Holzforscherheft 2.0

proHolzSteiermark
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03.05.2022 Aufrufe

2 _ die welt der bäume FÜR EXPERT:INNEN: HOLZAUFBAU – UNTERSCHIEDE ZWISCHEN LAUB- UND NADELHÖLZERN UND WAS DAS ABWERFEN DER BLÄTTER IM HERBST DAMIT ZU TUN HAT: Das Holz von Laub- und Nadelbäumen ist prinzipiell aus unterschiedlichen Zellen und Gefäßen aufgebaut: NADELBÄUME » Tracheiden sind zum Wasser- und Nährstofftransport bzw. zur Festigung gebildete, meist stark verholzte, in axialer Richtung langgestreckte Zellen; dünnwandig im Frühholz; dickwandig im Spätholz. Tracheiden sind mit Tüpfeln verbunden (Hoftüpfel und Fenstertüpfel). Als Tüpfel werden in der Pflanzenanatomie dünne Stellen oder Aussparungen in der Sekundärwand von Pflanzenzellen bezeichnet, die dem Stoffaustausch zwischen benachbarten Zellen dienen. Nicht mehr genutzte Tracheiden im Totholz dienen der Stabilisierung und haben verschlossene Tüpfel. » Holzstrahlen = Markstrahlen; radiale Versorgung mit Wasser und Nährstoffen & Speicherung » Harzkanäle = „Interzellulare“; Abwehr von abiotischen und biotischen Schädlingen » Siebzellen im „Phloem“ (Bast); Leitung von Assimilaten; basipetal (= von oben nach unten) BESTANDTEILE DES NADELHOLZES AUFBAU DES NADELHOLZES Eine Ausnahme unter den Nadelbäumen ist die europäische Goldlärche. Ihre Nadeln haben keine so ausgeprägte Cuticula (Wachsschicht) und ihre Stomata sind schlechter geschützt. Deshalb verlieren sie im Winter die Nadeln, obwohl Lärchenholz den typischen Nadelholzaufbau hat. Amerikanische Lärchen verlieren ihre Nadeln nicht. 88

die welt der Bäume _ 2 LAUBBÄUME » Tracheen = „modernere“ Gefäßelemente; großlumig mit aufgelösten Querwänden für den optimalen Wasser- und Nährstofftransport zwischen den Zellen; Thyllen (nur im Kernholz) verschließen die Tracheen und dienen der Stabilisierung. » Tracheiden haben keine aufgelösten Querwände, sondern leiten Wasser & Nährstoffe über „Tüpfel“ von Zelle zu Zelle. Sie sorgen für Stabilisierung und Festigkeit. » Siebröhren und Geleitzellen im „Phloem“ (Bast); Leitung von Assimilaten; basipetal (= von oben nach unten) » Holzstrahlen = Markstrahlen; radiale Versorgung mit Wasser und Nährstoffen & Speicherung » Fasern (Stabilisierung & Holzhärte) BESTANDTEILE DES LAUBHOLZES AUFBAU DES LAUBHOLZES Ein Grund, warum die meisten Nadelbäume im Winter ihre Nadeln behalten und Laubbäume ihre Blätter abwerfen ist (neben dem unterschiedlichen Aufbau von Blättern und Nadeln) die unterschiedliche Holz-Zusammensetzung. Nadelbäume sind entwicklungsgeschichtlich älter und deshalb einfacher aufgebaut. Sie transportieren wesentlich langsamer und weniger Wasser, da sie keine Tracheen (großlumige Gefäßelemente) haben. Aber deshalb reagieren sie auch entscheidend unempfindlicher auf Frost und Wassermangel. Es schadet ihnen also nicht, die Nadeln auch im Winter zu behalten. Unter www.holzmachtschule.at/holzforscherheft2 findest du ein kleines Quiz mit professionellen Mikroskopie-Bildern der „Holzforschung Austria“. Rate mit, was auf den Bildern zu sehen ist! 89

die welt der Bäume _ 2<br />

LAUBBÄUME<br />

» Tracheen = „modernere“ Gefäßelemente;<br />

großlumig mit aufgelösten Querwänden<br />

für den optimalen Wasser- und Nährstofftransport<br />

zwischen den Zellen; Thyllen (nur<br />

im Kernholz) verschließen die Tracheen und<br />

dienen der Stabilisierung.<br />

» Tracheiden haben keine aufgelösten<br />

Querwände, sondern leiten Wasser & Nährstoffe<br />

über „Tüpfel“ von Zelle zu Zelle. Sie<br />

sorgen für Stabilisierung und Festigkeit.<br />

» Siebröhren und Geleitzellen im<br />

„Phloem“ (Bast); Leitung von Assimilaten;<br />

basipetal (= von oben nach unten)<br />

» Holzstrahlen = Markstrahlen;<br />

radiale Versorgung mit Wasser und<br />

Nährstoffen & Speicherung<br />

» Fasern (Stabilisierung & Holzhärte)<br />

BESTANDTEILE DES LAUBHOLZES<br />

AUFBAU DES LAUBHOLZES<br />

Ein Grund, warum die meisten Nadelbäume im<br />

Winter ihre Nadeln behalten und Laubbäume<br />

ihre Blätter abwerfen ist (neben dem unterschiedlichen<br />

Aufbau von Blättern und Nadeln)<br />

die unterschiedliche Holz-Zusammensetzung.<br />

Nadelbäume sind entwicklungsgeschichtlich<br />

älter und deshalb einfacher aufgebaut.<br />

Sie transportieren wesentlich langsamer und<br />

weniger Wasser, da sie keine Tracheen (großlumige<br />

Gefäßelemente) haben. Aber deshalb<br />

reagieren sie auch entscheidend unempfindlicher<br />

auf Frost und Wassermangel. Es schadet<br />

ihnen also nicht, die Nadeln auch im Winter zu<br />

behalten.<br />

Unter www.holzmachtschule.at/holzforscherheft2 findest du ein kleines<br />

Quiz mit professionellen Mikroskopie-Bildern der „Holzforschung<br />

Austria“. Rate mit, was auf den Bildern zu sehen ist!<br />

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