Holzforscherheft 2.0
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holz als Bau- und werkstoff _ 3<br />
Je nach Einsatzgebiet ist es sinnvoll, Holzoberflächen zu behandeln oder nicht.<br />
Durch die Versiegelung des Holzes gehen auch einige positive Eigenschaften wie<br />
die Luftdurchlässigkeit oder der gute Geruch (v.a. von Nadelhölzern im Innenbereich)<br />
verloren. Einige Holzarten wie die Lärche können aufgrund ihrer natürlichen<br />
Eigenschaften sehr gut unbehandelt im Außenbereich verwendet werden, wenn sie<br />
geschickt eingesetzt werden (z.B. unter Dachvorsprüngen bzw. Vordächern). Das<br />
bezeugen Jahrhunderte alte Holzbauten.<br />
Andere Holzarten sind für dauerhafte Witterungseinflüsse ohne Versiegelung eher<br />
nicht geeignet. Wird Holz gestrichen, gilt jedoch eine Faustregel, die viele Holzexpert:innen<br />
mittragen: Einmal streichen heißt immer streichen. Denn wird der<br />
Anstrich nicht alle paar Jahre wiederholt, wird das Holz fleckig und ist optisch nicht<br />
mehr ansprechend. Dann vielleicht doch natürlich vergrauen lassen?<br />
NATÜRLICHER HOLZSCHUTZ<br />
Wie das vorhergehende Experiment gezeigt hat, kann Holz durch<br />
entsprechende Oberflächenbehandlung vor äußeren Einflüssen geschützt<br />
werden. Aber was passiert bei lebenden Bäumen im Wald?<br />
Wie schützen sie sich vor Schädlingen oder anderen Bedrohungen?<br />
Bleiben diese Schutzmaßnahmen nach der Holzernte (d.h. wenn der<br />
Baum umgeschnitten wurde) im Holz erhalten? Wenn ja, was bedeutet<br />
das für uns Menschen als Holznutzer:innen?<br />
Vorab: Der wichtigste Schutz für lebende Bäume im Wald ist natürlich<br />
die Borke. Doch auch Inhaltsstoffe, die sich direkt im Holz befinden,<br />
dienen der Schädlingsabwehr. Beim nächsten Versuch machen<br />
wir einen dieser Inhaltsstoffe sichtbar: Tannine bzw. Gerbsäure,<br />
welche unter anderem in Eichenholz vorkommen.<br />
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