POPSCENE Mai 05/22
Das total umsonste Popkulturmagazin
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<strong>05</strong><br />
<strong>22</strong><br />
KAT FRANKIE<br />
LÄSST ES GLITZERN<br />
ROY BIANCO<br />
CHARTSTÜRMER<br />
MIT ITALO-POP<br />
DIVA HEAVEN<br />
WOLLEN KEINEN STRESS<br />
DAS TOTAL UMSONSTE POPKULTURMAGAZIN | <strong>POPSCENE</strong>.CLUB
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Gutsherren<br />
magazin<br />
Neulich sagte mir ein Brudi, sowie regelmäßiger Leser<br />
und gelegentlicher Autor unseres Magazin, ich würde<br />
die Editorials immer so schön nach Gutsherrenart<br />
schreiben. Da ich mit diesem Hinweis tagelang nichts<br />
anfangen konnte, habe ich ihn einfach erst mal ignoriert.<br />
Aber irgendwann kommt immer der Punkt, an<br />
dem ich das Editorial schreiben muss - bis auf wenige<br />
Ausnahmen, zu denen Gastautoren etwas schrieben,<br />
weil ich keine Lust hatte. Also habe ich mich ein paar<br />
Minuten mit diesem Einwurf beschäftigt.<br />
Was bedeutet es etwas „nach Gutsherrenart zu tun“ ?<br />
Gutsherren waren adlige Landbesitzer, die aufgrund<br />
ihrer herausragenden Rechtsstellung nicht erwarten<br />
04 TITEL<br />
Kat Frankie<br />
Roy Bianco<br />
Diva Heaven<br />
14 TRAVELS<br />
Basel<br />
18 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
Georg Schäfer<br />
Industriekultur<br />
Tanz und Kampf<br />
mussten, für schändliches, herrisch-selbstherrliches<br />
Verhalten nach „Gutsherrenart“ kritisiert zu werden.<br />
Und somit vermutlich, relativ ungeniert die Sau raus<br />
ließen. Klingt doch eigentlich ganz nice,... wenn man<br />
Gutsherr ist! Oder meinte er Leberwurst nach Gutsherrenart?<br />
Ich muss ihn mal nochmal genauer fragen,<br />
wie er das gemeint hat. Ich bin natürlich (leider) kein<br />
Gutsherr, aber freue mich jedes Mal, wenn ich euch<br />
eine neue Ausgabe bescheren darf, ob ihr das wollt<br />
oder nicht *evilgrin*<br />
In diesem Sinne<br />
Wohl bekomm‘s.<br />
24 HEIMATMELODIEN<br />
Regionale Musik<br />
28 GENUSS<br />
Essen, trinken, genießen<br />
34 KARMA<br />
Leben, Lust, Queer<br />
36 JOBS<br />
Arbeiten, Lernen, Studieren<br />
3<br />
EDITORIAL<br />
Markus<br />
Brixius<br />
38 LESELUST<br />
Alles aus der Welt der Bücher<br />
44 TIPPS<br />
Musik, Filme, Serien<br />
54 TERMINE<br />
Kultur und Veranstaltungen<br />
82 FIN<br />
Comic & Impressum
Video im<br />
E-Paper<br />
KAT FRANKIE<br />
GEREIFTE SONGWRITERIN MIT EIGENSINN<br />
4<br />
TITEL
Mitte <strong>Mai</strong> veröffentlicht die 43jährige Songwriterin,<br />
Gitarristin und Sängerin Kat Frankie ihr<br />
neues Album „Shiny Things“. Die Australierin<br />
aus Sydney, die seit dem Dezember 2014 in<br />
Berlin lebt und arbeitet, hat vorab mit dem titelgebenden<br />
Stück und „The Sea“ zwei Singles<br />
herausgebracht. Das Album ist die Arbeit einer<br />
gewachsenen Beobachterin, einer einfühlsamen<br />
Denkerin und einer wütenden Erzählerin.<br />
Ihre umfangreiche Diskografie, die bis in das<br />
Jahr 2003 zurückgeht, wird damit um ein bedeutendes<br />
Werk reicher.<br />
Hat die vielfältige australische Musikszene in<br />
Deiner Entwicklung ihre Spuren hinterlassen?<br />
Und wurde aus Berlin eine zweite Heimat?<br />
Ja, das würde ich sagen. Es gibt da australische<br />
Wurzeln und Einflüsse, die bis heute vorhanden<br />
sind. Vor allem hinsichtlich von Balladen und<br />
dem Genre Folk. Und auch Berlin beeinflusst<br />
mich seit meiner Ankunft, schon alleine wegen<br />
der hohen Dichte an KünstlerInnen um mich<br />
herum.<br />
Würdest Du zustimmen, Deine Musik als einen<br />
Mix aus Pop, Folk und Indie-Sounds zu<br />
bezeichnen?<br />
Das weiß ich nicht so genau, vor allem das Genre<br />
Indie-Musik hat sich stark verändert. Eine wirklich<br />
schwierige Frage für mich.<br />
Vor „Shiny Things“ hast Du bereits vier Alben<br />
veröffentlicht. Zuletzt erschien das hochgelobte<br />
Werk „Bad Behaviour“ im Jahr 2018<br />
auf Grönland Records, einem Label das 1999<br />
von Herbert Grönemeyer gegründet wurde.<br />
Wo reiht sich „Shiny Things“ zwischen dem<br />
Debüt „Pocketknife“ (2007) und „Bad Behaviour“<br />
ein?<br />
Es ist eine Art Reifeprozess, der aktuell in meinem<br />
besten Werk „Shiny Things“ seinen Höhepunkt<br />
findet. Ich habe heute einfach mehr Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen, die ich für den einzelnen Song<br />
aber auch reduzieren kann. Grönland Records<br />
lassen mir dabei große musikalische Freiheiten.<br />
Es freut mich, dass wir die Zusammenarbeit fortsetzen,<br />
denn ihnen geht es auch nicht nur um<br />
großen Erfolg, sondern um gute Kunst.<br />
5<br />
Die Texte der neun Stücke reflektieren<br />
inhaltlich Dein Leben und das Leben um<br />
Dich herum. Mit einer Art positiver Melancholie.<br />
Waren andere MusikerInnen an der<br />
Entstehung beteiligt?<br />
Produziert habe ich das Album alleine, aber<br />
ich habe einige FreundInnen eingeladen, daran<br />
mitzuwirken. Zum Beispile Fama M´Boup<br />
auf „Love“ und Kenichi & The Sun auf „Road<br />
Movie“. Reflexion ist mir wichtiger denn je,<br />
deshalb habe ich mich entschieden, auch<br />
erstmalig meine Songtexte im Booklet abzudrucken.<br />
Für einige der Stücke habe ich<br />
wirklich lange gebraucht, unterschiedliche<br />
Versionen ausprobiert. Ich bin keine Künstlerin,<br />
die in kurzer Zeit ein Album einspielt,<br />
ich brauche immer verhältnismäßig lange<br />
für die Produktion.<br />
Also inhaltlich nicht nur reine Unterhaltung,<br />
sondern Botschaften. Mehr Infotainment,<br />
aber keine Politik?<br />
Infotainment hat im Englischen so einen<br />
´dreckigen´ Beigeschmack, das trifft es irgendwie<br />
nicht. Mehr eine Unterhaltung,<br />
ein Dialog über die Bedingungen unseres<br />
Zusammenlebens als Individuen und als<br />
Gemeinschaft und der eigenen Bedeutung<br />
darin.<br />
Hast Du einen Lieblingstitel auf dem Album,<br />
oder fällt die Auswahl da so kurz<br />
nach Fertigstellung der LP/CD schwer?<br />
Wahrscheinlich „Shiny Things“, das in punkto<br />
Arrangements und Produktion wirklich gelungen<br />
ist. Wir haben dazu auch ein opulentes<br />
Musikvideo gedreht. Spielt in der Romantik<br />
und überzeugt durch aufwendige Bilder<br />
und Kostüme. Bisher war ich an Musikvideos<br />
nicht sonderlich interessiert. Dann würde ich<br />
noch „The Sea“ nennen. Es ist die zweite Singleauskoppelung,<br />
hat nicht so gezündet wie<br />
erwartet. Aber im Live-Set vor Publikum ist<br />
der Titel ein absoluter Renner, das hat uns<br />
wirklich überrascht. Aktuell habe ich je nach<br />
Bühne und Ort drei unterschiedliche Besetzungen,<br />
auf die ich zurückgreife. Nach Covid-19<br />
muss man so flexibel wie möglich sein.<br />
TITEL
Für Deine Musik hast Du bereits die ein oder<br />
andere Auszeichnung erhalten, 2018 unter<br />
anderem den Preis für Popkultur in der Kategorie<br />
Lieblings-Solokünstlerin. Was bedeuten<br />
Dir Preise?<br />
Eine Wertschätzung meiner Arbeit als Australierin<br />
in Deutschland. Ich bin fast schon schockiert<br />
wenn es passiert, aber natürlich ist es schön,<br />
wenn Du und Deine Arbeit so von der Gemeinschaft<br />
wertgeschätzt werden.<br />
Du bist nicht nur Künstlerin sondern auch<br />
studierte Designerin/Innenarchitektin. Was<br />
dürfen wir sonst noch Spannendes über die<br />
private Kat Frankie erfahren?<br />
Ich muss gestehen, dass es mit wirklich an Hobbies<br />
mangelt. In der Pandemie habe ich schon<br />
in meinem Freundeskreis herumgefragt, was<br />
die denn so als Freizeitbeschäftigung machen.<br />
6<br />
Mein Job ist halt was andere in ihrer Freizeit machen.<br />
Aber ich gehe gerne auf Konzerte, zuletzt<br />
auf die erste Solo-Show meines Schlagzeugers<br />
Robert. Und die zweite Jahreshälfte ist auch<br />
schon fast wieder verplant, mit Club-Shows und<br />
Festival-Auftritten.<br />
Du hast noch Familie in Sydney. Wirst Du<br />
auch Shows in Australien spielen?<br />
Privat war ich nach zwei Jahren Abstinenz zuletzt<br />
im Februar dort, was Auftritte angeht ist<br />
derzeit nichts in Planung.<br />
Text: Frank Keil | Bilder: Elina Kechicheva<br />
TITEL<br />
Jazzhaus, Freiburg<br />
Donnerstag, 13. Okt // 20.00<br />
katfrankie.com
im im<br />
Video<br />
Video<br />
E-Paper<br />
E-Paper<br />
ROY BIANCO &<br />
DIE ABBRUNZATI BOYS<br />
ABSCHIED HEISST AUCH ANFANG<br />
8<br />
TITEL
Die Italo-Pop und Italo-Schlager-Band Roy<br />
Bianco & Die Abbrunzati Boys hat Anfang<br />
April ihr zweites Album „Mille Grazie“ (Electrola/Universal<br />
Music) veröffentlicht und damit<br />
kurze Zeit später Platz 1 der deutschen<br />
Albumcharts erreicht. Das Sextett aus Augsburg/München,<br />
zu dem neben unseren Gesprächspartnern<br />
Roy Bianco & Die Abbrunzati<br />
Boys noch Ralph Rubin, Eisensepp, Bungo<br />
Jonas und Blechkofler gehören, sorgt seit<br />
2016 (Neugründung der ursprünglich zwischen<br />
1982-1997 existierenden Band) für Aufmerksamkeit<br />
bei Fans und Medien. Bereits<br />
das Debütalbum „Greatest Hits“ versprach<br />
Großes, doch die Veröffentlichung im März<br />
2020 fiel in den Beginn der Corona Epidemie<br />
und bremste die Künstler vorerst aus.<br />
Wie und wo haben sich Roy Bianco & Die Abbrunzati<br />
Boys kennengelernt und ihre musikalische<br />
Karriere gestartet?<br />
DAB: In der Silvesternacht 1981/1982 in Sirmione<br />
am Gardasee bei einer Party des Schlagersängers<br />
Erik Silvester. Dort haben Roy und ich<br />
den Grundstein für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
gelegt.<br />
Wieso kam es zur Namensänderung? Aus Roberto<br />
Bianco & Die Abbrunzati Boys wurde<br />
Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Hatte der<br />
deutsche Unterhaltungskünstler Roberto<br />
Blanco seinen Anteil daran?<br />
DAB: Da wurde 2020 in den Medien viel spekuliert<br />
und gerätselt. Aber wir schweigen zu Dingen,<br />
die von außen passiert sind.<br />
Ihr habt euch einem Genre-Mix aus Italo-<br />
Schlager und Italo-Pop verschrieben. Welche<br />
stilistischen Einflüsse und Vorbilder kommen<br />
zur Geltung. Eher Mina, Adriano Celantano,<br />
Eros Ramazzotti oder Zucherro?<br />
RB: Wir bilden mit unserer Form dieser Musik<br />
alle genannten KünstlerInnen ab. Der Ursprung<br />
liegt in den 1960er Jahren, bezieht aber auch<br />
deutschen Schlager und aktuellen Austro-Pop<br />
(Wanda, Bilderbuch) mit ein.<br />
Im Studio und live werdet ihr von vier Musikern<br />
unterstützt. Waren sie auch in die das<br />
Songwriting von „Mille Grazie“ eingebunden?<br />
RB: Ja, absolut. Jeder hat spezifische Aufgaben<br />
übernommen. Aber die Kompositionen stammen<br />
weiterhin aus der Feder meines kongenialen<br />
Partners Die Abbrunzati Boys.<br />
Wo und wann entstand „Mille Grazie“. Welche<br />
Rolle spielte der österreichische Produzent<br />
Zebo Adam der mit euch ja schon auf<br />
dem Debüt „Greatest Hits“ (2020) zusammengearbeitet<br />
hat?<br />
DAB: Die Aufnahmen zwischen „Brennerautobahn“<br />
über „Miami Beach“ und „Radio Ipanema“<br />
bis hin zu „Sic Transit Gloria Mundi“ haben<br />
wir zwischen März und Oktober 2021 in Wien,<br />
Augsburg und Obergriesbach gemacht. Zebo<br />
Adam (u.a. Bilderbuch, Steaming Satellites)<br />
und Maxi Einfalt haben maßgeblichen Anteil<br />
an dieser emotionalen Produktion.<br />
Die Texte von Titeln wie „Bella Napoli“ oder<br />
„Amore Sul Mare“ spiegeln viel von Italiensehnsucht<br />
wider. Geht es dabei primär um<br />
Selbsterlebtes?<br />
RB: Natürlich. Es ist uns gut gelungen, italienisches<br />
Lebensgefühl mit Schlager, Pop und Indie<br />
authentisch in Einklang zu bringen. Unterstrichen<br />
wird dies von der Tatsache, dass ein Lied<br />
wie „Amore Sul Mare“ vollständig in italienischer<br />
Sprache verfasst ist. Da werden Italienurlaube<br />
mit den Großeltern, den Eltern und der<br />
ersten großen Liebe in Erinnerung gerufen.<br />
Welche Anspieltipps habt ihr denn sonst<br />
noch so für die Fans unseres E-Papers/Magazins?<br />
RB: Als Künstler hören wir am liebsten die Titel,<br />
die noch nicht zu Hits wurden, wie zum<br />
Beispiel die Geschichte unseres ersten südamerikanischen<br />
Anwalts, in „Colapablo“. Mit<br />
seinen lateinamerikanischen Rhythmen sticht<br />
das Stück auch aus dem Gesamtkontext des<br />
Albums heraus.<br />
9<br />
TITEL
Italien hat sich für die Fußball-Weltmeisterschaft<br />
im Dezember in Katar nicht qualifiziert.<br />
Werdet ihr die Spiele trotzdem verfolgen<br />
und drückt ihr einer anderen Mannschaft<br />
die Daumen?<br />
DAB: Ein großes „Mille Grazie“ an die Federazione<br />
Italiana Giuoco Calcio, den italienischen<br />
Fußballverband, dass sie die WM in Katar boykottieren<br />
und die Nationalmannschaft nicht dorthin<br />
schicken. Davon kann sich der DFB eine große<br />
Scheibe Mortadella abschneiden. Ich werde die<br />
WM daher und aus anderen, bekannten Gründen<br />
nicht verfolgen.<br />
Sommer-Urlaub in Italien. Habt ihr Geheimtipps<br />
und Empfehlungen, oder fahrt ihr selber<br />
lieber in das Ausland um nicht erkannt zu werden<br />
und dem Starrummel zu entgehen?<br />
RB: Wir werden tatsächlich häufig erkannt, wenn<br />
wir in Italien sind, wie zu Videodrehs in Neapel<br />
oder Rom. Geheimtipps verraten wir nicht, die<br />
sollen geheim bleiben. Aber abseits der Metropolen<br />
gibt es z.B. im Süden tolle, authentische<br />
Gemeinden wie Cefalù auf Sizilien zu entdecken.<br />
10<br />
Ihr habt auch viel Spaß daran, Videos zu<br />
drehen. Mit welcher der verstorbenen Regisseure<br />
wie Federico Fellini, Roberto Rosselini<br />
oder Sergio Leone hättet ihr gerne einen Clip<br />
gedreht?<br />
DAB: Mit Sergio Leone.<br />
Sind Auftritte in Italien ein Thema für Roy<br />
Bianco & Die Abbrunzati Boys?<br />
RB: Jetzt kommen erst einmal Deutschland,<br />
Österreich und die Schweiz an die Reihe. Aber<br />
zukünftig wollen wir zumindest Shows in Südtirol<br />
spielen.<br />
Text: Frank Keil | Bilder: Ludwig van Borkum<br />
TITEL<br />
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Sonntag, 01. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
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E-Paper<br />
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24/7 DIVA HEAVEN<br />
KEIN NEGATIVER STRESS<br />
12<br />
TITEL
Im März 2021 veröffentlichte das Berliner<br />
Grungerock/Riot Grrrl-Trio 24/7 Diva Heaven<br />
mit „Stress“ ein großartiges Debütalbum.<br />
In diesem Jahr geht es für Katharina<br />
Ott-Alavi, Karoline Paschedag und Marie<br />
Westphal erstmals auf Headlinertour. Wir<br />
sprachen mit Karo und Marie.<br />
Euer erstes Konzert dieses Jahr war im April<br />
bei der Noisolution Party 20<strong>22</strong>.<br />
Wie war‘s?<br />
Karo: Grandios. Der erste Gig dieses Jahr in<br />
einem sehr großen Kreis, aber mit vielen bekannten<br />
Gesichtern. Es war die Party unseres<br />
Labels Noisolution und ein schöner Einstieg<br />
in die Toursaison. Perfekt!<br />
Wart ihr vorher nervös?<br />
Karo: Ja, ich bin immer eine halbe bis ganze<br />
Stunde vorher sehr nervös. Das war jetzt<br />
auch so. Das legt sich meist schnell. Vor allem<br />
wenn man so ein tolles Publikum hat wie auf<br />
dieser Party. Berlin ist unsere Homebase, da<br />
hat man die ersten Reihen voll mit Freunden.<br />
Das ist schon etwas anderes als vor Fremden<br />
zu spielen. Nervosität muss auch sein.<br />
Marie: Eben. Ich will das kribbelige Gefühl<br />
auch nicht missen, die Anspannung und<br />
auch der Stress, der ja nicht immer negativ<br />
ist. Der kickt dann nochmal umso mehr. Gerade<br />
wenn es ne halbe Stunde vor der Show<br />
ist und man weiß: gleich geht es los und auf<br />
die Bühne.<br />
Jetzt geht ihr dieses Jahr auch wieder auf<br />
Tournee. Wie groß ist Eure Vorfreude?<br />
Karo: Riesig!<br />
Marie: Mega. Vorfreude und Spannung sind<br />
steigend.<br />
Karo: Wir haben richtig Bock und sind aufgeregt.<br />
Es ist ja unsere erste Headlinertour.<br />
Das ist schon noch was anderes als mit einer<br />
Band mitzufahren und für die das Publikum<br />
aufzuwärmen. Ich bin gespannt, wie das sein<br />
wird und wie viele Leute am Ende kommen<br />
werden. Klar, das Album kam gut an, nichtsdestotrotz<br />
sind Städte dabei, in denen wir<br />
zuvor noch nie waren.<br />
13<br />
Wann seid ihr erstmals mit Musik in Kontakt<br />
gekommen?<br />
Karo: Ich sehr früh durch meine Eltern. Das<br />
waren D.O.A. und Jello Biafra, Misfits, L7, Kyuss<br />
und Body Count. Aber auch Sachen wie<br />
Talking Heads und Pixies.<br />
Marie: Wie alt warst Du da eigentlich?<br />
Karo: Sie haben ja immer Musik gehört. Es<br />
gibt Fotos von mir vor dem Fernseher beim<br />
Pixies-Gucken mit eins. Musik war immer da.<br />
Es gab dann auch meine kleine Ausbruchsphase;<br />
da fand ich Eminem und Britney Spears<br />
gut, aber auch Nirvana.<br />
Marie: Bei uns wurde viel AC/DC gehört und<br />
generell Schallplatten. Ich fand das immer<br />
spannend, wie mein Vater die aufgelegt hat.<br />
Als Teenie kam ich zum Pop und war großer<br />
Bro’Sis- und No Angels-Fan. Dann kam ich<br />
zum Deutschpunk und darüber zur Stoner<br />
Rock-Szene.<br />
Text: Kai Florian Becker<br />
Bild: Maren Michaelis<br />
DAS KOMPLETTE INTERVIEW GIBT ES<br />
UNTER PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB UND<br />
IN DER SENDUNG „TIPPS4HITS“<br />
(MO 19 UHR; MI 13 UHR; SA 17 UHR)<br />
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<strong>POPSCENE</strong>-AUDIOMAGAZIN ZU HÖREN.<br />
TITEL<br />
Kulturfabrik, Esch-sur-Alzette<br />
Mittwoch, 20. Jul // 19.30<br />
247divaheaven.bandcamp.com
TRAVELS<br />
BASEL<br />
ZWISCHEN KOSMOPOLITISCHEM FLAIR<br />
UND LEBENDIGEN TRADITIONEN<br />
14<br />
TRAVELS
Die drittgrößte Stadt der Schweiz mit rund<br />
171.000 Einwohnern grenzt an Frankreich und<br />
Deutschland (Dreiländereck) Als Wahrzeichen<br />
der mittelalterlichen Altstadt rund um<br />
den Marktplatz gilt das im 16. Jahrhundert<br />
erbaute Rathaus mit seiner roten Sandsteinfassade.<br />
Das im 12. Jahrhundert errichtete<br />
gotische Basler Münster bietet einen wunderbaren<br />
Blick auf Großbasel und das rechtsrheinisch<br />
gelegene Kleinbasel. Basel steckt voller<br />
spannender Kontraste, zu denen nicht nur<br />
Kunst (Tinguely Brunnen), Kultur und Architektur<br />
gehören, sondern auch Erlebnisangebote,<br />
Shopping, Feiern und Genuss. Wichtige<br />
Informationen (u.a. zu diversen Stadtführungen/Altstadttouren<br />
findet man via Basel<br />
Tourismus. Unser Übernachtungstipp: Das<br />
4-Sterne-Hotel Novotel Basel City in der Nähe<br />
des Bahnhofs SBB. Generell erhält man beim<br />
Hotel-Check In die kostenlose BaselCard, mit<br />
der u.a. die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
kostenlos ist. basel.com<br />
25 Jahre Fondation Beyeler<br />
Die Fondation Beyeler ist ein Schweizer<br />
Kunstmuseum und eine Stiftung mit Sitz<br />
in Riehen/Basel. Sie ist das meistbesuchte<br />
Kunstmuseum der Schweiz, wurde von Architekt<br />
Renzo Piano erbaut und 1997 eröffnet.<br />
Der Basler Kunsthändler Beyeler begann<br />
bereits in den 1950er Jahren seine heute<br />
weltberühmte Sammlung von Werken der<br />
klassischen Moderne & Gegenwart aufzubauen.<br />
Darunter sind über 300 Meisterwerke<br />
von Picasso, Monet, Cézanne und Warhol. Sie<br />
machte das Ehepaar Beyeler der Öffentlichkeit<br />
vor 25 Jahren zugänglich. Der Museumsbau<br />
liegt idyllisch im Berower Park und verbindet<br />
Kunst, Architektur und Natur zu einem<br />
einzigartigen Erlebnis. Es finden jährlich 3-4<br />
bedeutende Wechselausstellungen statt.<br />
Noch bis <strong>22</strong>. <strong>Mai</strong> ist eine große Retrospektive<br />
zu Georgia O´Keeffe (1887-1986) zu sehen. Sie<br />
gilt als eine der bedeutendsten US-amerikanischen<br />
Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Der<br />
eigene Blick der Künstlerin in Verbindung mit<br />
ihrer behutsamen und oft neugierigen Annäherung<br />
an die Natur machte sie berühmt. Von<br />
O´Keffes frühesten Abstraktionen bis hin zu<br />
ihren ikonischen Darstellungen von Blumen<br />
(„White Iris“) und Landschaften (“Gray Cross<br />
with Blue“) bietet die Ausstellung eine umfangreiche<br />
Auswahl von zum Teil selten gezeigten<br />
Gemälden aus privaten/öffentlichen<br />
Sammlungen. Ab Oktober: „25 Jahre Fondation<br />
Beyeler“.<br />
fondationbeyeler.ch<br />
15<br />
TRAVELS
Smart City Lab Basel<br />
Großstädte sind einem stetigen Wandel ausgesetzt,<br />
vor allem hinsichtlich von Wohnraum,<br />
Verkehr und Mobilität. Wie die Stadt<br />
von morgen aussehen kann, versucht man<br />
am Smart City Lab, einer Co-Working-Fläche<br />
auf dem ehemaligen SBB-Güterbahnhofgelände<br />
Wolf herauszufinden. Initiert von SBB<br />
und Kanton Basel-Stadt wird per Zwischennutzung<br />
in den ehemaligen Lagerhallen vernetzt,<br />
entwickelt, getestet und erlebt. Zu<br />
den 60 PartnerInnen in 40 Pilotprojekten<br />
gehören neben einem Laden wie ´Natürlich<br />
Unverpackt´ von Anita und Fabio Alfarano<br />
(Plastikfreier Bioladen mit Food-/Non Food-<br />
Produkten und Italien-Flair) auch die Gründer<br />
von ´upVolt´(Second Life Batteries) um Lysander<br />
Parodi. Unter dem Motto ´Upcycling statt<br />
Recycling´ wird aus Original-E-Bike-Akkus<br />
eine Kombination aus einem upVolt-Akku &<br />
einer upVolt-Powerbank. Und der Gründungsgedanke<br />
des Start-ups upVolt, den Batterieabfall<br />
und seine umweltbelastenden Schäden<br />
zu begrenzen, wurde zu einer bemerkenswerten<br />
Erfolgsgeschichte. Die Führungen durch<br />
das Smart City Lab mit versierten Guides wie<br />
Denise Sprenger werden von Basel Tourismus<br />
angeboten.<br />
smartcitylabbasel.com und upvolt.ch<br />
Genussgastronomie<br />
Basel bietet für jeden Geschmack und jedes<br />
Budget eine große Auswahl authentischer<br />
Restaurants, siehe den Restaurant-Guide<br />
´Schmackhaft´. Eine gute Hilfe, vor allem<br />
dank dem Spezialitätenverzeichnis und der<br />
Aufteilung in sechs Baseler Quartiere. Zwischen<br />
Haute Cuisine, traditionellen Zunftrestaurants<br />
und urbanen Hotspots mit<br />
internationalen Spezialitäten haben wir<br />
ausprobiert. Für seine Schweizer Spezialitäten<br />
ist das Restaurant Löwenzorn (mit Hofgarten)<br />
bekannt. Im geschichtsträchtigen<br />
Altstadthaus gehört u.a. das Beefsteak<br />
Tatar ´<strong>Mai</strong>son´ zu den Klassikern, die Zunftwurst<br />
mit Rösti zu den Hausspezialitäten.<br />
loewenzorn-basel.ch<br />
Hinter dem SBB Bahnhof befindet sich das<br />
aufstrebende Gundeldinger-Quartier mit<br />
dem Gundeldinger Feld, einem empfehlenswerten<br />
Misch-Areal erster Güte. Im Trend<br />
liegt zudem die nahe Markthalle. Unter der<br />
historischen Kuppel speist und trinkt man international.<br />
Unser Tipp im ´Gundeli´: Das seit<br />
1996 von Vedat & Murat Kirmizitas geführte<br />
Traditionsrestaurant Bundesbahn. Bei den<br />
beiden Schweizern kurdischer Abstammung<br />
und ihrem Team fühlt sich der Gast schnell<br />
zu Hause. Als Eigentümer des 2003 moderat<br />
renovierten Restaurants, voll von Baseler<br />
Bahngeschichte, setzen sie auf eine bewährte<br />
Kombination aus saisonaler/traditioneller<br />
Küche, reichhaltigen Portionen und fairen<br />
Preisen. Exquisite Gastronomie liegt ihnen<br />
im Blut, zwei weitere Brüder führen Betriebe<br />
in Aarwangen und in Herzogenbuchsee. Das<br />
„Bundesbähnli“ ist zum Mittag- (Tagesmenus)<br />
und Abendessen geöffnet, es gibt eine Gaststube<br />
(80 Plätze), einen kleinen Saal (35 Plätze)<br />
einen großen im 1. Stock (120 Plätze) sowie<br />
einen Garten (70 Plätze). Zum gutbürgerli-<br />
16<br />
TRAVELS
chen, international ausgerichteten Angebot<br />
zählen empfehlenswerte Hauptgänge wie das<br />
Schweins-Cordon-Bleu mit Bio-Appenzeller-<br />
Käse und geräuchertem Schinken, Gemüsegarnitur<br />
und Pommes Frites, saisonale- & à la<br />
carte-Gerichte sowie hausgemachte Desserts.<br />
bundesbaehnli.ch<br />
Nachtleben & Shopping - alternativ<br />
Mit ´Discover Basel the other way´ wirbt die<br />
BASELCITYMAP, die quasi mit einem U-Bahn-<br />
Netzplan lokale Alternativ-Höhepunkte<br />
auflistet. Die Kaserne Basel ist das größte<br />
Zentrum für die freie zeitgenössische Theater-<br />
Tanz- und Performance-Szene sowie für<br />
innovative Populärmusik in der Nordwestschweiz.<br />
Immer angesagt: Die Bar Renée,<br />
Rock´n Roll im Klingental. Unweit davon das<br />
Klybeck-Areal, wo mit Platanenhof, Tiki Bar<br />
und Humbug mehrere spannende Lokalitäten<br />
angesiedelt sind. Daneben gibt es einzelne,<br />
über die Stadt verstreute Locations wie den<br />
Gare Du Nord, das L´ Unique House Of Rock<br />
– Restaurant, Rock Bar, Galerie und Museum<br />
sowie den Bird´s Eye Jazz Club mit seinem<br />
hochwertigen Programm. Last but not least<br />
das Hirscheneck, linksorientierter Mix aus<br />
Bar, Restaurant und Club. In der Nähe: Die Bar<br />
Rouge im 31. Stock des Messeturms, wo man<br />
mit Cocktails in der Hand mit Fernsicht über<br />
Basel blickt. Und das Volkshaus Basel. Brasserie,<br />
Bar und Veranstaltungsort. Angesagt:<br />
Das Sommercasino mit Buvette Alti Liebi, ein<br />
Klassiker mit vielfältigem Programm. Unser<br />
Tipp: Das Hommage in der Schützenmattstrasse.<br />
Wer auf 1970er Jahre-Vintage-Einrichtung<br />
und Retro-Sounds steht, ist bei dem<br />
amerikanischen Musiker Dale ´The Professor´<br />
Powers und seiner Lebensgefährtin, der Wirtin<br />
Nathalie Steinle genau richtig. Sie haben<br />
einen nach dem Aus ihrer alten Location<br />
diesen ehemaligen Nachtclub liebevoll aufpoliert<br />
und bereichern sympathisch mit ihrem<br />
extravaganten Lokal das Baseler Nachtleben<br />
zwischen Subkultur und <strong>Mai</strong>nstream. Im Vordergrund<br />
steht die gut sortierte (Cocktail-)<br />
Ba, aber man versucht auch ein feines Unterhaltungsprogramm<br />
zu organisieren. Dazu ge-<br />
17<br />
hören ausgewählte DJ´s, Filme, Cabaret- und<br />
Variéte-Unterhaltung wie mit der italienischen<br />
Burlesque-Tänzerin Janet Fischietto.<br />
hommagebasel.ch<br />
Redaktions-Tipps für Basel<br />
• Kunstmuseum Basel. Seit 1661 die erste<br />
öffentliche Kunstsammlung der Welt. Altund<br />
Neubau mit Werken von Rodin, van<br />
Gogh, Chagall, Warhol und Beuys sowie<br />
Sonderausstellungen. Das dazugehörige<br />
Bistro bietet internationale Küche an.<br />
kunstmuseumbasel.ch<br />
• Baseler Riviera mit Rheinbad St. Johann.<br />
rhybeli.ch<br />
• Rheinschwimmen mit Wickelfisch. Einstieg<br />
auf Höhe Museum Tinguely, dann runtertreiben.<br />
wickelfisch.ch<br />
• Buvetten. Kleine Gastronomiebetriebe<br />
unter freiem Himmel von Frühjahr bis<br />
Herbst. basel.com/buvetten<br />
• Läckerli. Baseler Gebäckklassiker schlechthin.<br />
laeckerli-huus.ch<br />
Die Presserecherche wurde unterstützt durch<br />
Basel Tourismus, speziell durch Frau Isidora<br />
Rudolph (Communications Manager).<br />
Text: Frank Keil<br />
Copyright Bildmaterial:<br />
1 Rhein Panorama Basel/Basel Tourismus<br />
2 Tinguely Brunnen Basel/Basel Tourismus<br />
3 Fondation Beyeler/Foto: Mark Niedermann<br />
4 upVolt-Lysander Parodi/Frank Keil<br />
5 Restaurant Bundesbahn/Frank Keil<br />
6 Hommage-Janet Fischietto/Frank Keil<br />
TRAVELS
FELIX JAEHN × KOBOSIL<br />
LEXY & K-PAUL × STELLA BOSSI<br />
[headliner a-z]<br />
AKA AKA × ALFRED HEINRICHRS<br />
ASK:ME × DIRTY DOERING × FORMAT:B<br />
KERSTIN EDEN × KLANGLOS × LOVRA<br />
MIYAGI × NICONÉ × PAJI LIVE<br />
PAPPENHEIMER<br />
[artists a-z]<br />
ADRIANO ROSSO × HILLMANN & NEUFANG<br />
MARY P × SCHÖN IM WALD<br />
[local support a-z]<br />
www.luckylakefestival.com<br />
ONLINETICKETS:
Filmhaus<br />
Saarbrücken<br />
<strong>Mai</strong>nzer Straße 8<br />
Kinokasse<br />
0681 9<strong>05</strong>-4800<br />
WO DAS KINO LEBT!<br />
Kino für alle, die gern gute Filme sehen und<br />
darüber reden wollen.<br />
Jetzt Karten reservieren:<br />
www.filmhaus.saarbruecken.de<br />
Das kommunale Kino bietet abwechslungsreiche Filmkultur<br />
und viele Sonderveranstaltungen zu aktuellen Themen. Der<br />
klimatisierte Kinosaal mit 125 Plätzen verfügt über eine neue<br />
Lüftungsanlage.
Adolph Menzel: Cercle am Hof Kaiser Wilhelms I., 1879,<br />
Öl auf Leinwand, 32 x 25,4 cm, Museum Georg Schäfer,<br />
Schweinfurt | © Museum Georg Schäfer, Schweinfurt<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
MUSEUM GEORG SCHÄFER<br />
SCHWEINFURT<br />
VOM KLASSIZISMUS BIS ZUM IMPRESSIONISMUS<br />
20<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
Das im Jahr 2000 eröffnete Schweinfurter<br />
Museum Georg Schäfer (MGS) ist als Kunstmuseum<br />
in Qualität und Umfang von nationaler<br />
Bedeutung. Hervorgegangen ist die Sammlung<br />
des Industriellen Georg Schäfer (1896 – 1975,<br />
FAG Kugelfischer) über nahezu alle Kunstbewegungen<br />
im deutschsprachigen Raum aus seiner<br />
privaten Stiftung. Der mit Preisen ausgezeichnete<br />
Bau des Architekten Volker Staab zeigt<br />
deutsche Kunst vom ausgehenden 18. Jahrhundert<br />
bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts (unter<br />
anderem Romantik – die Nazarener, Biedermeier,<br />
Realismus, Impressionismus, Münchner<br />
Schule, …). Das Museum beherbergt nicht nur<br />
die größte Spitzweg-Sammlung der Welt, u.a.<br />
„Der Bücherwurm“ und „Der abgefangene Liebesbrief“,<br />
sondern bedeutende Werkgruppen<br />
einzelner Maler wie u.a. Caspar David Friedrich,<br />
Adolph von Menzel, Lovis Corinth und<br />
Max Liebermann. Die Graphische Sammlung<br />
des MGS umfasst rund 4650 Zeichnungen, 180<br />
Skizzenbücher und ca. 200 Druckgraphiken,<br />
die aus konservatorischen Gründen leider nicht<br />
dauerhaft präsentiert werden. Anspruchsvolle<br />
Wechselausstellungen ergänzen inhaltlich den<br />
Museumsbetrieb, der durch eine Kooperation<br />
der Stiftung, der Stadt Schweinfurt und des<br />
Freistaats Bayern aufrechterhalten wird.<br />
ZWEI AKTUELLE SONDERAUSSTELLUNGEN<br />
Rendezvous der Bilder. Meisterwerke aus der<br />
neuen Pinakothek München<br />
Les Amusements. Max Slevogts Inspirationen<br />
durch Bühne und Literatur<br />
Auch in der Neuen Pinakothek in München waren<br />
bis zur Eröffnung des MGS Leihgaben des<br />
Sammlers Schäfer zu sehen und korrespondierten<br />
mit dem dortigen Bestand. Nun werden<br />
aufgrund dort durchgeführter Sanierungsmaßnahmen<br />
21 Schlüsselwerke (z.B. Johann Georg<br />
von Dillis, Adolph von Menzel, Angelika Kauffmann)<br />
mit einem Begleitprogramm in Schweinfurt<br />
vorgestellt. Max Slevogt (1868 – 1932) war<br />
ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator und<br />
Bühnenbildner des deutschen Impressionismus.<br />
Theater und Musik spielten im Leben Slevogts<br />
eine bedeutende Rolle und inspirierten<br />
eine Vielzahl seiner Werke als Künstler. Dies<br />
21<br />
Max Slevogt: Totentanz / Maskentanz, 1896, Öl auf Leinwand,<br />
102 x 123 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt<br />
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt<br />
ist auch der thematische Schwerpunkt des<br />
Eigenbestands im Museum. Er umfasst über 60<br />
Zeichnungen, Bücher und Gemälde, welche nur<br />
durch 50 Leihgaben vermehrt, in der Ausstellung<br />
noch bis zum 19.06. präsentiert werden.<br />
Damit wird einer der drei großen Impressionisten<br />
Deutschlands gebührend in Szene gesetzt,<br />
viele der Leihgaben stammen aus dem Saarlandmuseum<br />
in Saarbrücken und aus der pfälzischen<br />
Landesbibliothek Speyer.<br />
Das Museum Georg Schäfer eröffnet Perspektiven,<br />
die unverwechselbaren Charakteristika<br />
der Malerei des 19. Jahrhunderts (Deutsche<br />
Kunst von 1760 – 1930) zu entdecken. Mit der<br />
ständigen Sammlung und den Sonderausstellungen,<br />
mit Vorträgen, Konzerten, Lesungen<br />
und Führungen wird die Komplexität dieser<br />
Epoche auch in den Begleitprogrammen dargestellt.<br />
Und wer eine Pause braucht, ist in der<br />
Museumsbuchhandlung und dem Museumscafé<br />
bestens aufgehoben. In Vorbereitung sind<br />
bereits drei Sonderausstellungen: „Moderne<br />
Zeiten – Industrie im Blick von Malerei und Fotografie<br />
(ab 24.07.), „Expressionismus in Kunst<br />
und Film“ (ab 13.11.) und „Caspar David Friedrich<br />
und die Vorboten der Romantik“ (ab 02.04.23).<br />
Text: Frank Keil | Bilder: Museum Georg Schäfer<br />
MUSEUMGEORGSCHAEFER.DE<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
URBAN ART IM WELTKULTURERBE<br />
VÖLKLINGER HÜTTE<br />
SERIE „KUNST IM KONTEXT VON<br />
INDUSTRIEKULTUR“ – TEIL 1<br />
<strong>22</strong><br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
23<br />
Einst wurde hier Erz mithilfe saarländischer<br />
Kohle in Eisen umgewandelt, einst war die Völklinger<br />
Hütte einer der modernsten Industrieanlagen<br />
in Europa. 1873 gegründet, 1986 stillgelegt,<br />
1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Seither<br />
staunen Menschen aus aller Welt über den<br />
„letzten erhaltene Hochofenkomplex, der die<br />
Roheisenproduktion in einer beeindruckenden<br />
Authentizität und Vollständigkeit abbildet“, wie<br />
es in der Beschreibung der Welterbeliste heißt.<br />
Doch nicht nur Technikbegeisterte pilgern nach<br />
Völklingen, sondern auch Kunstfans. Denn die<br />
Völklinger Hütte sich in den vergangenen Jahren<br />
auch in der Urban-Art-Welt einen Namen<br />
gemacht. Am 1. <strong>Mai</strong> wurde die sechste Biennale<br />
eröffnet. Noch bis zum 6. September werden<br />
Entwicklungen und Positionen der Kunst, die<br />
sich aus Street-Art und Graffiti entwickelt hat,<br />
präsentiert. Zu sehen sind unter anderem Rauminstallationen,<br />
Arbeiten auf Leinwand, Plastiken,<br />
Schablonen-Graffitis, Paste-Ups, Augmented<br />
Reality und Murals, die vor Ort entstanden sind.<br />
„Ausnahmslos jede Künstlerin und jeder Künstler<br />
ist fasziniert von der Würde und Aura der historischen<br />
Hallen, Rohrsysteme und Wände, dem Rost<br />
und der Rauheit antworten die Roughness und<br />
Unangepasstheit, die im besten Fall der Urban<br />
Art eigen ist“, erklärt Dr. Ralf Beil, Generaldirektor<br />
des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.<br />
Dass das Zusammenspiel von Industrieanlagen<br />
mit Urban Art gelingt, dass sie zu kongenialen<br />
Dialogpartnern werden, ist für ihn keine Überraschung:<br />
„Die Völklinger Hütte hat mit allen<br />
anderen Industrieanlagen der Jahrhundertwende<br />
im Inland die Basis jenes Reichtums erwirtschaftet,<br />
der all die Jugendstilviertel ermöglicht<br />
hat, die – floral-ornamental verziert – die Städte<br />
Europas um 1900 maßgeblich erweitert haben.<br />
Die Schwerindustrie war im Fall von Völklingen<br />
sogar die Keimzelle aller Urbanität: Eine Stadt<br />
im Wortsinn entstand erst mit und um das Werk<br />
zwischen Saar-Ufer und Eisenbahngeleisen. Deshalb<br />
könnte es keinen passenderen Ort für eine<br />
Urban Art Biennale geben als das Weltkulturerbe<br />
Völklinger Hütte.“<br />
Von spektakulär bis amüsant, von politisch bis<br />
poetisch: Mehr als 60 Künstler sind bei der diesjährigen<br />
UrbanArt Biennale vertreten. Unter ihnen<br />
ist der Franzose Maxime Drouet, der in der<br />
1.000 Quadratmeter großen Erzhalle mit künstlerisch<br />
bearbeiteten Zugfenstern und -türen die<br />
abstrakte Variante eines 23 Meter langen Zugwaggons<br />
entstehen ließ. Das iranische Duo Icy<br />
and Sot errichtete in der Möllerhalle aus gelben<br />
Bauhelmen eine Pyramide zu Ehren der Arbeit.<br />
Auf der Staubwand hat der Franzose Rero mit<br />
dem 78 Meter langen und sechs Meter hohen,<br />
durchgestrichenen Schriftzug „HELL-O-WORLD“<br />
seine Botschaft hinterlassen. An der Fassade<br />
des Saarstahlgebäudes der ehemaligen Stranggussanlage<br />
an der Bahnhofsunterführung ist ein<br />
großformatiges Porträt eines türkischen Hüttenarbeiters<br />
vom deutschen Street-Art-Künstler<br />
Hendrik Beikirch zu sehen.<br />
Auch die Trennscheiben der Unterführung, die<br />
die Stadt mit dem Weltkulturerbe verbindet, die<br />
ehemalige Röchling-Bank und viele weitere auratische<br />
Orte in der Stadt und auf dem Hüttenareal<br />
werden zu Orten der Kunst. Dies gilt ebenso wieder<br />
für das „Paradies“, das Areal der Kokerei, wo<br />
früher Hitze, Staub und Feuer herrschten und wo<br />
sich die Natur ihr Terrain zurückerobert hat. Dr.<br />
Ralf Beil: „Hier wurde die industrielle Überformung<br />
nach und nach zurückgenommen und es<br />
ist ein mitunter verwunschenes Territorium für<br />
Flora und Fauna entstanden. Pflanzen und Tiere<br />
sind dort weitgehend sich selbst überlassen und<br />
eben nicht eingehegt als Garten oder Zoo – den<br />
aktuell prägenden Naturerfahrungsräumen<br />
des westlich zivilisierten Menschen. Auch dies<br />
kommt der Urban Art entgegen, die sich gerne<br />
Nischen und Brachen der städtischen Entwicklung<br />
sucht, um ihr ganzes, mitunter subversives<br />
Potenzial zu entfalten.“<br />
Text: Katharina Rolshausen<br />
Bild: Weltkulturerbe Völklinger Hütte<br />
Karl Heinrich Veith / Rero<br />
DIE SIEBENTEILIGE SERIE „KUNST IM<br />
KONTEXT VON INDUSTRIEKULTUR“ WIRD<br />
GEFÖRDERT IM RAHMEN DES STIPEN-<br />
DIENPROGRAMMS DER VG WORT IN<br />
NEUSTART KULTUR DER BEAUFTRAGTEN<br />
DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR<br />
UND MEDIEN.<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
SAMTSCHLANGEN<br />
IN NEUEM STUDIO<br />
TANZ UND KAMPFSPORT IN EHEMALIGER<br />
FAHRSCHULE IN ALT-SAARBRÜCKEN<br />
24<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
Im Herzen von Alt-Saarbrücken gibt es Neues<br />
zu entdecken. In den Räumen der ehemaligen<br />
Fahrschule Sturm in der Deutschherrnstr. 42<br />
wurde ein neues Studio für Orientalischen<br />
Tanz eröffnet. Hier trainiert die Saarbrücker<br />
Tanzgruppe „Asherah and the Velvet<br />
Serpents“. Das Ensemble um Leiterin Tanja<br />
Karmann ist insbesondere für seine Themenshows<br />
bekannt, so waren die „Samtschlangen“,<br />
wie ihre Fans sie liebevoll nennen,<br />
bereits als Nixen, Hexen und Feen zu sehen.<br />
Aber auch Bollywood, klassischer orientalischer<br />
Tanz und nicht zuletzt Burlesque gehören<br />
zum Repertoire der wandlungsfähigen<br />
Damen. Welches Thema sie sich dieses Jahr<br />
die Phantasie- und Mittelaltertage ausgesucht<br />
haben, wo sie seit gut zehn Jahren ihr<br />
jeweils aktuelles Programm präsentieren,<br />
verraten sie natürlich noch nicht. „Es wird<br />
aber wie immer zum Jahresmotto des Events<br />
passen“, verrät Kulturwissenschaftlerin Tanja<br />
Karmann, die auch als Autorin bekannt ist.<br />
Wer lernen will, sich schlangengleich zu bewegen,<br />
kann dies in der schönen Atmosphären<br />
des neuen Studios tun, aktuell gibt es<br />
Kurse in Bauchtanz und Tribal Fusion, einer<br />
neueren, modernen Stilrichtung. Interessentinnen<br />
jeden Alters und jeder Statur sind herzlich<br />
zu einer Schnupperstunde eingeladen.<br />
Text: Redaktion<br />
Bild: Michael Hoffmann, Black Angel Photos<br />
TANJA-KARMANN.DE<br />
MIT<br />
AUF TOUR<br />
POSTERING<br />
(INDOOR/OUTDOOR)<br />
FLYERING<br />
SCREENS<br />
SOCIAL MEDIA<br />
MERCHANDISE<br />
FILM<br />
PARTNER DER VERANSTALTER<br />
IN DER REGION<br />
<strong>POPSCENE</strong>.CLUB
HEIMATMELODIEN<br />
SMALL STATE<br />
MEHR ALS NUR EITEL-SONNENSCHEIN<br />
26<br />
HEIMATMELODIEN
2020 meldeten sich Small State live zurück.<br />
Jetzt präsentiert das Saarbrücker<br />
Pop-Punk-Quartett von Max (Gitarre, Gesang),<br />
Sascha (Gitarre), Carsten (Bass, Gesang)<br />
und Andi (Schlagzeug) sein zweites<br />
Album „Low Expectations“, das über das<br />
saarländische Label Midsummer Records<br />
erschienen ist. Carsten stand uns daher<br />
Rede und Antwort.<br />
Wie kam es, dass die Band zehn Jahre auf<br />
Eis lag und seit 2020 wieder aktiv ist?<br />
Die simple Antwort ist wohl: das Leben an<br />
sich. Wir hatten uns ja nie offiziell aufgelöst,<br />
aber unser aller Fokus hatte sich auf andere<br />
Dinge verlagert. Job und Familie waren in<br />
den Vordergrund gerückt und der jugendliche<br />
Ehrgeiz und die Unbedarftheit irgendwann<br />
nichtmehr gegeben. Das mit der<br />
Rückkehr war erst einmal eine Schnapsidee<br />
für eine Show. Wir mussten ja auch unseren<br />
Bassisten ersetzen, der in die USA ausgewandert<br />
ist. Aus Lass-mal-eine-Show-spielen<br />
sind schließlich drei digitale Singles und ein<br />
neues Album geworden. Fassen können wir<br />
das Ganze allerdings selbst nicht wirklich.<br />
Wir sind extrem froh, dass alles so gut läuft<br />
und dass vor allem das, was Small State immer<br />
ausgemacht hat - nämlich die Freundschaft<br />
zueinander -, auch im neuen Line-up<br />
perfekt funktioniert.<br />
Das Album entstand während der Coronapandemie.<br />
Ist es aus Eurer Sicht somit<br />
das Beste, das Ihr aus der zehrenden Lockdown-Situation<br />
machen konntet?<br />
Da ging es uns nicht anders wie vielen anderen<br />
Bands auch. Unser Vorteil ist sicherlich,<br />
dass wir keine Full-time-Musiker sind und<br />
uns so unseren Zeitrahmen selbst abstecken<br />
konnten, ohne irgendeinen Druck zu verspüren.<br />
Wir haben während der Pandemie also<br />
jeder für sich die Zeit genutzt, um Ideen zu<br />
entwickeln und diese, sobald es möglich war,<br />
in einen Topf schmeißen zu können.<br />
Pop-Punk ist keine pure Spaßmusik. In Euren<br />
Texten geht es auch um ernstere Themen...<br />
Ich glaube es, ist immer wichtig, dass man<br />
ehrlich mit dem Publikum ist. Jeder von uns<br />
hat auch mal einen schlechten Tag oder mit<br />
Problemen zu kämpfen. Für uns ist es wichtig,<br />
auch diese Themen zu behandeln. Wir<br />
sind eine sehr positive Band, aber es gibt so<br />
viel mehr als nur Eitel-Sonnenschein. Wir leben<br />
momentan in einer abgefuckten Zeit, die<br />
von einer Pandemie und einem Krieg in Europa<br />
bestimmt wird. Das sind wirklich üble Themen,<br />
zu denen wir auch eine Meinung haben.<br />
Im Vorfeld der Albumveröffentlichung<br />
hattet ihr in Kooperation mit „Wind“ aus<br />
Saarbrücken für einen guten Zweck ein limitiertes<br />
Skateboard-Deck angeboten. Wie<br />
war die Resonanz auf diese Aktion?<br />
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an<br />
Oli vom „Wind“. Die Resonanz war unglaublich;<br />
die Bretter waren nahezu sofort ausverkauft.<br />
Der Erlös geht zu gleichen Teilen<br />
an die Hardcore Help Foundation und das<br />
Kinderhospiz- und Palliativteam Saar. Beide<br />
machen einen unfassbar wichtigen Job, und<br />
man kann dieser Arbeit gar nicht genug Respekt<br />
zollen. Die Hardcore Help Foundation<br />
ist eine gemeinnützige Non-profit-Organisation,<br />
die Entwicklungsprojekte in Afrika, aber<br />
auch in Deutschland betreut. So wird in die<br />
Infrastruktur investiert, es werden Schulen<br />
gefördert und Projekte unterstützt, die die<br />
Wasserqualität verbessern sollen. In Deutschland<br />
sind sie zum Beispiel in der Obdachlosenhilfe<br />
aktiv.<br />
Text: Kai Florian Becker || Bild: Jan Halberstadt<br />
SMALL STATE „LOW EXPECTATIONS“<br />
(MIDSUMMER RECORDS/CARGO<br />
RECORDS)<br />
SMALLSTATEPUNKROCK.DE<br />
27<br />
HEIMATMELODIEN
HEIMATMELODIEN<br />
SAVOY TRUFFLE<br />
NEUES ALBUM "DINOSAUR SR"<br />
Auf ihrem neuen Album scheren sich Savoy<br />
Truffle so rein gar nicht um Playlisten- und<br />
Radio tauglichkeit, um schnelle Klicks und doofe<br />
Algorithmen. Dafür aber um so mehr um liebevolle<br />
Details, überraschende musikalische Wendungen<br />
und große Melodien.<br />
„Von ABBA bis Zappa“ – so raunten sich in einem<br />
vergangenen Jahrhundert Musikfans zu, wenn<br />
sie die ganze Bandbreite ihrer Plattensammlung<br />
illustrieren wollten. Und das hieß nicht nur „von<br />
A bis Z“, sondern auch „von lupenreinem Disco-<br />
Pop bis zu vertracktem Avantgarde-Rock“. Es<br />
war eine Zeit, in der man voller Vorfreude einen<br />
neuen Plattenschatz nach Hause trug, den man<br />
sich von seinem Taschengeld abgespart hatte, in<br />
der man Stunden mit der Kreation des perfekten<br />
Mixtapes verbrachte – eine Zeit, in der Musik<br />
noch wertgeschätzt wurde.<br />
Mit ihrem achten Album „ Dinosaur Sr.“ (sprich<br />
28<br />
„Dinosaur Senior“) beschwören Savoy Truffle<br />
nun diese vergangene Welt wieder herauf: In 14<br />
Songs schert sich die Band so rein gar nicht um<br />
Playlisten- und Radiotauglichkeit, um schnelle<br />
Klicks und doofe Algorithmen. Dafür aber um<br />
so mehr um liebevolle Details, überraschende<br />
musikalische Wendungen und große Melodien.<br />
Savoy Truffles bezaubernder Retro-Sound klingt<br />
mal intim und kammermusikalisch, mal episch<br />
und cineastisch; mal poppig und catchy, mal<br />
wild und schräg – manchmal alles in einem einzigen<br />
Song!<br />
Text: Redaktion | Bild: Katrin Reis<br />
ALBUM RELEASE CONCERT<br />
ZUM HIRSCH, SAARBRÜCKEN<br />
SONNTAG, 24. JUL // 20.00<br />
SAVOY-TRUFFLE.DE<br />
HEIMATMELODIEN
OPEN AIR<br />
KAI TRACID • NIELS VAN GOGH<br />
DJ QUICKSILVER • AQUAGEN • MARK OH<br />
INTERACTIVE • BROOKLYN BOUNCE DJ<br />
TALLA 2XLC • TT HACKY • ERIC SSL<br />
28.<strong>05</strong>.20<strong>22</strong><br />
EVENTWERK SAAR<br />
ZUM ALTEN BERGWERK, GROSSROSSELN<br />
TICKETS: EVENTWERK-SAAR.DE
GENUSS<br />
EISCAFÉ CAPRI<br />
WO SPAGHETTI-EIS KULT IST<br />
30<br />
Jeden Morgen gegen fünf Uhr geht Dario Da<br />
Ren in den Keller. Der Italiener ist zwar schon<br />
76 Jahre alt, aber, so hat er mal erzählt, wenn<br />
es um gutes Eis geht, dann muss man bereit<br />
sein, richtig hart zu arbeiten. Und für Dario Da<br />
Ren geht es seit gut 60 Jahren um gutes Eis.<br />
Und das wissen seine Kundinnen und Kunden<br />
zu schätzen. Das Eiscafé Capri, das Dario Da<br />
Ren zusammen mit seinem Neffen Da Ros betreibt,<br />
gilt als eins der besten in Saarbrücken.<br />
Vor allem das Capri-Spaghetti-Eis erfreut sich<br />
großer Beliebtheit.<br />
Dario Da Ren hat 1962, mit damals 16 Jahren,<br />
in der Eisbranche angefangen. Er kam nach<br />
Deutschland, um in einer Regensburger Eisdiele<br />
zu arbeiten. Mit 24 machte er sich selbstständig,<br />
1988 wechselte er ins Saarland. Wie man<br />
gutes Eis macht, sei eigentlich kein Geheimnis,<br />
hat der Profi erklärt. Er füllt keine Fertigpulver<br />
oder Konzentrate in die Eismaschine, sondern<br />
arbeitet mit „echten“ Zutaten. Das dauert mitunter<br />
länger, als wenn man nur ein Fertigprodukt<br />
anrührt. Aber es lohne sich eben auch,<br />
wenn man an der traditionellen Herstellungsweise<br />
festhält – vor allem für die Kundinnen<br />
und Kunden.<br />
Erfunden hat Dario Da Ren das Spaghetti-Eis<br />
nicht. Wer es war, ist bis heute nicht so ganz<br />
klar. Als sicher gilt nur: 1969 wurde es zum Verkaufserfolg<br />
in mehreren Eisdielen. Der Eisdielenbesitzer<br />
Eliano Rizzardini aus Neuss behauptete<br />
ebenso, der erste Spaghetti-Eis-Kreateur<br />
gewesen zu sein, wie der Mannheimer Eisfabrikant<br />
Dario Fobtanella. Er ist der, der seine Behauptung<br />
wohl am konkretesten untermauert<br />
hat. Am 6. April 1969 hatte er Anlehnung an<br />
die vor allem in Frankreich und Italien beliebte<br />
Süßspeise Montebianco, ein kegelförmiges Dessert<br />
aus pürierten Maronen, Zucker und Sahne,<br />
mithilfe einer tiefgekühlten Spätzlepresse das<br />
erste Spaghetti-Eis hergestellt.<br />
Für das Spaghetti-Eis, das im Alt-Saarbrücker<br />
Eiscafé Capri serviert wird, nehmen Menschen<br />
auch schonmal einen Umweg in Kauf. Wer zum<br />
Eisessen in die Eisenbahnstraße kommt, tut<br />
das in der Regel sehr bewusst. Würde Dario<br />
Da Ren seine Qualitätsstandards senken, wäre<br />
das sicher nicht mehr der Fall. Und macht er<br />
sein Vanilleeis nicht einfach mit künstlichem<br />
Aroma her, sondern mit echten Vanilleschoten.<br />
Die Soße dazu wird mit frischen Erdbeeren angerührt.<br />
Das dauert eine Stunde länger – aber<br />
das ist ihm die Qualität wert, sagt Dario Da Ren.<br />
Und trotz seines Alters will er sich die Arbeit<br />
weiter machen.<br />
Text und Foto: Katharina Rolshausen<br />
GENUSS
GENUSS<br />
GENUSS IM MAI<br />
KULINARISCHES VERGNÜGEN<br />
Was haben Scholle, Gouda, Rüben, Pilze, Bowle<br />
und Bock gemeinsam? Von allen gibt es mindestens<br />
eine delikate <strong>Mai</strong>-Edition.<br />
Als besonderes zart gilt die <strong>Mai</strong>scholle, die<br />
im <strong>Mai</strong> im Nordatlantik oder in der Nordsee<br />
gefangen wird. Bei der Jungscholle ist Frische<br />
wichtig: Die Kiemen des Plattfischs sollten<br />
beim Einkauf leuchtend rot, die Filets silbrig<br />
glänzend sein. Wer (noch) nicht an der Sommerfigur<br />
arbeitet, kann die fettarme <strong>Mai</strong>scholle<br />
mit einer reichhaltigen Soße oder nach "Finkenwerder<br />
Art" mit ausgelassenem Speck angebraten<br />
genießen.<br />
Manche einer wundert sich vielleicht, dass<br />
<strong>Mai</strong>gouda meist erst im Juni erhältlich ist. Hergestellt<br />
wird die aus den Niederlanden stammende<br />
Käsespezialität aus <strong>Mai</strong>milch, der ersten<br />
Weidemilch des Jahres. Das Frühlingsgras sorgt<br />
für einen hohen Anteil an gesunden Inhaltsstoffen,<br />
zum Beispiel ungesättigten Fettsäuren.<br />
<strong>Mai</strong>gouda-Fans schwärmen von dessen cremiger<br />
Konsistenz und pikantem Aroma.<br />
<strong>Mai</strong>rüben, auch Navetten genannt, dienten im<br />
Mittelalter als Sattmacher. Die weiß bis hellvioletten<br />
Knollen können geschält und roh gegessen,<br />
in Salzwasser blanchiert, mit Ahornsirup<br />
glasiert oder ausgehöhlt und gefüllt werden.<br />
Sie schmecken leicht süßlich und ein wenig<br />
nach Rettich. Die Blätter lassen sich zu Spinat<br />
verarbeiten.<br />
<strong>Mai</strong>pilze, unter Experten auch als Georgsrit-<br />
31<br />
terlinge bekannt, können wie Champignons<br />
zubereitet werden. Doch Achtung! Die weißbis<br />
cremefarbenen Blätterpilze, die nun auf<br />
Wiesen, in Parks und an Waldrändern wachsen,<br />
haben gleich mehrere giftige Doppelgänger!<br />
Verwechslungsgefahr mit fatalen Folgen besteht<br />
auch bei <strong>Mai</strong>wipferln. Denn nicht von<br />
den giftigen Eiben, sondern nur von Tannen<br />
und Fichten sollten die jungen Triebe gepflückt<br />
werden. Sie enthalten sehr viel Vitamin C, ätherische<br />
Öle und Harze und können zu Likör verarbeitet<br />
oder kleingehackt über Salat, Fleischgerichte<br />
oder Desserts gestreut werden.<br />
Ein anderes „Grünzeug“, nämlich getrockneter<br />
Waldmeister, sorgt in der <strong>Mai</strong>bowle für den<br />
charakteristischen Geschmack. Zusammen mit<br />
Zucker, Zitrone und Weißwein oder Sekt ergibt<br />
das ein Getränk, das – in Maßen genossen – die<br />
Frühlingslaune hebt.<br />
Zurückhaltung ist ebenso beim <strong>Mai</strong>bock empfohlen,<br />
denn der Alkoholgehalt dieser süffigen,<br />
malzbetonten, meist hellen Bierspezialität beträgt<br />
immer über sechs Prozent.<br />
<strong>Mai</strong>bock gibt es auch für Menschen, die keinen<br />
Alkohol trinken. Es ist zugleich die Bezeichnung<br />
für das erste Rehfleisch des Jahres. Es ist besonders<br />
aromatisch, da das Wild im Frühjahr viele<br />
frische Blätter und Kräuter frisst.<br />
Text und Bild: Katharina Rolshausen<br />
GENUSS
GENUSS<br />
NOYA<br />
KÖSTLICHKEITEN DER LEVANTE-KÜCHE<br />
32<br />
Share the food, share the love: Unter diesem<br />
Motto begeistert das NOYA in der Saarbrücker<br />
Faktoreistraße seit vergangenem Sommer seine<br />
Gäste. Kulinarisch setzt man dort auf die Levante-Küche,<br />
der Küche des östlichen Mittelmeeres.<br />
Viel Gemüse, wenig Fleisch und eine Vielfalt an<br />
Gewürzen sorgen für aromatische Genusserlebnisse,<br />
die man am mit Freunden oder Familie<br />
teilen kann. Dieses Prinzip spiegelt sich auch im<br />
NOYA-Logo wider, das viele Hände symbolisiert.<br />
Typisch für die Levante-Küche sind die vielfältigen<br />
Mezze, kleine Vorspeisen, die gleichzeitig<br />
auf den Tisch gebracht und zusammen<br />
genossen werden: Hummus in verschiedenen<br />
Sorten, gegrillte Auberginen, Taboulé, Za’atar<br />
Lachs, Falafel, Köfte, ... Vieles davon ist auch für<br />
Vegetarier und Veganer geeignet. Für den großen<br />
Hunger oder als Hauptspeise gibt es zum<br />
Beispiel Beef Tagliata, Yoghurt-Chicken, Lamm<br />
oder im Ganzen gegrillten Blumenkohl sowie<br />
verführerische Desserts.<br />
Ob mittags zum genussvollen Lunch oder<br />
abends zum entspannten Dinner: Die legere<br />
Atmosphäre des NOYA verspricht eine Auszeit<br />
vom Alltag. Zudem zählt es längst zu den angesagten<br />
Frühstück-Locations in der Region.<br />
Besonders beliebt ist das Brunchbuffet an Samstag,<br />
Sonntag und Feiertagen. Auch dabei darf<br />
der Levante-Twist nicht fehlen, zum Beispiel<br />
mit hausgemachtem Labneh, dem cremigen<br />
Joghurt-Frischkäse, und Sesamkringel. Spezialitäten<br />
aus Bio-Eiern, feine Backwaren von Brot<br />
und Sinne und viele weitere regionale Produkte<br />
sind ebenso inkludiert.<br />
Experimentierfreudige bestellen dazu statt<br />
Kaffee oder Tee einfach Latte blue, green oder<br />
red, die aus Sojamilch und Superfood gemixt<br />
werden. Für die hausgemachten Limonaden<br />
wird eigens aus frischen Früchten und Essig<br />
Sharbah hergestellt, der nach drei Wochen Reifezeit<br />
herrlich prickelt und mit Beeren, exotischen<br />
oder Zitrusfrüchten serviert wird.<br />
Auch sonst kann sich die Getränkekarten sehen<br />
lassen. Neben der Weinkarte mit einem<br />
überraschend großen Angebot sorgt auch die<br />
Cocktailkarte für Staunen: Sie reicht von „Fines<br />
Affairs“, den Champagner-Cocktails, über die<br />
Kategorien „Elegant & Aromatic“ und „Mocktails“<br />
bis zu „Back tot he roots“, den NOYA-<br />
Klassikern.<br />
Ob mit oder ohne Alkohol, ob auf der Terrasse<br />
im Sonnenschein, beim Nachmittagsplausch,<br />
nach Feierabend oder abends, wenn das NOYA<br />
zur angesagten Cocktailbar wird: Gelegenheit<br />
für entspannten Drink ist hier den ganzen Tag.<br />
Selbst wer Lust auf gute Musik und Tanzen hat,<br />
hat hier Gelegenheit dazu. Die HeartBeats Partys<br />
im NOYA sind bereits legendär.<br />
Text und Bild: Katharina Rolshausen<br />
NOYA-SB.DE<br />
GENUSS
GENUSS<br />
SPIRITUOSEN & FEINE KOST<br />
PIRANJA-COLA ERÖFFNET LADENGESCHÄFT<br />
Regional, nachhaltig und unabhängig erscheint<br />
piranja-cola seit 2010 auf dem deutschen Getränkemarkt<br />
und hat seitdem, mit außergewöhnlichen<br />
Geschmacksrichtungen und einem<br />
breiten Spektrum die Branche aufgemischt.<br />
Nun folgte der nächste große Schritt. Und<br />
dieser hat mit Softgetränken erstmal wenig zu<br />
tun. Den im vergangenen Monat öffneten sich<br />
die Türen von PIRANJAS Am Zweibrücker Tor 12,<br />
66424 Homburg.<br />
In dem neuen Ladengeschäft dreht sich alles<br />
rundum das Thema Spirituosen und Feine Kost. So<br />
führen die Jungs und Mädels rund um Waldemar<br />
Berghof ein großes Sortiment an Gin, Rum, Whisky,<br />
Likör, Aperitif, Wein, Bier und weiteren Spirituosen,<br />
an der sich sowohl Einsteiger als auch erfahrene<br />
Trinker erfreuen können. "Ich sag mal so, aus<br />
der privaten Leidenschaft für alles mit Prozenten<br />
ist nun ein ganzer Laden mit über 1000 Produkten<br />
geworden", lacht Geschäftsführer Berghof. "Und<br />
da wir gutem Essen nicht abgeneigt sind, haben<br />
wir auch eine großartige Auswahl an regionaler<br />
und europäischer Feinkost, wie Pâté aus Homburg,<br />
Gewürze aus Saarbrücken oder Pesto aus<br />
Italien."<br />
In Zukunft will PIRANJAS zudem noch regelmäßige<br />
Tastings veranstalten, um die Saarländer<br />
in die große und vielfältige Welt der<br />
Spirituosen einzuführen.<br />
Text: Redaktion | Bild: PIRANJAS<br />
PIRANJA-COLA.DE<br />
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GENUSS<br />
TINY-BREW<br />
BIER AUS DEM SEECONTAINER<br />
Tiny-Brew baut eine Brauerei aus 40 Fuß Seecontainern<br />
in Kleinblittersdorf. Dringende<br />
Investitionen in Kühlcontainer und Energieeinsparung<br />
soll durch Crowdfunding Projekt<br />
mitfinanziert werden.<br />
Tiny-Brew verkauft seit 2 Jahren erfolgreich<br />
handwerklich gebrautes Bier auf den Märkten in<br />
und um Saarbrücken. Jetzt kommt der nächste<br />
Schritt mit einer Container Brauerei in Kleinblittersdorf.<br />
Dazu wurde jetzt ein Crowdfunding<br />
Projekt auf www.startnext.com gestartet.<br />
Tiny-Brew ist, ähnlich wie ein Tiny-House, eine<br />
Brauerei in Seecontainern. Ein ähnliches Konzept<br />
hat die 40 FT Brewery in England umgesetzt.<br />
40ftbrewery.com<br />
Und das jetzt auch im Saarland! Nur nicht in<br />
grau, sondern in türkis. Zwei Container bilden<br />
schon die Grundlage der Brauerei. Der eine<br />
wird als Braucontainer und der zweite als Gärcontainer<br />
ausgebaut. Eine Brauanlage von 6HL,<br />
Lager und Gärtanks und alles, was man sonst<br />
noch zum Bier brauen braucht, sind schon vorhanden.<br />
Die Fundamente und die Entwässerung<br />
sind gelegt und der Strom und Wasser kommen<br />
auch bald.<br />
Durch das Crowdfunding Projekt soll die Erweiterung<br />
der bestehenden Brauanlagen finanziert<br />
werden. In den ersten Schritten die dringend<br />
notwendigen Installationen in Kühlcontainer<br />
und Sonnenkollektoren, um die Bierqualität<br />
34<br />
auch in den warmen Monaten zu sichern und um<br />
die Produktionskosten niedrig zu halten. Im Endausbau<br />
soll die gesamte Prozessenergie durch<br />
nachhaltige Energiegewinnung erzeugt werden.<br />
Text: Redaktion | Bild: Tiny Brew<br />
STARTNEXT.COM/TINY-BREW<br />
GENUSS
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QUEER<br />
TRANSIDENTITÄT!<br />
WAS IST DAS?<br />
Wir haben euch in unserer Ausgabe Oktober<br />
2021 gefragt, welche Themen euch am meisten<br />
interessieren. Weit vorne auf eurer Wunschliste<br />
landete das Thema: „Transidentität, was ist das?“<br />
Dazu spricht unser freier Redakteur Marc Kirch<br />
mit Joshua Kuhn, Betreiber des Einraum 2.0<br />
in Saarbrücken sowie Eventveranstalter. Beide<br />
sprechen über Josh’s persönlichen Weg zu seinem<br />
vollständigen Selbst, der damals als Jenny<br />
Kuhn geboren wurde.<br />
Bei dem Austausch stehen die persönlichen<br />
Erfahrungen und das persönliche Erleben von<br />
Josh im Vordergrund; nur das ermöglicht ein<br />
ernsthaftes und authentisches Verständnis der<br />
Thematik und eine Empathie dafür, was es bedeutet<br />
trans* zu sein.<br />
Denn das ist sehr facettenreich! Deshalb möchten<br />
wir nicht unzählige Definitionen von Begrifflichkeiten<br />
thematisieren, welche die von<br />
dieser Thematik betroffenen Personen theoretisieren.<br />
Im Fokus steht der Mensch und dessen<br />
Empfinden und Gefühle.<br />
Darum geht es in unserem persönlichen Interview<br />
der Rubrik <strong>POPSCENE</strong> QUEER.<br />
Zum Einstieg in das Thema möchten wir deshalb<br />
nur folgende Definition vorausschicken:<br />
„Die meist synonym verwendeten Begriffe<br />
Transidentität, Transsexualität bzw. Transgender<br />
beschreiben das Phänomen, dass die<br />
Geschlechtsidentität eines Menschen vom biologischen<br />
Geburtsgeschlecht abweicht, wobei<br />
die Geschlechterrolle sich nicht allein durch die<br />
Sexualität sondern durch die gesamte Persönlichkeit<br />
definiert.“<br />
Quelle: Stangl, W. (20<strong>22</strong>, 18. April). Transidentität.<br />
Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.<br />
lexikon.stangl.eu/10391/transidentitat<br />
Text: Marc Kirch<br />
DAS INTERVIEW FINDEST DU AUF:<br />
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PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
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JUGEND- UND AUSZUBILDENDEN-<br />
VERTRETUNG (JAV)<br />
Was ist eine JAV?<br />
Eine Jugend- und Auzubildendenvertretung<br />
(JAV) setzt sich für die Rechte von jugendlichen<br />
Arbeitnehmern unter 18 Jahren und Auszubildenden<br />
im Betrieb ein.<br />
Was ist neu?<br />
Seit dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz<br />
gibt es keine Altersbeschränkung mehr für Auszubildende.<br />
D.h. wählen und wählbar sind Auszubildende<br />
ohne Altersbeschränkung.<br />
Wer kann gewählt werden bzw. wählen?<br />
Gebildet werden kann eine JAV soweit ein Betriebsrat<br />
besteht. Weiter muss der Betrieb in der<br />
Regel mindestens fünf Arbeitnehmer, die das 18.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (jugendliche<br />
Arbeitnehmer) oder die zu ihrer Berufsausbildung<br />
beschäftigt sind, beschäftigen .<br />
Wählbar sind alle Arbeitnehmer des Betriebs,<br />
die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben<br />
oder die zu ihrer Berufsausbildung beschäftigt<br />
sind unabhängig vom Alter. Wählen dürfen<br />
alle Arbeitnehmer unter 18 Jahren oder Auszubildende<br />
unabhängig vom Alter.<br />
Wer organisiert die Wahl?<br />
Es ist Aufgabe des Betriebsrates auf eine Bildung<br />
einer JAV hinzuwirken, wenn die Voraussetzungen<br />
hierfür vorliegen.<br />
Übernahmeanspruch<br />
Das Ehrenamt der Jugendlichen bzw. Auszubildenden<br />
lohnt sich neben besonderen Kündigungsschutz<br />
haben Mitglieder der JAV einen<br />
Übernahmeanspruch in ein unbefristetes Vollzeitarbeitsverhältnis<br />
gem. § 78a BetrVG. Dieser<br />
muss jedoch schriftlich (Papier mit Unterschrift)<br />
beim Arbeitgeber einverlangt werden binnen<br />
drei Monaten vor Beendigung des Ausbildungsverhältnisses.<br />
Ist der Arbeitgeber mit einem<br />
solchen Arbeitsverhältnis nicht einverstanden<br />
muss er das gerichtlich geltend machen.<br />
ÜBER DIE AUTORIN:<br />
Maria Dimartino ist Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkten<br />
Arbeitsrecht und Beschäftigtendatenschutz. Mehr unter: jurvita.de<br />
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LESELUST<br />
MARKUS PAVLOVIĆ<br />
AUTOR AUS AACHEN<br />
40<br />
LESELUST
Markus Pavlović ist nicht nur Stadtarchäologe<br />
in Aachen, sondern auch passionierter<br />
Rollenspieler. Beides – und sein Interesse an<br />
komplexen philosophischen Fragen – floss in<br />
die Arbeit an seinem ersten Roman „Hexenrad“<br />
ein, der in der Welt des „Schwarzen<br />
Auges“ spielt.<br />
Was war deine erste Begegnung mit<br />
Pen-&-Paper?<br />
Ich war ungefähr sechzehn, als mich eine<br />
Schulfreundin fragte, ob ich nicht mit ihr und<br />
ein paar anderen Leuten DSA („Das schwarze<br />
Auge“, A.d.R.) spielen wollte. Ich hatte natürlich<br />
überhaupt keine Ahnung, was sich schon<br />
bei der Charakterdarstellung zeigte. Dank der<br />
Gruppe kam ich aber schnell rein und die tolle<br />
Welt Aventurien tat ihr Übriges. So hat es mein<br />
Elf immerhin bis Stufe 17 geschafft.<br />
Was fasziniert dich am DSA-Regelwerk?<br />
Was mich am Schwarzen Auge von Anfang an<br />
faszinierte, war Aventurien als Welt. Sie war<br />
vielschichtig, divers, realistisch genug, um sich<br />
darin wiederzufinden, aber doch fantastisch genug,<br />
um genügend Raum für Magie und Wunder<br />
zu bieten.<br />
Wolltest du schon immer ein Buch schreiben?<br />
Tatsächlich wollte ich das, wie vermutlich viele<br />
andere auch. Anlass für das „Hexenrad“ war<br />
aber eher meine LARP-Erfahrung. Mit einer<br />
Freundin zusammen habe ich die Kampagne<br />
„Hexennacht“ organisiert und dabei die Geschichte<br />
entwickelt. Die war übrigens keineswegs<br />
von Anfang an so klar und fand natürlich<br />
MIT<br />
GIBT'S WAS AUFS AUGE<br />
anders statt als im Buch, aber ich habe sie als<br />
eine sehr schöne Geschichte erlebt, in der wir<br />
viele Spieler*innen zusammenbringen konnten.<br />
Tatsächlich kommen im Buch, natürlich<br />
mit deren Zustimmung, auch einige LARP Charaktere<br />
von Freund*innen vor, wobei bei der<br />
Auswahl das spannende und passende Charakterkonzept<br />
im Vordergrund stand.<br />
Warum wolltest du deine Geschichte in einer<br />
bestehenden ansiedeln?<br />
Aventurien war mir immer ein sehr vertrauter<br />
und geschätzter Begleiter. Die Hoffnung, selbst<br />
etwas zur Gestaltung dieser Spielwelt beitragen<br />
zu können, quasi ein Teil von ihr zu sein,<br />
war für mich immer ein besonderer Wunsch.<br />
Das ist auch im „realen Leben“ ein wichtiger<br />
Ansatz von mir: Anstatt zu meckern möchte<br />
ich mich in den Welten, die mir wichtig sind,<br />
einbringen und versuchen, sie mitzugestalten.<br />
Nur so kann ich auch hoffen, dass die Entwicklung<br />
zumindest in Teilen auch in die von mir<br />
favorisierte Richtung geht.<br />
Interview: Tanja Karmann | Bild: Fotostudio Jünger<br />
INSTAGRAM.COM/MARKUS.PAVLOVIC<br />
Alles Rund um die Welt der Bücher<br />
hörst du auf RADIO.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB und<br />
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ARNE HEESCH<br />
SOLODEBÜT DES ULME- & TREEDEON-MUSIKERS<br />
LUSTMORD & VARIOUS ARTISTS<br />
HULDIGUNG<br />
MUSIK-TIPP Zwischen 1993 und 2012 stand<br />
Arne Heesch den Noiserockern Ulme voran,<br />
einer der tollen Bands, die ihre ersten Werke<br />
auf dem leider nicht mehr existierenden Label<br />
bluNoise Records veröffentlicht hatten. Auf<br />
Ulme folgten Treedeon, wo neben Schlagzeuger<br />
Andy Schünemann auch seine Partnerin<br />
Yvonne Ducksworth (Ex-Jungo De Lunch) mitmacht.<br />
Jetzt wagt er den Schritt zum Solodebüt.<br />
Und „Demons Are Scared“ ist ein Knaller.<br />
Kein Noiserock, dafür intensiver Akustikfolk.<br />
Heesch spielt Akustik- und E-Gitarre und singt,<br />
ab und an spielt Produzent Ulf Reinhard dazu<br />
etwas Gitarre oder Keyboard und immer wieder<br />
ist Ducksworths Stimme zu hören. Gerade sie<br />
macht das Tüpfelchen auf dem i aus - etwa in<br />
„The King Rises“ und „Treedeon Song“. Mit „The<br />
Glowing“ findet sich auf Heeschs Debüt auch<br />
ein Ulme-Song. Der fällt auch etwas dynamischer<br />
und wütender aus - aber nur relativ zum<br />
restlichen Album gesehen.<br />
Arne Heesch „Demons Are Scared“<br />
(Cargo Records)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Exile On <strong>Mai</strong>nstream<br />
44<br />
MUSIK-TIPP Der walisische Komponist Brian<br />
Williams nennt sich Lustmord und veröffentlicht<br />
unter diesem Namen seit Beginn der Achtziger<br />
Jahre Musik - auf eigenen Alben und auf Soundtracks<br />
und als Kollaborateur für Melvins oder<br />
Tool. Im Juli 2008 erschien über Hydra Head<br />
Records das Album „[Other]“ und 2009 „[Beyond]“.<br />
Jetzt haben sich insgesamt 16 Künstler<br />
dieser Songs gewidmet und ihre eigenen Versionen<br />
erschaffen. Deren musikalische und geografische<br />
Herkunft ist ganz unterschiedlich. Mit<br />
dabei sind Enslaved, Mono, Bohren & Der Club<br />
Of Gore, Ulver, Zola Jesus, The Ocean, Godflesh<br />
und Steve Von Till von Neurosis. „Er Eb Os“ verzaubern<br />
Mono in eines ihrer unwiderstehlichen<br />
Instrumental-Postrock-Epen. „Plateau“ klingt<br />
bei Bohren & Der Club Of Gore wie eines ihrer<br />
schwebenden Stücke; „Prime“ bekommt durch<br />
Zola Jesus einen Synthiepop/Dark Wave-Touch,<br />
während Steve Von Till „Testament“ eine E-Gitarre<br />
hinzufügt. Am besten dieses Album nicht<br />
alleine im Dunkeln hören - es könnte zu Angstzuständen<br />
führen.<br />
Lustmord & Various Artists „The Others<br />
(Lustmord Deconstructed)“ (Cargo Records)<br />
lustmord.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Pelagic Records<br />
TIPPS
RED HOT CHILI PEPPERS<br />
NICHT GANZ ÜBERZEUGEND<br />
TRUST ISSUES<br />
DEBÜTALBUM<br />
MUSIK-TIPP „The Getaway“ aus dem Jahr 2016<br />
war ein tolles Album; live konnte die Band der<br />
Freude über das gelungene Album ebenfalls gerecht<br />
werden. Danach gab es dann wieder einen<br />
Wechsel: Gitarrist Josh Klinghoffer musste Ende<br />
2019 gehen, und John Frusciante kam zum dritten<br />
Mal zurück. Mit ihm entstand das zwölfte Red Hot<br />
Chili Peppers-Album „Unlimited Love“. Statt wie<br />
beim Vorgänger mit Danger Mouse zu arbeiten,<br />
entschieden sie sich für ihren alten Weggefährten<br />
Rick Rubin als Produzenten. Am Ende landeten<br />
17 Songs auf dem Album, das eine Länge von 74<br />
Minuten hat. Diesmal können aber nicht alle überzeugen.<br />
In „Aquatic Mouth Dance“ ertönen jazzige<br />
Bläser und die einzelnen Instrumente scheinen<br />
eher gegen- statt miteinander zu spielen. Die<br />
darauffolgende Ballade „Not The One“ hat keine<br />
Tiefe und auch „Poster Child“ kommt nicht beim<br />
Hörer an. Dem gegenüberstehen „Black Summer“,<br />
„Here After Ever“, das sich langsam entwickelnde<br />
„The Great Apes“, „These Are The Ways“, „Veronica“<br />
oder „The Heavy Wing“. Vielleicht wären 45<br />
knackige Minuten besser gewesen?<br />
Red Hot Chili Peppers „Unlimited Love“<br />
(Warner Music)<br />
redhotchilipeppers.de<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Warner Bros.<br />
45<br />
MUSIK-TIPP Das Debütalbum von Trust Issues<br />
ist weitestgehend eine saarländische Angelegenheit.<br />
Zum einen sind hier vier Musiker - namentlich<br />
Gurke, Kaiser, Gutschel und Steven<br />
- zugange, die in bekannten Bands aktiv waren<br />
oder noch sind. Beim Namedropping seien unter<br />
anderem Crowd Of Isolated, Stick Boy, Gough,<br />
Jack A Napes, Karcher, Bushfire und Stromberg<br />
genannt. Aufgenommen wurde das Album<br />
unter der Leitung von Max Ludwig von Tausend<br />
Augen in den Leo‘s Jazz Studios in Saarbrücken.<br />
Veröffentlicht wurde „Timekeeping Starts Right<br />
Now“ von Last Exit Music, dem Hamburger Label<br />
eines Exilsaarländers. Man kennt sich, man<br />
schätzt, man vertraut sich. Musikalisch schlagen<br />
Trust Issues, die seit 2019 zusammen musizieren,<br />
eine Brücke vom Punkrock zum Noiserock<br />
und liefern einen Querschnitt aus dem, was bei<br />
ihnen im Plattenschrank steht. Das Ergebnis<br />
klingt zeitlos und eingängig und rockt. 14 Mal<br />
sogar - manchmal in atemberaubendem Tempo<br />
(„Less Is Better“, „Clear Up The Mess“, „Hit Me<br />
Geoffrey“), manchmal um zwei Ecken („Chuck<br />
Meets Mr. Marx“). Schönes Ding!<br />
Trust Issues „Timekeeping Starts Right Now“<br />
(Broken Silence)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Exit Music<br />
TIPPS
TOTAL HIP REPLACEMENT<br />
DÄNEMARK TRIFFT GHANA<br />
ULITA KNAUS<br />
MODERN-JAZZ AUS DEM NORDEN<br />
MUSIK-TIPP Die dänische Reggaeband Total Hip<br />
Replacement um Sänger Victor Hosbond hat<br />
sich für das dritte Album „Anyankofo“ zu einer<br />
internationalen Zusammenarbeit entschieden.<br />
Das Septett reiste zum musikalischen Kulturaustausch<br />
nach Ghana, wo mit afrikanischen<br />
Kollegen wie u.a. Pat Thomas (´Golden Voice Of<br />
Africa´) 12 neue Titel entstanden. Als erste Single<br />
gab „Feeling“ feat. Asi Renie und Kwame Yeboah<br />
bereits einen ersten Eindruck dieser spannenden<br />
Kooperation. Das Album bringt zwischen „Crossroads“<br />
und „The Sea“ zahlreiche Elemente aus<br />
Highlife (traditionelle Musik aus Ghana, gespielt<br />
auf europäischen Instrumenten), Afrobeat, Reggae,<br />
Dub und Pop zusammen. Insgesamt sind<br />
die Aufnahmen (Produzent Kwame Yeboah)<br />
ein paritätisch besetztes Statement zwischen<br />
Liebe und Politik geworden, eine Art kulturelle<br />
Verständigung ohne Grenzen. Die Genre-Fusion<br />
lebt dabei von ihrer Tanzbarkeit und wird mit<br />
Sicherheit ab Sommer auch die deutschen Fans<br />
begeistern. Dann kommen THR für Shows wieder<br />
einmal zu uns.<br />
Total Hip Replacement “Anyankofo”<br />
(Z Productions)<br />
totalhipreplacement.dk<br />
Text: Frank Keil | Bild: Westpark Music<br />
46<br />
MUSIK-TIPP Die 1969 geborene Künstlerin Ulita<br />
Knaus ist eine der wichtigsten Modern Jazz-Sängerinnen<br />
und -Komponistinnen Deutschlands. In<br />
ihrer Wahlheimat Hamburg betreibt sie eine eigene<br />
Gesangsschule und doziert zudem an der Musikhochschule.<br />
Seit Mitte Aprilpräsentiert sie ihr<br />
neues, mittlerweile achtes Album „Old Love And<br />
New" auf ihrem eigenen Label Knaus Records. Das<br />
Album enthält 14 Songs, allesamt auf Gedichten<br />
basierende, musikalisch anspruchsvolle Interpretationen<br />
der Künstlerin. Einen Ausblick gaben<br />
bereits die vorab erschienenen Singles „The Year“<br />
und „Bicycle Built For Two“. Insgesamt umfasst<br />
ihre Hommage an geliebte Poetinnen und Werke<br />
14 swingend-jazzige Titel. Zeitlos, immer emotional<br />
und manchmal auch politisch. Und auf hohem<br />
Niveau eingespielt, was vor allem an ihrer Band,<br />
Lisa Wulff (Bass), Benny Brown (Trompete), Tupac<br />
Mantilla (Schlagzeug), Martin Terens (Piano) und<br />
Max Rademacher (Saxofon) liegt. Und vor allem<br />
an Ulita Knaus, auf deren Gesang auch schon Udo<br />
Lindenberg und Bobby McFerrin zurückgegriffen<br />
haben.<br />
Ulita Knaus “Old Love And New”<br />
(Knaus Records/The Orchard<br />
ulitaknaus.com<br />
Text: Frank Keil | Bild: Knaus Records<br />
TIPPS
KELLERKOMMANDO<br />
VOLKSMUSIK ALS KERNKOMPETENZ<br />
J.B.O.<br />
ROSA FUN-METAL<br />
MUSIK-TIPP Getreu diesem Motto hat sich die<br />
2009 gegründete Bamberger Formation um<br />
Frontmann David Saam aka Dada Windschi in<br />
der Vergangenheit über Franken hinaus etabliert,<br />
veröffentlicht und namhafte Festivals bespielt.<br />
Nach einigen Besetzungswechseln ist man<br />
aktuell als Quintett unterwegs und präsentiert<br />
mit „“Hobb Edzz!“ ein neues Album mit 12 Titeln.<br />
„Wo is denn die Musik?“ und „Dei Bier is mei Bier“<br />
gehen dabei als Single ins Rennen. Stilistisch dominiert<br />
ein energetischer Mix aus traditioneller<br />
fränkischer Volksmusik, HipHop-Beats, Akkordeon<br />
und Bläsern. Schlagzeug und Bass schieben<br />
alles nochmal kräftig nach vorne. Titel wie „Subberhelden“<br />
oder „Kerwa“ schmecken nach Brass,<br />
Beats, Polka, Punk, Ska und Pop. Zudem wird das<br />
neue Album durch zwei Kooperationen aufgewertet.<br />
Die niederbayerische Rock-Liedermacherin<br />
Karin Rabhansl ist auf „Wer Waass“ zu hören,<br />
die Weltmusikartisten Gankino Circus veredeln<br />
„Brinzla“. Und in Szene gesetzt wurde alles von<br />
Gründungsmitglied und Produzent Sebastian<br />
Schubert in seinem Kölner Studio.<br />
Kellerkommando “Hobb Edzz!”<br />
(Mondscheinbrüder Records/Cargo)<br />
kellerkommando.de<br />
Text: Frank Keil | Bild: Jawa Records<br />
47<br />
MUSIK-TIPP Spaßrock aus Franken. Bei J.B.O.<br />
wurde im Sommer 2019 bereits das 30jährige<br />
Jubiläum gefeiert. Mit „Ein Fest“ hatten die<br />
Erlanger Spaßrocker in Weingarts (Fränkische<br />
Schweiz) zwei Tage lang gemeinsam mit befreundeten<br />
Bands und Weggefährten (u.a.<br />
Feuerschwanz, Kissin´ Dynamite, Hämatom<br />
und Freedom Call) ihr Bühnenjubiläum mit<br />
rund 5.000 BesucherInnen begangen. Drei<br />
Jahre später blödeln sich die vier Spaßrocker<br />
aus Erlangen mit Album Nr. 14 erneut durch<br />
die internationale Musiklandschaft und kombinieren<br />
eigene Titel mit ausgewählten Coverversionen.<br />
Das Tracklisting der aktuellenLP-/CD<br />
(V.Ö, 13.<strong>05</strong>.) umfasst 12 neue Titel, darunter das<br />
chartverdächtige Titellied, die Neubearbeitung<br />
eines alten Eurodance-Klassikers, das eindeutig<br />
zweideutige Liebeslied „Einhorn“ sowie das<br />
straighte „Rockmusik hat mich versaut“. Auch<br />
das bereits im letzten Jahr lancierte „Metal Was<br />
My First Love“ hat es auf die erneut von Stammproduzent<br />
Christoph Beyerlein betreuten Aufnahmen<br />
geschafft.<br />
Erscheint am 13. <strong>Mai</strong><br />
J.B.O. „Pink Planet” (AFM Records/Soulfood)<br />
jbo.de<br />
Text: Frank Keil | Bild: AFM Records<br />
TIPPS
SCREAM<br />
DER FÜNFTE TEIL<br />
DER JUNGE INSPEKTOR MORSE<br />
8. STAFFEL<br />
FILM-TIPP Im Jahr 2015 verstarb Regisseur und<br />
Drehbuchautor Wes Craven im Alter von 76 Jahren.<br />
zu seinen erfolgreichen Filmprojekten gehörte<br />
u.a. die „Scream“-Reihe, die 1996 startete<br />
und 2011 mit einem vierten Teil endete. Die 5<br />
fehlt zwar im Titel, aber „Scream“ ist der fünfte<br />
Teil der Schockerreihe und damit der erste ohne<br />
Cravens Beteiligung. Solche Unterfangen gehen<br />
ja oft schief, hier allerdings nicht. Die Drehbuchautoren<br />
James Vanderbilt und Guy Busick und<br />
die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler<br />
Gillett verneigen sich vor Cravens Schaffen,<br />
ohne dessen Antlitz (mit Blut) zu beschmieren.<br />
Wer Mitte der Neunziger Fan des Debüts des<br />
maskierten Messerstechers war, kommt voll auf<br />
seine Kosten. „Scream“ ist voller Referenzen an<br />
die Vorgängerteile und andere Horrorfilme. Was<br />
teils an der Rückkehr einiger alter Bekannter<br />
liegt: beispielsweise Neve Campbell als Sidney<br />
Prescott, Courteney Cox (Gale Weathers) und<br />
David Arquette (Dewey Riley). Die Klingen sind<br />
gewetzt, es fließt viel Blut und bis kurz vor<br />
Schluss bleibt es spannend, wer sich diesmal hinter<br />
der Ghostface-Maske verbirgt.<br />
„Scream“ (Paramount Home)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Paramount Pictures<br />
48<br />
SERIEN-TIPP Es ist Anfang 1971. An der Universität<br />
in Oxford explodiert ein Sprengsatz und<br />
tötet eine Sekretärin. Derweil erklärt ein anonymer<br />
Anrufer, der sich als Teil der „provisorischen<br />
IRA“ ausgibt, den Fußballer Jack Swift (Julian<br />
Moore-Cook) zu erschießen, sollte er im nächsten<br />
Pokalspiel auflaufen. Hängen beide Fälle<br />
vielleicht zusammen?<br />
Die achte Staffel der britischen Krimiserie „Der<br />
Junge Inspektor Morse“ hat es in sich. In „Nummer<br />
Zehn“ müssen DS Endeavour Morse (Shaun<br />
Evans), sein Vorgesetzter DCI Fred Thursday<br />
(Roger Allam) und sein Kollege PC Jim Strange<br />
(Sean Rigby) in alle Richtungen ermitteln. Dabei<br />
hat Morse mit dem Dämon Alkohol zu kämpfen,<br />
weil er unaufhörlich versucht, die tragischen<br />
Ereignisse in der vorherigen Staffel und seine<br />
Schuldgefühle vergessen zu machen. Keine kluge<br />
Wahl. Sein klarer Verstand wird in den neuen<br />
drei Fällen gebraucht. Der dritte Fall, „Endstation“,<br />
ist übrigens ein schönes Gruselkammerspiel,<br />
das hauptsächlich in einem eingeschneiten<br />
verlassenen Hotel spielt.<br />
„Der Junge Inspektor Morse: Staffel 8“<br />
(edel:motion)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: itv Studios<br />
TIPPS
STEREO TOTAL´S<br />
PARTY ANTI CONFORMISTE<br />
DANIELLE DECKERT<br />
AUFSTEHEN BRINGT MICH<br />
JETZT AUCH NICHT WEITER<br />
BUCH-TIPP Die Berliner Formation Stereo Total<br />
wurde 1993 von Brezel Göring und seiner Lebensgefährtin<br />
Francoise Cactus (ex-Lolitas) gegründet.<br />
Stilistisch bewegte man sich zwischen<br />
Punk, Indie-Chanson und Synthie-Pop, sang auf<br />
Deutsch, Englisch, Französisch und Japanisch.<br />
Zur Formation gehörten bis 2001 noch eine Bassistin<br />
und ein Organist. Seit Francoise im Februar<br />
2021 an einem Brustkrebsleiden verstarb, blieben<br />
16 reguläre Alben zurück. Gunther Buskies<br />
(Tapete Records) und Jonas Engelmann (freier<br />
Journalist) haben sich als Herausgeber von „Party<br />
Anti Conformiste“ mit ihrem Buch der Band<br />
angenähert und lassen in Hommage-Form 10<br />
Lieblingssongs visuell von KünstlerInnen wie<br />
u.a. Mia Oberländer, Hervé Cabine und Ulla<br />
Loge umsetzen. Neben den Liner Notes und persönlichen<br />
Erinnerungen von Brezel Göring gibt<br />
es quasi als Zugabe noch Francoise´ Geheimes<br />
Büchlein aus dem Jahr 2020, sechs ganz besondere<br />
Miniaturen aus Text & Zeichnung. Und last<br />
but not least eine von ihr gezeichnete Umsetzung<br />
des Titels „Comic Striptease Girl“.<br />
128 Seiten, Hardcover, 25,- Euro<br />
ISBN: 978 39 55 75 17 08<br />
Text: Frank Keil | Cover: Ventil Verlag<br />
49<br />
BUCH-TIPP „Müdigkeit is not a crime“, so lautet<br />
das Credo der Texterin und Illustratorin Danielle<br />
Deckert und verleiht damit der allgemeinen Erschöpfung<br />
und Frustration Ausdruck. Nach „Nur<br />
ein paar Geschichten, Gedanken und schöne Zitate“<br />
ist „Aufstehen bringt mich jetzt auch nicht<br />
weiter“ das zweite Buch der Saarbrückerin, das sie<br />
regional und nachhaltig produziert. Entgegen seinem<br />
Vorgänger, dem ein tröstliches Element innewohnte,<br />
ist der vorliegende Band jedoch deutlich<br />
düsterer. Er vereint eindrückliche Schwarzweiß-<br />
Aufnahmen von vergitterten Türen, einsamen<br />
Sitzbänken und Graffitis mit kurzen Sinnsprüchen,<br />
die den Druck des Alltags wiedergeben.<br />
„Jeden Tag Morgen ein neues Muss“, lautet einer<br />
davon, daneben ein Foto einer aufgehängten<br />
Weihnachtsmann-Puppe. Wenn selbst der bärtige<br />
Mann vom Nordpol Burn-Out hat, wird es schwer<br />
- wer in dem Büchlein Motivation oder Aufmunterung<br />
sucht, forscht vergeblich – oder eben gerade<br />
nicht, denn die knackige Kurzlyrik zeigt, dass man<br />
mit seinen dunklen Gedanken nicht allein ist. Was<br />
auch irgendwie eine Art von Trost ist.<br />
Selfpublishing, 58 Seiten, broschiert<br />
nur über den Webshop der Autorin<br />
danielledeckert.de<br />
Text: Tanja Karmann | Cover: Danielle Deckert<br />
TIPPS
100 TEXTE FÜR DEN FRIEDEN<br />
GEDANKEN, GEDICHTE, ESSAYS<br />
INSEL DER TOTEN<br />
NICHT LINEARES LESE-ERLEBNIS ZUM<br />
MITMACHEN AUS MEISTERHAND<br />
BUCH-TIPP Matthias Schäfer aus Tholey ist Logopäde<br />
und Initiator eines besonderen Projektes.<br />
Zusammen mit der Illinger Psychologin und<br />
Autorin Katja Bohlander-Sahner hat er Schriftsteller,<br />
Künstler, Politiker, Freunde, Nachbarn<br />
und Bekannte dazu aufgerufen, ihre Gedanken<br />
zum Krieg in der Ukraine zu Papier zu bringen.<br />
Innerhalb von nur drei Wochen ist dabei der<br />
Sammelband „100 Texte für den Frieden“ entstanden,<br />
der Ende April mit Unterstützung<br />
von Verleger Tom Störmer im saarländischen<br />
Verlag „Edition Schaumberg“ erschienen ist.<br />
„Wir wollten mit diesem Buch eine Plattform<br />
bieten und mit dem Erlös etwas für die Kinder<br />
in der Ukraine tun“, schreibt er auf der Website<br />
des Projektes „www.texte-fuer-den-frieden.de“.<br />
Unter den Mitwirkenden sind auch bekannte<br />
Namen aus dem Saarland wie Klaus Brabänder,<br />
Gerd Heger, Mark Heydrich und Angelika Lauriel.<br />
Der komplette Erlös aus dem Verkauf des<br />
Buches geht über das Projekt "Herzenssache"<br />
des saarländischen Rundfunks an Projekte zur<br />
Unterstützung ukrainischer Flüchtlingskinder.<br />
Edition Schaumberg, broschiert<br />
texte-fuer-den-frieden.de<br />
Text: Tanja Karmann | Cover: Edition Schaumberg<br />
50<br />
BUCH-TIPP Kaum ein Name ist dem deutschen<br />
Leser so geläufig wie Wolfgang Hohlbein. Kein<br />
Wunder: Der in Weimar geborene Autor, der seine<br />
Manuskripte von Hand schreibt, hatte seinen<br />
Durchbruch bereits in den 80er Jahren, sein Thriller<br />
„Druidentor" stand ein Jahr lang auf der Bestsellerliste<br />
des Spiegels. Aktuell wird sein Roman<br />
„Der Greif“ wird von Amazon als Serie verfilmt.<br />
Im April hat der Schriftsteller zusammen mit dem<br />
Autor und Spieleentwickler Jens Schumacher aus<br />
Spiesen einen besonderen Thriller entwickelt.<br />
Auch dieser ist kein Unbekannter – über einhundert<br />
Veröffentlichungen kann der in Alzey geborene<br />
Schriftsteller vorweisen, viele davon Spieloder<br />
Escape-Bücher. Auch „Insel der Toten“ ist ein<br />
solches: In der Story stranden der Multimilliardär<br />
George McManus und seine spezielle Gästeschar<br />
nach einem Sturm auf hoher See auf einer einsamen<br />
Insel, auf der überall Gefahren lauern. Was<br />
sollen sie tun? Ab dieser Stelle darf der Leser entscheiden,<br />
wie die Geschichte weitergeht und mit<br />
wem er die Insel erkunden möchte, doch Vorsicht!<br />
Die Rätsel, auf die sie stoßen, müssen richtig gelöst<br />
werden, sonst droht Verderben.<br />
Knaur Verlag, 336 Seiten, Hardcover<br />
ISBN: 978 34 26 <strong>22</strong> 77 63<br />
Text: Tanja Karmann | Bild: Verlag<br />
TIPPS
SR Klassik am See 20<strong>22</strong><br />
Samstag, 2. Juli, 20 Uhr | Strandbad Losheim<br />
»Independence Day!«<br />
Eine Hommage an das Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
Deutsche Radio Philharmonie | Lauren Urquhart, Sopran,<br />
Günter Haumer, Bariton | Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz<br />
Musikalische Leitung: Alexander Prior<br />
Tickets sind ausschließlich online buchbar auf www.musik-theater.de<br />
Alle Infos zum Konzert und den aktuell geltenden Corona-Vorschriften auf<br />
www.musik-theater.de
SPIELPLAN<br />
20<strong>22</strong><br />
GFL SÜD2 / INTERCONFERENCE<br />
LUDWIGSPARKSTADION<br />
SAARBRÜCKEN<br />
ALLE SPIELE AUCH IM LIVESTREAM<br />
SAARLAND-HURRICANES.COM
Freitag, 24. Juni bis<br />
Sonntag 26. Juni<br />
20<strong>22</strong><br />
im Deutsch-Französischen Garten,<br />
im Innenhof der Stadtgalerie und weiteren Locations<br />
www.saarbruecken.de/kultur
Kultur<br />
kalender<br />
UNTERSTÜTZT VON
Nach zwei Jahren Zwangspause ist das analoge<br />
und physische Event zu digitalen Themen,<br />
mit Essen, Gesprächen, Planschbecken, Hängematten,<br />
Gelächter und vor allem persönlichen<br />
Begegnungen wieder am Start: am 25. und<br />
26. Juni 20<strong>22</strong> in den Räumen der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Fakultät der htw saar im<br />
Waldhausweg!<br />
Das Saarcamp ist ein klassisches offenes Barcamp<br />
mit dem Kernthema „Digitale Gesellschaft“.<br />
Das bedeutet, es gibt keine gebuchten<br />
Speaker:innen, sondern die Teilnehmer:innen<br />
selbst gestalten das Programm. Jede teilnehmende<br />
Person kann Vorträge, Diskussionsthemen<br />
oder auch Fragestellungen als Session-<br />
Thema vorschlagen. Die Gruppe entscheidet,<br />
ob es genug Interesse für das Thema gibt und<br />
ob es im Rahmen einer sogenannten Session<br />
stattfinden wird. All das organisieren wir in<br />
der morgendlichen Sessionplanung nach dem<br />
Frühstück. Da wirklich jede:r Spezialist:in in irgendetwas<br />
ist, kommt es immer zu spannenden<br />
Themenzusammenstellungen. In den vergangenen<br />
Jahren gab es Sessions zu den Themen<br />
SAARCAMP 20<strong>22</strong><br />
Wieder zurück!<br />
Service Blueprinting, Lego Serious Play, Bedingungsloses<br />
Grundeinkommen, Raspberry Pi, Python,<br />
Freifunk, CSS, Bitcoins, Neues Publishing,<br />
Recht in der digitalen Wolke, Merkmale guter<br />
Landingpages, Neuropsychologie, SEO, Arbeitsrecht<br />
und Urheberrecht in der digitalen Wolke.<br />
Wir haben Drohnen steigen lassen, Theremeninen<br />
gelauscht, Fake-News entlarvt u. v. m.<br />
Durch die Gespräche auf Augenhöhe ergibt<br />
sich eine ganz besondere Stimmung unter den<br />
Teilnehmenden. Auf dem Saarcamp wurde<br />
schon viel Wissen geteilt, wurden Mitarbeiter<br />
gefunden, Kooperationen begonnen und sogar<br />
Firmengründungen gehen auf das Konto des<br />
Saarcamps. Teilnehmen können alle, die sich<br />
für Web- und IT-Themen oder auch allgemein<br />
für alle möglichen Schnittstellen von Digitalisierung<br />
und unserem Leben interessieren.<br />
HTW WALDHAUSWEG, SAARBRÜCKEN<br />
SA, 25. UND SO, 26. JUN<br />
SAARCAMP.DE<br />
Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />
55<br />
TERMINE
_ RENCONTRES<br />
URBAINES DE NANCY #1<br />
„We Run the World“<br />
Von 20. <strong>Mai</strong> bis 3. Juli findet in Nancy die erste<br />
Ausgabe der „RENCONTRES URBAINES DE<br />
NANCY“ (RUN) statt, mit der sich die Stadt als<br />
jährlicher Begegnungsort für urbane Kultur in<br />
Frankreich und in der deutsch-luxemburgischen<br />
Grenzregion positionnieren will. Auf dem Programm<br />
stehen ab 20. <strong>Mai</strong> Veranstaltungen für<br />
die breite Öffentlichkeit sowie Begegnungen<br />
zwischen Profis, Street Art Künstlern und Sportlern.<br />
Mit dem Motto „back to basics“ unterstreicht<br />
die diesjährige Ausgabe von RUN, die<br />
auf eine Pilotausgabe #0 im Vorjahr folgt, die<br />
Rückbesinnung auf die Essenz der Urban Culture<br />
Bewegung und richtet sich gleichzeitig<br />
ganz entschieden auf die Zukunft aus.<br />
NANCY, FRANKREICH<br />
FR, 20. MAI BIS FR, 03. JUL<br />
RUN.NANCY.FR<br />
Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />
BLIIIDA<br />
Ein Kreativort stellt sich vor<br />
Beim BLIIIDA Festival steht die Musik im Mittelpunkt.<br />
Die Öffentlichkeit wird dazu einzuladen,<br />
den „Creative Hub“ BLIIIDA zu entdecken. Musik<br />
bietet die ideale Gelegenheit, einen einmaligen<br />
Ort der Begegnung, der Arbeit, der Kreativität,<br />
des Unternehmertums und der Kultur zu<br />
erleben. Im <strong>Mai</strong> wird BLIIIDA beim Festival drei<br />
Tage lang für die Öffentlichkeit zugänglich sein.<br />
Zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen werden<br />
die Tage und Abende dieses Erlebnisorts<br />
voller Innovationen prägen. Die Idee, bei BLIIIDA<br />
ein Musikfestival zu veranstalten, mag auf den<br />
ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheinen,<br />
macht aber durchaus Sinn, wenn man bedenkt,<br />
wie wichtig der multidisziplinäre Charakter des<br />
Veranstaltungsortes ist. In der Vergangenheit<br />
hat BLIIIDA bereits verschiedene Konzerte in<br />
seiner Eventhalle „The Walking Ghost Hall“ veranstaltet.<br />
Die Mitwirkenden, die „Freunde des<br />
Hub“ und die Verwaltung lassen diese festlichen<br />
Momente wieder aufleben.<br />
METZ, FRANKREICH<br />
DO, 19. MAI BIS SA, 21. MAI<br />
BLIIIDA.FR<br />
Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />
NOCH MEHR KULTUR FINDEST DU AUF <strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
56<br />
TERMINE
FESTIVAL DE WILTZ<br />
Mit 70 Jahren in Höchstform<br />
Der Sommer ist nicht mehr weit! 20<strong>22</strong> präsentiert<br />
sich das Festival de Wiltz wieder mit einem<br />
hochkarätigen Line-Up im großräumigen Freilichtzelt<br />
auf dem Amphitheater-Gelände vor<br />
der Kulisse des pittoresken Wiltzer Schlosses.<br />
Erst kürzlich ist mit der Operette Die lustige<br />
Witwe des Theater Trier ein wahrer Klassiker als<br />
neuer Programmpunkt aufgenommen worden.<br />
Das gesamte Line-Up liest sich wie eine Reise<br />
durch die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte:<br />
Mando Diao, Passenger und die Gipsy<br />
Kings werden in diesem Jahr auf der Bühne<br />
stehen. Mit dem Dschungelbuch als Musical für<br />
Kinder und einem Galakonzert der Weeltzer<br />
Musek wird das Programm abgerundet.<br />
WILTZER SCHLOSS, LUXEMBURG<br />
SO, 26. JUN BIS SA, 16. JUL<br />
FESTIVALWILTZ.LU<br />
Text: Redaktion | Bild: Viktor Flumé<br />
STREET FOOD FESTIVAL<br />
Einmal um die Welt an nur einem<br />
Wochenende<br />
Street Food zeichnet seit jeher das bunte Stadtbild<br />
der Weltmetropolen. Auch in Deutschland ist die<br />
Street-Food-Szene längst angekommen. Immer größer<br />
ist die Nachfrage nach ausgefallenen Köstlichkeiten<br />
aus fernen Ländern. Wer genug Hunger mitbringt,<br />
kann sich auf der Flaniermeile am Moselufer<br />
beim Schlendern von Stand zu Stand einmal um<br />
den ganzen Globus probieren. Auf dem Remicher<br />
Street Food Festival erwarten die hungrigen Gäste<br />
rund 30 Stände aus aller Welt. Schon der Blick auf<br />
die Teilnehmerliste macht Appetit auf mehr: Neben<br />
beliebten StreetFood Klassikern wie den asiatischen<br />
Teigtaschen („Dim Sum“), frisch aufgebrühten Eistees<br />
von „T-Icy“ und dem lateinamerikanischen BBQ<br />
von den stets gut gelaunten Jungs und Mädels vom<br />
„Santiago Latino Grill“, sorgen in diesem Jahr auch<br />
brandneue Stände zum Beispiel mit frittierten Sushi-<br />
Sticks für Urlaubsstimmung an der Mosel.<br />
ESPLANADE REMICH, LUXEMBURG<br />
DO, 23. JUN BIS SO, 26. JUN<br />
FB.COM/STREETFOODFESTIVALREMICH<br />
Text: Redaktion | Bild: Agentur Lauber<br />
GLADIATOR<br />
AM ROLLATOR<br />
Infos und Termine der saarländischen<br />
Kabarettistin unter www.oma-frieda.com
FESTIVAL PERSPECTIVES<br />
44. DEUTSCH-FRANZÖSISCHES<br />
FESTIVAL DER BÜHNENKUNST<br />
Vom 2. – 11. Juni zieht mit PERSPECTIVES der<br />
Sommer ein in der deutsch-französischen<br />
Grenzregion. Nach einer Absage 2020 und<br />
einer zweigeteilten Ausgabe im Jahr 2021<br />
kann PERSPECTIVES, das einzige deutschfranzösische<br />
Kulturfestival, das sich gleichermaßen<br />
deutsch- wie auch französischsprachiger<br />
Bühnenkunst widmet, nun seine 44.<br />
Ausgabe feiern.<br />
Auf dem Programm der neuen Ausgabe:<br />
Theater, Tanz, Neuer Zirkus, Performance und<br />
Musik. Zwischen Frankreich und Deutschland,<br />
wo sich Sprachen und Kulturen begegnen,<br />
lädt PERSPECTIVES treue Fans wie Festivalneulinge<br />
ein, sich vom Reichtum und der Vielfalt<br />
der Bühnenkunst anlocken zu lassen, sie<br />
zu bestaunen und sich an ihr zu erfreuen.<br />
PERSPECTIVES empfängt sowohl international<br />
bekannte Regisseur*innen als auch junge,<br />
vielversprechenden Talente. Insgesamt warten<br />
über 60 Veranstaltungen auf ein internationales<br />
Publikum aus Frankreich, Luxemburg und<br />
Deutschland, an 12 verschiedenen Spielorten.<br />
Nach den Stücken kann das Publikum endlich<br />
wieder seiner Feierlaune freien Lauf lassen:<br />
Der ungewöhnliche Festivalclub Sektor Heimat<br />
empfängt die Festivalbesucher*innen in<br />
entspannter Atmosphäre. Konzerte mit anschließenden<br />
DJ-Sets laden zum Tanzen bis in<br />
die frühen Morgenstunden ein.<br />
Verschiedene Spielorte Saar/Moselle<br />
Do, 02. Jun bis Sa, 11. Jun<br />
Karten sind ab dem 14. <strong>Mai</strong> erhältlich.<br />
festival-perspectives.de<br />
Text: Redaktion | Bilder: Veranstalter<br />
60<br />
PERSPECTIVES // ANZEIGE
TERMINTIPP<br />
STUDIO 666<br />
DIE LANGE <strong>POPSCENE</strong> FILMNACHT TEIL 2<br />
Nach dem überragenden Erfolg unserer ersten<br />
Filmnacht mit der Musikdoku „Shane“, zeigen<br />
wir nun in Gedenken an den Foo Fighters<br />
Drummer Taylor Hawkins Studio 666.<br />
In STUDIO 666 ziehen die Foo Fighters - Mitglieder<br />
der Rock & Roll Hall of Fame - in eine Mansion<br />
in Encino, Kalifornien ein, um ihr lang erwartetes<br />
10. Album aufzunehmen. Das Haus ist<br />
von einer grausamen Rockgeschichte geprägt.<br />
Dort angekommen, sieht sich Dave Grohl mit<br />
übernatürlichen Kräften konfrontiert, die sowohl<br />
die Fertigstellung des Albums als auch<br />
das Leben der Band bedrohen.<br />
Text: Redaktion | Bilder: © 20<strong>22</strong> Sony Pictures Entertainment<br />
Deutschland GmbH<br />
FILMHAUS SAARBRÜCKEN<br />
FREITAG, 27. MAI // 20.00<br />
FILMHAUS.SAARBRUECKEN.DE<br />
62<br />
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27. MAI<br />
20<strong>22</strong><br />
AB 20 UHR<br />
FILMHAUS<br />
SAARBRÜCKEN
JUJU<br />
BEREIT FÜR DIE GROSSE HALLE<br />
KAFFKIEZ<br />
HABEN BOCK<br />
Unangepasst, meinungsstark und eigen – so<br />
klingen die Tracks der Rapperin Juju. Ob mal asozial<br />
und aggressiv wie im Song „Live Bitch“ oder<br />
melancholisch-nachdenklich wie in „Vermissen“<br />
(mit Henning May von AnnenMayKantereit), sie<br />
legt weiterhin den Fokus auf Rap und weiß damit<br />
zu überzeugen: Keine Frage: Sie zählt aktuell<br />
zu den besten deutschen Rapperinnen.<br />
Die 1992 in Berlin unter dem Namen Judith<br />
Wessendorf geborene Künstlerin gründete 2014<br />
mit der Rapperin Nura das Duo SXTN. Fortan<br />
provozierte das HipHop-Duo mit seinen Texten<br />
und spielte sich den Arsch ab und gastierte u.a.<br />
auch auf dem Rocco Del Schlacko-Festival. Im<br />
Frühjahr 2019 kam es jedoch zum Bruch, woraufhin<br />
Juju kurzerhand solo weitermachte und<br />
bereits im Juni ihr Solodebüt „Bling Bling“ veröffentlichte.<br />
Mit dem landete sie prompt auf<br />
Platz drei der Deutschen Albumcharts.<br />
Eigentlich sollte Juju schon längst in Saarbrücken<br />
gespielt haben. Doch aus den bekannten<br />
Gründen musste auch ihr Konzert mehrmals<br />
verschoben werden. Nun kommt sie endlich im<br />
<strong>Mai</strong> 20<strong>22</strong> und wird beweisen, dass sie auch alleine<br />
eine große Halle rocken kann.<br />
Obwohl der Newcomer Act aus dem Kaff erst<br />
seit 2020 besteht, konnten sich die Jungs<br />
aus dem Süden der Republik trotz Pandemie<br />
innerhalb kurzer Zeit eine treue Fanbase, sowohl<br />
online als auch offline, aufbauen. Mehr<br />
als 6 Millionen Plays auf Spotify, 300.000 monatliche<br />
Hörer*innen und eine rasant ausverkaufte<br />
erste Headliner-Tour machen klar: Die<br />
Jungs haben Bock und sie haben noch richtig<br />
viel vor!<br />
Wer Kaffkiez bereits live erleben konnte weiß,<br />
was zu erwarten ist: Ein musikalischer Rausch<br />
mit treibenden Rhythmen, verschwitzt tanzende<br />
Mengen voll ungebändigter Energie<br />
und eine Band deren Freude an Livemusik<br />
unmittelbar zu spüren ist. Ganz getreu dem<br />
Motto ihrer neuen Single „Alles Geht Vorbei“<br />
machen Kaffkiez bereits jetzt Bock auf das<br />
Öffnen der Clubs und hoffentlich viele denkwürdige<br />
Liveevents. Der Titel und die Message<br />
der Band könnten nicht zeitgemäßer sein: „Alles<br />
geht vorbei, es geht vorbei, du wirst schon<br />
sehen“. Ein kleiner Funken Zuversicht erblüht<br />
zwischen stampfenden Kaffkiez-Beats.<br />
Saarbrücken, E-Werk<br />
Donnerstag, 19. <strong>Mai</strong> // ab 18.00<br />
fb.com/jujuvierundvierzig<br />
Saarbrücken, Kleiner Klub<br />
Dienstag, 08. Nov // ab 19.00<br />
kaffkiez.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Christian Hasselbusch, Dominik Drossar<br />
64<br />
4 PLUS 1 // ANZEIGE
4 P L U S 1 K O N Z E R T E P R Ä S E N T I E R T :<br />
A L L E U P D A T E S Z U V E R L E G U N G E N I M Z U S A M M E N H A N G<br />
M I T C O V I D - 19 F I N D E T I H R U N T E R 4 P L U S 1 - KO N Z E R T E . D E<br />
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KREATIVE PIONIERE<br />
MORCHEEBA<br />
TRIPHOP-VISIONÄRE<br />
Simple Minds sind musikalische Pioniere – und<br />
das seit 40 Jahren. Sie haben die Post-Punk-Ära<br />
mitgeprägt, als der wütende Krach von 1977 in<br />
tausenderlei Sounds zersplitterte. Sie haben<br />
den stylischen Artrock von David Bowie genauso<br />
organisch in ihre Songs übernommen wie<br />
das elektronische Disco-Geplucker von Donna<br />
Summer. Sie haben sich und ihre Musik vielfach<br />
gedreht, verwandelt und erneuert und wurden<br />
zu einer der größten Bands. Sie standen mit<br />
ihrem Überhit „Don’t You (Forget About Me)“<br />
an der Spitze der US-Charts und mit fünf ihrer<br />
Alben in Großbritannien auf Platz eins. Nun<br />
gehen sie auf riesige Welttournee, die sie für<br />
sage und schreibe 15 Termine auch zu uns nach<br />
Deutschland führt. Auch wenn dabei Musik aus<br />
allen Teilen der langen und sehr erfolgreichen<br />
Karriere gespielt wird und mit Sicherheit alle<br />
Fan-Favoriten dabei sein werden, legen Kerr und<br />
Burchill doch großen Wert darauf, auch heute<br />
noch kreativ zu sein.<br />
Mit dem zehnten Studioalbum im Gepäck<br />
reisen Morcheeba bald nach Deutschland.<br />
„Blackest Blue“ spielt sämtliche Stärken der<br />
bekannten Band aus. Für ihre Weiterentwicklung<br />
wurde aus dem eigenen Erbe jenes grenzüberschreitenden<br />
TripHop-Sounds zwischen<br />
Downbeat, Chillout, Elektro-Pop und Soul<br />
geschöpft, der die Londoner seit 1995 populär<br />
gemacht hat. „In unseren aktuellen Songs“, sagen<br />
sie über die zehn Kompositionen, „zeigen<br />
wir einen Weg auf durch diese dunklen Zeiten,<br />
um am Ende zwar verändert, aber heil wieder<br />
herauszukommen.“<br />
Live werden Morcheeba, genauer gesagt Sängerin<br />
Skye Edwards und Gitarrist/Keyboarder<br />
Ross Godfrey, aber nicht nur Neues bieten,<br />
sondern auch eine Auswahl jener Songs, mit<br />
denen sie sich einst neben Massive Attack<br />
oder Portishead etabliert und Klassiker wie<br />
„The Sea“, „Under The Ice“, „Otherwise“ oder<br />
„Gimme Your Love“ erschaffen haben.<br />
Saarlandhalle, Saarbrücken<br />
Montag, 16. <strong>Mai</strong> // ab 19.00<br />
simpleminds.com<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Sonntag, 29. <strong>Mai</strong> // ab 19.00<br />
morcheeba.uk<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Dean Chalkley, Michelle Hayward<br />
66<br />
GARAGE SAARBRÜCKEN // ANZEIGE
JAN VAN WEYDE<br />
GROSSE KLAPPE – DIE ERSTE<br />
PAT METHENY SIDE-EYE<br />
JAZZNIGHTS 20<strong>22</strong> (NACHOLTERMIN)<br />
Jan van Weyde ist ein Stand-Up-Comedian und<br />
Synchronsprecher aus Köln. Er lebt sozusagen<br />
von Ersprochenem. Eigentlich begann seine<br />
Karriere als Schauspieler. Eigentlich. Dieses<br />
Wort begleitet sehr viele Schauspieler, die aber<br />
eigentlich Kellner, Taxifahrer oder Facility-Manager<br />
sind – das sind „eigentlich“ Hausmeister,<br />
klingt aber besser. Eigentlich wollte Jan aber<br />
etwas ganz Anderes, nämlich in der Königsdisziplin<br />
antreten. Er wollte auf die Stand-Up-Bühnen<br />
dieser Welt.<br />
2014 dann die Initialzündung – Mit der Geburt<br />
seiner kleinen Tochter dachte er sich ganz unbescheiden:<br />
„Moment mal, ich bin Gott! Ich<br />
habe einen Menschen gemacht! Dann kann ich<br />
auch auf eine Bühne gehen und Leute zum Lachen<br />
bringen!” Und das kann Jan van Weyde –<br />
Ein Mann, ein Mikro. Er begeistert das Publikum<br />
mit seiner authentisch-unaufgeregten Art und<br />
einem großartigen Slapstick-Talent.<br />
Pat Metheny lebt den Geist des Jazz wie niemand<br />
sonst zurzeit: Der Weltstar der Jazzgitarre<br />
ist von schier unermüdlicher Neugier<br />
und einem Innovationsgeist getrieben, der<br />
sinnbildlich für diese Musikform steht. In seinem<br />
Spiel verbinden sich Progressive Jazz und<br />
Elemente von Latin-Jazz und Fusion zu immer<br />
neuen musikalischen Formen und auch immer<br />
neuen Formationen.<br />
Mit Side-Eye kreiert Metheny seine neueste<br />
musikalische Plattform: Im Fokus steht hier<br />
Methenys musikalische Interaktion mit einer<br />
stetig wechselnden Besetzung aus jungen,<br />
aufstrebenden Musikern, auf die er aufmerksam<br />
geworden ist und die ihm besonders am<br />
Herzen liegen. Bei der Deutschlandtournee<br />
von Side-Eye präsentiert er mit James Francies<br />
(Keyboards, Piano) und Joe Dyson (Drums)<br />
gleich zwei herausragende Talente, die alles<br />
mitbringen, um den Jazz von morgen maßgeblich<br />
mitzugestalten.i.<br />
Stummsche Reithalle, Neunkirchen<br />
Samstag, 21. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
janvanweyde.de<br />
Neue Gebläsehalle, Neunkirchen<br />
Freitag, 20. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
patmetheny.com<br />
Text: Redaktion | Bilder: Michael Imhof, Jimmy Katz<br />
68<br />
NK KULTUR // ANZEIGE
Neunkircher Verkehrs GmbH<br />
Aktuelle Infos<br />
immer unter:<br />
www.nk-kultur.de<br />
STUMMSCHE REITHALLE<br />
JENS EISEL LIEST „COOPER“<br />
FR, 06.<strong>05</strong>.20<strong>22</strong><br />
LONELY SPRING<br />
FR, 13.<strong>05</strong>.20<strong>22</strong><br />
Gloomaar<br />
Special!<br />
BROTHER DEGE & THE BROTHERHOOD<br />
DI, 17.<strong>05</strong>.20<strong>22</strong><br />
HUBRIS + WHERE MERMAIDS DROWN<br />
FR, 27.<strong>05</strong>.20<strong>22</strong><br />
Urethane<br />
ft. Steve<br />
Caballero<br />
PORTRAYAL OF GUILT<br />
FR, 20.06.20<strong>22</strong><br />
NO TRIGGER + URETHANE<br />
MI, 27.07.20<strong>22</strong><br />
TICKETS BEI ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN.<br />
www.nk-kultur.de TICKETHOTLINE: (0651) 97 90 777
BROTHER DEGE &<br />
THE BROTHERHOOD OF BLUES<br />
DELTA BLUES FOR THE 21ST CENTURY!<br />
KIERAN GOSS &<br />
ANNIE KINSELLA<br />
OH, THE STARLINGS<br />
Dege Legg aka Brother Dege wurde durch<br />
seinen Slot und Soundtrack Beitrag „too old<br />
to die young“ in Quentin Tarantinos Kinohit<br />
"Django unchained" schlagartig aus dem tiefsten<br />
Süden der Staaten in die Öffentlichkeit gezogen!<br />
Das official video auf youtube hat über<br />
700.000 views und der Film wurde mit dem<br />
Oscar prämiert! Dege war aber schon vor dem<br />
Durchbruch im Film kein unbeschriebenes<br />
Blatt. Preisgekrönter Musiker mit insgesamt 10<br />
Alben, Buchautor und Journalist. Geboren und<br />
aufgewachsen im Herzen von Louisiana mit<br />
Cajun, irischen und indianischen Wurzeln.<br />
Dege spielt Slidegitarre in der ruhelosen Tradition<br />
der Altmeister und haucht dem Deltablues<br />
neues Leben ein. Mit dem rauen 'twang'<br />
seiner Dobro beschwört er die Geister der Vergangenheit<br />
und singt von seinen Erfahrungen<br />
im Süden der USA, wo er mit Sümpfen als<br />
Spielwiese aufwuchs.<br />
Songs, Geschichten und Harmonien aus Irland<br />
entführen das Publikum in eine andere Welt.<br />
Die Musik kommt direkt aus dem Herz und<br />
geht direkt ins Herz. Ein Konzert, das Sie zum<br />
Lachen und zum Weinen bringen wird. Ein<br />
Konzert, das Sie mit seiner ehrlichen Schönheit<br />
bewegen wird. Ein Konzert, das Sie nicht<br />
verpassen sollten.<br />
Der bekannte irische Singer/Songwriter Kieran<br />
Goss und die Sängerin Annie Kinsella haben<br />
letztes Jahr ihr erstes Duo-Album 'Oh, The<br />
Starlings’ veröffentlicht und präsentieren dieses<br />
im Rahmen einer Europatour. Wir freuen<br />
uns das sie noch ein Mal zurück nach Trier<br />
kommen.<br />
TUFA, Trier<br />
Mittwoch, 18. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
brotherdege.com<br />
TUFA, Trier<br />
Samstag, 28. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
kierangoss.com<br />
Text: Redaktion | Bilder: Travis Gauthier, Greg Miles<br />
70<br />
TUFA // ANZEIGE
KULTUR<br />
ERLEBEN<br />
TUCHFABRIK TRIER<br />
KULTUR- UND KOMMUNIKATIONSZENTRUM<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
WORKSHOPS<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
PARTYS<br />
Mehr Infos zu unserem Programm:<br />
Tuchfabrik Trier e.V.<br />
Wechselstr. 4 -6| 54290 Trier<br />
info@tufa-trier.de
H.E.A.T<br />
SIGN IN THE NORTHERN SKY TOUR 20<strong>22</strong><br />
THE SOAPGIRLS<br />
REBELS WITH CAUSE TOUR 20<strong>22</strong><br />
›H.E.A.T II‹ ist das erste Album der schwedischen<br />
Rockband H.E.A.T, das komplett von<br />
der Band selbst produziert wurde. Auf dem<br />
neuen Album nähert sich die Band ihrem<br />
ursprünglichen Sound an - einem Sound,<br />
der die Coolness von Classic-Rock mit dem<br />
kompromisslosen Selbstvertrauen einer der<br />
talentiertesten Rockbands von heute vereint.<br />
»So würde unsere Band klingen, wenn<br />
wir unser erstes Album 2019 herausbringen<br />
würden, daher auch der Albumtitel.«<br />
Aufgrund dieser Erfolge sind H.E.A.T mittlerweile<br />
weltweit auf Tourneen unterwegs und<br />
erobern dabei die Herzen ihrer Fans mit bahnbrechenden<br />
Live-Konzerten. Gerade in einer<br />
Zeit, in der Künstler*innen wie Foreigner, Journey<br />
und Whitesnake wieder großartige Erfolge<br />
feiern, entdecken auch Teenager erneut den<br />
melodischen Hardrock. Vernünftig.<br />
Support: Reach & Temple Balls<br />
Die furchtlosen Geschwister Mille und Mie<br />
Debray, gebürtig in Frankreich, haben eine<br />
Mission: Mit ihrer Band The SoapGirls zelebrieren<br />
sie gelebte Freiheit, Freizügigkeit und<br />
Authentizität gepaart mit einer provokanten<br />
Ehrlichkeit. Der raue Garagensound aus Alternative<br />
Rock, Punk’n’Roll und Grunge trifft auf<br />
eingängige Melodien und Refrains.<br />
Die Songs des dritten und aktuellen Albums<br />
„Elephant In The Room“ bekommen live<br />
eine andere zusätzliche Intensität durch<br />
die unbändige Energie des Trio Infernale.<br />
Nicht zuletzt das unverschämt gute Aussehen,<br />
die freizügigen Outfits und das Verhalten der<br />
SoapGirls provoziert und irritiert Neider und<br />
Hater gleichermaßen – Dafür lieben sie die<br />
Fans! Eine engagierte und verschrobene Gruppe<br />
von Followern und Fans, bekannt als „The<br />
SoapSuds“ folgen der Band mittlerweile querbeet<br />
durch Europa.<br />
The SoapGirls sind nicht aufzuhalten - sie gehen<br />
ihren „One Way Street“ und entführen<br />
Euch auf Ihre Art der Rebellion gegen das<br />
Establishment.<br />
Mergener Hof, Trier<br />
Donnerstag, 12. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
Heatsweden.com<br />
Mergener Hof, Trier<br />
Sonntag, <strong>22</strong>. <strong>Mai</strong> // 20.00<br />
thesoapgirls.com<br />
Text: Redaktion | Bilder: Gustaf Sandholm, Band<br />
72<br />
MJC // ANZEIGE
THERAPY?<br />
ALTE ALTERNATIVE ROCK-HELDEN<br />
CHUCK RAGAN<br />
HOT WATER MUSIC-FRONTMANN<br />
Aller guten Dinge sind vier, oder? Am<br />
06.11.2020 hatte es nicht geklappt, am<br />
18.04.2021 leider auch nicht. Der dritte Versuch,<br />
am 13.12.2021, scheiterte ebenso. Nun ist<br />
der 10. <strong>Mai</strong> der Tag, an dem Therapy? endlich<br />
in der Saarbrücker Garage auflaufen werden<br />
und zeigen können, was noch in ihnen steckt.<br />
Die nordirische Alternative Rock-Institution<br />
kehrt leicht verspätet für einige handverlesene<br />
Konzerte zurück auf den europäischen Kontinent,<br />
um mit allen Hits aus ihrer mittlerweile<br />
über 30 Jahre währenden Karriere unsicher zu<br />
machen. Die Band, die schon immer mit ihrer<br />
eigenwilligen Mischung aus Alternative, Stoner<br />
und Psychedelic Rock zu begeistern wusste,<br />
veröffentlichte zu diesem Anlass im März<br />
2020 das Album „Greatest Hits (The Abbey<br />
Road Session)“ mit bewährten Songs wie „Die<br />
Laughing“ „Teethgrinder“ oder „Church Of<br />
Noise“ in brandneuen Versionen. Wer sie damals<br />
geliebt hat, sollte sich diese Show nicht<br />
entgehen lassen.<br />
2019 füllten Hot Water Music die Hallen in<br />
Deutschland und Großbritannien und feierten<br />
mit über 10.000 Fans und guten Freunden ihr<br />
25-jähriges Band-Jubiläum. Für 2021 kündigte<br />
Chuck Ragan, der sympathische Charakterkopf<br />
der Band, seine Solotour in handverlesenen<br />
Locations an. Diese musste entfallen,<br />
wird aber jetzt im <strong>Mai</strong> endlich nachgeholt.<br />
Zwischen Punkrock-Attitüde und unnachahmlich<br />
dichter Folk-Atmosphäre im Singer-Songwriter-Gewand,<br />
steht Ragan für<br />
Musik-gewordenes Herzblut und garantiert<br />
mit seiner Reibeisen-Stimme wieder jede<br />
Menge magisch-raue Momente. Die ideale<br />
Ergänzung zur Musik seiner Band, die sich<br />
im März mit dem Album „Feel the Void“<br />
zurückgemeldet hat. Es ist ein aufregendes,<br />
inspirierendes Album, getreu dem melodisch<br />
zerklüfteten Punk, der Hot Water Music seit<br />
ihrem Debütalbum „Fuel For The Hate Game“<br />
von 1997 ausmacht, ist aber auch mit neuer<br />
Energie versehen.<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Dienstag, 10. <strong>Mai</strong> // ab 18.30<br />
therapyquestionmark.co.uk<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Sonntag, 15. <strong>Mai</strong> // ab 18.00<br />
chuckraganmusic.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Marshall Records, Ben Trivett<br />
74<br />
POPPCONCERTS // ANZEIGE
&<br />
präsentieren Veranstaltungs-Highlights<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• MAI 20<strong>22</strong><br />
MOBINA GALORE 03.<strong>05</strong>. TRIER LUCKY‘S LUKE<br />
DAS LUMPENPACK <strong>05</strong>.<strong>05</strong>. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
STEFAN DANZIGER <strong>05</strong>.<strong>05</strong>. TRIER TUCHFABRIK<br />
WONK UNIT <strong>05</strong>.<strong>05</strong>. TRIER LUCKY‘S LUKE<br />
YUNGMON, LEXIKA & LYRAN DASZ 06.<strong>05</strong>. SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />
THERAPY? 10.<strong>05</strong>. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
CHUCK RAGAN 15.<strong>05</strong>. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
ALARMSIGNAL 19.<strong>05</strong>. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
PATRICK SALMEN 26.<strong>05</strong>. TRIER TUCHFABRIK<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• JUNI 20<strong>22</strong><br />
COUNTERPARTS 17.06. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
BURY TOMORROW 23.06. TRIER MERGENER HOF<br />
KAMCHATKA 28.06. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• JULI 20<strong>22</strong><br />
MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN 01.07. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• AUGUST 20<strong>22</strong><br />
BUTCHER BABIES 08.08. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
WINCENT WEISS 24.08. LOSHEIM STRANDBAD<br />
BROILERS 27.08. LOSHEIM STRANDBAD<br />
LGOONY 31.08. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• SEPTEMBER 20<strong>22</strong><br />
LUCKY LAKE FESTIVAL 03.09. LOSHEIM STRANDBAD<br />
SPERMBIRDS 03.09. SAARBRÜCKEN JUZ FÖRSTERSTRASSE<br />
JEREMIAS 07.09. TRIER TUCHFABRIK<br />
08.09. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
THE HIRSCH EFFEKT 09.09. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• OKTOBER 20<strong>22</strong><br />
MAEL & JONAS 08.10. SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />
EGOTRONIC 13.10. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
TURBOSTAAT 26.10. TRIER MERGENER HOF<br />
PROVINZ 29.10. TRIER EUROPAHALLE<br />
TICKETS: WWW.KARTENVORVERKAUF-TRIER.DE HOTLINE: 0651 994 1188 INFOS: WWW.POPPCONCERTS.DE
„ZU ASCHE. ZU GOLD.“<br />
BURLESQUE, COCKTAILS & DJ<br />
VARIETÉ SURPRISE NUIT<br />
EIN BESONDERER ABEND VOLLER<br />
ÜBERRASCHUNGEN!<br />
Alles drin! Die Party mit Burlesque im Stil des<br />
Neo Bohème! Wir erheben uns aus der Asche<br />
und tanzen durch eine opulente Nacht in Saus<br />
und Braus.<br />
Die Bar serviert besondere Cocktails, während<br />
DJ Phonograph aus Karlsruhe für die passende<br />
Musik sorgt. Eine Party in schillernder Dekadenz<br />
und purer Lebensfreude!<br />
Das Programm lässt sich sehen: Burlesque-<br />
Show der Saarland Burlesque Society, Cocktailbar<br />
mit DBU-Barkeeper Sebastian, Aftershow<br />
mit DJ Phonograph aus Karlsruhe.<br />
In dem mondänen Festsaal wird eine verruchte<br />
und aufregende Varieté-Show im Geiste des<br />
Vaudeville Theaters, mit bekannten Acts und<br />
Newcomern aus dem Saarland und der Großregion<br />
präsentiert. Die Gäste erwartet eine<br />
vielseitige Show mit Magie, Artistik, Gesang,<br />
Tanz, Burlesque, Comedy und natürlich einer<br />
Live-Showband.<br />
Beim Varieté Surprise Nuit können sich die<br />
Gäste auf eine abwechslungsreiche Überraschungsshow<br />
mit bekannten, aber auch noch<br />
unbekannten Künstlern aus der Region freuen.<br />
Varieté Surprise Nuit unterstützt bewusst<br />
Newcomer und bietet ungewöhnlichen, außergewöhnlichen<br />
Acts eine Bühne.<br />
Baker Street im Hirsch, Saarbrücken<br />
Samstag, 07. <strong>Mai</strong> // 21.00<br />
bakerstreetsb.de<br />
Baker Street im Hirsch, Saarbrücken<br />
Samstag, 14. <strong>Mai</strong> // 21.00<br />
bakerstreetsb.de<br />
Text: Redaktion Text: Redaktion | Bilder: | Holger Bilder: Bousonville, Veranstalter, Agentur Jochen Prang Erlebnisraum<br />
76<br />
BAKER STREET // ANZEIGE
YUNGBLUD<br />
ENDLICH FREI<br />
VITALIC<br />
JUBILÄUMSSHOW<br />
Der in Yorkshire geborene Singer-Songwriter<br />
und Multiinstrumentalist Yungblud hat seine<br />
große „Life On Mars“-Tour angekündigt. Im<br />
Rahmen dieser macht er auch in Luxemburg<br />
Station. „Ich brenne darauf, wieder unterwegs<br />
zu sein, es ist einfach zu lang her! Diese Shows<br />
versprechen eine doppelte Ladung an Energie,<br />
Emotionen und Leidenschaft. Das sind die<br />
größten Hallen, die ich je gespielt habe, also<br />
freut euch auf ein Spektakel. Ich war ein Jahr<br />
lang eingesperrt und meine ADHD braucht etwas<br />
Zündstoff, um mich in Brand zu setzen…<br />
let’s get it!“, erklärte er unlängst.<br />
Yungbluds Musik, eine Melange aus Alternative<br />
Rock, Punk und HipHop, wurde als<br />
„politisierter Urban-Pop eines weitsichtigen<br />
jungen Londoners“ („Musikexpress.de“)<br />
beschrieben. Denn in seinen eingängigen<br />
wie eigenständigen Songs behandelt er gesellschaftliche<br />
wie politische Themen. In<br />
musikalischer Hinsicht nennt der Künstler u.<br />
a. Arctic Monkeys, The Beatles, The Cure, Nirvana,<br />
The Clash, Marilyn Manson, Lady Gaga,<br />
Lorde, Post Malone, Kanye West und Eminem<br />
als seine Einflüsse.<br />
Soweit er sich zurückerinnern kann, wollte<br />
Vitalic, geboren unter dem Namen Pascal Arbez-Nicolas,<br />
schon immer elektronische Musik<br />
machen, um in die Fußstapfen seines Idols Jean-<br />
Michel Jarre zu treten. Unter seinem ersten Künstlernamen<br />
Dima mischte der Franzose Techno,<br />
Acid-Loops und Rave-Sound, die später seinen<br />
einzigartigen Stil definieren sollten. Anfang<br />
der 2000er Jahre, nach Unstimmigkeiten mit<br />
seinem damaligen Label, ließ er seinen Namen<br />
Dima fallen und erfand sich als Vitalic neu. Vitalics<br />
Sound war energiegeladen und kraftvoll,<br />
abgestimmt auf große Tanzflächen. Star-DJs wie<br />
Aphex Twin, Richie Hawtin, Erol Alkan, Tiga und<br />
Laurent Garnier nutzten jede Gelegenheit, um<br />
Vitalics Tracks in ihren Sets zu spielen. Der Vitalic-Wahn<br />
war zu dieser Zeit bereits in vollem<br />
Gange, wollten nicht nachlassen und reichte<br />
weit über die französischen Grenzen hinaus.<br />
Jetzt will Vitalic seine 20-jährige Karriere feiern,<br />
eine Karriere, die einen bleibenden Eindruck in<br />
der elektronischen Musikszene weltweit hinterlassen<br />
hat - und das u.a. mit einem Auftritt im<br />
Club der Escher Rockhal.<br />
Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />
Sonntag, 08. <strong>Mai</strong> // ab 20.00<br />
yungbludofficial.com<br />
Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />
Freitag, 20. <strong>Mai</strong> // ab 21.00<br />
vitalic.org<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Harls Nukem, Bercy Artwork<br />
78<br />
ROCKHAL // ANZEIGE
SCOOTER<br />
GOD SAVE THE KULT<br />
JAMES BLUNT<br />
INTIMER WIRD ES NICHT<br />
Egal wie man zu der Band steht, auf eins kann<br />
sich bestimmt geeinigt werden: Scooter sind<br />
Kult! Scooter, bestehend aus H.P. Baxxter, Sebastian<br />
Schilde und Michael Simon, sind die erfolgreichste<br />
deutsche Band seit Einführung der<br />
Deutschen Singlecharts. Ihr charismatischer<br />
Frontmann H.P., zwei energiegeladene Sounddesigner<br />
und eine einzigartige Live-Show brechen<br />
weltweit regelmäßig Rekorde. Durchdringende<br />
Beats, prägnante Hooks und schnelle<br />
Power-Chords bringen die Bühnen zum Beben.<br />
Das Trio begeisterte in den letzten Jahren<br />
immer wieder mit bombastischen Shows auf<br />
deutschen wie internationalen Bühnen.<br />
Nachdem Deutschlands erfolgreichster Techno-Act<br />
mit seinem 20. Studioalbum „God<br />
Save The Rave“ Platz 4 der deutschen Album-Charts<br />
geentert hatte, sollte im März die<br />
gleichnamige Tour folgen. Aufgrund der Coronalage<br />
wurde die Tour in den <strong>Mai</strong> verschoben.<br />
Aber jetzt gilt es: Hyper, hyper!<br />
James Blunt kommt auf Tour, um seinen Fans<br />
die großen Songs seines neuen Albums „Once<br />
Upon A Mind“ live zu präsentieren. Eben jener<br />
Blunt, den Klaas Heufer-Umlauf in seiner<br />
Show „der lustige Mann mit den traurigen<br />
Liedern“ nannte.<br />
Gleich mit seinem Debütalbum „Back To<br />
Bedlam“ und dem Überhit „You’re Beautiful“<br />
wurde er zum Weltstar und gehört tatsächlich<br />
zu den Menschen, die tiefe Stücke schreiben<br />
können und auf der anderen Seite mit ihrem<br />
Humor, ihrer Selbstironie und Offenheit für<br />
beste Laune sorgen und ihr Publikum mit Entertainer-Qualitäten<br />
bestens unterhalten. Mit<br />
seinem neuen Album besinnt er sich auf seine<br />
Wurzeln. Nachdem er auf dem letzten Album<br />
„The Afterlove“ mit elektronischen Klängen<br />
geflirtet hatte, kehrte er zu dem zurück, was<br />
er beherrscht: zeitlose Songs zu schreiben,<br />
die Herz und Kopf gleichermaßen berühren.<br />
Ihn jetzt in einem intimen Club wie dem Atelier<br />
live zu erleben, wird einzigartig.<br />
Rockhal, Esch-sur-Alzette<br />
Sonntag, 21. <strong>Mai</strong> // ab 19.00<br />
scootertechno.com<br />
Atelier, Luxemburg<br />
Dienstag, 24. <strong>Mai</strong> // ab 19.00<br />
Jamesblunt.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Philip Nürnberger, Michael Clement<br />
80<br />
DEN ATELIER // ANZEIGE
DEN ATELIER & BIL PROUDLY PRESENT<br />
SUMMER OF LIVE!<br />
26TH JUN ROCKHAL<br />
GORILLAZ<br />
27TH JUN NEIMËNSTER<br />
THE SMILE<br />
08TH JUL FESTIVAL DE WILTZ<br />
PASSENGER<br />
11TH JUL<br />
NEIMËNSTER<br />
BEN HARPER & THE<br />
INNOCENT CRIMINALS<br />
12TH JUL NEIMËNSTER<br />
WOODKID<br />
14TH JUL NEIMËNSTER<br />
TOM JONES<br />
16TH JUL LUXEXPO OPEN AIR<br />
DIE<br />
FANTASTISCHEN VIER<br />
17TH JUL LUXEXPO OPEN AIR<br />
SEEED<br />
19TH JUL ECHTERLIVE<br />
CHRISTOPHE MAÉ<br />
02ND AUG ROCKHAL<br />
NICK CAVE<br />
& THE BAD SEEDS<br />
INFOS & TICKETS ON ATELIER.LU
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER UND REDAKTION<br />
Markus Brixius<br />
Dudweiler Landstraße 103-1<strong>05</strong><br />
66123 Saarbrücken<br />
Telefon: +49 (0) 681 - 3968<strong>05</strong>34<br />
Mobil: +49 (0) 0178 - 7515710<br />
<strong>Mai</strong>l: redaktion@popscene.club<br />
VERLAG<br />
Inszene Media GmbH<br />
Netzwerk für Kommunikation<br />
Dudweiler Landstraße 103-1<strong>05</strong><br />
66123 Saarbrücken<br />
Telefon: +49 (0) 681 - 95803921<br />
<strong>Mai</strong>l: m.brixius@in-szene.net<br />
Web: in-szene.net<br />
CHEFREDAKTEUR (V.I.S.D.P.)<br />
Markus Brixius<br />
VERTRIEB/MARKETING<br />
redaktion@popscene.club<br />
LAYOUT<br />
INSZENE Media GmbH<br />
artwork.in-szene.net<br />
COVER<br />
Kat Frankie<br />
Bild: Elina Kechicheva<br />
WIR DANKEN<br />
Allen Mitarbeitern/Redakteuren,<br />
unseren Familien und Freunden.<br />
AUFLAGE<br />
10.000 Stück saarlandweit,<br />
Trier, Kaiserslautern, Freiburg,<br />
Zweibrücken, Luxemburg;<br />
ca. 700 Auslagen;<br />
erscheint zum Monatsanfang<br />
Auch als E-Paper abrufbar.<br />
Reichweite 200.000 Aufrufe<br />
pro Monat<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
Immer der 15. des Vormonats<br />
Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich<br />
als Stellungnahme des<br />
Herausgebers und Verlages gekennzeichnet<br />
sind, stellen die persönliche<br />
Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt<br />
eingesendete Manuskripte<br />
und Illustrationen kann keine Haftung<br />
übernommen werden. Nachdruck,<br />
auch auszugsweise, nur mit<br />
Genehmigung der Redaktion. Für die<br />
Richtigkeit der Termine übernehmen<br />
wir keine Gewähr.<br />
Der Rechtsweg ist bei Verlosungen<br />
ausgeschlossen. Bei Mehreinsendungen<br />
entscheidet das Los. Einsendeschluss<br />
ist der letzte Geltungstag der<br />
Ausgabe. Gewinner werden schriftlich<br />
benachrichtigt. Eine Gewähr<br />
für die Richtigkeit der Termine kann<br />
nicht übernommen werden. Änderungen<br />
sind möglich.<br />
Medienverteilung erfolgt<br />
durch INSZENE Media<br />
in-szene.net<br />
<strong>POPSCENE</strong> - das total umsonste<br />
Popkulturmagazin, seit 2009<br />
popscene.club<br />
facebook.com/popsceneclub<br />
Und der wächst<br />
auch wirklich<br />
nach...?<br />
Klar!<br />
Ich mach das<br />
dauernd!
25.03. - 17.07.20<strong>22</strong><br />
MESSEPARK TRIER<br />
www.koerperwelten.de
Talente.<br />
Individuelle Begabungen und Fähigkeiten zu erkennen und<br />
weiterzuentwickeln, ist eine verantwortungsvolle und zeitintensive<br />
Aufgabe. Wir unterstützen die Arbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen auf vielen Ebenen. Und wir fördern Talente - nicht<br />
nur im Schwimmen.<br />
Engagement