Holzforscherheft 2.0
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die welt der Bäume _ 2<br />
An diesem Punkt der Geschichte wird der Kübel auf dem Boden unter der Schüssel platziert. Der<br />
Schlauch wird in den „See“ (also die volle Wasserschüssel) gesteckt – dann wird kurz angesaugt,<br />
bis das Wasser fast den Mund erreicht hat. Anschließend den Daumen auf das Schlauchende<br />
halten und dann in den Kübel stecken. Das Wasser läuft nun von selbst in den Kübel, bis der See<br />
leer ist.<br />
Der Schlauch im Experiment symbolisiert die<br />
sehr viel feineren Leitungsbahnen in einem<br />
Baum. Ein Baumstamm besteht aus unzähligen<br />
Leitungsbahnen, durch die das Wasser<br />
unter anderem mit Hilfe des Kapillareffektes<br />
nach oben steigt. Für kleinere Kinder kann<br />
dieser Prozess wie folgt erklärt werden: Wasser<br />
kann in ganz dünnen Röhrchen nach oben<br />
steigen („klettern“), da die kleinen Wasserteilchen<br />
an Oberflächen haften (Adhäsion). Verglichen<br />
werden kann dieser Vorgang mit Kindern,<br />
die am Türrahmen nach oben klettern.<br />
Außerdem halten sich die Wasserteilchen aneinander<br />
fest und ziehen sich nach oben (Kohäsion).<br />
Das Ganze nennt man Kapillareffekt<br />
oder „Haarröhrchenwirkung“ (capillus = lat.<br />
Haar). In diesem Experiment wirkt allerdings<br />
nicht der Kapillareffekt, da der Schlauch viel<br />
zu dick ist.<br />
Das Gewicht der Wasserteilchen im längeren<br />
Teil des Schlauches (zum Kübel) ist schwerer<br />
als im kürzeren. Dieses, in den tiefer stehenden<br />
Kübel, ablaufende Wasser zieht durch die<br />
Kohäsionskraft das Wasser aus dem „See“.<br />
Das Experiment zeigt nur einen kleinen Teil<br />
des tatsächlichen „Trinkvorgangs“ im Baum.<br />
Dieser ist noch viel komplexer und wird auf<br />
den folgenden Seiten noch weiter erläutert.<br />
Die Schüler:innen am Anfang<br />
raten lassen, warum die Figuren<br />
nicht nass werden dürfen.<br />
Die Kinder selbst raten lassen,<br />
wie man mit den zwei Gefäßen<br />
und dem Schlauch das Wasser<br />
aus dem „See“ bringen könnte<br />
(sie evt. sogar selbst probieren<br />
lassen). Nähere Informationen<br />
zum Aufbau von Holz (Leitungsbahnen,<br />
Zellen etc.)<br />
siehe <strong>Holzforscherheft</strong> 1.0<br />
(online als Blätterkatalog unter<br />
www.holzmachtschule.at).<br />
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