02.05.2022 Aufrufe

Hygiene Report 2/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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april<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.bgn-branchenwissen.de<br />

Die Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und Gastgewerbe<br />

(BGN) in Mannheim hält auf<br />

dieser Seite unter „Nahrungsmittelherstellung<br />

> Praxishilfen<br />

> Lebensmittelhygiene“ viele<br />

wichtige Infos bereit: von Tipps<br />

zur Betriebshygiene in der Corona-Krise<br />

über Leitlinien für eine<br />

gute <strong>Hygiene</strong>praxis und FAQs<br />

zu <strong>Hygiene</strong> und Hautschutz bis<br />

zur Übersicht von <strong>Hygiene</strong>schulungen,<br />

von Praxishilfen zur<br />

Lebensmittelhygiene bis zu Vorschriften,<br />

Regeln und Normen<br />

(z.B. Infektionsschutzgesetz,<br />

Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch,<br />

Lebensmittelhygiene-Verordnung).<br />

Auch eine<br />

Sammlung empfehlenswerter<br />

Internet-Links ist hier zu finden.<br />

BKA warnt vor Cannabis-Wirkstoff in Süßigkeiten<br />

Seit einiger Zeit werden laut<br />

Bundeszentrum für Ernährung<br />

(BZfE) in Internetshops und in<br />

sozialen Medien wie Instagram<br />

und Snapchat Lebensmittel angeboten,<br />

die mit berauschenden<br />

Inhaltsstoffen der Hanfpflanze<br />

angereichert sind. Es handelt<br />

sich um Süßigkeiten, Snacks<br />

oder Cornflakes, die bekannten<br />

Markenprodukten täuschend<br />

ähnlich sind. Sie werden illegal<br />

vertrieben und gefährden v.a.<br />

Kinder und Jugendliche, warnt<br />

das Bundeskriminalamt (BKA).<br />

Die Hanfpflanze (Cannabis<br />

sativa) ist eine der ältesten<br />

Kulturpflanzen der Welt. Auf der<br />

ganzen Oberfläche der Pflanze,<br />

außer den Samen und Wurzeln,<br />

befinden sich Drüsenhaare. Sie<br />

bilden ein Harz, das v.a. aus<br />

Cannabinoiden besteht. Beson-<br />

ders bekannt ist Tetrahydrocannabinol<br />

(THC), das rechtlich<br />

als Betäubungsmittel eingestuft<br />

wird. Die Substanz kann die<br />

Wahrnehmung verändern und<br />

berauschend wirken.<br />

Weltweit entwickeln sich THChaltige<br />

Lebensmittel zu einem<br />

Trend. Es handelt sich meist<br />

um Fruchtgummis, Kekse,<br />

Schokoriegel, Chips, Müsli oder<br />

Flakes, die in ihrer Aufmachung<br />

bekannten Marken nachempfunden<br />

sind. In Irland, den USA<br />

und Kanada kam es bereits in<br />

mehreren Fällen zu schwerwiegenden<br />

Vergiftungen bei<br />

Kindern und Teenagern, die im<br />

Krankenhaus behandelt werden<br />

mussten. Symptome sind z.B.<br />

Brustschmerzen, Übelkeit,<br />

Erbrechen, Verwirrung und<br />

Angstzustände. Vor allem Klein-<br />

kinder können die Produkte<br />

leicht verwechseln und haben<br />

aufgrund des geringen Körpergewichts<br />

ein hohes Risiko einer<br />

THC-Überdosierung.<br />

In Deutschland sind solche<br />

Produkte bislang in 25 Fällen<br />

aus elf Bundesländern sichergestellt<br />

worden. Es wurde dabei<br />

ausschließlich das natürliche<br />

Cannabinoid THC nachgewiesen.<br />

In Schweden und Irland<br />

sollen aber auch Fruchtgummiprodukte<br />

mit neuen psychoaktiven<br />

Stoffen, kurz NPS, versetzt<br />

gewesen sein. Sie enthielten<br />

synthetische Cannabinoide, die<br />

viel stärker als das natürliche<br />

THC und häufig verzögert wirken<br />

können. Der Erwerb ist in<br />

Deutschland illegal.<br />

www.bzfe.de<br />

www.bka.de<br />

Mikroplastik in Lebensmitteln<br />

Vorsicht vor scharfen Reinigern!<br />

Kunststoffe sind laut TÜV Süd<br />

in natürlichen Stoffkreisläufen<br />

unerwünscht, aber heute überall<br />

in der Umwelt, so auch im<br />

Darm von Tier und Mensch.<br />

Als Mikroplastik werden Partikelgrößen<br />

von 0,0001 mm<br />

bis unter 5 mm beschrieben.<br />

Nanoplastikpartikel sind noch<br />

kleiner. Man geht davon aus,<br />

dass Mikroplastikteilchen nicht<br />

die Darmbarriere des Menschen<br />

überwinden können. Offen ist,<br />

wie Partikel gesundheitlich auf<br />

Mensch und Tiere wirken.<br />

Viele Institutionen verfolgen<br />

das Problem intensiv. Die<br />

Europäische Lebensmittel-Sicherheitsbehörde<br />

EFSA erklärt,<br />

dass es über Mikrokunststoffe<br />

in Lebensmitteln noch zu wenig<br />

Daten gibt. Einige aktuelle Studien<br />

sind zwar aussagekräftig<br />

für Lebensmittel aus dem Meer.<br />

Fisch weist z.B. hohe Konzentrationen<br />

auf. Da aber Mikrokunststoffe<br />

meist in Magen und<br />

Darm zu finden sind, werden sie<br />

in der Regel beim Ausnehmen<br />

mit entfernt. Bei Austern und<br />

Muscheln hingegen wird der<br />

Verdauungstrakt mitgegessen.<br />

So kann Mikroplastik über das<br />

Lebensmittel in den Darm des<br />

Menschen gelangen.<br />

Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) geht derzeit nicht<br />

davon aus, dass Mikroplastik in<br />

Lebensmitteln ein Gesundheitsrisiko<br />

für Menschen verursacht.<br />

Mit weiterer Forschung sollen<br />

Wissenslücken zur Partikelgröße,<br />

zum Gehalt in Lebensmitteln<br />

sowie zur Wirkung auf<br />

die menschliche Gesundheit<br />

geschlossen werden.<br />

www.bfr.bund.de<br />

www.tuvsud.com/lebensmittel<br />

BGN-Tipps für sicheren Umgang und cleveren Kauf<br />

Reinigungsmittel sind unerlässliche<br />

Helfer zur Beseitigung<br />

von Schmutz und Ver -<br />

unreinigungen. Doch was für<br />

Böden, Arbeitsflächen und<br />

Geräte gut ist, kann für Haut<br />

und Atemwege gefährlich sein<br />

– wenn bestimmte Nutzungsregeln<br />

nicht beachtet werden.<br />

Die Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und Gastgewerbe<br />

(BGN) gibt folgende<br />

Tipps für den richtigen Einsatz<br />

von Reinigungsmitteln:<br />

u Präparat nach Dosiervorschrift<br />

verwenden<br />

u Möglichst milde Produkte<br />

einsetzen, schärfere nur nutzen,<br />

wenn schwächere nicht<br />

ausreichen<br />

u Warnhinweise beachten<br />

u Schutzhandschuhe tragen<br />

u Stulpe des Handschuhs<br />

umklappen – so kann keine<br />

Flüssigkeit auf den Arm und<br />

in den Handschuh laufen.<br />

u Handschuhe wechseln,<br />

wenn sie innen feucht sind<br />

u Bei Überkopfarbeiten<br />

Schutzbrille und eventuell<br />

Gesichtsschutz tragen.<br />

Clever kaufen:<br />

l Beschäftigte nach Erfahrungen<br />

mit eingesetzten<br />

Reinigungsmitteln fragen<br />

(gesundheitliche Belastungen)<br />

l Lieferanten oder Hersteller<br />

nach Testergebnissen und<br />

Produktinformationen fragen<br />

(umweltfreundliche Reiniger)<br />

l pH-Werte vergleichen: Neutral<br />

ist Wert 7 – je weiter ein<br />

Produkt nach unten (sauer)<br />

oder oben (alkalisch) abweicht,<br />

desto aggressiver wirkt<br />

es auf Gesundheit/Umwelt.<br />

www.bgn.de<br />

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