Holzforscherheft 2.0
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1 _ Wald, holz und Klimaschutz<br />
Wie reagieren Waldbesitzer:innen auf den Klimawandel?<br />
NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />
FÜR DIE FICHTE<br />
In Österreichs Wäldern wachsen rund 3,4 Milliarden<br />
Bäume in Form von 65 verschiedenen Waldbaumarten.<br />
Die häufigste Baumart ist die Fichte. Sie gilt als<br />
„Brotbaum“ der Forstwirtschaft, weil sie keine großen<br />
Ansprüche an den Standort stellt, schnell wächst und<br />
ihr Holz vielseitig verwendbar ist. Da sie flach (also<br />
eher an der Erdoberfläche) wurzelt, braucht sie eine<br />
gute und kontinuierliche Wasserversorgung, was bei<br />
zunehmender Trockenheit nicht mehr an allen Standorten<br />
gegeben ist.<br />
Nachdem Bäume sehr lange Wachstumsperioden<br />
(„Umtriebszeiten“) haben ist es schwierig, größere<br />
Waldflächen kurzfristig an den Klimawandel anzupassen.<br />
Bäume, die heute gepflanzt werden, werden<br />
vielleicht erst in 100 Jahren oder noch später geerntet.<br />
Welches Klima bei uns zu dieser Zeit herrschen wird,<br />
kann keiner genau vorhersagen.<br />
NEUE BAUMARTEN<br />
IN UNSEREN WÄLDERN<br />
Waldbesitzer:innen sind somit gefordert,<br />
bei Nachpflanzungen gezielt<br />
auf Baumarten zu setzen, die mit den<br />
prognostizierten Klimabedingungen<br />
möglichst gut zurecht kommen. Dazu<br />
gehören auch Baumarten, die heute<br />
noch nicht in Österreich vorkommen.<br />
Die Veränderung des Klimas bringt<br />
auch eine natürliche Änderung der<br />
Baumartenzusammensetzung mit<br />
sich. Die Forstwirtschaft kann den<br />
Wald bei diesem Prozess aber unterstützen<br />
und die Anpassung an die<br />
Klimaerwärmung durch waldbauliche<br />
Maßnahmen beschleunigen (zum Beispiel<br />
durch gezielte Aufforstung = das<br />
Pflanzen von jungen Bäumen).<br />
Waldbesitzer:innen müssen im Sinne eines „klimafitten Waldes“<br />
genau darauf achten, welche Baumarten gepflanzt werden.<br />
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