ADAC Württemberg Historic 2022

Das Magazin zum Oldtimer-Event Das Magazin zum Oldtimer-Event

28.04.2022 Aufrufe

WO AUCH DIE INNEREN WERTE ZÄHLEN BEIM SCHÖNHEITSWETTBEWERB CONCOURS D'ELEGANCE GEHT ES NICHT NUR UMS AUSSEHEN Ronald Ihrig (links) und Matthias Runar. Mehr als 100 Oldtimer nehmen an der ADAC Württemberg Historic teil. Natürlich geht es um Zeit, Geschicklichkeit und Punkte. Aber es gibt auch einen Schönheitswettbewerb mit dem klangvollen Namen Concours d'Elegance. Wer steckt dahinter? Die drei ausgewiesenen Oldtimerexperten Ronald Ihrig, Engelbert Rozyn und Matthias Runar. Letzterer ist quasi Kapitän des Trios, in diesem Jahr aber aus terminlichen Gründen nicht am Start. Er hat Ihrig mit ins Boot geholt. Der Concours d'Elegance ist kein gewöhnlicher Schönheits-Wettbewerb. Vielmehr geht es darum, neben dem Zustand der Fahrzeuge auch deren Authentizität und ihre Bedeutung zur Zeit der Herstellung zu bewerten. Und ganz wichtig: die eigene Geschichte, die jedes Fahrzeug mitbringt. Hier schon mal vier besondere Schmuckstücke, die die Juroren vorab ermittelt haben: CHENARD & WALCKER T3 (1924) Der Automobilhersteller Chenard & Walcker belegte mit seinen Rennern beim ersten 24-Stunden-Rennen von Le-Mans im Jahre 1923 die Plätze eins, zwei und sieben. „Eine erstaunliche Leistung, weil die Autos zu damaliger Zeit nicht so robust waren. Das spricht für die Zuverlässigkeit der Marke““, erklärt Oldtimer-Experte Ronald Ihrig. 1924, ein Jahr nach dem fulminanten Triumph in Le Mans, wurde dieser T3 zugelassen. Zu jener Zeit war Chenard & Walcker der viertgrößte Automobilproduzent in Frankreich. 18 | ADAC Württemberg Historic 2022

VW T1 Samba-Bus (1964) Es werde Licht! Gut möglich, dass VW seinen T1 Samba bei der Premiere im Jahre 1951 so vorstellte. Schließlich verfügte der Samba über sage und schreibe 23 Fenster. Das hier vorgestellte Modell mit der Erstzulassung 1964 wurde dann um zwei Fenster abgespeckt. Typisch sind aber immer noch die Oberlichtfenster und die geteilte Frontscheibe, die man bei einigen Modellen sogar ausstellen kann. Bleibt noch zu klären, was der Beiname Samba bedeutet. Ihrig: „Es ist nicht eindeutig belegt, aber vermutlich kommt es von Sonderausführung mit besonderer Ausstattung.“ Rolls Royce Silver Cloud 2 (1962) Ab 1959 baute Rolls Royce den Silver Cloud 2. Während der Vorgänger noch einen 6-Zylinder-Reihenmotor hatte, erhielt dieses Modell einen V8-Motor mit 6,2 Litern. Es schaffte bei Tests eine Höchstgeschwindigkeit von 169 Stundenkilometern bei einem Leergewicht von 2,1 Tonnen. Den ein oder anderen Fahrer kostete dieser Rolls Schweißperlen, schließlich muss man das Vorderrad ausbauen, um die Zündkerzen zu wechseln. Der Silver Cloud 2 war das erste Modell von Rolls Royce, das es serienmäßig mit Servolenkung gab. Elektrische Fensterheber waren gegen Aufpreis erhältlich. Fotos: Frank Eppler, privat Lancia Flavia Sport Zagato Iniezione (1966) Lancia stellte nur 626 Modelle des Flavia Sport Zagato her. Von dem hier abgebildeten Fahrzeug gab es nur 32 Stück. Diese erhielten eine Kugelfischer-Einspritzung für ihren wassergekühlten Boxer-Motor. Wie der Motor ist auch die Karosserie aus Aluminium, die Seitenscheiben sind aus Plexiglas. Alles war der Leichtbau-Philosophie geschuldet. Zusätzlich spendierte man dem Flavia ein 5-Gang-Getriebe, das es zur damaligen Zeit nur in Sportwagen gab. Außergewöhnlich sind auch die Heckscheiben, die man ausstellen kann, obwohl es ein Coupe ist. ADAC Württemberg Historic 2022 | 19

VW T1 Samba-Bus (1964)<br />

Es werde Licht! Gut möglich, dass VW seinen T1 Samba<br />

bei der Premiere im Jahre 1951 so vorstellte. Schließlich<br />

verfügte der Samba über sage und schreibe 23 Fenster.<br />

Das hier vorgestellte Modell mit der Erstzulassung<br />

1964 wurde dann um zwei Fenster abgespeckt. Typisch<br />

sind aber immer noch die Oberlichtfenster und die<br />

geteilte Frontscheibe, die man bei einigen Modellen<br />

sogar ausstellen kann. Bleibt noch zu klären, was der<br />

Beiname Samba bedeutet. Ihrig: „Es ist nicht eindeutig<br />

belegt, aber vermutlich kommt es von Sonderausführung<br />

mit besonderer Ausstattung.“<br />

Rolls Royce Silver Cloud 2 (1962)<br />

Ab 1959 baute Rolls Royce den Silver Cloud 2. Während<br />

der Vorgänger noch einen 6-Zylinder-Reihenmotor hatte,<br />

erhielt dieses Modell einen V8-Motor mit 6,2 Litern.<br />

Es schaffte bei Tests eine Höchstgeschwindigkeit von<br />

169 Stundenkilometern bei einem Leergewicht von 2,1<br />

Tonnen. Den ein oder anderen Fahrer kostete dieser Rolls<br />

Schweißperlen, schließlich muss man das Vorderrad ausbauen,<br />

um die Zündkerzen zu wechseln. Der Silver Cloud<br />

2 war das erste Modell von Rolls Royce, das es serienmäßig<br />

mit Servolenkung gab. Elektrische Fensterheber<br />

waren gegen Aufpreis erhältlich.<br />

Fotos: Frank Eppler, privat<br />

Lancia Flavia Sport<br />

Zagato Iniezione (1966)<br />

Lancia stellte nur 626 Modelle des Flavia Sport Zagato<br />

her. Von dem hier abgebildeten Fahrzeug gab es nur<br />

32 Stück. Diese erhielten eine Kugelfischer-Einspritzung<br />

für ihren wassergekühlten Boxer-Motor.<br />

Wie der Motor ist auch die Karosserie aus Aluminium,<br />

die Seitenscheiben sind aus Plexiglas. Alles war der<br />

Leichtbau-Philosophie geschuldet. Zusätzlich spendierte<br />

man dem Flavia ein 5-Gang-Getriebe, das es zur<br />

damaligen Zeit nur in Sportwagen gab. Außergewöhnlich<br />

sind auch die Heckscheiben, die man ausstellen<br />

kann, obwohl es ein Coupe ist.<br />

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