WorldSkills Germany Magazin - Ausgabe 22 - April 2022
Die Ausgabe 22 des WorldSkills Germany Magazins für Talentmanagement, berufliche Wettbewerbe & außerschulisches Lernen befasst sich diesmal mit dem Thema „Exzellenz in der Berufsbildung". Lesen Sie u. a.: - Leitartikel: Jedes Spitzentalent hat ein Recht auf Förderung - Best Practice: 7 Tipps, wie Sie junge Menschen in der Ausbildung fördern können - Berufliche Bildung: Mehr als nur ein Job – Interview mit Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) - Berufliche Bildung: Exzellenz auch in der Praxis – Interview mit Nico Schönefeldt, Bereichsleiter Ausbildung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) - Best Practice: Gute Ausbildung ist Chefsache - Junge Stimmen: Der Zusammenhang zwischen Fordern und Fördern müsste Ausbildungsbetrieben bewusster werden - Weltweit: In Österreich werden Talente mit System gefördert - Internationale Wettbewerbe: Motivations- und Leistungssteigerung – Wie Berufswettbewerbe exzellente Fachkräfte fördern Weitere Themen sind u. a.: - Trends: Sorgenkind Fachkräftesicherung Corona als Brandbeschleuniger einer ohnehin prekären Situation - Leistungszentren: Zwei Seiten einer Medaille: Sollen Berufsschulen ihre Talente an die Uni abgeben? - Digitalisierung: Wissen vermitteln – ein Praxisbeispiel – Individuelle Lernmodule flexibel und anpassbar - Zukunft der Berufe: Frauen in der Unterzahl – Der Frauenanteil in MINT-Berufen ist seit Jahren gering – warum und wie lässt sich das ändern? - Hall-of-Fame: „Gebt niemals auf, bis ihr habt, was ihr wollt“ – Julian Lüdke – ein Wanderer zwischen beruflichen Welten
Die Ausgabe 22 des WorldSkills Germany Magazins für Talentmanagement, berufliche Wettbewerbe & außerschulisches Lernen befasst sich diesmal mit dem Thema „Exzellenz in der Berufsbildung".
Lesen Sie u. a.:
- Leitartikel: Jedes Spitzentalent hat ein Recht auf Förderung
- Best Practice: 7 Tipps, wie Sie junge Menschen in der Ausbildung fördern können
- Berufliche Bildung: Mehr als nur ein Job – Interview mit Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH)
- Berufliche Bildung: Exzellenz auch in der Praxis – Interview mit Nico Schönefeldt, Bereichsleiter Ausbildung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
- Best Practice: Gute Ausbildung ist Chefsache
- Junge Stimmen: Der Zusammenhang zwischen Fordern und Fördern müsste Ausbildungsbetrieben bewusster werden
- Weltweit: In Österreich werden Talente mit System gefördert
- Internationale Wettbewerbe: Motivations- und Leistungssteigerung – Wie Berufswettbewerbe exzellente Fachkräfte fördern
Weitere Themen sind u. a.:
- Trends: Sorgenkind Fachkräftesicherung Corona als Brandbeschleuniger einer ohnehin prekären Situation
- Leistungszentren: Zwei Seiten einer Medaille: Sollen Berufsschulen ihre Talente an die Uni abgeben?
- Digitalisierung: Wissen vermitteln – ein Praxisbeispiel – Individuelle Lernmodule flexibel und anpassbar
- Zukunft der Berufe: Frauen in der Unterzahl – Der Frauenanteil in MINT-Berufen ist seit Jahren gering – warum und wie lässt sich das ändern?
- Hall-of-Fame: „Gebt niemals auf, bis ihr habt, was ihr wollt“ – Julian Lüdke – ein Wanderer zwischen beruflichen Welten
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Er gewann Doppel-Gold bei den EuroSkills
Göteborg 2016, geehrt in der Disziplin „Heavy
Truck Maintenance“ (Schwerfahrzeugtechnik)
und als „Best of Nations“, also bester deutscher
EM-Teilnehmer. Der heute 27-jährige
Julian Lüdke hat Abitur, eine abgeschlossene
Ausbildung, einen Bachelor-Abschluss, ist jetzt
Bauleiter – und hat sich seine Leidenschaft
für Nutzfahrzeuge erhalten. Von einem, der
weiß was er will, und auch etwas dafür tut.
Die Leidenschaft von Kindesbeinen an für alles Motorisierte
– und hier besonders die großen, schweren
Maschinen – führte Julian zum Berufswunsch, „was mit
Autos zu machen“. Bei der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker
wählte er die Fachrichtung Nutzfahrzeuge.
LKWs, Omnibusse, Bau- oder Stadtreinigungsfahrzeuge
und ihre fahrzeugtechnischen Systeme sowie An- und
Aufbauten zu warten oder zu reparieren, sie auch mit
Zusatzsystemen und Sonderausstattungen zu ergänzen,
das war sein Ding. Diese Vielfältigkeit schätzt Julian am
Berufsbild – und er hängt sich rein. „Ich bin sehr selbstständig
erzogen worden und mit der Einstellung in die
Ausbildung gegangen: Wenn du es nicht aktiv versuchst,
zu hinterfragen oder zu verstehen, hast du
deine Zeit mit Sicherheit verschwendet. Also
war ich immer bestrebt, an die interessanten
Arbeiten zu kommen, Herausforderungen zu
suchen und daran zu wachsen.“
wird wissenshungrig und hat Lust auf mehr Herausforderungen.“
Und dann sind da noch die Azubis,
zu denen Julian nach eigener Aussage damals gehörte,
„denen wichtig ist, in den drei Jahren so viel wie
möglich zu lernen, und die schon von sich aus Herausforderungen
suchen, an denen sie wachsen. Hier muss
das Programm so gestaltet sein, dass diese Motivation
bzw. Lust auf Herausforderungen und/oder Problembewältigung
nicht gemindert oder ‚eingeschläfert‘,
sondern gefördert und unterstützt wird.“ Denn wie ein
Muskel braucht auch das Gehirn immer wieder Training
und Reize, um zu wachsen.
Wettbewerb der Berufe-EM erfolgreich gemeistert
Irgendwie mussten ihn diese Denke, dieser Ehrgeiz
und Wissensdurst zwangsläufig zu beruflichen Wettbewerben
führen – bis hin zur Europameisterschaft der
Berufe, den EuroSkills Göteborg 2016. Und dennoch war
die Vorbereitung auf dieses Spitzenevent mit einigen
Hindernissen verbunden: Eine eher nachlässige Unterstützung
durch den Ausbildungsbetrieb, der ihn nicht
freistellen wollte, die überwiegende Vorbereitung
abends, zwischen Ausbildungsende und Studienbeginn
in insgesamt knapp zwei Monaten. Dadurch entstand
ein weiteres Problem: Er konnte die Grundlagen
Lust auf Herausforderungen und Problemlösung
fördern
Julian ist mit dieser Herangehensweise,
seinem Wissensdurst und seiner selbstständigen
Arbeitsweise sicherlich eine besondere
Art von Azubi gewesen. Was denkt er? Wie
kann man junge Menschen motivieren, sich in
der Ausbildung reinzuhängen, „Gas zu geben“,
die Skills „herauszukitzeln“, wenn sie anders
ticken als er? „Da gibt es die Azubis, die keine
Lust auf den Beruf, aber vielleicht auch noch 2
nicht die Reife im Leben erreicht haben, um über
so etwas zu reflektieren. Hier kann schlicht weg
wenig getan werden – ‚Wer nicht will, der will nicht‘.“
Andere Auszubildende wollen, „verlieren aber aus
verschiedenen Gründen den Anschluss oder die Lust
am Beruf. Hier hilft es meiner Meinung nach, zu
versuchen, die Azubis mit immer neuen Problemstellungen
zu konfrontieren und sie bei der Lösungsfindung
zu begleiten. So entstehen Erfolgserlebnisse, man
„95 Prozent Eigeninitiative! Und
in den Situationen, in denen man‚ sich
hängen lässt‘, braucht man jemanden,
der einen sanft, aber bestimmt vorwärts
stupst – je intensiver, desto besser!“
WorldSkills Germany Magazin – No. 22 / April 2022
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