Holzforscherheft 2.0
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die welt der Bäume _ 2<br />
In Laubhölzern sind eher Größe und Anzahl an<br />
Gefäßen ausschlaggebend. Ringporige Laubhölzer<br />
(z.B. Esche, Ulme, Eiche) stellen den<br />
Wassertransport durch große Gefäße im Frühjahr<br />
sicher. Ab dem Sommer wird die Festigkeit<br />
durch kleinere und eine geringere Anzahl an<br />
großlumigen Gefäßen gewährleistet. Bei zerstreutporigen<br />
Laubhölzern (z.B. Buche, Ahorn,<br />
Pappel) ist der Unterschied zwischen Früh- und<br />
Spätholz weniger deutlich – der Jahrring ist dadurch<br />
schwerer zu erkennen (siehe <strong>Holzforscherheft</strong><br />
1.0 Seite 18).<br />
Bäume machen sekundäres Dickenwachstum.<br />
Das unterscheidet Bäume von allen anderen<br />
Pflanzen – z.B. auch von Palmen (Palmen sind<br />
keine echten „Bäume“). Das heißt, dass sie jedes<br />
Jahr um eine „Schicht“ dicker werden. Das<br />
Kambium (befindet sich zwischen Bast und<br />
Holz) betreibt aktive Zellteilung. Nach innen<br />
werden jedes Jahr neue Holzzellen (Xylemzellen)<br />
für den Wassertransport gebildet, nach<br />
außen Bastzellen (Phloemzellen), in welchen<br />
der Assimilattransport (z.B. für Nährstoffe/<br />
Glukose) stattfindet.<br />
Wie beim Kinderspiel „Fang den Hut“ wird der<br />
Baum jedes Jahr höher und dicker. Im Frühjahr<br />
werden, wie erwähnt, hauptsächlich Zellen<br />
und Gefäße gebildet, die einen effektiven<br />
Wassertransport sicherstellen, ab dem Sommer<br />
werden Gefäße gebildet, die die Stabilität<br />
des Baumes für den Winter sicherstellen.<br />
wie wächst ein baum?<br />
Ein Baum wächst an der Spitze in die<br />
Höhe, bzw. an den Astspitzen in die<br />
Länge. Im Bereich des Stammes<br />
erfolgt das sekundäre Dickenwachstum.<br />
Vom Kambium (grün)<br />
bilden sich jedes Jahr neue Holzzellen<br />
(Wassertransport) nach<br />
innen und neue Bastzellen<br />
(Assimilattransport) nach<br />
außen. Abgestorbene Bastzellen<br />
bilden die Rinde, ältere,<br />
je nach Baumart eventuell funktionslose<br />
Holzzellen, bilden<br />
das Kernholz. Dieses ist oft<br />
durch eine dunklere Färbung<br />
zu erkennen.<br />
Ast<br />
Kambium<br />
Rinde<br />
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