Holzforscherheft 2.0
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1 _ Wald, holz und Klimaschutz<br />
Aus der Praxis<br />
Um die Auswirkungen von Trockenperioden<br />
auf Bäume zu erforschen,<br />
werden zum Beispiel mit Dendrometern<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
millimetergenaue Messungen<br />
des Stammumfanges durchgeführt.<br />
Fazit: Bei Trockenheit nimmt der<br />
Stammumfang ab – der Baum<br />
„zieht“ sich zusammen und dehnt<br />
sich erst wieder aus, wenn der Flüssigkeitshaushalt<br />
wieder hergestellt<br />
ist. Mit dem Abnehmen des Stammwachstums<br />
verringert sich auch die<br />
Klimaschutzleistung, da weniger<br />
Kohlenstoff im Baum gebunden<br />
werden kann.<br />
Was bedeutet das für den Baum bzw. den Wald?<br />
Mit durch Trockenheit beeinträchtigten Blättern<br />
und Nadeln kann der Baum nicht mehr<br />
ausreichend Fotosynthese betreiben. Das<br />
schwächt ihn und macht ihn anfälliger für<br />
Schädlinge. In der Fachsprache wird das als<br />
„Trockenstress“ bezeichnet (ähnlich, wie<br />
wenn ein Mensch großen Durst hat und keine<br />
Flüssigkeit zur Verfügung steht).<br />
Bei wärmerem Klima fühlen sich viele Schädlinge<br />
wohler und vermehren und entwickeln<br />
sich schneller. Durch längere Wärmeperioden<br />
können sie mehrere Generationen bilden. In<br />
Kombination mit Bäumen im Trockenstress<br />
können die Auswirkungen auf betroffene<br />
Waldflächen fatal sein. Besonders der Fichtenborkenkäfer<br />
stellt die heimische Forstwirtschaft<br />
immer wieder vor große Herausforderungen.<br />
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