flip-Joker_2022-05
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16 KULTUR JOKER Kunst
Umfangreiche Werkschau der jungen Berliner Kunstszene
„SAMMLUNG SIMONOW VOL.03“ im DELPHI_space/gvbk in der Bismarckallee 18-20 in Freiburg
Seit 2019 betreiben Max
Siebenhaar (Freier Bildender
Künstler), Daniel Vollmer
(Kunsthistoriker) und Lou
von der Heyde (Studentin der
Liberal Arts and Sciences in
Freiburg und Paris) das kleine,
aber feine Kunst-, Kultur- und
InformationszentrumDEL-
PHI_space in der Emmendinger
Straße 21 in Freiburg. In
jüngster Zeit bespielt das rührige
Trio zusätzlich unter dem
Kürzel gvbk einen ausladenden
Präsentationsraum in der Bismarckallee
in bester Lage unmittelbar
beim Hauptbahnhof.
Dort ist derzeit die Ausstellung
„SAMMLUNG SIMO-
NOW VOL.03“ zu bestaunen.
Der Begriff ist berechtigt, denn
die Ausstellung ist gleich in
mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich.
Seit Jahren sind die
DELPHI_space BetreiberInnen
mit dem Berliner Multitalent
André Simonow gut bekannt.
Simonow studierte an der dortigen
Ostkreuzschule Fotografie
und porträtierte auf seine
Art in großer Zahl junge Berliner
KünstlerInnen. Es gelang
ihm mit seinen fotografischen
Porträts, ein authentisches Bild
einer kreativen Generation im
Aufbruch zu zeichnen. Da Geld
naturgemäß bei jungen Kunstschaffenden
eher Mangelware
ist, erhielt Simonow den Lohn
für seine Bilder vielfach im
Naturalientausch gegen Werke
der Porträtierten. Zusätzlich erwies
sich Simonow auch noch
als geschickter Rahmenbauer,
was die Verbindungen zu den
bildenden KünstlerInnen noch
vertiefte. Aus der anfangs eher
geschäftlichen Beziehung erwuchs
ein breites Freundesnetzwerk
innerhalb des Berliner
KünstlerInnennachwuchses, zu
dem auch die DELPHI_GründerInnen
zählten. Während einer
Dekade entwickelte sich die
Sammlung Simonow auf diese
Weise des Austauschs zu stattlicher
Größe. Sie kann wohl in
ihrer Vollständigkeit als ein äußerst
seltenes und umfassendes
Zeugnis des Schaffen seiner
bestimmten jungen KünstlerInnengeneration
gelten.
Durch die engen Verbindungen
zur Berliner Szene
und Simonow gelang es dem
DELPHI-Trio nunmehr erstmals
überhaupt, insgesamt 220
Blick in die Ausstellung
Malereien, Zeichnungen, Holzschnitte,
Fotografien, Skulpturen
und Textilarbeiten von
über 100 KünstlerInnen aus der
Sammlung Simonow in einer
einzigen Ausstellung zu präsentieren
und von Berlin nach
Freiburg zu holen. Allein die
Möglichkeit, einen solch umfassenden
Überblick gewinnen
zu können, lohnt einen Besuch
in der Bismarckallee.
Dem weit über eine herkömmliche
Galerie hinausgehenden
Anspruch entsprechend wird
im DELPHI_space/gvbk noch
ein zusätzliches Programm
aus Lesung, Tanzperformance
und – in Kooperation mit dem
Kommunalen Kino – Filmen
geboten. Die beachtlichen Besucherfrequenzen
namentlich
bei der jüngeren Generation zeigen,
dass die DELPHI_space-
BetreiberInnen in ihrer unprätentiösen
Art schon für gehörig
frischen Wind in Freiburgs Kulturleben
gesorgt haben.
„SAMMLUNG SIMONOW
VOL.03“, DELPHI_space/
gvbk, Bismarckallee 18-20. Bis.
27.05.2022. Weitere Infos: www.
delphi-space.com/gvbk
Erich Krieger
Fotos: Erich Krieger
Transparent und demokratisch
„70 Jahre Kunst am Bau“-Ausstellung im Herdergebäude in Freiburg
präsentiert Kunst des öffentlichen Raums
Einlass: ab 18 Uhr | Beginn: 20 Uhr
Vorverkauf: 32 E | Abendkasse: 36 E
VIP-Arrangement: 110 E
Vorverkauf im Hotel Schloss Reinach unter Telefon 07664 ⁄ 4 07-0
oder info@schlossreinach.de und www.reservix.de
Hotel Schloss Reinach · St.-Erentrudis-Straße 12
79112 Freiburg-Munzingen · www.schlossreinach.de
Nach Stationen in München,
Rostock, Halle (Saale), Gelsenkirchen,
Hannover und Nürnberg
folgt nun auch in Freiburg
vom 20. Mai bis 21. Juni 2022
im Herdergebäude die Ausstellung
„70 Jahre Kunst am Bau“.
Bereits seit 70 Jahren wird
im Auftrag des Staates durch
namenhafte Kunstschaffende
Kunst am Bau realisiert.
Insgesamt 59 repräsentative
Kunstwerke wurden in diesem
Rahmen vom Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung
ausgewählt, die ab Mai im
Herdergebäude eindrucksvoll
mit Bildern sowie ergänzenden
Infotafeln präsentiert werden.
Auch Freiburg besitzt einen
großen Schatz an Kunst im Öffentlichn
Raum, die Setzungen
des 20. und 21. Jahrhunderts
entspringen dabei vielfach den
„Kunst-am-Bau“-Maßnahmen.
Allein in Freiburg sind
über 300 öffentlich zugängliche
Skulpturen und andere
künstlerische Arbeiten erfasst,
die bei einem Spaziergang
durch die Quartiere der Stadt
links und rechts unseren Weg
säumen und den öffentlichen
Raum als Begegnungsort zwischen
Bürger*innen und Kunst
öffnen und allen Menschen
zugänglich sind, unabhängig
von Museums- und Galereibesuchen.
Transparenter und
demokratischer kann Kunst
kaum präsentiert werden, sodass
öffentliche Kunst, also
Kunst am Bau, einen wichtigen
Beitrag zur kulturellen
(Weiter)bildung der gesamten
Bevölkerung leistet.
„70 Jahre Kunst am Bau“,
Herdergebäude, Tennenbacher
Straße 4, Freiburg. 20.
Mai bis 21. Juni. Weitere Infos:
www.kunstambau-freiburg.de