IMPALA - Prof. Dr. Joachim Doebler - Homepage
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An die<br />
AiF-Fachhochschulgruppe<br />
Bayenthalgürtel 23<br />
50968 Köln<br />
Fachhochschule<br />
Braunschweig/Wolfenbüttel<br />
Fachbereich Sozialwesen<br />
Ludwig Winter Str. 2<br />
38120 Braunschweig<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Joachim</strong> Döbler<br />
http://www.doebler-online.de<br />
Tel. +49 5331 939 37149<br />
Fax +49 5331 939 37002<br />
eMail j.doebler@fh-wolfenbuettel.de<br />
Braunschweig, den 28.11.2008<br />
Stichwort: SILQUA-FH Projektantrag: <strong>IMPALA</strong><br />
Antrag auf Forschungsförderung<br />
„Implementierung von Alltags-Assistenzen in der<br />
stationären Versorgung Demenzerkrankter“<br />
<strong>IMPALA</strong><br />
Ausführliche Vorhabensbeschreibung
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 2<br />
____________________________________________________________________________<br />
1 Antragsformular<br />
- siehe Anlage -<br />
2 Vorhabensbeschreibung<br />
I. Ziele des Vorhabens<br />
Dass die Versorgung Demenzerkrankter zu den großen sozialpolitischen Herausforderungen<br />
der kommenden Jahrzehnte gehört, ist eine Erkenntnis, die inzwischen eine breite Popularisierung<br />
erfahren hat. Soziale Umbrüche und sozialpolitische Transformationen in Pflege und Sozialer<br />
Altenarbeit werfen die Frage auf, wie diese Versorgungslasten in Zukunft zu tragen sind.<br />
Die Enquete-Kommission „Demographischer Wandel“ des Deutschen Bundestages geht davon<br />
aus, dass künftig nur noch ein <strong>Dr</strong>ittel der Betagten auf klassische Familienstrukturen zurückgreifen<br />
kann. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Fachkräften, die Pflegebedürftige ambulant wie<br />
stationär begleiten und betreuen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung prognostiziert<br />
bis zum Jahr 2050 einen Zuwachs von 280.000 Arbeitsplätzen in Pflegeeinrichtungen (vgl.<br />
Schulz u.a. 2001: 7). Mit der wissenschaftlich hinlänglich diskutierten Überforderung pflegender<br />
Familiensysteme, aber auch dem Rückgang familialer Pflegepotentiale rücken zunehmend Programme<br />
in die fachliche Diskussion, die in das bestehende Versorgungssystem neue Leistungen<br />
und neue Ressourcen integrieren wollen. Benötigt wird ein Kontinuum an Angeboten, das<br />
von der häuslichen Unterstützung Demenzerkrankter durch informelle und/oder professionelle<br />
Helfer über Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Gesprächsgruppen bis hin zu spezialisierten<br />
stationären Einrichtungen für schwer Erkranke mit „herausfordernden“ Verhaltensweisen<br />
(BMG Rahmenempfehlungen 2006) reicht.<br />
Von besonderem sozial-, bildungs- und beschäftigungspolitischem Interesse sind die im Zuge<br />
des „Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzes“ (PfLEG) und des „Pflegeversicherungs-Weiterentwicklungsgesetzes“<br />
(PfWG) eingeleiteten Umsteuerungen. Mit beiden Reformpaketen wird zunächst<br />
der anhaltenden Kritik am Pflegeversicherungsgesetz (Vgl. auch: Vierter Altenbericht)<br />
entsprochen, wonach bestimmte, für die Pflege demenzerkrankter Menschen charakteristische<br />
und in der Regel zeitintensive Tätigkeiten nicht hinlänglich berücksichtigt werden. Sowohl in der<br />
ambulanten als auch in der stationären Versorgung gelten Leistungen der allgemeinen Beaufsichtigung<br />
und Betreuung als chronisch unterfinanziert. Als erste Initiative zur Schließung dieser<br />
Versorgungslücke kann deshalb das am 1. Januar 2002 in Kraft getretene „Pflegeleistungs-<br />
Ergänzungsgesetz“ gewertet werden. Mit ihm versucht der Gesetzgeber, der besonderen<br />
Betreuungssituation in der häuslichen Dementenpflege gerecht zu werden, indem Anreize für
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 3<br />
____________________________________________________________________________<br />
den Auf- bzw. Ausbau eines Netzes niedrigschwelliger und quartiersnaher Hilfen für Demenz-<br />
kranke und ihre pflegenden Angehörigen geschaffen werden.<br />
Im zweiten nachholenden Schritt ist nach langen politischen Verhandlungen am 1. Juli 2008 das<br />
Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung (PfWG) in Kraft getreten. Es<br />
sieht vor, dass der zusätzliche Betreuungsbetrag für ambulant versorgte Versicherte mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz von maximal 460 Euro jährlich auf bis zu 2.400 Euro pro Jahr angehoben<br />
und der Kreis der Leistungsberechtigten auf die so genannten Pflegestufe-0-Fälle<br />
ausgedehnt wird. Neu ist eine Regelung über zusätzliche Betreuungskräfte für Demenzkranke<br />
in stationären Einrichtungen. Nach dem Willen des GKV-Spitzenverbandes der Pflegekassen<br />
(Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen<br />
Betreuungskräften in Pflegeheimen vom 19. August 2008) soll es den Heimträgern durch die<br />
Pflegereform ermöglicht werden,<br />
„eine bessere Betreuung für die Betroffenen im Sinne der von den Fachverbänden geforderten<br />
„Präsenzstrukturen“ zu organisieren, die darauf abzielen, die betroffenen Heimbewohner bei ihren<br />
alltäglichen Aktivitäten zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu erhöhen.“<br />
Mit der Zahlung von leistungsgerechten Zuschlägen zu den Pflegesätzen für Bewohner mit erheblichem<br />
Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung nach den Regelungen des §<br />
87b SGB XI bieten die Pflegekassen den Heimen einen finanziellen Rahmen, um für pflegeergänzende<br />
Leistungen besonders ausgebildete Assistenzkräfte einzustellen. Vereinbarungen<br />
über Vergütungszuschläge erfolgen auf der Grundlage, dass<br />
1. über die obligatorische Pflege hinaus besondere Präsenzstrukturen implementiert werden<br />
(Leistungsnachweis),<br />
2. die Leistungserbringung durch zusätzliche sozialversicherungspflichtig beschäftigte Betreu-<br />
ungskräfte erfolgt (Personalrekrutierung),<br />
3. Pflegebedürftige und deren Angehörige auf die zusätzlichen Betreuungsangebote hinwiesen<br />
werden (Informationspflicht).<br />
Unterziehen wir die ambulanten und stationären Hilfen für „Personen mit erheblich eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz“ einem Vergleich, so werden zentrale Unterschiede in der Programmstruktur<br />
erkennbar: Beide Gesetzesinitiativen fügen sich zwar in das Leitbild des „Wohlfahrtspluralismus“<br />
(Evers/Olk 1996), das darauf abzielt, staatliche Mittel, professionelle Dienste,<br />
Eigenkräfte sowie Hilfen aus dem informellen Sektor zu sinnvollen Pflegearrangements (Vgl.<br />
Zeman 1996, 1997) zu integrieren. Während jedoch „niedrigschwellige Betreuungsangebote“<br />
nach § 45c SGB XI als neuer Angebotstypus auf die Mobilisierung und Qualifizierung von freiwilligen<br />
Helfern (Vgl. in ersten Skizzen: Wißmann 2007: 29) für „zusätzliche Betreuungsleistungen“<br />
abzielen, die weitgehend in den vertrauten Arenen familialer Solidarität agieren, unterstützt
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 4<br />
____________________________________________________________________________<br />
§ 87b SGB XI den Trend, die fachlichen Anforderungen an neue Heimkonzepte, aber auch den<br />
durch die Pflegekassen aufgebauten Kostendruck durch Arbeitsplätze auf niedrigem Lohnniveau<br />
aufzufangen.<br />
Die Qualifizierung von Assistenzkräften ist sozial- und bildungspolitisch jedoch als noch relativ<br />
schwach profiliertes Angebot zu bewerten. Evaluierende Untersuchungen zur Qualifizierung,<br />
zur Implementierung sowie zur Wirkung von Assistenzkräften nach § 87b in der stationären Versorgung<br />
Demenzerkrankter liegen noch nicht vor. Die theoretische Fundierung der Betreuung<br />
bzw. Begleitung Demenzerkrankter ist ein Bereich, der weitgehend besetzt ist vom programmatischen<br />
Anspruch, den Argumentationsfiguren und der Begriffsbildung der sog. „personenzentrierten<br />
Pflege“ (Kitwood 2000). Zugleich jedoch scheinen die sich gegenwärtig abzeichnenden<br />
Ausbildungs- und Implementationspraxen einer Logik zu folgen, die eher von Ad-hoc-Entscheidungen,<br />
Mitnahmeeffekten und kurzfristigen Verwertungsoptionen geprägt sind, als wissenschaftlich<br />
begründeten und nachhaltig konzipierten Strategien zur Entwicklung und Erprobung<br />
eines Unterstützungssystems, das neue Betreuungsangebote mit neuen Personalstrukturen<br />
(Vgl. Hierming 2005 und Klie/Guerra 2006) verbindet.<br />
Abb.1: „Alltagsbegleiter“ in triangulierten Konstellationen<br />
Angehöriger<br />
Welt alltäglich<br />
gelebter Demenz<br />
Demenzerkrankter<br />
Alltagsbegleiter<br />
Ehrenamtliche<br />
Hilfe<br />
Pflegefachkraft<br />
System<br />
institutionalisierter<br />
Hilfen<br />
Hauswirtschaftliche<br />
Fachkraft<br />
JD Döbler 2008<br />
Umso bedeutsamer ist deshalb das hier skizzierte Forschungsvorhaben. Über den hinlänglich<br />
thematisierten „Beziehungscharakter“ von Pflege hinaus positioniert das Forschungsvorhaben<br />
die Akteure des Versorgungssystems in mehrfach triangulierten Konstellationen (Abb.1). In ihnen<br />
ist die Assistenzkraft vielfältigen Erwartungen und potentiellen Konflikten ausgesetzt, die<br />
sich in drei Richtungen präzisieren lassen: Gegenüber den Demenzerkrankten ist sie zu methodisch-kontrollierten<br />
Formen der „Begleitung“ verpflichtet; sie muss sich zugleich dem Erfah-
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 5<br />
____________________________________________________________________________<br />
rungswissen und den Erwartungen pflegender Angehöriger stellen; und sie ist genötigt, im Sys-<br />
tem der Dementenversorgung eine eigene fachliche Identität gegenüber den Mitakteuren zu<br />
behaupten.<br />
Deshalb sollten Assistenzkräfte mit dem richtigen Marschgepäck und einer professionellen<br />
Rückversicherung ausgestattet sein, um in diesen voraussetzungsvollen Triangulationen bestehen<br />
zu können. Glücklicherweise erfolgen Handlungen im Kontext sozialer Systeme, die nicht<br />
nur Anforderungen stellen, sondern auch die Auslegbarkeit von Situationen begrenzen und<br />
„Missverständnissen“ durch soziale Ordnungsprinzipien vorbeugen. Gemäß den von Goffman<br />
(Rahmen-Analyse 1977) vorgelegten Analysen handelt es sich um kognitive Interpretationsschemata,<br />
die dem Individuum einen „Rahmen“ liefern, in dem täglich wiederkehrende Situationen<br />
erkannt, verstanden und sinnhaft integriert werden. Da die Begleitung Demenzerkrankter<br />
indes in teilweise höchst eigenen „Sinnwelten“ erfolgt, muss sichergestellt sein, dass diese<br />
durch besondere Konzeptionen gestützt und durch Qualifizierungsprogramme – Berger/ Luckmann<br />
sprechen von der „Zuteilung von Wissen“ (Berger/Luckmann 1974 4 : 81) – abgesichert<br />
sind.<br />
Unterhalb der Ebene der rechtlichen und der curricularen Programmierung von Qualifizierungsangeboten<br />
muss es sich in der Betreuungspraxis allerdings erst erweisen, ob Leistungsprofile<br />
bedarfsgerecht konzipiert sind, ob die spezifische Fachlichkeit von Alltagsbegleitern vermittelbar<br />
ist und ob sie von den übrigen Akteuren als hinreichend qualifiziert wahrgenommen werden. Es<br />
entscheidet sich also erst im gelungenen Vollzug, d.h. in der „erfolgreichen“ Aushandlung je<br />
charakteristischer Situationen, in die Alltagsbegleiter geraten können, ob die erworbenen Kompetenzen<br />
innerhalb des Hilfesystems qualifizierte Unterstützungsangebote, anschlussfähige<br />
Handlungen und eine fachliche wie soziale Anerkennung ermöglichen. Mit dem Forschungsantrag<br />
sollen deshalb primär Fragen aufgenommen werden, die Maßnahmen zur Ausbildung und<br />
zum Einsatz von Assistenzkräften mit soziologischem Fokus auf die soziale Performanz der<br />
alltagsorientierten Dementenbegleitung untersuchen. Denn soziale Situationen – gerade auch<br />
in der Domäne der Alltagsbegleitung – sind zumeist komplexer Natur. Dieser Alltag ist in seinen<br />
Abläufen nur bedingt planbar und erfordert es, dass auf die Verhaltensweisen und Befindlichkeiten<br />
von Menschen mit Demenz situativ angemessen mit immer neuen Vertrauensangeboten<br />
reagiert wird. Insofern bezeichnet der Begriff der „Performanz“ die Art und Weise, wie Kompetenzen<br />
unter den kontingenten Bedingungen konkreter Situationen hervorgebracht, entfaltet und<br />
beobachtet werden können. Performanz wird hier verstanden als das Ergebnis eines komplexen<br />
Herstellungsprozesses, in den neben der fachspezifischen Grammatik auch die organisatorischen,<br />
d.h. die Aufgaben- und Personen-Constraints (Hill/Fehlbaum/Ulrich 1994 5 : 323), die<br />
institutionellen Ressourcen und die Interessenlagen der beteiligten Akteure eingehen.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 6<br />
____________________________________________________________________________<br />
Eine besondere analytische Aufmerksamkeit erfordern deshalb Implementierungsprozesse, also<br />
alle strategischen und operativen Maßnahmen, die es ermöglichen, die „Alltagsbegleitung“ als<br />
spezifische und berechenbare Organisations- und Handlungsstruktur in gemischten Pflegekulturen<br />
zu etablieren. Auch wenn dieser Vorgang des „Einfügens“ eines neuen Elements in das<br />
Versorgungssystem in der Praxis wohl eher als „alltägliche Anpassung von Teilmodalitäten der<br />
Organisation“ (Merchel 2005: 32) zu fassen ist, so eröffnet die Implementierung von Alltagsbegleitern<br />
in Heimen doch die Chance, diesen Vorgang als organisationsbezogene und qualitätsrelevante<br />
Veränderungsstrategie zu begreifen. Deren wissenschaftliche Begleitung eröffnet lohnende<br />
Einblicke in den Organisationsalltag und generiert handlungsleitende Impulse, die über<br />
die strukturierte Einbindung neuer Ressourcen hinaus sowohl in Empfehlungen zur Organisationsentwicklung<br />
(best practice) und zum Kontingenzmanagement (Gross 2002), als auch in Anregungen<br />
zur Ausgestaltung bzw. Verbesserung des Curriculums für „Alltagsbegleiter“ aufgenommen<br />
werden können. Diesen analytischen Vorüberlegungen entsprechend, gliedert sich<br />
das Forschungsvorhaben „<strong>IMPALA</strong>“ in drei Komplexe:<br />
(1) Grundlegende quantifizierende Erhebungen zur Rekrutierung und zum Einsatz von Assis-<br />
tenzkräften in der stationären Dementenversorgung<br />
(2) Studien zur Implementierung von Präsenzstrukturen mit besonderem Fokus auf die planvol-<br />
le Rekrutierung und Integration von Assistenzkräften in spezifische Organisationsstrukturen<br />
und -kulturen im Rahmen eines als „action research“ konzipierten Settings<br />
(3) Die Vorbereitung von „Alltagsbegleitern“ und Lehrkräften auf denkbare Szenarien mit Hilfe<br />
videogestützter Performanzanalysen, die für didaktische Zwecke aufbereitet und durch<br />
Lernhilfen ergänzt werden.<br />
Ad (1)<br />
Insgesamt kann die Lebenssituation älterer demenzerkrankter Menschen als ein Wirkungszusammenhang<br />
gesehen werden, in dem die zentralen Akteure des hier analysierten Systems –<br />
Kostenträger, Heime, Bildungseinrichtungen und Arbeitsagenturen – darüber „entscheiden“, ob<br />
die in den Versorgungseinrichtungen etablierten Strukturen eine humane Lebensgestaltung<br />
älterer Menschen ermöglichen. Erstes wissenschaftliches Arbeitsziel ist die synoptische Erfassung<br />
der Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote für „zusätzliche Betreuungskräfte“ in<br />
Pflegeheimen nach § 87b SGB XI. Die Erhebung empirischer Daten erfolgt quantifizierend in<br />
Form einer standardisierten Befragung, die bundesweit an Pflegeheime zu adressieren ist. Das<br />
Forschungsinteresse richtet sich deskriptiv auf folgende Fragenkomplexe:<br />
� Organisationsmerkmale (Leistungsprofil unter bes. Berücksichtigung Demenzerkrankter, Personalausstattung,<br />
Größe, Rechtsform, etc.)<br />
� Zahl zusätzlicher Betreuungskräfte/Assistenzkräfte zur Alltagsbegleitung<br />
� Soziodemographische Merkmale der Assistenzkräfte zur Alltagsbegleitung (soweit eine Erhebung<br />
sinnvoll und möglich ist)
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 7<br />
____________________________________________________________________________<br />
� Anstellungsverhältnis und Lohnniveau<br />
� Spezifizierung der Aufgaben/Tätigkeitsfelder<br />
� Rekrutierungsmodalitäten<br />
� Qualifizierungseinrichtung/Bildungsträger<br />
� Merkmale des Qualifizierungsangebots (Lehrpersonal, Umfang, Inhalte, Theorie-Praxis-Integration<br />
etc.)<br />
� Kooperation mit Qualifizierungseinrichtungen<br />
� Weiterbildungsangebote<br />
� Erbringung von Leistungsnachweisen<br />
� Information pflegender Angehöriger<br />
� Bewertung von Leistungen nach § 87b SGB XI (Gewichtung des Angebots im Bezug zum heimspezifischen<br />
Leistungsprofil, Erfahrungen mit „Alltagsbegleitern“)<br />
� Bewertung des Niveaus von Qualifizierungsmaßnahmen bzw. der Qualifizierungseinrichtungen<br />
� Bewertung der Finanzierungsmodalitäten<br />
� Probleme bei der Implementierung, Vorschläge zur Optimierung<br />
Darüber hinaus ist zu prüfen, ob bzw. inwieweit Assistenzkräfte zur Alltagsbegleitung in die<br />
Befragung einzubeziehen sind. Hierbei sollten vorrangig motiv- und evaluationsorientierte Fragenkomplexe<br />
(Verweildauer, Arbeitszufriedenheit etc.) entwickelt werden.<br />
Ad (2)<br />
Wie an anderer Stelle dargestellt (Döbler i.E.), sind Alltagsassistenzen – über Wirkungen im<br />
unmittelbaren Umgang mit Demenzerkrankten hinaus – immer auch Elemente eines komplexen<br />
Handlungssystems, das Angehörige und weitere, professionelle wie ehrenamtliche Helfer einschließt.<br />
Insgesamt zeichnet sich ein Anforderungsprofil ab, das ein eingehendes Nachdenken<br />
darüber rechtfertigt, wie soziale Hilfen, die unter dem Begriff der „Alltagsbegleitung“ firmieren, in<br />
den konkreten Konstellationen gemischter Pflegekulturen als wirksame Handlungsstrukturen<br />
und als eigene Domänen eingeführt werden können.<br />
Ohne konzeptionelle Vorgaben und klare Regularien wird dies freilich kaum gelingen. Denn<br />
allen analytischen Einlassungen zum Trotz ist die besondere Fachlichkeit der alltagsorientierten<br />
Begleitung demenzerkrankter Menschen nur schwer vermittelbar. Die Vorgaben des Gesetzgebers<br />
zielen zwar auf Abgrenzung gegenüber spezifisch pflegerischen Verrichtungen, der gem.<br />
SGB XI § 87b gewählte Fokus auf Tätigkeiten einer „allgemeinen Beaufsichtigung und Betreuung“<br />
ist aber wenig hilfreich. Er rückt Alltagsbegleiter in die Nähe von omnipräsenten Aufsehern<br />
und erinnert in der Terminologie eher an die „Siechenwartung“ der Weimarer Republik (Döbler<br />
1990) als an aktuelle Konzepte humanen Alterns. Kontraproduktiv sind die in § 2 Abs. 2 der<br />
„Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen<br />
Betreuungskräften in Pflegeheimen“ ausformulierten „Grundsätze der Arbeit und Aufgaben der<br />
zusätzlichen Betreuungskräfte“. Die Auflistung von Alltagsaktivitäten blendet die besonderen<br />
Herausforderungen, die mit der Ermöglichung solcher Handlungen im Rahmen eines gelingenden<br />
Alltags verbunden sind, komplett aus.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 8<br />
____________________________________________________________________________<br />
Zweites wissenschaftliches Arbeitsziel ist deshalb die Untersuchung strategischer und operati-<br />
ver Maßnahmen zur Implementierung „zusätzlicher Betreuungskräfte in Pflegeheimen“. Implementierung<br />
wird hier verstanden als (Management)Handeln, das strategisch auf die Leitziele<br />
der Organisation (hier: Verbesserung der stationären Betreuung Demenzkranker durch den<br />
Einsatz von Alltagsassistenten, Stärkung der Lebensqualität Demenzkranker in der stationären<br />
Betreuung durch Aufwertung alltagsorientierter Aktivitäten) ausgerichtet ist, und operativ in<br />
mehr oder weniger langwierigen Prozessen in konkrete Maßnahmen (hier: Optimierung heiminterner<br />
Organisationsabläufe, Verminderung von Schnittstellenproblematiken zwischen Hauswirtschaft,<br />
Pflege und sozialer Betreuung) umgesetzt wird. Unsere Überlegungen zur Implementierung<br />
von „Alltagsbegleitern“ folgen dabei einem kulturorientierten Ansatz (Bruhn 2006: 355<br />
und Sackmann 2004: 27), der den Motiven, Denk- und Verhaltensmustern der Unternehmensmitarbeiter<br />
eine besondere Relevanz zumisst und deshalb ein aktions- und gruppenorientiertes<br />
Forschungskonzept favorisiert.<br />
Für die hier definierte Zielsetzung scheint die in Theorie und Praxis der Organisationsentwicklung<br />
(OE) hinreichend erprobte „Survey-Feedback-Methodik“ in mehrfacher Hinsicht angemessen:<br />
Sie ist, wie Merchel (Merchel 2005: 46) anmerkt, wissenschaftlich zwar nicht mehr besonders<br />
originell, für eine planvolle Implementierung neuer Strukturen aber von großer Praxisrelevanz.<br />
Sie ist erstens aktions- und partizipationsorientiert. Sie ist zweitens gut durchkonzipiert<br />
und dokumentiert (Schreyögg 1999), weshalb sich hier eine eingehende Darstellung erübrigt.<br />
Sie ist drittens kompatibel sowohl mit gruppen- als auch interview-orientierten Methoden der<br />
Organisationsforschung (vgl. im Überblick Kühl/Strodtholz 2002). Und sie ist viertens hinreichend<br />
offen für instrumentelle Modifikationen zur Anpassung an die spezifischen Anforderungen<br />
des Untersuchungssettings (Organisationsmerkmale, Gegenstand der OE).<br />
In diesem Zusammenhang ist besonders in Anschlag zu bringen, dass die Aktions- und Partizipationsorientierung<br />
der „Survey-Feedback-Methodik“ den Interessen, der spezifischen Organisationskultur<br />
und der Organisationsform des Kooperationspartners „ambet e.V.“ (vgl. die Ausführungen<br />
zur strategische Positionierung) auf besondere Weise entspricht.<br />
Ad (3)<br />
Ungewissheiten, die in den triangulierten Konstellationen auftreten, gehören einerseits zu den<br />
besonderen Herausforderungen in der Arbeit mit Demenzerkrankten, sie sind andererseits Ausgangspunkte<br />
für Irritationen und Konflikte, die auf vielfältige Weise auf die Qualität der Leistungserbringung,<br />
das Betriebsklima, die Arbeitsmotivation und nicht zuletzt das Wohlbefinden<br />
der demenzerkrankten Heimbewohner durchschlagen können. Offenheit und Ungewissheit sind
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 9<br />
____________________________________________________________________________<br />
deshalb auch die zentralen Herausforderungen, denen sich Ausbilder gleichermaßen wie Lei-<br />
tungskräfte zu stellen haben. Während Ungewissheit im Rahmen der Qualifizierung von All-<br />
tagsbegleitern eine didaktische Herausforderung darstellt, die durch die Vermittlung von Kompetenzen<br />
aufzunehmen ist, stehen Personalmanagement und Pflegedienstleitung vor der Aufgabe,<br />
die durch Ungewissheiten erzeugten Überforderungen und Reibungsverluste im Prozess<br />
der Leistungserbringung selbst aufzufangen. Für diese Aufgabe steht eine Reihe erprobter Instrumente<br />
zur Verfügung, deren eingehende Beschreibung und Bewertung Gegenstand unzähliger<br />
Publikationen zum Zusammenhang von OE und Personalmanagement ist.<br />
Im Rahmen des Forschungsvorhabens ist im dritten Teilprojekt zu untersuchen, inwieweit eine<br />
Antizipation kontingenter Prozesse möglich ist und wie Mitarbeiter planvoll auf denkbare Szenarien<br />
vorbereitet werden können. Ausgehend von zwei Leitfragen:<br />
� Welche Situationstypik ist charakteristisch für die alltägliche Begleitung Demenzerkrankter?<br />
Und wann wird eine Assistenz als „qualifiziert“ bewertet?<br />
soll ein Kontingenzmanagement (Gross) erprobt werden, das sich auf videogestütze Analysen<br />
zur Performanz der sozialen Handlung „Alltagsbegleitung“ stützt. Diese mediengestützten Analysen<br />
sind, unter Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Einbeziehung der Demenzerkrankten<br />
und ihrer Angehörigen, in den Wohngruppen der Heime „Haus Auguste“ und „Haus Amalia“<br />
zu erarbeiten. Unterstützt durch die Mitarbeiter/innen des Forschungsprojektes, sollen Lehrkräfte<br />
und künftige „Alltagsbegleiter“ dazu ermuntert werden, ihre Praktikums- und Anleitungsphasen<br />
auch für digitale Aufzeichnungen zu nutzen. Die auf diese Weise erstellten Videodokumente<br />
können in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet werden:<br />
� als mediendidaktische Beiträge im Qualifizierungsrahmen der Alltagsbegleiter selbst<br />
� im Rahmen organisationsinterner Qualitätszirkel und Schulungsmaßnahmen<br />
� im Zuge von Fort- und Weiterbildungsangeboten zur Kommunikation mit demenzerkrankten<br />
älteren Menschen.<br />
Das Teilprojekt ist insofern auch ein Beitrag zur Bildungsforschung, das die mit dem Einsatz von<br />
Unterrichtsvideos verbundenen didaktischen Gewinne evaluieren soll. Die hier skizzierte Erprobung<br />
videogestützter Performanzanalysen setzt allerdings voraus, dass<br />
� Persönlichkeitsrechte gewahrt werden<br />
� die Videoaufzeichnungen in die Lehr- und Betriebsroutinen eingebunden werden können<br />
� Bedenken (Kontrolle, Leistungsdruck, Schutz der Privatsphäre etc.) ausgeräumt werden<br />
können<br />
� Aufzeichnungen technisch realisierbar sind<br />
� das Videomaterial fachdidaktisch aufbereitet und kommentiert wird.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 10<br />
____________________________________________________________________________<br />
II. Forschungsstand<br />
Rekapitulieren wir im Folgenden den Forschungsstand, auf den sich das Forschungsvorhaben<br />
<strong>IMPALA</strong> stützen kann, so ist festzuhalten:<br />
1) Die „Alltagsbegleitung“ erweist sich als eine komplexe, über Prozesse der Finanzierung, Rekrutierung,<br />
Qualifizierung und Beschäftigung geschaffene Struktur (Abb.2), die unter den konkreten<br />
Bedingungen der Landesvorschriften, der institutionalisierten Kooperationen und der Implementierung<br />
in stationären Einrichtungen je eigentümliche Formen annimmt und spezifische<br />
Wirkungen hinsichtlich der Lebensqualität älterer demenzerkrankter Menschen erzeugt. Diese<br />
Zusammenhänge, aber auch die Bedingungen und Modalitäten der Rekrutierung, Qualifizierung<br />
und Beschäftigung von „Alltagsbegleitern“ sind bislang nicht untersucht.<br />
Abb.2: „Alltagsbegleitung“ im strukturellen Kontext<br />
Kosten-<br />
Träger<br />
Finanzierung<br />
Bildungs-<br />
Einrichtung<br />
Qualifizierung<br />
Lebensqualität<br />
älterer<br />
demenzerkrankter<br />
Menschen<br />
Heim<br />
„Begleitung“<br />
(Implementierung)<br />
Arbeits-<br />
Agentur<br />
Finanzierung<br />
(Rekrutierung)<br />
JD Döbler 2008<br />
Die hier nur angedeutete „Vielfalt der Dimensionen“ wurde bereits 1998 in dem richtungsweisenden<br />
Tagungsband der „Gesellschaft für soziale Gerontologie und Altenarbeit“ mit Blick auf<br />
die „Wirkungen neuer Steuerungen auf Einrichtungen und Dienste des Gesundheitswesens und<br />
der Pflege“ (Schmidt et al. 1998) angesprochen und in weiteren Beiträgen demenzpolitisch fokussiert:<br />
Klie, Thomas/Schmidt, Roland: Begleitung von Menschen mit Demenz: Bestandsaufnahme und<br />
Formulierung demenzpolitischer Desiderate und Optionen. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Bd.<br />
35 (2002) 3, S.199-209.<br />
Schmidt, Roland: Pflegerische Versorgung und Demenz. Analysen zu Handlungsoptionen und Veränderungsimpulsen.<br />
Regensburg 2002.<br />
Schmidt, Roland et al. (Hg.): Neue Steuerungen in Pflege und Sozialer Altenarbeit, Regensburg 1998
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 11<br />
____________________________________________________________________________<br />
2) Interessanterweise findet sich in dem o.g. Tagungsband lediglich ein Beitrag (Hoppe 1998),<br />
der ökonomisch gesteuerte Bestrebungen zur „Neuschneidung“ von Sozial- und Pflegeberufen<br />
aufnimmt und diese auf Debatten zur Qualität und Zukunft der Pflege bezieht. Erst mit den Beiträgen<br />
von Hierming (2005) und Klie/Guerra (2006) sind die im Sektor der Humandienstleistungen<br />
angesiedelten Assistenzberufe und deren wachsende Bedeutung für die Begleitung Demenzerkrankter<br />
in das Blickfeld gerückt, ohne dass die mit zusätzlichen Betreuungskräften für<br />
Demenzkranke in stationären Einrichtungen vollzogene Öffnung der Berufsgruppenkonzepte<br />
einer beschäftigungs- und demenzpolitischen Würdigung oder gar Wirkungsanalyse unterzogen<br />
werden konnte. Hier ist für die kommenden Jahre ein erheblicher Forschungs- und Diskussionsbedarf<br />
zu reklamieren.<br />
Klie, Thomas/Guerra, Virginia: Synopse zu Service-, Assistenz- und Präsenzberufen in der Erziehung, Pflege<br />
und Betreuung (Care), Freiburg 2006.<br />
Hierming, Bettina et al.: Stellenbesetzungsprozesse im Bereich „einfacher“ Dienstleistungen. Abschlussbericht<br />
einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Berlin 2005.<br />
Helmrich/Duwe-Wähler/Felder/Oertel (2004) siehe unten<br />
Hoppe, Birgit: Zwischen Fachhochschulausbildung und Laisierungstendenz. Zur Ausdifferenzierung der Zukunft<br />
der Pflege, in: Schmidt et al. (Hg.): Neue Steuerungen in Pflege und Sozialer Altenarbeit, Regensburg<br />
1998, S.89-95.<br />
3) Der Begriff „Alltagsbegleiter“ wird uneinheitlich verwendet. Internet-Recherchen enden in der<br />
Regel bei Angeboten zur Qualifizierung von Laienhelfern/Innen für den Einsatz im ambulanten<br />
Bereich. Das Spektrum alternativer Tätigkeitsbezeichnungen reicht von „Alltagsassistenz“ oder<br />
„Präsenzkraft“, über „freiwillige Senioren oder Pflegebegleiter“ und „Tagesmütter für Demenzkranke“<br />
bis zum Franchising-Modell für sog. „Comfort Keeper“ in den USA. Dabei ist im Einzelfall<br />
zu spezifizieren, wie Berufsbilder, Aufgaben und Anforderungen geschnitten sind, welches<br />
Qualifizierungsniveau erwartet wird und wie „Niedrigschwelligkeit“ definiert wird.<br />
4) Literatur zum Thema „Alltagsbegleitung“ bezieht sich in der Regel auf ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
oder „niedrigschwellige Hilfen“ in der ambulanten Versorgung. Exemplarisch genannt seien<br />
in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung:<br />
Sauer/Wißmann (Hg.): Niedrigschwellige Hilfen für Familien mit Demenz. Erfahrungen, Beispiele, Perspektiven,<br />
Frankfurt 2007.<br />
Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V. (Hg.): Niedrigschwellige Betreuungsangebote nach<br />
dem Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetz in Niedersachsen, Hannover 2006 2<br />
Kröger/Philipp-Metzen: Gewinnung, Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen zur Entlastung pflegender<br />
Angehöriger von Menschen mit Demenz. Abschlussbericht des Modellprojektes KOMPASS, Köln [Kuratorium<br />
Dt. Altershilfe] 2006.<br />
Daßler, Michael et al.: Niedrigschwellige Betreuungsangebote in Thüringen: Angebotsstruktur und Implementationserfahrung,<br />
Erfurt [Alzheimer Gesellschaft Thüringen e.V.] 2005 (Mscr.)<br />
Klauder, Birgit: Hilfen zum Helfen: begleitende Untersuchungen zur Qualifizierung von LaienhelferInnen in<br />
der Dementenbetreuung. Stuttgart 2004.<br />
Waldmann, Britta: Der Alltagsbegleiter: Wege in ein neues Berufsfeld. In: Pflegen ambulant 1 (2004), S.26-<br />
27.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 12<br />
____________________________________________________________________________<br />
Gräßel/Schirmer: Freiwillige Helferinnen und Helfer in der stundenweisen Betreuung von Demenzkranken.<br />
In: Pflege 4 (2003), S.216-221.<br />
Haas/Raasch: Qualifikation zum/zur freiwilligen Seniorenbegleiter/-in: Handbuch für die Praxis (KDA-Thema<br />
182), Köln 2003.<br />
Schmidt, Roland: Unterstützung der Laienpflege. Die Schnittstelle zwischen Laienpflege und professioneller<br />
Pflege. In: Igl/Schiemann/Gerste/Klose (Hrsg.): Qualität in der Pflege. Betreuung und Versorgung von pflegebedürftigen<br />
alten Menschen in der stationären und ambulanten Altenhilfe, Stuttgart 2002, S.191-200.<br />
Gesondert zu beachten ist die Vorstellung des in die Europäische Gemeinschaftsinitiative eingebetteten<br />
Projekts SEPIA, das versucht, mit der Ausbildung und dem Einsatz von „Präsenzkräften“<br />
in der Altenhilfe neue beschäftigungspolitische Wege aufzuzeigen:<br />
Helmrich/Duwe-Wähler/Felder/Oertel: Die Präsenzkraft in der Betreuung. In: Wissmann, Peter (Hg.): Werkstatt<br />
Demenz, Hannover 2004, S.76-92.<br />
5) Veröffentlichungen über zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen gem. § 87b SGB XI<br />
hingegen sind erst vereinzelt nachweisbar bzw. in der Entstehung:<br />
Ambet e.V. (Hg.): Demenz – Assistenz für einen gelingenden Alltag (i.E. 2009).<br />
Hoffmann, Alfred T.: Potenziale erkennen – Selbständigkeit fördern: Alltagsbegleiter für Menschen mit Demenz.<br />
In: Altenheim 8 (2006), S.20-21.<br />
6) Auch wenn das Forschungsvorhaben sich der Betreuung und Versorgung von pflegebedürftigen<br />
alten Menschen in der stationären Altenhilfe zuwendet, so macht es doch wenig Sinn, hier<br />
eine Bibliographie vorzulegen. Zu vielfältig und disparat wäre der verfügbare Fundus. Immerhin,<br />
aktuelle Diskurse lassen sich wissenschaftssystematisch in vier Richtungen aufgliedern:<br />
� Normative (teilweise ideologisch aufgeladene) Diskurse über adäquate Heimkonzepte<br />
� Untersuchungen zur Pflege- und Dienstleistungsqualität<br />
� Pflegewissenschaftlich-methodologisch orientierte Handlungskonzepte (Empfehlungen zur<br />
Wohnraumgestaltung, Angehörigenarbeit, Lebensweltorientierung etc. sowie Ansätze für<br />
pflegerische Interventionen)<br />
Vgl. dazu die Literaturanalysen von Halek/Bartholomeyczik: Verstehen und Handeln. Forschungsergebnisse<br />
zur Pflege von Menschen mit Demenz und herausforderndem Verhalten, Hannover 2006.<br />
� Empirische Studien zum Einfluss externer Faktoren (vor allem: Environment, Kommunikati-<br />
on, Intervention) auf die Lebensqualität/das Wohlbefinden von Heimbewohnern.<br />
7) Das Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> greift in allen drei Teilprojekten Fragen auf, die Bezug<br />
nehmen auf die für eine „Alltagsbegleitung“ erforderlichen Qualifikationen und Kompetenzen.<br />
Dabei ist eine normativ aufgeladene, zumindest aber theoretisch kontrovers geführte Diskussion<br />
zu konstatieren, in der sich paradigmatisch drei Positionen unterscheiden lassen: 1) ein eher<br />
pädagogisch-normativ gefasster Ansatz, der an dem personenzentrierten Pflegeverständnis von<br />
Kitwood (2000) ausgerichtet ist und sich im konzeptionellen Kern auf die Tragfähigkeit „empathischer<br />
Mütterlichkeit“ verlässt, 2) ein empirisch-analytisch vorgehender Ansatz, der aus berufstypischen<br />
Situationen und Problemstellungen Lernfelder und Lernsituationen entwickelt
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 13<br />
____________________________________________________________________________<br />
(Schnabel 2005), und 3) ein handlungstheoretischer Ansatz, der Kompetenzmodelle und situa-<br />
tionsorientierte Rahmenanalysen zu einer Didaktik der Alltagsbegleitung (Döbler i.E.) integriert.<br />
Döbler, <strong>Joachim</strong>: Didaktik einer alltagsorientierten Begleitung Demenzerkrankter (i.E. 2009)<br />
Greb/Hoops (Hrsg.): "Demenz" - jenseits der Diagnose: pflegedidaktische Interpretation und Unterrichtssetting,<br />
Frankfurt 2008.<br />
Schnabel, Mirja: Umgang mit Demenzkranken. Entwicklung eines Lernfeldes auf der Basis empirischer Daten<br />
aus der Berufspraxis der Pflege, Hannover 2005.<br />
Wißmann, Peter: Lernbegleitung statt Fortbildung. In: Ders. (Hg.): Werkstatt Demenz, Hannover 2004, S.59-<br />
74.<br />
Falk, J. : Ausbildung in den Gesundheits- und Sozialberufen am Beispiel „Demenz“ – eine Schnittstellenproblematik<br />
zwischen Theorie und Praxis. In: PflegePädagogik, 2 (1999), S.43-44.<br />
Done/Thomas: Training in communication skills for informal carers of people suffering from dementia: a cluster<br />
randomized clinical trial comparing a therapist led workshop and a booklet. International Journal of Geriatric<br />
Psychiatry 8 (2001), p.816-821.<br />
Coen/O´Boyle/Coakley/Lawlor: Dementia Carer Education and Patient Behaviour Disturbance. International<br />
Journal of Geriatric Psychiatry 4 (1999), p.302-306.<br />
Schwarz/Wojnar: Strategien zur Mitarbeiterqualifizierung für die Arbeit mit Demenzkranken. In: Diakonie Diakonisches<br />
Werk Württemberg (Hrsg.), Demenz – Eine Herausforderung für Einrichtungen der Altenhilfe,<br />
Dokumentation einer Fachtagung im April 1999, Stuttgart 1999, S.71-86.<br />
Napiwotzky, Anne-Dorothea: Selbstbewußt verantwortlich pflegen. Ein Weg zur <strong>Prof</strong>essionalisierung mütterlicher<br />
Kompetenzen, Bern u.a. 1998.<br />
Der Antragsteller lehrt an der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel am Fachbereich Sozialwesen.<br />
Er wurde im Sommer 1994 auf die <strong>Prof</strong>essur „Soziale Gerontologie“ berufen. Im<br />
Rahmen der praxisorientierten Lehre konnten in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner<br />
„ambet e.V.“ u.a. sozialen Einrichtungen zahlreiche Sozial- & Studienprojekte initiiert und erfolgreich<br />
abgeschlossen werden, die dem betreffenden Fachgebiet (in einem erweiterten Sinne) zuzuordnen<br />
sind:<br />
� „Seniorenwegweiser Salzgitter“ – Kooperation mit dem Gesundheitsamt Salzgitter und der AOK Salzgitter<br />
� Seniorenbildungsmaßnahme „Mit Leib und Seele“ – Kooperation mit dem Johannes Diakoniewerk Vorsfelde<br />
e.V.<br />
� Organisationsberatung „Aktiv im Alter“ – Kooperation mit der Lebens-Abend-Bewegung [LAB] Landesverband<br />
Niedersachsen<br />
� Konzeptentwicklung für die „Fördergruppe präsenile Demenz“ – Kooperation mit der Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle, ambet e.V.<br />
� Leistungserfassung in der Dementenbetreuung – Kooperation mit der Geschäftsführung, ambet e.V.<br />
� Wissensmanagement „Altenhilfeverbund Salzgitter“ – Kooperation mit dem Ev. Altenhilfeverbund Salzgitter<br />
des Diakonischen Werkes der Landeskirche Braunschweig<br />
� „Erzählcafé Westliches Ringgebiet“ – Kooperation mit plankontor Hamburg [Gesellschaft für Stadterneuerung<br />
und Planung mbh]<br />
� „Wartezeitmanagement“ als Serviceleistung – Kooperation mit dem „Haus Auguste“, ambet e.V.<br />
� Qualität gerontopsychiatrischer Beratung – Kooperation mit der Geschäftsführung und der Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle, ambet e.V.<br />
� „Inseln der Erinnerungspflege“ – Kooperation mit der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle und dem<br />
„Haus Amalia“, ambet e.V.<br />
� Begegnen – Aktivieren – Entlasten. Prospekt zur Arbeit der Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz –<br />
Kooperation mit der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle, ambet e.V.<br />
� Teilhaben und Mitgestalten. Leitfaden für Angehörige im „Haus Auguste“ – Kooperation mit der Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle, ambet e.V.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 14<br />
____________________________________________________________________________<br />
Aus der Lehr-, Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sind ferner zahlreiche themenrelevante<br />
Diplomarbeiten hervorgegangen, die hier nur exemplarisch aufgelistet werden sollen (vollstän-<br />
dig über die URL: http://www.doebler-online.de/dipl.htm ):<br />
G. Lübbers: Beratungsangebote für pflegende Angehörige im konzeptionellen Vergleich<br />
B. Fredrich: Qualitätsdimensionen in der Pflegeversicherung – Anforderungen an die Qualifikation von Altenpflegefachkräften<br />
J. Patermann: „Neue Kultur des Helfens“ - auch für stationäre Einrichtungen der Altenhilfe?<br />
S. Gebauer: Altenpflege und Burnout – Symptome, Hintergründe, Auswege<br />
I. Kurle: Netzwerke älterer Aussiedler. Untersuchungen zur sozialen Struktur informeller Unterstützungssysteme<br />
A. Just: Die Versorgung demenzkranker Menschen unter besonderer Berücksichtigung betreuungsrechtlicher<br />
Aspekte<br />
B. Klauder: Hilfen zum Helfen – Begleitende Untersuchungen zur Qualifizierung von LaienhelferInnen in der<br />
Dementenbetreuung<br />
S. Thater: Selbstbestimmung und Demenz - Gesellschaftlicher Anspruch und seine Realisierbarkeit in der<br />
stationären Hilfe<br />
M. Minstedt: Leistungserfassung in der vollstationären Versorgung demenzkranker Menschen<br />
K. Scheer: Vorpflegerische Versorgungsstrukturen unter besonderer Berücksichtigung der Nachbarschaftshilfen<br />
O. Berghoff: Allokation medizinischer Leistungen – Alter als Differenzierungskriterium?<br />
C. Körner: Prävention und Gesundheitsförderung im Alter – zur Steuerbarkeit gesundheitsbewussten Verhaltens<br />
J. Ebeling: Bindungen und Belastungen - Angehörige in der Pflege Demenzerkrankter<br />
A. Cinar: Kultursensible Hilfen für ältere Menschen<br />
M. Pretscher: Alltagsbegleiter für Demenzerkrankte – Konzeptualisierung und Evaluation des Qualifizierungsmodells<br />
Salzgitter/Braunschweig<br />
J. Bode: <strong>Prof</strong>essionelle Dementenversorgung – Die Qualifizierung von „Alltagsbegleitern“ im konzeptionellen<br />
Vergleich<br />
A. Kowalski: „Wie in einem dunklen Tunnel“ – Die Welt der Demenzerkrankten<br />
N. Gruschinski: Qualifizierungsrahmen für Fachkräfte in der stationären Dementenbetreuung<br />
Über die hier erkennbare „Tradition“ in der Vergabe themenrelevanter Examensarbeiten im<br />
grundständigen Studiengang SA/SP hinaus ist beabsichtigt, das Forschungsvorhaben auch im<br />
MA-Studiengang „Sozialmanagement“ mit Masterarbeiten zu verankern. Die organisationsbezogene<br />
Themenstellung ist hierfür besonders geeignet. Aufbauend auf eine langjährige Kooperation<br />
mit der University of Central Lancashire (Short Time Lectures, ERASMUS-Projekt „European<br />
Modules“) ist ferner geplant, ein vergleichendes Forschungsvorhaben zu vorpflegerischen<br />
Leistungen in der Dementenversorgung zu initiieren.<br />
Aufbauend auf die o.g. Sozial- und Studienprojekte sind Antragsteller und der Kooperationspartner<br />
auch mit Veröffentlichungen eine erfolgreiche „Liaison“ eingegangen: 2005 erschien die<br />
Publikation
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 15<br />
____________________________________________________________________________<br />
ambet (Hg.): Demenz – Angehörige im Dialog, Braunschweig (Institut für Fort- und Weiterbildung<br />
sozialer Berufe) 2005 (2. Aufl. 2006),<br />
die sich in narrativen Interviews vor allem den Bindungen und Belastungen sowie den Unterstützungsangeboten<br />
für pflegende Angehörige zuwendet. Darin der Beitrag des Antragsstellers:<br />
J. Döbler: Demenzkranke in häuslicher Versorgung – eine gesellschaftliche und sozialpolitische<br />
Herausforderung, in: ambet 2006 2 , S.165-197.<br />
Im Januar 2009 wird die zweite Veröffentlichung zum Themenfeld „Demenz“ erscheinen<br />
ambet (Hg.): Demenz – Assistenz für einen gelingenden Alltag (Arbeitstitel),<br />
die sich explizit auf das im Forschungsantrag thematisierte Fachgebiet der „Alltagsassistenz“<br />
bzw. „Alltagsbegleitung“ bezieht. Die Publikation fokussiert vorrangig Ausbildungskonzepte,<br />
schwerpunktmäßig das in der Stadt Salzgitter realisierte Qualifizierungsmodell, für das „ambet“<br />
in Kooperation mit dem Bildungsträger „IQA“ verantwortlich zeichnet. Darin zwei Beiträge des<br />
Antragstellers:<br />
J. Döbler: Qualifizierung von Alltagsbegleitern im Fokus sozial-, bildungs- und beschäftigungspolitischer<br />
Interessen (10 S. Arbeitstitel)<br />
J. Döbler: Didaktik einer alltagsorientierten Begleitung Demenzerkrankter (25 S.).<br />
Das Qualifizierungsangebot „Alltagsbegleiter“ wird in den o.g. Beiträgen demenzpolitisch eingeordnet<br />
und anschließend in einen kompetenztheoretisch begründeten Vorschlag zur curricularen<br />
Strukturierung der Qualifizierungsmaßnahme überführt. Bestandteil dieses Entwurfs ist ein<br />
phänomenologisch-soziologisches Verständnis von Demenz, das die in (pflege-)wissenschaftlichen<br />
Diskursen vorherrschende subjektorientierte Perspektive um einen handlungstheoretischen<br />
Ansatz ergänzt und zugleich verdeutlicht, warum die „Begleitung“ Demenzerkrankter als<br />
„ungewöhnliche“ Interaktion zu qualifizieren ist. Die hier geleisteten explorativen und theoretisch-begrifflichen<br />
Vorarbeiten werden unmittelbar in das geplante Forschungsvorhaben einfließen.<br />
Weitere Publikationen und Forschungsarbeiten sind über die WebSite des Antragstellers einsehbar.<br />
III. Eingehende Beschreibung des Arbeitsplans<br />
Das Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> ist für zwei Jahre konzipiert. Kooperationspartner ist der<br />
gemeinnützige Verein „ambet e.V.“, dessen Organisationsstruktur und fachliche Vernetzung<br />
(siehe Punkt IV) es ermöglicht, das Forschungsvorhaben mit relativ geringem Koordinierungsaufwand<br />
und hoher Verbindlichkeit zu realisieren. Anknüpfend an die Organisation interner Entscheidungsprozesse,<br />
die über sog. „Fachgruppen“ gesteuert werden, ist in einem ersten Schritt<br />
ein <strong>IMPALA</strong>-Steuerungsgremium zu installieren, dem die Projektleitung und die wissenschaftli-
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 16<br />
____________________________________________________________________________<br />
chen Mitarbeiter/Innen sowie auf Seiten des Kooperationspartners die Geschäftsführung, die<br />
Heimleitungen der Häuser „Auguste“ und „Amalia“, eine Mitarbeiterin der Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle sowie die Kursleitung der Qualifizierungsmaßnahme „Alltagsbegleiter“<br />
angehören werden. Dieses Steuerungsgremium wird, wie dem nachstehenden Arbeitsplan zu<br />
entnehmen ist (KO), das Gesamtvorhaben in evaluations- und entscheidungsrelevanten Sitzungsintervallen<br />
begleiten. Es kontrolliert auch die Arbeit der projektspezifischen Lenkungsrunden<br />
(LR), die in regelmäßigen Abständen dafür Sorge tragen, dass heiminterne Arbeitsprozesse<br />
und Forschungsprozesse aufeinander abgestimmt werden.<br />
Wenden wir uns dem Teilprojekt 1 zu, der quantifizierende Erhebungen zur Rekrutierung und<br />
zum Einsatz von Assistenzkräften in Heimen, so ist der Arbeitsplan im Wesentlichen definiert<br />
durch den forschungslogischen Ablauf quantitativer Studien, der in einschlägigen Fachpublikationen<br />
erschöpfend dargestellt und auch durchgespielt wird (Schöneck/Voß 2005, Friedrichs<br />
1990 14 ). Der hier gesetzte Zeitrahmen von einem Jahr dürfte hinreichen, den im Kern deskriptiven<br />
Forschungsauftrag abzuarbeiten und die Erträge für Publikationen (PU) aufzubereiten.<br />
Teilprojekt 2, die Untersuchung der Implementierung von Präsenzstrukturen im Rahmen eines<br />
als „Action Research“ konzipierten Settings, folgt einer deutlich komplexeren und weniger berechenbaren<br />
Forschungslogik. Ursächlich hierfür sind:<br />
1. das geringe Standardisierungsniveau qualitativer Studien<br />
2. der grundsätzlich offene Charakter einer wissenschaftlich begleiteten Implementierung/<br />
Organisationsentwicklung (OE)<br />
3. die im Zuge von Aktionsforschungen tangierten Interessen und u.U. evozierten Konflikte<br />
4. Anforderungen an die Passung der Erhebungsinstrumente<br />
5. Anforderungen an die Einbindung und Motivation der Organisationsmitglieder.<br />
Der nachstehende Arbeitsplan sieht vor, dass die Implementierung von Alltagsbegleitern in den<br />
Dementenwohnheimen „Haus Auguste“ und „Haus Amalia“ von zwei Wellen der Datenerhebung<br />
begleitet wird. Vorgeschaltet ist eine längere Hospitationsphase in den Heimen und in der Qualifizierungsmaßnahme,<br />
die dazu dient,<br />
1. sich mit dem Arbeitsfeld, d.h. den spezifischen Organisationsstrukturen und den Problemstellungen<br />
vertraut zu machen,<br />
2. Organisationsmitglieder für eine Beteiligung zu motivieren,<br />
3. aus den Arsenalen der Aktionsforschung und der OE gegenstands-, ziel- und prozessadäquate<br />
Techniken (ME) auszuwählen und diese auf die konkreten Anforderungen des<br />
Feldes und der Aufgabenstellung „zuzuschneiden“,
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 17<br />
____________________________________________________________________________<br />
4. Feed-Back-Einheiten (FB) inhaltlich und methodisch (PP) vorzubereiten.<br />
Alle Vorgänge werden prozessbegleitend dokumentiert und für Publikationen (PU) bzw. Tagungspräsentationen<br />
(TP) aufbereitet.<br />
Teilprojekt 3, die Entwicklung videogestützter Analysen zum Handlungstypus „Alltagsbegleitung“,<br />
überschneidet sich zeitlich mit den Untersuchungen zur Implementierung von Präsenzstrukturen.<br />
Auf diese Weise soll erprobt werden, inwieweit die Videoanalysen für Zwecke der<br />
Organisationsentwicklung im weiteren Sinne, für die heiminterne Qualitätssicherung und für die<br />
Evaluierung von Implementierungsprozessen eingesetzt werden können. Im weiteren Schritt<br />
sollen die videobasierten Untersuchungen zur Unterstützung von Bildungsangeboten technisch,<br />
inhaltlich und didaktisch aufbereitet und im Rahmen der Ausbildung von „Alltagsbegleitern“ erprobt<br />
werden.<br />
Der Arbeitsplan für das Teilprojekt 3 sieht eine Vorlaufphase und ein Zeitfenster von vier Monaten<br />
für die Erstellung der Videoaufzeichnungen vor. Dabei ist zu prüfen, inwieweit diese Aufgabe<br />
in Form projektorientierter Lehre in die Ausbildung von Sozialarbeitern/innen und/oder „Alltagsbegleitern“<br />
eingebunden werden kann. Ein dreimonatiges Zeitkontingent ist für die technische,<br />
inhaltliche und didaktische Auswertung und Aufbereitung reserviert. Hier sollen die in der<br />
Explorationsphase gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Begleitung, Unterstützung<br />
und Förderung demenzerkrankter Personen und didaktische Überlegungen zum Einsatz von<br />
Medien in Lehr-Lern-Kontexten aufeinander bezogen und in ein „Lehrmittel“ transferiert werden.<br />
Der Arbeitsplan sieht ferner Zeitfenster vor, in denen kleinere, prozessbegleitende Präsentationen<br />
zu erarbeiten sind. Gesondert ausgewiesen sind Zeiten für die Vorbereitung, Durchführung<br />
und Auswertung von Fachtagungen, die mit eigenen Tagungspräsentationen (TP) zu bestücken<br />
sind. Eigene Zeitfenster sind schließlich für die Erstellung von Berichten und Publikationen reserviert.<br />
Die ständige Aktualisierung projektspezifischer Informationssysteme – auch Erstellung<br />
und Pflege einer eigenen WebSite – ist als Konstante in den Arbeitsplan eingebunden.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 18<br />
____________________________________________________________________________<br />
<strong>IMPALA</strong>: Arbeitsplan März 2009 bis Februar 2011<br />
4/09 6/09 8/09 10/09 12/09 2/10 4/10 6/10 8/10 10/10 12/10 2/11<br />
Arbeiten im Overhead-Bereich<br />
BO ZB AB<br />
Management: Impulstagung Management Fachtagung<br />
Projektadministration: regelmäßige Koordinierungsgespräche, Protokollierung, Dokumentation/Berichtswesen, Abrechnung etc.<br />
Erarbeitung<br />
PP TP<br />
Erarbeitung<br />
WebSite<br />
Ständige Aktualisierung der projektspezifischen Informationssysteme<br />
Exploration<br />
Themenfeld<br />
<strong>IMPALA</strong>-Teilprojekt 1: Erhebung der Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote für „Alltagsbegleiter“<br />
Planung, Durchführung, Auswertung der<br />
empirischen Untersuchung<br />
PU TP PU<br />
<strong>IMPALA</strong>-Teilprojekt 2: Action Research zur Implementierung von „Alltagsbegleitern“<br />
KO, LR LR LR<br />
KO<br />
LR<br />
KO<br />
LR<br />
PP Datenerhebung Datenerhebung<br />
PP<br />
PP<br />
PP<br />
ME 1<br />
FB ME2<br />
FB ME3<br />
FB<br />
HP<br />
HP<br />
HP<br />
Hospitation - Dokumentation Dokumentation - Auswertung Dokumentation - Auswertung - PU TP PU<br />
<strong>IMPALA</strong>-Teilprojekt 3: „Alltagsbegleitung“ in videogestützter Analysen<br />
KO<br />
KO<br />
KO<br />
LR<br />
LR<br />
LR<br />
PP Erhebung Auswertung TP Aufbereitung PU<br />
Technische Umsetzung der Videodokumentation<br />
BO Büroorganisation ZB Zwischenbericht AB Abschlussbericht PU Publikation TP Tagungspräsentation<br />
KO Koordinierungen mit Kooperationspartner (Leitungsebene) LR (Teil)Projektspezifische Lenkungsrunden (mittlere Leitungsebene/Mitarbeiterinnen)<br />
ME Entwicklung Methoden/Erhebung PP Projektpräsentation FB Feedback HP Handlungsplanung
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 19<br />
____________________________________________________________________________<br />
IV. Strategische Ausrichtung und Verwertungsplan<br />
Mit dem gemeinnützigen Verein „Ambulante Betreuung hilfs- und pflegebedürftiger Menschen<br />
e.V. in Braunschweig (ambet e.V.)“ konnte ein Kooperationspartner für das Forschungsvorhaben<br />
gewonnen werden, der sich bundesweit als gerontopsychiatrisches Kompetenzzentrum und<br />
als innovativer Träger profiliert hat. Von strategischem Vorteil ist zunächst, dass die Hochschule<br />
(vertreten durch <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Döbler, Fachbereich Sozialwesen) und der Kooperationspartner durch<br />
eine langjährige Zusammenarbeit verbunden sind. Darin eingeschlossen sind gemeinsame altenpolitische<br />
Foren in der Region Braunschweig, zahlreiche erfolgreich abgeschlossene Studienprojekte<br />
(www.doebler-online.de/proj_g.htm), Diplomarbeiten zum Gegenstand sowie zwei<br />
Publikationsvorhaben zum Themenfeld „Demenz“.<br />
Das Forschungsvorhaben stützt sich auf die Kooperation mit „nur“ einem Träger. Mögliche<br />
Nachteile in der Breite der Kooperation werden hier durch die Tatsache kompensiert, dass<br />
„ambet e.V.“ als regionaler Dienstleister über ein hochgradig ausdifferenziertes Leistungs-<br />
Portfolio verfügt, das u.a. ambulante Hilfen, neue Wohnformen und vorpflegerische Leistungen<br />
einschließt. Von besonderer Relevanz sind spezifische Angebote für demenzerkrankte ältere<br />
Menschen und deren Angehörige. In der Kooperation mit „ambet e.V.“ eröffnet sich die Chance,<br />
die Untersuchungen zur Implementierung von „Alltagsbegleitern“ organisationsintern, d.h.<br />
mit geringem Koordinierungsaufwand und mit hoher Verbindlichkeit zu vernetzen: Der Kooperationsverbund<br />
„<strong>IMPALA</strong>“ wird beide stationären Einrichtungen zur Versorgung demenzerkrankter<br />
Personen – das „Haus Auguste“ (Braunschweig) und das „Haus Amalia“ (Salzgitter) – einbeziehen,<br />
ferner das Fachpersonal der „Gerontopsychologischen Beratungsstelle“ und hier insbesondere<br />
die im Bereich der Fortbildung engagierten MitarbeiterInnen. Seit über einem Jahr ist<br />
„ambet e.V.“ in der Qualifizierung von „Alltagsbegleitern“ tätig. Die Ausbildung von Laienhelfern/<br />
Innen wurde bereits mit Verabschiedung des Pflegeleistungsergänzungsgesetzes in das Portfolio<br />
aufgenommen. Diese strategische Ausrichtung wird es ermöglichen, Kompetenzen in den<br />
Bereichen Pflege, Beratung, Ausbildung und Management optimal sowie ergebnis- und qualitätsorientiert<br />
zu integrieren.<br />
Weitere strategische Optionen erwachsen aus der Tatsache, dass „ambet e.V.“ sowohl regional<br />
als auch überregional in Interessenvertretungen, Fachnetzwerke und örtliche Gremien eingebunden<br />
ist. Erwähnung verdient die Mitarbeit in der regionalen Pflegekonferenz, der Altenhilfeplanung,<br />
in Gremien des „Paritätischen Landesverbandes“ sowie in der Fachgruppe „Gerontopsychiatrie<br />
im sozialpsychiatrischen Verbund der Stadt Braunschweig“. Für den Transfer der<br />
Forschungsziele und Forschungsergebnisse sind Tätigkeiten in der Geschäftsführung der „Alzheimer<br />
Gesellschaft Braunschweig“, in der „Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen“, im Beirat
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 20<br />
____________________________________________________________________________<br />
der „Landesvereinigung für Gesundheit“ (http://www.gesundheit-nds.de/) – Projekt „Niedrig-<br />
schwellige Betreuungsangebote“ sowie im „Kompetenz-Netzwerk Gerontopsychiatrische Beratung“<br />
(http://www.kompetenznetzwerk-gb.de/) – besonders bedeutsam.<br />
Optionen zur Rückkoppelung von „Ausbildung“ und „Anstellung“ eröffnen sich aus der Tatsache,<br />
dass Mitarbeiter/Innen der „Gerontopsychologischen Beratungsstelle“ selbst in der Ausbildung<br />
von „Alltagsbegleitern“ sowie als Kursleitung im Qualifizierungsprojekt „Alltagsbegleiter<br />
dementer alter Menschen“ in Salzgitter tätig sind. Kooperationspartner ist der aus dem Schulungs-<br />
und Forschungsinstitut „IQ-Innovative Qualifikation in der Altenpflege“ hervorgegangene<br />
Bildungsanbieter IQA (http://www.iq-alltagsbegleitung.de/), der Alltagsbegleiter dementer alter<br />
Menschen an über 10 Standorten in Deutschland qualifiziert.<br />
Abb.3: Strategische Positionierung des Kooperationspartners<br />
Haus<br />
Auguste<br />
Fachhochschule<br />
Braunschweig/Wolfenbüttel<br />
Haus<br />
Amalia<br />
Gerontopsychologische<br />
Beratungsstelle<br />
Fortbildungsangebote der<br />
Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle<br />
Kursleitung in der Qualifizierungsmaßnahme<br />
zum „Alltagsbegleiter“ (Salzgitter)<br />
IQA- Innovative<br />
Qualifikation in der<br />
Alltagsbegleitung<br />
In der Gesamtschau ermöglicht die Kooperation mit „ambet e.V.“ Zugänge zu organisationsinternen<br />
Entscheidungen, deren forschende und beratende Begleitung in der Regel nur selten in<br />
der hier aufgezeigten Komplexität und Intensität möglich ist. Das Forschungsvorhaben fokussiert<br />
interne Prozesse der Organisationsgestaltung, die durch Anforderungen an die Implementierung<br />
von „Alltagsbegleitern“ angestoßen wurden und die mit Blick auf eine verbesserte Lebenssituation<br />
älterer demenzerkrankter Menschen optimiert werden sollen. Mitarbeiter werden<br />
in die Umsetzung dieses Vorhabens auf eine Weise eingebunden, die unterschiedliche Kompetenzen<br />
in den Bereichen Pflege, Beratung, Ausbildung und nicht zuletzt Management in einem<br />
gemeinsamen Vorhaben integriert. Die in begleiteten Prozessen der Organisationsgestaltung<br />
gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen zur Einbindung von „Alltagsbegleitern“ in Leis-
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 21<br />
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tungsprofile, vor allem aber in heiminterne Arbeitsabläufe sollen transfer-orientiert in unter-<br />
schiedliche Anwendungszusammenhänge der Selbsthilfe, der Pflege und der Bildung eingespeist<br />
werden. Hervorragende Transferchancen bietet das oben skizzierte Netzwerk.<br />
Für eine erweiterte fachwissenschaftliche Diskussion des Themenkomplexes ist es unerlässlich,<br />
das Forschungsvorhaben auf (eigenen) Fachtagungen und in einschlägigen Publikationsorganen<br />
(der Sozialarbeit, der Pflegewissenschaft und des Sozialmanagements) zu präsentieren.<br />
Für internetgestützte Informationsrecherchen sowie die fachwissenschaftliche <strong>Prof</strong>ilierung ist<br />
eine eigene <strong>IMPALA</strong>-WebSite unverzichtbar. In anderen F&E- und sozialwirtschaftlichen Projekten<br />
wurden entsprechende Internet-Angebote bereits erfolgreich aufgesetzt.<br />
� http://www.euromodule.com/ � http://www.irs-bs.de/ � http://www.iko-info.de/<br />
Besondere Verwertungschancen eröffnen sich über das Teilprojekt „Videogestützte Performanzanalyse“.<br />
Das hier erstellte Videomaterial kann in unterschiedlichen Zusammenhängen<br />
eingesetzt werden: im Rahmen organisationsinterner Qualitätszirkel und Schulungsmaßnahmen,<br />
für Vorhaben zur Qualifizierung von Alltagsbegleitern sowie im Rahmen von Fort- und<br />
Weiterbildungsangeboten zur Kommunikation mit demenzerkrankten älteren Menschen. Voraussetzung<br />
für eine solche wirtschaftliche Verwertung ist die Klärung von Eigentums- und Persönlichkeitsrechten<br />
sowie die fachdidaktische Aufbereitung bzw. Kommentierung des Videomaterials.<br />
3 Interessenbekundung des Partners<br />
- in der Anlage -<br />
4 Angebote<br />
Die Anschaffung der Geräte – wie in der Anlage beschrieben – erfolgt gem. den formalen, für<br />
die Hochschule geltenden Vorschriften für das öffentliche Beschaffungswesen.<br />
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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Joachim</strong> Döbler<br />
Anlagen:<br />
Liste der Gegenstände (AZA 4 Pos. 0850)<br />
Erläuterungen zu den Positionen des Finanzierungsplans (AZA 4)<br />
Letter of Intent „ambet e.V.”
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 22<br />
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Liste der Gegenstände (AZA 4 Pos. 0850)<br />
2 Notebooks<br />
� zur mobilen Dateneingabe<br />
1 Camcorder<br />
� für digitale Aufzeichnungen im Rahmen der Performanzanalysen<br />
� Verwertung der didaktisch aufbereiteten Videoaufzeichnungen im Rahmen von organisationsinternen<br />
Qualitätszirkeln und für Qualifizierungsvorhaben (Ausbildung von Alltagsbegleitern,<br />
interne und externe Schulungsmaßnahmen sowie Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
zur Kommunikation mit demenzerkrankten älteren Menschen)
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 23<br />
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Erläuterungen zu den Positionen des Finanzierungsplans (AZA 4)<br />
Eine ¾ Stelle (30 Std.), eingruppiert nach E13 TV-L,<br />
zu besetzen mit einem/r forschungserfahrenen Diplom-Soziologen/in, der/die den für die Projektdurchführung<br />
verantwortlichen Antragsteller in der forschungsstrategischen Ausrichtung<br />
und im Projektmanagement unterstützt. Erwartet werden Kenntnisse und Erfahrungen in der<br />
Projektierung, Durchführung und Auswertung der geplanten Umfrage unter Berücksichtigung<br />
der für hochstandardisierte Verfahren der empirischen Sozialforschung geltenden Standards<br />
der inhaltlichen Konzeptualisierung und Operationalisierung (Strukturierung des Objektbereiches),<br />
der Konstruktion von Fragebögen, der Dateneingabe und Auswertung mit Hilfe statistischer<br />
Verfahren (Kenntnisse SPSS werden vorausgesetzt) sowie der Dateninterpretation.<br />
Darüber hinaus werden hinreichend Kenntnisse und Erfahrungen im Forschungsmanagement<br />
vorausgesetzt, so dass die Vernetzung des Forschungsvorhabens in der Fachpraxis<br />
und in der Scientific Community qualifiziert unterstützt werden kann.<br />
Darüber hinaus obliegt dem/der Diplom-Soziologen/in die Administration des Forschungsvorhabens<br />
an den Schnittstellen zur Hochschulverwaltung.<br />
Erwartet werden ferner die fachlich-inhaltliche Projektierung und das operative Management<br />
der geplanten Fachtagungen sowie die Abfassung der Forschungsberichte (Rohfassung), eigenständiger<br />
Publikationen und Fachvorträge.<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit und inhaltliche Pflege der WebSite "<strong>IMPALA</strong>" ist mit der Projektleitung<br />
und dem/der einzustellen Sozialarbeiter/in abzustimmen.<br />
Eine ¾ Stelle (30 Std.), eingruppiert nach E11 TV-L,<br />
zu besetzten mit einem/er berufserfahrenen Sozialarbeiter/in und/oder Sozialpädagogen/in,<br />
der/die über Fachkenntnisse in der sozialen Gerontologie und Erfahrungen in der Organisationsentwicklung<br />
verfügt. Das Management des Teilprojekts „Implementierung“ setzt darüber<br />
hinaus die Fähigkeit zur strategischen und operativen Abstimmung der Begleitforschung mit<br />
dem Kooperationspartner auf der Leitungs- und Mitarbeiterebene voraus. Erwartet werden<br />
ferner methodische Kompetenzen zur Konzeptualisierung und Durchführung „begleiteter“<br />
Implementierungsmaßnahmen (Survey-Feedback, Prozessbegleitung) sowie Sicherheit in<br />
der Auswertung und Verschriftlichung der Untersuchungsergebnisse.<br />
Für das Management des Teilprojekts „Videogestützte Performanzanalyse“ wird die strategische<br />
und operative Abstimmung der Videoanalysen mit dem Kooperationspartner (mittleres<br />
Management und der Mitarbeiter) erwartet; die Fähigkeit zur motivierenden Einbindung von<br />
Heimbewohnern und deren Angehörigen ist unerlässlich.
SILQUA-FH :: Forschungsvorhaben <strong>IMPALA</strong> Seite 24<br />
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Zum Aufgabenbereich gehörten darüber hinaus die Auswertung und fachdidaktische Aufbereitung<br />
des Videomaterials. Dessen Verwertung/Vermarktung ist mit der Projektleitung abzustimmen.<br />
Beschäftigungsentgelte für studentische Hilfskräfte im Umfang von 400 € monatlich,<br />
die in allen Phasen und allen Teilprojekten des Forschungsvorhabens mit zuarbeitenden<br />
Aufgaben zur Unterstützung des Forschungsvorhabens in den Bereichen Projektmanagement<br />
und Administration (einfache Verwaltungstätigkeiten), Tagungsorganisation, Recherche,<br />
Dateneingabe, technische Assistenz usf. betraut werden.<br />
Vorrangig werden Studierende berücksichtigt, die Studienschwerpunkte und -abschlüsse in<br />
den aufgeführten Arbeitsgebieten anstreben.