Holzforscherheft 2.0
1 _ Wald, holz und Klimaschutz WÄRMEBILDAUFNAHMEN VON DEN PLATTEN (BEISPIELE): Aufnahme Vorderseite der Platten STEIN STEIN HOLZ STEIN BEGRÜNT STEIN HOLZ BEGRÜNT Die Messungen an der Vorderseite der Platten zeigen, dass sich die unbegrünte Steinfliese (Mitte) am stärksten aufwärmt. Das Holz (rechts) bleibt selbst bei starker Bestrahlung kühler. Wie deutlich zu erkennen ist, erscheinen die Teile der Steinfliese, die von der Hängepflanze bedeckt werden (links) kühler als die unbegrünten Stellen. Stellt man eine Pflanze vor die Holzplatte, so wird der Kühleffekt verstärkt. Aufnahme Rückseite der Platten HOLZ STEIN STEIN BEGRÜNT Betrachtet man die Rückseiten der bestrahlten Platten erkennt man, dass die Holzplatte (links) eine niedrigere Temperatur aufweist als auf der bestrahlten Seite. Auch auf der teilweise mit Pflanzen bedeckten Steinplatte (rechts) lassen sich Farbunterschiede erkennen, die wiederum auf niedrigere Temperaturen schließen lassen. Dieser Effekt hängt mit der unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeit von Baumaterialien und der Temperatur der Vorderseite ab. Stoffe mit geringerer Wärmeleitfähigkeit werden auch Wärmeisolatoren genannt (weitere Versuche und Erklärungen zum Thema „Wärmeleitfähigkeit“ siehe Holzforscherheft 1.0 S. 60 – 63). Aufnahme Vorderseite nach langer Bestrahlungsdauer STEIN BEGRÜNT STEIN HOLZ Nach längerer Bestrahlung heizt sich die Steinfliese (Mitte) immer mehr auf, während Holz weiterhin kühler bleibt (rechts). Am wenigsten Wärme strahlt die begrünte Oberfläche aus (links). Mit diesem Experiment kann deutlich vermittelt werden, dass Holz als Baumaterial in der Stadt ein natürlicher und nachwachsender Klimaregulator ist. Vor allem in Kombination mit Begrünung kann es dazu beitragen, Hitzeinseln zu reduzieren. 40
Wald, holz und Klimaschutz _ 1 Die Abbildung zeigt den beobachteten Temperaturanstieg für Graz (Station: Graz – Universität, Parameter: Mean temperature [T01]). Quelle: ZAMG/HISTALP Die Grafik zeigt die Hitzeinseln im Grazer Stadtbereich im Zeitraum 1981-2010 (gelb/orange/rot) basierend auf die mittlere jährliche Anzahl der Sommertage (Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur 25,0 °C erreicht oder überschreitet), sowie die simulierten Werte an den Messtationen Graz-Universität und Graz-Flughafen. FÜR EXPERT:INNEN: Wärmestrahlung ist Energie, welche sich unter anderem über elektromagnetische Wellen, die von der Sonne ausgestrahlt werden, ausbreitet. Diese Energie sorgt dafür, dass sich Gegenstände abhängig von ihren Materialeigenschaften unterschiedlich stark aufheizen. Je nach Beschaffenheit wird ein Teil der Energie absorbiert (aufgenommen) bzw. reflektiert (zurückgeworfen). Je mehr Wärmeenergie ein Körper aufnimmt, umso höher wird seine innere Energie U. Die innere Energie wird manchmal auch als thermische Energie bezeichnet und beschreibt alle Energien im Körper. Wenn Wärme einem Körper zugeführt wird, so steigt seine „Unordnung“ (= Entropie) – die einzelnen Teilchen im Körper beginnen zu schwingen. Eine höhere Entropie bedeutet, dass die Teilchen stärker schwingen – der Körper erwärmt sich. Quelle: ZAMG/SISSI-II: Simulationen von Städtischen Klimaszenarien für österreichische Städte/BMWF. 41
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1 _ Wald, holz und Klimaschutz<br />
WÄRMEBILDAUFNAHMEN VON DEN PLATTEN (BEISPIELE):<br />
Aufnahme<br />
Vorderseite<br />
der Platten<br />
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BEGRÜNT<br />
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Die Messungen an der Vorderseite der Platten zeigen, dass sich die unbegrünte Steinfliese (Mitte)<br />
am stärksten aufwärmt. Das Holz (rechts) bleibt selbst bei starker Bestrahlung kühler. Wie<br />
deutlich zu erkennen ist, erscheinen die Teile der Steinfliese, die von der Hängepflanze bedeckt<br />
werden (links) kühler als die unbegrünten Stellen. Stellt man eine Pflanze vor die Holzplatte, so<br />
wird der Kühleffekt verstärkt.<br />
Aufnahme<br />
Rückseite<br />
der Platten<br />
HOLZ<br />
STEIN<br />
STEIN<br />
BEGRÜNT<br />
Betrachtet man die Rückseiten der bestrahlten Platten erkennt man, dass die Holzplatte (links)<br />
eine niedrigere Temperatur aufweist als auf der bestrahlten Seite. Auch auf der teilweise mit<br />
Pflanzen bedeckten Steinplatte (rechts) lassen sich Farbunterschiede erkennen, die wiederum<br />
auf niedrigere Temperaturen schließen lassen. Dieser Effekt hängt mit der unterschiedlichen<br />
Wärmeleitfähigkeit von Baumaterialien und der Temperatur der Vorderseite ab. Stoffe mit geringerer<br />
Wärmeleitfähigkeit werden auch Wärmeisolatoren genannt (weitere Versuche und Erklärungen<br />
zum Thema „Wärmeleitfähigkeit“ siehe <strong>Holzforscherheft</strong> 1.0 S. 60 – 63).<br />
Aufnahme Vorderseite<br />
nach langer<br />
Bestrahlungsdauer<br />
STEIN<br />
BEGRÜNT<br />
STEIN<br />
HOLZ<br />
Nach längerer Bestrahlung heizt sich die Steinfliese (Mitte) immer mehr auf, während Holz weiterhin<br />
kühler bleibt (rechts). Am wenigsten Wärme strahlt die begrünte Oberfläche aus (links). Mit<br />
diesem Experiment kann deutlich vermittelt werden, dass Holz als Baumaterial in der Stadt ein natürlicher<br />
und nachwachsender Klimaregulator ist. Vor allem in Kombination mit Begrünung kann<br />
es dazu beitragen, Hitzeinseln zu reduzieren.<br />
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