Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>44</strong><br />
MAI | JUNI 2022<br />
AUSGABE<br />
ALTERN MIT<br />
GRAZIE<br />
Dr. Klaus Mohr über das Altern – S. 12<br />
MUSKELAUFBAU<br />
Ulrike Schöber zum<br />
effektiven Training – S. 52<br />
WARUM WIR FETT<br />
SPEICHERN<br />
von Dr. Susanne Schwarzer – S. 22<br />
„Artgerechte“<br />
Ernährung für<br />
den Menschen:<br />
Jedes Lebewesen hat seine ganz<br />
eigenen Bedürfnisse. Doch welche<br />
Ernährung entspricht der Natur<br />
des Menschen? Die Biologin Julia<br />
Tulipan über die Ernährung unserer<br />
Vorfahren. – S. 4
Inhalt<br />
Jetzt<br />
auch als Abo:<br />
6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />
Lieferung frei<br />
Haus!<br />
gesund<br />
GLÜCKLICH<br />
www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.<br />
Liebe Leserinnen & Leser,<br />
ob roh oder gekocht, Low Carb oder Low Fat, mit<br />
tierischen Produkten oder vegan: Bei kaum einem<br />
Thema gibt es so gegensätzliche Meinungen und<br />
Forschungsergebnisse wie bei der Ernährung.<br />
Weil das alles ganz schön verwirrend ist, beschäftigt<br />
sich unser aktueller Leitartikel mit nur einer Frage:<br />
Welche Ernährung ist für den Menschen „artgerecht“,<br />
entspricht also unserer Natur? Die Biologin Julia<br />
Tulipan gibt einen Einblick in die Ernährung unserer<br />
Vorfahren und zeigt auf, welche Grundregeln wir<br />
heute beachten sollten.<br />
Dr. Klaus Mohr beschäftigt sich für uns erneut mit<br />
dem Thema Altern und der Rolle der mentalen Einstellung<br />
dazu – etwa der Gelassenheit, Güte und<br />
Dankbarkeit – sowie einer „jungerhaltenden“ Ernährung.<br />
Weil auch unsere Muskulatur altert und mit<br />
den Jahren abnimmt, gibt Fitness-Autorin Ulrike<br />
Schöber Tipps für Muskelaufbau und effektives<br />
Training.<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />
Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />
Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Gesundheit<br />
Von Eichhörnchen & Mammuts S. 4<br />
Altern mit Grazie S. 12<br />
Warum wir Fett speichern S. 22<br />
Fasten – warum es so gut<br />
für den Darm ist S. 28<br />
Wenn der Darm nicht will S. 31<br />
Blick in den Markt S. 38<br />
Gesundheits-News S. 48<br />
Ernährung & Rezepte<br />
Von Eichhörnchen & Mammuts S. 4<br />
Warum wir Fett speichern S. 22<br />
Fasten – warum es so gut<br />
für den Darm ist S. 28<br />
Wenn der Darm nicht will S. 31<br />
Blick in den Markt S. 38<br />
Kirschen – Lebensmittel mit<br />
Gesundheitsplus S. 42<br />
Gesundheits-News S. 48<br />
Rezepte:<br />
Eier im Brötchen S. 11<br />
Kohlrabi mit Blattspinat-Pilzfüllung S. 36<br />
Buchweizen-Overnight-Oats<br />
mit Mango und Blaubeeren S. 37<br />
Grünkernsalat mit Rucola S. 37<br />
Mediterraner Eierpfannkuchen S. 39<br />
Käseomelette S. 40<br />
Kirsch-Brotaufstrich S. <strong>44</strong><br />
Kirsch-Kaltschale S. <strong>44</strong><br />
Kirsch-Crumble S. 45<br />
Kirsch-Chutney S. 46<br />
Glutenfreier Kirsch-Käsekuchen S. 46<br />
Kirschkuchen mit Zucchini S. 47<br />
Fitness & Sport<br />
Muskeln behalten und trainieren,<br />
statt sie zu verlieren S. 52<br />
Lifestyle<br />
Buchempfehlungen S. 33/56<br />
Impressum S. 51<br />
| 3
Von Eichhörnchen<br />
& Mammuts<br />
oder was wir vom Steinzeitmenschen<br />
über Ernährung lernen können<br />
Es gibt wohl wenige Themen, die mehr polarisieren<br />
als das Thema Ernährung. In der Regenbogenpresse<br />
lesen wir von Wunderdiäten und<br />
„Super-Foods“, die uns jünger, schöner und<br />
schlanker machen sollen. Doch ist in einer<br />
Woche ein Lebensmittel noch Heilsbringer, ist<br />
es in der nächsten schon ein Sargnagel.<br />
Mythos Ei<br />
Ein schönes Beispiel ist das Ei. Seit Jahrzenten<br />
auf Grund seines Gehalts an Cholesterin<br />
gefürchtet, galt der mahnende Hinweis des<br />
Hausarztes, bloß nicht mehr als zwei bis drei<br />
Eier pro Woche zu verzehren. Ein Mythos,<br />
der sich, obwohl seit vielen Jahren widerlegt,<br />
hartnäckig hält. 1<br />
Ernährungswissenschaft steckt in den<br />
„Kinderschuhen“<br />
Ernährung ist also ein Thema, das die Gemüter<br />
erhitzt. Es gibt kaum eine andere<br />
naturwissenschaftliche Disziplin mit derart<br />
gegensätzlichen Ansichten. Das verwirrt und<br />
verunsichert – verständlicherweise. Aber<br />
wie kann es sein, dass sich die Ernährungsexperten<br />
derart uneins sind? Es wurden doch<br />
wissenschaftliche Studien durchgeführt,<br />
welche die Aussagen untermauern. Hier liegt<br />
der sprichwörtliche Hund begraben.<br />
Aussagekräftige wissenschaftliche Ernährungsstudien<br />
sind sehr teuer. Ihre wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Bedeutung<br />
wurde sowohl von der Politik als auch von<br />
Unternehmen lange Zeit unterschätzt. Daher<br />
wurden nur wenige hochwertige Studien<br />
finanziert, wodurch die Ernährungswissenschaften<br />
noch heute in den „Kinderschuhen“<br />
stecken.<br />
Korrelation begründet keine Kausalität. Ernährungswissenschaftlern<br />
bleibt bisher kaum<br />
etwas anderes übrig als ihre Hypothesen auf<br />
wenig aussagekräftige, aber günstig durchzuführende<br />
Beobachtungsstudien (Epidemiologie)<br />
zu stützen.<br />
Was ist der große Nachteil dieser Art von Studien?<br />
Die Ergebnisse solcher Studien geben<br />
zwar wichtige Hinweise, lassen selbst aber<br />
keine Aussagen über Ursache und Wirkung<br />
zu. Im Fachjargon heißt das „Korrelation<br />
begründet keine Kausalität“. Kompliziert?<br />
Hier ein Beispiel: Im Sommer wird mehr<br />
Eis gegessen als im Winter. Im Sommer ertrinken<br />
auch mehr Menschen als im Winter.<br />
Ertrinken nun mehr Menschen, weil mehr<br />
Eis gegessen wird? Natürlich nicht. Dies ist<br />
ein klassisches Beispiel für eine Korrelation,<br />
ohne dass tatsächlich ein kausaler – ursächlicher<br />
– Zusammenhang vorliegt. Jetzt<br />
schmunzeln Sie vielleicht, aber auf eben<br />
solche Korrelationen stützen sich die meisten<br />
heute gültigen Ernährungsempfehlungen und<br />
-richtlinien. Kein Wunder, dass sich gerade<br />
in Sachen Ernährung so unterschiedliche<br />
Ansichten halten können. Rückschlüsse auf<br />
Basis dieser Datenlage sind schlicht gesagt<br />
Spekulation und haben die Ernährungswissenschaften<br />
zum Spielball von Interessengruppen<br />
gemacht. Gibt es andere wissenschaftliche<br />
Quellen, aus denen sich Hinweise<br />
ableiten lassen?<br />
Von der Natur lernen –<br />
was bedeutet „artgerechte“ Ernährung<br />
Verhalten, Kieferform, Verdauungstrakt,<br />
Körpergröße, Fellfarbe, Schnabelform, all das<br />
ist durch natürliche Selektion entstanden.<br />
Jedes Tier, und so natürlich auch der Mensch,<br />
ist das Produkt evolutionärer Anpassung an<br />
seinen Lebensraum.<br />
Was bedeutet das in Hinblick auf die Frage gesunder<br />
Ernährung? Was haben Menschen die<br />
letzten 200.000 Jahre gegessen, oder besser,<br />
4 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 5
was war wohl eher nicht Teil unseres Speise-<br />
kein Übergewicht. Im Gegensatz zur land-<br />
letzten 70 Jahre eingetrichtert bekommen.<br />
plans? Was hat uns zu dem gemacht, was wir<br />
läufigen Meinung, dass Jäger und Sammler<br />
Doch immer mehr Forscher hinterfragen die-<br />
heute sind?<br />
nur 30 oder 40 Jahre alt werden, sehen wir<br />
ses eingängige, aber unzulängliche Konzept.<br />
auch, dass die Mitglieder jener Gruppen ein<br />
Unzählige Beispiele aus der Natur machen<br />
Was haben unsere frühen Vorfahren<br />
vergleichbares Alter von 70 Jahren und älter<br />
deutlich, dass die Reaktion des Körpers auf<br />
gegessen?<br />
erreichen. 4<br />
bestimmte Nahrungsmittel von weitaus größerer<br />
Bedeutung ist als deren Kaloriengehalt.<br />
Ein Blick auf die Menschwerdungsgeschichte<br />
lässt uns schnell zwei Dinge feststellen:<br />
Naturbelassene pflanzliche und tierische<br />
Nahrung waren für die menschliche Evolution<br />
von zentraler Bedeutung. 2 Getreide – in<br />
nennenswerten Mengen – spielt erst seit<br />
knapp 10.000 Jahren eine Rolle. 10.000 Jahre<br />
Es scheint also so, als das traditionell lebende<br />
Jäger und Sammler etwas richtig machen.<br />
Erfreuen sie sich doch meist blendender<br />
Gesundheit. Ein Umstand, der auch schon<br />
frühen Missionaren und Anthropologen nicht<br />
verborgen geblieben ist. Bekannte Persönlichkeiten<br />
wie etwa Dr. Weston A. Price äußerten<br />
Fett aus überschüssigen<br />
Kohlenhydraten<br />
Der Vergleich mit Beispielen aus der Viehwirtschaft<br />
macht nachdenklich. Seit Jahrhunderten<br />
wissen wir: Sollen Nutztiere fett<br />
DE-ÖKO-003<br />
EU-/nicht-EU-Landwirtschaft<br />
meine basische<br />
ERNÄHRUNG<br />
klingt nach einer langen Zeit, doch in evolu-<br />
sich verwundert über die auffallende Abwe-<br />
werden, dann braucht es Kohlenhydrate. Am<br />
tionsbiologischen Dimensionen ist das gerade<br />
einmal ein Wimpernschlag. Leider gibt es<br />
senheit chronischer Krankheiten unter den<br />
indigenen Völkern. 5<br />
besten in Form von Getreide, Mais, Kartoffeln<br />
und Brot. Zum Beispiel werden Gänse mit<br />
Bio-Lebensmittel für deine basische<br />
Ernährung: schnell, vielfältig und lecker<br />
keine Zeitmaschine, um in die Vergangenheit<br />
zu reisen. Alternativ beobachten wir<br />
heute noch traditionell lebende Jäger- und<br />
Es zeigt sich, je weiter wir uns von unserer<br />
ursprünglichen Lebensweise und insbeson-<br />
Maisbrei zwangsgemästet, um die Leber verfetten<br />
zu lassen (Gänsestopfleber). Je höher<br />
der Fruktose-Gehalt, umso schneller verfettet<br />
Eine basische bzw. basenüberschüssige Ernährung<br />
versorgt den Organismus mit allen wichtigen Stoffen,<br />
die für das Säure-Basen-Gleichgewicht benötigt werden.<br />
Sammler-Gesellschaften und finden, dass<br />
jene Jäger und Sammler, die wie unsere steinzeitlichen<br />
Vorfahren leben, scheinbar immun<br />
sind gegen alle Krankheiten, die sich in der<br />
westlich geprägten Welt immer schneller<br />
verbreiten. 3 Kein Krebs, kein Diabetes,<br />
dere Ernährung entfernen, umso kränker<br />
werden wir.<br />
Daher stehen hochverarbeitete Nahrungsmittel,<br />
zugesetzte Zucker, andere künstliche<br />
Zusätze, fehlende Saisonalität, häufige Mahl-<br />
die Leber – das gleiche passiert übrigens auch<br />
beim Menschen.<br />
Überleben<br />
durch Fetteinlagerung<br />
Die Bio-Lebensmittel von Alvito inspirieren dich, abwechslungsreiche<br />
und leckere Gerichte in deine Küche<br />
zu bringen. Du kannst sie im Rahmen einer Kur einsetzen,<br />
aber auch ganz einfach in deinen Alltag integrieren.<br />
Vor allem schmecken sie nicht nur den großen, sondern<br />
auch vielen kleinen Genießern!<br />
zeiten und Nahrungsmittel aus dem Labor bis<br />
Wieso haben gerade Kohlenhydrate diesen<br />
auf weiteres unter Verdacht.<br />
seltsamen Effekt auf unseren Körper? Ein<br />
Blick in unsere Entwicklungsgeschichte gibt<br />
Die Entfremdung von der Natur wird uns<br />
Antwort. Es ist das Signal sich auf den Winter<br />
scheinbar zum Verhängnis. Doch die gute<br />
vorzubereiten. Spätsommer und Herbst<br />
Nachricht ist, es gibt Wege zurück. Wir können<br />
sind jene Jahreszeiten, in denen das natür-<br />
den „Reset-Knopf“ drücken und unseren Stoff-<br />
liche Angebot an zucker- und stärkehaltigen<br />
wechsel wieder “Zurück auf Normal“ setzen.<br />
Lebensmitteln am größten ist. Von Tieren, die<br />
Winterschlaf halten, wie etwa Eichhörnchen<br />
Wann Kohlenhydrate dick machen<br />
oder Bären, weiß man, dass diese sogar eine<br />
und Fett nicht böse ist<br />
temporäre Fettleber entwickeln, die dann<br />
im Laufe der Winterruhe abgebaut wird. Das<br />
Gute Beratung und faire<br />
Preise bei Ihrem Fachhändler<br />
Wer zu dick ist, nimmt mehr Kalorien zu sich,<br />
Signal dazu kommt von den Kohlenhydraten.<br />
als er oder sie verbrennt. Die vermeintliche<br />
Bemerkenswert ist, dass diese Tiere selbst<br />
Lösung ist ganz einfach – weniger essen und<br />
dann Fett einlagern, wenn sie nicht mit aus-<br />
mehr bewegen. Gebetsmühlenartig haben wir<br />
reichend Kalorien, aber mit Kohlenhydraten<br />
dieses Dogma der Ernährungsmedizin die<br />
versorgt werden. 6<br />
Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />
Telefon 0 93 91/90 86 90 . 97837 Erlenbach<br />
6 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 7<br />
www.Biosa-Vitalkonzepte.de
Die NEUE Exklusivmarke mit Vitalstoffen aus<br />
der Natur für mehr Wohlbefinden – finden Sie<br />
für Ihre Bedürfnisse die passenden.<br />
• Krill-Öl enthält ausreichend Omega-3-<br />
Fettsäuren (EPA und DHA), welche zu einer<br />
normalen Herzfunktion beitragen<br />
• Die Knochenformel enthält ausreichend<br />
Vitamin D und Vitamin K, welche den Erhalt<br />
normaler, gesunder Knochen unterstützen<br />
Lebe natürlich, bleib vital!<br />
Des Rätsels Lösung ist das u. a. Hormon Insulin<br />
(s. „Warum wir Fett speichern“, S. 22). Dieses<br />
Hormon, welches von der Bauchspeicheldrüse<br />
erzeugt wird, reguliert nicht nur den Blutzucker,<br />
nein, ist es erhöht sorgt es dafür, dass die aufgenommene<br />
Energie überwiegend in Form von<br />
Körperfett eingelagert wird. Daher wird Insulin<br />
auch als „Masthormon“ bezeichnet. Insulin fördert<br />
nicht nur Fetteinlagerung, es hemmt auch<br />
gleichzeitig die Fettverbrennung. Dieser Effekt<br />
des Insulins bleibt oft für mehrere Stunden nach<br />
einer kohlenhydratreichen Mahlzeit erhalten.<br />
Wer also alle 3 Stunden einen kleinen „Snack“<br />
zu sich nimmt, der kommt eigentlich nie dazu<br />
Körperfett zu mobilisieren.<br />
Fett dagegen hat zu Unrecht einen schlechten<br />
Ruf. Es ist lebensnotwendig und erfüllt viele<br />
wichtige Aufgaben im Körper. So besteht zum<br />
Beispiel unser Gehirn zu 70 % aus Fett. Fett war<br />
immer ein wichtiger Bestandteil unserer Entwicklungsgeschichte.<br />
Zum Problem wird Fett,<br />
wenn es zusammen mit vielen Kohlenhydraten<br />
gegessen wird. Werden die Kohlenhydrate wieder<br />
auf ein normales Niveau gesenkt, kann auch der<br />
Anteil an sättigendem Fett erhöht werden.<br />
Stoffwechselneustart<br />
durch „artgerechte“ Ernährung<br />
Vielleicht kennen Sie das, schon wieder hungrig,<br />
obwohl Sie gerade erst vor zwei Stunden gegessen<br />
haben, bleierne Müdigkeit nach dem Mittagessen.<br />
Oder gehören Sie eher zu der Fraktion, die richtig<br />
zittrig und launisch wird, wenn es mit dem Essen<br />
mal wieder etwas länger dauert? Haben Sie sich<br />
schon einmal gefragt, warum es den meisten<br />
von uns so schwerfällt, einfach mal weniger<br />
häufig zu essen, oder gar eine Mahlzeit ausfallen<br />
zu lassen? Wir tragen alle mehr als genügend<br />
Energiereserven in Form von Körperfett mit uns<br />
herum, an dem sich der Körper doch auch mal<br />
bedienen könnte. Die Antwort ist, wir haben<br />
unsere Flexibilität verloren. Genauer gesagt,<br />
hat unser Körper die Flexibilität verloren<br />
auf Fettreserven zuzugreifen und diese bei<br />
Bedarf zu mobilisieren. Es ist also jede Menge<br />
Energie da, wir kommen nur nicht dran.<br />
„Zurück auf Normal“<br />
Ich habe Ihnen Eingangs versprochen, dass<br />
es möglich ist den „Reset-Knopf“ zu drücken<br />
und den Stoffwechsel wieder „Zurück auf<br />
Normal“ zu setzten. Nämlich, in dem wir uns<br />
wieder einer „artgerechteren“ Ernährungsweise<br />
annähern.<br />
Wie genau sieht denn eine „artgerechte“ Ernährung<br />
für den Menschen aus? Das ist keine<br />
einfach zu beantwortende Frage und sie lässt<br />
sich nicht an einzelnen Lebensmitteln fest<br />
machen, variieren diese doch stark, je nachdem<br />
in welchem Teil der Erde man zu Hause<br />
ist. Es gibt aber allgemeine Grundregeln, die<br />
wir aus dem was wir über unsere Vorfahren<br />
wissen, und dem was wir über heute lebende<br />
Jäger- und Sammler-Gesellschaften wissen,<br />
aufstellen können:<br />
1. Keine zugesetzten Zucker und stark<br />
verarbeiteten Kohlenhydrate,<br />
2. wenig Getreide und Getreideprodukte,<br />
3. keine industriell verarbeiteten<br />
Pflanzenfette,<br />
4. nur weitgehend unverarbeitete tierische<br />
Produkte, nachhaltiger Herkunft,<br />
5. Bevorzugung regionaler, saisonaler<br />
Lebensmittel,<br />
6. keine Angst vor gesunden Fetten,<br />
7. zuckerarmes Obst und faserreiches<br />
Gemüse.<br />
Nicht alle Kohlenhydrate sind gleich –<br />
auf die Zubereitung kommt es an<br />
Dass reiner Zucker, in welcher Form auch<br />
immer, keinen gesundheitlichen Wert hat,<br />
muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Ob<br />
Kristallzucker, Agavensirup, Traubensaftkonzentrat<br />
oder Kokosblütenzucker, es spielt keine<br />
Rolle. Dies sind alles einfache Zuckerquellen,<br />
die den Blutzucker und das Insulin steil in<br />
die Höhe schießen lassen. Aber auch Gebäck,<br />
Nudeln und Kartoffeln werden zu einzelnen<br />
Zuckereinheiten abgebaut und gelangen so ins<br />
Blut. Es dauert einen Augenblick länger, aber<br />
auch sie landen über kurz oder lang als Zucker<br />
im Blut. Generell lässt sich festhalten, dass der<br />
Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels seine<br />
Wirkung auf den Körper beeinflusst.<br />
Zum Beispiel lässt Obst im Ganzen gegessen,<br />
den Blutzucker weniger stark ansteigen als<br />
die gleiche Menge Obst als Smoothie. Kartoffelpüree<br />
ist schneller als Bratkartoffeln, oder<br />
gekochte Karotten als rohe Karotten. Auch<br />
hat sich seit den 1950er Jahren die Mahltechnik<br />
verändert. Heutige Mehle erreichen<br />
einen wesentlich feineren Mahlgrad als das<br />
noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war.<br />
Vertrieb: Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />
Telefon 0 93 91/90 86 90 . 97837 Erlenbach<br />
8 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
www.biosa-vitalkonzepte.de<br />
| 9
Die Feinheit des Mehls wirkt sich auf den Ver-<br />
Entdecken Sie in diesem Keto-Ratgeber<br />
dauungsprozess aus und führt zu einer stark<br />
nebenstehendes und viele weitere<br />
beschleunigten Anflutung des Zuckers im Blut.<br />
Zubereitungstechniken können Lebensmittel<br />
re fo rm<br />
l e b e n<br />
Rezepte wie z. B. das Rezept der Keto-<br />
Brötchen.<br />
aber auch verträglicher machen. Zu diesen<br />
Techniken gehören traditionelle Methoden<br />
wie zum Beispiel die Fermentation oder das<br />
Sprossen. Pflanzen haben eine Vielzahl von<br />
Verteidigungsmechanismen entwickelt, um<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
sich vor Fressfeinden zu schützen. Vor allem<br />
Pflanzensamen wie Getreide und Hülsen-<br />
Julia Tulipan ist Biologin (Mag.) und Master<br />
früchte sind besonders gut mit Schutzsubstan-<br />
of Science in klinischer Ernährungsmedizin.<br />
zen ausgerüstet. Da dieses Schutzsubstanzen<br />
Sie ist Speakerin, Dozentin und Bestseller<br />
für uns Menschen meist einen nachteiligen<br />
Autorin („Keto Kompass”) und schreibt für<br />
Effekt haben, werden sie auch als Anti-Nähr-<br />
verschiedene Magazine sowie für ihren eige-<br />
stoffe bezeichnet. Diese Anti-Nährstoffe<br />
nen Blog JuliaTulipan.com vor allem zu den<br />
Themen ketogene und artgerechte Ernährung<br />
können unseren Darm schädigen, die Verdauung<br />
von Eiweißen hemmen oder auch die<br />
EIER im Brötchen<br />
und Bewegung.<br />
Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen<br />
negativ beeinflussen. Aus diesem Grund haben<br />
Zutaten für 2 Portionen<br />
Buchtipp<br />
traditionell lebende Gesellschaften immer<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
aufwendige Zubereitungsmethoden für genau<br />
diese Pflanzen entwickelt. So werden Hülsen-<br />
2 EL Kokosöl<br />
30-Tage Keto-Stoffwecheselkur<br />
früchte oft tagelang eingeweicht und mehr-<br />
4 Keto-Brötchen<br />
Die Keto-Expertin Maria Emmerich<br />
mals ausgewaschen. Getreide wird mit Hilfe<br />
4 große Eier<br />
erläutert, wie man mit Hilfe einer<br />
von Sauerteigkulturen fermentiert oder durch<br />
½ TL feines Meersalz<br />
ausgewogenen ketogenen Ernährung<br />
kurzes Einweichen zum Sprossen gebracht.<br />
2 Scheiben Frühstücksspeck, gebraten und<br />
den Stoffwechsel neu einstellen,<br />
Julia Tulipan<br />
zerkrümelt (für Vegetarier weglassen)<br />
Gesundheit wiedererlangen, Gewicht<br />
Buchtipp<br />
Keto – Alles, was Sie wissen müssen<br />
Es gibt kaum eine Ernährungsform, die von<br />
so vielen Mythen und Missverständnissen<br />
umgeben ist wie die Keto-Ernährung. Die 120<br />
wichtigsten Fragen zu Umsetzung, Mythen<br />
und Missverständnissen.<br />
· Autoren: Julia Tulipan, Anja Hess<br />
· 176 Seiten, Taschenbuch<br />
· 1. Auflage 04/2022<br />
· Preis: 24,95 €<br />
1<br />
Astrup, Arne, et al. "Saturated fats and health: a reassessment<br />
and proposal for food-based recommendations:<br />
JACC state-of-the-art review." Journal of the American<br />
College of Cardiology 76.7 (2020): 8<strong>44</strong>-857.<br />
2<br />
Zink, K., Lieberman, D. Impact of meat and Lower Palaeolithic<br />
food processing techniques on chewing in humans.<br />
Nature 531, 500–503 (2016). https://doi.org/10.1038/<br />
nature16990<br />
3<br />
Cordain, L., et al. "Original Communications-The paradoxical<br />
nature of hunter-gatherer diets: Meat-based, yet<br />
non-atherogenic." European journal of clinical nutrition<br />
56.1 (2002): S42<br />
4<br />
Gurven, Michael, and Hillard Kaplan. "Longevity among<br />
hunter gatherers: a cross-cultural examination." Population<br />
and Development review 33.2 (2007): 321-365.<br />
5<br />
Weston A. Price. Nutrition and Physical Degeneration.<br />
A Comparison of Primitive and Modern Diets and Their<br />
Effects. Paul B. Hoeber Inc., 1939<br />
6<br />
Martin, Sandra L. "Mammalian hibernation: a naturally<br />
reversible model for insulin resistance in man?." Diabetes<br />
and Vascular Disease Research 5.2 (2008): 76-81.<br />
2 EL Frühlingszwiebeln, in Scheiben<br />
60 ml einfache Basilikum-Hollandaise (optional)<br />
Das Öl bei mittlerer bis geringer Hitze in einer Pfanne<br />
erwärmen. In der Mitte jedes Keto-Brötchens einen<br />
ca. 4 cm großen Kreis ausschneiden. Die Brötchen<br />
sowie die ausgeschnittenen Teile in die warme Pfanne<br />
legen. In jedes Brötchenloch jeweils ein Ei aufschlagen<br />
und mit Salz, Speckstückchen und Frühlingszwiebel<br />
bestreuen. Einen Deckel auf die Pfanne geben und die<br />
Eier etwa 5 Minuten garen, bis sie gestockt sind. Die<br />
Brötchen aus der Pfanne nehmen und servieren. Um<br />
den Keto-Grad dieses Rezepts zu steigern, jede Portion<br />
mit 2 EL Basilikum-Hollandaise servieren<br />
verlieren und ein höheres Energielevel<br />
erreichen kann. Sie stellt sättigende<br />
und leckere Vollwert-Rezepte vor, die<br />
Heißhungerattacken in Schach halten.<br />
Der Einstieg in die ketogene Ernährung<br />
ist der Start in ein gesundes, ausgeglichenes<br />
Leben.<br />
· Autorin: Maria Emmerich<br />
· 432 Seiten, 1. Auflage 02/2018<br />
· Preis: 29,99 €<br />
10 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 11
Erhältlich im<br />
ALTERN<br />
mit Grazie<br />
In unserer Gesellschaft wird oft unterstellt,<br />
Altern sei zwangsläufig mit Krankheit, mit<br />
Verfall verbunden. Das muss nicht so sein.<br />
Viele Krankheiten treten zwar häufiger<br />
bei älteren Menschen auf als bei jüngeren:<br />
Arthrose/Arthritis, Herz-Kreislauferkrankungen,<br />
Krebserkrankungen, degenerative<br />
Nervenerkrankungen/Neuropathien, Demenz.<br />
Manchmal wird die wachsende Zahl<br />
der Zivilisationserkrankungen auf die längere<br />
Lebenserwartung zurückgeführt. Die<br />
ist allerdings nicht der Hauptfaktor. Andere<br />
Faktoren sind weitaus schwerwiegender.<br />
Und wären zu beheben.<br />
Von Demenz vor allem werden überproportional<br />
mehr Menschen betroffen. In früheren<br />
Jahrhunderten war die Erkrankung kaum<br />
bekannt und wohl auch nicht so häufig.<br />
Genauer wurde das Syndrom im Jahr 1907<br />
erstmals beschrieben, von dem Nervenarzt<br />
Alois Alzheimer. Ein paar Jahre vorher hatte<br />
er als Assistenzarzt der „Anstalt für Irre und<br />
Epileptische“ in Frankfurt am Main Frau Auguste<br />
Deter aufgenommen und behandelt – in<br />
ihrem 51. Lebensjahr. Sie litt an Wesensveränderungen,<br />
war vergesslich und misstrauisch<br />
geworden, beschuldigte Mitmenschen<br />
mit obskuren Vorwürfen. „Ich habe mich<br />
selbst verloren“, berichtete sie dem jungen<br />
Arzt. Fünf Jahre danach verstarb Frau Deter.<br />
Sie war in der Anstalt (in der Heinrich Hoffmann,<br />
engagiert für patientenorientierte Psychiatrie,<br />
bekannt als Autor von Struwwelpeter,<br />
gewirkt hatte) so gut wie möglich gepflegt<br />
worden. Bei der Obduktion nach ihrem Tod<br />
fand Alois Alzheimer merkwürdige Amyloid-<br />
Ablagerungen in Zellen und Bindegewebe des<br />
Gehirns sowie Zerstörung von Nervenzellen.<br />
Davon berichtete er „Über eine eigenartige<br />
Erkrankung der Hirnrinde“ auf der „Versammlung<br />
südwestdeutscher Irrenärzte“ (so<br />
die offizielle Bezeichnung) 1907 in Tübingen.<br />
Gut versorgt<br />
VEGAN<br />
VEGAN<br />
B2<br />
B1<br />
Algenöl Omega-3 Kapseln<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
Coenzym Q10 mit B-Vitaminen Kapseln<br />
• enthalten veganes Coenzym Q10, welches<br />
über ein Fermentationsverfahren aus Mais<br />
gewonnen wird<br />
• mit allen acht B-Vitaminen<br />
Q<br />
Q10<br />
B6<br />
• hochwertiges, pflanzliches Algenöl aus der<br />
einzelligen Mikroalge Schizochytrium sp.<br />
• mit 250 mg DHA und 125 mg EPA (2:1) pro<br />
Kapsel<br />
B12<br />
Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />
| 13<br />
oder unter www.raabvitalfood.de
ROTER<br />
GINSENG<br />
NATURKRAFT<br />
FÜR EIN LEBEN IN BALANCE<br />
Im Jahr 1912 wurde Alois Alzheimer zum<br />
Professor und Direktor der Psychiatrischen<br />
und Nervenklinik der Universität Breslau<br />
berufen. In seinem 51. Lebensjahr starb Alois<br />
Alzheimer an einer akuten Herzerkrankung.<br />
Die Krankheit, die mit Vergessen, Verwirrtheit,<br />
Wesensveränderung einhergeht, bei der<br />
sich spezifische Veränderung von Gehirnzellen<br />
und Bindegewebe finden, die vorher kaum<br />
bekannt bzw. nicht genau beschrieben war,<br />
wurde nach ihm benannt.<br />
Derzeit sind in Deutschland ungefähr 1,5<br />
Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt,<br />
weltweit mehr als 35 Millionen. In<br />
wenigen Jahren könnten schon doppelt so<br />
viele Menschen davon betroffen sein, und<br />
pflegebedürftig. Die Krankheit scheint erheblich<br />
häufiger zu werden. Ursächliche Therapie<br />
konnte bisher nicht gefunden werden.<br />
Überraschend wenig beachtet wurden dazu<br />
die Ergebnisse einer Studie des Epidemiologen<br />
und Professors für Neurologie David<br />
A. Snowdon mit 678 Nonnen: „What the<br />
Nun-Study teaches us about leading longer<br />
healthier and meaningful lives“, publiziert<br />
2001. Die Probandinnen, einige davon nahe<br />
100-jährig, verfügten durchweg über gute<br />
kognitive Leistungsfähigkeit, obgleich bei<br />
einigen davon im MRT-Scan des Gehirns<br />
erhebliche Veränderungen dokumentiert waren.<br />
Anscheinend war da die Einstellung mit<br />
dankbar sein und gelassen ausschlaggebender<br />
als morphologische Veränderungen des<br />
Gehirns, wie sie üblicherweise bei Patienten<br />
mit Morbus Alzheimer gefunden werden.<br />
Von Demenz konnte bei den untersuchten<br />
Nonnen nicht die Rede sein. Wie weit die<br />
Lebensweise und die einfache Ernährung<br />
zu den erfreulichen Befunden beigetragen<br />
hat, kann nicht gesagt werden. Hauptfaktor<br />
jedoch dürfte die mentale Einstellung sein.<br />
Die Befunde wurden selbstverständlich<br />
kritisch überprüft.<br />
Ein wenig relativieren die Ergebnisse der<br />
Nun-Study „Aging with Grace“ die gewöhnliche<br />
Vorstellung vom Alter als Phase der<br />
Funktionsverluste, der Schwäche, der Krankheitsanfälligkeit,<br />
der Demenz. All das kann<br />
eintreten, gewiss, aber nicht unbedingt.<br />
Zweifellos aber wird eine Gesellschaft, die<br />
auf Jugendlichkeit fixiert, davon fasziniert<br />
ist, sich ängstigen vor dem Altsein. Vielmehr<br />
jedoch sollte im Alter neue Gelassenheit<br />
entstehen. Vielen Menschen fällt das sehr<br />
schwer. Einen Weg dahin weist die Regel von<br />
Baltimore (Max Ehrmann):<br />
Geh Deinen Weg gelassen<br />
im Lärm in der Hektik dieser Zeit<br />
und behalte im Sinn<br />
den Frieden, der in der Stille wohnt ...<br />
Spricht das,<br />
was Du als Wahrheit erkannt hast,<br />
gelassen und klar aus<br />
und höre anderen Menschen zu,<br />
auch den Langweiligen und Unwissenden,<br />
denn auch sie haben etwas zu sagen ...<br />
Meide aufdringliche und<br />
aggressive Menschen ...<br />
Sei Du selbst,<br />
und, was ganz wichtig ist,<br />
täusche keine Zuneigung vor ...<br />
Nimm den Rat,<br />
den dir die Lebensjahre geben,<br />
freundlich an<br />
und gibt die Dinge der Jugend<br />
mit Grazie auf.<br />
Wer dazu bereit ist, findet Befreiung und Erleichterung.<br />
Stress schwindet. Mit Grazie, das<br />
bedeutet: Dankbarkeit, Anmut, Würde, Gnade,<br />
Güte. Mit Eigenschaften, die in unserer Gesellschaft<br />
gewöhnlich nicht mit dem Altern<br />
assoziiert werden. In den Ergebnissen und<br />
im Titel „Aging With Grace“ der Nun-Study<br />
kommen diese Eigenschaften zum Ausdruck.<br />
Den kognitiven Funktionen scheinen sie zuträglich<br />
zu sein.<br />
Wer mit den Augen eines anderen sehen,<br />
mit den Ohren eines anderen hören und mit<br />
dem Herzen eines anderen fühlen kann, der<br />
zeichnet sich durch Gemeinschaftsgefühl<br />
aus. Wer sich für die Gemeinschaft engagiert,<br />
der erlebt die Heilung vieler Wunden oft von<br />
selbst, hatte der Psychotherapeut Alfred<br />
Adler erfahren.<br />
In seinem Buch „Ein zweites Leben“ beschreibt<br />
François Jullien, geboren 1951,<br />
emeritierter Professor für chinesische Philosophie<br />
an der Universität Paris, das Herausgehen<br />
aus der Wiederholung, ein und unangestrengtes,<br />
ganzheitliches Durchdringen, das<br />
er als Lucidität bezeichnet, inspiriert wohl<br />
von der Lehre des Tao. Man/frau löst sich<br />
dabei von den Prioritäten des „ersten Lebens“.<br />
„Man verzichtet dabei auf jedes theatralische<br />
Ablösen von der Welt, untersteht jedoch nicht<br />
länger ihrer Rigidität und ihrem Zugriff“. Das<br />
Buch ist inspirierend.<br />
Glücklich zu sein, bedeutet zu spüren, dass<br />
man auf dem richtigen Weg ist. Jorge Bucay,<br />
Arzt, Psychotherapeut, Autor hat das notiert.<br />
Gerade im Alter ist das Gefühl, auf dem<br />
richtigen Weg zu sein, notwendiges Glück.<br />
Gewiss gibt es unterschiedliche Auffassungen<br />
und auch Zweifel, welcher Weg richtig ist.<br />
Achtsamkeit und Wahrheit sind unabdingbar.<br />
Im Märchen vom „Hans im Glück“ mit seinen<br />
scheinbar törichten Tauschaktionen scheint<br />
auf: Die Sucht nach Materiellem ist sicher<br />
nicht der richtige Wegweiser. Die eigene,<br />
REIN • NATÜRLICH •WIRKSTOFFREICH<br />
14 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 15
Konservierungsstoffe<br />
Konservierungsstoffe<br />
Konservierungsstoffe<br />
Konservierungsstoffe<br />
Konservierungsstoffe<br />
Konservierungsstoffe<br />
Konservierungsstoffe<br />
Das NEUE<br />
TRAUMPAAR<br />
für ein GUTES<br />
BAUCHGEFÜHL<br />
GlutenMilch<br />
Laktose AlkoholGentech<br />
Gluten Soja OHNE<br />
FREI FREI FREI FREI FREI FREI FREI<br />
DAS ORIGINAL<br />
SEIT ÜBER<br />
20 JAHREN<br />
AUS<br />
DÄNEMARK<br />
NEUES<br />
DESIGN Alkohol<br />
FREI<br />
BEWÄHRTE<br />
REZEPTUR<br />
Konser vierung<br />
EiGentech<br />
VEGAN OHNE<br />
FREI FREI<br />
Zucker ntech Gluten Transfette Rohkost VEGAN Nüsse EiGentech<br />
Zucker Organisch Koscher Milch Nitrat Laktose Ei Nüsse NATUR KOSCHER Gluten Alkohol Soja Nitrat Laktose Histamin Gentech OHNE VEGAN Alkohol Soja<br />
FREI<br />
FREI FREI FREI<br />
FREI FREI FREI FREI<br />
FREI FREIFOOD<br />
FREI FREI<br />
FREI FREI FREI FREI FREI FREI<br />
üsse KETO Zucker PALEO<br />
FREI Diät FREI Diät<br />
ASHKETO<br />
Diät Diät<br />
Ei<br />
FREI<br />
DK-ØKO-100<br />
Nitrat<br />
FREI<br />
NATURLaktose<br />
dASH Nüsse KETO Histamin Transfette Rohkost Soja Laktose dASH Zucker VEGAN Organisch Soja Rohkost Nüsse Koscher NATUR VEGAN OrganischLaktose<br />
KOSCHER Histamin Koscher NATUR Soja KOSCHER Histamin VEGAN<br />
FREI Diät FREI Diät FREI FREI FREI FREI Diät FREI FREI FREI<br />
FREI FOOD FREI FREI FOOD FREI<br />
Das 4-Wochen-Kur-Paket<br />
Vita Biosa 1.000 ml<br />
Rohkost dASH<br />
8 Stämme natürlicher<br />
Diät<br />
PALEO<br />
Diät<br />
Organisch Rohkost KETO<br />
Diät<br />
Milchsäurebakterien<br />
Extrakt aus 19 Kräutern<br />
OHNE<br />
Nitrat Koscher Ei<br />
FREI FREI<br />
NATUR Organisch<br />
Konser vierung<br />
OHNE<br />
Alkohol Nitrat KOSCHER<br />
FREI FREI FOOD<br />
OHNEAlkohol<br />
FREI<br />
Konser vierung<br />
Ei OHNE Koscher OHNE VEGAN<br />
FREI<br />
Konser vierung<br />
OHNE OHNE<br />
Konser vierung<br />
Nitrat KOSCHER OHNE Koscher<br />
FREI FOOD<br />
Alkohol<br />
FREI<br />
Konser vierung<br />
OHNE<br />
KOSCHER OHNE<br />
0477 FOOD<br />
SCHUTZ VOR<br />
GIFTIGEN SCHADSTOFFEN *<br />
NATURMINERAL<br />
VULKANISCHEN URSPRUNGS<br />
NATÜRLICHE ENTGIFTUNG *<br />
durch die Bindung von Schwermetallen<br />
(Blei, Cadmium, Arsen, Chrom und Nickel)<br />
und Ammonium im Magen-Darm-Trakt<br />
STÄRKT DIE<br />
DARMWANDFUNKTION *<br />
Koscher<br />
Konser vierung<br />
OHNE<br />
KOSCHER<br />
FOOD<br />
PLUS Klinopur Zeolith 150g Pulver<br />
dASH Histamin NATUR Rohkost Histamin Organisch NATUR Histamin<br />
Diät Darmwand-Barriere FREI<br />
FREI stärken und natürlich FREI entgiften *<br />
* Bestimmungsgemäße Hauptwirkung: Zur UNTERSTÜTZUNG der Entgiftung und der STÄRKUNG der Darm-Wand-Barriere<br />
durch die Bindung von Schwermetallen (Blei, Cadmium, Arsen, Chrom und Nickel) und Ammonium im Magen-Darm-Trakt.<br />
Medizinprodukt: Bitte die Hinweise auf dem Etikett genau beachten.<br />
innere Orientierung und Richtung sollten<br />
jedenfalls bewusst sein. Wie wichtig die ist,<br />
teilt T. S. Eliot (The Waste Land) lakonisch<br />
mit: Heute traf uns ein besonderer Verlust.<br />
Heute verloren wir unseren Weg. Im Alter,<br />
mit dem Erwachsen (hoffentlich) von Gelassenheit<br />
und Lucidität (François Jullien, s. o.)<br />
und Güte, ist der Weg leichter zu finden. Der<br />
richtige Weg.<br />
Ein ausreichendes Maß an Gesundheit ist<br />
guter Begleiter auf diesem Weg. Keineswegs<br />
nämlich sollte das Altern euphorisch verklärt,<br />
sondern realistisch betrachtet werden.<br />
Funktionsstörungen werden häufiger<br />
als in jüngeren Jahren, die Anfälligkeit für<br />
Krankheiten nimmt zu, ebenso Erschöpfung,<br />
Schwäche und Müdigkeit. Vieles davon ist<br />
zu verhindern bzw. zu bessern. Wenn die<br />
Folgen schon offensichtlich sind, wird Intervention<br />
dringend und aufwendiger. Optimal<br />
ist deshalb frühzeitige Primärprävention,<br />
möglichst schon vor der Lebensmitte beginnend.<br />
Die moderne, technisierte, eingreifende<br />
Medizin ist viel effektiver in der Behandlung<br />
von Krankheiten als in deren Prävention.<br />
Ohnehin sind dafür naturheilkundliche<br />
Maßnahmen, vor allem die konsequente,<br />
präzise Anwendung bewährter Naturstoffe,<br />
unverzichtbar. Auch im Alter findet man/frau<br />
wesentliche Kräfte ganz einfach bei sich und<br />
in sich selber. In diesem Sinn weist Otfried<br />
Höffe (emeritierter Professor für Sozial- und<br />
Rechtsphilosophie, Universität Fribourg und<br />
Tübingen) in seinem Buch „Die hohe Kunst des<br />
Alterns“. Kleine Philosophie des Lebens ganz<br />
pragmatisch auf die 4 L hin: Laufen, Lernen,<br />
Lieben, Lachen. Elemente für lange Gesundheit.<br />
Intelligente Ernährung<br />
Ein weiteres Element dafür ist intelligente<br />
Ernährung. Die ist weitaus kohlenhydratre-<br />
duzierter als die sogenannte Normalkost oder<br />
Zivilisationskost. Zur Energiegewinnung und<br />
Schonung der Mitochondrien weitaus besser<br />
geeignet sind pflanzliche Öle: 3-5 Teelöffel<br />
Kokosöl täglich und mindestens ein Esslöffel<br />
– bei besonderem Bedarf 3-5 Esslöffel<br />
– hochwertiges Leinöl pro Tag. Drei Esslöffel<br />
Haferkleie zum Frühstück oder verteilt<br />
über den Tag liefern Ballaststoffe, die für die<br />
Funktionen von Darm und Immunsystem<br />
wichtig sind, außerdem pflanzliche Rohkost<br />
und Gemüse in ausreichenden Mengen. Früchte<br />
werden bewusst und sparsam verzehrt. Eine<br />
kleine Menge von Zitrusfrüchten ist gut für die<br />
Gesundheit, empfehlenswert sind – falls gut<br />
verträglich – 2 Teelöffel Zitronensaft pro Tag.<br />
Dass Kritiker, die zwischen Fetten und Ölen<br />
mit kurz-, mittel-, langkettigen Fettsäuren<br />
nicht sehr klar unterscheiden können und gesättigte<br />
Fettsäuren per se für schlecht halten,<br />
vor dem Kokosöl warnen, ist nun bekannt.<br />
Aufgrund anderer und eigener guter Erfahrungen<br />
lasse ich mich von diesen Einwänden<br />
nicht irritieren.<br />
Heftig umstritten ist auch die Nahrungsergänzung.<br />
In der Mischkost sei doch alles enthalten,<br />
was nötig ist, wird da behauptet. Aber was<br />
ist und woraus besteht eigentlich diese sagenhafte<br />
Mischkost? Mit der bekanntlich viele<br />
Mitmenschen ziemlich übergewichtig werden.<br />
Deren Gehalt an notwendigen Schutzstoffen<br />
für die Gesundheit kann äußerst unzureichend<br />
sein. Und der Gehalt an gesundheitswidrigen<br />
Bestandteilen hoch. Dabei sollte die<br />
Versorgung mit gesundheitswichtigen Pflanzenstoffen<br />
nicht dem Zufall oder individuellen<br />
Vorlieben überlassen bleiben.<br />
Zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung von<br />
Gesundheit ist die zuverlässige, optimal dosierte<br />
Zufuhr bewährter Naturstoffe geboten.<br />
16 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 17<br />
www.Biosa-Vitalkonzepte.de
Erhältlich im<br />
Buchtipps<br />
Ein zweites Leben<br />
In diesem Essay lässt François Jullien die<br />
Begründer des Taoismus in einen Dialog mit<br />
europäischen Denkern treten.<br />
· Autor: François Jullien<br />
· 152 Seiten<br />
· Auflage 02/2022<br />
· Preis: 19,40 €<br />
Die kann mit kompetent entwickelten, sorgfältig<br />
produzierten, geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln<br />
erfolgen.<br />
Die Wirkstoffe vor allem von Grüntee, Curcuma,<br />
Boswellia, Brokkoli, Weizenkeimen und<br />
Kürbiskernen können zum Erhalt lebenslanger<br />
Gesundheit und Autonomie wesentlich<br />
beitragen. Deren regelmäßige, optimal<br />
dosierte Aufnahme kann durchaus auch, falls<br />
keine individuelle Unverträglichkeit (selten)<br />
besteht, aus hochwertigen Extrakten erfolgen.<br />
Mit achtlos und willkürlich zusammengestellter<br />
Mischkost ist das nicht annähernd<br />
zuverlässig erreichbar.<br />
Altern kann gut, gesund und erfüllt sein.<br />
Vielleicht konnten sie dazu einige Anregungen<br />
finden. Antworten auf die Fragen von T.<br />
S. Eliot sind in unserer Zeit noch dringlicher<br />
zu geben: Wo ist die Weisheit, die wir im Wissen<br />
verloren haben? Wo ist das Wissen, das<br />
wir in den Informationen verloren haben?<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Partner von<br />
Reformhaus ®<br />
Zink und Eisen<br />
Zink im<br />
Chelat-Komplex<br />
für die tägliche<br />
Einnahme geeignet<br />
Die hohe Kunst des Alterns:<br />
Kleine Philosophie des guten Lebens<br />
„Was du als Kind nicht willst, das man dir tu,<br />
das füg auch keinem Älteren zu!“ Mit dieser<br />
Goldenen Regel formuliert Otfried Höffe<br />
eine ebenso einfache wie überzeugende<br />
Sozialethik des Alters.<br />
· Autor: Otfried Höffe<br />
· 187 Seiten<br />
· Auflage 08/2021<br />
· Preis: 12,95 €<br />
Zuverlässig sollte auch die tägliche Versorgung<br />
mit Niacin (Vitamin B3), 50-100 mg pro<br />
Tag und dem Spurenelement Selen, 100 µg<br />
pro Tag, sein. Neue Erkenntnisse zum Nutzen<br />
von Glucosamin (könnte durch verminderte<br />
Metabolisierung von Glukose die Zellalterung<br />
aufhalten, allgemein bekannter sind Produkte<br />
zum Schutz von Gelenksknorpel) und von<br />
Spermidin (könnte eventuell die Autophagie<br />
und damit die Regeneration von Körperzellen<br />
anregen) können noch nicht sicher bewertet<br />
werden. In Blumenkohl oder Brokkoli jedenfalls<br />
sind ca. 3 mg/100g Spermidin enthalten,<br />
in Speisepilzen, zum Beispiel Shiitake beinahe<br />
10 mg/100 g, in Kürbiskernen ungefähr<br />
gleich viel. In Weizenkeimen, neuerdings sind<br />
auch Produkte mit standardisiertem Gehalt<br />
verfügbar, sind fast 50 mg Spermidin pro<br />
100 g. Lange schon gelten diese Pflanzenarten<br />
als besonders gesundheitsfördernd – der<br />
Spermidingehalt dürfte daran beteiligt sein.<br />
Behördlicher Verordnung entsprechend sollte<br />
die Spermidinzufuhr aus Konzentraten nicht<br />
höher als 6 mg pro Tag sein. Spermidin ist ein<br />
Polyamin, das in der Natur in unterschiedlichen<br />
Konzentrationen weit verbreitet ist.<br />
Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />
seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />
Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />
zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />
In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />
und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />
stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />
an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />
VEGAN<br />
Zink Komplex Kapseln<br />
• mit Zinkbisglycinat und der Aminosäure<br />
L-Histidin<br />
• das Zink ist von einem Chelat-Komplex ummantelt.<br />
Die Einnahme der Kapseln ist sowohl<br />
zu den Mahlzeiten, als auch unabhängig davon<br />
möglich.<br />
VEGAN<br />
Eisen Komplex Kapseln<br />
Eisen im<br />
Chelat-Komplex<br />
• mit Eisen(II)-bisglycinat, Extrakten aus roten<br />
Früchten und Vitamin C aus der Acerolakirsche<br />
• das Eisen ist von einem Chelat-Komplex ummantelt.<br />
Die Einnahme der Kapseln ist sowohl<br />
zu den Mahlzeiten, als auch unabhängig davon<br />
möglich.<br />
Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />
oder unter www.raabvitalfood.de<br />
18 | <strong>reformleben</strong> 02/2022 03/2022<br />
| 19
Wissen und Inspirationen<br />
rund um Ernährung, Gesundheit und Selbstheilung<br />
SONNE<br />
(VOLL-)TANKEN<br />
Vitamin D mit K2<br />
FIT<br />
FÜR DEN ALLTAG<br />
Proteine<br />
BASIS-<br />
PROGRAMM<br />
ZEIT FÜR<br />
REGENERATION<br />
Magnesium<br />
Selen<br />
Coenzym Q10<br />
Sich rundum wohlfühlen, lange gesund bleiben und dabei die biologische Uhr zurückdrehen:<br />
Das „Basisprogramm für längere Gesundheit“ von Dr. Klaus Mohr liefert Ihnen hierfür einen<br />
wertvollen Leitfaden für den Alltag.<br />
Dr. med. Klaus Mohr<br />
Verbindet Natur- und Schulmedizin,<br />
auf Basis neuester Wissenschaft und<br />
eigener ärztlicher Praxis<br />
IMMUNSYSTEM<br />
AKTIVIEREN<br />
Curcumin<br />
Ginseng<br />
Grüner Tee<br />
Granatapfel<br />
FÜTTERE DEN<br />
DARM<br />
Pre- und Probiotika<br />
LOW CARB<br />
ZURÜCK AUF NORMAL<br />
DHA und EPA<br />
Leinöl<br />
Das Konzept für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Vitalität bis ins hohe Alter hat der<br />
erfahrene Schulmediziner und Naturheilkundler über Jahre hinweg entwickelt und verfeinert –<br />
anhand neuester Studien und Erfahrungen aus der eigenen Praxis.<br />
Das erprobte System umfasst Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und den Ausgleich von<br />
Naturstoff-Defiziten sowie Tipps für ausreichend Bewegung und eine bewusste Lebensweise.<br />
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielsweise:<br />
· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />
· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />
· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />
· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />
· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />
· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />
Mehr Infos<br />
zum Thema hier!<br />
Weitere Informationen zum Dr. Mohr Basisprogramm finden Sie regelmäßig hier in Ihrer<br />
<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />
20 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 21
Warum wir<br />
Fett speichern<br />
Lange galten Gicht, Demenz und Co. als Die Gicht ist nur ein Beispiel, aber sie zeigt<br />
„Alterserkrankungen“, dem Zahn der Zeit anschaulich, wo unser Ernährungsproblem<br />
geschuldet. Langsam kommen die Risikofaktoren<br />
ans Licht. Zu einem Zuviel an höhte Harnsäurewerte im Blut gekennzeich-<br />
liegt. Das Stoffwechselleiden ist durch er-<br />
Kohlenhydraten und tierischen Fetten, zu net. Übersteigen sie einen kritischen Punkt,<br />
Bewegungsmangel und Haushaltszucker fällt die Harnsäure aus. Sie bildet Kristalle,<br />
gerät nun auch der Fruchtzucker in die die sich u. a. in den Gelenken ablagern und<br />
Kritik. Was bleibt noch? Wir geben eine dort für Entzündungen mit Schmerzen und<br />
einfache Antwort auf ein facettenreiches Schwellung sorgen. Weil Alkohol, Fleisch-<br />
Dilemma.<br />
und Meeresfrüchte im Körper viel Harnsäure<br />
hinterlassen, gelten sie als Risikofaktoren, die<br />
entsprechend zu meiden sind.<br />
Seltsamerweise ist die Gicht rasant auf dem<br />
Vormarsch, obwohl der Fleisch-, Fisch- und<br />
Alkoholkonsum in den vergangenen Jahrzehnten<br />
nicht zugenommen hat. Die Wissenschaft<br />
war gezwungen tiefer in das Problem<br />
einzutauchen und stieß auf Fruchtzucker.<br />
Auch Fruchtzucker (Fruktose) hinterlässt<br />
Harnsäure in unserem Stoffwechsel, und<br />
das nicht zu knapp, denn Früchte sind längst<br />
nicht mehr die Hauptquelle dafür. Der Konsum<br />
von Fruchtzucker ist heute 1000-fach<br />
höher, als er nur durch Obst wäre. Fruchtzucker<br />
und mit Fruchtzucker angereicherter<br />
Maissirup dienen breit als Süßungsmittel für<br />
Softdrinks, Multivitaminsäfte und industriell<br />
verarbeitete Nahrungsmittel. Daneben besteht<br />
schon gewöhnlicher Haushaltszucker zu 50 %<br />
aus Fruktose.<br />
Studien zeigen, schon ein Fruktose gesüßter<br />
Softdrink pro Tag verdoppelt das Gichtrisiko.<br />
Damit ist die Gicht durch Fehlernährung<br />
ähnlich hausgemacht, wie die Zuckerkrankheit<br />
Diabetes mellitus, Übergewicht, Bluthochdruck<br />
und viele Herz-Kreislaufleiden,<br />
Nieren- und Leberprobleme. Harnsäure ist,<br />
neben Stresshormonen, erhöhtem Blutzucker<br />
und erhöhten Blutfetten, ein weiterer „Central<br />
Player“ im kranken Stoffwechsel.<br />
Uraltes „Wintersignal“<br />
Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen.<br />
Das sind Bausteine der Erbsubstanz, die in<br />
jeder Zelle vorkommen. Etwa 1 g Harnsäure<br />
fallen so täglich beim Recyceln von unserer<br />
Zellen an. Der „Abfallstoff“ wird im Blut an<br />
Eiweiße gebunden und über die Nieren mit<br />
dem Urin (80 %) und über den Darm mit dem<br />
Stuhl (20 %) ausgeschieden. Krankheiten<br />
oder Umstände, welche die Ausscheidung<br />
einschränken (Nierenleiden, Wassermangel<br />
im Körper, Diabetes mellitus), das Harnsäureaufkommen<br />
erhöhen (Hämolytische<br />
Anämie, mit erhöhtem Zerfall roter Blutzellen)<br />
und auch Lebensmittel im Überfluss, die<br />
bei ihrem Abbau viel Harnsäure im Körper<br />
hinterlassen (Fleisch, Fisch, Innereien, Hefe,<br />
Alkohol und eben Fruktose) können die Harnsäurewerte<br />
im Blut stark erhöhen und damit<br />
die Gicht begünstigen.<br />
Aber Harnsäure ist auch ein Botenstoff.<br />
Ein gesunder Körper kennt erhöhte Harnsäurewerte<br />
nur minimal und periodisch, im<br />
Spätsommer und im Herbst, wenn unsere<br />
Vorfahren über reife Früchte viel Fruchtzucker<br />
genommen haben. Fruktose hinterlässt<br />
im Stoffwechsel einen Baustein namens AMP,<br />
ein Purin und Vorstufe der Harnsäure, und<br />
ähnlich wie Alkohol, hemmt Fruktose zusätzlich<br />
die Harnsäureausscheidung über die<br />
Nieren. Der so insgesamt leichte Harnsäureanstieg<br />
sorgt für ...<br />
• Energiereserven. Der Körper schickt mehr<br />
Fette in die Depots, besonders an die Hüften<br />
und in den Bauchraum. Nahrungsfette und<br />
Fette, welche die Leber aus Blutzucker baut.<br />
Weil Harnsäure auch die Menge an Insulinrezeptoren<br />
auf den Körperzellen verringert,<br />
die normal die Zuckeraufnahme triggern,<br />
steigt gleichzeitig die Insulinresistenz. Der<br />
Körper verwertet Blutzucker schlechter,<br />
wodurch mehr für die Leber zum Umbau in<br />
Fette übrig bleibt. Die Fettrücklagen sind<br />
eine ausdauernde Energiereserve, wenn im<br />
Winter die Nahrung knapp wird.<br />
• Wasserreserven. Die Fettdepots sind auch<br />
Wasserspeicher, weil Fettabbau im Stoffwechsel<br />
Wasser hinterlässt. So überleben<br />
Kamele lange Wüstendurchquerungen, nur<br />
22 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 23
mit dem massiven Fettspeicher im Höcker.<br />
Gleichzeitig drosselt Harnsäure die Wasserausscheidung<br />
über die Nieren. Der Körper<br />
verbessert so unter erhöhten Harnsäurewerten<br />
seine Wasserbilanz.<br />
• einen erhöhten Blutdruck. Harnsäure<br />
hemmt die Produktion von Stickstoffmonoxid<br />
(NO) in den Blutgefäßwänden, das sie<br />
für ihre Entspannung (Weitung) benötigen.<br />
Damit erhöht Harnsäure den Blutdruck und<br />
sichert so einmal mehr eine gute Versorgung<br />
von Herz und Gehirn zum Jagen und Überleben.<br />
• stabilen Blutzucker. Nervensystem (Gehirn)<br />
und Blutbildung sind auf Blutzucker<br />
als schnellen Energielieferant angewiesen.<br />
Daher hat der Körper auch bei Nahrungsmangel<br />
Möglichkeiten den Blutzucker stabil<br />
zu halten. Über den Weg der Glukoneogenese<br />
kann die Leber aus Speicherfetten und<br />
auch aus Fruktose, Milchsäure und Aminosäuren,<br />
Blutzucker (Glukose) bilden.<br />
Erhöhte Harnsäurewerte sind ein uraltes<br />
Signal, das unseren Körper auf den Winter<br />
vorbereitet, um das Überleben zu sichern.<br />
So konnten wir uns auch bei Nahrungs- und<br />
Wasserknappheit auf unser Gehirn verlassen,<br />
um zu jagen und zu sammeln. Vor etwa 40<br />
Millionen Jahren machte eine entscheidende<br />
genetische Veränderung das alles zu einem<br />
echten Überlebensvorteil. Vermutlich ging<br />
daher die Erbanlage für das Harnsäure abbauende<br />
Enzym „Urikase“ verloren. Seither<br />
können wir Harnsäure nicht mehr abbauen<br />
und müssen sie ausscheiden. Das brachte uns<br />
gegenüber anderen „Tieren“ einen 45-fach<br />
erhöhten Harnsäurewert und damit nochmal<br />
extra Super-Power für den Winter.<br />
Vom Überlebensvorteil<br />
zum Gesundheitsrisiko<br />
Das Wintersignal funktioniert immer noch,<br />
nur dass wir uns heute mit immensem<br />
Fruchtzuckerkonsum ganzjährig intensiv auf<br />
den Winter vorbereiten, der niemals kommt.<br />
Fruchtzucker überzeugte die Industrie mit<br />
mehr Süßkraft und geringen Produktionskosten.<br />
Er lässt sich als natürlich und zahnschonend<br />
besser vermarkten. Vor allem gilt<br />
er als der „gesündere“ Zucker, weil er, im<br />
Gegensatz zu Glukose (Traubenzucker), den<br />
Blutzuckerspiegel nicht erhöht. Fruchtzucker<br />
bemüht damit das Blutzucker senkende Hormon<br />
Insulin nicht, was der Erschöpfung des<br />
hormonellen Regelkreises vorbeugen hilft,<br />
der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ II.<br />
Doch die vermeintlich perfekte Süße zeigt<br />
heute ihr wahres Gesicht: Mit zahlreichen<br />
Lebensmitteln verzehrt, begünstigt der überhöhte<br />
Fruchtzuckerkonsum über die alten<br />
Regelkreise die Fetteinlagerung im Bauchraum<br />
(Adipositas) und die Insulinresistenz<br />
(das Frühstadium der Zuckerkrankheit). Er<br />
treibt die Entstehung der Fettleber an, erhöht<br />
den Blutdruck und das Gichtrisiko. Damit<br />
ist Harnsäure, durch ihren dauerhaft überhöhten<br />
Wert, eine weitere zentrale Ursache<br />
für das Metabolische Syndrom, das „tödliche<br />
Quartett“ der modernen Zivilisation, mit<br />
Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ II,<br />
Herz-Kreislaufleiden, Fettleber und Übergewicht.<br />
Unser Dilemma auf den Punkt gebracht:<br />
Dieser Stoffwechsel passt bei den Meisten<br />
von uns nicht zu einem Lebensstil mit vielen<br />
Kohlenhydraten. Fachleute nennen das „Environmental<br />
Mismatch“. Unser Körper ist als<br />
Jäger und Sammler an das von vorübergehender<br />
Nahrungsknappheit geprägte Überleben<br />
auf diesem Planeten angepasst. Die Errungenschaften<br />
der modernen Technik verstärken<br />
den Bewegungsmangel. Ein ständig überhöhtes<br />
und noch dazu durch die Nahrungsmittelindustrie<br />
stark verändertes Lebensmittelangebot<br />
passt nicht mehr zu unserem<br />
Stoffwechsel. Die allgegenwärtige und saisonunabhängige<br />
übermäßige Fruktosezufuhr ist<br />
nur ein weiterer „Spieler“ in diesem Dilemma.<br />
Sie reiht sich ein<br />
• in das „Zuviel“ an Kohlenhydraten, mit<br />
erhöhtem Risiko für Diabetes, für Übersäuerung,<br />
Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen<br />
und eine gestörte Darmbarriere,<br />
mit chronische Entzündungen, Allergien,<br />
Unverträglichkeiten,<br />
• in die Palette der gesundheitsschädlichen<br />
Nahrungszusatzstoffen (Süßstoffe, Geschmacksverstärker<br />
usw.), mit erhöhtem<br />
Risiko u. a. für Allergien, Unverträglichkeiten<br />
und Krebs,<br />
• neben zu viel Stress und zu wenig Bewegung,<br />
mit erhöhten Risiko für Übergewicht<br />
und zahllose psychische und körperliche<br />
Leiden.<br />
Das Netz der Stoffwechselwege strickt sich<br />
noch viel weiter. Über den sogenannten Polyol-<br />
Stoffwechselweg kann der Körper überschüssigen<br />
Blutzucker (Glucose) zu Fruchtzucker<br />
(Fruktose) verwandeln. So kann er aus dem<br />
Süßstoff Harnsäure bilden, mit den bekannten<br />
Folgen. Der überhöhte Salzkonsum, zu<br />
geringe Trinkmengen und zu viel Alkohol,<br />
alles üblich heute, signalisieren dem Körper<br />
Wassermangel. Das bremst nicht nur die<br />
Ausscheidungskraft der Nieren für Gifte,<br />
weil sie in Folge Wasser zurückhalten. Die<br />
„Dehydratation“ des Körpers triggert auch<br />
die Fetteinlagerung für mehr „metabolisches<br />
Wasser“. Zuviel Salz und zu wenig trinken<br />
machen deshalb dick. Alkohol sowieso, weil er<br />
zu Zucker umgewandelt und bevorzugt verwertet<br />
wird.<br />
Das Dilemma geht mit Schlafstörungen<br />
weiter. Medien und Stress lassen uns schlecht<br />
ruhen. Mit leichtem Sauerstoffmangel als<br />
Folge, der über den Stickstoffmonoxid-Weg<br />
(NO) den Blutdruck steigen lässt, damit wir<br />
aktiv werden und mit Stresshormonen, die<br />
den Blutdruck treiben und die Fetteinlagerung<br />
begünstigen. Stress signalisiert dem<br />
Körper, wir brauchen Reserven für anhaltend<br />
hohe Leistungsfähigkeit.<br />
Wer all die Zusammenhänge bis ins Detail<br />
verstehen will, muss sich mit dem menschlichen<br />
Stoffwechsel auskennen oder regelmäßig<br />
<strong>reformleben</strong> lesen. Der kluge Ausstieg aus<br />
dem ganzen Dilemma ist im Grunde einfach!<br />
„Zurück auf normal“<br />
Der Schlüssel heißt mehr bewegen und natürlich<br />
essen. Dafür ist unser Körper gebaut. Das<br />
heißt, zu Fuß gehen und das Rad nehmen, wo<br />
immer es geht oder zumindest in der Freizeit<br />
für Ausgleich sorgen und dazu essen, was die<br />
Natur uns bietet. Nicht die Nahrungsmittelindustrie,<br />
die Natur! Reichlich, was schon immer<br />
überall wuchs und das am besten frisch<br />
und naturblassen.<br />
Dazu zählen Gemüse, Kräuter, Samen, Nüsse,<br />
pflanzliche Öle und Fruchtzucker aus frischen<br />
regionalen und saisonalen Früchten. Da sind<br />
neben gesunden Ballaststoffen auch noch<br />
reichlich Vitamine und essenzielle Pflanzenstoffe<br />
drin. Wer jagen muss, hat nicht täglich<br />
24 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 25
Fleisch auf dem Teller. Fleisch und Fisch ergänzen<br />
die natürliche Nahrung und liefern<br />
so maßvoll Entzündungshemmer, wie Fischöle<br />
(Omega-3-Fettsäuren), Vitamin B12 für<br />
Wachstum und Blutbildung, seltene Eiweißbausteine<br />
für Gehirn und Muskeln sowie<br />
Energie für harte Tage. Auch Milch gibt es<br />
erst seit der Haustierhaltung in größeren<br />
Mengen. Milchprodukte liefern viel Calcium<br />
für gesunde Knochen und auch einige seltene<br />
Vitamine. Sie sollten nicht zum Schwerpunkt<br />
der Nahrung werden. Im Wachstum (Kinder)<br />
und bei Osteoporose Risiko (ältere Frauen)<br />
dürfen sie aber auch nicht fehlen. Aufgrund<br />
der Zusatzstoffe ist industriell stark verarbeitete<br />
Nahrung komplett zu streichen. Damit<br />
fallen Konservierungsstoffe, Fruktoseüberschuss,<br />
Geschmacksverstärker, Farbstoffe,<br />
Plastikrückstände und vor allem auch ein<br />
großer Teil ungesunder Fette und Kohlenhydrate<br />
(Weißmehl/Gluten) weg. Dazu Süßes und<br />
Wein, in Maßen. Auch hier darf weise gewählt<br />
werden. Getrocknete Datteln sind gesünder<br />
als Sahnetorte und während Rotwein auch<br />
gesunde Radikalfänger (Polyphenole) liefert,<br />
bedient Bier, mit Alkohol und Hefe, den Fruktose-Stoffwechsel.<br />
Was bleibt ist ein variantenreicher Speiseplan,<br />
der uns gesund und fit hält, die Kalorienbilanz<br />
im Lot bewahrt und Genuss<br />
garantiert.<br />
Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />
Buchtipp<br />
Tschüss Fettleber:<br />
Besser essen – gesünder leben<br />
Eine Fettleber entsteht langsam und oft<br />
unerkannt. Die weltweit häufigste chronische<br />
Lebererkrankung verursacht keine<br />
Schmerzen und anfangs kaum Beschwerden.<br />
„Das macht sie höchst gefährlich“, sagt der<br />
bekannte TV-Ernährungs-Doc Dr. med. Jörn<br />
Klasen.<br />
· Autor: Dr. med. Jörn Klasen<br />
· 192 Seiten, 1. Auflage 05/2022<br />
· Preis: 22,99 €<br />
Obst nach wie vor<br />
unschlagbar gesund<br />
Die Vorteile der gesunden Ballaststoffe,<br />
Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe<br />
übertreffen beim Obst bei weitem<br />
die nachteiligen Effekte der Fruktose.<br />
Frisches Obst gilt als wichtiger Ernährungsbaustein<br />
in der Prävention zahlreicher<br />
chronischer Erkrankungen und<br />
zur Stärkung der Immunabwehr gegen<br />
Infekte. Nur um süße Getränke und<br />
industrialisierte Kost mit Fruchtzucker<br />
sollten Sie einen großen Bogen machen,<br />
nicht nur, wenn sie familiär ein erhöhtes<br />
Gichtrisiko tragen.<br />
Darmflora plus select intensiv<br />
Hoch dosierte Milchsäurebakterien<br />
für höchste Ansprüche<br />
18 Bakterienstämme und<br />
140 Mrd. Milchsäurebakterien<br />
pro Tagesdosis<br />
Auch während und nach einer<br />
Antibiotikum-Therapie<br />
Fordern Sie das Themenheft<br />
„Darm & Gesundheit“ kostenlos<br />
bei Dr. Wolz an.<br />
1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute häute (z. B.<br />
der Darmschleimhaut) bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu<br />
einer normalen Funktion des Immunsystems bei. * Basierend auf den marktdaten der Reformhaus eG,1. Halbjahr<br />
Gesamt-<br />
2021.<br />
Für Darmschleimhaut<br />
und Immunsystem 1-2<br />
40 oder 80 Kapseln<br />
Die <strong>Nr</strong>. 1 im<br />
Reformhaus ® *<br />
26 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 27<br />
Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de
Jeder braucht Urlaub. Ohne Phasen der Erholung<br />
kommt es irgendwann zu Überlastung, Erschöpfung<br />
und Störungen. Das gilt auch für den Darm. Durch<br />
regelmäßiges Fasten können wir ihm wohlverdiente<br />
Auszeiten geben und damit unsere Gesundheit und<br />
unser Wohlbefinden aktiv beeinflussen.<br />
Der Darm: Sitz des Immunsystems<br />
Im Alltag kommt die Darmschleimhaut permanent<br />
mit Stoffen aus der Nahrung in Kontakt. Je öfter<br />
wir essen und je weniger Pausen wir einlegen, desto<br />
weniger Zeit bleibt für Reparaturen des hochkomplexen<br />
Systems. Anders wenn wir fasten, denn dann<br />
nehmen wir kaum Nahrung auf. Und das wenige, was<br />
wir essen, verlangt kaum Arbeit vom Darm, so dass<br />
er sich bestens erholen und regenerieren kann. Und<br />
das ist enorm wichtig. Die Darmwandzellen können<br />
sich von Altlasten befreien, die sie nicht loswerden,<br />
solange ständiger Nahrungsnachschub kommt. Gerade<br />
der Dickdarm neigt zu Ablagerungen. Sie sind<br />
nicht nur der perfekte Nährboden für Fäulniskeime,<br />
sie blockieren außerdem die Versorgung der Darmwandzellen<br />
mit wichtigen Stoffen, die von der Darmflora<br />
produziert werden. Ist diese Versorgung nicht<br />
gewährleistet, wird der Darm auf Dauer schwach<br />
und träge. Am Ende ist seine Barrierefunktion nachhaltig<br />
gestört. Dann spricht man vom „Leaky Gut“,<br />
dem löchrigen Darm. Eine Art Burnout, der durch<br />
„Urlaubsmangel“, also permanente Überlastung entsteht.<br />
Nun gelangen Schad- und Entzündungsstoffe<br />
ungehindert in den Körper und richten überall in<br />
den Zellen Schäden an. Sie bilden kleine schwelende<br />
Entzündungsherde („Silent Inflammation“), die verschiedene<br />
Erkrankungen begünstigen können.<br />
Esspausen: Nur ohne Nahrung kann der Darm<br />
regenerieren<br />
Fasten: Warum es so gut<br />
für den Darm ist<br />
Hier kommt das Fasten ins Spiel. Denn jede Esspause<br />
hilft dem Darm, sich zu stabilisieren. Ob Sie durch<br />
Intervallfasten die nächtliche Nahrungskarenz verlängern,<br />
wöchentlich einen Fastentag einlegen oder<br />
regelmäßig längere Fastenintervalle durchführen<br />
– von jeder dieser Maßnahmen profitiert Ihr Darm.<br />
Das primäre Ziel ist die so genannten Autophagie.<br />
Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet<br />
etwa so viel wie „Selbstverdauung“. Diesen<br />
Prozess können wir durch Fasten in Gang setzen. Er<br />
beginnt nach etwa 12 Stunden ohne Nahrung. Dabei<br />
handelt es sich um die Fähigkeit jeder einzelnen Zelle,<br />
schädliche Bestandteile zu entsorgen und beschädigte<br />
zu recyceln. Die zelleigene Müllabfuhr wird<br />
aktiv, überprüft, was nicht mehr gebraucht wird, was<br />
beschädigt oder altersschwach ist. Diese Zellbestandteile<br />
werden in eine Art Müllsack gesteckt, das Autophagosom<br />
und von Müll-Enzymen, den Lysosomen<br />
aufgespalten. Anschließend werden neue, intakte<br />
Zellbestandteile daraus hergestellt. Großes Reinemachen<br />
in der Zelle also. Von diesem Vorgang profitiert<br />
nicht nur das Immunsystem, auch der Darm wird<br />
gestärkt und entlastet, kann sich erholen. Bereits<br />
12 Stunden ohne Nahrung sind eine Art Kurzurlaub<br />
für den Darm und können schon durch ein frühes<br />
Abendessen und ein spätes Frühstück am Folgetag<br />
erreicht werden.<br />
Suppenfasten: Schonend und heilend für den Darm<br />
Je regelmäßiger wir fasten, desto widerstandsfähiger<br />
machen wir unseren Darm gegenüber dem<br />
drohenden Burnout. In unserem Fastenzentrum im<br />
Schwarzwald haben wir die besten Erfahrungen mit<br />
schonendem Suppenfasten über einen Zeitraum von<br />
7 Tagen gemacht. Dabei gibt es dreimal täglich leicht<br />
verdauliche, beruhigende, basische Gemüsesuppen.<br />
Auch etwas Getreide und Früchte sind denkbar.<br />
Dabei kommt der Darm endlich zur Ruhe und kann<br />
an seinen Schwachstellen arbeiten. Die Schleimhäute<br />
können sich regenerieren, die Darmwand wird wieder<br />
stabiler, Entzündungen heilen aus. Gleichzeitig<br />
wird die Darmflora gestärkt – sie wird variabler und<br />
vielfältiger, beides ist vorteilhaft für Immunsystem<br />
und Darmgesundheit.<br />
Ballaststoffe: Wichtiges Futter für die Darmflora<br />
Die basischen Gemüsesuppen versorgen das Mikrobiom<br />
mit reichlich Ballaststoffen oder „Präbiotika“.<br />
Diese wiederum dienen den erwünschten Darmbakterien<br />
als Futter und tragen so zu deren Vermehrung<br />
bei. Dazu zählen etwa Bakterien der Bifidus- und<br />
Bacteroides-Stämme, die aus den Präbiotika durch<br />
Fermentation kurzkettige Fettsäuren bilden. Dadurch<br />
sinkt der pH-Wert im Darm und macht es für Krankheitserreger<br />
„ungemütlich“. Wer eine große Zahl an<br />
Ballaststoffen aufnehmen möchte, kann zusätzlich zu<br />
speziellen Multiballaststoff-Präparaten greifen.<br />
Die zweite wichtige Stoffgruppe für den Darm sind<br />
die „Probiotika“. Dabei handelt es sich um Lebensmittel,<br />
die lebende Mikroorganismen enthalten und<br />
ebenso dazu beitragen, die Darmflora zu stabilisieren<br />
und für mehr Vielfalt zu sorgen. Sie stecken<br />
zahlreich in milchsauer vergorenem Gemüse wie<br />
Sauerkraut, bestimmten Gemüsesäften, Kimchi<br />
sowie fermentierten Milchprodukten (z. B. Joghurt).<br />
Wer seinem Darm während dem Fasten eine Extraportion<br />
Milchsäurebakterien gönnen möchte, kann<br />
zu Darmflora-Präparaten greifen, die verschiedene<br />
Bakterienstämme in hoch dosierter Form enthalten.<br />
Fasten: Optimale Versorgung mit Vitalstoffen<br />
Die abwechslungsreichen basischen Gemüsesuppen<br />
sind reich an allen wichtigen Vitalstoffen und sorgen<br />
für eine umfassende Versorgung. Zusätzlich verbessert<br />
sich durch das Fasten die Fähigkeit der Darmschleimhaut,<br />
wertvolle Vitamine und Mineralstoffe<br />
aufzunehmen. Während des Fastens kommt es zur<br />
spürbaren Entsäuerung des Körpers. Dabei werden<br />
Säuren frei, die gepuffert und ausgeschieden werden<br />
müssen. Dafür benötigen wir basische Mineralstoffe<br />
wie Kalium, Kalzium und Magnesium. Die stecken<br />
reichlich in den Zutaten für die Gemüsesuppen. Vor<br />
allem die Kartoffel ist ein hervorragender Kaliumspender<br />
und sollte großzügig eingesetzt werden.<br />
Die Darmflora ist übrigens auch dafür verantwortlich,<br />
wie wir uns fühlen. Aktuelle Studien zeigen<br />
einen Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung<br />
des individuellen Mikrobioms und der psychischen<br />
Stabilität. Mehr gute Darmbakterien könnten<br />
sogar die Stressresistenz verbessern und für mehr<br />
Gelassenheit sorgen – möglicherweise ein Grund für<br />
das oft beschriebene Fastenhoch. Also: Wann schicken<br />
Sie Ihren Darm in den Urlaub?<br />
Ralf Moll<br />
Ralf Moll ist Ernährungswissenschaftler und Fastenexperte.<br />
Seit über 25 Jahren leitet er das Fastenzentrum<br />
Birkhalde in Sulz am Neckar (Schwarzwald)<br />
und hat seitdem tausenden Teilnehmern geholfen, zu<br />
regenerieren, Gewicht zu verlieren und energiegeladener<br />
zu leben. Er ist Begründer des Typ-Fastens, bei<br />
dem die Fastenform individuell auf die Teilnehmer<br />
abgestimmt wird (www.typfasten.de). Sein Wunsch:<br />
Fasten soll allen Menschen Spaß machen und einen<br />
festen Platz in der Gesundheitsprophylaxe und Ernährungstherapie<br />
erhalten.<br />
28 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 29
Für eine normale<br />
Darmfunktion 1<br />
Wasserlösliche Ballaststoffe,<br />
Lactulose + Milchsäurebakterien<br />
Zur Erhöhung der Stuhlfrequenz<br />
für eine normale Darmfunktion 1<br />
Mit 4 ausgewählten<br />
Milchsäurebakterienstämmen<br />
1 Zichorieninulin trägt durch Erhöhung der Stuhlfrequenz zu einer normalen Darmfunktion bei.<br />
Innovative<br />
Ballaststoffkombination<br />
Zur Pflege der Darmschleimhaut 2<br />
Mit wasserlöslichen<br />
Ballaststoffen:<br />
Akazienfaser,<br />
Inulin, GOS, XOS<br />
und 2’FL<br />
Mit Vitamin B12<br />
und Biotin aus<br />
natürlicher Quelle<br />
14 Portionsbeutel<br />
Mit der SCFA-Formel<br />
Dr. Wolz<br />
2 Biotin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute (z. B. der Darmschleimhaut)<br />
bei.<br />
Glutenfrei und frei von<br />
künstlichen Farbstoffen<br />
und Gelatine.<br />
209 g oder 400 g Pulver<br />
Darmkur 2 mit Ballaststoffen und<br />
Milchsäurebakterien<br />
Für die Darmschleimhaut 2 ,<br />
das Immunsystem 3<br />
und die Zellteilung 4<br />
Mit 5 innovativen<br />
Ballaststoffen und<br />
18 verschiedenen<br />
Milchsäurebakterienstämmen<br />
(50 Mrd./Tag)<br />
NEU<br />
20 Portionsbeutel und 40 Kapseln<br />
3 Die Vitamine B12, B6 und Folsäure tragen zu einer normalen<br />
Funktion des Immunsystems bei. 4 Vitamin B12 hat eine Funktion bei<br />
der Zellteilung.<br />
Die meisten Menschen fühlen sich am wohlsten,<br />
wenn sie einmal täglich zur Toilette gehen können,<br />
idealerweise schon morgens nach dem Aufstehen.<br />
Danach kann der Tag unbeschwert beginnen. Die<br />
Realität sieht – leider – häufig anders aus:<br />
Rund dreißig Prozent der Menschen erleiden Verstopfung<br />
mal häufiger, mal seltener, oftmals ist sie<br />
jedoch chronisch. Frauen sind eher betroffen als<br />
Männer, ältere mehr als junge.<br />
Wer es kennt, weiß: Der Gang zur Toilette kann sich<br />
zur Belastung entwickeln. Harter Stuhl, die Notwendigkeit<br />
zu pressen, nur ab und zu mal eine vollständige<br />
Entleerung, das kann die Lebensqualität sehr<br />
beeinträchtigen.<br />
Wenn der Darm nicht will …<br />
Verstopfung als Volkskrankheit<br />
Gründe für Verstopfung gibt es viele. Einen großen<br />
Anteil daran hat unsere „moderne“ Lebensweise: zu<br />
wenig Bewegung, zu viel sitzende Tätigkeiten und<br />
die typisch westliche Ernährung mit viel Fett und<br />
einfachen Kohlehydraten.<br />
Essen für die Verdauung<br />
Vor allem eine ballaststoffarme Ernährung trägt zur<br />
Verstopfung bei. Die Bezeichnung: „Ballaststoff“<br />
könnte jedoch in die Irre führen. Sie sind keine Last<br />
für den Körper, sondern im Gegenteil: Sie nähren<br />
die „guten“ Darmbakterien, halten die Schleimhaut<br />
intakt und unterstützen die Peristaltik. Diese Darmbewegungen<br />
befördern die durch den Magen bereits<br />
vor-aufgespaltene Nahrung kontinuierlich weiter<br />
und tragen dazu bei, dass die Verweildauer im Darm<br />
verkürzt wird, sprich: die Verdauung wird angeregt.<br />
Wenn Sie unter Verstopfung leiden, sollten Sie auf<br />
eine ausreichende Versorgung mit Ballaststoffen<br />
achten. Auf dem Speiseplan sollten regelmäßig Vollkornprodukte<br />
stehen, auch Leinsamen sind hilfreich.<br />
Faserreiche Gemüse, wie beispielsweise Fenchel,<br />
Artischocken, Tomaten, Paprika und Brokkoli leisten<br />
sanfte Unterstützung bei der Verdauung. Wenn Sie<br />
auf schnelle Hilfe bedacht sind, können Sie sich auch<br />
mit eingeweichten Trockenpflaumen oder Feigen helfen.<br />
Ebenso ist Papaya verdauungsfördernd.<br />
In Krisensituationen kann Ihnen Lactulose oder<br />
auch Faulbaumrinde helfen, in sehr seltenen Fällen<br />
auch Bittersalz oder Glaubersalz. Hier ist allerdings<br />
Vorsicht angeraten: Je stärker ein Mittel abführt,<br />
desto mehr kann es zu einem Kaliumverlust kommen.<br />
Da ein Kaliummangel aber Verstopfung befördert,<br />
schließt sich hier ein unguter Kreis, der zu immer<br />
mehr Obstipation führt.<br />
Grundsätzlich trägt es der Verdauung bei, auf Fast<br />
Food und vorgefertigte Nahrung zu verzichten. Der<br />
Genuss an der eigenen Küche, die Liebe zum Kochen,<br />
Interesse an Lebensmitteln sind nahezu ein Garant<br />
für eine gute Verdauung.<br />
Präbiotika für eine gute Verdauung<br />
Akazienfaser und Inulin – auch Präbiotika genannt<br />
– sind wertvolle Ballaststoffe. Sie ergänzen sich hervorragend:<br />
Inulin wird im aufsteigenden Dickdarm<br />
zügig fermentiert und Akazienfaser eher langsam im<br />
absteigenden Dickdarm. Das sorgt für mehr Balance<br />
im Darm und sowohl die Bifidobakterien als auch die<br />
Lactobazillen bekommen gutes Futter.<br />
Auch Galacto-Oligosaccharide (kurz: GOS), das<br />
Humane-Milch-Oligosaccharid (kurz: HMO) sowie<br />
Xylo-Oligosaccharide (kurz: XOS) sind sehr gute<br />
Ballaststoffe.<br />
• Galacto-Oligosaccharide sind kurzkettige Zuckerverbindungen,<br />
die dem Milchzucker, der in der<br />
30 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 31<br />
Natürlich, nachweislich wirksam. 0672256100 info@wolz.de www.wolz.de
Muttermilch vorkommt, sehr ähnlich sind.<br />
• Humane-Milch-Oligosaccharide kommen in der<br />
Muttermilch vor und sind sehr gut verträglich.<br />
• Xylo-Oligosaccharide sind ebenso gut verträgliche<br />
Ballaststoffe, die aus Fermentation gewonnen<br />
werden.<br />
Trinken für die Verdauung<br />
Da Ballaststoffe in der Regel auch Quellstoffe sind,<br />
sollten Sie besonders auf eine ausreichende Trinkmenge<br />
achten. Dabei sind natürlich stilles Wasser,<br />
Kräutertees oder Wasser mit Zitrone-Ingwer den<br />
Softdrinks und Säften vorzuziehen. Vor allem ein<br />
großes Glas warmes Wasser morgens nach dem Aufstehen<br />
kurbelt den Stoffwechsel an. Auch jeweils<br />
vor den Mahlzeiten kann schon ein einfaches Glas<br />
Wasser die Verdauung gut unterstützen.<br />
Wer sich bewegt, bringt auch den Darm in Schwung<br />
Welche Art Bewegung auch immer: Ob es Jogging<br />
oder ein Spaziergang mit dem Hund ist, ob Radfahren,<br />
Schwimmen oder Tanzen – jegliche Bewegung<br />
fördert die Verdauung. Sitzende Bürotätigkeit über<br />
acht Stunden am Tag? Dafür ist der Körper eigentlich<br />
nicht gemacht. Wenn dann Ihr Weg vom Büro übers<br />
Auto auf das ersehnte Sofa führt, entsteht hier ein<br />
wirklicher Mangel. Auch, wenn es zunächst schwerfällt:<br />
Bewegung fördert Regeneration auf besondere<br />
Weise. Und die Verdauung gleich mit.<br />
Probiotika für die Verdauung<br />
Viele Menschen haben eine reduzierte Darmflora<br />
oder auch ein Ungleichgewicht in der bakteriellen<br />
Besiedelung des Darms. Auch das kann die Verdauungsleistung<br />
schmälern. Probiotika können hier<br />
ein Impulsgeber sein. Dabei ist wichtig, auf eine<br />
ausreichende Vielfalt der zugeführten Stämme zu<br />
achten sowie auf eine angemessene „Aktivität“. Diese<br />
bezeichnet die Fähigkeit der Bakterien, Kolonien<br />
zu bilden und sich zu vermehren. Mindestens acht<br />
Milchsäurebakterienstämme, in ausgewogener Verteilung<br />
von Lactobazillen und Bifidobakterien sind<br />
ein guter Anhaltspunkt. Wichtig ist dabei, dass im<br />
Produkt Lactobacillus casei enthalten ist. Dieser<br />
Stamm ist in Studien gut erforscht und in vielerlei<br />
Hinsicht unterstützend. Die Aktivität sollte in etwa<br />
bei 100 Milliarden Kolonie bildenden Einheiten oder<br />
mehr liegen. Auch eine Auswahl von zugefügten<br />
B-Vitaminen kann sich als hilfreich erweisen. Die<br />
B-Vitamine werden zum Teil von den Darmbakterien<br />
gebildet und haben vielfältige Aufgaben beim Stoffwechsel.<br />
Stress und Anspannung<br />
Stress scheint zu einem erfolgreichen Leben zu gehören.<br />
Doch muss das wirklich sein? Chronischer<br />
Stress kann ein echter Verdauungskiller sein, der sowohl<br />
Verstopfung als auch Durchfälle auslösen kann.<br />
Wenn Sie dauerhaft an Verstopfung leiden, legen<br />
Sie ab jetzt auch regelmäßig den Fokus auf Entspannung.<br />
Ruhe gehört zum Leben und zur Verdauung<br />
dazu. Sie regt das parasympathische Nervensystem<br />
an. Der Parasympathikus mit dem Nervus vagus ist<br />
unser Ruhenerv und kann auch als „Verdauungsnerv“<br />
betrachtet werden.<br />
Ein Gleichgewicht zwischen An- und Entspannung,<br />
Leistung und Erholung oder Antrieb und Loslassen:<br />
Wenn das gegeben ist, erfreuen Sie sich einer guten<br />
Lebensqualität und einer guten Basis für eine intakte<br />
Verdauung.<br />
Helga Wiesmann,<br />
Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Darmgesundheit<br />
BUCH<br />
Empfehlungen<br />
Jetzt bestellen: +49 (0) 6082 922900-0 · www.gesundheitsliteratur.de<br />
Die Rezepte der<br />
100-Jährigen<br />
So essen die Menschen in den<br />
Blue Zones der Welt – für ein<br />
langes und glückliches Leben<br />
· Autoren: Delphine Lebrun,<br />
Emmanuelle Jumeaucourt<br />
· 160 Seiten<br />
· 1. Auflage 04/2022<br />
Diabetes rückgängig<br />
machen – Das Kochbuch<br />
Wie Sie mit kohlenhydratarmer<br />
Ernährung den Blutzuckerspiegel<br />
ins Gleichgewicht<br />
bringen und Diabetes Typ 2<br />
natürlich heilen<br />
18,00 €<br />
· Autoren: Dr. J. Fung, A. Maclean<br />
· 224 Seiten,1. Auflage 04/2022<br />
22,00 €<br />
Atme und heile<br />
dich selbst<br />
Wissenschaftlich belegte<br />
Atemtechniken für ein gesünderes,<br />
glücklicheres und<br />
längeres Leben<br />
· Autor: Patrick McKeown<br />
· 624 Seiten<br />
· 1. Auflage 04/2022<br />
Easy vegetarisch<br />
grillen<br />
Saftige Auberginenschnitzel,<br />
gegrillter Fenchelsala oder<br />
vegetarische Currywurst – hier<br />
ist für jeden etwas dabei.<br />
· Autor: Patrick Rosenthal<br />
· 160 Seiten<br />
· 1. Auflage 03/2021<br />
30,00 €<br />
18,00 €<br />
Diabetes rückgängig<br />
machen<br />
Das Ernährungsprogramm,<br />
um Diabetes Typ 2 natürlich<br />
zu heilen. Der Diabetesexpert<br />
beweist, dass Diabetes rückgängig<br />
gemacht werden kann.<br />
· Autor: Dr. Jason Fung<br />
· 304 Seiten, 1. Auflage 11/2018<br />
Das entzündete Gehirn<br />
Die versteckte Ursache von<br />
Depressionen, Angststörungen<br />
und anderen psychischen Erkrankungen<br />
bei Jugendlichen<br />
verstehen und behandeln<br />
· Autor: Dr. Kenneth Bock<br />
19,99 €<br />
· 304 Seiten, 1. Auflage 03/2022<br />
22,00 €<br />
32 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 33
Im Laufe des Älterwerdens ist die Abnahme der Knochendichte<br />
ein ganz normaler Vorgang, der allerdings<br />
schon etwa ab dem 30. Lebensjahr beginnt. Vor allem<br />
Frauen in und nach den Wechseljahren tragen ein<br />
höheres Risiko, vorzeitig an Osteoporose zu erkranken,<br />
da der gesunkene Östrogenspiegel den Knochenstoffwechsel<br />
negativ beeinflusst.<br />
Eine gesunde, ausgewogene und natürliche Ernährung<br />
sowie ein gesunder Lebensstil mit ausreichend körperlicher<br />
Aktivität sind entscheidende Faktoren, um das<br />
Risiko für Knochenbrüche im Alter zu minimieren.<br />
Eine gute Versorgung mit den Omega-3-Fettsäuren<br />
Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA)<br />
und Docosahexaensäure (DHA) kann dazu beitragen,<br />
Knochenabbauprozesse im älter werdenden Organismus<br />
zu verlangsamen.<br />
Omega-3-Fettsäuren hemmen den Knochenabbau<br />
und helfen die Muskelmasse zu erhalten<br />
Dies hat z. B. eine Studie der Ohio State University mit<br />
400 Frauen 2013 eindrucksvoll gezeigt. Die beteiligten<br />
Frauen waren in der Postmenopause und litten unter<br />
einer Hüftfraktur. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren<br />
in den roten Blutkörperchen lag bei den Probandinnen<br />
deutlich niedriger im Vergleich mit gesunden Frauen<br />
gleichen Alters. Es wurde sichtbar, dass durch die<br />
Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA die knochenabbauenden<br />
Zellen in ihrer Aktivität gehemmt werden<br />
können. 1<br />
Eine weitere positive Wirkung der gesunden Fettsäuren<br />
ist ihre Fähigkeit, auch in Situationen, in denen<br />
leicht Muskelmasse verloren geht, wie z. B. bei Krankheit,<br />
Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />
Knochen und Muskeln<br />
auf natürliche Weise stärken<br />
diese besser erhalten zu können. NASA-Studien aus<br />
2010 haben diesen Ansatz verfolgt. Mitverantwortlich<br />
für den Knochen- und Muskelabbau sind Transkriptionsfaktoren<br />
mit dem Namen NF-kappa-B. Transkriptionsfaktoren<br />
aktivieren Gene, die für den Abbau von<br />
Knochen und Muskelmasse verantwortlich sind. In<br />
Laborversuchen zeigte sich, dass alle Omega-3-Fettsäuren<br />
NF-kappa-B hemmen, sodass die abbauenden<br />
Prozesse blockiert werden konnten. 2<br />
Wichtige Nährstoffe für starke Knochen<br />
Abgesehen davon brauchen unsere Knochen Nähr-<br />
und Aufbaustoffe, um stark zu werden und zu bleiben,<br />
wie Calcium, Vitamin D und K, Vitamin C, Zink und<br />
Mangan. Diese lebenswichtigen Substanzen gelangen<br />
größtenteils über eine klug zusammengesetzte,<br />
natürliche Nahrung in unseren Körper. Da nur wenige<br />
Lebensmittel Vitamin D enthalten, ist die Versorgung<br />
mit diesem essentiellen Nährstoff allein über die<br />
Nahrung nicht möglich.<br />
Einfache Tipps, um Knochen und Muskeln zu<br />
kräftigen:<br />
• Optimieren Sie Ihr Omega-6- zu Omega-3-<br />
Verhältnis<br />
• Verwenden Sie reichlich einfach und mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäuren in Form von gesunden<br />
Bio-Pflanzenölen wie Leinöl, Olivenöl und<br />
Hanföl.<br />
• Konzentrieren Sie sich auf die tägliche<br />
Omega-3-Versorgung mit ALA, EPA und DHA<br />
• Achten Sie auf Ihre Eiweißversorgung und<br />
reduzieren Sie Zucker<br />
• Verwenden Sie buntes Gemüse aus biologischer<br />
Landwirtschaft<br />
• Bewegen Sie sich und trainieren Sie Ihre Muskeln<br />
Kornelia Paßiel, Dipl-Oec., Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />
1<br />
Orchard TS1, Ing SW, Lu B, Belury MA, Johnson K, Wactawski-Wende<br />
J, Jackson RD: The association of red blood cell n-3<br />
and n-6 fatty acids with bone mineral density and hip fracture<br />
risk in the women's health initiative. Journal of Bone and Mineral<br />
Research : the Official Journal of the American Society for<br />
Bone and Mineral Research, 01 Mar 2013, 28(3):505-515, DOI:<br />
10.1002/jbmr.1772<br />
2<br />
Sara R Zwart 1, Duane Pierson, Satish Mehta, Steve Gonda,<br />
Scott M Smith: Capacity of omega-3 fatty acids or eicosapentaenoic<br />
acid to counteract weightlessness-induced bone loss<br />
by inhibiting NF-kappaB activation: from cells to bed rest to<br />
astronauts<br />
J Bone Miner Res. 2010 May;25(5):1049-57. doi: 10.1359/<br />
jbmr.091041.<br />
Wissen,<br />
was<br />
stärkt.<br />
Dr. Budwig<br />
Omega-3 Zellgold<br />
unterstützt die<br />
Funktion von<br />
Herz, Hirn und<br />
Augen.*<br />
* Quelle mehrfach ungesättigter Fettsäuren.<br />
EPA und DHA tragen zu einer<br />
normalen Herzfunktion bei. DHA trägt zur<br />
Erhaltung normaler Sehkraft u. Gehirnfunktion<br />
bei. Die positive Wirkung stellt<br />
sich bei tgl. Aufnahme von 250 mg DHA<br />
und EPA ein. Die empfohlene Tagesdosis<br />
des Nahrungsergänzungsmittels von 2 EL<br />
(20 g) darf nicht überschritten werden.<br />
Achten Sie auf eine ausgewogene, ab-<br />
wechslungsreiche Ernährung u. gesunde<br />
Lebensweise. Außerhalb der Reichweite<br />
von Kindern aufbewahren.<br />
34 | Anzeige Anzeige | 35<br />
Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de
BUCHWEIZEN-OVERNIGHT-OATS<br />
mit Mango und Blaubeeren<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />
KOHLRABI mit Blattspinat-Pilzfüllung<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 55 Minuten<br />
1 Kohlrabi<br />
die Schalotten darin für 1–2 Minuten glasig dünsten,<br />
etwas Salz<br />
Knoblauch und Pilze dazugeben, kurz mitdünsten,<br />
2 Schalotten<br />
anschließend mit Brühe ablöschen. So lange köcheln,<br />
1 Zehe frischer Knoblauch<br />
bis sich die Brühe reduziert hat. Dann Hüttenkäse und<br />
1 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />
Crème fraîche hinzufügen und alles 2–3 Minuten lang<br />
3–4 Pilze<br />
einköcheln. Anschließend den Spinat dazugeben, solange<br />
100 ml Gemüsebrühe<br />
unterrühren, bis er zusammenfällt, die Herdplatte nun<br />
100 g Hüttenkäse<br />
abschalten, die Pilzfüllung abkühlen lassen. Die Korianderkörner<br />
in einer beschichteten Pfanne ohne Öl leicht<br />
1 EL Creme fraiche Legere<br />
eine Handvoll frischer Blattspinat<br />
rösten, anschließend in einem Mörser fein mahlen,<br />
1–2 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold 50plus<br />
Petersilie waschen und fein hacken. Die Pilzpfanne mit<br />
½ TL Korianderkörner, Pfeffer<br />
Pfeffer, Koriander sowie dem Omega-3 Zellgold 50plus<br />
frische Petersilie<br />
abschmecken, im Anschluss die Petersilie unterrühren.<br />
1 EL geriebener Parmesan<br />
Sobald sich der Kohlrabi problemlos mit einem Messer<br />
einstechen lässt, aus dem Wasser nehmen, etwas abkühlen<br />
lassen, mit einem großen Löffel vorsichtig aushöhlen<br />
Den Kohlrabi schälen und in einem Topf mit leicht<br />
gesalzenem Wasser ca. 20–30 Minuten gar köcheln (je und etwas abkühlen lassen. Nun das leicht abgekühlte<br />
nach Größe des Kohlrabis dauert es unterschiedlich Kohlrabi-Innere der Pilz-Spinat-Füllung beimengen<br />
lange). In der Zwischenzeit die Schalotten und den und mit einem großen Löffel den ausgehöhlten Kohlrabi<br />
Knoblauch pellen, Pilze putzen und alles fein würfeln. füllen. Zu guter Letzt Parmesan reiben und über den<br />
Olivenöl in einer beschichteten Pfanne leicht erhitzen, Kohlrabi streuen.<br />
80 g Skyr<br />
3–4 EL Milch<br />
1 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold 50plus<br />
1 kleine Banane<br />
2 EL Buchweizenflocken<br />
1 EL Quinoaflocken<br />
1 TL gepuffter Amaranth<br />
½ Mango<br />
1 EL frische oder Tiefkühl-Bio-Blaubeeren<br />
3–4 Pekannüsse<br />
1 TL braunes Mandelmus<br />
Skyr mit Milch glatt rühren, halbe Banane schälen,<br />
mit einer Gabel zerdrücken und mit Buchweizen- und<br />
Quinoa-Flocken unter die Skyr-Creme rühren. 30<br />
Min. quellen lassen oder am Abend vorbereiten und<br />
abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Anschließend<br />
das Omega-3 Zellgold 50plus unterrühren, bis kein Öl<br />
mehr sichtbar ist. Mango schälen, ein großes Stück entlang<br />
des Kerns abschneiden und in Streifen schneiden.<br />
Die restliche Banane schälen und in Scheiben schneiden.<br />
Pekannüsse grob hacken. Geschnittene Mango, Bananenscheiben<br />
und 1 EL Blaubeeren auf den Overnight<br />
Oats verteilen. Darüber die gehackten Pekannüsse und<br />
den gepufften Amaranth streuen. Zu guter Letzt das<br />
braune Mandelmus darüber geben. Köstlich!<br />
GRÜNKERNSALAT mit Rucola<br />
Zutaten für 1 Portion<br />
Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />
40 g Grünkern<br />
1 Handvoll Rucola-Salat<br />
6 mittelgroße Kirschtomaten<br />
2 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold 50plus<br />
1 TL Zitronensaft<br />
2 Prisen Salz, Pfeffer<br />
Parmesankäse nach Belieben<br />
1 EL Dr. Budwig Energiemix<br />
1 EL Nüsse und Kerne Ihrer Wahl<br />
je 1 halbe Zucchini und Paprika<br />
Grünkern abwaschen und über Nacht einweichen. Anschließend<br />
in doppelter Menge Wasser, gesalzen, kurz<br />
aufkochen, dann bei niedriger Hitze ca. 15–20 Min.<br />
quellen lassen. Abkühlen lassen. Zucchini und Paprika<br />
waschen, würfeln und die letzten 5 Minuten zum Garen<br />
mit in den Topf geben. Den Nuss-Kern-Mix in einer<br />
Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Rucola und Tomaten<br />
waschen, trocknen klein zupfen bzw. halbieren. Aus<br />
Omega-3 Zellgold, Zitronensaft, Kräutern, Salz und<br />
Pfeffer eine Marinade zubereiten. In der Hälfte der Marinade<br />
den Rucola und die Tomaten marinieren. In der<br />
anderen Hälfte die Grünkern-Gemüse-Mischung marinieren.<br />
Diese in ein Schälchen füllen, den marinierten<br />
Rucola-Tomatensalat drüber geben, mit den Kernen,<br />
Dr. Budwig Energiemix und Parmesan bestreuen.<br />
36 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 37
eformleben informiert<br />
Blick in den Markt<br />
re fo rm<br />
l e b e n<br />
Über Gesundheitstipps zu lesen ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />
Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die<br />
es leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />
R e z e p<br />
t - K o m p a s s<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
mit Vitamin-B-Komplex und<br />
Coenzym Q10<br />
Raab Coenzym Q10 mit B-Vitaminen<br />
Kapseln enthalten veganes<br />
Coenzym Q10, welches über ein<br />
Fermentationsverfahren aus Mais<br />
gewonnen wird. Zudem enthalten<br />
die Kapseln alle acht B-Vitamine.<br />
Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Vitamin<br />
B6, Biotin (B7) und Vitamin<br />
B12 tragen zu einem normalen<br />
Energiestoffwechsel bei. Riboflavin<br />
(B2), Niacin (B3), Pantothensäure<br />
(B5), Vitamin B6, Folsäure und Vitamin<br />
B12 tragen zur Verringerung<br />
von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />
100 mg Coenzym Q10 pro Tag mit<br />
allen acht B-Vitaminen.<br />
Budwig - Algenöl<br />
(orange)<br />
Viele von uns befinden sich in<br />
Lebenssituationen mit einem erhöhten<br />
Omega-3-Bedarf – sei es<br />
alters- oder stressbedingt, aufgrund<br />
von Krankheit oder in Genesungsphasen.<br />
Diesen erhöhten Bedarf<br />
nur über die Nahrung zu decken,<br />
ist nicht ganz einfach. Dr. Budwig<br />
Algenöl kann da wirkungsvoll<br />
unterstützen: Denn mit nur einem<br />
Teelöffel täglich zu oder nach einer<br />
Mahlzeit versorgen Sie sich gezielt<br />
mit 2.300 mg der Omega-3-Fettsäuren<br />
DHA und EPA aus der Mikroalge<br />
Schizochytrium sp. Die Alge ist<br />
eine rein pflanzliche Alternative zu<br />
fettreichem Seefisch, um sich ausreichend<br />
mit Omega-3-Fettsäuren<br />
zu versorgen.<br />
Neu: Salusan Ortho Sortiment<br />
Gelenk-Aktiv heißt jetzt Salusan<br />
Ortho. Mit der neuen 3-fach Kombination<br />
aus Vitamin D3, Vitamin C<br />
und Mangan versorgen das Tonikum,<br />
die Kapseln und das Pulver<br />
unsere Knochen, Knorpel, Muskeln<br />
und unser Bindegewebe mit wertvollen<br />
Nährstoffen. Ergänzt mit<br />
4-facher Hagebutten-Power unterstützt<br />
das Salusan Ortho Tonikum<br />
unsere Beweglichkeit. Ein gesunder<br />
Bewegungsapparat und die damit<br />
verbundene Mobilität ist eine der<br />
wichtigsten Voraussetzung für<br />
Lebensqualität in jedem Alter. Gesunde<br />
Knorpel, Knochen, Muskeln<br />
sowie Bindegewebe und kollagene<br />
Strukturen sind Teil dieses komplexen<br />
Systems. Eine ausreichende<br />
schonende Bewegung und eine<br />
gesunde Ernährung können hierzu<br />
einen wichtigen Beitrag leisten.<br />
3 Eier<br />
1 Schalotte<br />
50 g Kirschtomaten<br />
10 schwarze Oliven<br />
10 ml Olivenöl<br />
50 g Feta<br />
2 Zweige Thymian<br />
50 ml Sahne<br />
10 g Butter<br />
Salz und Pfeffer<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein:<br />
Mediterraner EierPFANNKUCHEN<br />
Zutaten für 2 Portionen (1 Pfannkuchen)<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
Die Schalotte pellen und fein würfeln. Kirschtomaten<br />
waschen und halbieren. Thymian fein hacken und<br />
die Oliven in Scheiben schneiden. Den Fetakäse kurz<br />
abtropfen lassen und anschließend in kleine Würfel<br />
schneiden. Nun in einer Pfanne das Olivenöl erwärmen<br />
und die Schalottenwürfel, Kirschtomaten und Oliven<br />
darin anschwitzen. Den Fetakäse und Thymian dazu geben<br />
und das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer würzen.<br />
Die Pfanne zur Seite stellen. Die Eier mit der Sahne<br />
und etwas Salz und Pfeffer mixen. In einer separaten,<br />
beschichteten Pfanne die Butter schmelzen und den<br />
Sahne-Ei-Mix dazu geben. Bei niedriger Hitze kurz<br />
stocken lassen. Nun die vorbereitete Füllung auf der<br />
397 kcal<br />
einen Hälfte des Omelette verteilen und mit erwärmen.<br />
32 g<br />
Vorsichtig in der Mitte zusammenklappen und auf<br />
7 g<br />
einen Teller geben.<br />
18 g<br />
38 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 39
2 Eier<br />
20 ml Sahne, 30%<br />
70 g Goudakäse<br />
10 g Butter<br />
Salz und Pfeffer<br />
Nährwerte gesamt:<br />
Brennwert:<br />
Fett:<br />
Kohlenhydrate:<br />
Protein:<br />
re fo rm<br />
R e z e p<br />
l e b e n<br />
t - K o m p a s s<br />
KäseOMELETTE<br />
Zutaten für 1 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />
In einem hohen Gefäß Eier zusammen mit der Sahne<br />
mixen. Dies geht am besten, in dem man kurz den Zauberstab<br />
verwendet. Anschließend mit etwas Salz und<br />
Pfeffer würzen. Den Goudakäse fein reiben. Beim Käse<br />
kann gerne auch mit dem Geschmack nach eigenem<br />
Gusto variiert werden. Bergkäse zum Beispiel gibt eine<br />
würzige, pikantere Note im Omelette. Butter in einer<br />
beschichteten Pfanne zerlassen. Eiermasse eingießen<br />
und bei geringer Hitze leicht stocken lassen. Den geriebenen<br />
Käse auf eine Hälfte geben und schmelzen<br />
lassen. Anschließend das Omelette zur Hälfte überklappen<br />
und 1 bis 2 Minuten zu Ende garen.<br />
583 kcal<br />
46 g<br />
2,4 g<br />
28,9 g<br />
Anna-Lena Leber<br />
Foodfotografin, Genussmensch, Gesundheitsund<br />
Ernährungscoach<br />
Anna-Lena Leber erkannte sehr früh, dass<br />
Gesundes auch schmecken kann. Im Restaurant<br />
ihrer Eltern lernte sie schon als Kind zwei<br />
Dinge, die ihren Lebensweg stark beeinflussen<br />
sollten: Nahrung darf hochwertig sein und<br />
das Auge isst stets mit. Nach ihrer Ausbildung<br />
zur Hotelfachfrau arbeitete sie in der Pfalz in<br />
einem Sternerestaurant. Hier entwickelte sie<br />
ihre Liebe zu gesunder, natürlicher Ernährung<br />
und zum Detail weiter. Nahrung darf für sie<br />
nicht nur sättigen. Nahrung soll gesund erhalten,<br />
Leben spenden und auch heilen. Deshalb<br />
absolvierte sie noch eine Ausbildung zum Gesundheits-<br />
& Ernährungscoach Low Carb, LCHF,<br />
Keto Lifestyle und liebt es mit ihrem Wissen<br />
urgesunde Rezepte zu kreieren. Wir freuen uns<br />
Ihnen nun regelmäßig leckere Rezepte vorzustellen,<br />
die Ihnen den Umstieg auf eine kohlenhydratärmere<br />
Ernährung „versüßen“.<br />
Buchtipp<br />
Keto-Cocktails<br />
Keto-Guide mit Drinks und Tipps für gesundheitsbewusste<br />
Genießer – Nährwerte inklusive.<br />
· Autorinnen: Julia Tulipan, Anna-Lena Leber<br />
· 104 Seiten, 1. Auflage 07/2021<br />
· Preis: 16,95<br />
Sie sind auf der Suche<br />
nach medizinisch<br />
verlässlichen<br />
Informationen im<br />
Internet?<br />
Bei MeinAllergiePortal finden Sie<br />
Beiträge zu Symptomen, Diagnose<br />
und Therapien bei:<br />
Zöliakie<br />
Histaminintoleranz<br />
Laktoseintoleranz<br />
Fruktosemalabsorption<br />
Nahrungsmittelallergien<br />
Allergien bei Kindern<br />
Reizdarm Syndrom<br />
Nussallergie<br />
Anaphylaxie<br />
Neurodermitis<br />
Kontaktallergien<br />
Pollenallergie<br />
Hausstaubmilbenallergie<br />
Allergien bei Tieren<br />
und viele andere mehr!<br />
Besuchen Sie uns:<br />
www.mein-allergie-portal.com<br />
40 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 41
KIRSCHEN<br />
Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />
Es gibt sie von hellrot bis fast schwarz, als<br />
Süß- und Sauerkirschen. Der Unterschied<br />
liegt im Säuregehalt. Wie die Bezeichnung<br />
schon vermuten lässt, enthalten Sauerkirschen<br />
(Prunus cerasus) mehr organische<br />
Säuren als Süßkirschen (Prunus avium).<br />
Die Früchte enthalten Vitamine, vor allem<br />
der B-Gruppe, sowie Vitamin C, Mineralstoffe<br />
und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium,<br />
Calcium, Eisen und Zink, organische Säuren,<br />
Anthozyane, selbstverständlich auch Fruchtzucker<br />
und viel Wasser. Die Anthozyane, bedeutende<br />
Antioxidantien, sitzen vor allem in<br />
der Kirschhaut – je dunkler die Frucht, desto<br />
mehr. Im Kirschkernöl sind auch wertvolle<br />
Fettsäuren und Vitamin E enthalten. Doch<br />
werden die Kerne entfernt und ihre Inhaltsstoffe<br />
somit nicht genutzt.<br />
Das restliche Jahr über steht Kirschsaft zur<br />
Verfügung. Beim Kauf auf Qualität achten<br />
– 100 Prozent Fruchtanteil oder sogenannten<br />
Muttersaft nehmen. Letzterer ist immer<br />
ungesüßt.<br />
Die rote Kirschfarbe wirkt entzündungshemmend<br />
und als leichtes Mittel zur Schmerzlinderung<br />
bei Arthritis und Gicht. In der<br />
Schmerzforschung wurde festgestellt, dass die<br />
Kirsch-Anthozyane Enzyme hemmen, die am<br />
Entzündungsgeschehen bei rheumatischen Erkrankungen<br />
und Gicht beteiligt sind. Folsäure<br />
und Eisen in den Kirschen dienen der Blutbildung.<br />
Ideal zum Auffüllen der körpereigenen<br />
Speicher ist Kirschsaft auch in Kombination<br />
mit anderen roten Früchten. Blutbildung ist<br />
oft ein Thema nach größeren Operationen, bei<br />
Kindern und werdenden Müttern.<br />
Die ersten Kirschen werden Ende Mai reif.<br />
Je grüner und glatter der Stiel, desto frischer<br />
sind sie geerntet. Süßkirschen verderben<br />
schnell, Sauerkirschen halten etwas länger.<br />
Beide Sorten eignen sich gut zum Einfrieren<br />
und Einkochen.<br />
Sportler können vor allem von Sauerkirschsaft<br />
profitieren. Er ist ein Schutz vor Muskelkater<br />
– macht ihn zumindest unwahrscheinlicher.<br />
Zurückgeführt wird dies auf die enthaltenen<br />
Polyphenole, von denen in Schattenmorellen<br />
besonders viel stecken.<br />
Durch das Verarbeiten gehen aber wertvolle<br />
Inhaltsstoffe verloren. Werden die Früchte mit<br />
viel Zucker kombiniert, schmälert auch das<br />
den Gesundheitswert. Unsere Rezepte sind daher<br />
auf wenig Süßungsmittel ausgelegt. In der<br />
Saison sollten Sie Kirschen aber auf jeden Fall<br />
auch pur genießen – nur waschen und essen.<br />
Guten Appetit beim Kirschgenuss!<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Kirschen werden üblicherweise über einen Zeitraum von etwa sieben Wochen,<br />
von Ende Mai (früheste Sorten) bis Ende Juli (späte Sorten) geerntet.<br />
Kirschen gelten als Jungbrunnen. Neben den<br />
oben schon aufgezählten Inhaltsstoffen enthalten<br />
sie viel Kieselsäure. Sie dient dem Aufbau<br />
und Erhalt von Bindegewebe, Haut, Haare und<br />
Zähnen. Deshalb werden Kirschen als Anti-<br />
Aging-Mittel gerühmt und Kirschkuren empfohlen.<br />
Dazu isst man während der Saison von<br />
Ende Mai bis Ende Juli mindestens vier Wochen<br />
lang täglich circa 200 Gramm frische Kirschen.<br />
42 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 43
Kirsch-KALTSCHALE<br />
Kirsch-CRUMBLE<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 25 Minuten + Abkühlung<br />
Zutaten für 8 Portionen<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
Kirsch-BROTAUFSTRICH<br />
Zutaten für 4 Geleegläser<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten + Abkühlung<br />
1,2 kg Süßkirschen<br />
2 EL Kokosraspel<br />
1 Msp. Zimtpulver<br />
1 Msp. gemahlene Nelken<br />
2 TL Agar-Agar<br />
3 EL Wasser<br />
Gläser und Deckel separat auf einen Backrost stellen<br />
bzw. legen und im Backofen bei 120 Grad Celsius<br />
(Ober- und Unterhitze) zehn Minuten sterilisieren.<br />
Kirschen waschen, entsteinen, im Mixer pürieren.<br />
Kokosraspel, Zimt und Nelken einrühren. Agar-Agar<br />
zuerst in drei Esslöffel Wasser anrühren, damit es sich<br />
richtig auflöst, dann ebenfalls zugeben. Kirschenmus<br />
zum Kochen bringen. Zwei Minuten kochen lassen.<br />
Heiß in Gläser füllen, verschließen und umgedreht<br />
auskühlen lassen.<br />
500 g Sauerkirschen<br />
350 ml Wasser<br />
etwas Zitronenschale<br />
2 EL Speisestärke<br />
3 EL Zucker<br />
1 Vanillezucker<br />
Sauerkirschen waschen und entsteinen. Mit der<br />
Zitronenschale in 300 ml Wasser geben, erhitzen,<br />
acht bis zehn Minuten kochen lassen. Speisestärke<br />
mit 50 ml Wasser anrühren, dann in die Suppe<br />
einrühren. Kurz aufkochen lassen. Zitronenschale<br />
herausnehmen. Zucker und Vanillezucker einrühren,<br />
bis sie sich aufgelöst haben. Die Suppe<br />
abkühlen lassen.<br />
Tipp: Schmeckt noch besser mit Grießklößchen.<br />
400 g Kirschen<br />
1 EL Fett für die Auflaufform<br />
200 g Haferflocken<br />
100 g Buchweizenflocken<br />
20 g gemahlene Mandeln<br />
3 EL Honig (dünnflüssig)<br />
1 TL Zimtpulver<br />
4 EL Kokosöl<br />
1 EL Zitronensaft<br />
etwas abgeriebene Zitronenschale<br />
1 EL Speisestärke<br />
Kirschen waschen, entsteinen, halbieren.<br />
Auflaufform ausfetten. Backofen auf<br />
180 ˚C vorheizen. Haferflocken, Buchweizenflocken<br />
und gemahlene Mandeln<br />
vermischen. Kokosöl (wenn fest vorher<br />
leicht erwärmen, so dass es flüssig wird)<br />
und Honig in die trockenen Zutaten<br />
mengen und alles gut durcharbeiten.<br />
Kirschen mit Zitronensaft, -schale und<br />
Speisestärke mischen. Kirschmischung<br />
in die Auflaufform füllen. Darauf die<br />
Haferstreusel verteilen. Den Kirsch-<br />
Crumble circa 40 bis 45 Minuten bei<br />
180 ˚C backen.<br />
<strong>44</strong> | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 45
Kirsch-CHUTNEY<br />
Zutaten für 4 Geleegläser<br />
Zeitaufwand ca. 40 Minuten + Abkühlung<br />
1 kg Süßkirschen<br />
1 rote Zwiebel<br />
etwas Ingwerwurzel<br />
etwas Fett zum Anschwitzen<br />
einige TL Rohrzucker<br />
einige TL Essig (Feigenessig)<br />
etwas Salz<br />
etwas Pfeffer<br />
1 Msp. Zimtpulver<br />
Gläser und Deckel separat auf einen Backrost stellen<br />
bzw. legen und im Backofen bei 120 Grad Celsius<br />
(Ober- und Unterhitze) zehn Minuten sterilisieren.<br />
Kirschen waschen, entsteinen, halbieren. Zwiebel schälen,<br />
hacken. Ingwerwurzel sehr sorgfältig waschen und<br />
schadhafte Stellen entfernen oder ebenfalls schälen,<br />
raspeln. Beides zusammen einige Minuten in etwas<br />
Fett anschwitzen. Vorbereitete Kirschen, Zucker, Essig,<br />
Gewürze hinzugeben und bei mittlerer Hitze einkochen.<br />
Kirschen geben zunächst Flüssigkeit ab, die dann einkocht.<br />
Abschmecken und heiß in Gläser füllen.<br />
Auskühlen lassen, dann kühl und dunkel lagern.<br />
Tipp: Das Chutney schmeckt zu Kartoffelpuffern,<br />
Crêpes, Waffeln oder Braten.<br />
Glutenfreier Kirsch-KÄSEKUCHEN<br />
Zutaten für 12 Stücke<br />
Zeitaufwand ca. 150 Minuten<br />
500 g Süßkirschen<br />
ca. 10 g Margarine oder Butter<br />
750 g Magerquark<br />
125 ml Vollmilch<br />
2 Bio-Eier<br />
2 Päckchen Vanillepuddingpulver<br />
(mit Maisgrieß)<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
75 g Zucker<br />
Saft einer Zitrone<br />
Kirschen waschen, entsteinen und in einem Sieb<br />
abtropfen lassen. Springform mit circa zehn<br />
Gramm Margarine oder Butter ausfetten. Backofen<br />
auf 150 Grad Celsius (Ober- und Unterhitze)<br />
vorheizen. Eier trennen, Eiweiß steif schlagen.<br />
Quark mit Milch, den Eigelben, Puddingpulver,<br />
Vanillezucker, Zucker und Zitronensaft gut verrühren.<br />
Zum Schluss den Eischnee unterheben.<br />
Masse in die vorbereitete Springform füllen und<br />
die Kirschen darauf verteilen. Ca. zwei Stunden<br />
backen.<br />
Kirschkuchen mit ZUCCHINI<br />
Zutaten für 12 Stücke<br />
Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />
250 g Sauerkirschen<br />
ca. 10 g Margarine oder Butter<br />
150 g Zucchini (feste)<br />
250 g Mehl (Type 1050)<br />
2 EL Kakaopulver<br />
1 TL Zimt<br />
1 Pck. Backpulver<br />
180 ml Agavendicksaft<br />
80 ml Raps- oder Sonnenblumenöl<br />
250 ml Soja- oder Haferdrink<br />
1 Prise Salz<br />
Kirschen waschen, entsteinen und in einem Sieb<br />
abtropfen lassen. Flache Form mit circa zehn Gramm<br />
Margarine oder Butter ausfetten. Backofen auf 180<br />
Grad Celsius (Ober- und Unterhitze) vorheizen.<br />
Zucchini reiben und mit den übrigen Zutaten – bis<br />
auf die Kirschen – vermengen. Teig in die vorbereitete<br />
Form füllen und die Kirschen darauf verteilen.<br />
Ca. 30 Minuten backen.<br />
Kirschkernkissen<br />
Kirschkerne haben sehr gute Wärmespeichereigenschaften,<br />
so dass Kirschkernkissen<br />
Wärmflaschen in ihrer Wirkung übertreffen.<br />
Es gibt sie fertig zu kaufen. Es ist auch möglich,<br />
Kirschkerne zu säubern, zu trocknen<br />
und dann in eine Hülle aus Baumwolle oder<br />
Leinen zu füllen.<br />
Zum Erwärmen kommt das Kirschkernkissen<br />
für 10 bis 20 Minuten in den Backofen.<br />
Diesen auf 150 Grad Celsius vorheizen und<br />
Wasser dazustellen.<br />
Das warme Kirschkernkissen auf die<br />
schmerzende Stelle legen. Gute Besserung!<br />
46 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 47
eformleben informiert<br />
<strong>reformleben</strong> informiert<br />
Gesundheits-News<br />
Erhöht Vitamin-D-Mangel<br />
das Alzheimerrisiko?<br />
Kürzlich wurde in der Fachzeitschrift<br />
„Biomolecules“ über einen<br />
kausalen Zusammenhang zwischen<br />
Vitamin-D-Mangel und Alzheimer<br />
berichtet.<br />
Eines der wichtigsten pathologischen<br />
Merkmale dieser Erkrankung<br />
sind Plaques, die aus kleinen<br />
Eiweißen (Peptiden) bestehen. Sie<br />
sollen durch Prozesse entstehen,<br />
die an oder in der Zellmembran<br />
stattfinden. In einer Studie konnten<br />
Forschende nun zeigen, dass<br />
Vitamin D die Fettzusammensetzung<br />
der Membran beeinflusst.<br />
Bisher gab es bereits epidemiologische<br />
Studien, die einen Zusammenhang<br />
zwischen niedrigen<br />
Vitamin-D-Spiegeln und der<br />
Alzheimer-Erkrankung zeigen.<br />
Herausforderungen<br />
besser verkraften<br />
Gelassener und vitaler durchs<br />
Leben gehen, das wäre schön. Doch<br />
oft ist es schwer, positiv gestimmt<br />
zu bleiben – sei es aus persönlichen<br />
Gründen oder wegen weltumspannender<br />
Probleme. Manchmal<br />
ist es gut, sich nicht alles gefallen<br />
zu lassen, manchmal muss man<br />
sich arrangieren. Vor allem aber<br />
ist es besser, cool zu parieren<br />
statt durchzudrehen. In einigen<br />
Pflanzen hat die Naturheilkunde<br />
Stoffe entdeckt, die helfen können,<br />
stressresistenter zu agieren. Sie<br />
werden Adaptogene genannt und<br />
beeinflussen das Gleichgewicht<br />
zwischen Hypothalamus und<br />
Hypophyse im Gehirn und zwischen<br />
Gehirn und Nebennierenrinde<br />
in Richtung Anpassung oder<br />
angemessene Reaktion. Der Körper<br />
reagiert nicht mehr so schnell<br />
über, sondern kann aufmerksamer<br />
und leistungsfähiger sein.<br />
Von diesen war hier in <strong>reformleben</strong><br />
schon häufiger die Rede:<br />
• Rosenwurz oder Rhodiola: Die<br />
nordische Pflanze macht leistungsfähiger<br />
und resistenter<br />
gegen Stress. Die Wirkung wurde<br />
in einer medizinischen Studie belegt.<br />
Seither ist die Heilpflanze als<br />
adaptogen von der European Medicines<br />
Agency (EMA) anerkannt.<br />
• Ginseng: In der traditionellen<br />
Medizin Ostasiens gilt die Wurzel<br />
als gut fürs Gehirn. Ginseng regt<br />
den Kreislauf an, hilft gegen Müdigkeit<br />
und Erschöpfung. Auch<br />
der Echte Ginseng wurde von der<br />
EMA anerkannt.<br />
• Kurkuma: Das bekannte Gewürz<br />
hat eine entzündungshemmende<br />
Wirkung und soll auch Stimmungstiefs<br />
lindern.<br />
Weitere Adaptogene sind beispielsweise<br />
chinesische Heilpilze und<br />
Goji-Beeren, die ayurvedischen<br />
Traditionspflanzen Ashwagandha<br />
und Tulsi, aus Amerika Maca, Moringa<br />
und Mate und das heimische<br />
Johanniskraut. Adaptogene können<br />
Lebensmittel oder Getränk sein,<br />
sind vor allem als Nahrungsergänzungsmittel<br />
erhältlich.<br />
Einfache Mittel<br />
gegen Heuschnupfen<br />
Heuschnupfen ist eine Überreaktion<br />
des Immunsystems auf<br />
eigentlich harmlose Pollen von<br />
Gräsern und Bäumen. Die Folge<br />
sind entzündliche Reaktionen in<br />
den Schleimhäuten. Die direkten<br />
Beschwerden reichen von Niesen,<br />
einer verstopften oder laufenden<br />
Nase, juckenden und tränenden<br />
Augen, über Husten und Halskratzen<br />
bis hin zu indirekten Folgen<br />
wie Schlafstörungen, Müdigkeit<br />
usw. HNO-Ärzte können mit Hilfe<br />
von Allergietests die Auslöser<br />
herausfinden und eine Behandlung<br />
einleiten. Sofort und parallel dazu<br />
lindern diese selbstdurchführbaren<br />
Maßnahmen die Beschwerden:<br />
• Nasenspülung: Lauwarmes Wasser<br />
mit einer Prise Salz vermischen<br />
und die Nase damit spülen.<br />
Nasenduschen, mit denen das<br />
leichter funktioniert gibt es für<br />
wenige Euro im Handel. Alternativ<br />
kann auch das traditionelle<br />
Dampfbad gemacht werden –<br />
Schüssel mit gut warmem Wasser<br />
füllen, Handtuch über den Kopf<br />
legen und inhalieren.<br />
• Abends duschen und Haare waschen:<br />
So nimmt man möglichst<br />
wenig Pollen mit ins Bett und<br />
schläft besser.<br />
• Zum richtigen Zeitpunkt lüften:<br />
In Städten ist die Pollenbelastung<br />
morgens früh am geringsten, auf<br />
dem Land abends nach 19 Uhr.<br />
Ideal sind Zeiten während es<br />
regnet oder gleich danach.<br />
• Pollenfluggitter: Die feinen Netze<br />
lassen zwar etwas weniger Licht<br />
ins Zimmer, dafür sperren sie die<br />
meisten Pollen aus.<br />
• Wäsche drinnen trocknen: Pollen<br />
haften leicht an Kleidungsstücken.<br />
Trocknen Sie die Wäsche<br />
in einem geschlossenen Raum<br />
oder im Trockner, so vorhanden.<br />
Außerdem: Getragene Kleidung<br />
nicht im Schlafzimmer wechseln<br />
und schon gar nicht mit Straßenkleidung<br />
aufs Bett legen.<br />
• Staubsauger mit Pollenfilter verwenden:<br />
Auch in Polstermöbeln<br />
und Teppichen sitzen immer<br />
Pollen. Gut ist daher, wenn oft<br />
gesaugt wird, und zwar so, dass<br />
das Gerät die Pollen einsaugt<br />
und nicht verteilt. Dafür wird<br />
ein Staubsauger mit Pollenfilter<br />
benötigt. Den regelmäßigen<br />
Filterwechsel sollte möglichst<br />
jemand machen, der nicht unter<br />
Heuschnupfen leidet. Außerdem:<br />
Staubwischen mit feuchtem Tuch.<br />
Auch das bindet Pollen statt sie<br />
aufzuwirbeln.<br />
• Nicht rauchen: Rauchen ist nie<br />
gut, aber bei Heuschnupfen umso<br />
belastender – auch Passivrauchen.<br />
• Auf Kreuzallergien achten: Wer<br />
Heuschnupfen hat, entwickelt<br />
auch oft allergische Reaktionen<br />
beim Verzehr von bestimmten<br />
Kern- und Steinobstsorten. Mehr<br />
Infos gibt es bei: Mein Allergie<br />
Portal und beim Deutschen Allergie-<br />
und Asthmabund. Übrigens<br />
am 21. Juni ist „Deutscher Lebensmittel-Allergietag“,<br />
ausgerichtet<br />
vom Deutschen Allergieund<br />
Asthmabund.<br />
Operation beim Grauen Star<br />
gegen Demenz?<br />
Wie die Akademie für menschliche<br />
Medizin (AMM) berichtet, haben<br />
Forscher herausgefunden, dass<br />
die Aufrechterhaltung einer guten<br />
Sehschärfe während des Alterns<br />
eine wichtige Strategie zur Ver-<br />
48 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 49
eformleben informiert<br />
IMPRESSUM<br />
3. <strong>Ausgabe</strong> 2022 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>44</strong> unabhängiges Magazin<br />
für längere Gesundheit & Anti-Aging<br />
Herausgeber<br />
ringerung des kognitiven Abbaus<br />
sein kann. Menschen nehmen bis<br />
zu 80 Prozent aller Eindrücke über<br />
ihre Augen auf. Damit sind diese<br />
beim Menschen mit Abstand die<br />
wichtigsten Sinnesorgane.<br />
gestützten Therapien mehr und<br />
mehr zum Einsatz.<br />
Auf die Sauce kommt es an<br />
Erst das Dressing macht aus Grünzeug<br />
Salat. Öl muss ran, ein wenig<br />
Essig und Gewürze. Im Reformhaus<br />
gibt es eine große Auswahl kaltgepresster,<br />
nicht raffinierter Öle.<br />
zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Sillich<br />
Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />
Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />
und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Infor-<br />
Probieren Sie zum Beispiel mal<br />
Leinöl am Salat oder Walnussöl,<br />
beide enthalten Omega-3-Fettsäuren.<br />
Schmutzige Schreibtische<br />
mation und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar.<br />
Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb<br />
haften weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen<br />
aller Art, die mit dem Inhalt dieser <strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang<br />
gebracht werden.<br />
Esel<br />
Haustier des Jahres 2022<br />
Wie wäre es mal mit einer Eselwanderung?<br />
Adressen finden Sie<br />
im Internet – in Ihrer Nähe oder<br />
auch für den Urlaub beispielsweise<br />
in Frankreich. Sie gelten als<br />
dumm, störrisch und faul. Doch<br />
das sind Vorurteile. Esel sind kluge<br />
und gutmütige Tiere, die gefahrvolle<br />
Situationen ruhiger angehen<br />
als Pferde. Deshalb wägen sie länger<br />
ab, sind beharrlicher, wenn sie<br />
sich für etwas entschieden haben.<br />
Die Herdentiere lieben den Kontakt<br />
mit anderen Lebewesen und<br />
kommen deshalb auch in tier-<br />
Sojadrink selbst machen<br />
Weniger Verpackungsmüll? Selbst<br />
machen hilft dabei. Probieren Sie<br />
dieses Rezept: 250 g Sojabohnen<br />
zwölf Stunden in Wasser einweichen.<br />
Danach in ein Sieb abgießen<br />
und nochmals gut mit Wasser<br />
abspülen. Zusammen mit 750 ml<br />
frischem Wasser pürieren und<br />
durch ein Küchentuch passieren.<br />
Die Flüssigkeit unter gelegentlichem<br />
Rühren circa 20 Minuten<br />
köcheln. Abkühlen lassen, fertig.<br />
Der Drink ist drei bis fünf Tage im<br />
Kühlschrank haltbar. Die Konsistenz<br />
kann durch Variation beim<br />
Wasseranteil verändert werden,<br />
der Geschmack durch Zugabe<br />
von Salz oder Süßungsmittel –<br />
Vanillezucker, Dattelsirup, Agavendicksaft<br />
etc.<br />
Kleine Flaschen ermöglichen es,<br />
mehrere parallel zu verwenden,<br />
ohne dass die Öle ranzig werden,<br />
bevor sie in der Salatschüssel<br />
landen.<br />
Guter Essig wird ohne Schwefel<br />
und andere Zusätze hergestellt.<br />
Apfelessig bringt Fruchtgeschmack<br />
mit. Fehlen noch Meersalz, Pfeffer<br />
in Bio-Qualität und Kräuter. Die<br />
gibt es jetzt wunderbar frisch aus<br />
dem Garten oder vom Markt.<br />
Auf so manchem Schreibtisch ist<br />
die unsichtbare Population zahlreicher<br />
als auf einer einigermaßen<br />
sauberen Toilette. Schon vor etlichen<br />
Jahren fanden dies Mikrobiologen<br />
der Universität Arizona<br />
heraus. Am meisten „verseucht“<br />
waren Telefonhörer, Computertastaturen,<br />
und -mäuse. Neben langen<br />
Arbeitszeiten nannten sie das Essen<br />
am Schreibtisch als Gründe.<br />
In Zeiten des Homeoffice sollte<br />
man sich unbedingt daran erinnern.<br />
Denn nun kommen nicht mal<br />
mehr die in Büros üblicherweise<br />
engagierten Reinigungskräfte<br />
vorbei.<br />
Sigrid Oldendorf<br />
Gestaltung & Realisierung<br />
SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />
T +49 (0) 661 296968-0 · www.ideenagentur.de<br />
Druck<br />
Prinovis GmbH & Co. KG<br />
T +49 (0) 911 8003-0 · www.prinovis.com<br />
Fotos & Illustrationen<br />
www.gettyimages.de<br />
Erscheinungsweise<br />
Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />
alle zwei Monate in Printform.<br />
Hinweis für Österreich<br />
Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />
Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />
arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />
Anzeigen<br />
Bernhard Sillich<br />
T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />
M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />
Bezugsquellen<br />
<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />
Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />
vorbehalten.<br />
50 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 51
MUSKELN<br />
behalten und trainieren, statt sie zu verlieren<br />
Während das Wachstum der Muskulatur in<br />
Kindheit und Jugend ganz normal ist, müssen<br />
wir als Erwachsene etwa ab dem 30. Lebensjahr<br />
aktiv etwas dafür tun, damit unsere<br />
Muskulatur nicht abnimmt oder sogar noch<br />
zunimmt. Krafttraining hat sich in vielen<br />
wissenschaftlichen Studien als sehr effektiv<br />
gegen den Verlust von Muskelmasse erwiesen.<br />
Krafttraining bedeutet übrigens nicht<br />
automatisch Training im Fitnessstudio an<br />
Geräten: Auch Übungen mit dem eigenen<br />
Körpergewicht wie Liegestütz, Crunches und<br />
Kniebeugen gehören dazu. Die können Sie<br />
überall ausführen. Wer seine Muskeln lebenslang<br />
regelmäßig genutzt hat, muss sich dafür<br />
gar nicht so sehr anstrengen.<br />
Falls Sie bisher eher ein körperlich passives<br />
Leben geführt haben, ist das kein Grund zu<br />
verzweifeln: Sie werden schon nach wenigen<br />
Trainingswochen deutlich merken, dass Ihre<br />
Muskeln wachsen und sich Ihr Körper insgesamt<br />
verändert. Tatsächlich erreichen Sie<br />
binnen eines Jahres selbst bei untrainierten<br />
Muskeln eine Verdoppelung der Kraft, wie<br />
Studien zeigten.<br />
Aber was passiert eigentlich beim Muskelwachstum?<br />
Wenn Sie Ihre Muskulatur so<br />
belasten, dass sie an ihre Leistungsgrenze<br />
kommt, ist das für Ihren Organismus ein<br />
besonderer Reiz: Er baut mehr Eiweißstoffe<br />
in die Muskeln, sodass sie tatsächlich größer<br />
werden und dadurch mehr leisten können.<br />
Das klappt nur mit starken Reizen und bedeutet<br />
fürs Training anstrengende Übungen<br />
mit wenigen Wiederholungen. Wenn Sie also<br />
denken: „Hilfe, ich kann nicht mehr“, müssen<br />
Sie trotzdem noch einige Sekunden durchhalten,<br />
bis Sie ein brennendes Gefühl in den<br />
Muskeln spüren. Aus dem Alltag kennen wir<br />
das von eher außergewöhnlichen Situationen<br />
wie Umzügen, wo wir x-mal die Treppen hoch<br />
und runter laufen oder noch zehn weitere<br />
Kartons schleppen, obwohl wir eigentlich<br />
schon nicht mehr können. Wenn wir unsere<br />
Muskeln gezielt trainieren, provozieren wir<br />
dieses Gefühl bewusst.<br />
Abwechslungsreich trainieren<br />
Ein ausgewogenes Muskeltraining zielt nicht<br />
nur auf das Muskelwachstum ab, sondern<br />
auch auf die Koordination, Kraftausdauer<br />
und Kraftqualität. All diese Aspekte zusammen<br />
ermöglichen uns, vital und selbstständig<br />
alt zu werden:<br />
• Mit Koordination ist das gute Zusammenspiel<br />
der unterschiedlichen Muskeln gemeint.<br />
Nur wenn das klappt, funktionieren<br />
scheinbar einfache Abläufe wie Greifen oder<br />
Springen lebenslang problemlos. Trainiert<br />
wird das mit haltenden, stabilisierenden<br />
Übungen.<br />
• Kraftausdauer bedeutet, eine anstrengende<br />
Tätigkeit nicht nur einmalig oder kurz<br />
durchführen zu können, sondern mehrmals<br />
und über einen längeren Zeitraum, beispielsweise<br />
nicht nur eine, sondern viele<br />
Treppen zu steigen. Dazu muss die Muskulatur<br />
gut durchblutet sein und der Stoffwechsel<br />
in den Muskelzellen muss einwandfrei<br />
funktionieren. Kraftausdauer können Sie<br />
nicht durch Joggen oder anderen Ausdauersport<br />
erreichen, sondern durch Übungen<br />
mit vielen Wiederholungen – viel bedeutet<br />
mindestens 20!<br />
• Normalerweise nutzen wir nur etwa 60 Prozent<br />
der Muskelfasern. Beim Training der<br />
Kraftqualität geht es darum, mehr Fasern<br />
eines Muskels anzusprechen und die Kommunikation<br />
zwischen Muskeln und Nerven<br />
zu verbessern. Im Alltag klappen dadurch<br />
unerwartet notwendige, schnelle Reaktionen<br />
besser, wenn etwa ein Glas umzukippen<br />
droht. Jetzt sind vor allem die großen weißen<br />
Muskelfasern dran, die durch die anderen<br />
drei Trainingsformen kaum beansprucht<br />
werden: Sie brauchen dafür nur sechs bis<br />
zehn sauber ausgeführte Wiederholungen<br />
von Übungen, die Ihnen schwerfallen.<br />
Zu diesen vier Trainingsaspekten kommt<br />
noch die Beweglichkeit, die Sie durch Dehnübungen<br />
erhalten oder verbessern. Darauf<br />
sollten Sie keinesfalls verzichten, denn eine<br />
gute Beweglichkeit ist im Alltag wichtig.<br />
Wenn wir darüber im Alter nicht mehr verfügen,<br />
fällt es schwer, sich zu den Enkeln zu<br />
bücken und mit ihnen zu spielen oder auch<br />
nur etwas aufzuheben.<br />
Pausen sind Pflicht!<br />
Viel hilft viel, gilt nicht für den Sport,<br />
sondern führt oft direkt in die körperliche<br />
Überlastung. Die Muskeln brauchen Zeit, um<br />
sich an die höhere Belastung anzupassen. Nur<br />
in den Trainingspausen kann der Organismus<br />
nämlich die benötigten zusätzlichen<br />
Eiweiße einbauen und dadurch leistungsfähiger<br />
werden. Wenn Sie zu viel trainieren,<br />
fehlt dem Körper die Zeit, „geschädigtes“<br />
Gewebe zu reparieren, sodass Muskeln ihre<br />
Fitness verlieren können. In den Pausen Ihres<br />
Krafttrainings können Sie aber problemlos<br />
Ihre Ausdauer stärken. Oder Sie trainieren an<br />
einem Tag nur den Oberkörper, am nächsten<br />
den Rumpf und dann wieder den Oberkörper.<br />
So bekommt immer ein Teil der Muskulatur<br />
die notwendige Pause.<br />
Grundsätzlich gilt: Lieber mehrere kleine<br />
Einheiten im Lauf der Woche, als nur ab und<br />
zu eine große. Dreimal pro Woche 20 Minuten<br />
Krafttraining, also etwa alle zwei Tage,<br />
und zwei- bis dreimal wöchentlich 45 bis 60<br />
Minuten Ausdauertraining sind ideal.<br />
Beliebte Sportarten im Blick<br />
Selbstverständlich trainieren Sie Ihre Muskeln<br />
nicht nur mit Kraftübungen, sondern<br />
auch mit Alltagsaktivitäten und mit anderen<br />
Sportarten. Doch wie oft sollten Sie andere<br />
Sportarten betreiben, damit Sie wirklich<br />
fit bleiben? Je nach Sportart nutzen wir die<br />
Einen passenden<br />
Buchtipp zum<br />
Thema finden Sie<br />
auf S. 56<br />
52 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />
| 53
Mehr Lebensqualität<br />
in Sport, Beruf und Freizeit!<br />
Die Powerinsole – ein Powerchip eingebettet in<br />
ein Aktivgel-Kissen – kann dir mehr Energie und<br />
Wohlbefinden im Alltag sowie im Berufsleben und<br />
Sport bringen.<br />
• Zellregeneration und Wundheilung kann um<br />
bis zu 39,9% verbessert werden**<br />
• Oxidativer Stress, welcher unter anderem für<br />
Gelenksentzündungen* verantwortlich ist, kann<br />
um bis zu 24% gehemmt werden**<br />
• Im Rahmen einer subjektiven Anwenderstudie<br />
berichteten die Probanden über weniger Kopfund<br />
Rückenschmerzen, weniger Erschöpfungszustände,<br />
weniger Durchblutungsprobleme,<br />
mehr Energie und Ausdauer und vieles mehr.<br />
Nie war es leichter, mehr Wohlbefinden und<br />
bessere Performance zu erlangen – in nahezu<br />
jeder Situation!<br />
* Studie Medizinische Universität Graz, Institut für Medizinische<br />
und Chemische Labordiagnostik<br />
** Publizierte und placebokontrollierte Zellstudie Dartsch Scientific<br />
Weitere Infos zu den Studien unter www.biosa.de/powerinsole<br />
Erleben Sie selber die Veränderungen,<br />
die Powerinsole in Ihr Leben bringen kann!<br />
unterschiedlichen Muskeln nicht gleichmäßig<br />
stark. Deswegen ist der Schlagarm beim Tennis<br />
kräftiger als der andere Arm. In solchen Fällen<br />
ist es sinnvoll, die Ungleichgewichte durch das<br />
Training der vernachlässigten Muskelgruppen<br />
wieder in Balance zu bringen. Außerdem: Eignet<br />
sich Ihre Sportart auch fürs Alter? All diese<br />
Fragen beantwortet die Übersicht. Zum Alter<br />
noch einige konkrete Hinweise:<br />
a. Bis 30 Jahre: Leistungsaufbau und -fähigkeit<br />
der Muskeln sollten im Vordergrund<br />
stehen. Die Teilnahme an Wettkämpfen<br />
motiviert für das regelmäßige Training.<br />
Bei Sportarten mit einseitigen Belastungen<br />
sollten Sie auf die Kräftigung beider<br />
Körperseiten achten, etwa beim Tennis,<br />
Badminton, Squash, Fuß- oder Handball.<br />
b. Bis 40 Jahre: In diesem Alter fordern<br />
Beruf und Familie meist viel Zeit und die<br />
Bewegung fällt hinten runter. Tragen Sie<br />
Trainingszeiten in Ihren Kalender ein,<br />
gehen Sie zu festen Kursen, Gruppen oder<br />
verabreden Sie sich, damit Sport eine feste<br />
Größe in Ihrem Leben bleibt.<br />
c. Bis 50 Jahre: Jetzt fällt auf, dass der Stoffwechsel<br />
langsamer wird: Fettpölsterchen<br />
werden sichtbar, die Bequemlichkeit siegt<br />
öfter und die Kondition wird schlechter.<br />
Wenn Sie das bemerken, geben Sie sich damit<br />
nicht zufrieden und werden Sie aktiver.<br />
d. Bis 65 Jahre: Bei Frauen und Männern<br />
stellen sich die Hormone um. Weniger<br />
Östrogen bewirkt bei Frauen, dass sie<br />
seine knochenschützende Wirkung verlieren,<br />
deswegen sind Belastungen mit dem<br />
eigenen Körpergewicht wichtig, die den<br />
Knochenstoffwechsel anregen: Also lieber<br />
e. Ab 65 Jahre: Gerade in diesem Alter sollten<br />
Sie Ihren Bewegungsapparat durch ein<br />
ausgewogenes Training aus Ausdauer- und<br />
Kraftsport unbedingt fordern! Jetzt hat<br />
eine Unterforderung nachhaltige Folgen,<br />
weil der Körper Muskeln und Knochen<br />
schneller abbaut als in jungen Jahren und<br />
das beeinflusst die Lebensqualität erheblich.<br />
Die Ausrede keine Zeit gilt in diesem<br />
Alter schließlich nicht mehr! Sie können<br />
auch jetzt noch anfangen mit Sport, sollten<br />
es aber behutsam tun. Viele Fitnessstudios,<br />
Muskelaufbau<br />
Oberkörper<br />
Muskelaufbau<br />
Unterkörper<br />
Bildungseinrichtungen und Sportvereine<br />
bieten Kurse für Ältere an. Ein ärztlicher<br />
Check-up vorweg gibt Ihnen Sicherheit.<br />
Die Tabelle gibt einen Überblick zu beliebten<br />
Sportarten, welche die Muskulatur gezielt<br />
aufbauen oder sie allgemein wirkungsvoll<br />
kräftigen. Viele der hier aufgeführten Sportarten<br />
sind auch für die Altersgruppe ab 65<br />
Jahren zu empfehlen. Wichtig ist es in jedem<br />
Alter, die Trainingshäufigkeit und -intensität<br />
ganz allmählich zu steigern. Ulrike Schöber<br />
Muskelerhalt<br />
Oberkörper<br />
Muskelerhalt<br />
Unterkörper<br />
Altersgruppe<br />
Trainingseinheiten<br />
pro Woche<br />
Aerobic – X – X a b c d 2–4<br />
Aquajogging – – X X a b c d e 3–5<br />
Aquapower (X) X (X) X a b c d 1–3<br />
Badminton (X)e X (X)e X a b c d 2–4<br />
Basketball - X - X a b c d 2–4<br />
Fußball - X - X a b c d 2–4<br />
Gerätetraining X X X X a b c d e 1–3<br />
Gymnastik X X X X a b c d e 2–4<br />
Hockey (X) X (X)e X a b c d 2–4<br />
Jazzdance – X – X a b c d 2–4<br />
Jogging – X – X a b c d e 2–7<br />
Klettern X X X X a b c d e 1–3<br />
Mountainbike – X – X a b c d e 1–3<br />
Radfahren – X – X a b c d e 3–5<br />
Rückentraining X – X – a b c d e 2-4<br />
Schwimmen X X X X a b c d e 3–5<br />
Skilanglauf X X X X a b c d e 3–5<br />
Spinning – X – X a b c d 2–4<br />
Squash (X) X (X)e X a b c d 1–3<br />
Step-Aerobic – X – X a b c d e 1–3<br />
Tanzen – – – X a b c d e 3–7<br />
Tennis (X) X (X)e X a b c d 2–4<br />
Volleyball (X) X X X a b c d 2–4<br />
Walking – X – X a b c d e 4–7<br />
Wandern – – – X a b c d e 3–7<br />
wandern und laufen statt schwimmen. *Angaben für Einsteiger. X = ja; (X) = bedingt; (X)e = einseitiger Effekt; – = kein Effekt, Altersgruppe: a= bis 30 J.; b= bis 40 J.; c= bis 50 J.; d= bis 64 J.; e= ab 65 J.<br />
Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />
Telefon 0 93 91/90 86 90 . 97837 Erlenbach<br />
www.Biosa-Vitalkonzepte.de<br />
| 55
BUCH<br />
Empfehlungen<br />
Fundamental Fitness<br />
Gesundheit beginnt im Darm<br />
Weniger ist mehr<br />
Mit natürlichen Bewegungen zu<br />
mehr Kraft, Flexibilität und Stabilität.<br />
So bleiben Sie leistungsfähig,<br />
fit und gesund bis ins hohe Alter.<br />
· Autor: Prof. Dr. Ingo Froböse<br />
· 176 Seiten<br />
Buchtipp<br />
zum Artikel<br />
auf S. 52<br />
Wie unsere Ernährung unser<br />
Immunsystem beeinflusst –<br />
Für mehr Energie, Balance und<br />
ein längeres Leben<br />
· Autor: Emeran Mayer<br />
· 320 Seiten<br />
· 1. Auflage 03/2022<br />
Leicht verständlicher Leitfaden, mit<br />
dessen Hilfe jeder das intermittierende<br />
Fasten ganz selbstverständlich in<br />
sein Leben integrieren und von den<br />
vielen Vorteilen profitieren kann.<br />
· Autoren: Dr. Jason Fung,<br />
Eve Mayer, Megan Ramos<br />
· 272 Seiten, Auflage 11/2020<br />
19,99 €<br />
22,00 €<br />
19,99 €<br />
www.gesundheitsliteratur.de<br />
Lieferung versandkostenfrei