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asphalt 03/22

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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57. Jahrgang<br />

3|20<strong>22</strong><br />

April–MAI<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

André Täube<br />

im Gespräch<br />

Einsatz des<br />

Photoionisationsdetektors<br />

Kaltrecycling<br />

AUF GUTE<br />

NACHBARSCHAFT<br />

UMWELTFREUNDLICHE LÖSUNGEN<br />

VON AMMANN<br />

PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME


SPEZIALAUSGABEN<br />

20<strong>22</strong><br />

Richten Sie Ihr Augenmerk auf die unten genannten Spezial ausgaben<br />

der „<strong>asphalt</strong>“, die Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von<br />

Asphalt, mit besonderen Inhalten und Schwerpunkten.<br />

4/<strong>22</strong><br />

Wer liefert was?<br />

Erweiterung um ein<br />

Verzeichnis „Wer liefert was?“<br />

Tabellarisches Verzeichnis aller<br />

Zulieferer und Dienst leister<br />

aus der Asphaltbranche<br />

5/<strong>22</strong><br />

55 Jahre <strong>asphalt</strong><br />

Zeitreise in unserer<br />

Jubiläumsausgabe<br />

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Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

mit besonderen<br />

Inhalten und<br />

Schwerpunkten<br />

Sie möchten Teil dieser interessanten Ausgaben sein? Kontaktieren Sie uns!<br />

Susanne Grimm-Fasching: Tel.: +49 83 64 / 98 60-79 · Mobil: +49 162 / 9 09 43 28<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


Meinung<br />

3<br />

Der erste Schritt<br />

ist getan!<br />

Dipl.-Ing. Ralf Pomp,<br />

Mitglied des Präsidiums des DAV<br />

Foto: Hoyer<br />

Der Ukrainekrieg hat die gesamte Asphaltbranche vor fast übermächtige<br />

Aufgaben gestellt. Als die Folgen des Einmarsches russischer Truppen am<br />

24. Februar auch beim deutschen Straßenbau zu spüren waren, war<br />

schnelles Handeln gefragt. Ich zolle meinen Respekt für die Geschwindigkeit<br />

und Konsequenz, mit der die notwendigen Schritte durch die Verbände<br />

initiiert worden sind. Und das mit Erfolg! Am 25. März verkündete<br />

das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die Stoffpreisgleitung.<br />

Wie vielen Kolleginnen und Kollegen ist mir ein großer Stein vom<br />

Herzen gefallen. Dabei ist Bitumenpreisgleitung das Gebot der Stunde und<br />

nicht Asphaltpreisgleitung, auch wenn beide Stoffe im Runderlass genannt<br />

sind.<br />

Klar ist aber auch, dass wir bei dem Status quo nicht stehen bleiben dürfen,<br />

denn das Schreiben des Ministeriums ist auf die Bauunternehmen ausgerichtet.<br />

Eine Bitumenpreisgleitklausel nach diesem Rundschreiben<br />

gibt uns als Asphalt hersteller erst mit deutlicher<br />

Verspätung von bis zu sechs Wochen den Umrechnungsfaktor<br />

für den vergangenen Monat an die Hand. Das nutzt im Weg, aber noch nicht da, wo wir<br />

Wir sind auf dem richtigen<br />

Tagesgeschäft aber wenig, wenn der Kunde, durch unsere hinwollen und müssen.<br />

Alarmschreiben aufgeschreckt, wissen will und muss, was der<br />

Asphalt tagesaktuell kostet. Denn wir können nicht sechs<br />

Wochen später einen Nachtrag stellen, wie es bei Bauleistungen möglich<br />

ist. Daher sage ich deutlich, dass wir zwar auf dem richtigen Weg, aber<br />

noch nicht da sind, wo wir hinwollen und müssen.<br />

Daher muss man als Lieferant schon mit den Kunden kommunizieren, was<br />

der Asphalt kostet. Und dazu gehört auch, das erforderliche Verständnis<br />

wegen der aktuellen Bitumeneinkaufssituation zu wecken.<br />

Ich freue mich auf Diskussionen mit Ihnen. Es grüßt Sie<br />

Ihr Ralf Pomp<br />

3|20<strong>22</strong>


4 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © Ammann Group<br />

AUF GUTE<br />

NACHBARSCHAFT<br />

UMWELTFREUNDLICHE LÖSUNGEN<br />

VON AMMANN<br />

PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />

Umweltfreundliche Lösungen<br />

von Ammann<br />

Ein Mangel an Gewerbeflächen bedeutet, dass<br />

sich Asphaltmischanlagen immer häufiger<br />

näher an Wohngebieten befinden. Deshalb ist<br />

es wichtig, die Lärm- und Geruchsemissionen<br />

zu minimieren, um die Lebensqualität der<br />

Anwohner so wenig wie möglich zu beeinträchtigen<br />

und alle geltenden Vorschriften zu<br />

erfüllen.<br />

Ammann bietet Lösungen für die Lärmreduzierung<br />

in Form von modularen Lärmschutzpaketen<br />

an. Die erste einfache Maßnahme umfasst<br />

den Schalldämpfer Ammapax, welcher im<br />

Kamin eingebaut wird und den Abgasschall<br />

dämmt. Weitere Pakete umfassen Schallschutzpakte<br />

um den Brenner, den Ventilator bis hin zu<br />

teil- und vollständig eingehausten Anlagen.<br />

Die Hauptquelle für Geruchsemissionen sind<br />

die Bitumendämpfe. Auch hier bietet Ammann<br />

unterschiedliche Lösungen, um diese Dämpfe<br />

und den dadurch entstehenden Geruch zu<br />

reduzieren.<br />

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir beraten<br />

Sie gerne.<br />

www.ammann.com<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

16<br />

Arbeitsplatzgrenzwert<br />

Mit Hilfe eines Pilotversuches konnten<br />

erste Erkenntnisse über die Durchführbarkeit<br />

der Einbaubegleitung mit<br />

einem Photoionisationsdetektor gewonnen<br />

werden.<br />

Von Dr. Ronald Utterodt<br />

<strong>22</strong><br />

André Täube im<br />

Gespräch<br />

Wir sprachen mit DAV-<br />

Geschäftsführer André<br />

Täube über das schwierige<br />

Umfeld, in dem sich<br />

die Asphaltbranche derzeit<br />

bewegt.<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: DAV<br />

3|20<strong>22</strong>


Inhalt<br />

5<br />

3|20<strong>22</strong><br />

Meinung<br />

Der erste Schritt ist getan! 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

Nachweis zur Änderung der Exposition von<br />

Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen beim<br />

Einbau von Walz<strong>asphalt</strong><br />

Von Dr.-Ing. Ronald Utterodt 16<br />

Intern<br />

Grüne Themen ganz oben auf der Liste <strong>22</strong><br />

„Was für ein schöner Moment!“ 24<br />

Wir hängen an der russischen Rohstofflieferung 29<br />

Termine<br />

Kalender 28<br />

Menschen<br />

Verdienstkreuz 1. Klasse für Loewenstein 30<br />

Josef Rettenmaier gestorben 31<br />

Steven Felger neuer Partner 31<br />

42 Kaltrecycling:<br />

Die Schnorpfeil Bau<br />

GmbH kennt das<br />

Potenzial des Kaltrecyclings<br />

und hat das<br />

Verfahren 2020 wissenschaftlich<br />

analysiert.<br />

Quelle: Schnorpfeil Bau GmbH<br />

Von Dipl.-Ing.<br />

Andreas Tiemann<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Technik<br />

Nicht alle Software-Unternehmen ziehen mit 32<br />

Erstmals ein Heimspiel in Karlsruhe 33<br />

Entlastung unter Verkehr realisiert 34<br />

Traditionsreiche Marke – leistungsstarke Technik 35<br />

Digitale Lösungen auf der TiefbauLive 36<br />

Am steilen Hang gebaut 38<br />

SBR 4 erstmals ausgestellt 41<br />

Kaltrecycling: Die Zukunft der Fahrbahnsanierung 42<br />

Handarbeit ade 46<br />

Komplett in zwei Übergängen 48<br />

Abriebsemissionen von Straßen 50<br />

Neue Fräse bei Kombilösung 51<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 52<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 54<br />

Buchtipp: Im Sattel auf Asphalt 55<br />

3|20<strong>22</strong>


6 Aktuell<br />

Bauingenieurinnen<br />

Jede zehnte Kraft<br />

ist weiblich<br />

Der Bau muss weiblicher werden: In keinem anderen<br />

Wirtschaftszweig sind so wenig Frauen beschäftigt<br />

wie am Bau. Auf 10 % kommt der Frauenanteil im<br />

Bauhauptgewerbe, mit dem Ausbaugewerbe sind es<br />

durchschnittlich 13 %. Doch es tut sich was: 28 % der<br />

Bauingenieure in Bauunternehmen sind inzwischen<br />

weiblich. Allerdings verdienen sie deutlich weniger als<br />

ihre männlichen Kollegen.<br />

mmer noch entscheiden sich zu wenige Frauen für eine Beschäfti-<br />

in der Baubranche. Das muss sich ändern. Denn auf diese<br />

„Igung<br />

bestens ausgebildeten Mitarbeiterinnen können und wollen wir nicht<br />

mehr verzichten“, sagt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.<br />

Dabei machte der Verbandschef deutlich, was die Branche leisten<br />

kann: „Wir bieten abwechslungsreiche Jobs für offene, innovationsfreudige<br />

und klimaaffine, junge Leute. Mit einem enormen Potenzial für die<br />

Zukunft, insbesondere hinsichtlich der Herausforderungen in Bezug auf<br />

Der Frauenanteil beim Bauingenieurstudium hat sich in den letzten 20 Jahren<br />

von 20 auf 30 % erhöht. (Quelle: DAV)<br />

den zusätzlichen Bedarf an Wohnraum, der Einhaltung der Klimaziele<br />

sowie der dringend notwendigen Sanierung der teilweise maroden Infrastruktur.<br />

Genau das Richtige, nicht nur für Männer, sondern eben auch<br />

für junge Frauen.“<br />

Dabei gehe es neben managementorientierten und ingenieurtechnischen<br />

Berufen auch ganz klar um Tätigkeiten im gewerblichen Bereich.<br />

Müller: „Wir zeigen, dass der Bau viele Möglichkeiten bietet, einen spannenden<br />

Beruf auszuüben – von der Baugeräteführerin über Trockenbaumonteurin<br />

bis zur Bauleiterin.“<br />

Am Frauenanteil im Baugewerbe hat sich seit zwanzig Jahren wenig<br />

verändert, das zeigt die aktuelle Publikation „Frauen am Bau“, die der<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie herausgebracht hat. Danach<br />

liegt die Frauenquote bei den Beschäftigten mit bauhauptgewerblichen<br />

Berufen bei 1,6 %, bei ausbaugewerblichen Berufen bei 2,3 %. Zwar sind<br />

die Werte im Gegensatz zur Statistik von 2021 um 0,1 % gestiegen, aber<br />

das ist insgesamt weniger als in allen anderen Branchen. Gewerbliche<br />

Berufe sind danach für Frauen offenbar uninteressant – vereinzelte<br />

Zunahmen des Frauenanteils finden sich nur in Handwerksberufen, beispielsweise<br />

bei Malern und Lackierern oder Dachdeckern.<br />

Mehr weibliche Auszubildende<br />

28 % der Bauingenieure in Bauunternehmen sind inzwischen weiblich. (Quelle:<br />

DAV/hin)<br />

Auch in der nächsten Zukunft wird sich kaum etwas am Frauenanteil in<br />

der Bauwirtschaft ändern, denn die niedrige Frauenquote betrifft auch<br />

die Ausbildung: Denn bereits 2021 betraf der Anteil der Frauen in der<br />

bauhauptgewerblichen Ausbildung lediglich 2,1 %, ein Anstieg von 0,3 %<br />

seit 2018, im Ausbaugewerbe bei 4,2 %. Der Frauenanteil beim gewerblich-dualen<br />

Studium lag bei gerade einmal 8 %. Anders sieht es bei den<br />

nicht gewerblichen Bauberufen aus: Der Anteil der weiblichen Auszubildenden<br />

bei den technischen Berufen (Bauzeichner) lag schon 2021 bei<br />

34 %, im kaufmännischen Bereich sogar bei 60 %.<br />

3|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Frauen am Bau<br />

Gräfin Kesselstatt, kann der Bau auf<br />

weibliche Fachkräfte verzichten?<br />

Absolut nicht! Seit Jahren klagt die Bauwirtschaft<br />

über einen Mangel an qualifiziertem<br />

Personal. Dabei fehlt es vor allem an Fachund<br />

Führungskräften. Es gilt also, das große<br />

Potenzial an gut ausgebildeten Frauen zu<br />

nutzen und sie für eine Ausbildung und<br />

Beschäftigung in dieser so spannenden<br />

Branche zu begeistern. Doch nicht nur angesichts<br />

des Fachkräftemangels ist die Einstellung<br />

von mehr Frauen für die Bauwirtschaft<br />

unabdingbar. Frauen sind leistungsstark,<br />

gute Teamplayer und bringen zudem einen<br />

frischen Wind und neue Ideen in diese leider<br />

noch von Männern dominierte Branche. Ein<br />

Mehrwert, den es unbedingt zu nutzen gilt.<br />

Gerade einmal 1,6 % der gewerblichen<br />

Mitarbeiter*innen im Bauhauptgewerbe<br />

sind Frauen. Warum ist das so?<br />

Im Bereich der gewerblichen Berufe haben<br />

Bauunternehmen immer noch mit Vorurteilen<br />

zu kämpfen, welche auf potenzielle<br />

weibliche Führungskräfte und Azubinen<br />

häufig abschreckend wirken. Die Arbeiten<br />

im gewerblichen Bereich werden noch<br />

immer mit schwerer körperlicher Arbeit<br />

gleichgesetzt und von einem antiquierten<br />

Rollenbild der Geschlechter begleitet. Dabei<br />

sind viele Tätigkeiten der gewerblichen<br />

Berufe heute hochtechnisiert und für beide<br />

Geschlechter attraktiv. Diese Vorurteile<br />

erstrecken sich leider auch bis in die Berufsberatung.<br />

Was glauben Sie, was muss sich ändern,<br />

um den Frauenanteil am Bau zu erhöhen?<br />

Es gilt vor allem, mit den oben genannten<br />

Vorurteilen aufzuräumen. Denn die vielfältigen<br />

Tätigkeitsfelder und Karrieremöglichkeiten<br />

für Frauen am Bau können sich sehen<br />

lassen. Um auch von Frauen als attraktiver<br />

Arbeitgeber wahrgenommen zu werden,<br />

gilt es, die Potenziale dieses Berufsbildes<br />

aufzuzeigen. Gezielte Werbekampagnen,<br />

aber auch das persönliche Gespräch – beispielsweise<br />

im Rahmen von Schulbesuchen,<br />

Schnuppertagen oder Jobmessen – spielen<br />

dabei eine wichtige Rolle. Ich bin überzeugt<br />

davon, dass wir so Schritt für Schritt mit alten<br />

Klischees aufräumen können, um die Begeisterung<br />

für den Bau bei Frauen zu wecken.<br />

Gehen Sie in Ihrem Unternehmen konkrete<br />

Schritte, um den Frauenanteil zu<br />

erhöhen?<br />

In unserer Unternehmensgruppe legen wir<br />

großen Wert auf Vielfalt und Gleichberechtigung.<br />

Frauen besetzten bei uns schon<br />

lange leitende Positionen in diversen Unternehmensbereichen<br />

und nehmen dabei eine<br />

wichtige Vorbildfunktion ein. Mit Maßnahmen<br />

wie dem Girls-Day, an dem wir gezielt<br />

junge Frauen in unser Unternehmen einladen,<br />

sowie durch Kooperationen mit Schulen<br />

und Universitäten wollen wir die bestehenden<br />

Vorurteile gegenüber der Baubranche<br />

abbauen und Frauen die Potenziale<br />

eines Bauberufes aufzeigen. Auch bieten wir<br />

interessierten Frauen wie Männern Schnuppertage<br />

und Trainee-Programme an.<br />

Kommt „Frau“ nur zum Bau, wenn sie<br />

einen familiären Bezug zu dieser Branche<br />

hat?<br />

In der Vergangenheit war es oftmals üblich,<br />

das Berufsbild anzunehmen, welches auch<br />

Susanne Gräfin Kesselstatt, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin, J. Friedrich Storz Verkehrswegebau<br />

(Quelle: Storz)<br />

schon die Eltern oder Großeltern ausgeübt<br />

hatten – dies galt nicht nur für den Bauberuf,<br />

sondern auch für viele andere Berufsfelder.<br />

Heute spielt der familiäre Bezug keine so<br />

große Rolle bei der Berufswahl, sondern<br />

Motivation, Leidenschaft und Talent –<br />

sowohl bei Frauen als auch bei Männern.<br />

Was würden Sie jungen Frauen raten, die<br />

überlegen, einen Bauberuf zu ergreifen?<br />

Frauen können genauso gut einen Beruf am<br />

Bau erlernen wie Männer. Schließlich zählen<br />

Talent und Interesse und nicht das<br />

Geschlecht. Ich rate jungen Frauen, die an<br />

einem Bauberuf interessiert sind, sich nicht<br />

von antiquierten Vorurteilen und der bislang<br />

noch von Männern dominierten Branche<br />

abschrecken zu lassen. Ich lege ihnen nahe,<br />

die vielfältigen Tätigkeitsfelder, welche die<br />

Baubranche bietet, über Praktika oder<br />

Schnuppertage kennenzulernen, sich auszuprobieren<br />

und sich mit anderen auszutauschen.<br />

Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern<br />

Problematisch ist, dass Frauen in leitenden Positionen am Bau weniger<br />

verdienen als ihre männlichen Kollegen. Bei studierten Mitarbeitern in<br />

leitender Stellung liegt das Gehalt von Frauen bei 80 % des Gehalts der<br />

Männer. Diese Zahl macht Mut, denn noch vor einem Jahr lag dieser Wert<br />

bei 76 %. Das ist nur zum Teil damit zu erklären, dass die Männer bei<br />

diesem Vergleich im Schnitt ein höheres Dienstalter haben. Denn auch<br />

die Einstiegsgehälter von Frauen liegen deutlich unter denen von männlichen<br />

Bauingenieuren. Die Branche müsse „dafür sorgen, dass sich die<br />

Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern schließt“, forderte deshalb<br />

bereits 2021 der Vizepräsident Wirtschaft des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, Tim Lorenz, die Unternehmen auf.<br />

Anteil am Bauingenieurstudium<br />

Der Frauenanteil beim Bauingenieurstudium hat sich in den letzten 20<br />

Jahren von 20 auf 30 % erhöht. Allerdings stagniert der Wert derzeit, was<br />

allerdings insgesamt mit wenig steigenden Zahlen von Studierenden im<br />

Bereich Bauingenieurwesen zusammenhängen kann. Mittlerweile sind<br />

28 % der Bauingenieure, welche überwiegend in Bauunternehmen tätig<br />

sind, weiblich, in der öffentlichen Verwaltung liegt der Anteil bei 46 %.<br />

„Wir freuen uns, dass sich so viele Frauen für den sehr abwechslungsreichen<br />

und spannenden Beruf des Bauingenieurs interessieren. Immerhin<br />

sind von den derzeit knapp 60.000 Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen<br />

18.000 weiblich“, sagte dazu Lorenz 2021. Frauen arbeiten laut<br />

Hauptverband insgesamt lieber in der Planung: Jeder vierte Beschäftigte<br />

in der Bauplanung und -überwachung ist eine Frau. <br />

•<br />

3|20<strong>22</strong>


8 Aktuell<br />

Q4 2021 Markttrends Bericht<br />

Starke Nachfrage und Preissteigerungen<br />

für Gebrauchtmaschinen<br />

Die starke Aktivität in der europäischen Bauindustrie und die Unterbrechung<br />

der Lieferkette für Baumaschinen haben die Nachfrage nach Maschinen<br />

und die Preise weiter in die Höhe getrieben.<br />

Der „Q4 2021 Market Trends Report – European<br />

Edition“, ein kostenloser Bericht von<br />

Ritchie Bros. Asset Solutions, befasst sich eingehend<br />

mit Angebot und Nachfrage, Preisgestaltung,<br />

Alterungstrends und mehr, unter Verwendung<br />

umfassender Transaktionsdaten von<br />

Auktionen und Marktplätzen von Ritchie Bros.<br />

sowie Daten von der beliebten Website Mascus.<br />

Im Jahr 2021 haben sich die Bauprojekte in<br />

Europa weiter beschleunigt, was den Markt<br />

noch mehr unter Druck setzt, da der Bedarf an<br />

Baumaschinen sprunghaft ansteigt. „Der Markt<br />

funktioniert weiterhin, aber das Angebot an<br />

Materialien, die für die Produktion benötigt<br />

werden, hinkt hinterher. Lange Lieferzeiten für<br />

neue Maschinen machen den Gebrauchtmaschinenmarkt<br />

für Käufer in ganz Europa und<br />

darüber hinaus viel attraktiver“, so Johan Lustig,<br />

Product Manager Valuation Services des<br />

Unternehmens.<br />

Dass die Käufernachfrage in diesem „Verkäufermarkt“<br />

steigt, zeigte sich bei den Auktionen<br />

von Ritchie Bros. und auf dem<br />

Online-Marktplatz in Form einer erhöhten<br />

Beteiligung der Käufer und einer hohen Preisrealisierung.<br />

Die Website Mascus, auf der<br />

Maschinen und Geräte angeboten werden,<br />

kann einen starken Anstieg der Käuferanfragen<br />

in allen Bereichen – von kleinen bis hin zu großen<br />

Maschinenkategorien – melden.<br />

Für Radlader sind die durchschnittlichen Verkaufspreise<br />

um 44 % angestiegen. (Quelle: DAV/hin)<br />

Lustig fügte hinzu: „Bei der Analyse der Mascus-Angebote<br />

sehen wir einen Rückgang des<br />

Gerätebestands auf den Höfen unserer Kunden,<br />

während das Durchschnittsalter der zum<br />

Verkauf stehenden Gebrauchtmaschinen<br />

steigt. Der gleiche Trend ist bei den Auktionslosen<br />

zu beobachten, wo sowohl das Alter der<br />

Maschinen als auch die Preise steigen. •<br />

Internationale HAPA-Konferenz<br />

12. Auflage der ungarischen Asphalttage<br />

Die XII. Internationale Konferenz des ungarischen Asphaltbelagsverbandes<br />

(HAPA) fand am 15. und 16. Februar 20<strong>22</strong> in Siófok am Plattensee statt.<br />

Die vorherige Ausgabe dieser alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz im<br />

Februar 2020 war eine der letzten, die noch vor der Covid-19-Pandemie<br />

stattfinden konnte. Die Konferenz wurde zum ersten Mal als hybride Veranstaltung<br />

organisiert.<br />

Dr. Breixo Gómez-Meijide auf der XII. Internationalen<br />

HAPA-Konferenz. (Quelle: EAPA)<br />

In seiner Begrüßung stellte HAPA-Generalsekretär<br />

Tibor Veress die neuesten Entwicklungen<br />

und Zukunftsperspektiven für die<br />

Verkehrsentwicklung in Ungarn vor. Im<br />

Anschluss hielt Slovenko Henigman, Generalsekretär<br />

des slowenischen Asphaltverbands<br />

und Mitglied des EAPA Executive Committee,<br />

einen Vortrag zum Thema „Was ist Asphalt<br />

4.0?“. Darin hob er die Bedeutung neuer Technologien<br />

hervor, um den aktuellen Anforderungen<br />

gerecht zu werden und junge Fachleute<br />

anzuziehen. Anschließend führte der<br />

technische Direktor der EAPA, Dr. Breixo<br />

Gómez, das Thema fort, indem er alle EAPA-<br />

Aktivitäten vorstellte, die derzeit unternommen<br />

werden, um die Einführung von Asphalt-<br />

4.0-Technologien im europäischen Straßenbausektor<br />

zu unterstützen.<br />

In den folgenden Vorträgen über neue<br />

Asphaltkonzepte, Energieeinsparungen bei der<br />

Asphaltproduktion und die Wiederverwendung<br />

von Asphalt gab es ebenfalls Präsentationen<br />

von zahlreichen EAPA-„Familienmitgliedern“,<br />

wie beispielsweise Nándor Kolozsvári<br />

mit seinen Ausführungen „Interessante Änderungen<br />

in den ungarischen Straßenbauvorschriften<br />

bezüglich der Asphaltmischungen<br />

und -schichten“, Gábor Roszik: „Probleme bei<br />

der Bestimmung der CO 2 -Emissionen bei der<br />

Herstellung und dem Einbau von Asphalt“ oder<br />

Xavier Carbonneau, der sogar gleich mit zwei<br />

Vorträgen vertreten war: „Untersuchung über<br />

die Lebensdauer von lärmminderndem und<br />

kalt hergestelltem Asphalt in Paris“ und „Erfahrungen<br />

mit gealterten Bitumen“.<br />

Dr. Breixo Gómez-Meijide<br />

3|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

9<br />

3|20<strong>22</strong>


10 Aktuell<br />

Bitumenversorgung<br />

Nynas stellt Bitumenverkauf ein<br />

Ab 1. Mai wird es bis auf Weiteres kein Nynas-Bitumen<br />

mehr geben. Das teilte das schwedische Unternehmen<br />

auf Anfrage mit. Auslöser für diese Entscheidung sei<br />

die schwierige Situation auf dem Rohölmarkt, bedingt<br />

durch den Ukrainekonflikt.<br />

In der derzeitigen Situation sieht sich Nynas<br />

gezwungen, den Verkauf von Bitumen an Kunden in<br />

Deutschland und den angrenzenden Märkten ab<br />

dem 1. Mai 20<strong>22</strong> einzustellen<br />

Für den Bitumenverkauf von Nynas gehen die Lichter aus. (Quelle: Nynas)<br />

n der derzeitigen Situation sieht sich Nynas gezwungen, den Ver-<br />

von Bitumen an Kunden in Deutschland und den angrenzen-<br />

„Ikauf<br />

den Märkten ab dem 1. Mai 20<strong>22</strong> einzustellen, was bis auf Weiteres gelten<br />

wird. Etwaige Änderungen dieser Entscheidung aufgrund der laufenden<br />

Arbeiten an der Versorgungslage werden den betroffenen Kunden direkt<br />

mitgeteilt.“ So lautet die offizielle Antwort der Nynas auf Nachfrage der<br />

„<strong>asphalt</strong>“.<br />

Bereits am 2. März hatte Nynas angekündigt, den Kauf von Rohstoffen<br />

russischer Herkunft zu stoppen und auch die Verkäufe an Kunden in<br />

Russland und Weißrussland einzustellen. Es würden Alternativen zu russischen<br />

Rohstoffen bestehen, und dieser Teil der Rohstoffversorgung<br />

solle weiter ausgebaut werden. Bo Askvik, Präsident und CEO von Nynas,<br />

äußerte sich seinerzeit: „Wie alle anderen hoffen auch wir bei Nynas auf<br />

ein baldiges Ende der russischen Invasion in der Ukraine, um die anhaltende<br />

humanitäre Katastrophe zu beenden. Die mitgeteilte Entscheidung<br />

wurde getroffen, obwohl der Export von Rohöl und Gas aus Russland<br />

derzeit nicht von Sanktionen betroffen ist.“<br />

Bereits Ende März wandte sich Rafael Renaudeau, Vizepräsident<br />

Bitumen bei Nynas, mit einem Schreiben an seine Kunden. Er verwies<br />

darin noch einmal auf den Umstand, dass das Unternehmen bereits<br />

angekündigt habe, sich in der Raffinerie in Hamburg nach dem Winterstillstand<br />

2021/20<strong>22</strong> auf Rohstoffe für die Produktion von naphthenischen<br />

Grundölen zu konzentrieren. „Seitdem haben die aktuelle<br />

Situation in der Ukraine und ihre tragischen menschlichen Folgen und<br />

Auswirkungen in ganz Europa Nynas dazu veranlasst, unsere eigenen<br />

Rohstofflieferungen aus Russland zu überdenken“, so Renaudeau. Infolgedessen<br />

sei das Unternehmen gezwungen, Bitumenverkäufe ab dem<br />

1. Mai einzustellen. •<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Social Media<br />

Zeppelin Rental wird ausgewählten Mitarbeitern<br />

das Handwerkszeug für eine professionelle<br />

Präsentation auf ihren persönlichen<br />

Profilen im Business-Netzwerk LinkedIn vermitteln.<br />

Das Herzstück des Corporate Influencer<br />

Programms stellte ein mehrstufiges<br />

Schulungskonzept dar. Knapp 20 Mitarbeiter<br />

haben in dem als Pilot aufgesetzten Projekt<br />

nun ihre ersten Schritte als Corporate Influencer<br />

gemacht.<br />

Baden-Württemberg<br />

Mehr als 250 neue Erhaltungsmaßnahmen<br />

sollen in Baden-Württemberg im Jahr 20<strong>22</strong><br />

auf den Weg gebracht werden. Das Investitionsvolumen<br />

für die Erhaltung des Straßennetzes<br />

im Land beträgt rd. 420 Mio. Euro. Der<br />

Bund stellt in diesem Jahr für die Erhaltung<br />

seiner Bundesstraßen in Baden-Württemberg<br />

voraussichtlich rd. 260 Mio. Euro zur<br />

Verfügung.<br />

Renault<br />

Nachdem 2020 das Geschäftsvolumen aufgrund<br />

der Corona-Krise rückläufig war, verzeichnet<br />

Renault Trucks mit insgesamt 51.460<br />

fakturierten Fahrzeugen (+25 %) einen deutlichen<br />

Anstieg des Geschäfts in einem dynamischen<br />

Markt. In Frankreich weist der Hersteller<br />

einen Marktanteil von 29,8 % auf – der<br />

beste Wert seit zehn Jahren.<br />

Schwarzmüller<br />

Die Schwarzmüller-Gruppe hat 2021 einen<br />

Umsatz von 409 Mio. Euro erzielt (+13 %). Die<br />

Zahl der produzierten Anhänger ist von<br />

8.800 im Jahr 2020 auf 9.962 gestiegen<br />

(+12 %). Das laufende Jahr hat Schwarzmüller<br />

mit einem Umsatz von 460 Millionen Euro<br />

budgetiert. Diese Prognose steht allerdings<br />

unter dem Vorbehalt der Entwicklung des<br />

Ukrainekonfliktes.<br />

Noch guter Januar<br />

Um 20 % ist der Umsatz des Bauhauptgewerbes<br />

im Januar 20<strong>22</strong> im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

gestiegen. Der Umsatz in den<br />

Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

erreichte ca. 5 Mrd. Euro. Die Umsätze in den<br />

Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

erreichten im Wohnungsbau 1,38 Mrd. Euro<br />

(+37,6 %), im Wirtschaftsbau 2,16 Mrd. Euro<br />

(+12 %) und im öffentlichen Bau 1,4 Mrd. Euro<br />

(+18,2 %).<br />

3|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

11<br />

Baden-Württemberg<br />

Verwertung von teerhaltigem<br />

Straßenaufbruch<br />

www.beschicker.rueko.de<br />

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, dass<br />

teerbelastetes Asphaltfräsgut künftig so gut wie möglich für eine Verwertung<br />

aufbereitet wird – am besten „vor der Haustür“. Die geschieht<br />

im Sinne des Koalitionsvertrages „Jetzt für morgen“, damit auch, so das<br />

Ministerium, vermeintlicher „Straßenabfall“ möglichst umweltgerecht und<br />

ohne Qualitätsverluste recycelt werden kann.<br />

Nach den Vorstellungen von Baden-Württembergs<br />

Verkehrsminister Winfried<br />

Hermann soll der Straßenbau noch nachhaltiger<br />

werden. „Wenn teerhaltige Asphaltbruchstücke<br />

mit wertvollen Mineralien auf Deponien<br />

landen oder zur thermischen Behandlung<br />

bis in die Niederlande transportiert werden, ist<br />

das weder nachhaltig noch sinnvoll“, so Hermann.<br />

Mit thermischen Behandlungsanlagen<br />

vor Ort in Baden-Württemberg ließe sich dies<br />

beispielsweise vermeiden, erklärte der Minister.<br />

Baden-Württemberg könne auf diese<br />

Weise bundesweit bei der Verwendung des<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong>es weiter eine Vorreiterrolle<br />

einnehmen.<br />

Auch im zuständigen Umweltministerium<br />

sah man die Angelegenheit positiv, denn die<br />

dabei gewonnenen Mineralstoffe sind teerfrei<br />

und ließen sich in neuem Asphaltmischgut<br />

oder an anderer Stelle im Straßenbau wieder<br />

einsetzen. Außerdem stelle diese Vorgehensweise<br />

eine ordentliche Entlastung für die<br />

zunehmend knappen Deponien dar. „So werden<br />

Rohstoffe geschont und CO 2 wird eingespart“,<br />

so Thekla Walter, Ministerin für Umwelt,<br />

Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg.<br />

Bislang muss Teeraufbruch zum Recycling<br />

noch in die Niederlande gefahren werden.<br />

Eine langfristige Lösung kann im Aufbau eigener<br />

thermischer Behandlungsanlagen in<br />

Baden-Württemberg liegen. Würden die<br />

gesamten, jährlich in Baden-Württemberg<br />

anfallenden 400.000 t teerhaltigen Aufbruchs<br />

vor Ort behandelt und wiederverwertet werden,<br />

könnte – je nach realisierbarem Gesamtwirkungsgrad<br />

einer Anlage – das Deponievolumen<br />

um bis zu 200.000 m³ pro Jahr entlastet<br />

werden.<br />

Das Ministerium für Verkehr und das Ministerium<br />

für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

erstellen derzeit gemeinsam ein<br />

Gesamtkonzept, um sicherzustellen, dass teerhaltiger<br />

Straßenaufbruch hochwertig und<br />

umweltverträglich verwertet wird. Der Aufbau<br />

der dafür erforderlichen Infrastruktur durch<br />

die Privatwirtschaft wird von beiden Ministerien<br />

ausdrücklich begrüßt. Verschiedene<br />

Unternehmen haben<br />

bereits Interesse an der<br />

Errichtung entsprechender<br />

Recyclinganlagen<br />

für teerhaltigen<br />

Straßenaufbruch gezeigt.<br />

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Immer nur 1 Anruf entfernt.<br />

Tel. 0800 0100 111 (0 ct/min)<br />

1-zigartiger Beschickerdienst<br />

1-heit aus Mensch und Maschine<br />

1 Ansprechpartner bundesweit<br />

RÜKO ist der Beschicker-Dienstleister<br />

in Ihrer Nähe. Unsere Asphalt-Beschicker<br />

werden mit geschultem Personal vermietet.<br />

Einfach besser einbauen.<br />

Insgesamt fallen rund<br />

400.000 Tonnen als<br />

gefährlich eingestufter<br />

teerhaltiger Straßenaufbruch<br />

pro Jahr in<br />

Baden-Württemberg an.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

RÜKO GmbH Baumaschinen · Daimlerstr. 20<br />

76316 Malsch · www.rueko.de<br />

3|20<strong>22</strong>


12 Aktuell<br />

TiefbauLive & RecyclingAktiv<br />

Technik zum Anfassen<br />

Vom 5. bis 7. Mai 20<strong>22</strong> findet die Doppelmesse<br />

TiefbauLive und RecyclingAktiv statt.<br />

Mit gleich drei neuen Demoformaten gehen<br />

die TiefbauLive und RecyclingAktiv an den<br />

Start. (Quelle: Messe Karlsruhe)<br />

Vom 5. bis 7. Mai 20<strong>22</strong> präsentieren rund 185 Aussteller<br />

auf der Doppelmesse TiefbauLive und RecyclingAktiv<br />

ihre neuesten Produkte. Die Freude über persönliche<br />

Begegnungen und das praxisnahe Kennenlernen von<br />

aktueller Maschinentechnik liegt in der Luft und auch<br />

das Messeteam sehnt dem Restart entgegen. Neben<br />

Bau- und Anbaugeräten bilden Materialtransport und<br />

-umschlag sowie Bauschuttrecycling die Knotenpunkte<br />

zwischen den beiden Branchen des Messeduos.<br />

Projektleiterin Olivia Hogenmüller sieht der Eröffnung der Messe<br />

freudig entgegen: „Frischer und mit mehr Neuerungen im Gepäck<br />

kommen wir zurück – ich freu mich darauf, dass wir unser klares Profil als<br />

praxisnahe Live-Demomesse mit den neuen Demoformaten nochmals<br />

schärfen konnten. Gerade eine Messe wie TiefbauLive und Recycling-<br />

Aktiv, die komplexe Maschinentechnik praxisnah demonstriert, lebt vom<br />

persönlichen Zusammentreffen der Branche und ermöglicht es unseren<br />

Besuchenden, Maschinen im Realbetrieb kennenzulernen und auf Basis<br />

der generierten Markttransparenz ihre Investitionsentscheidungen vorzubereiten<br />

oder gar vor Ort zu treffen.“<br />

Trotz Pandemie und Zweifach-Verschiebung zählt die Messe einige<br />

Neuzugänge wie Siebtechnik Tema, Cams M&R Maschinenhandel, Tibatek,<br />

Husqvarna oder Avant Tecno und kann gleichzeitig auf den Rückhalt<br />

der langjährigen Ausstellerschaft bauen. Insgesamt erwartet die Messe<br />

3|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

13<br />

Karlsruhe rund 185 Hersteller und Händler von Anlagen für alle Stufen<br />

der Behandlung, Verwertung und Wiederaufbereitung von werthaltigen<br />

Stoffen wie Bauschutt, Schrott und Metall sowie Altholz. Ebenso bietet<br />

sie das gesamte Spektrum an Maschinen des Tiefbaus, insbesondere des<br />

Kanal-, Straßen- und Wege- sowie Kompaktbaus.<br />

Neues Jahr – neue Demoformate<br />

Mit gleich drei neuen Demoformaten gehen die TiefbauLive und RecyclingAktiv<br />

an den Start. In der neuen Anbaugeräte-Arena können in drei<br />

thematischen Vorführungen pro Tag in einer actionreich inszenierten<br />

Show die Vielseitigkeit des Werkzeugträgers beim Einsatz von Abbruch-,<br />

Recycling- oder Bodenaufbereitungsarbeiten bestaunen und dabei das<br />

perfekte Gerät für mehr Produktivität im eigenen Betrieb finden. Neben<br />

Baumaschinen und Baufahrzeugen stehen Werkzeuge wie Schaufelseparatoren,<br />

Abbruchhämmer oder Anbauverdichter im Fokus. Sie<br />

demonstrieren in realitätsnahen Bauprozessen eindrucksvoll ihr Können.<br />

Die fulminante Show-Kulisse wird durch Fachberater, die zu den Merkmalen<br />

und Anwendungsgebieten des Anbaugeräts informieren, inhaltlich<br />

optimal abgerundet. Verstärkt nachgefragt werden auch die Themen<br />

Spezialtiefbau sowie E-Mobilität. Diese erhalten durch die neuen Musterbaustellen<br />

Spezialtiefbau sowie Elektromobilität im Kompakt- und<br />

GaLaBau eine eigene Demonstrationsfläche.<br />

Wir möchten unseren<br />

Besuchenden Lösungen aufzeigen<br />

und Impulse an die Hand geben für<br />

die Herausforderung einer zuneh -<br />

m end digitalisierten, automatisierten<br />

und vernetzten Baustelle.<br />

TiefbauLive und RecyclingAktiv<br />

im Überblick<br />

Zeitraum: 5. bis 7. Mai 20<strong>22</strong><br />

Öffnungszeiten: 5.–6. Mai: 9:00–17:00 Uhr<br />

7. Mai: 9:00–16:00 Uhr<br />

Ort:<br />

Messe Karlsruhe (90 % im Freigelände<br />

+ angrenzender Hallenbereich)<br />

Unterstützender Verband aus dem Tiefbau: VDBUM<br />

Tickets und Anmeldungen<br />

zum Rundgang unter:<br />

Überschlag in die Praxis<br />

„Unser Messekonzept hat den Anspruch, immer am Puls der Zeit zu sein.<br />

Wir möchten unseren Besuchenden Lösungen aufzeigen und Impulse<br />

an die Hand geben für die Herausforderung einer zunehmend digitalisierten,<br />

automatisierten und vernetzten Baustelle. So wird im Rahmen<br />

der Besucherrundgänge den Themen Digitalisierung und Telematik eine<br />

besondere Bedeutung zukommen und es werden gezielt Anbieter angesteuert,<br />

die praxisnahe Lösungen aufzeigen“, erklärt Hogenmüller. •<br />

Rund 185 Aussteller<br />

präsentieren auf der<br />

Doppelmesse TiefbauLive<br />

und RecyclingAktiv ihre<br />

neuesten Produkte.<br />

3|20<strong>22</strong>


14 Aktuell<br />

Top-Job-Award<br />

Storz erneut ausgezeichnet<br />

Storz hat es erneut in die Spitzengruppe mittelständischer<br />

Arbeitgeber in Deutschland geschafft. Das<br />

Tuttlinger Familienunternehmen mit seinen Geschäftsbereichen<br />

Storz Verkehrswegebau und Storz Baustoffe<br />

sowie der Schöppler GmbH wurde nun zum zweiten<br />

Mal mit dem Top-Job-Award ausgezeichnet. Basis für<br />

die Auszeichnung ist ein von der Universität St. Gallen<br />

entwickeltes wissenschaftliches Auswertungsverfahren.<br />

Große Freude bei Storz über die erneute Auszeichnung mit dem Top-Job-Award:<br />

Susanne Gräfin Kesselstatt und Georg Graf Kesselstatt, beide geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Unternehmensgruppe. (Quelle: Storz)<br />

Mittels einer anonymen Umfrage unter den 800 Mitarbeitern wurden<br />

unternehmensrelevante Aspekte wie Mitarbeiterzufriedenheit,<br />

Mitarbeiterentwicklung, Familienorientierung, Führung, Motivation<br />

und Dynamik sowie Kultur und Kommunikation analysiert und bewertet.<br />

„Wir haben es nun zum zweiten Mal geschafft, diese Auszeichnung mit<br />

einem sehr guten Ergebnis zu erhalten“, sagt Georg Graf Kesselstatt,<br />

geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. „Dies ist außerordentlich<br />

erfreulich, denn man muss sie sich verdienen.“ Die der Auszeichnung<br />

mit dem Top-Job-Award im Jahre 2019 vorausgegangene<br />

Analyse habe man ausgewertet und daraus resultierende Vorschläge auf<br />

das Unternehmen adaptiert und umgesetzt. Graf Kesselstatt: „Top Job<br />

verstehen wir als Optimierungsprozess unter Einbezug der Belegschaft.<br />

Damit ist Storz auf die Zukunft sehr gut vorbereitet.“<br />

Die Zahl der Ausbildungsberufe, die Storz jungen Menschen anbietet,<br />

ist auf zwölf gestiegen. Sie reichen von den „Klassikern“ wie Straßenbauer<br />

und Baugeräteführer bis zur Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik<br />

und zum Bauingenieur, vom Baustoffprüfer und Mechatroniker für<br />

Land- und Baumaschinen oder für Kfz über den Industrie- und den Informatikkaufmann<br />

bis hin zum Garten- und Landschaftsbauer. Graf Kesselstatt:<br />

„Storz bietet Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen<br />

aller Schulformen. Das Unternehmen gibt u. a. die Möglichkeit, in einem<br />

dualen Studiengang sowohl einen praktischen Beruf als auch eine<br />

akademische Ausbildung zu kombinieren. Partnerschaften mit Schulen<br />

und Hochschulen sorgen für Information und Kontakte mit jungen<br />

Menschen.“<br />

Überhaupt lege man großen Wert auf die Fort- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter. „Wir haben unsere diesbezüglichen Angebote in der<br />

Storz-Akademie zusammengefasst“, erläutert Graf Kesselstatt. „Die Akademie<br />

bildet die Plattform für die jährlichen Tagungen unserer Poliere,<br />

Ingenieure und Jungbauleiter. Auch der Nachwuchstag für die Gesellen<br />

wird von ihr betreut. Sie bietet aber auch umfangreiche Weiterbildungen<br />

an, von der Führungskräfteentwicklung übers Zeitmanagement-Seminar<br />

bis zum Drohnen-Flug-Kurs für Vermesser. Wir orientieren uns dabei an<br />

den Berufszielen und an den persönlichen Stärken eines jeden Einzelnen.“<br />

Die jeweils individuelle berufliche Situation und Entwicklung werde<br />

in den jährlichen Mitarbeitergesprächen thematisiert.<br />

„Der erneut errungene Top-Job-Award mit seinen Analysen innerhalb<br />

des Unternehmens zeige deutlich, dass Storz auf dem richtigen Weg ist“,<br />

resümiert Susanne Gräfin Kesselstatt, Geschäftsführende Gesellschafterin:<br />

„Unsere Storzianerinnen und Storzianer identifizieren sich überdurchschnittlich<br />

hoch mit unserem Unternehmen, was sich in einer langen<br />

Firmentreue und Spitzenleistungen widerspiegelt. Dies geht nur mit<br />

motivierten und engagierten Mitarbeitern. Und es geht auch nur in einer<br />

Unternehmenskultur, die in hohem Maße von Vertrauen, Teamgeist und<br />

Stolz geprägt ist.“<br />

•<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 2/<strong>22</strong><br />

1. Seite 54<br />

HPA setzt auf<br />

grünen Asphalt<br />

2. Seite 11<br />

Blinto expandiert nach<br />

Deutschland<br />

3. Seite 16<br />

Das fachgerechte<br />

Schließen von<br />

Entnahmestellen<br />

4. Seite 13<br />

Infratech nominiert<br />

BASF<br />

5. Seite 60<br />

Neuer Tieflader<br />

im Programm<br />

3|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

15<br />

IHRE PARTNER.<br />

Herstellung von<br />

Sekundärsplit<br />

mit Ausbau<strong>asphalt</strong>.<br />

Bernhard Kunz hat sich über längere Zeit national wie<br />

auch international intensiv mit der Aufbereitung von<br />

Altbelag befasst. Seit 2018 sind die GIPO- Brechanlagen<br />

im Einsatz und schaffen revolutionäre Arbeit.<br />

Die kostbaren Splitte können so wieder aus dem Altbelag<br />

gewonnen werden und gelangen in den Kreislauf<br />

zurück. Mit dieser Anlagentechnik ermöglichen<br />

wir neue Perspektiven.<br />

Pius Imholz, Verkauf, GIPO AG<br />

Bernhard Kunz, Geschäftsführer,<br />

BHZ Baustoff Verwaltungs AG<br />

www.gipo.ch<br />

T +41 41 874 81 10<br />

3|20<strong>22</strong>


16 Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

Arbeitsplatzgrenzwert<br />

Nachweis zur Änderung<br />

der Exposition von<br />

Dämpfen und Aerosolen<br />

aus Bitumen beim Einbau<br />

von Walz<strong>asphalt</strong><br />

Damit hohe Belastungen<br />

des Einbau personals<br />

zukünftig vermieden oder<br />

deutlich reduziert werden<br />

können, bedarf es eines<br />

ergänzenden Messverfahrens<br />

zu den von den<br />

Unfallversicherungsträgern<br />

durchgeführten Messungen.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Um Emissionsspitzen detektieren<br />

und darauf aufbauend verfahrens-<br />

und/oder verhaltenstechnisch<br />

erforderliche Maßnahmen<br />

ableiten und damit hohe Belastungen<br />

des Einbaupersonals<br />

zukünftig vermeiden oder zumindest<br />

deutlich reduzieren zu können,<br />

bedarf es eines ergänzenden<br />

Messverfahrens zu den von den<br />

messtechnischen Diensten im<br />

Messsystem Gefährdungsermittlung<br />

der Unfallversicherungsträger<br />

durchgeführten Messungen.<br />

Mit Hilfe eines Pilotversuches<br />

konnten erste Erkenntnisse über<br />

die Durchführbarkeit der Einbaubegleitung<br />

mit einem Photoionisationsdetektor<br />

gewonnen<br />

werden. Es wird vorgeschlagen,<br />

dieses Messverfahren begleitend<br />

zu dem der Berufsgenossenschaft<br />

einzusetzen und außerdem im<br />

Rahmen einer Einjahresstudie zu<br />

eruieren, inwieweit Fertigerfahrer<br />

und Bohlenbediener mit Hilfe der<br />

am Mann getragenen Messgeräte<br />

ihre momentane Arbeitsposition<br />

gezielt verändern und somit eigenständig<br />

die personenwirksamen<br />

Emissionen mindern können.<br />

Von Dr.-Ing. Ronald Utterodt<br />

3|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

17<br />

Wie in [3] und [4] ausgeführt, ist die Stärke der Bitumenexpositionen<br />

abhängig vom Anteil der flüchtigen<br />

organischen Verbindungen im Asphaltmischgut,<br />

von dessen Liefer- und Einbautemperatur, der Größe der<br />

mit der Luft in Berührung stehenden Oberfläche des<br />

Asphaltmischgutes bzw. der eingebauten Asphaltlage/-schicht<br />

sowie vom Wetter. Allein mit dem Einsatz von<br />

Fertigern mit den aktuell auf dem Markt verfügbaren<br />

Absaugvorrichtungen und dem Einbau temperaturreduzierter<br />

Asphalte werden sich die Bitumenemissionen<br />

nicht zwingend auf das Niveau des neuen Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

senken lassen, weil auch die Art und Weise,<br />

wie eingebaut wird, nach [2] zu unterschiedlichen Emissionsprofilen<br />

führt.<br />

Die von den messtechnischen Diensten im Messsystem<br />

Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger<br />

durchgeführten Messungen laufen über einen<br />

Zeitraum von zwei bis x Stunden während der Exposition.<br />

Nach der sich anschließenden labortechnischen Behandlung<br />

der gewonnenen Probe und der daran durchgeführten<br />

Infrarotspektroskopie wird ein messdauerbezogener<br />

Mittelwert der Gesamtexposition gebildet.<br />

Um Emissionsspitzen detektieren und darauf aufbauend<br />

verfahrens- und/oder verhaltenstechnisch erforderliche<br />

Maßnahmen ableiten und damit hohe Belastungen<br />

des Einbaupersonals zukünftig vermeiden oder zumindest<br />

deutlich reduzieren zu können, bedarf es nach Auffassung<br />

des Verfassers dieses Berichtes eines ergänzenden<br />

Messverfahrens. Mit Hilfe eines Pilotversuches sollten<br />

erste Erkenntnisse über die Durchführbarkeit der Einbaubegleitung<br />

mit einem derartigen Messverfahren gewonnen<br />

werden.<br />

Erläuterungen zum Messverfahren<br />

und Angaben zum Messgerät<br />

Die genaue Zusammensetzung des aus einigen Zehntausend<br />

verschiedenen chemischen Verbindungen bestehenden<br />

Bitumens ist unbekannt und variiert dazu je nach<br />

Provenienz. Da die Verdampfungsgeschwindigkeit chemischer<br />

Verbindungen von ihrem Siedepunkt und ihrer<br />

Verdampfungswärme abhängt, lässt sich durch die Messung<br />

einer Stoffklasse nicht zwingend sicher auf die<br />

Anteile anderer Substanzen schließen, weshalb ein Messsystem<br />

benötigt wird, das ein Summensignal liefert [1].<br />

Abb. 1: Photoionisationsdetektor<br />

Dräger X-am 8000 [6]<br />

(Quelle: Dräger)<br />

Abb. 3: Verlauf der auf der Baustelle in Stade mit dem Photoionisationsdetektor Dräger X-am 8000 im Zeitraum zwischen 13:43 und 14:45 Uhr erfassten Messwerte<br />

(Quelle: Utterodt)<br />

3|20<strong>22</strong>


18<br />

Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

Angaben zur messtechnisch<br />

begleiteten Baustelle<br />

Anfang Juni 2021 wurde durch das Bauunternehmen<br />

F. Winkler in einem Abschnitt der Joker Straße in<br />

Stade auf einer Breite von 3,50 m eine 4 cm dicke Asphaltdeckschicht<br />

aus einem SMA 11 S mit einem Bindemittel<br />

25/55-55 A eingebaut (s. Abb. 2). Die Unterlage war angesprüht<br />

und die Emulsion vor dem Überbauen vollständig<br />

gebrochen.<br />

Am Tag des Einbaus ergab sich die Möglichkeit, nach<br />

13:00 Uhr die vom Leiter des AA 7.4 „Bautechnologie“ der<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(FGSV) freundlicherweise zur Verfügung gestellte Baustelle<br />

für die Durchführung der Messungen zu betreten.<br />

Aufgrund der städtischen Bebauung herrschten diffuse<br />

Windverhältnisse mit ständig wechselndem, leichtem<br />

Wind bei trockenem, sonnigem Wetter, leichter Bewölkung<br />

und einer Lufttemperatur von 24 °C.<br />

Messergebnisse und deren Interpretation<br />

Um feststellen zu können, wie das Messgerät auf sich<br />

ändernde Konzentrationen der im Bitumen enthaltenen<br />

flüchtigen organischen Verbindungen reagiert, wurde es<br />

vor und während des Einbaus von den die Messungen<br />

ausführenden Personen langsam im nahen Umfeld des<br />

Fertigers bewegt. Die dabei erfassten Werte werden in<br />

der Abb. 3 wiedergegeben, auf die in der Folge Bezug<br />

genommen wird.<br />

Abb. 2: In Stade zu überbauende<br />

Asphaltbinderschicht<br />

im Bereich der Jorker Straße<br />

vor der Einmündung der<br />

Estebrügger Straße (Quelle:<br />

Utterodt)<br />

Dafür bietet sich das Prinzip der Photoionisation an,<br />

bei der die in der Umgebungsluft enthaltenen Stoffe mit<br />

einer im Messgerät installierten UV-Lampe ionisiert und<br />

in ihre positiv und negativ geladenen Bestandteile aufgespalten<br />

werden, wodurch im elektrischen Feld der Messkammer<br />

ein Stromfluss entsteht, der auf dem Display des<br />

Gerätes als Konzentration angezeigt wird. Aufgrund ihres<br />

deutlich höheren Ionisierungspotenzials werden die üblichen<br />

Bestandteile der Luft dabei nicht ionisiert. Zur Kalibrierung<br />

wird überwiegend Isobuten C 4 H 8 eingesetzt.<br />

Mit einem Photoionisationsdetektor (PID) kann die<br />

Konzentration immer nur für einen bekannten Stoff<br />

ermittelt werden. Es ist nicht möglich, einen anderen Stoff<br />

zu identifizieren. Messwerte für unbekannte Stoffe können<br />

zwar verglichen, aber deren Höhe kann nicht<br />

bestimmt werden. Die Summe aller ionisierbaren Luftbestandteile<br />

wird kontinuierlich angezeigt.<br />

Für die hier referierte Untersuchung wurde das in der<br />

Abbildung 1 abgebildete Mehrgasmessgerät eingesetzt,<br />

das für den Einsatz in einem Temperaturbereich zwischen<br />

-20 und +50 °C geeignet ist. Die Daten werden fortlaufend<br />

gespeichert. Über ein optionales Bluetooth-Modul können<br />

die momentan erfassten Messwerte automatisch in<br />

die CSE Connect App für Android und iOS übermittelt<br />

werden [5].<br />

Abb. 4: Messung mit dem Photoionisationsdetektor im<br />

Bereich des Fertigerkübels (Quelle: Utterodt)<br />

3|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

19<br />

Um 13:44 Uhr wurde nach dem Umsetzen des Asphaltfertigers<br />

zum hier referierten Bauabschnitt und vor einer<br />

erneuten Befüllung des Materialbunkers an dessen Vorderseite<br />

ein Wert von 0,32 ppm registriert (Pos. 1 u. Abb. 4).<br />

Das Messgerät war auf Isobuten kalibriert, was aber nicht<br />

bedeutet, dass es sich bei dem gemessenen Wert ausschließlich<br />

um C 4 H 8 handelt: das vorhandene Stoffgemisch<br />

führte zu dieser Anzeige. Diesen Wert kann man<br />

mit den Messergebnissen an anderen Messstellen und zu<br />

anderen Messzeiten vergleichen und damit den Einfluss<br />

von Emissionstreibern detektieren.<br />

Bis 14:02 Uhr wurden im näheren Umfeld des Fertigers<br />

sehr geringe Konzentrationen flüchtiger organischer Verbindungen<br />

ermittelt (Abschnitt I). Vor der in diesem<br />

Abschnitt der Baustelle zu erwartenden Erstbefüllung des<br />

Fertigers wurde eine Messung im eingesprühten, leeren<br />

Schneckenraum durchgeführt (Pos. 2 u. Abb. 5). Im<br />

Bereich des beheizten Seitenschildes der Bohle stiegen<br />

die Messwerte sprunghaft auf 0,86 ppm an und lagen<br />

überraschenderweise auf dem Niveau der im Bereich des<br />

linken Bedienstandes der Bohle während des Einbaus und<br />

unmittelbar hinter der Bohle auf der eingebauten<br />

Asphaltdeckschicht durchgeführten Messungen (vgl.<br />

Der Pilotversuch stützt die Annahme,<br />

dass mit Hilfe eines Photoionisationsdetektors<br />

Erkenntnisse in situ gewonnen<br />

werden können.<br />

Pos. 5 u. 6). Das Messergebnis verdeutlicht sehr anschaulich<br />

die Möglichkeit von Fehlinterpretationen durch aus<br />

dem Trennmittel stammende Emissionen.<br />

Zwischen 14:05 und 14:14 Uhr hielt sich die messende<br />

Person bis zur ersten Versorgung des Fertigers mit<br />

Asphaltmischgut am rechten Rand des Einbaufeldes auf<br />

(Abschn. II). Im Zuge der sich anschließenden Materialübergabe<br />

wurden Messungen im Bereich des linken<br />

Schneckenraumes während dessen Beschickung mit<br />

Asphaltmischgut durchgeführt und ein Maximalwert von<br />

0,40 ppm ermittelt (Pos. 3 u. Abb. 6).<br />

Während im Bereich des rechten Bohlenbedienstandes<br />

nach dem nun beginnenden Einbau ein Maximalwert<br />

von 0,54 ppm ermittelt wurde, lag dieser auf der linken<br />

Einbauseite mit 0,90 ppm auf einem höheren Niveau (vgl.<br />

Pos. 4 u. 5 sowie Abbn. 7 u. 8).<br />

Abb. 5: Messung im Bereich des eingesprühten Schneckenraumes des Asphaltfertigers vor<br />

dessen Beschickung mit Asphaltmischgut (Quelle: Utterodt)<br />

3|20<strong>22</strong>


20<br />

Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

Abb. 6: Messung im Bereich des linken Schneckenraumes während<br />

dessen Beschickung mit Asphaltmischgut (Quelle: Utterodt)<br />

Abb. 7: Messung im Bereich des rechten Bedienstandes der<br />

Bohle während des Einbaus (Quelle: Utterodt)<br />

NACHWEIS DER QUELLEN<br />

Nach einem Seitenwechsel über die Trittbleche der<br />

Bohle (Abschn. III) wurden gegen 14:<strong>22</strong> Uhr Messungen<br />

hinter der Bohle auf der eingebauten Asphaltdeckschicht<br />

vorgenommen und ein Maximalwert von 0,87 ppm ermittelt<br />

(Pos. 6 u. Abb. 9).<br />

Nach einer weiteren Verweildauer der messenden Person<br />

am rechten Rand des Einbaufeldes (Abschn. IV) bis<br />

zur nächsten Übergabe des Asphaltmischgutes an den<br />

Fertiger um 14:35 Uhr erfolgte der Aufstieg mit dem Messgerät<br />

zum Fertigerbedienstand. Die während der um<br />

14:37 Uhr noch nicht abgeschlossene Beschickung etwas<br />

[1] Beginn, U.: E-Mail-Korrespondenz zwischen Hr. Prof. Dr. rer. nat. habil. Uwe Beginn (Universität<br />

Osnabrück, Institut für Chemie Neuer Materialien, Organische Materialchemie) und dem<br />

Autor zu Fragen der chemischen Verbindungen in Bitumen; 06.05.2021<br />

[2] Taylor, R.; Hanumanthgari, R.; D’Melo, D. et al.: Shell Bitumen FreshAir. Technischer Leitfaden,<br />

April 2020, 28 S.; https://www.shell.de/geschaefts-und-privatkunden/shell-bitumen.html<br />

[3] Utterodt, R.: Zur Ermittlung und Bewertung der Bitumenexposition beim Einbau von Walz<strong>asphalt</strong>.<br />

Teil 1. Asphalt 55 (2020) 7, 14 – 21<br />

[4] Utterodt, R.: Zur Ermittlung und Bewertung der Bitumenexposition beim Einbau von Walz<strong>asphalt</strong>.<br />

Teil 2. Asphalt 55 (2020) 8, 14 – 21<br />

[5] https://www.draeger.com/de_de/Products/X-am-8000; 27.08.2021, 17:36 Uhr<br />

[6] https://www.draeger.com/Products/Content/x-am-8000-pi-91<strong>03</strong>261-de-master.pdf;<br />

15.02.20<strong>22</strong>, 19:25 Uhr<br />

außerhalb der Frontscheibe links neben dem Fertigerfahrer<br />

registrierten Messwerte stiegen sprunghaft bis<br />

2,14 ppm an (Pos. 7). Nach dem Verweilen auf dem Fertigerbedienstand<br />

im geschützten Bereich hinter der Frontscheibe<br />

(Abschn. V) stieg die messende Person zum rechten<br />

Bohlenbedienstand ab und führte dort um 14:42 Uhr<br />

eine letzte gezielte Messung durch, anhand derer<br />

1,<strong>03</strong> ppm ermittelt wurden (Pos. 8). Die Messungen wurden<br />

um 14:45 Uhr beendet.<br />

Schlussfolgerungen und Empfehlungen<br />

zur weiteren Vorgehensweise<br />

Die aufgrund der geringen Anzahl der Messwerte nicht<br />

wissenschaftlich abgesicherten Ergebnisse des Pilotversuches<br />

stützen dennoch die Annahme, dass mit Hilfe eines<br />

Photoionisationsdetektors Erkenntnisse in situ gewonnen<br />

werden können, welche Einflussgrößen Änderungen der<br />

Exposition von Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen<br />

beim Einbau von Walz<strong>asphalt</strong> verursachen. Da nach einer<br />

Kalibrierung mit bekannten Dämpfen das Summensignal<br />

auch quantitativ ausgewertet werden kann, sollte dieses<br />

Messverfahren deshalb begleitend zu dem Messverfahren<br />

der Berufsgenossenschaft eingesetzt werden. In diesem<br />

Zusammenhang wird angeregt, die betreffenden Straßenfertiger<br />

vor den jeweiligen Messkampagnen mit einer<br />

Wetterstation und einem Thermoscanner auszurüsten.<br />

Außerdem wird empfohlen, im Rahmen einer Einjahresstudie<br />

(20<strong>22</strong>) die Fertigerfahrer und Bohlenbediener<br />

ausgewählter Einbaumannschaften mit derartigen Mess-<br />

3|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt: Expositionsmessung<br />

21<br />

AUTOR<br />

Dr.-Ing. Ronald Utterodt<br />

ronald.utterodt@ewetel.net<br />

Mitglied der Steuerungsgruppe<br />

der KoA-Bit-<br />

Interessengemeinschaft<br />

„Industriemessungen“<br />

(Leitung: RA M. Bokies, LL.M.;<br />

DAV)<br />

Mitglied des AA 7.4 „Bautechnologie“<br />

der FGSV (Leitung:<br />

Dipl.-Ing. L. Keller)<br />

Abb. 8: Messung im Bereich des linken Bohlenbedienstandes<br />

während des Einbaus (Quelle: Utterodt)<br />

Abb. 9: Messung auf der eingebauten Asphaltdeckschicht<br />

hinter der Bohle (Quelle: Utterodt)<br />

geräten auszurüsten, um zu eruieren, inwieweit die<br />

betreffenden Mitarbeiter mit Hilfe der am Mann tragbaren<br />

Messtechnik ihre momentane Arbeitsposition gezielt<br />

verändern und somit eigenständig die personenwirksamen<br />

Emissionen mindern können. Beispielsweise könnte<br />

der Fertigerfahrer im Alarmfall (farbige LEDs, Vibration<br />

oder Hupe mit 100 dB(A) im Abstand von 30 cm [6]) eine<br />

seitlich auskragende Arbeitsposition aufgeben. Es wäre<br />

zu begrüßen, wenn sich die im Koordinierungsausschuss<br />

Bitumen im Walz- und Guss<strong>asphalt</strong>bau (KoA-Bit) vereinten<br />

Verbände entschließen könnten, die Studie gemeinschaftlich<br />

zu organisieren und zu finanzieren.<br />

Danksagung<br />

Besonderer Dank gilt den Herren Hellmann und Bleckert<br />

der Dräger Safety AG, die sich freundlicherweise bereiterklärt<br />

haben, für die Probemessungen kostenlos ein PID<br />

vom Typ Dräger X-am 8000 zur Verfügung zu stellen.<br />

Für die Genehmigung der Messungen und die örtliche<br />

Unterstützung sei den Herren Dipl.-Ing. Keller (Geschäftsführer),<br />

Bormann, B. Eng., MBA (Leitung Straßen- und<br />

Tiefbau Bremen), Dipl.-Ing. Sieger (Asphaltbauleitung)<br />

sowie Keller (Einbaumeister) der F. Winkler GmbH &<br />

Co. KG Bauunternehmen herzlich gedankt. •<br />

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3|20<strong>22</strong>


<strong>22</strong> Intern<br />

Im Gespräch<br />

Grüne Themen ganz<br />

oben auf der Liste<br />

Das DAV/DAI-Asphaltseminar in Willingen stand im Zeichen dramatischer<br />

Entwicklungen für die Asphaltbranche. Neben den politischen<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat das Seminar vor allem<br />

die technischen Herausforderungen der Branche widergespiegelt. Wir<br />

sprachen mit DAV-Geschäftsführer André Täube über das schwierige<br />

Umfeld, in dem sich die Asphaltbranche derzeit bewegt.<br />

Täube: „Die Asphaltindustrie ist bereits<br />

heute eine grüne Industrie.“ (Quelle: DAV)<br />

<strong>asphalt</strong>: Wie zufrieden waren Sie mit dem DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

20<strong>22</strong>?<br />

Täube: Um es in einem Satz zu sagen: Es tat gut, die Kolleginnen und<br />

Kollegen endlich mal wieder zu treffen. Das zeigt auch das Feedback, das<br />

wir im Verband von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen bekommen<br />

haben. Die Branche war froh, sich wieder in einem solchen Rahmen in<br />

Präsenz austauschen zu können.<br />

Ziel der Gütesicherung<br />

soll es sein<br />

Vertrauen zu schaffen.<br />

Welche Anstrengungen unternimmt die Asphaltindustrie, um ein<br />

Stück grüner zu werden?<br />

Die Asphaltindustrie ist bereits heute eine grüne Industrie. Ressourcenschonung<br />

und Emissionsreduzierung stehen schon seit Jahren ganz<br />

oben auf unserer Prioritätenliste. Fest steht aber auch, dass wir trotz aller<br />

Erfolge noch mehr tun können und auch müssen. Der Baustoff Asphalt<br />

gibt uns den nötigen Spielraum dazu.<br />

Energietechnische Optimierungen sind sicher ein grundlegender<br />

Baustein, um die Asphaltindustrie ein Stück grüner zu gestalten. In dem<br />

Vortrag von Dr. Anett Schröter, Leiterin der Arbeitsgruppe „Maschinen<br />

und Umwelt“ im DAV, wurde auf dem DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

dann auch aufgezeigt, wie die<br />

Anstrengungen unserer Industrie durch Fördermaßnahmen<br />

unterstützt werden können. Beispielsweise<br />

durch das Programm „Energie- und Ressourceneffizienz<br />

in der Wirtschaft“, bei dem investive Maßnahmen<br />

zur energetischen und ressourcenorientierten<br />

Optimierung von industriellen und gewerblichen<br />

Anlagen und Prozessen gefördert werden. Außerdem<br />

werden die Unternehmen unterstützt, die Wärme und Kälte aus<br />

erneuerbaren Energien und Abwärme für gewerbliche Prozesse in Unternehmen<br />

nutzen. Konkrete maschinentechnische Ansatzpunkte zur Minderung<br />

von Emissionen sind sicher auch in diesem Zusammenhang zu<br />

sehen und wurden im Vortrag eines Asphaltmischanlagenbauers aufgezeigt.<br />

Aber auch Themen wie der Einsatz von Rejuvenatoren zur Steigerung<br />

des Wiederverwendungspotenzials von Asphaltgranulat sind sicher<br />

in diesem Zusammenhang zu sehen. Allerdings stehen bei jeder Weiterentwicklung<br />

auch neue technische Herausforderungen an. Aber das<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar hat gezeigt, dass die Branche – und mit ihr der<br />

Deutsche Asphaltverband – diese Herausforderungen annimmt.<br />

Von welchen technischen Herausforderungen sprechen wir hier?<br />

Vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit und des Umwelt- und Klimaschutzes<br />

sind wir gefordert. Umweltproduktdeklaration, Wiederverwendung<br />

oder auch Emissionsreduzierung sind hier die Stichworte. Aber für<br />

alles gilt, dass die Asphaltbranche eine passende Lösung hat. Wir müssen<br />

sie teilweise nur noch etwas genauer herausarbeiten und dann auch<br />

öffentlich kommunizieren.<br />

Ein gutes Beispiel ist für mich hier die Wiederverwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong>.<br />

Zwar liegen uns mit den ZTV Asphalt-StB in Verbindung mit<br />

den TL Asphalt-StB, den TL AG-StB sowie dem M WA etablierte und<br />

bewährte Technische Regelwerke für die Wiederverwendung von<br />

Asphalt vor, die sich aktuell auch in der Überarbeitung befinden, aber<br />

dennoch muss diesem Verfahren weiter Vorschub geleistet werden bzw.<br />

muss die Akzeptanz auf Auftraggeberseite weiter erhöht werden.<br />

Wie möchte der Deutsche Asphaltverband das erreichen?<br />

Um die Wiederverwendung zu fördern und transparenter zu machen,<br />

ihr Ansehen zu verbessern und die Vorgehensweisen auf hohem Niveau<br />

zu vereinheitlichen, wurde im Präsidium des DAV<br />

der Beschluss gefasst, ein System zur Gütesicherung<br />

der Lagerung und Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

zu erarbeiten und in Form einer freiwilligen<br />

Gütesicherung zu institutionalisieren. Die Arbeitsgruppe<br />

Asphalttechnik innerhalb des Verbandes<br />

wurde deshalb beauftragt, für die dafür aufzustellenden<br />

Güterichtlinien technische Regelungen und<br />

Vorgaben zu erarbeiten. Hierzu wurde eine Bearbeitergruppe<br />

als Untergruppe der Arbeitsgruppe Asphalttechnik<br />

gegründet.<br />

Ziel dieser Gütesicherung soll es sein, durch die Dokumentation,<br />

unabhängige Überwachung und Zertifizierung des Asphaltgranulatmanagements<br />

der einzelnen Asphaltmischwerke Vertrauen zu schaffen.<br />

Dabei umfasst das Asphaltgranulatmanagement im Sinne dieser RAL-Gütesicherung<br />

die Bereiche Anlieferung, Aufbereitung, Lagerung, Prüfung<br />

und Klassifizierung des Ausbau<strong>asphalt</strong>s/Asphaltgranulats, aber auch die<br />

Organisation und Schulung des Personals sowie prozessbegleitende<br />

Maßnahmen spielen eine Rolle.<br />

Für die konkrete Umsetzung soll zunächst eine entsprechende Gütegemeinschaft<br />

in Form eines eigenständigen e.V. gegründet werden. Sie<br />

3|20<strong>22</strong>


Intern<br />

23<br />

soll dann dem einzelnen Asphaltmischwerk oder dem Lagerplatz auf<br />

Antrag das Recht verleihen, das Gütezeichen zu führen.<br />

Was ist aktuell Stand der Dinge bei der RAL-Gütesicherung „Aufbereitung<br />

und Lagerung von Ausbau<strong>asphalt</strong>“?<br />

Die Formulare für die Erstinspektion und die Regelüberwachung sind<br />

fertig formuliert und ausgestaltet. Die Konzeption der Gütegemeinschaft<br />

ist auch nahezu fertiggestellt, hier sind lediglich noch einige Details zu<br />

klären. Man kann also zusammenfassend sagen, das ganze System befindet<br />

sich auf der Zielgeraden und wird in absehbarer Zeit seine Arbeit<br />

aufnehmen.<br />

Welche weiteren Schritte unternimmt der Verband hinsichtlich des<br />

Themas Nachhaltigkeit?<br />

Es wurde eine Ad-hoc-Gruppe rund um die Thematik Environmental<br />

Product Declaration (EPD) gegründet. Ziel der Gruppe ist<br />

es, einheitliche Regeln, die nach Möglichkeit bundesweit<br />

Anwendung finden sollen, für die Erstellung<br />

von Umweltproduktdeklarationen für Asphalt<br />

zu erarbeiten. Um sich Anregungen zu holen,<br />

hat zu Anfang ein Erfahrungsaustausch mit<br />

norwegischen Kollegen stattgefunden,<br />

denn dort gehört die Erstellung von EPDs<br />

und Wertung dieser im Rahmen der Auftragsvergabe<br />

schon zum Tagesgeschäft,<br />

ebenso wie in den Niederlanden. Um die<br />

Erarbeitung dieser neuen Regeln zu koordinieren<br />

und Akzeptanz bei der öffentlichen<br />

Auftraggeberseite zu erzeugen,<br />

erfolgte zudem Austausch mit der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt) sowie der Deutschen<br />

Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)<br />

und dem Institut Bauen und Umwelt e. V. Neben den<br />

aufzustellenden Regelungen sollen auch Hilfestellungen für<br />

die Mitgliedsunternehmen des Verbandes hinsichtlich der Erstellung von<br />

EPDs entwickelt werden, ob in Form von Mustervorlagen oder beispielsweise<br />

einer Software ist dabei noch zu klären.<br />

Auf dem DAV/DAI-Asphaltseminar in Willingen hatten wir dieses Jahr mit<br />

den Vorträgen zur Sensorik im Verkehrswegebau und zum Forschungsvorhaben<br />

Quast gleich zwei Beiträge, die sich schwerpunktmäßig mit<br />

der Digitalisierung auseinandersetzen. Denn um wesentliche Qualitätsparameter<br />

beim Asphalteinbau nicht erst hinterher, sondern schon während<br />

des Einbauprozesses messen und gegebenenfalls sofort korrigieren<br />

zu können, können durch die Kommunikation der Baumaschinen untereinander<br />

völlig neue Lösungsansätze zur Prozessüberwachung und<br />

Optimierung des Asphalteinbaus gefunden werden. So lassen sich beispielsweise<br />

maßgebliche Parameter wie Breite, Dicke, Querprofil, Längsebenheit<br />

und Verdichtungsgrad flächendeckend bereits im Einbauprozess<br />

überwachen.<br />

Auch Sensoren, die etwa im Verkehrswegebau zur digitalen Zustandserfassung<br />

und für die Verkehrsfreigabe eingesetzt werden, können ein<br />

wichtiger Baustein zur Qualitätskontrolle und -optimierung sein. Neue<br />

Generationen von Sensor-Systemen ermöglichen heute die<br />

kontinuierliche Messung, Protokollierung und drahtlose<br />

Übermittlung einer Vielzahl von Parametern.<br />

Die Temperaturen beim Einbau und im Betrieb<br />

können an beliebigen Stellen im Aufbau<br />

gemessen werden. Weiterhin können die<br />

Anzahl und Art von Fahrzeugen, Beschleunigungs-<br />

und Verzögerungskräfte sowie<br />

Schallemissionen dauerhaft protokolliert<br />

werden. Bei der Herstellung der Verkehrsflächen<br />

werden Daten dokumentiert,<br />

die beispielsweise eine bessere Beurteilung<br />

der Nutzungsdauer ermöglichen.<br />

Weiterhin können auf der Basis der Verkehrszählung<br />

Erkenntnisse über die Dimensionierung<br />

und Baustoffauswahl gewonnen werden.<br />

Alles Informationen, die am Ende dazu beitragen<br />

sollen, den Lebenszyklus der Asphaltstraße zu<br />

verlängern.<br />

Weitere Themen, die uns voranbringen, sind sicher Lösungen für die<br />

digitale Erstellung und Übermittlung von Lieferscheinen sowie die elektronische<br />

Übermittlung von Prüfdaten.<br />

Wie steht es momentan um die Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen?<br />

Die gesamte Branche arbeitet intensiv daran, den ab 01.01.2025 gültigen<br />

Arbeitsplatzgrenzwert einhalten zu können. Egal ob in den Verbänden,<br />

dem Koordinierungsausschuss Bitumen oder der FGSV, alle ziehen hier<br />

an einem Strang. Lediglich an ausreichend Erprobungsstrecken mangelt<br />

es noch. Hier wäre die Unterstützung weiterer öffentlicher Straßenbaulastträger<br />

wünschenswert.<br />

Auch die zeitlichen und örtlichen Schwankungen der Konzentration<br />

der Dämpfe und Aerosole während des Einbaus werden sich bald feststellen<br />

lassen, denn dank des von Herrn Schönauer auf dem Asphaltseminar<br />

vorgestellten Messvorgangs mit dem sogenannten Photoionisationsdetektor<br />

ist dies möglich. Besonders stark exponierte Bereiche<br />

lassen sich damit detektieren und bewerten, ein weiterer wichtiger Meilenstein<br />

zur Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes wird somit erreicht.<br />

Verweisen möchte ich auch auf den Beitrag von Dr. Ronald Utterodt<br />

in dieser Ausgabe der Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ hierzu.<br />

Welche Herausforderungen stellt die zunehmende Digitalisierung<br />

an die Asphaltindustrie?<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

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3|20<strong>22</strong>


24 Intern<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

„Was für ein schöner Moment!“<br />

Vom 4. bis 6. April fand das traditionelle Asphaltseminar des<br />

Deutschen Asphaltverbandes (DAV) und des Deutschen<br />

Asphaltinstitutes (DAI) statt. Im Sauerlandstern Hotel in<br />

Willingen standen für fast drei Tage der intensive Fachaustausch<br />

und das persönliche Gespräch im Vordergrund.<br />

Erstmals wurde die Tagung, die ausschließlich<br />

den Mitgliedern von DAV und DAI offensteht, von einer<br />

professionellen Fachausstellung begleitet.<br />

Es ist genau 14 Uhr, als DAV-Geschäftsführer André Täube das DAV/<br />

DAI-Asphaltseminar 20<strong>22</strong> eröffnet. „Was für ein schöner Moment!<br />

Hier oben zu stehen in dieser großen Halle, in der wir erstmals sind, und<br />

das Asphaltseminar 20<strong>22</strong> eröffnen zu können.“ Die Freude, dass nach drei<br />

Jahren endlich wieder ein Asphaltseminar durchgeführt werden konnte,<br />

war überall zu spüren. Vor allem die neu konzipierte Fachausstellung mit<br />

rund 40 Ausstellern bot Gelegenheit zum fachlichen Austausch. „Wir sind<br />

stolz darauf, dass wir mit unserer Ausstellung wesentlich mehr Professionalität<br />

präsentieren können und man sieht, dass unsere Mitglieder diese<br />

Möglichkeit gerne angenommen haben“, so DAV-Geschäftsführer Marco<br />

Bokies.<br />

Fachthemen<br />

In 21 Referaten, verteilt auf acht Themenblöcke, näherte sich das Seminar<br />

den drängenden Fragen der Branche an. Dabei konnte Täube gleich zu<br />

Beginn aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um den Ukrainekrieg<br />

eine Programmänderung mitteilen. Der Vortrag von Andreas Stahl, Referent<br />

Asphaltbauweise und -technologie im DAV, über die digitalen und<br />

analogen Produkte des DAV wurde in eine Präsentation umgewandelt,<br />

die in den Pausen über die Monitore flimmerte. Stattdessen nahm der<br />

Verband aktuelle Ausführungen von Bokies zum Thema „Ukrainekrieg<br />

und Asphaltbranche – Was jetzt zu beachten ist“ kurzfristig mit ins Programm<br />

auf. Die hohe Teilnehmerzahl der Zuhörer, selbst bei diesem<br />

letzten Vortrag des Seminars, gab dem DAV recht mit dieser Programmänderung.<br />

Der DAV-Geschäftsführer blickte zum Abschluss der<br />

Veranstaltung in seinen Ausführungen auf das, was der Verband bisher<br />

erreicht hat und welche wegweisenden Entscheidungen die Politik in<br />

Berlin getroffen hat. Neben Bokies referierte im letzten Block auch Peter<br />

Josef Eich (Cremer Assekuranzmakler) und stellte Versicherungslösungen<br />

für die Asphaltbranche vor.<br />

Aus den Ländern<br />

Krankheitsbedingt entfallen musste leider der Vortrag von Baudirektor<br />

Dr.-Ing. Johann Eicher, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau<br />

und Verkehr, über Temperaturabsenkung in Bayern. Hingegen blickten<br />

Landesbaudirektor Marc Rauhut (Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz)<br />

und Dr. Dr. Oliver Kuhl (Hessen Mobil-Straßen- u. Verkehrsmanagement)<br />

auf die besonderen Herausforderungen der ausschreibenden<br />

Stellen.<br />

01<br />

<strong>03</strong><br />

Aus der Forschung<br />

Traditionell gewährt das DAV/DAI-Asphaltseminar mit einem Block „Aus<br />

der Forschung“ immer auch einen Blick in die vor uns liegende Zukunft.<br />

So stellte Thomas Ziegler vom Institut Dr.-Ing. Gauer Teile der Ergebnisse<br />

einer Studie im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bast zu Asphalt-<br />

3|20<strong>22</strong>


Intern<br />

25<br />

einlagen vor. Unter der Überschrift „Labor vs. Praxis“ gelang ihm der<br />

Brückenschlag. Er kam zu dem Schluss, dass das Zusammenführen von<br />

Labor und Praxis auf einem guten Weg ist, aber nur durch langfristige,<br />

intensive und offene Zusammenarbeit auf beiden Seiten machbar. Deshalb<br />

richtete er den entschiedenen Appell an die Zuhörer, im Bereich<br />

Asphalteinlagen eingebaute Referenzobjekte umfassend zu dokumentieren.<br />

Über das Forschungsvorhaben „Quast“ informierte Andreas Velten<br />

(Moba Construction Solutions). Thomas Schönauer von der Fachhochschule<br />

Münster schließlich stellte einen neuen Messansatz mit<br />

Photoionisationsdetektor bei der Expositionsmessung im Asphalteinbau<br />

vor.<br />

Bild 01 Die professionelle Fachausstellung am Rand des Seminars<br />

lockte in den Pausen zum Entdecken. (Quelle: DAV)<br />

Bild 02 DAV-Präsident Oliver Nohse informiert sich in der Ausstellung.<br />

Bild <strong>03</strong> Trafen sich am Stand von Cargill (v. l. n. r.): DAV-Präsident<br />

Oliver Nohse, Anja Ludwig (Ruthmann), Ewald Nelken<br />

(Cargill) und Thomas Reschke (DAV).<br />

Bild 04 André Täube eröffnet das DAV/DAI-Asphaltseminar 20<strong>22</strong>.<br />

Bild 05 Mit Forschung beschäftigten sich (v. l. n. r.): Andreas Stahl<br />

(Moderator), Thomas Ziegler, Andreas Velten und Thomas<br />

Schönauer.<br />

02<br />

04 05<br />

3|20<strong>22</strong>


26 Intern<br />

06<br />

07<br />

Aus der Praxis<br />

Das DAV/DAI-Asphaltseminar ist eine Veranstaltung<br />

für Praktiker. Deshalb steht die Praxiserfahrung<br />

bei allen Vorträgen im Vordergrund.<br />

Gleich zwei Vortragsblöcke widmen sich ausschließlich<br />

der praktischen Herangehensweise.<br />

So hat Gerhard Gebhards von der Firma<br />

Multivia einen Einblick gegeben, welche Vorteile<br />

die Anwendung von Sensoren im<br />

Asphaltstraßenbau hat. Angela Staudinger (Sripath<br />

Innovations) stellte unter der Überschrift<br />

„Innovativer, grüner Rejuvenator bei hochanteiligen<br />

RC-Mischungen: Fallstudien rund um<br />

den Globus“ ein neues Additiv vor. Den Blick<br />

auf den kommunalen Straßenbau richtete Jan<br />

Jähnig von der Landeshauptstadt Dresden. Er<br />

berichtete über „besondere“ Asphaltkonzepte, 09<br />

wasserdurchlässige Asphalttragschichten<br />

unter Pflaster sowie Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

im kommunalen Bereich.<br />

Ebenfalls aus der Praxis berichtete Lutz Weiler (A & L Asphalt & Liquid).<br />

In seinem Vortrag „Klimaphalt: Kann Asphalt die anthropogene CO 2 -Wärmeentwicklung<br />

neutralisieren?“ resümiert er, dass mit dem Bauen Probleme<br />

geschaffen oder auch gelöst werden können. „Lassen Sie uns<br />

gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft für die folgenden Generationen<br />

arbeiten“, rief er den Zuhörern zu. Zurück zur Baustelle ging es dann<br />

wieder mit Andreas Jakubowski (Paul H. Kübler Bekleidungswerk) und<br />

seinem Referat zur richtigen Kleidung am Arbeitsplatz.<br />

Maschinentechnik<br />

Auch im Fachblock zur Maschinentechnik drehte sich viel um Emissionsvermeidung.<br />

Dr.-Ing. Annett Schröter von Gicon Großmann Ingenieur<br />

Consult stellte die Möglichkeiten zur Förderung von energietechnischen<br />

Optimierungsmaßnahmen an Asphaltmischanlagen vor, während Jan<br />

Thomschke von Ammann Asphalt auf maschinentechnische Ansätze zur<br />

Emissionsminderung an der Asphaltmischanlage aufmerksam machte.<br />

Robert Krist (FLSmidth Pfister) wies auf die gravimetrische Dosierung von<br />

Brennstoffen und Biomassen an Asphaltmischanlagen hin.<br />

Bitumen<br />

10 11<br />

Ebenfalls fester Bestandteil des DAV/DAI-Asphaltseminars sind Ausführungen<br />

zum Bindemittel. Stets findet sich deshalb ein eigener Block unter<br />

der Überschrift „Bitumen“. Auf der diesjährigen Veranstaltung konnte<br />

der Verband beispielsweise Dr.-Ing. Tobias Hagner (Total Energies<br />

Bitumen Deutschland) als Referenten begrüßen, der über das Thema<br />

3|20<strong>22</strong>


Intern<br />

27<br />

08<br />

12<br />

Bild 06<br />

Bild 07<br />

Bild 08<br />

Bild 09<br />

Bild 10<br />

Bild 11<br />

Bild 12<br />

Diskussionen standen hoch im<br />

Kurs in Willingen – im Bild: André<br />

Täube.<br />

Die neuen Mitglieder des Verbandes<br />

stellten sich zu einem spontanen<br />

Gruppenfoto zusammen.<br />

Kommuniziert wurde das Seminar<br />

auch in den Sozialen Medien.<br />

Marc Rauhut blickte u.a. zurück<br />

auf die Flutkatastrophe an der<br />

Ahr.<br />

Marco Bokies referiert über die<br />

Folgen des Ukrainekrieges.<br />

Dr.-Ing. Annett Schröter informierte<br />

über Fördermöglichkeiten.<br />

Die Aussteller freuten sich über<br />

eine positiv aufgenommene Fachausstellung.<br />

„Bitumen, was gibt’s Neues?“ hauptsächlich über neue und kommende<br />

Regelwerke informierte. Kurt Birngruber von Vialit Asphalt fragte danach,<br />

ob ein Bindemittel ohne Emissionen Vision oder Realität sei.<br />

Innovationen und Umwelt<br />

Den Bereich zwischen Forschung und Praxis füllen in der Regel innovative<br />

Bauprodukte und Verfahren. Drei stellten sich am letzten Tag des<br />

Seminars den Teilnehmern vor. Sebastian Miesem (BASF), Asphalt-Performance,<br />

etwa offerierte neue Wege zur Höchstleistung, indem mittels<br />

eines neu entwickelten Addivs eine Direktmodifikation am Asphaltmischwerk<br />

vorgenommen werden kann. Viel beachtet waren auch die Ausführungen<br />

von Jonas Varga (Ecopals) zu „Kunststoff im Asphalt – eine<br />

Win-win-Situation?“. Er legte dar, dass rund 3,3 Mio. t Kunststoff pro Jahr<br />

in die thermische Verwertung gehen, und dass steigende Verwertungsquoten<br />

Möglichkeiten für die Baubranche schaffen. Schließlich referierte<br />

Dr. Annamaria Fiethen vom Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie<br />

über klimafreundlichen Asphalt mit Kalkhydrat. Sie kommt zu dem<br />

Schluss, dass durch den Einsatz von Kalkhydrat Mischgutkonzepte umgesetzt<br />

werden können, die den Erfordernissen die sich aus stark steigenden<br />

Verkehrsbelastungen ergeben, gerecht werden.<br />

Die Vorträge stehen im Mitgliederbereich des Verbandes als PDF zum<br />

Download bereit. <br />

•<br />

3|20<strong>22</strong>


28<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

Termine<br />

Mai<br />

5.–7.5. Karlsruhe<br />

TiefbauLive/RecyclingAktiv<br />

www.tiefbaulive.com<br />

www.recycling-aktiv.com<br />

24.–25.5. Karlsruhe<br />

<strong>22</strong>. Karlsruher Altlastenseminar 20<strong>22</strong><br />

www.icp-ing.de<br />

Juni<br />

9.–10.6. Dresden<br />

7. Dresdner Asphalttage<br />

www.tu-dresden.de<br />

29.6. N.N.<br />

DAV-Regionalversammlung<br />

Baden-Württemberg<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

30.6.–1.7. Passau<br />

Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Juli<br />

19.–<strong>22</strong>.7. Willingen<br />

VDBUM-Großseminar<br />

www.vdbum.de<br />

September<br />

20.–<strong>22</strong>.9. Essen<br />

Infratech<br />

www.infratech.de<br />

Oktober<br />

24.–30.10. München<br />

Bauma 20<strong>22</strong><br />

www.bauma.de<br />

November<br />

4.11. Warnemünde<br />

Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

14.–15.11. Wien<br />

E & E Event 20<strong>22</strong><br />

www.eapa.org<br />

Vorschau 2023<br />

8.–10.2. Berchtesgaden<br />

21. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

13.–15.3. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

3.–4.5. Aachen<br />

FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

www.fgsv.de<br />

23.–26.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.de<br />

Vorschau 2024<br />

21.–23.2. Berchtesgaden<br />

<strong>22</strong>. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

3|20<strong>22</strong>


Intern<br />

29<br />

Ukrainekrieg<br />

Wir hängen an der russischen Rohstofflieferung<br />

Die Referenten bei dem Webinar des DAV zur Ukrainekrise: Ole Melchior (r., unten) und Dr. Kuuya Chibanguza<br />

(l.), anmoderiert von Marco Bokies (r., oben). (Quelle: Screenshot)<br />

Auf die Invasion Russlands in<br />

die Ukraine hat die EU mit einer<br />

Vielzahl weiterer Sanktionen reagiert,<br />

deren Auswirkungen nicht<br />

nur in Russland, sondern auch<br />

in Deutschland und der EU massiv<br />

spürbar sind. So ist es direkt<br />

durch Beschränkungen der Geschäftsbeziehungen<br />

mit Russland<br />

zu massiven Preissteigerungen<br />

und Lieferengpässen im Baubereich<br />

gekommen. Die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen hierzu hat<br />

der DAV mittels eines kurzfristig<br />

angesetzten Webinars vorgestellt<br />

und gemeinsam mit Fachexperten<br />

diskutiert.<br />

DAV-Geschäftsführer Marco Bokies, der durch die Veranstaltung<br />

führte, fand zu Beginn Worte, die vielen Teilnehmern aus der Seele<br />

sprachen: „Ich denke, dass wir uns alle nicht so recht vorstellen konnten,<br />

dass nach dem Ende des Kalten Krieges und der Erschütterungen der<br />

Kriege auf dem Balkan noch einmal ein solch großer Konflikt ausbrechen<br />

würde.“<br />

In seiner Einführung erläuterte er im Folgenden, dass die politische<br />

und wirtschaftliche Entwicklung um den Ukrainekonflikt extrem dynamisch<br />

ist. Preiskalkulationen werden durch die sich überschlagenden<br />

Ereignisse sozusagen über Nacht hinfällig. Zahlreiche Unternehmen der<br />

Bau- und Asphaltindustrie müssen sich der besonderen Herausforderung<br />

stellen, wie nun mit bestehenden und/oder künftigen Verträgen<br />

umzugehen ist.<br />

Bokies fasst abschließend noch zusammen: „Geopolitisch ist<br />

Deutschland mit seiner relativen Abhängigkeit von Rohstofflieferungen<br />

aus Russland besonders betroffen. Und hier schließt sich dann auch der<br />

Kreis zu unserem heutigen Thema. Der Deutsche Asphaltstraßenbau<br />

hängt zu großen Teilen an der Versorgung dieser Rohstoffe insbesondere<br />

im Bereich der Belieferung mit Bitumen.“<br />

Der überdurchschnittlich große Zuspruch von fast 300 zeigt, dass<br />

der Verband den Nerv seiner Mitglieder getroffen hat. Mit der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Luther hatte der Verband einen bekannten Kooperationspartner<br />

präsentieren können. Als Referenten standen Ole Melchior,<br />

der einen Überblick über das Ausmaß und die rechtlichen Implikationen<br />

der Sanktionen geben konnte, und Dr. Kuuya Chibanguza, der sich dem<br />

Thema der rechtlichen Auswirkungen auf die laufenden und künftigen<br />

vertraglichen Beziehungen durch die aktuelle krisenhafte Situation<br />

widmete, zur Verfügung.<br />

Beide Vorträge der Rechtsanwälte stehen im Mitgliederbereich von<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de zum Download bereit. <br />

•<br />

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2 3<br />

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Haben Sie Fragen?<br />

Rufen Sie uns an. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen per E-Mail oder in<br />

einem persönlichen Gespräch. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Dazu zählen<br />

Stahlproduktion<br />

Bergbau und Steinbrüche<br />

Zementwerke<br />

Baggerarbeiten<br />

Recycling<br />

Handhabung<br />

Heben und Transport von<br />

Schüttgütern<br />

Allgemeiner Bau und<br />

Straßenfertigung<br />

Zuckerraffinerien<br />

Landwirtschaftliche<br />

Maschinen<br />

Stationäre und mobile<br />

Shredderanlagen<br />

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3|20<strong>22</strong>


30 Menschen<br />

Auszeichnung<br />

Verdienstkreuz 1. Klasse für Loewenstein<br />

Mitte März hat Dr. Ing. Hans-Hartwig<br />

Loewenstein aus Dreieich in<br />

Wiesbaden den Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

in der Ordensstufe „Verdienstkreuz<br />

1. Klasse“ erhalten. Seit 2008 ist Dr.<br />

Loewenstein bereits Träger des<br />

„Verdienstkreuzes am Bande“ der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Finanzminister<br />

Michael Boddenberg<br />

überreichte die Auszeichnung des<br />

Bundespräsidenten im Rahmen einer<br />

Feierstunde.<br />

Loewenstein stand von 2006 bis 2018 an der<br />

Spitze des Zentralverbands Deutsches<br />

Baugewerbe und von 2001 bis 2007 auch an der<br />

Spitze des hessischen Verbands Baugewerblicher<br />

Unternehmer. Darüber hinaus vertrat er<br />

von 2007 bis 2013 die Interessen des Baugewerbes<br />

im Präsidium des Zentralverbands des<br />

Deutschen Handwerks. „Loewenstein ist ein<br />

Vorbild. Sein Herz schlägt für den Mittelstand,<br />

für den er sich unermüdlich einsetzt. Er hat sich<br />

mit seinem ehrenamtlichen Engagement stets<br />

für die Belange des Baugewerbes und auch des<br />

Handwerks eingesetzt und deren Interessen im<br />

Bund und auf europäischer Ebene vertreten“,<br />

so Finanzminister Michael Boddenberg.<br />

„Er hat sich mit seinem<br />

ehrenamtlichen Engagement stets<br />

für die Belange des Baugewerbes<br />

und auch des Handwerks<br />

eingesetzt.“<br />

Michael Boddenberg (r.) überreicht die Ernennungsurkunde an Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein.<br />

(Quelle: ZDB)<br />

Seit 2014 ist Dr. Loewenstein bevollmächtigter<br />

Gesellschafter und Beirat der Jean Bratengeier<br />

GmbH und Co KG. Seine Expertise ist auch<br />

in der Politik sehr gefragt. So wurde er 2013 in<br />

der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung gegründeten „Reformkommission<br />

Bau von Großprojekten“ eingesetzt.<br />

Schwerpunkt dieser Expertenkommission<br />

war es, strukturelle Defizite der Planung<br />

und Realisierung von Großprojekten in<br />

Deutschland aufzuzeigen, um daraus Handlungsempfehlungen<br />

für die Politik abzuleiten.<br />

So sollte ein verlässlicher Umgang mit Steuergeldern<br />

gewährleistet werden, um nicht zuletzt<br />

das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in<br />

die öffentliche Hand als Bauherr zu stärken.<br />

Zudem wurde Loewenstein im Jahr 2014<br />

durch den damaligen Bundeswirtschaftsminister<br />

Sigmar Gabriel in die Expertenkommission<br />

„Stärkung von Investitionen in Deutschland“<br />

berufen. Aufgabe dieser Kommission war es,<br />

Empfehlungen für die Politik zur Stärkung<br />

öffentlicher und privater Investitionen in<br />

Deutschland zu erarbeiten. In diesem Gremium<br />

hat sich Loewenstein besonders dafür eingesetzt,<br />

dass die Investitionsschwäche im Bereich<br />

Bauen und Verkehr nicht alleine durch eine<br />

Aufstockung von Bundesmitteln kompensiert<br />

wird, sondern dauerhaft Personalkapazitäten<br />

und Expertisen in den Ländern und Kommunen<br />

aufgebaut werden, damit diese in der Lage<br />

sind, baureife Projekte umzusetzen und das<br />

Bauen mittelfristig verstetigt wird.<br />

Von der Bundesministerin für Umwelt,<br />

Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Dr.<br />

Barbara Hendricks, wurde Loewenstein, ebenfalls<br />

im Jahr 2014, als Mitglied in das Expertengremium<br />

„Bündnis für bezahlbares Wohnen<br />

und Bauen“ bestimmt. Die Aufgabe des Gremiums<br />

bestand darin, den Wohnungsbestand<br />

und den Wohnraummangel in Ballungsräumen<br />

besonders im sozialen Segment zu bewältigen.<br />

Dr. Loewenstein brachte sich hier maßgeblich<br />

in die Baukostensenkungskommission ein,<br />

deren Arbeitsergebnisse bis heute unumstritten<br />

sind und sich in Umsetzung befinden.<br />

Auf europäischer Ebene vertritt er die deutsche<br />

Bauwirtschaft im Verband der Europäischen<br />

Bauwirtschaft, der European Construction<br />

Industry Federation (FIEC). Loewenstein<br />

setzt sich seit Jahren in besonderem Maße für<br />

die Belange von Handwerk und Mittelstand mit<br />

besonderem Blick auf deren gesellschaftliche<br />

Bedeutung für die Sicherung des Wohlstandes<br />

in unserem Land ein. Dabei fordert er unermüdlich<br />

eine mittelstandsfreundliche Politik<br />

auf Landes-, Bundes und europäischer Ebene,<br />

die wirtschaftliche und soziale Herausforderungen<br />

ausgewogen berücksichtigt. •<br />

3|20<strong>22</strong>


Menschen<br />

31<br />

NACHRUF<br />

Josef Rettenmaier gestorben<br />

Josef Rettenmaier, Mitbegründer und langjähriger<br />

Geschäftsführer der heutigen JRS<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH + Co. KG,<br />

Rosenberg, ist am 23. März 20<strong>22</strong> gestorben.<br />

1924 geboren, hat er sich weit über die<br />

Region hinaus einen besonderen Ruf als<br />

innovationsfreudige, mutige und weitsichtige<br />

Unternehmer-Persönlichkeit geschaffen.<br />

In seiner Person verbinden sich beispielhaft<br />

die schwäbischen Charaktereigenschaften<br />

Fleiß, Ideenreichtum und Beharrungsvermögen.<br />

Seine bescheidene Art und sein offenes,<br />

humorvolles Auftreten kennzeichneten<br />

seine Lebensphilosophie.<br />

Dazu passte auch seine langfristig vorausschauende<br />

Denkweise mit Ideen, die seiner<br />

Zeit weit voraus waren. Sein Lebenswerk war<br />

der Ausbau der 1878 gegründeten Getreideund<br />

Ölmühle zu einem der weltweit leistungsfähigsten<br />

Industrieunternehmen im<br />

Bereich funktionaler Cellulose- und Pflanzenfaserstoff-Produkte.<br />

Die JRS-Pflanzenfaser-Technologie<br />

kommt heute in nahezu<br />

allen Industriebranchen und Lebensbereichen<br />

zum Einsatz. Mit Weitsicht ist ihm als<br />

Josef Rettenmaier (Quelle: JRS)<br />

versiertem, zielstrebigem Kaufmann ein<br />

erfolgreicher Wachstumsprozess im<br />

zukunftsweisenden, nachhaltigen Innovationsfeld<br />

Pflanzenfasertechnologie gelungen.<br />

Dieser Geist prägt die JRS auch eine Generation<br />

weiter bis in die heutige Zeit.<br />

In den 70er-Jahren tat sich für die JRS ein<br />

weiteres sehr interessantes Betätigungsfeld<br />

auf – der Asphaltstraßenbau. Der Einsatz von<br />

Splittmastix<strong>asphalt</strong> mit seinem bitumenreichen<br />

Mörtel machte es erforderlich, Faserstoffe<br />

als stabilisierende Zusätze in die<br />

Rezeptur aufzunehmen. Anfangs waren es<br />

Asbestfasern, die aufgrund ihrer kanzerogenen<br />

Eigenschaften verboten wurden. Rettenmaier<br />

entwickelte im engen Dialog mit der<br />

Asphaltindustrie Faserstoffe aus Zellulose,<br />

die seit dieser Zeit zum festen Bestandteil der<br />

SMA-Rezepturen gehören und die Asbestfasern<br />

komplett abgelöst haben.<br />

Josef Rettenmaier wirkte darüber hinaus<br />

in vielen sozialen, kulturellen, kirchlichen<br />

und politischen Organisationen, Einrichtungen<br />

und Initiativen. Neben vielen Ehrungen<br />

wurde er dafür unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz,<br />

der Staufer- und der Wirtschaftsmedaille<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

und dem päpstlichen Silvesterorden<br />

ausgezeichnet.<br />

Vertrieb<br />

Steven Felger neuer Partner<br />

Die Gerhard Herbers Corporation Holding<br />

verstärkt ihren Vertrieb in Deutschland.<br />

Mit Steven Felger wurde ein neuer Vertriebspartner<br />

gefunden. Felger verfügt über langjährige<br />

Erfahrung im Markt und war bisher<br />

unter anderem bei einem Systemanbieter für<br />

Straßenbaustoffe als Key Account Manager verantwortlich.<br />

Herbers ist Hersteller von Emulsionsprodukten<br />

für die Sanierung von Straßenbelägen.<br />

<br />

•<br />

Dr. Gerhard Herbers (r.) und<br />

Hans-Jürgen Besten (l.) von der<br />

Gerhard Herbers GmbH mit Steven<br />

Felger (M.). (Quelle: Herbers)<br />

3|20<strong>22</strong>


32 Technik<br />

Praxis EDV<br />

Nicht alle Software-<br />

Unternehmen ziehen mit<br />

Mit der Anbindung des Systems WDV2020 Team von Praxis<br />

EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung an die<br />

Software Smart Site One wurde seine Konnektivität weiter verbreitert.<br />

Von jetzt an kann über diese Schnittstelle der gesamte<br />

Lieferprozess von der Mischgutbestellung über den Materialabruf<br />

bis hin zum Austausch digitaler Lieferscheindaten vollständig<br />

automatisiert erfolgen. Wir sprachen mit Beate Volkmann, Vorstand<br />

bei Praxis EDV, über die Bedeutung dieser Entwicklung.<br />

<strong>asphalt</strong>: Welche Bedeutung haben Schnittstellen<br />

für den Digitalisierungsprozess am<br />

Bau?<br />

Beate Volkmann: Grundsätzlich eine sehr<br />

wichtige. Es macht aber den Unterschied, wo<br />

diese zum Einsatz kommen. Sie dürfen nie vergessen,<br />

eine Schnittstelle ist ein Schnitt zwischen<br />

zwei Systemen, die eigentlich technisch<br />

nichts miteinander zu tun haben. Eine homogene<br />

Datenverarbeitung in einer zentralen<br />

verteilten Datenbasis ist natürlich die optimale<br />

Datenhaltung.<br />

Man muss dabei in Betracht ziehen, dass wir<br />

eine hohe Anzahl von verschiedensten Herstellern<br />

und Baugerät in der Bauwirtschaft haben.<br />

Aber EDV im Hardware- sowie im Software-Bereich<br />

lebt von durchgängiger Daten struktur,<br />

die man heute mit hoch entwickelten Datenschnittstellen<br />

auch hinbekommen kann.<br />

Wir entwickeln nun seit über 30 Jahren Software<br />

für die Zulieferindustrie der Baubranche.<br />

Wir leben quasi täglich mit Integration von<br />

einer ASCII in den tollsten Ausführungen bis zur<br />

hoch modernen, hoch flexiblen Web- oder<br />

XML-Schnittstelle. Leider ziehen nicht alle Software-Unternehmen<br />

mit der Programmierung<br />

ihrer Software und den technischen Möglichkeiten<br />

mit. Wir werfen jedes Jahr ca. 250.000<br />

Codezeilen weg und erneuern sie durch neue<br />

Technologien, um vollständig technisch ganz<br />

weit vorne angesiedelt zu sein.<br />

Wo liegen die Schwierigkeiten?<br />

(Beate Volkmann lacht) Sie, Herr Hinrichs, könnten<br />

als Wilhelmshavener so richtig friesisches<br />

Plattdeutsch sprechen. Ich als Baden-Württemberger<br />

und Schwabe habe somit meine Sprachprobleme<br />

mit Ihnen. Wie bekommen wir diese<br />

Schnittstelle – dass wir uns verstehen – dennoch<br />

hin? Relativ einfach, wenn wir wollen. So<br />

können Sie sich auch das Miteinander der Softwarefirmen<br />

vorstellen. Ich kenne keinen Fall in<br />

den letzten 34 Jahren, dass wir als Praxis Software-Entwicklung<br />

eine Schnittstelle nicht realisieren<br />

konnten. Die Schwierigkeit liegt in der<br />

Person des Entwicklers. Als Schnittstellen-Entwickler<br />

sage ich immer, muss man geboren<br />

sein und das richtige Gen besitzen. Es kann<br />

schlicht nicht jeder Schnittstellen programmieren.<br />

Denn es kommen Hardware und der<br />

digitale Datenstrom zusammen.<br />

Was haben Sie mit Smart Site One erreicht?<br />

Smart Site One wollte Daten aus unserer Branchen-Software<br />

WDV 2024 Team haben. Nun,<br />

die Schnittstelle wurde realisiert. Der Vorteil<br />

von allen Datentransfers möglichst in Echtzeit<br />

ist, Zeit und manuelle Arbeit zu minimieren<br />

oder gar unnötig zu machen. Schlicht gesagt:<br />

Wer die Daten hat, hat große Vorteile im Markt.<br />

Wenn Daten fließen, funktioniert der Prozess<br />

und wir haben keine fremden Griffe in die<br />

Daten. Die Maschine kontrolliert und gibt weiter<br />

und synchronisiert. Das ist auch der Vorteil<br />

mit der Datenschnittstelle Smart Site One – Wir<br />

füttern Daten, mit denen das Unternehmen<br />

direkt im Anschluss weiter arbeiten kann, ohne<br />

Verzögerung, ohne manuelle Eingabe. Wenn<br />

man da nicht von Wirtschaftlichkeit sprechen<br />

kann, wann dann?<br />

Was für Vorteile hat der Kunde davon?<br />

Der Kunde, der Unternehmer, der Lieferant, der<br />

Spediteur, der Auftraggeber, jeder ist mal<br />

Kunde. Wie viele Lieferscheine, Belege, Zeiterfassungen<br />

für Lohnabrechnung, Belege jeder<br />

Art entstehen täglich rund um eine Baustelle.<br />

Gigantische Mengen! Schon jeder einzelne<br />

Lkw, der Material auf die Baustelle bringt,<br />

bringt auch einen Lieferschein.<br />

„Es macht aber den Unterschied, wo diese<br />

zum Einsatz kommen.“ (Quelle: Praxis EDV)<br />

Man stelle sich vor, nur 50 % dieser Belege<br />

finden zwischen allen Beteiligten digital statt.<br />

Ja, ich gebe zu, teilweise für den Einzelnen eine<br />

große Investition. Aber diese Investition rechnet<br />

sich bei jeder Baustelle, jedes Jahr. Sie<br />

haben in kürzester Zeit die Amortisierung<br />

erreicht und könnten entweder höhere Margen<br />

fahren oder schlicht preisgünstiger anbieten.<br />

Zwei Euro pro Papier-Lieferschein sind eine<br />

realistische Kalkulation, die man zugrunde<br />

legen muss. 0,80–1,00 Euro Investition über ein<br />

bis zwei Jahre steht dagegen. Da denken wir<br />

noch nicht über Rechnungen, Angebote, Auftragsbestätigungen,<br />

Verträge, Eingangsrechnungen<br />

nach.<br />

Sind weitere Projekte geplant?<br />

Wäre schlimm, wenn nicht! Ich frage mich oft,<br />

warum wir uns in Deutschland so schwer damit<br />

tun, Daten einfach dahin zu senden, wo sie von<br />

einer Maschine weiterverarbeitet werden können.<br />

In vielen Unternehmen werden Überstunden<br />

gemacht, um Papierberge abzuarbeiten<br />

und zu kanalisieren, um Daten zu prüfen, die<br />

manuel bearbeitet wurden, um Medienbrüche<br />

wieder in Datenebene in Daten strukturen zu<br />

bringen. Das Schöne daran ist, es ist alles da,<br />

man muss es nur zusammenbringen, wie es<br />

auch das Projekt mit Smart Site One beweist.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

33<br />

Moerschen<br />

Erstmals ein Heimspiel in Karlsruhe<br />

Die RecyclingAktiv auf dem Gelände der Messe Karlsruhe ist seit Jahren ein<br />

etablierter Bestandteil im Ausstellungskalender. Auch 20<strong>22</strong> hat die Messe<br />

wieder viel Neues zu bieten und auf den Demoflächen kommt es zu interessanten<br />

Bündnissen – für Moerschen erstmals ein Heimspiel.<br />

Moerschen auf der TiefbauLive/RecyclingAktiv (Quelle: Moerschen)<br />

Nachdem die Moerschen Mobile Aufbereitung<br />

GmbH seine Produktrange um die<br />

robusten Allrounder der Marke Terex Evo Quip<br />

erweitert hat, geht das Unternehmen 20<strong>22</strong> nun<br />

noch einen Schritt weiter und übernimmt den<br />

Vertrieb dieser Produkte sowie der Eigenmarke<br />

Wash-Bear und den Haldenbändern aus eigener<br />

Fertigung für Bayern und Baden-Württemberg.<br />

Der richtige Mann aus der Region, mit<br />

langjähriger Branchenerfahrung, steht schon<br />

in den Startlöchern: Michael Sancarlo übernimmt<br />

ab sofort den Vertrieb und ist verantwortlich<br />

für den Aufbau einer eigenen Vertriebs-<br />

und Servicestruktur im Süden Deutschlands.<br />

Damit wird die RecyclingAktiv in Karlsruhe<br />

erstmalig zum Heimspiel des Maschinenhändlers.<br />

Auf der Standfläche F432 zeigt Moerschen<br />

eine breit gefächerte Auswahl aus ihrem<br />

Maschinenprogramm. Ausgestellt werden die<br />

SBM Remax 200, die TEREX Evo Quip Colt 1000,<br />

der Leichtstoffabscheider Wash-Bear pro 190<br />

und das Radialförderband RFB 20/90K aus eigener<br />

Fertigung.<br />

Neben der statischen Ausstellung gibt es<br />

auch auf der Livedemo-Fläche einiges in Aktion<br />

zu sehen: Gemeinsam mit der Firma Kurz Aufbereitungsanlagen<br />

werden hier neben dem<br />

Arjes Titan 950, dem Arjes Impaktor 250 und<br />

der Terex Ecotec TTS 518 die Maschinen der<br />

Firma SBM ausgestellt. Von dem Hersteller werden<br />

insgesamt vier Anlagen von 25 bis 45 t<br />

Betriebsgewicht vorgeführt. Gezeigt wird<br />

neben einer SBM Jawmax 200 im Stand-alone-Betrieb<br />

eine Aufbereitungslinie bestehend<br />

aus insgesamt drei Brechstufen, die auf eindrucksvolle<br />

Weise aus Bahnschwellen Schotter<br />

0/<strong>22</strong> und <strong>22</strong>/70 sowie hochwertige Splitte 0/2,<br />

2/5, 5/8 produziert.<br />

Im Eingangsbereich wird das Fachpublikum<br />

von einer SBM Remax 400 begrüßt und lädt zu<br />

einem Standbesuch der Partner Kurz, Arjes und<br />

Moerschen ein.<br />

Kontakt: www.moerschengmbh.de<br />

www.cff.de<br />

3|20<strong>22</strong>


34 Technik<br />

Dynapac<br />

Entlastung unter Verkehr realisiert<br />

Entlastung der Schwerter Bürger von Abgas- und Lärmimmissionen in<br />

Sicht: Die Projektmanagementgesellschaft Deges plant und koordiniert im<br />

Auftrag des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen den Ausbau der<br />

vielbefahrenen Bundesstraße zwischen der Anschlussstelle Schwerte zur<br />

Autobahn A1 und der Dortmunder Stadtgrenze.<br />

SD2550CS und einen SD2500CS – beide große<br />

Kettenfertiger, die mit hoher Einbauleistung<br />

arbeiten. Die Maschinen bauen „heiß an heiß“<br />

parallel ein, um eine gleichmäßige und mittelnahtfreie<br />

Asphaltoberfläche zu erzielen.<br />

Vorgeschaltet ist ein Dynapac-Beschicker<br />

mit Schwenkband, der beide Fertiger beschickt.<br />

Er sorgt für eine stetige Materialzufuhr, sodass<br />

ein kontinuierlicher und gleichmäßiger Einbau<br />

sichergestellt wird. Die wechselnden Arbeitsbreiten<br />

liegen im Bereich um 10 m. „Der Dynapac-Beschicker<br />

stellt eine berührungslose<br />

Materialzufuhr sicher“, so der technische Einsatzleiter<br />

der Eiffage Infra-West Michael Dülger.<br />

Auswahl, Ausstattung und Aufrüstung der<br />

Maschinen lagen in seiner Hand.<br />

Bauen unter Verkehr<br />

Auf einer Länge von 1,7 km soll in jeder Richtung eine Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen entstehen.<br />

Ausführendes Bauunternehmen der Straßenbauarbeiten<br />

ist die Eiffage Infra-West GmbH<br />

mit Hauptsitz in Borken. Das Unternehmen ist<br />

tätig in den Geschäftsfeldern Tiefbau, Straßenbau,<br />

Ingenieurbau und Asphaltproduktion.<br />

Die Straße wird auf vier Fahrstreifen ausgebaut.<br />

Auf einer Länge von 1,7 km soll in jeder<br />

Richtung eine Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen<br />

entstehen. Zusätzlich wird die Fußgängerbrücke<br />

über die B236 in Höhe eines Ausflugslokals neu<br />

gebaut und barrierefrei. Der Ausbau soll auch<br />

die Anzahl der Staus im Stadtgebiet minimieren<br />

sowie eine bessere Erreichbarkeit der überregionalen<br />

Autobahnen A1 und A2 ermöglichen.<br />

Eiffage setzt auf dieser Baustelle zwei Dynapac-Fertiger<br />

der SD-Serie gleichzeitig ein: einen<br />

Die Bundesstraße B236 ist stark befahren. Um<br />

die Mobilität nicht einzuschränken, können<br />

Streckenabschnitte für Bauarbeiten nicht einfach<br />

gesperrt werden. Der Bau muss dann unter<br />

dem „rollenden Rad“ erfolgen. Dies fordert von<br />

den Ingenieuren, Planern und Baufirmen ein<br />

hohes Maß an Sorgfalt – nicht zuletzt die Einbau-Crews<br />

müssen vor möglichen Gefahren<br />

geschützt werden.<br />

In diesem Projekt dient das Assistenzsystem<br />

„Dynapac Mattracker“ als automatisiertes Kantenfolge-System,<br />

um den „Bohlengänger“ aus<br />

dem Gegenverkehr zu nehmen. Dies erfüllt<br />

außerdem die Vorschrift ASR A5.2 zur Arbeitssicherheit.<br />

Der Mattracker lässt die Bohle automatisiert<br />

nach einer Naht in der Breite steuern,<br />

Eiffage setzt auf dieser Baustelle zwei Dynapac-Fertiger der SD-Serie gleichzeitig<br />

ein: sie bauen „heiß an heiß“ parallel ein.<br />

Den beiden Dynapac-Fertigern ist ein Beschicker vorgeschaltet.<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

35<br />

und den Schutz des Fertigerfahrers und des<br />

Bohlenpersonals vor Bitumendämpfen sicherstellt.<br />

Dokumentation der Ergebnisse<br />

Die Fußgängerbrücke über die B236 in Höhe eines Ausflugslokals wurde ebenfalls neu gebaut. (Quelle: Dynapac)<br />

ohne dass sich die Bediener in den Gefahrenbereich<br />

neben der Maschine begeben müssen.<br />

Für eine weitere Erhöhung der Arbeitssicherheit<br />

sorgt auch die integrierte Bitumendampfabsauganlage,<br />

die nach Niosh zertifiziert<br />

mit einem Wirkungsgrad von 94,3 % arbeitet<br />

Öffentliche Aufträge verlangen stets eine<br />

lückenlose Dokumentation der Prozesse. Die<br />

SD-Fertiger arbeiten mit dem Pave-IR-System,<br />

das die Asphalttemperatur auf voller Einbaubreite<br />

lückenlos dokumentiert. Die Ergebnisse<br />

des Thermoscanners werden vorverarbeitet<br />

auf einem großen Bildschirm angezeigt und<br />

können während des Einbaus optimal überwacht<br />

werden.<br />

Auch dank der in der SD-Serie eingesetzten<br />

Hochverdichterbohle ist das Einbauergebnis in<br />

jeglicher Hinsicht gelungen – sowohl in Bezug<br />

auf die thermische Gleichmäßigkeit über die<br />

gesamte Einbaubreite als auch die homogene<br />

Oberflächenstruktur der neuen Fahrbahn. •<br />

Langendorf<br />

Traditionsreiche Marke – leistungsstarke Technik<br />

Auch dieses Jahr ist Langendorf wieder auf der Tiefbau-<br />

Live mit dabei. Auf dem Freigelände Stand F 118 zeigt<br />

Langendorf den Satü 30 aus der neuen smart-line, beladen<br />

mit einer Aluminium-Halbschalenmulde und einer<br />

Stahl-Großraummulde für den Transport von Recyclingmaterial.<br />

Mit den in Serie gebauten und vorkonfigurierten Tiefladern der<br />

smart-line-Baureihe zeigt sich Langendorf auf der TiefbauLive. Der<br />

dort ausgestellte Satü 30 zeichnet sich durch ein 880 mm tiefes Ladebett<br />

aus, wodurch der Transport von hohen Maschinen und Baufahrzeugen<br />

realisiert werden kann. Für eine bessere Wendigkeit ist die letzte Achse<br />

als Nachlauflenkachse ausgebildet. Die hydraulisch hebbaren und seitlich<br />

verschiebbaren Rampen lassen einen Auffahrwinkel von 15° zu und<br />

ermöglichen somit den Transport von Baggern bis hin zu Walzen. Mit<br />

einer Nutzlast von bis zu 37.900 kg und der Ladeflächenverbreiterung<br />

von bis zu 450 mm können selbst schwerste Baufahrzeugen einfach und<br />

sicher transportiert werden.<br />

Um das zu zeigen, platziert Langendorf während der TiefbauLive<br />

eine Aluminium-Halbschalenmulde auf dem Tieflader, die exakt auf die<br />

Anforderungen im Tiefbau ausgelegt ist. Die Mulde verfügt über ein<br />

Volumen von 24,3 m³ und ist ebenso mit einem Achsenlift ausgestattet.<br />

In der ausgestellten Ausführung wiegt die Aluminium-Halbschale rund<br />

5.490 kg.<br />

Die Mulde ist bereits Teil der neuen Baureihe von Langendorf, deren<br />

gesamter Aufbau, basierend auf den Erfahrungen im Bau von Stahlhalbschalenkippern,<br />

überarbeitet und optimiert wurde. Dadurch verbreitert<br />

Die Satteltieflader von Langendorf ermöglichen dem Transportunternehmer<br />

mehr Flexibilität. (Quelle: Langendorf)<br />

sich die Mulde und bietet somit mehr Volumen für leicht- bis mittelschwere<br />

Ladungen.<br />

Als weiteres Fahrzeug zeigt Langendorf die Großraum-Stahlmulde,<br />

die insbesondere für den Transport von Schrott und anderen Recyclingmaterialien<br />

geeignet ist. Damit ist diese Mulde perfekt für die anspruchsvollen<br />

Besucher der Doppelmesse geeignet. Aus hochfestem Hardox-<br />

Feinkornstahl gefertigt, kann die Großraummulde ein Volumen von bis<br />

zu 53,6 m³ fassen und erreicht einen Kippwinkel von 49°. Das auf den<br />

Aufbau abgestimmte Stahlchassis überzeugt, wie alle Langendorf-Produkte,<br />

durch eine lange Lebensdauer und ist dazu noch in unebenem<br />

Geländer gut fahrbar. <br />

•<br />

3|20<strong>22</strong>


36 Technik<br />

Moba<br />

Digitale Lösungen auf der TiefbauLive<br />

Mit der Digitalisierung der Baustelle ergeben<br />

sich für Bauunternehmen enorme Einsparpotenziale.<br />

Durch schnelleres und effizienteres<br />

Arbeiten lässt sich für den Unternehmer<br />

wertvolle Zeit sparen, beispielsweise durch<br />

direktes Aufmessen mit der Maschine, ohne<br />

manuelles, aufwendiges Zwischenaufmaß.<br />

Das richtige Maß stets im Blick: Das Vermeiden<br />

von Unter- oder Überbaggern und somit<br />

unnötige Materialtransporte spart ebenso<br />

Kosten wie das Reduzieren der „Sicherheitsreserve“,<br />

weil die tatsächliche Schichtdicke in<br />

Echtzeit angezeigt wird. Die Hebel, die es Bauunternehmern<br />

ermöglichen, ihre Bauprojekte<br />

effizienter und kostenschlanker zu gestalten,<br />

wird die Moba Mobile Automation auf der<br />

diesjährigen TiefbauLive präsentieren.<br />

Perfekte Ebenheit ohne<br />

Leitdrähte dank MOBAs Big<br />

Sonic-Ski, hier beidseitig<br />

am Fertiger angebracht.<br />

(Quelle: Moba)<br />

Messung der Asphalttemperatur<br />

bis auf 13 m Breite<br />

mit dem Temperaturmesssystem<br />

MOBA PAVE-IR.<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

37<br />

Seit nun 50 Jahren hat sich die MOBA der<br />

Steuerung von Baumaschinen verschrieben.<br />

Die Mess-, Steuerungs- und Assistenzsysteme<br />

sind das Handwerkszeug auf dem<br />

Weg zur Digitalisierung Ihrer Baustelle. Dazu<br />

gehören u. a. Steuerungs- und Assistenzsysteme<br />

für Asphaltstraßenfertiger für die perfekte<br />

Ebenheit im Asphalteinbau und eine<br />

kontinuierliche Schichtdicken- und Temperaturmessung,<br />

für Walzen die Flächendeckende<br />

Verdichtungskontrolle, außerdem<br />

Nivelliersysteme für Erdbaumaschinen wie<br />

Grader, Raupe, Planierschilder etc. Vor Ort<br />

haben die Messebesucher die Möglichkeit,<br />

eine Maschinensteuerung für Planierarbeiten<br />

auf einem Kettenkompaktlader genauer<br />

kennenzulernen.<br />

Besonderes Merkmal der TiefbauLive sind<br />

die Demonstrationen auf sogenannten Musterbaustellen<br />

– auf der zum Thema Kanalbau<br />

zeigt Moba, wie Kanal- und Leitungsbau zeitsparend,<br />

effizient und schlank durchgeführt<br />

werden kann. Fertiggestellte Kanalsohlen, die<br />

tatsächliche Lage der Leitungen und andere<br />

Arbeitsschritte werden direkt digital mit dem<br />

Bagger aufgemessen und somit dokumentiert.<br />

Natürlich dürfen auch auf unserem Messestand<br />

die bekannten Xsite-Baggersteuerungen<br />

nicht fehlen: vom einfachen Einsteigersystem<br />

Xsite Easy für einfache Planumsarbeiten<br />

und den Garten- und Teichbau über Xsite<br />

Pro 2D für anspruchsvollere Arbeiten wie<br />

komplexe Projekte mit Längs- und Querneigung<br />

und Xsite Pro 3D mit Echtzeit-3D-Visualisierungen<br />

für anspruchsvollen Landschaftsbau<br />

und Erdarbeiten ohne Absteckungen bis<br />

hin zur Halbautomatisierung für Bagger aller<br />

Größen.<br />

Mit der neuesten Software-Version der<br />

Xsite App 2.7 ist das codierte Aufmaß direkt<br />

mit der Maschine mit einer einfachen Berührung<br />

des Bildschirms möglich. Die Projektdaten<br />

sind dann ortsungebunden in der digitalen<br />

Cloud-Lösung Xsite Manage für alle Beteiligten<br />

jederzeit zugänglich, sie kann auch mit<br />

der GPS-Vermessung mittels Rover verbunden<br />

werden. Mit der Kombination dieser Produkte<br />

zeigen wir die digitale Baustelle der<br />

Zukunft – Ready for OpenBIM-Design!<br />

Den Messestand der Moba Mobile Automation<br />

finden Sie im Freigelände, Stand F 316,<br />

in der Nähe der Musterbaustelle Kanalbau.<br />

Die Baustelle der Zukunft: ohne<br />

Absteckungen, ohne Zwischenaufmaß<br />

– aber mit allen Projektdaten<br />

digital für alle Beteiligten<br />

in der Cloudlösung Xsite Manage<br />

in Echtzeit verfügbar.<br />

Kontakt: www.moba.de<br />

3|20<strong>22</strong>


38 Technik<br />

Talsperrenbau<br />

Am steilen Hang gebaut<br />

Die 1966 in Betrieb genommene Steinbachtalsperre liegt im Hunsrück bei Idar-Oberstein.<br />

Sie dient der Trinkwasserversorgung des Landkreises Birkenfeld. Die Talsperre<br />

hat sich zu einem biologischen Refugium entwickelt, in dem auch erstmals wieder<br />

Edelkrebse gefunden wurden. 2021 wurde die Talsperre grundlegend saniert. Den<br />

Asphalt lieferte die Juchem-Gruppe aus Niederwörresbach. Die Ausführung der<br />

Sanierungsarbeiten erfolgte durch das in der Schweiz ansässige und weltweit im<br />

Bereich der bituminösen Abdichtungen tätige Unternehmen Walo.<br />

Bei der Steinbachtalsperre<br />

arbeitete<br />

WALO mit vielen<br />

Eigenanfertigungen<br />

bzw. individuell<br />

erweiterten Baumaschinen.<br />

(Quelle: Walo)<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

39<br />

Bei dem Absperrbauwerk der Steinbachtalsperre handelt es sich um<br />

einen leicht gekrümmten Steinschüttdamm mit einer Asphalt-Außendichtung.<br />

Der Stausee hat eine 8 m hohe Vorsperre, deren Damm<br />

ebenfalls mit einer Außendichtung in Asphaltbauweise versehen ist. Ein<br />

kleines Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 12 kW ist angeschlossen.<br />

Im Zuge der durchgeführten Sanierungsarbeiten wurde die bestehende<br />

Asphaltdichtung der Hauptsperre sowie auch die der kleinen Vorsperre<br />

saniert. Die Asphaltsanierung ist allerdings nur ein Teil der umfangreichen<br />

Sanierungsarbeiten an der Steinbachtalsperre. Im Vorfeld des Projektes<br />

wurde zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung eine 40 km<br />

lange Anbindung zur Primstalsperre hergestellt.<br />

Hauptsperre<br />

Der vorhandene Asphaltaufbau wurde wie folgt beschrieben:<br />

• Oberflächenversiegelung<br />

• 4 cm Asphaltdichtungsschicht 3. Lage<br />

• 4 cm Asphaltdichtungsschicht 2. Lage<br />

• 7 cm Dränschicht<br />

• 4 cm Asphaltdichtungsschicht 1. Lage<br />

• 3 cm Asphaltbinderschicht<br />

Die Neigungen bei der Hauptsperre betrugen 1:1,75, bei der Vorsperre 1:1,5.<br />

Zunächst wurden an der Hauptsperre im Sanierungsbereich von dem<br />

bestehenden Dichtungssystem rund 8100 m² der obersten 4 cm Asphaltdichtung<br />

abgefräst. Im Anschluss wurden 10 cm Asphaltbinderschicht<br />

und 7 cm Asphaltdichtungsschicht auf der Fräsfläche eingebaut.<br />

Anschließend erfolgte eine Oberflächenversiegelung aus einem bitumenreichen<br />

Versiegelungsmastix. Die Konzeption der Asphaltschichten<br />

erfolgte in Anlehnung an die Empfehlungen für die Ausführung von<br />

Asphaltarbeiten im Wasserbau (EAAW 2008) unter Berücksichtigung der<br />

Vorgaben des Fremdüberwachers Heinrich Hart GmbH und den weltweit<br />

vorliegenden Erfahrungen der Firma Walo. Die Binderschicht<br />

besteht aus einem Asphaltbinder mit einem Größtkorn von 16 mm (AWB<br />

16), der über eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit aufgrund seines<br />

Hohlraumgehaltes > 10 Vol.-% verfügt. Die obere Asphaltschicht wurde<br />

mit einem Dichtungs<strong>asphalt</strong> mit einem Größtkorn von 16 mm (DAW 16)<br />

realisiert. Die Erstprüfungen der Asphaltschichten sowie des Versiegelungsmastix<br />

wurden wie im Asphaltwasserbau üblich projektspezifisch<br />

vom bauausführenden Unternehmen Walo konzipiert. Sowohl die Bin-<br />

3|20<strong>22</strong>


40 Technik<br />

Sondermaschinen<br />

Bei dem Absperrbauwerk<br />

der Steinbachtalsperre<br />

handelt es sich um einen<br />

leicht gekrümmten Steinschüttdamm<br />

mit einer<br />

Asphalt-Außendichtung.<br />

Eine besondere Herausforderung für die Baustoffe<br />

sowie die Maschinentechnik stellen im<br />

Asphaltwasserbau die Neigungen, die hier bei<br />

der Hauptsperre 1:1,75, bei der Vorsperre 1:1,5<br />

betragen, dar. Bei der Steinbachtalsperre arbeitete<br />

WALO mit vielen Eigenanfertigungen bzw.<br />

individuell erweiterten Baumaschinen. So ist<br />

beispielsweise der Asphaltfertigerwindenwagen,<br />

der die Fräse oder den Asphaltfertiger<br />

inklusive des Nachladewagens sichert, eine<br />

Eigenanfertigung des bauausführenden Unternehmens.<br />

Auch die Asphaltfräse, eine Wirtgen<br />

W 130 Cfi, ließ der Talsperrenspezialist auf seine<br />

Bedürfnisse anpassen. Dies betrifft ebenfalls<br />

den Böschungs<strong>asphalt</strong>fertiger (Vögele Super<br />

1300), den Mastixfertiger sowie die Walzentypen<br />

(Steck TB 44 B und 35 B). <br />

•<br />

derschicht als auch der Dichtungs<strong>asphalt</strong> wurden<br />

mit einem polymermodifizierten Bitumen<br />

45/80-50 im Asphaltmischwerk Niederwörresbach<br />

der Juchem-Gruppe hergestellt. Den Versiegelungsmastix<br />

aus Füller und etwa 25 M.-%<br />

Straßenbaubitumen 50/70 lieferte ebenfalls die<br />

Juchem-Gruppe aus dem Asphaltmischwerk in<br />

Ürzig.<br />

zunächst 4 cm Asphaltschicht abgefräst (1200<br />

m²), anschließend wurde die Vorsperre mit 7<br />

cm Asphaltdichtungsschicht und einem Versiegelungsmastix<br />

neu abgedichtet.<br />

Vorsperre<br />

Die Vorsperre bei der Steinbachtalsperre staut<br />

das Vorbecken auf, damit Fremd- und Trübstoffe<br />

sowie Sedimente von der Hauptsperre<br />

möglichst ferngehalten werden. Die Abdichtung<br />

besteht aus einer 4 cm dicken oberen<br />

Asphaltdichtungsschicht, gefolgt von einer<br />

unteren Asphaltdichtungsschicht in gleicher<br />

Dicke sowie einer 4-cm-Asphaltdränschicht.<br />

Bei der Sanierung der Vorsperre wurden<br />

oben: Der Asphaltfertigerwindenwagen,<br />

der die<br />

Fräse oder den Asphaltfertiger<br />

inklusive des<br />

Nachladewagens sichert,<br />

ist eine Eigenanfertigung<br />

von Walo.<br />

links: Den Asphalt bei dem<br />

Projekt lieferte die Juchem-<br />

Gruppe aus Niederwörresbach.<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

41<br />

EAG<br />

SBR 4 erstmals<br />

ausgestellt<br />

Baustoff-Recyclingsieb<br />

SBR 3 bei der Boden-<br />

Bauschutt-Trennung<br />

(Quelle: EAG)<br />

Die Pandemie war ein Einschnitt für<br />

alle Messeausrichter und Aussteller. Der<br />

Rhythmus der letzten Jahrzehnte wurde<br />

gebrochen, Unsicherheit herrschte<br />

und neue Wege zum Kunden mussten<br />

gefunden werden. Die EAG Einfach Aufbereiten<br />

GmbH aus Dresden, vormals<br />

BHS Innovationen GmbH, wird die verhinderte<br />

Präsentation dieses Jahr umso<br />

ausführlicher nachholen. Die beiden<br />

Modelle SBR 3 und SBR 4 werden auf<br />

der Doppelmesse RecyclingAKTIV/ TiefbauLIVE<br />

in Karlsruhe zu sehen sein.<br />

Nach zwei bzw. drei Jahren im Einsatz sind SBR 3 und SBR 4 keine<br />

Neuprodukte mehr, sondern in der Praxis etablierte Modelle. Dies<br />

weist EAG Einfach Aufbereiten, der Hersteller von Grobstücksiebanlagen<br />

für die Asphalt-, Recycling- und Gewinnungsindustrie sowie für aufbereitende<br />

Bauunternehmen im Straßen-, Tief- und Garten-Landschaftsbau,<br />

mit Einsatzvideos zu jeglichem Siebgut von Asphalt, Bauschutt und<br />

Boden bis hin zu Schlacken, Kies und Schotter und ebenso vielen verschiedenen<br />

Radladermodellen nach. So kann jeder Interessent die Tauglichkeit<br />

für seinen Einsatz einschätzen.<br />

„Wir freuen uns sehr, unsere Siebtechnik wieder neben den Großen<br />

der Branche präsentieren zu können und Messebesucher für unsere einfache,<br />

robuste und sehr leistungsfähige Siebtechnik zu begeistern“, so<br />

Florian Schmellenkamp, Leiter Geschäftsentwicklung der EAG. Er berichtet:<br />

„Die Messeausfälle haben uns überrascht, aber nicht aus der Bahn<br />

geworfen. Mit der verbesserten Technik der aktuellen Modelle SBR 3 und<br />

Baustoff-Recyclingsieb SBR 4 – nach zwei Jahren großflächig etabliert<br />

Wir freuen uns sehr,<br />

unsere Siebtechnik der<br />

Branche präsentieren zu<br />

können.<br />

SBR 4 konnten wir unseren erfolgreichen Weg in 2020 und 2021, auch<br />

ohne die wichtigsten Branchentreffs, fortführen.“<br />

Beide Siebanlagen-Modelle werden vornehmlich von Radladern<br />

beschickt und sind ausgelegt für Schaufelvolumen von 0,75 m³ bis 5 m³.<br />

Die kleinere SBR 3 kann von maximal 2,5 m breiten Schaufeln beschickt<br />

werden und bietet als Kreisschwinger enorme Beschleunigungswerte,<br />

um auch siebschwierigen Boden aufzubereiten. Laut Hersteller wurde<br />

die SBR 3 in den letzten beiden Jahren häufig von der Kundschaft als<br />

platzsparende, robuste und vergleichsweise günstige Alternative zu radmobilen<br />

Trommelsiebanlagen gewählt. Die Hauptzielgruppe ist jedoch<br />

der Straßen- und Tiefbau der die Handlichkeit, Bedienerfreundlichkeit<br />

und die großen Einsparmöglichkeiten auf der Baustelle und am Betriebshof<br />

in puncto Logistik-, Deponie- und Baustoffkosten sieht.<br />

Das größere Baustoff-Recyclingsieb<br />

SBR 4 wird stärker auf<br />

Recyclingplätzen, an Asphaltmisch<br />

werken oder ähnlichen,<br />

vornehmlich stationären Einsatzorten,<br />

genutzt. Vor diesem Hintergrund<br />

wird die SBR 4 generell<br />

mit Sensor-Automatik ausgeliefert,<br />

um den jederzeitigen Einsatz<br />

und die bestmögliche Integration<br />

in die Arbeitsabläufe zu ermöglichen. Die Maschinendimensionen<br />

und die Siebfläche mit 3,2 m Breite und 3,0 m Länge ermöglichen<br />

die Beschickung mit Radladern von 2,5 m³ bis 5 m³ Schaufelinhalt. Die<br />

Systeme zur Siebspannung sind bei beiden Modellen maximal einfach<br />

gehalten. Alles ist frei zugänglich und der Siebwechsel der fast 5 bzw. 10<br />

m² großen Siebfläche kann in weniger als 30 bzw. 60 Minuten erfolgen.<br />

Auf der TiefbauLive und RecyclingAktiv ist die EAG am Stand F338 zu<br />

finden.<br />

Kontakt: www.einfach-aufbereiten.de<br />

3|20<strong>22</strong>


42 Technik<br />

Viel Klimaschutz, wenig Öl-Bedarf<br />

Kaltrecycling: Die Zukunft<br />

der Fahrbahnsanierung<br />

Das Kaltrecycling bituminöser Fahrbahnen wird weltweit erfolgreich eingesetzt, führt aber in Deutschland<br />

nach wie vor ein Schattendasein. Die Schnorpfeil Bau GmbH kennt das Potenzial dieser Bauweise schon viele<br />

Jahre aus unterschiedlichsten Projekten und hat sie 2020 wissenschaftlich analysiert. Der Fokus lag auf der<br />

CO 2 -Einsparung. Dabei wurde sehr deutlich: Mit Kaltrecycling werden erhebliche Mengen CO 2 eingespart.<br />

Weitergehende Analysen zeigten, dass besonders bei der Sanierung teerhaltiger Fahrbahnen die klassische<br />

Entsorgung über 320 % mehr CO 2 emittiert als das Kaltrecycling. Ganz aktuell gewinnt zudem auch die Abhängigkeit<br />

von erdölbasierten Rohstoffen wie Diesel und Bitumen an Bedeutung. Hier punktet das Kaltrecycling<br />

ebenfalls, denn diese Bauweise benötigt nur Bruchteile dieser Stoffe im Vergleich zu konventioneller<br />

Sanierung.<br />

Aktuell sucht die Bauwirtschaft aktiv nach<br />

Möglichkeiten zur Einsparung von CO 2 .<br />

Um das Einsparpotenzial des Kaltrecyclings in<br />

situ (d. h. vor Ort) detailliert bewerten zu können,<br />

untersuchte die Hochschule Koblenz im<br />

Rahmen einer Masterarbeit die Sanierung einer<br />

bituminös gebundenen Fahrbahnbefestigung<br />

mit teer- bzw. pechhaltigen Bestandteilen wissenschaftlich<br />

[1]. Maßgeblich unterstützt<br />

Kaltrecycling –<br />

nachweislich gut<br />

Seit über 30 Jahren befassen sich wissenschaftliche<br />

Untersuchungen mit<br />

dem Kaltrecycling. Dabei war stets klar,<br />

dass diese Bauweise Transporte, Kraftstoffe<br />

und Rohstoffe einspart. Unsicher<br />

waren viele bezüglich der Qualität der<br />

Fahrbahn. Studien zur Dauerhaftigkeit<br />

und den Gebrauchseigenschaften kalt<br />

recycelter Fahrbahnen aus Südafrika [2],<br />

Dänemark [3] und den USA [4] zeigen,<br />

dass entsprechend sanierte Fahrbahnen<br />

auch nach Jahren der Belastung intakt<br />

sind. Das deckt sich mit Erfahrungen aus<br />

Deutschland, denn auch im hiesigen<br />

Straßennetz gibt es vereinzelt<br />

Abschnitte auf Autobahnen, Bundes-,<br />

Landes- und Kreisstraßen, deren Unterbau<br />

kalt recycelt wurde. Sie halten seit<br />

vielen Jahren den Belastungen ohne<br />

Schäden stand.<br />

wurde sie dabei von der Schnorpfeil Bau GmbH.<br />

Unter die Lupe genommen wurden der<br />

CO 2 -Ausstoß und das notwendige Transportaufkommen<br />

während der Bauausführung, die<br />

Kosten und die Bauzeit. „In Verantwortung für<br />

das, was wir zukünftigen Generationen hinterlassen,<br />

leisten wir als mittelständisches Unternehmen<br />

unseren Beitrag dazu, klimaschonende<br />

Bauweisen zu fördern“, erläutert<br />

Andreas Tiemann, Geschäftsführer der Schnorpfeil<br />

Bau GmbH, die Motivation.<br />

Teerhaltiger Fahrbahnbelag<br />

Konkret ging es um die Sanierung einer Kreisstraße<br />

(K 33) in Rheinland-Pfalz mit ca. 6,25 m<br />

Breite, 2,1 km Länge, einem 18 cm dicken, teerhaltigen<br />

gebundenen Oberbau und einer<br />

da runterliegenden ungebundenen Schicht<br />

von 27 cm Stärke. Dort wurde gemäß der Vorgaben<br />

des Merkblatts KRC (M KRC) Anhang 2<br />

der teerhaltige Oberbau an Ort und Stelle in<br />

eine 18 cm starke KRC-Schicht umgewandelt.<br />

Sie wurde überbaut mit einer neuen Asphalttragschicht<br />

(10 cm) und einer 4 cm starken<br />

Asphaltdeckschicht.<br />

Bei konventioneller Bauweise hätte der<br />

gebundene Fahrbahnaufbau komplett abgefräst<br />

und durch eine Asphalttragschicht von 14<br />

cm und eine Asphaltdeckschicht von 4 cm<br />

ersetzt werden müssen. Außerdem hätte die<br />

anstehende Frostschutz-Schicht mit Verformungsmodul<br />

auf OK FSS von 45 MPa ausgetauscht<br />

werden müssen. Dieser Arbeitsgang<br />

konnte durch den oben genannten Aufbau<br />

gemäß Merkblatt KRC entfallen.<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

43<br />

„Über den Bauprozess hinaus haben<br />

wir auch die Entsorgung des teer- bzw.<br />

pechhaltigen Materials beleuchtet.”<br />

CO 2 -Emissionen bei Sanierung teerhaltiger Fahrbahnen: Die klassische Bauweise mit Entsorgung<br />

emittiert mehr als das 4,2-Fache an CO 2 im Vergleich mit dem Kaltrecycling in situ.<br />

Die Untersuchung verglich die CO 2 -Emissionen,<br />

die Bauzeiten und die Kosten bei diesem<br />

KRC-Projekt mit dem entsprechenden konventionellen<br />

Prozess unter der Berücksichtigung<br />

des teerhaltigen Fahrbahnbelages. Der Einsatz<br />

der Baumaschinen vor Ort, der Betrieb der<br />

Mischanlage sowie die Materialtransporte von<br />

und zur Baustelle flossen in die Berechnung ein.<br />

Entsprechend ergaben sich für das Kaltrecycling<br />

in situ die folgenden Einsparungen:<br />

• 80 % weniger Transportfahrten<br />

• <strong>22</strong> % geringerer Bedarf an neuem Mischgut<br />

• 76 % weniger CO 2 -Emissionen<br />

• 54 % weniger Bauzeit<br />

• 58 % weniger Kosten<br />

Schon alleine durch Maschinen,<br />

Mischanlage und Transporte<br />

für den Bau entstehen<br />

beim Kaltrecycling erheblich<br />

weniger CO 2 -Emissionen<br />

als bei der konventionellen<br />

Bauweise.<br />

3|20<strong>22</strong>


44 Technik<br />

Größter Effekt<br />

Im Anschluss an die Masterarbeit untersuchte<br />

Schnorpfeil das Thema weiter. „Über den Bauprozess<br />

hinaus haben wir auch die Entsorgung<br />

des teer- bzw. pechhaltigen Materials beleuchtet.<br />

Das Ergebnis hat uns überrascht: Zwar<br />

wussten wir, dass die CO 2 -Bilanz zugunsten des<br />

Kaltrecyclings ausfällt. Erstaunt hat uns aber,<br />

dass die CO 2 -Einsparungen durch das Kaltrecycling<br />

sehr viel größer sind als vermutet“, so<br />

Andreas Tiemann. Ein wesentlicher Grund<br />

dafür: Beim Kaltrecycling wird der Teer durch<br />

die Art der Aufbereitung fest in die Struktur<br />

eingebunden – also immobilisiert. Die externe<br />

Entsorgung entfällt.<br />

links: Die Schnorpfeil Bau GmbH hat bereits weit<br />

über 1 Mio. m² Fahrbahnen im Kaltrecycling-Verfahren<br />

saniert, hier eine Baumaßnahme aus 2020<br />

im Kreis Mayen-Koblenz.<br />

unten: Die entsprechenden Laboranalysen führt<br />

Schnorpfeil im eigenen RAP-Stra-geprüften-Baustofflabor<br />

aus. (Quelle: Schnorpfeil Bau GmbH)<br />

Kaltrecycling mit dem Mixpaver<br />

Schnorpfeil nutzt für das Kaltrecycling in<br />

situ den Mixpaver – eine fahrbare Mischanlage.<br />

Bevor sie zum Einsatz kommt, wird das<br />

anstehende Material vorgefräst und profiliert.<br />

Danach wird Zement vorgestreut. Im<br />

nächsten Schritt nimmt der Mixpaver den<br />

Baustoff auf und führt ihn in den Zweiwellenzwangsmischer,<br />

das „Herz“ der Maschine.<br />

Dort wird während des Mischens Bitumenemulsion<br />

bzw. Schaumbitumen und Wasser<br />

zugegeben. Das dabei entstehende Gemisch<br />

wird über die integrierte Einbaubohle<br />

unmittelbar wieder eingebaut.<br />

Bei diesem Prozess entsteht ein homogener<br />

Baustoff, der als eine definierte Schicht eingebaut<br />

wird. So kann die recycelte Lage<br />

exakt dimensioniert und abgegrenzt werden.<br />

Auch eine spätere erneute Sanierung<br />

ist möglich.<br />

Funktionsprinzip des Kaltrecycling-Mixpavers: er vereint das Fräsen, Mischen und den Einbau in<br />

einer Maschine.<br />

3|20<strong>22</strong>


››<br />

Technik<br />

45<br />

Klimakiller Teerverbrennung<br />

QUELLEN<br />

[1] Schwunn, Helena: Kaltrecycling und die<br />

damit verbundene CO 2 -Reduzierung im<br />

Asphaltbau: HS Koblenz, Schnorpfeil Bau<br />

GmbH, 2020.<br />

[2] Southern African Bitumen Association<br />

(Sabita): Technical Guideline: Bitumen Stabilised<br />

Materials. August 2020. ISBN 978-1-<br />

874968-77-1<br />

[3] Andersson, Ole Grann: Vejdirektoratet,<br />

Viden og dokumentation – Koldblandet<br />

asfaltbærelag. Teknologisk Institut, Taastrup,<br />

Dänemark, 2020.<br />

Die konventionelle Alternative bedeutet abfräsen<br />

und aufwendig entsorgen. Die Entsorgung<br />

ist nur durch die thermische Verwertung –<br />

sprich: Verbrennung – in einer Spezialanlage in<br />

den Niederlanden zulässig. Summa summarum<br />

werden inklusive Transport und dem Verbrennen<br />

des teerhaltigen Ausbau<strong>asphalt</strong>s rund<br />

320 % mehr CO 2 emittiert als bei der gesamten<br />

Sanierung im Kaltrecycling-Verfahren. Emissionen,<br />

Ressourcen und Kosten, die man sich – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes – mit Kaltrecycling<br />

sparen kann. Charmanter Nebeneffekt: Mit<br />

dem Kaltrecycling entfällt das Problem der<br />

Lagerung von teerhaltigem Ausbau<strong>asphalt</strong>, der<br />

aktuell wertvollen Deponieraum blockiert.<br />

Damit punktet das Kaltrecycling nicht nur beim<br />

Klimaschutz, sondern auch beim Wertstoffkreislauf.<br />

Von Kairo nach Sydney fahren<br />

Der Vergleich der CO 2 -Emissionen aus dem<br />

konkreten Sanierungsprojekt ergab eine Differenz<br />

von 567 t CO 2 pro km. Das entspricht in<br />

etwa dem jährlichen CO 2 -Ausstoß von 142 älteren<br />

Einfamilienhäusern mit Ölheizung. Zudem<br />

wurden durch das KRC in situ etwa 29.100<br />

Frachtkilometer eingespart. Das ist in etwa die<br />

Distanz von Kairo nach Sydney. Dass dadurch<br />

auch unsere Straßen weniger belastet werden,<br />

verstärkt den positiven Effekt des Kaltrecyclings<br />

weiter, wurde aber nicht mitbilanziert.<br />

„Die Untersuchungen haben gezeigt, dass<br />

die herkömmliche Sanierung inklusive Entsorgung<br />

mehr als 3-mal so viel CO 2 emittiert als<br />

das Kaltrecycling. Diese Erkenntnisse haben<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Andreas Tiemann<br />

Heinz Schnorpfeil Bau GmbH<br />

Kastellauner Straße 51<br />

56253 Treis-Karden<br />

E-Mail: info@schnorpfeil.com<br />

Telefon: 0 26 72 / 69 0<br />

uns bestärkt in unserer Auffassung, dass diese<br />

Bauweise auf deutschen Straßen verstärkt<br />

angewendet werden sollte“, erläutert Andreas<br />

Tiemann. Ganz aktuell gibt es noch einen weiteren<br />

Punkt: „Bitumen und Diesel werden aufgrund<br />

der aktuellen politischen Konflikte<br />

knapp. Darum sollten wir alle Möglichkeiten<br />

nutzen, die uns im Straßenbau möglichst unabhängig<br />

von diesen Rohstoffen machen. Kaltrecycling<br />

kann dabei helfen – zumal wir die<br />

Technologie kennen und die Expertise dazu<br />

haben.“<br />

Kontakt: www.schnorpfeil.com<br />

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46 Technik<br />

Ammann<br />

Handarbeit ade<br />

Wenn Einbauteams per Hand Rad-,<br />

Gehwege oder Straßenbahngleise<br />

<strong>asphalt</strong>sanieren, gelingt ihnen nur<br />

schwer eine 1-a-Einbauqualität<br />

mit absolut homogenem Erscheinungsbild<br />

der Asphaltdeckschicht.<br />

Mit dem Minifertiger AFW 150-2<br />

von Ammann arbeiten Tief-, Straßen-<br />

und GaLaBau-Firmen mit<br />

maschinellem Asphalteinbau viel<br />

produktiver. Ein weiterer Vorteil sind<br />

die höhere Einbauqualität und ein<br />

homogenes Einbaubild als beim<br />

händischen Asphalteinbau.<br />

Die Asphaltsanierung kleiner und mittelgroßer<br />

Flächen ist aufwendig und kostenintensiv.<br />

Deshalb fordern mehr und mehr Kommunen<br />

in ihren Ausschreibungen einen<br />

maschinellen Einbau. „Der Wirtschaftlichkeit<br />

wegen und für ein optimales Einbauergebnis<br />

verlangen Städte und Gemeinden zunehmend<br />

den Asphalteinbau mit Fertiger“, weiß Klaus<br />

Smagoi, Gebietsverkaufsleiter der Ammann<br />

Austria GmbH.<br />

Mit Einbau-Breiten von 250 mm bis 1650<br />

mm ist der AFW 150-2 von Ammann dafür ideal<br />

geeignet. Leicht erneuern lassen sich mit ihm<br />

die Oberflächen von Zufahrten, Carport-Stellplätzen,<br />

Rad- und Gehwegen, von wieder verfüllten<br />

Gräben sowie Flächen zwischen<br />

Tram-Schienen.<br />

Für all diese Einbaumaßnahmen auf „schmalen<br />

Baustellen“ bringt der Ammann-Minifertiger<br />

konstant die geforderte Leistung. Einbauqualität<br />

und Einbaubild des Asphalts sind stets<br />

hochqualitativ. Temperaturschwankungen<br />

gleicht der AFW 150-2 durch die gasbeheizte<br />

Vibrationsbohle aus. Sie hält den 180 Grad Celsius<br />

heißen Asphalt bei der Ausbringung immer<br />

auf Temperatur. „Und mit Glättblechen an der<br />

Bohle verdichten wir bereits bis zu 40 % vor“,<br />

erläutert Klaus Smagoi. „Der größte Benefit<br />

dabei ist: Wir erreichen immer ein gleichmäßig<br />

schönes Einbaubild.“<br />

01<br />

Erfolgreicher Einsatz in Gärtringen<br />

Das bestätigt Holger Geserick, Geschäftsführer<br />

der österreichischen Hogewo Holding. Geserick<br />

leitet die Aktivitäten der Hogewo-Tochter<br />

Reela Deutschland. Mit Fokus auf Bayern und<br />

Baden-Württemberg agiert das Unternehmen<br />

im Breitband- und Stromnetz-Ausbau sowie<br />

beim Neubau kompletter E-Tankstellen für die<br />

Elektromobilität.<br />

Von März bis Juni 2021 setzte Reela den<br />

Ammann-Minifertiger in einem Gewerbegebiet<br />

in Gärtringen (Baden-Württemberg) ein.<br />

Dort realisierte die Firma die Asphaltwiederherstellung<br />

nach der Aufgrabung auf 6 km langer<br />

Distanz beim Glasfaserausbau sowie nach<br />

Mittelspannungserweiterungen und Stromnetzreparaturen.<br />

„Oft führen wir auch solche Projekte<br />

umweltschonend und belästigungsfrei mit<br />

HDD-Spülbohrgeräten durch“, berichtet Holger<br />

Geserick. Mit dem Horizontalspülbohrverfahren<br />

(HDD: Horizontal Directional Drilling) unterquert<br />

Reela Deutschland grabenlos neuralgische<br />

Stellen, wie etwa große Kreisverkehre.<br />

02<br />

Dennoch: Nicht alles konnte Reela in Gärtringen<br />

grabenlos erledigen. Die Teams mussten<br />

auch Gehwege aufreißen. Sie verlegten<br />

Leitungen, verfüllten und verdichteten die<br />

Gräben. „Beim Einbau der Asphaltdecke kam<br />

dann der Minifertiger AFT 150-2 ins Spiel, weil<br />

wir mit ihm die Deckschichten absolut eben<br />

und vom Erscheinungsbild her hochqualitativ<br />

ausführen können“, so Holger Geserick.<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

47<br />

<strong>03</strong><br />

Bild 01 Einsatz beim Breitbandausbau in Gärtringen<br />

(Baden-Württemberg): Eine<br />

knickgelenkte Ammann ARX-12-Aufsitzwalze<br />

verdichtet hinter dem AFW<br />

150-2 (r.). (Quelle: Ammann)<br />

Bild 02 Kompaktes Leichtgewicht: Der AFW<br />

150-2 wiegt nur 1150 kg. Für den Transport<br />

genügt ein Pkw-Anhänger. (Quelle:<br />

Ammann)<br />

Bild <strong>03</strong> Prüfende Blicke: Das hochwertige<br />

Erscheinungsbild der Deckschicht überzeugte<br />

alle Projektbeteiligten. (Quelle:<br />

Reela Deutschland)<br />

Bild 04 Der Einsatz von Rüttelplatten hätte bei<br />

6 km Distanz zu viel Zeit geraubt. Mit<br />

der Walze lassen sich größere Flächen<br />

weitaus schneller verdichten. (Quelle:<br />

Reela Deutschland)<br />

Bild 05 Reparatur im Tram-Gleis: Der AFT 150-2<br />

passt genau und perfekt in das 1,30 m<br />

breite Straßenbahn-Gleis. 3,0 cm stark<br />

muss darin der Asphalt gleichmäßig<br />

eingebaut werden. (Quelle: Ammann)<br />

04 05<br />

Technik und Service<br />

Der Hogewo-Geschäftsführer vertraut auf<br />

Asphalt- und Verdichtungstechnik von<br />

Ammann: „Die Maschinen und Geräte sind technisch<br />

sehr ausgereift, bedienerfreundlich und<br />

das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.“ Ob<br />

Rüttelplatten vom Typ APF 15/40 und APR 25/40<br />

sowie die Stampfer ATR 60 C und ATR 68 C oder<br />

eine knickgelenkte Aufsitzwalze wie die Ammann<br />

ARX 12: Alle Verdichtungsgeräte bezieht Holger<br />

Geserick beim österreichischen Ammann-Händler<br />

Huppenkothen Baumaschinen in Lauterach.<br />

Der Ausbau der Glasfasertechnik und Infrastrukturen<br />

für E-Mobilität nimmt Fahrt auf. Im<br />

Ergebnis steigert Reela Deutschland seit Gründung<br />

2018 seine Auftragsmenge um jährlich<br />

100 %. „Wir rechnen damit, dass die positive<br />

Entwicklung anhält“, ist Hogewo-Geschäftsführer<br />

Holger Geserick optimistisch.<br />

Deshalb will er für Reela Deutschland bei<br />

Asphaltfertigern, Walzen und Verdichtungstechnik<br />

nachlegen. Holger Geserick: „In diesem<br />

Jahr werden wir in zwei 12-Tonnen-Walzen<br />

investieren und eventuell in einen zweiten<br />

Minifertiger. Mit Huppenkothen und Ammann<br />

haben wir dazu die kompetenten Partner, die<br />

wir uns wünschen.“<br />

•<br />

3|20<strong>22</strong>


48 Technik<br />

Bei 2,5 m Arbeitsbreite fräste die Wirtgen W <strong>22</strong>0 Fi die 46 cm starke Fahrbahn in zwei Übergängen.<br />

Wirtgen<br />

Komplett in zwei Übergängen<br />

In Illinois (USA) baut die Großfräse W <strong>22</strong>0 Fi eine komplette<br />

Fahrbahn in zwei Übergängen aus. Dank der Maschinensteuerung<br />

Mill Assist erfolgen die Fräsarbeiten<br />

wirtschaftlich. Die präzise Dokumentation übernimmt<br />

der Wirtgen Performance Tracker.<br />

Bei der Sanierung der Auf- und Abfahrt zur Interstate 55 in Bolingbrook<br />

entschied sich das ausführende Straßenbauunternehmen für<br />

eine 812 PS starke W <strong>22</strong>0 Fi. Um die enormen Leistungsreserven der<br />

Großfräse bedarfsgerecht an die verschiedenen Maschinenkomponenten<br />

zu verteilen, regelt der Mill Assist den Betriebspunkt der Maschine<br />

dynamisch. Das bedeutet, er passt die Drehzahl des Dieselmotors und<br />

der Fräswalze, den Fahrantrieb, Maschinenvorschub und Wasserverbrauch<br />

bei wechselnden Baustellenbedingungen automatisch an.<br />

Auch das Zwei-Gang-Lastschaltgetriebe Dual Shift steuert der Mill<br />

Assist automatisch. In Verbindung mit dem Dieselmotor lassen sich dabei<br />

die Fräswalzendrehzahlen nach unten und oben erweitern. Aufgrund<br />

des deutlich vergrößerten Fräswalzendrehzahlspektrums können die<br />

Großfräsen der neuen F-Serie ein breites Anwendungsspektrum realisieren.<br />

Für Mark Lindbloom, Betriebsleiter bei K-Five Construction, hatte<br />

das Antriebskonzept der W <strong>22</strong>0 Fi außerdem Einfluss auf die Kaufentscheidung.<br />

„Das Zwei-Gang-Lastschaltgetriebe war für uns attraktiv. Es<br />

bringt die Pferdestärken auf langen Streckenabschnitten und bei geringer<br />

Frästiefe genauso auf die Straße wie beim Arbeiten in großen Frästiefen.“<br />

So können im niedrigen Fräswalzendrehzahlbereich Kraftstoff<br />

und Meißelverschleiß reduziert werden. Im oberen Fräswalzendrehzahlbereich<br />

ist es möglich, auch bei hohen Flächenleistungen eine hohe<br />

Qualität des Fräsbildes zu erzielen.<br />

Arbeitsstrategie zahlt sich aus<br />

Für den zweilagigen Komplettausbau in Illinois war die W <strong>22</strong>0 Fi mit einer<br />

2,5 m breiten und 196 Rundschaftmeißeln bestückten Standard-Fräswalze<br />

ausgestattet. Der Auftrag sollte kostenoptimiert realisiert werden.<br />

Die Fräse arbeitete deshalb im Eco-Modus, eine von drei Arbeitsstrategien,<br />

zwischen denen Maschinenbediener bei den neuen Wirtgen-<br />

Großfräsen wählen können. Im Eco-Modus sucht der Mill Assist immer<br />

den Maschinenbetriebspunkt mit dem günstigsten Kraftstoff- und<br />

Meißelverbrauch pro gefrästem Kubikmeter Material. Gleichzeitig<br />

werden damit die CO 2 - und Geräuschemissionen reduziert. Polier Ed<br />

Mesko zog ein positives Fazit über die Fräsarbeiten: „Die W <strong>22</strong>0 Fi verfügt<br />

über viele Funktionen, die es dem Fahrer und Bodenarbeiter einfach<br />

machen. Sie besitzt eine Menge Technologie und Leistung.“<br />

Wirtgen Performance Tracker<br />

Zum Lieferumfang der Großfräse zählte auch ein Wirtgen Performance<br />

Tracker (WPT), der die Flächenfräsleistung, das Fräsvolumen und die Verbrauchswerte<br />

der Maschine exakt ermittelt. Alle wichtigen Leistungs-<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

49<br />

Mit an Bord war neben der serienmäßigen Maschinensteuerung Mill Assist auch der Wirtgen Performance Tracker.<br />

Er dokumentiert die tatsächlich geleisteten Fräsarbeiten exakt und zuverlässig. (Quelle: Wirtgen)<br />

und Verbrauchsdaten werden dem Fräsenfahrer auf dem Bedienstand in<br />

Echtzeit angezeigt. Unmittelbar nach Abschluss der Fräsarbeiten werden<br />

die Daten in einem automatisch generierten Bericht per E-Mail auch an<br />

den Maschinenbetreiber gesendet. „Wenn wir eine Maschine kaufen,<br />

wollen wir Zuverlässigkeit, Vielseitigkeit, Wert und Leistung. Die W <strong>22</strong>0<br />

Fi bietet all diese Eigenschaften und mit dem WPT ein bedeutendes technologisches<br />

Upgrade. Damit können wir unsere Leistung sehr genau<br />

messen“, erklärt Lindbloom. „Wir haben schon früher Telematik-Systeme<br />

eingesetzt, aber noch nie auf diesem Niveau. Wir sind zuversichtlich, dass<br />

die Technologie uns helfen wird, unsere Effizienz zu steigern.“<br />

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3|20<strong>22</strong>


50 Technik<br />

Bast-Forschung<br />

Abriebsemissionen von Straßen<br />

Beim Neu- und Ausbau von Straßen muss sichergestellt sein, dass die bestmöglichen<br />

Maßnahmen zur Schadstoffminderung angewendet werden.<br />

Dazu bedarf es auch der genauen Kenntnis der Emissionsfaktoren von Straßenabrieben<br />

zur PM10-Partikelfraktion. Im Auftrag der Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen (Bast) wurde deshalb das Abriebverhalten von in Deutschland<br />

üblicherweise eingesetzten Fahrbahnbelägen untersucht. Die Ergebnisse<br />

sollen unter anderem in die entsprechenden Regelwerke einfließen.<br />

Für die Planung von schadstoffmindernden<br />

Maßnahmen beim Neu- und Ausbau von<br />

Straßen bedarf es Emissions- und Ausbreitungsmodelle,<br />

die einer kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Eingangsdaten unterzogen<br />

werden müssen. In den derzeit geltenden<br />

Richtlinien sind bislang Emissionsfaktoren über<br />

die zur PM10-Partikelfraktion beitragenden<br />

Abriebe noch nicht berücksichtigt. Die Bast<br />

beauftragte deshalb das Ingenieurbüro Lohmeyer<br />

in Dresden mit einer systematischen<br />

Untersuchung von Abriebemissionen, die<br />

durch die mechanische Beanspruchung unterschiedlicher<br />

Fahrbahnoberflächen durch sie<br />

überfahrende Fahrzeuge entstehen. Zielstellung<br />

war eine Empfehlung für die Berücksichtigung<br />

abgeleiteter Emissionsfaktoren in den<br />

entsprechenden FGSV-Richtlinien.<br />

Untersuchungsmethode<br />

Einer umfassenden Literaturrecherche folgend<br />

wurden die abriebrelevanten Kenngrößen für<br />

27 in Deutschland am häufigsten eingesetzte<br />

Fahrbahnbeläge bestimmt. An 21 dieser Beläge<br />

wurden daraufhin Laborversuche zum Abriebverhalten<br />

durchgeführt. Für nicht motorbedingte<br />

Partikel (AWAR) wurden Emissionsberechnungen<br />

mit dem Modell Nortrip (Nonexhaust<br />

road traffic induced particle emission<br />

modelling) durchgeführt sowie die resultierenden<br />

PM10-Emissionsfaktoren des Straßenabriebs<br />

ausgewiesen. Die Berechnungsergebnisse<br />

des integrierten Nortrip-NO x -Tracermodells<br />

wurden darüber hinaus mit Immissionsmessungen<br />

an der Frankfurter Allee in Berlin und Am<br />

Neckartor in Stuttgart verglichen. Abgeleitet<br />

werden sollten Empfehlungen zur Anwendung<br />

von Nortrip sowie aus den Berechnungen<br />

erzeugte PM10-Awar- und Straßenabriebemissionsfaktoren<br />

für die weitere Anwendung.<br />

Ergebnisse<br />

Als wesentliche Faktoren konnten folgende<br />

Ergebnisse abgeleitet werden: Die Art des Reifens<br />

wirkt sich ebenso auf die Partikelerzeugung<br />

aus dem Abrieb der Fahrbahn aus wie das<br />

Fahrverhalten. Gesteigerte Beschleunigungsanteile<br />

führen wie auch höhere Geschwindigkeit<br />

zu höheren Abriebraten. Als weitere<br />

wesentliche Faktoren wurden die Art und Festigkeit<br />

sowie die Korngröße des in der Fahrbahn<br />

verwendeten Gesteinsmaterials detektiert.<br />

Möglicherweise spielt auch die Art des<br />

Bindemittels eine Rolle; allem Anschein nach<br />

wirkt sich polymermodifiziertes Bindemittel<br />

positiv aus. Eventuell bewirken eine starke<br />

Modifizierung des Bindemittels (zum Beispiel<br />

Gummimodifizierung) und die sich dadurch<br />

einstellenden dickeren Bindemittelfilme eine<br />

Verminderung der PM10-Fahrbahnabriebemissionen.<br />

Die Höhe der Reduktion hängt hier<br />

wahrscheinlich von der Ausbildung der Oberfläche<br />

ab.<br />

Die im Rahmen des vorliegenden Projektes<br />

durchgeführten Abriebversuche im Labor zeigten,<br />

dass die verwendeten Splittmastix<strong>asphalt</strong>e<br />

(SMA) unabhängig von der betrachteten Fraktion<br />

die niedrigsten Abriebwerte lieferten.<br />

Offenbar ist vor allem die Kombination aus<br />

Splittmastix<strong>asphalt</strong> mit einem modifizierten<br />

Bindemittel geeignet, die Entstehung von<br />

Abrieb und dessen Emission in die Umgebungsluft<br />

effektiv zu reduzieren. Der Belag aus<br />

offenporigem Asphalt mit modifiziertem Binder<br />

lieferte ähnliche Abriebwerte.<br />

Für die Fahrbahnhersteller könnte zur Optimierung<br />

der Abriebeigenschaften das normierte<br />

Regressionsmodell nach Eurovia angewendet<br />

werden, welches die konkreten Rezepturen<br />

der Fahrbahnbeläge quantitativ bewertet.<br />

Zur Absicherung dieser Ergebnisse sind<br />

weitere systematische Untersuchungen des<br />

Abriebverhaltens erforderlich. Weiterhin wird<br />

empfohlen, die Güte dieses Ansatzes der zweistufigen<br />

Klassifizierung des Abriebverhaltens<br />

durch Freilandversuche an Autobahnen mit<br />

Bestimmung der AWAR-Emissionsfaktoren zu<br />

verifizieren.<br />

Folgerungen<br />

Im Auftrag der Bast<br />

wurde das Abriebverhalten<br />

von in Deutschland<br />

üblicherweise eingesetzten<br />

Fahrbahnbelägen<br />

untersucht.<br />

(Quelle: Pixabay)<br />

In der Diskussion um den verkehrsbedingten<br />

Beitrag an der Schadstoffbelastung der Umgebungsluft<br />

werden die Emissionsquellen Fahrbahnoberflächen,<br />

Bremsen und Reifen künftig<br />

an Bedeutung gewinnen. Die Forschungsergebnisse<br />

sollen deshalb als Ergänzung in weitere<br />

Projekte einfließen. Darüber hinaus wird<br />

eine Berücksichtigung der abgeleiteten Emissionsfaktoren<br />

in den FGSV-Richtlinien RLuS<br />

„Richtlinien zur Ermittlung der Luftqualität an<br />

Straßen ohne oder mit lockerer Randbebauung“<br />

diskutiert. <br />

•<br />

3|20<strong>22</strong>


Technik<br />

51<br />

Rüko<br />

Neue Fräse bei Kombilösung<br />

Nach über zehn Jahren Bauzeit geht<br />

es mit der Kombilösung in der Fächerstadt<br />

Karlsruhe langsam, aber<br />

sicher in die Endphase. Die Verantwortung<br />

zur Durchführung des Millardenbauprojektes<br />

erhielt die Kasig<br />

GmbH, die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft,<br />

die eigens für<br />

dieses Vorhaben gegründet wurde.<br />

Die Kombilösung besteht aus verschiedenen<br />

Teilprojekten. Neben der Neugestaltung<br />

der Kaiserstraße ist die Umgestaltung der Kriegsstraße<br />

ein bedeutsames Bauvorhaben. Bereits im<br />

Juli 2019 begannen die Arbeiten an diesem zweiten<br />

Teilprojekt der Kombilösung, das einen Autotunnel<br />

und eine Stadtbahntrasse mit kompletter<br />

Telekommunikation und Steuereinheiten vorsieht.<br />

Der Auftrag zur Durchführung dieses Vorhabens<br />

ging an die Arbeitsgemeinschaft rund<br />

um die Bauunternehmen Grötz, Reif und Rhomberg.<br />

Während die Bauleitung dem Gaggenauer<br />

Bauunternehmen Grötz übertragen wurde, unterliegen die kaufmännischen<br />

Arbeiten der Firma Reif, der Schienenbau der Firma<br />

Rhomberg. Das Auftragsvolumen beträgt hierfür ca. 23 Mio. Euro.<br />

Um den weiteren Bau der Stadtbahntrasse zu ermöglichen, müssten<br />

zuerst die bisherige Asphaltschichten auf der Kriegsstraße abgetragen<br />

werden. Mit diesem Oberflächenendausbau wurde im April<br />

2021 begonnen. Aufgrund der bisher guten Zusammenarbeit zwischen<br />

der Grötz GmbH und der Rüko GmbH aus Malsch stellte der<br />

Baumaschinenvermieter für diese Arbeiten seine Kaltfräse mit Fahrer<br />

zur Verfügung.<br />

Das neue Bomag-Modell BM 1000/35-2 ist mit seiner kompakten,<br />

übersichtlichen Bauweise und klappbarem Förderband mit Staubabsaugung<br />

prädestiniert für Arbeiten auf Baustellen mit wenig Platz.<br />

Mit dem einzigartigen Fräsmeißelhaltersystem BMS15 können Straßenbeläge<br />

unterschiedlich abgetragen und bis zu einer Frästiefe von<br />

33 cm komplett ausgebaut werden. Im Vergleich zu anderen Maschinen<br />

ist dieses Modell geräuscharm, was sich gerade im städtischen<br />

Bereich bei hoher Anwohnerdichte und bei Nachtbaustellen positiv<br />

bemerkbar macht. Ausgestattet mit einem vibrationsisolierten Fahrerstand<br />

mit drehbarem, gefedertem Sitz und neusten Assistenzsystemen<br />

wie Kamera und Nivellierung, wird dem Fahrer ein entspanntes<br />

Arbeiten ermöglicht.<br />

Innerhalb eines Vormittags konnten so etwa 380 m² Asphalt bis<br />

zu einer Frästiefe von 28 cm problemlos abgetragen werden. Da die<br />

Fräsarbeiten zur Zufriedenheit aller Beteiligten verliefen, wurde die<br />

Maschine unplanmäßig im Anschluss zu einem weiteren Einsatz der<br />

Kombilösung gerufen. <br />

•<br />

Die Bomag BM 1000/35-2 im Einsatz in Karlsruhe. (Quelle: Andreas Räsch)<br />

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10487


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6189-14<br />

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Tel. +49 5258 991515<br />

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E 43690<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

Ausgabe 8 | 2021<br />

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 6/2021<br />

Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

53<br />

Produktion<br />

Komponenten<br />

Produktion<br />

Prüfung<br />

Karl-Heinz MHI Naturstein Boemke &<br />

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• Wir Asphaltgeräte liefern aspha-min zur Herstellung von<br />

• Niedrigtemperatur-Asphalt Messräder, Bitumenkocher oder als Verdichtungshilfe<br />

für 15 Liter bei Vergussmasse-Eimer<br />

schwierigen Einbaubedingungen<br />

wie Kälte, Wind, langen Lieferwegen,<br />

• Bitumeneimer mit Ausguss<br />

Handeinbau oder hochstandfestem Asphalt.<br />

• Katalog auf Anfrage<br />

Karl-Heinz Boemke<br />

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Fax +49 531-374530<br />

6053 6189-14<br />

info@boemke.eu<br />

info@mhi-nbs.de<br />

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Wir liefern Reparatur<strong>asphalt</strong> zur einfachen<br />

und dauerhaften Beseitigung von Schlaglöchern<br />

und Frostschäden bzw. zur Herstellung<br />

von Anrampun gen, Anschlüssen oder<br />

kleineren Be festigungen.<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH<br />

Main-Kinzig-Str. 30<br />

63607 Wächtersbach<br />

Tel. +49 6053 6189-0<br />

Fax +49 6053 6189-14<br />

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Unser Lieferprogramm umfasst u.a.:<br />

• Prüfgeräte für<br />

– Asphalt und Bitumen<br />

– Beton, Mörtel und Zement<br />

– Boden und Gestein<br />

– Wasser und Abwasser<br />

• Labormöbel / Laborcontainer<br />

• allgemeine Laborgeräte / Zubehör<br />

• Service / Reparaturen<br />

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Das volle Programm<br />

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FORSCHUNG Kooperative Interaktionen<br />

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Bezugspreise<br />

Einzelpreis ....................... 18,50 €<br />

(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />

Jahresabonnement Inland: .......... 113,– €<br />

(inkl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />

Jahresabonnement Ausland: ........ 123,– €<br />

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Kostenfrei<br />

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Bitte senden Sie uns umgehend Ihre Druckfreigabe, am besten per Fax 07<strong>22</strong>9/<br />

Baden-Baden GmbH<br />

Einkaufsführer<br />

Anzeigenabteilung Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Alle Zeitschriften sind als E-Paper verfügbar<br />

mit Zugang zum digitalen Heftarchiv.<br />

webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

Fachzeitschrift für Herste lung und Einbau von Asphalt<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

3|20<strong>22</strong>


54 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

ABRASERVICE Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf -----------------Seite 29<br />

Ammann Schweiz AG, 4901 Langenthal, SCHWEIZ --------------- Titel + Seite 4<br />

Cargill B.V., 1118 CZ Schipol, NIEDERLANDE -----------------------Seite 37<br />

CFF GmbH & Co. KG, 98694 Ilmenau OT Gehren ---------------------Seite 33<br />

GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ -----------------------------Seite 15<br />

Heinz Schnorpfeil Baustoff GmbH & Co. KG, 56253 Treis-Karden -----------Seite 21<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg -------------- Seite 9<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 49<br />

Nadler Straßentechnik GmbH, 85301 Schweitenkirchen ----------------Seite 23<br />

RMS GmbH, 46485 Wesel ---------------------------------Seite 45<br />

RÜKO GmbH, 76316 Malsch --------------------------------Seite 11<br />

Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar -------------------------Seite 51<br />

Wirtgen International GmbH, 53578 Windhagen ------------------Umschlag 4<br />

Bitte beachten Sie die Beilage der folgenden Firma:<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 4|20<strong>22</strong><br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

TiefbauLive<br />

Vom 5. bis 7. Mai findet die TiefbauLive<br />

und RecyclingAktiv in Karlsruhe statt.<br />

Wir blicken auf die erste Messe des<br />

Jahres.<br />

(Quelle: Messe Karlsruhe)<br />

Asphaltadditiv<br />

Wir stellen ein neues CO 2 -reduzierendes<br />

und leistungsstarkes Asphaltadditiv<br />

vor.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Abrechnung<br />

Wir berichten über die Abrechnung<br />

im amerikanischen Straßenbau<br />

(Quelle: Pixabay)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>8 97965-19<br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>8 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-24<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 8 gültig ab 01.01.20<strong>22</strong><br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 113,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 123,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (April),<br />

4 (August), 5 (September), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>22</strong> (57. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6<strong>22</strong>8<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

3|20<strong>22</strong>


Zu guter Letzt<br />

55<br />

Radsport<br />

Im Sattel auf Asphalt<br />

Manchmal muss es etwas Besonderes sein: ein besonderes<br />

Buch fürs Jubiläum, als Dankeschön oder zum<br />

Abschied. In unserer Rubrik „Buchtipp“, stets auf der<br />

letzten Seite des Heftes, stellen wir Ihnen immer einen<br />

besonderen Tipp vor. Dieses Mal: „Auf Asphalt – Passion<br />

Rennrad“.<br />

Erschöpfung, Reiselust, Witz, Stilgefühl. Die Passion Rennrad lässt sich<br />

kaum in wenige Worte packen. Dafür braucht es ein ganzes Buch.<br />

Und das gibt es nun endlich: Auf Asphalt. Wer in diese Welt eintauchen<br />

möchte, wird an Max Marquardts Buch nicht vorbeikommen. Was bewegt<br />

einen dazu, ausgerechnet auf ein Rennrad zu steigen und loszufahren?<br />

Marquardt hat neben seiner eigenen Geschichte und Motivation 15<br />

bekannte Persönlichkeiten interviewt und porträtiert. Zudem erklimmt<br />

der Autor mit seinem Rennrad 15 beeindruckende Pässe, die auf der<br />

Bucket List jedes Rennradfahrers nicht fehlen sollten – ob Anfänger oder<br />

Profi. Mit vielen Tipps und Hintergrundwissen gespickt, zeigt er die<br />

Besonderheiten der Pässe und was es dort noch neben der Piste zu entdecken<br />

gibt. Nicht zuletzt gibt Max Marquard jedem Anfänger noch ein<br />

Betriebshandbuch mit dem nötigen Know-how rund um das Leben auf<br />

dem Rennrad an die Hand.<br />

Max Marquardt<br />

Auf Asphalt – Passion Rennrad<br />

256 Seiten.<br />

Gebunden<br />

45,00 Euro<br />

ISBN: 978-3-7667-2560-8<br />

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23. bis 26. August<br />

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Brennt auch in Zukunft.<br />

NACHHALTIGE BRENNERTECHNOLOGIE<br />

Wenn es um einen möglichst umweltfreundlichen und nachhaltigen Betrieb von Asphaltmischanlagen geht,<br />

bietet die Brennertechnologie in Verbindung mit der Wahl des Brennstoffs das größte Potenzial. In vielen Märkten<br />

steht der Ausstieg aus dem Brennstoff Kohle bevor, auch mit Erdöl betriebene Systeme unterliegen zunehmend<br />

größeren Reglementierungen und Einschränkungen. Das alles waren gute Gründe für BENNINGHOVEN den<br />

EVO JET Mehrstoffbrenner für weitere, zukunftsträchtigere Brennstoffe weiterzuentwickeln: Biomass to Liquid<br />

und Holzstaub. Wenn es darum geht, bestehende Anlagen zu modernisieren und ökonomisch und ökologisch zu<br />

optimieren, ist der EVO JET Brenner als Retrofit-Nachrüstlösung deshalb die erste Wahl.<br />

BENNINGHOVEN · Branch of Wirtgen Mineral Technologies GmbH · Benninghovenstraße 1 · D-54516 Wittlich<br />

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