ging. Heute heißen<br />

sie ZARA – da ist ein „Z“ für Zeebrügge dazugekommen.<br />

Zu der Zeit damals wurde die Lage noch stark dadurch getriggert,<br />

dass der Kölner Autobahnring von vier auf sechs<br />

Spuren ausgebaut wurde und man eigentlich nie wusste,<br />

wie lange braucht man für eine Lkw-Zustellung von Niehl<br />

in den Süden von Köln. Aber mit unserem Shuttle war das<br />

planbar. Das war unser Erfolgsrezept. So sind wir gestartet.<br />

Und unser erster großer Kunde waren die Eisenwerke<br />

Brühl, die damals noch unheimlich viele Motorblöcke in die<br />

weite Welt verschifft haben. Da sind auf dem Shuttle primär<br />

Container für Motoren oder Autofabriken in Amerika, Indien<br />

und Südafrika verschickt worden.<br />

DAS WAR DIE EIGENTLICHE GEBURTSSTUNDE<br />

VON KNAPSACK CARGO?<br />

Ja, am 1. Oktober 2001 ist dafür die Betreibergesellschaft<br />

gegründet worden mit dem alleinigen Gesellschafter InfraServ<br />

Knapsack. Und dann sind als zweiter und dritter<br />

Gesellschafter die HGK und dann die CTS dazugekommen.<br />

Und den operativen Betrieb haben wir am 21. Januar 2002<br />

aufgenommen. Deswegen auch das Jubiläum 20 Jahre<br />

Knapsack Cargo im Jahr <strong>2022</strong>.<br />

WIE HAT SICH DAS GESCHÄFT WEITERENTWICKELT?<br />

Ich habe gelernt, dass dieses Containergeschäft ein sehr<br />

volatiles Geschäft ist. Das ist mit so einem Terminal fast<br />

wie mit einer Bushaltestelle. Wir sind die Bushaltestelle<br />

und müssen mal gucken, wer so kommt und mitfahren<br />

will auf unserem Shuttle. Und bis heute ist das, sagen wir<br />

mal in der Hälfte oder mindestens einem Drittel unseres<br />

Geschäftes, noch so. Das ist auch ein Paradigmenwechsel<br />

gewesen als ich hier angetreten bin mit dem ganzen Thema.<br />

Wir als Großchemie waren immer gewöhnt langfristige<br />

Verträge für fünf oder zehn Jahre aufwärts abzuschließen.<br />

Und das Extrem war das Terminal, wo man von der Hand in<br />

den Mund lebt. Aber gerade die CTS hat dann das Terminal<br />

sehr stark befruchtet, also sprich Ladung hier reingebracht.<br />

Zunehmend kam auch aus dem Chemiepark immer mehr<br />

Ladung auf den Shuttle. Vor allen Dingen von Clariant und<br />

CABB und später kamen auch Bayer, BASF und LyondellBasell<br />

mit Kunststoffprodukten dazu, die wir seither hier umschlagen.<br />

Das war alles so ein bisschen unimodale Citylogistik.<br />

Indem man im Prinzip auch die „Last Mile“ versucht<br />

noch ökonomischer, ökologischer zu gestalten und den Verkehr<br />

zu reduzieren. Unser Shuttle zwischen Knapsack und<br />

Niehl ersetzt ungefähr 60.000 Lkw-Fahrten im Jahr auf dem<br />

hoch belasteten Autobahnring.<br />

DAS IST SCHON MAL EINE HAUSNUMMER.<br />

Ja. Das war im Prinzip jetzt alles, wie man das in der Branche<br />

nennt, General Cargo, also allgemeine Ladung. Und mit der<br />

Zeit haben wir uns mehr und mehr zum chemiespezifischen<br />

Terminal entwickelt. Das Terminal wurde schnell weiter<br />

ausgebaut, bis 2004 gab es schon die erste Erweiterung. Und<br />

im Jahr 2016 haben wir ein Gefahrgutlager für Container fertiggestellt.<br />

Der Trend geht dahin, immer mehr in Container<br />

reinzupacken und zu lagern, was man sich früher gar nicht<br />

vorstellen konnte. Mittlerweile wird der Container gerne als<br />

flexibles Lager benutzt. So war von den Standortgesellschaften<br />

hier auch der Anspruch da, ein Lager für Roh- und Fertigprodukte<br />

in Containern zu haben. Und das haben wir realisiert<br />

zusammen mit dem Partnern Bayer, Clariant und ICL,<br />

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KNAPSACKSPIEGEL 2 / <strong>2022</strong>

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