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atw - International Journal for Nuclear Power | 03.2022

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

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<strong>atw</strong> Vol. 67 (2022) | Ausgabe 3 ı Mai<br />

SERIAL | MAJOR TRENDS IN ENERGY POLICY AND NUCLEAR POWER 22<br />

Gas<br />

Strom<br />

Gasanschluss<br />

Neu<br />

GuD<br />

„Brownfield“<br />

oGT/Gasmotor<br />

„Brownfield“<br />

2022 2023 2024 2025 2026 2027<br />

Fortgeschrittene<br />

Planung Kraftwerk<br />

führt zu<br />

erkennbarem<br />

Planungsbedarf<br />

auf der Gasseite.<br />

Bebauungsplan<br />

EPC<br />

BImSch<br />

G etc.<br />

Bebauungsplan<br />

EP<br />

C<br />

Bebauungsplan (verbindlicher Bauleitplan):<br />

BImSch<br />

G etc.<br />

Instrument Bebauungsplan der Raumplanung in Deutschland (verbindlicher (Lang<strong>for</strong>m: Bauleitplan): Gesetz zum Schutz Instrument vor schädlichen der Raumplanung in Deutschland<br />

oGT: offenes Gasturbinen-Kraftwerk<br />

EPC: Engineering, EPC: Procurement Engineering, and Construction, Procurement Umwelteinwirkungen and Construction, durch Luftverunreinigungen, kurz EPC, (zu Deutsch: Detail-Planung<br />

kurz EPC, (zu Deutsch: Detail-Planung und Kontrolle, und Kontrolle,<br />

Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge)<br />

Beschaffungswesen, Ausführung der Bau- und Montagearbeiten)<br />

Beschaffungswesen, Ausführung der Bau- FID: Final Investment Decision (endgültige<br />

BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz (Lang<strong>for</strong>m: Gesetz zum Schutz vor schädlichen<br />

Montagearbeiten)<br />

Investitionsentscheidung)<br />

Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und<br />

| Abb. 12<br />

ähnliche Vorgänge)<br />

Typischer Zeitplan für ein gasbefeuertes Kraftwerk.<br />

FID: Final Investment Decision (endgültige Investitionsentscheidung)<br />

GuD: Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk<br />

Demgegenüber oGT: hält offenes mechanische Gasturbinen-Kraftwerk<br />

Energie im der Stromerzeugung auf Basis von Erdgas (2020:<br />

Verkehrssektor einen Anteil von 100 % am Erdgasverbrauch.<br />

Allerdings ist der Einsatz von Erdgas im<br />

16,5 %).<br />

Verkehrssektor mit 2,0 TWh im Jahr 2021 sehr Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (GuD-Anlagen)<br />

gering. 2021 hat der Bestand an Fahrzeugen, die erzielen unter allen fossil befeuerten Kraftwerksarten<br />

die höchsten Wirkungsgrade. Inzwischen<br />

mit komprimiertem Erdgas (CNG) bzw. mit verflüssigtem<br />

Erdgas (LNG) angetrieben werden, in werden bei Neubau-Anlagen Wirkungsgrade von<br />

Deutschland erstmals die Marke von 100.000 überschritten.<br />

Die gut 80.000 mit Erdgas betriebenen Erzeugung von Strom und Wärme (KWK-Anlagen)<br />

60 % und mehr erreicht. In Anlagen mit zeitgleicher<br />

Pkw machen mehr als 80 % des Gesamtbestandes werden sogar Wirkungsgrade von mehr als 80 %<br />

dieser Fahrzeugkategorie aus.<br />

realisiert. Ein weiterer Vorteil von GuD-Anlagen<br />

besteht in der vergleichsweise kurzen Anfahrzeit<br />

dieses Kraftwerkstyps sowie in der großen Flexibilität,<br />

auf Laständerungen schnell zu reagieren. Diese<br />

Anwendungsvorteile gewinnen mit <strong>for</strong>tgesetztem<br />

Ausbau von Anlagen auf Basis Wind und Sonne mit<br />

fluktuierender Einspeisung von Strom zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Zur Stromerzeugung (einschließlich BHKW, aber<br />

ohne Industriekraftwerke gerechnet) wurden in<br />

Deutschland 2021 rund 91,1 TWh Erdgas eingesetzt.<br />

Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre war<br />

folgende Entwicklung zu verzeichnen: Die zur<br />

Stromerzeugung eingesetzten Erdgasmengen<br />

waren von 2010 bis 2015 um fast ein Drittel<br />

gesunken. In der Folge war allerdings bis 2020 ein<br />

Wiederanstieg zu verzeichnen. 2020 lag der Erdgaseinsatz<br />

zur Stromerzeugung um mehr als 50 % über<br />

dem vergleichbaren Stand des Jahres 2015 und<br />

überschritt damit das Niveau des Jahres 2010.<br />

Entscheidende Gründe waren die in der zweiten<br />

Hälfte des vergangenen Jahrzehnts gesunkenen<br />

Erdgaspreise und die gestiegenen Notierungen für<br />

CO 2 -Emissionszertifikate. Damit konnten Gaskraftwerke<br />

erhebliche Anteile von Kohleverstromung<br />

verdrängen. Angesichts der 2021 stark gestiegenen<br />

Erdgaspreise kehrte sich diese Entwicklung allerdings<br />

wieder um. So basierten 2021 rund 15,3 %<br />

Planfeststellungsverfahren<br />

(zwei bis drei Jahre)<br />

Genehmi<br />

-gung<br />

Genehmi<br />

-gung<br />

FID<br />

BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

Bau<br />

Bau der Pipeline<br />

(ca. 1 Jahr)<br />

Bau<br />

Inbetriebnahme<br />

GuD: Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk<br />

Inbetriebnahme<br />

Daneben kann Erdgas in Gasturbinen in Strom<br />

umgewandelt werden. Durch den Verzicht auf<br />

Dampfturbinen brauchen diese Anlagen weder Kühltürme<br />

noch aufwändige Anlagen zur Rauchgasreinigung,<br />

da bei Verbrennung im Unterschied zu anderen<br />

fossilen Brennstoffen kaum Asche frei-gesetzt wird.<br />

Die Anlagen haben zudem den Vorteil, dass sie in<br />

relativ kurzer Zeit errichtet werden können und die<br />

Herstellungsinvestitionen im Vergleich zu Dampfkraftwerken<br />

mit vergleichbarer Leistung deutlich<br />

geringer sind. Der Nachteil dieser Anlagen ist der im<br />

Vergleich zu GuD-Kraftwerken deutlich niedrigere<br />

Wirkungsgrad, der mit höheren spezifischen<br />

Serial | Major Trends in Energy Policy and <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong><br />

Perspektiven der Energieversorgung in Deutschland ı Hans-Wilhelm Schiffer, Stefan Ulreich

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