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reformleben - Ausgabe Nr. 44

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<strong>44</strong><br />

MAI | JUNI 2022<br />

AUSGABE<br />

ALTERN MIT<br />

GRAZIE<br />

Dr. Klaus Mohr über das Altern – S. 12<br />

MUSKELAUFBAU<br />

Ulrike Schöber zum<br />

effektiven Training – S. 52<br />

WARUM WIR FETT<br />

SPEICHERN<br />

von Dr. Susanne Schwarzer – S. 22<br />

„Artgerechte“<br />

Ernährung für<br />

den Menschen:<br />

Jedes Lebewesen hat seine ganz<br />

eigenen Bedürfnisse. Doch welche<br />

Ernährung entspricht der Natur<br />

des Menschen? Die Biologin Julia<br />

Tulipan über die Ernährung unserer<br />

Vorfahren. – S. 4


Inhalt<br />

Jetzt<br />

auch als Abo:<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />

Lieferung frei<br />

Haus!<br />

gesund<br />

GLÜCKLICH<br />

www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

ob roh oder gekocht, Low Carb oder Low Fat, mit<br />

tierischen Produkten oder vegan: Bei kaum einem<br />

Thema gibt es so gegensätzliche Meinungen und<br />

Forschungsergebnisse wie bei der Ernährung.<br />

Weil das alles ganz schön verwirrend ist, beschäftigt<br />

sich unser aktueller Leitartikel mit nur einer Frage:<br />

Welche Ernährung ist für den Menschen „artgerecht“,<br />

entspricht also unserer Natur? Die Biologin Julia<br />

Tulipan gibt einen Einblick in die Ernährung unserer<br />

Vorfahren und zeigt auf, welche Grundregeln wir<br />

heute beachten sollten.<br />

Dr. Klaus Mohr beschäftigt sich für uns erneut mit<br />

dem Thema Altern und der Rolle der mentalen Einstellung<br />

dazu – etwa der Gelassenheit, Güte und<br />

Dankbarkeit – sowie einer „jungerhaltenden“ Ernährung.<br />

Weil auch unsere Muskulatur altert und mit<br />

den Jahren abnimmt, gibt Fitness-Autorin Ulrike<br />

Schöber Tipps für Muskelaufbau und effektives<br />

Training.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Gesundheit<br />

Von Eichhörnchen & Mammuts S. 4<br />

Altern mit Grazie S. 12<br />

Warum wir Fett speichern S. 22<br />

Fasten – warum es so gut<br />

für den Darm ist S. 28<br />

Wenn der Darm nicht will S. 31<br />

Blick in den Markt S. 38<br />

Gesundheits-News S. 48<br />

Ernährung & Rezepte<br />

Von Eichhörnchen & Mammuts S. 4<br />

Warum wir Fett speichern S. 22<br />

Fasten – warum es so gut<br />

für den Darm ist S. 28<br />

Wenn der Darm nicht will S. 31<br />

Blick in den Markt S. 38<br />

Kirschen – Lebensmittel mit<br />

Gesundheitsplus S. 42<br />

Gesundheits-News S. 48<br />

Rezepte:<br />

Eier im Brötchen S. 11<br />

Kohlrabi mit Blattspinat-Pilzfüllung S. 36<br />

Buchweizen-Overnight-Oats<br />

mit Mango und Blaubeeren S. 37<br />

Grünkernsalat mit Rucola S. 37<br />

Mediterraner Eierpfannkuchen S. 39<br />

Käseomelette S. 40<br />

Kirsch-Brotaufstrich S. <strong>44</strong><br />

Kirsch-Kaltschale S. <strong>44</strong><br />

Kirsch-Crumble S. 45<br />

Kirsch-Chutney S. 46<br />

Glutenfreier Kirsch-Käsekuchen S. 46<br />

Kirschkuchen mit Zucchini S. 47<br />

Fitness & Sport<br />

Muskeln behalten und trainieren,<br />

statt sie zu verlieren S. 52<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. 33/56<br />

Impressum S. 51<br />

| 3


Von Eichhörnchen<br />

& Mammuts<br />

oder was wir vom Steinzeitmenschen<br />

über Ernährung lernen können<br />

Es gibt wohl wenige Themen, die mehr polarisieren<br />

als das Thema Ernährung. In der Regenbogenpresse<br />

lesen wir von Wunderdiäten und<br />

„Super-Foods“, die uns jünger, schöner und<br />

schlanker machen sollen. Doch ist in einer<br />

Woche ein Lebensmittel noch Heilsbringer, ist<br />

es in der nächsten schon ein Sargnagel.<br />

Mythos Ei<br />

Ein schönes Beispiel ist das Ei. Seit Jahrzenten<br />

auf Grund seines Gehalts an Cholesterin<br />

gefürchtet, galt der mahnende Hinweis des<br />

Hausarztes, bloß nicht mehr als zwei bis drei<br />

Eier pro Woche zu verzehren. Ein Mythos,<br />

der sich, obwohl seit vielen Jahren widerlegt,<br />

hartnäckig hält. 1<br />

Ernährungswissenschaft steckt in den<br />

„Kinderschuhen“<br />

Ernährung ist also ein Thema, das die Gemüter<br />

erhitzt. Es gibt kaum eine andere<br />

naturwissenschaftliche Disziplin mit derart<br />

gegensätzlichen Ansichten. Das verwirrt und<br />

verunsichert – verständlicherweise. Aber<br />

wie kann es sein, dass sich die Ernährungsexperten<br />

derart uneins sind? Es wurden doch<br />

wissenschaftliche Studien durchgeführt,<br />

welche die Aussagen untermauern. Hier liegt<br />

der sprichwörtliche Hund begraben.<br />

Aussagekräftige wissenschaftliche Ernährungsstudien<br />

sind sehr teuer. Ihre wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Bedeutung<br />

wurde sowohl von der Politik als auch von<br />

Unternehmen lange Zeit unterschätzt. Daher<br />

wurden nur wenige hochwertige Studien<br />

finanziert, wodurch die Ernährungswissenschaften<br />

noch heute in den „Kinderschuhen“<br />

stecken.<br />

Korrelation begründet keine Kausalität. Ernährungswissenschaftlern<br />

bleibt bisher kaum<br />

etwas anderes übrig als ihre Hypothesen auf<br />

wenig aussagekräftige, aber günstig durchzuführende<br />

Beobachtungsstudien (Epidemiologie)<br />

zu stützen.<br />

Was ist der große Nachteil dieser Art von Studien?<br />

Die Ergebnisse solcher Studien geben<br />

zwar wichtige Hinweise, lassen selbst aber<br />

keine Aussagen über Ursache und Wirkung<br />

zu. Im Fachjargon heißt das „Korrelation<br />

begründet keine Kausalität“. Kompliziert?<br />

Hier ein Beispiel: Im Sommer wird mehr<br />

Eis gegessen als im Winter. Im Sommer ertrinken<br />

auch mehr Menschen als im Winter.<br />

Ertrinken nun mehr Menschen, weil mehr<br />

Eis gegessen wird? Natürlich nicht. Dies ist<br />

ein klassisches Beispiel für eine Korrelation,<br />

ohne dass tatsächlich ein kausaler – ursächlicher<br />

– Zusammenhang vorliegt. Jetzt<br />

schmunzeln Sie vielleicht, aber auf eben<br />

solche Korrelationen stützen sich die meisten<br />

heute gültigen Ernährungsempfehlungen und<br />

-richtlinien. Kein Wunder, dass sich gerade<br />

in Sachen Ernährung so unterschiedliche<br />

Ansichten halten können. Rückschlüsse auf<br />

Basis dieser Datenlage sind schlicht gesagt<br />

Spekulation und haben die Ernährungswissenschaften<br />

zum Spielball von Interessengruppen<br />

gemacht. Gibt es andere wissenschaftliche<br />

Quellen, aus denen sich Hinweise<br />

ableiten lassen?<br />

Von der Natur lernen –<br />

was bedeutet „artgerechte“ Ernährung<br />

Verhalten, Kieferform, Verdauungstrakt,<br />

Körpergröße, Fellfarbe, Schnabelform, all das<br />

ist durch natürliche Selektion entstanden.<br />

Jedes Tier, und so natürlich auch der Mensch,<br />

ist das Produkt evolutionärer Anpassung an<br />

seinen Lebensraum.<br />

Was bedeutet das in Hinblick auf die Frage gesunder<br />

Ernährung? Was haben Menschen die<br />

letzten 200.000 Jahre gegessen, oder besser,<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 5


was war wohl eher nicht Teil unseres Speise-<br />

kein Übergewicht. Im Gegensatz zur land-<br />

letzten 70 Jahre eingetrichtert bekommen.<br />

plans? Was hat uns zu dem gemacht, was wir<br />

läufigen Meinung, dass Jäger und Sammler<br />

Doch immer mehr Forscher hinterfragen die-<br />

heute sind?<br />

nur 30 oder 40 Jahre alt werden, sehen wir<br />

ses eingängige, aber unzulängliche Konzept.<br />

auch, dass die Mitglieder jener Gruppen ein<br />

Unzählige Beispiele aus der Natur machen<br />

Was haben unsere frühen Vorfahren<br />

vergleichbares Alter von 70 Jahren und älter<br />

deutlich, dass die Reaktion des Körpers auf<br />

gegessen?<br />

erreichen. 4<br />

bestimmte Nahrungsmittel von weitaus größerer<br />

Bedeutung ist als deren Kaloriengehalt.<br />

Ein Blick auf die Menschwerdungsgeschichte<br />

lässt uns schnell zwei Dinge feststellen:<br />

Naturbelassene pflanzliche und tierische<br />

Nahrung waren für die menschliche Evolution<br />

von zentraler Bedeutung. 2 Getreide – in<br />

nennenswerten Mengen – spielt erst seit<br />

knapp 10.000 Jahren eine Rolle. 10.000 Jahre<br />

Es scheint also so, als das traditionell lebende<br />

Jäger und Sammler etwas richtig machen.<br />

Erfreuen sie sich doch meist blendender<br />

Gesundheit. Ein Umstand, der auch schon<br />

frühen Missionaren und Anthropologen nicht<br />

verborgen geblieben ist. Bekannte Persönlichkeiten<br />

wie etwa Dr. Weston A. Price äußerten<br />

Fett aus überschüssigen<br />

Kohlenhydraten<br />

Der Vergleich mit Beispielen aus der Viehwirtschaft<br />

macht nachdenklich. Seit Jahrhunderten<br />

wissen wir: Sollen Nutztiere fett<br />

DE-ÖKO-003<br />

EU-/nicht-EU-Landwirtschaft<br />

meine basische<br />

ERNÄHRUNG<br />

klingt nach einer langen Zeit, doch in evolu-<br />

sich verwundert über die auffallende Abwe-<br />

werden, dann braucht es Kohlenhydrate. Am<br />

tionsbiologischen Dimensionen ist das gerade<br />

einmal ein Wimpernschlag. Leider gibt es<br />

senheit chronischer Krankheiten unter den<br />

indigenen Völkern. 5<br />

besten in Form von Getreide, Mais, Kartoffeln<br />

und Brot. Zum Beispiel werden Gänse mit<br />

Bio-Lebensmittel für deine basische<br />

Ernährung: schnell, vielfältig und lecker<br />

keine Zeitmaschine, um in die Vergangenheit<br />

zu reisen. Alternativ beobachten wir<br />

heute noch traditionell lebende Jäger- und<br />

Es zeigt sich, je weiter wir uns von unserer<br />

ursprünglichen Lebensweise und insbeson-<br />

Maisbrei zwangsgemästet, um die Leber verfetten<br />

zu lassen (Gänsestopfleber). Je höher<br />

der Fruktose-Gehalt, umso schneller verfettet<br />

Eine basische bzw. basenüberschüssige Ernährung<br />

versorgt den Organismus mit allen wichtigen Stoffen,<br />

die für das Säure-Basen-Gleichgewicht benötigt werden.<br />

Sammler-Gesellschaften und finden, dass<br />

jene Jäger und Sammler, die wie unsere steinzeitlichen<br />

Vorfahren leben, scheinbar immun<br />

sind gegen alle Krankheiten, die sich in der<br />

westlich geprägten Welt immer schneller<br />

verbreiten. 3 Kein Krebs, kein Diabetes,<br />

dere Ernährung entfernen, umso kränker<br />

werden wir.<br />

Daher stehen hochverarbeitete Nahrungsmittel,<br />

zugesetzte Zucker, andere künstliche<br />

Zusätze, fehlende Saisonalität, häufige Mahl-<br />

die Leber – das gleiche passiert übrigens auch<br />

beim Menschen.<br />

Überleben<br />

durch Fetteinlagerung<br />

Die Bio-Lebensmittel von Alvito inspirieren dich, abwechslungsreiche<br />

und leckere Gerichte in deine Küche<br />

zu bringen. Du kannst sie im Rahmen einer Kur einsetzen,<br />

aber auch ganz einfach in deinen Alltag integrieren.<br />

Vor allem schmecken sie nicht nur den großen, sondern<br />

auch vielen kleinen Genießern!<br />

zeiten und Nahrungsmittel aus dem Labor bis<br />

Wieso haben gerade Kohlenhydrate diesen<br />

auf weiteres unter Verdacht.<br />

seltsamen Effekt auf unseren Körper? Ein<br />

Blick in unsere Entwicklungsgeschichte gibt<br />

Die Entfremdung von der Natur wird uns<br />

Antwort. Es ist das Signal sich auf den Winter<br />

scheinbar zum Verhängnis. Doch die gute<br />

vorzubereiten. Spätsommer und Herbst<br />

Nachricht ist, es gibt Wege zurück. Wir können<br />

sind jene Jahreszeiten, in denen das natür-<br />

den „Reset-Knopf“ drücken und unseren Stoff-<br />

liche Angebot an zucker- und stärkehaltigen<br />

wechsel wieder “Zurück auf Normal“ setzen.<br />

Lebensmitteln am größten ist. Von Tieren, die<br />

Winterschlaf halten, wie etwa Eichhörnchen<br />

Wann Kohlenhydrate dick machen<br />

oder Bären, weiß man, dass diese sogar eine<br />

und Fett nicht böse ist<br />

temporäre Fettleber entwickeln, die dann<br />

im Laufe der Winterruhe abgebaut wird. Das<br />

Gute Beratung und faire<br />

Preise bei Ihrem Fachhändler<br />

Wer zu dick ist, nimmt mehr Kalorien zu sich,<br />

Signal dazu kommt von den Kohlenhydraten.<br />

als er oder sie verbrennt. Die vermeintliche<br />

Bemerkenswert ist, dass diese Tiere selbst<br />

Lösung ist ganz einfach – weniger essen und<br />

dann Fett einlagern, wenn sie nicht mit aus-<br />

mehr bewegen. Gebetsmühlenartig haben wir<br />

reichend Kalorien, aber mit Kohlenhydraten<br />

dieses Dogma der Ernährungsmedizin die<br />

versorgt werden. 6<br />

Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />

Telefon 0 93 91/90 86 90 . 97837 Erlenbach<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 7<br />

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Die NEUE Exklusivmarke mit Vitalstoffen aus<br />

der Natur für mehr Wohlbefinden – finden Sie<br />

für Ihre Bedürfnisse die passenden.<br />

• Krill-Öl enthält ausreichend Omega-3-<br />

Fettsäuren (EPA und DHA), welche zu einer<br />

normalen Herzfunktion beitragen<br />

• Die Knochenformel enthält ausreichend<br />

Vitamin D und Vitamin K, welche den Erhalt<br />

normaler, gesunder Knochen unterstützen<br />

Lebe natürlich, bleib vital!<br />

Des Rätsels Lösung ist das u. a. Hormon Insulin<br />

(s. „Warum wir Fett speichern“, S. 22). Dieses<br />

Hormon, welches von der Bauchspeicheldrüse<br />

erzeugt wird, reguliert nicht nur den Blutzucker,<br />

nein, ist es erhöht sorgt es dafür, dass die aufgenommene<br />

Energie überwiegend in Form von<br />

Körperfett eingelagert wird. Daher wird Insulin<br />

auch als „Masthormon“ bezeichnet. Insulin fördert<br />

nicht nur Fetteinlagerung, es hemmt auch<br />

gleichzeitig die Fettverbrennung. Dieser Effekt<br />

des Insulins bleibt oft für mehrere Stunden nach<br />

einer kohlenhydratreichen Mahlzeit erhalten.<br />

Wer also alle 3 Stunden einen kleinen „Snack“<br />

zu sich nimmt, der kommt eigentlich nie dazu<br />

Körperfett zu mobilisieren.<br />

Fett dagegen hat zu Unrecht einen schlechten<br />

Ruf. Es ist lebensnotwendig und erfüllt viele<br />

wichtige Aufgaben im Körper. So besteht zum<br />

Beispiel unser Gehirn zu 70 % aus Fett. Fett war<br />

immer ein wichtiger Bestandteil unserer Entwicklungsgeschichte.<br />

Zum Problem wird Fett,<br />

wenn es zusammen mit vielen Kohlenhydraten<br />

gegessen wird. Werden die Kohlenhydrate wieder<br />

auf ein normales Niveau gesenkt, kann auch der<br />

Anteil an sättigendem Fett erhöht werden.<br />

Stoffwechselneustart<br />

durch „artgerechte“ Ernährung<br />

Vielleicht kennen Sie das, schon wieder hungrig,<br />

obwohl Sie gerade erst vor zwei Stunden gegessen<br />

haben, bleierne Müdigkeit nach dem Mittagessen.<br />

Oder gehören Sie eher zu der Fraktion, die richtig<br />

zittrig und launisch wird, wenn es mit dem Essen<br />

mal wieder etwas länger dauert? Haben Sie sich<br />

schon einmal gefragt, warum es den meisten<br />

von uns so schwerfällt, einfach mal weniger<br />

häufig zu essen, oder gar eine Mahlzeit ausfallen<br />

zu lassen? Wir tragen alle mehr als genügend<br />

Energiereserven in Form von Körperfett mit uns<br />

herum, an dem sich der Körper doch auch mal<br />

bedienen könnte. Die Antwort ist, wir haben<br />

unsere Flexibilität verloren. Genauer gesagt,<br />

hat unser Körper die Flexibilität verloren<br />

auf Fettreserven zuzugreifen und diese bei<br />

Bedarf zu mobilisieren. Es ist also jede Menge<br />

Energie da, wir kommen nur nicht dran.<br />

„Zurück auf Normal“<br />

Ich habe Ihnen Eingangs versprochen, dass<br />

es möglich ist den „Reset-Knopf“ zu drücken<br />

und den Stoffwechsel wieder „Zurück auf<br />

Normal“ zu setzten. Nämlich, in dem wir uns<br />

wieder einer „artgerechteren“ Ernährungsweise<br />

annähern.<br />

Wie genau sieht denn eine „artgerechte“ Ernährung<br />

für den Menschen aus? Das ist keine<br />

einfach zu beantwortende Frage und sie lässt<br />

sich nicht an einzelnen Lebensmitteln fest<br />

machen, variieren diese doch stark, je nachdem<br />

in welchem Teil der Erde man zu Hause<br />

ist. Es gibt aber allgemeine Grundregeln, die<br />

wir aus dem was wir über unsere Vorfahren<br />

wissen, und dem was wir über heute lebende<br />

Jäger- und Sammler-Gesellschaften wissen,<br />

aufstellen können:<br />

1. Keine zugesetzten Zucker und stark<br />

verarbeiteten Kohlenhydrate,<br />

2. wenig Getreide und Getreideprodukte,<br />

3. keine industriell verarbeiteten<br />

Pflanzenfette,<br />

4. nur weitgehend unverarbeitete tierische<br />

Produkte, nachhaltiger Herkunft,<br />

5. Bevorzugung regionaler, saisonaler<br />

Lebensmittel,<br />

6. keine Angst vor gesunden Fetten,<br />

7. zuckerarmes Obst und faserreiches<br />

Gemüse.<br />

Nicht alle Kohlenhydrate sind gleich –<br />

auf die Zubereitung kommt es an<br />

Dass reiner Zucker, in welcher Form auch<br />

immer, keinen gesundheitlichen Wert hat,<br />

muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Ob<br />

Kristallzucker, Agavensirup, Traubensaftkonzentrat<br />

oder Kokosblütenzucker, es spielt keine<br />

Rolle. Dies sind alles einfache Zuckerquellen,<br />

die den Blutzucker und das Insulin steil in<br />

die Höhe schießen lassen. Aber auch Gebäck,<br />

Nudeln und Kartoffeln werden zu einzelnen<br />

Zuckereinheiten abgebaut und gelangen so ins<br />

Blut. Es dauert einen Augenblick länger, aber<br />

auch sie landen über kurz oder lang als Zucker<br />

im Blut. Generell lässt sich festhalten, dass der<br />

Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels seine<br />

Wirkung auf den Körper beeinflusst.<br />

Zum Beispiel lässt Obst im Ganzen gegessen,<br />

den Blutzucker weniger stark ansteigen als<br />

die gleiche Menge Obst als Smoothie. Kartoffelpüree<br />

ist schneller als Bratkartoffeln, oder<br />

gekochte Karotten als rohe Karotten. Auch<br />

hat sich seit den 1950er Jahren die Mahltechnik<br />

verändert. Heutige Mehle erreichen<br />

einen wesentlich feineren Mahlgrad als das<br />

noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war.<br />

Vertrieb: Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />

Telefon 0 93 91/90 86 90 . 97837 Erlenbach<br />

8 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

www.biosa-vitalkonzepte.de<br />

| 9


Die Feinheit des Mehls wirkt sich auf den Ver-<br />

Entdecken Sie in diesem Keto-Ratgeber<br />

dauungsprozess aus und führt zu einer stark<br />

nebenstehendes und viele weitere<br />

beschleunigten Anflutung des Zuckers im Blut.<br />

Zubereitungstechniken können Lebensmittel<br />

re fo rm<br />

l e b e n<br />

Rezepte wie z. B. das Rezept der Keto-<br />

Brötchen.<br />

aber auch verträglicher machen. Zu diesen<br />

Techniken gehören traditionelle Methoden<br />

wie zum Beispiel die Fermentation oder das<br />

Sprossen. Pflanzen haben eine Vielzahl von<br />

Verteidigungsmechanismen entwickelt, um<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

sich vor Fressfeinden zu schützen. Vor allem<br />

Pflanzensamen wie Getreide und Hülsen-<br />

Julia Tulipan ist Biologin (Mag.) und Master<br />

früchte sind besonders gut mit Schutzsubstan-<br />

of Science in klinischer Ernährungsmedizin.<br />

zen ausgerüstet. Da dieses Schutzsubstanzen<br />

Sie ist Speakerin, Dozentin und Bestseller<br />

für uns Menschen meist einen nachteiligen<br />

Autorin („Keto Kompass”) und schreibt für<br />

Effekt haben, werden sie auch als Anti-Nähr-<br />

verschiedene Magazine sowie für ihren eige-<br />

stoffe bezeichnet. Diese Anti-Nährstoffe<br />

nen Blog JuliaTulipan.com vor allem zu den<br />

Themen ketogene und artgerechte Ernährung<br />

können unseren Darm schädigen, die Verdauung<br />

von Eiweißen hemmen oder auch die<br />

EIER im Brötchen<br />

und Bewegung.<br />

Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen<br />

negativ beeinflussen. Aus diesem Grund haben<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Buchtipp<br />

traditionell lebende Gesellschaften immer<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

aufwendige Zubereitungsmethoden für genau<br />

diese Pflanzen entwickelt. So werden Hülsen-<br />

2 EL Kokosöl<br />

30-Tage Keto-Stoffwecheselkur<br />

früchte oft tagelang eingeweicht und mehr-<br />

4 Keto-Brötchen<br />

Die Keto-Expertin Maria Emmerich<br />

mals ausgewaschen. Getreide wird mit Hilfe<br />

4 große Eier<br />

erläutert, wie man mit Hilfe einer<br />

von Sauerteigkulturen fermentiert oder durch<br />

½ TL feines Meersalz<br />

ausgewogenen ketogenen Ernährung<br />

kurzes Einweichen zum Sprossen gebracht.<br />

2 Scheiben Frühstücksspeck, gebraten und<br />

den Stoffwechsel neu einstellen,<br />

Julia Tulipan<br />

zerkrümelt (für Vegetarier weglassen)<br />

Gesundheit wiedererlangen, Gewicht<br />

Buchtipp<br />

Keto – Alles, was Sie wissen müssen<br />

Es gibt kaum eine Ernährungsform, die von<br />

so vielen Mythen und Missverständnissen<br />

umgeben ist wie die Keto-Ernährung. Die 120<br />

wichtigsten Fragen zu Umsetzung, Mythen<br />

und Missverständnissen.<br />

· Autoren: Julia Tulipan, Anja Hess<br />

· 176 Seiten, Taschenbuch<br />

· 1. Auflage 04/2022<br />

· Preis: 24,95 €<br />

1<br />

Astrup, Arne, et al. "Saturated fats and health: a reassessment<br />

and proposal for food-based recommendations:<br />

JACC state-of-the-art review." Journal of the American<br />

College of Cardiology 76.7 (2020): 8<strong>44</strong>-857.<br />

2<br />

Zink, K., Lieberman, D. Impact of meat and Lower Palaeolithic<br />

food processing techniques on chewing in humans.<br />

Nature 531, 500–503 (2016). https://doi.org/10.1038/<br />

nature16990<br />

3<br />

Cordain, L., et al. "Original Communications-The paradoxical<br />

nature of hunter-gatherer diets: Meat-based, yet<br />

non-atherogenic." European journal of clinical nutrition<br />

56.1 (2002): S42<br />

4<br />

Gurven, Michael, and Hillard Kaplan. "Longevity among<br />

hunter gatherers: a cross-cultural examination." Population<br />

and Development review 33.2 (2007): 321-365.<br />

5<br />

Weston A. Price. Nutrition and Physical Degeneration.<br />

A Comparison of Primitive and Modern Diets and Their<br />

Effects. Paul B. Hoeber Inc., 1939<br />

6<br />

Martin, Sandra L. "Mammalian hibernation: a naturally<br />

reversible model for insulin resistance in man?." Diabetes<br />

and Vascular Disease Research 5.2 (2008): 76-81.<br />

2 EL Frühlingszwiebeln, in Scheiben<br />

60 ml einfache Basilikum-Hollandaise (optional)<br />

Das Öl bei mittlerer bis geringer Hitze in einer Pfanne<br />

erwärmen. In der Mitte jedes Keto-Brötchens einen<br />

ca. 4 cm großen Kreis ausschneiden. Die Brötchen<br />

sowie die ausgeschnittenen Teile in die warme Pfanne<br />

legen. In jedes Brötchenloch jeweils ein Ei aufschlagen<br />

und mit Salz, Speckstückchen und Frühlingszwiebel<br />

bestreuen. Einen Deckel auf die Pfanne geben und die<br />

Eier etwa 5 Minuten garen, bis sie gestockt sind. Die<br />

Brötchen aus der Pfanne nehmen und servieren. Um<br />

den Keto-Grad dieses Rezepts zu steigern, jede Portion<br />

mit 2 EL Basilikum-Hollandaise servieren<br />

verlieren und ein höheres Energielevel<br />

erreichen kann. Sie stellt sättigende<br />

und leckere Vollwert-Rezepte vor, die<br />

Heißhungerattacken in Schach halten.<br />

Der Einstieg in die ketogene Ernährung<br />

ist der Start in ein gesundes, ausgeglichenes<br />

Leben.<br />

· Autorin: Maria Emmerich<br />

· 432 Seiten, 1. Auflage 02/2018<br />

· Preis: 29,99 €<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 11


Erhältlich im<br />

ALTERN<br />

mit Grazie<br />

In unserer Gesellschaft wird oft unterstellt,<br />

Altern sei zwangsläufig mit Krankheit, mit<br />

Verfall verbunden. Das muss nicht so sein.<br />

Viele Krankheiten treten zwar häufiger<br />

bei älteren Menschen auf als bei jüngeren:<br />

Arthrose/Arthritis, Herz-Kreislauferkrankungen,<br />

Krebserkrankungen, degenerative<br />

Nervenerkrankungen/Neuropathien, Demenz.<br />

Manchmal wird die wachsende Zahl<br />

der Zivilisationserkrankungen auf die längere<br />

Lebenserwartung zurückgeführt. Die<br />

ist allerdings nicht der Hauptfaktor. Andere<br />

Faktoren sind weitaus schwerwiegender.<br />

Und wären zu beheben.<br />

Von Demenz vor allem werden überproportional<br />

mehr Menschen betroffen. In früheren<br />

Jahrhunderten war die Erkrankung kaum<br />

bekannt und wohl auch nicht so häufig.<br />

Genauer wurde das Syndrom im Jahr 1907<br />

erstmals beschrieben, von dem Nervenarzt<br />

Alois Alzheimer. Ein paar Jahre vorher hatte<br />

er als Assistenzarzt der „Anstalt für Irre und<br />

Epileptische“ in Frankfurt am Main Frau Auguste<br />

Deter aufgenommen und behandelt – in<br />

ihrem 51. Lebensjahr. Sie litt an Wesensveränderungen,<br />

war vergesslich und misstrauisch<br />

geworden, beschuldigte Mitmenschen<br />

mit obskuren Vorwürfen. „Ich habe mich<br />

selbst verloren“, berichtete sie dem jungen<br />

Arzt. Fünf Jahre danach verstarb Frau Deter.<br />

Sie war in der Anstalt (in der Heinrich Hoffmann,<br />

engagiert für patientenorientierte Psychiatrie,<br />

bekannt als Autor von Struwwelpeter,<br />

gewirkt hatte) so gut wie möglich gepflegt<br />

worden. Bei der Obduktion nach ihrem Tod<br />

fand Alois Alzheimer merkwürdige Amyloid-<br />

Ablagerungen in Zellen und Bindegewebe des<br />

Gehirns sowie Zerstörung von Nervenzellen.<br />

Davon berichtete er „Über eine eigenartige<br />

Erkrankung der Hirnrinde“ auf der „Versammlung<br />

südwestdeutscher Irrenärzte“ (so<br />

die offizielle Bezeichnung) 1907 in Tübingen.<br />

Gut versorgt<br />

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FÜR EIN LEBEN IN BALANCE<br />

Im Jahr 1912 wurde Alois Alzheimer zum<br />

Professor und Direktor der Psychiatrischen<br />

und Nervenklinik der Universität Breslau<br />

berufen. In seinem 51. Lebensjahr starb Alois<br />

Alzheimer an einer akuten Herzerkrankung.<br />

Die Krankheit, die mit Vergessen, Verwirrtheit,<br />

Wesensveränderung einhergeht, bei der<br />

sich spezifische Veränderung von Gehirnzellen<br />

und Bindegewebe finden, die vorher kaum<br />

bekannt bzw. nicht genau beschrieben war,<br />

wurde nach ihm benannt.<br />

Derzeit sind in Deutschland ungefähr 1,5<br />

Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt,<br />

weltweit mehr als 35 Millionen. In<br />

wenigen Jahren könnten schon doppelt so<br />

viele Menschen davon betroffen sein, und<br />

pflegebedürftig. Die Krankheit scheint erheblich<br />

häufiger zu werden. Ursächliche Therapie<br />

konnte bisher nicht gefunden werden.<br />

Überraschend wenig beachtet wurden dazu<br />

die Ergebnisse einer Studie des Epidemiologen<br />

und Professors für Neurologie David<br />

A. Snowdon mit 678 Nonnen: „What the<br />

Nun-Study teaches us about leading longer<br />

healthier and meaningful lives“, publiziert<br />

2001. Die Probandinnen, einige davon nahe<br />

100-jährig, verfügten durchweg über gute<br />

kognitive Leistungsfähigkeit, obgleich bei<br />

einigen davon im MRT-Scan des Gehirns<br />

erhebliche Veränderungen dokumentiert waren.<br />

Anscheinend war da die Einstellung mit<br />

dankbar sein und gelassen ausschlaggebender<br />

als morphologische Veränderungen des<br />

Gehirns, wie sie üblicherweise bei Patienten<br />

mit Morbus Alzheimer gefunden werden.<br />

Von Demenz konnte bei den untersuchten<br />

Nonnen nicht die Rede sein. Wie weit die<br />

Lebensweise und die einfache Ernährung<br />

zu den erfreulichen Befunden beigetragen<br />

hat, kann nicht gesagt werden. Hauptfaktor<br />

jedoch dürfte die mentale Einstellung sein.<br />

Die Befunde wurden selbstverständlich<br />

kritisch überprüft.<br />

Ein wenig relativieren die Ergebnisse der<br />

Nun-Study „Aging with Grace“ die gewöhnliche<br />

Vorstellung vom Alter als Phase der<br />

Funktionsverluste, der Schwäche, der Krankheitsanfälligkeit,<br />

der Demenz. All das kann<br />

eintreten, gewiss, aber nicht unbedingt.<br />

Zweifellos aber wird eine Gesellschaft, die<br />

auf Jugendlichkeit fixiert, davon fasziniert<br />

ist, sich ängstigen vor dem Altsein. Vielmehr<br />

jedoch sollte im Alter neue Gelassenheit<br />

entstehen. Vielen Menschen fällt das sehr<br />

schwer. Einen Weg dahin weist die Regel von<br />

Baltimore (Max Ehrmann):<br />

Geh Deinen Weg gelassen<br />

im Lärm in der Hektik dieser Zeit<br />

und behalte im Sinn<br />

den Frieden, der in der Stille wohnt ...<br />

Spricht das,<br />

was Du als Wahrheit erkannt hast,<br />

gelassen und klar aus<br />

und höre anderen Menschen zu,<br />

auch den Langweiligen und Unwissenden,<br />

denn auch sie haben etwas zu sagen ...<br />

Meide aufdringliche und<br />

aggressive Menschen ...<br />

Sei Du selbst,<br />

und, was ganz wichtig ist,<br />

täusche keine Zuneigung vor ...<br />

Nimm den Rat,<br />

den dir die Lebensjahre geben,<br />

freundlich an<br />

und gibt die Dinge der Jugend<br />

mit Grazie auf.<br />

Wer dazu bereit ist, findet Befreiung und Erleichterung.<br />

Stress schwindet. Mit Grazie, das<br />

bedeutet: Dankbarkeit, Anmut, Würde, Gnade,<br />

Güte. Mit Eigenschaften, die in unserer Gesellschaft<br />

gewöhnlich nicht mit dem Altern<br />

assoziiert werden. In den Ergebnissen und<br />

im Titel „Aging With Grace“ der Nun-Study<br />

kommen diese Eigenschaften zum Ausdruck.<br />

Den kognitiven Funktionen scheinen sie zuträglich<br />

zu sein.<br />

Wer mit den Augen eines anderen sehen,<br />

mit den Ohren eines anderen hören und mit<br />

dem Herzen eines anderen fühlen kann, der<br />

zeichnet sich durch Gemeinschaftsgefühl<br />

aus. Wer sich für die Gemeinschaft engagiert,<br />

der erlebt die Heilung vieler Wunden oft von<br />

selbst, hatte der Psychotherapeut Alfred<br />

Adler erfahren.<br />

In seinem Buch „Ein zweites Leben“ beschreibt<br />

François Jullien, geboren 1951,<br />

emeritierter Professor für chinesische Philosophie<br />

an der Universität Paris, das Herausgehen<br />

aus der Wiederholung, ein und unangestrengtes,<br />

ganzheitliches Durchdringen, das<br />

er als Lucidität bezeichnet, inspiriert wohl<br />

von der Lehre des Tao. Man/frau löst sich<br />

dabei von den Prioritäten des „ersten Lebens“.<br />

„Man verzichtet dabei auf jedes theatralische<br />

Ablösen von der Welt, untersteht jedoch nicht<br />

länger ihrer Rigidität und ihrem Zugriff“. Das<br />

Buch ist inspirierend.<br />

Glücklich zu sein, bedeutet zu spüren, dass<br />

man auf dem richtigen Weg ist. Jorge Bucay,<br />

Arzt, Psychotherapeut, Autor hat das notiert.<br />

Gerade im Alter ist das Gefühl, auf dem<br />

richtigen Weg zu sein, notwendiges Glück.<br />

Gewiss gibt es unterschiedliche Auffassungen<br />

und auch Zweifel, welcher Weg richtig ist.<br />

Achtsamkeit und Wahrheit sind unabdingbar.<br />

Im Märchen vom „Hans im Glück“ mit seinen<br />

scheinbar törichten Tauschaktionen scheint<br />

auf: Die Sucht nach Materiellem ist sicher<br />

nicht der richtige Wegweiser. Die eigene,<br />

REIN • NATÜRLICH •WIRKSTOFFREICH<br />

14 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 15


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durch die Bindung von Schwermetallen (Blei, Cadmium, Arsen, Chrom und Nickel) und Ammonium im Magen-Darm-Trakt.<br />

Medizinprodukt: Bitte die Hinweise auf dem Etikett genau beachten.<br />

innere Orientierung und Richtung sollten<br />

jedenfalls bewusst sein. Wie wichtig die ist,<br />

teilt T. S. Eliot (The Waste Land) lakonisch<br />

mit: Heute traf uns ein besonderer Verlust.<br />

Heute verloren wir unseren Weg. Im Alter,<br />

mit dem Erwachsen (hoffentlich) von Gelassenheit<br />

und Lucidität (François Jullien, s. o.)<br />

und Güte, ist der Weg leichter zu finden. Der<br />

richtige Weg.<br />

Ein ausreichendes Maß an Gesundheit ist<br />

guter Begleiter auf diesem Weg. Keineswegs<br />

nämlich sollte das Altern euphorisch verklärt,<br />

sondern realistisch betrachtet werden.<br />

Funktionsstörungen werden häufiger<br />

als in jüngeren Jahren, die Anfälligkeit für<br />

Krankheiten nimmt zu, ebenso Erschöpfung,<br />

Schwäche und Müdigkeit. Vieles davon ist<br />

zu verhindern bzw. zu bessern. Wenn die<br />

Folgen schon offensichtlich sind, wird Intervention<br />

dringend und aufwendiger. Optimal<br />

ist deshalb frühzeitige Primärprävention,<br />

möglichst schon vor der Lebensmitte beginnend.<br />

Die moderne, technisierte, eingreifende<br />

Medizin ist viel effektiver in der Behandlung<br />

von Krankheiten als in deren Prävention.<br />

Ohnehin sind dafür naturheilkundliche<br />

Maßnahmen, vor allem die konsequente,<br />

präzise Anwendung bewährter Naturstoffe,<br />

unverzichtbar. Auch im Alter findet man/frau<br />

wesentliche Kräfte ganz einfach bei sich und<br />

in sich selber. In diesem Sinn weist Otfried<br />

Höffe (emeritierter Professor für Sozial- und<br />

Rechtsphilosophie, Universität Fribourg und<br />

Tübingen) in seinem Buch „Die hohe Kunst des<br />

Alterns“. Kleine Philosophie des Lebens ganz<br />

pragmatisch auf die 4 L hin: Laufen, Lernen,<br />

Lieben, Lachen. Elemente für lange Gesundheit.<br />

Intelligente Ernährung<br />

Ein weiteres Element dafür ist intelligente<br />

Ernährung. Die ist weitaus kohlenhydratre-<br />

duzierter als die sogenannte Normalkost oder<br />

Zivilisationskost. Zur Energiegewinnung und<br />

Schonung der Mitochondrien weitaus besser<br />

geeignet sind pflanzliche Öle: 3-5 Teelöffel<br />

Kokosöl täglich und mindestens ein Esslöffel<br />

– bei besonderem Bedarf 3-5 Esslöffel<br />

– hochwertiges Leinöl pro Tag. Drei Esslöffel<br />

Haferkleie zum Frühstück oder verteilt<br />

über den Tag liefern Ballaststoffe, die für die<br />

Funktionen von Darm und Immunsystem<br />

wichtig sind, außerdem pflanzliche Rohkost<br />

und Gemüse in ausreichenden Mengen. Früchte<br />

werden bewusst und sparsam verzehrt. Eine<br />

kleine Menge von Zitrusfrüchten ist gut für die<br />

Gesundheit, empfehlenswert sind – falls gut<br />

verträglich – 2 Teelöffel Zitronensaft pro Tag.<br />

Dass Kritiker, die zwischen Fetten und Ölen<br />

mit kurz-, mittel-, langkettigen Fettsäuren<br />

nicht sehr klar unterscheiden können und gesättigte<br />

Fettsäuren per se für schlecht halten,<br />

vor dem Kokosöl warnen, ist nun bekannt.<br />

Aufgrund anderer und eigener guter Erfahrungen<br />

lasse ich mich von diesen Einwänden<br />

nicht irritieren.<br />

Heftig umstritten ist auch die Nahrungsergänzung.<br />

In der Mischkost sei doch alles enthalten,<br />

was nötig ist, wird da behauptet. Aber was<br />

ist und woraus besteht eigentlich diese sagenhafte<br />

Mischkost? Mit der bekanntlich viele<br />

Mitmenschen ziemlich übergewichtig werden.<br />

Deren Gehalt an notwendigen Schutzstoffen<br />

für die Gesundheit kann äußerst unzureichend<br />

sein. Und der Gehalt an gesundheitswidrigen<br />

Bestandteilen hoch. Dabei sollte die<br />

Versorgung mit gesundheitswichtigen Pflanzenstoffen<br />

nicht dem Zufall oder individuellen<br />

Vorlieben überlassen bleiben.<br />

Zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung von<br />

Gesundheit ist die zuverlässige, optimal dosierte<br />

Zufuhr bewährter Naturstoffe geboten.<br />

16 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 17<br />

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Ein zweites Leben<br />

In diesem Essay lässt François Jullien die<br />

Begründer des Taoismus in einen Dialog mit<br />

europäischen Denkern treten.<br />

· Autor: François Jullien<br />

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Die kann mit kompetent entwickelten, sorgfältig<br />

produzierten, geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln<br />

erfolgen.<br />

Die Wirkstoffe vor allem von Grüntee, Curcuma,<br />

Boswellia, Brokkoli, Weizenkeimen und<br />

Kürbiskernen können zum Erhalt lebenslanger<br />

Gesundheit und Autonomie wesentlich<br />

beitragen. Deren regelmäßige, optimal<br />

dosierte Aufnahme kann durchaus auch, falls<br />

keine individuelle Unverträglichkeit (selten)<br />

besteht, aus hochwertigen Extrakten erfolgen.<br />

Mit achtlos und willkürlich zusammengestellter<br />

Mischkost ist das nicht annähernd<br />

zuverlässig erreichbar.<br />

Altern kann gut, gesund und erfüllt sein.<br />

Vielleicht konnten sie dazu einige Anregungen<br />

finden. Antworten auf die Fragen von T.<br />

S. Eliot sind in unserer Zeit noch dringlicher<br />

zu geben: Wo ist die Weisheit, die wir im Wissen<br />

verloren haben? Wo ist das Wissen, das<br />

wir in den Informationen verloren haben?<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Partner von<br />

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Zink und Eisen<br />

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das füg auch keinem Älteren zu!“ Mit dieser<br />

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Zuverlässig sollte auch die tägliche Versorgung<br />

mit Niacin (Vitamin B3), 50-100 mg pro<br />

Tag und dem Spurenelement Selen, 100 µg<br />

pro Tag, sein. Neue Erkenntnisse zum Nutzen<br />

von Glucosamin (könnte durch verminderte<br />

Metabolisierung von Glukose die Zellalterung<br />

aufhalten, allgemein bekannter sind Produkte<br />

zum Schutz von Gelenksknorpel) und von<br />

Spermidin (könnte eventuell die Autophagie<br />

und damit die Regeneration von Körperzellen<br />

anregen) können noch nicht sicher bewertet<br />

werden. In Blumenkohl oder Brokkoli jedenfalls<br />

sind ca. 3 mg/100g Spermidin enthalten,<br />

in Speisepilzen, zum Beispiel Shiitake beinahe<br />

10 mg/100 g, in Kürbiskernen ungefähr<br />

gleich viel. In Weizenkeimen, neuerdings sind<br />

auch Produkte mit standardisiertem Gehalt<br />

verfügbar, sind fast 50 mg Spermidin pro<br />

100 g. Lange schon gelten diese Pflanzenarten<br />

als besonders gesundheitsfördernd – der<br />

Spermidingehalt dürfte daran beteiligt sein.<br />

Behördlicher Verordnung entsprechend sollte<br />

die Spermidinzufuhr aus Konzentraten nicht<br />

höher als 6 mg pro Tag sein. Spermidin ist ein<br />

Polyamin, das in der Natur in unterschiedlichen<br />

Konzentrationen weit verbreitet ist.<br />

Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />

seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />

Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />

zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />

In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />

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stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />

an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />

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18 | <strong>reformleben</strong> 02/2022 03/2022<br />

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Naturstoff-Defiziten sowie Tipps für ausreichend Bewegung und eine bewusste Lebensweise.<br />

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielsweise:<br />

· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />

· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />

· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />

· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />

· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />

· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />

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<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />

20 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 21


Warum wir<br />

Fett speichern<br />

Lange galten Gicht, Demenz und Co. als Die Gicht ist nur ein Beispiel, aber sie zeigt<br />

„Alterserkrankungen“, dem Zahn der Zeit anschaulich, wo unser Ernährungsproblem<br />

geschuldet. Langsam kommen die Risikofaktoren<br />

ans Licht. Zu einem Zuviel an höhte Harnsäurewerte im Blut gekennzeich-<br />

liegt. Das Stoffwechselleiden ist durch er-<br />

Kohlenhydraten und tierischen Fetten, zu net. Übersteigen sie einen kritischen Punkt,<br />

Bewegungsmangel und Haushaltszucker fällt die Harnsäure aus. Sie bildet Kristalle,<br />

gerät nun auch der Fruchtzucker in die die sich u. a. in den Gelenken ablagern und<br />

Kritik. Was bleibt noch? Wir geben eine dort für Entzündungen mit Schmerzen und<br />

einfache Antwort auf ein facettenreiches Schwellung sorgen. Weil Alkohol, Fleisch-<br />

Dilemma.<br />

und Meeresfrüchte im Körper viel Harnsäure<br />

hinterlassen, gelten sie als Risikofaktoren, die<br />

entsprechend zu meiden sind.<br />

Seltsamerweise ist die Gicht rasant auf dem<br />

Vormarsch, obwohl der Fleisch-, Fisch- und<br />

Alkoholkonsum in den vergangenen Jahrzehnten<br />

nicht zugenommen hat. Die Wissenschaft<br />

war gezwungen tiefer in das Problem<br />

einzutauchen und stieß auf Fruchtzucker.<br />

Auch Fruchtzucker (Fruktose) hinterlässt<br />

Harnsäure in unserem Stoffwechsel, und<br />

das nicht zu knapp, denn Früchte sind längst<br />

nicht mehr die Hauptquelle dafür. Der Konsum<br />

von Fruchtzucker ist heute 1000-fach<br />

höher, als er nur durch Obst wäre. Fruchtzucker<br />

und mit Fruchtzucker angereicherter<br />

Maissirup dienen breit als Süßungsmittel für<br />

Softdrinks, Multivitaminsäfte und industriell<br />

verarbeitete Nahrungsmittel. Daneben besteht<br />

schon gewöhnlicher Haushaltszucker zu 50 %<br />

aus Fruktose.<br />

Studien zeigen, schon ein Fruktose gesüßter<br />

Softdrink pro Tag verdoppelt das Gichtrisiko.<br />

Damit ist die Gicht durch Fehlernährung<br />

ähnlich hausgemacht, wie die Zuckerkrankheit<br />

Diabetes mellitus, Übergewicht, Bluthochdruck<br />

und viele Herz-Kreislaufleiden,<br />

Nieren- und Leberprobleme. Harnsäure ist,<br />

neben Stresshormonen, erhöhtem Blutzucker<br />

und erhöhten Blutfetten, ein weiterer „Central<br />

Player“ im kranken Stoffwechsel.<br />

Uraltes „Wintersignal“<br />

Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen.<br />

Das sind Bausteine der Erbsubstanz, die in<br />

jeder Zelle vorkommen. Etwa 1 g Harnsäure<br />

fallen so täglich beim Recyceln von unserer<br />

Zellen an. Der „Abfallstoff“ wird im Blut an<br />

Eiweiße gebunden und über die Nieren mit<br />

dem Urin (80 %) und über den Darm mit dem<br />

Stuhl (20 %) ausgeschieden. Krankheiten<br />

oder Umstände, welche die Ausscheidung<br />

einschränken (Nierenleiden, Wassermangel<br />

im Körper, Diabetes mellitus), das Harnsäureaufkommen<br />

erhöhen (Hämolytische<br />

Anämie, mit erhöhtem Zerfall roter Blutzellen)<br />

und auch Lebensmittel im Überfluss, die<br />

bei ihrem Abbau viel Harnsäure im Körper<br />

hinterlassen (Fleisch, Fisch, Innereien, Hefe,<br />

Alkohol und eben Fruktose) können die Harnsäurewerte<br />

im Blut stark erhöhen und damit<br />

die Gicht begünstigen.<br />

Aber Harnsäure ist auch ein Botenstoff.<br />

Ein gesunder Körper kennt erhöhte Harnsäurewerte<br />

nur minimal und periodisch, im<br />

Spätsommer und im Herbst, wenn unsere<br />

Vorfahren über reife Früchte viel Fruchtzucker<br />

genommen haben. Fruktose hinterlässt<br />

im Stoffwechsel einen Baustein namens AMP,<br />

ein Purin und Vorstufe der Harnsäure, und<br />

ähnlich wie Alkohol, hemmt Fruktose zusätzlich<br />

die Harnsäureausscheidung über die<br />

Nieren. Der so insgesamt leichte Harnsäureanstieg<br />

sorgt für ...<br />

• Energiereserven. Der Körper schickt mehr<br />

Fette in die Depots, besonders an die Hüften<br />

und in den Bauchraum. Nahrungsfette und<br />

Fette, welche die Leber aus Blutzucker baut.<br />

Weil Harnsäure auch die Menge an Insulinrezeptoren<br />

auf den Körperzellen verringert,<br />

die normal die Zuckeraufnahme triggern,<br />

steigt gleichzeitig die Insulinresistenz. Der<br />

Körper verwertet Blutzucker schlechter,<br />

wodurch mehr für die Leber zum Umbau in<br />

Fette übrig bleibt. Die Fettrücklagen sind<br />

eine ausdauernde Energiereserve, wenn im<br />

Winter die Nahrung knapp wird.<br />

• Wasserreserven. Die Fettdepots sind auch<br />

Wasserspeicher, weil Fettabbau im Stoffwechsel<br />

Wasser hinterlässt. So überleben<br />

Kamele lange Wüstendurchquerungen, nur<br />

22 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 23


mit dem massiven Fettspeicher im Höcker.<br />

Gleichzeitig drosselt Harnsäure die Wasserausscheidung<br />

über die Nieren. Der Körper<br />

verbessert so unter erhöhten Harnsäurewerten<br />

seine Wasserbilanz.<br />

• einen erhöhten Blutdruck. Harnsäure<br />

hemmt die Produktion von Stickstoffmonoxid<br />

(NO) in den Blutgefäßwänden, das sie<br />

für ihre Entspannung (Weitung) benötigen.<br />

Damit erhöht Harnsäure den Blutdruck und<br />

sichert so einmal mehr eine gute Versorgung<br />

von Herz und Gehirn zum Jagen und Überleben.<br />

• stabilen Blutzucker. Nervensystem (Gehirn)<br />

und Blutbildung sind auf Blutzucker<br />

als schnellen Energielieferant angewiesen.<br />

Daher hat der Körper auch bei Nahrungsmangel<br />

Möglichkeiten den Blutzucker stabil<br />

zu halten. Über den Weg der Glukoneogenese<br />

kann die Leber aus Speicherfetten und<br />

auch aus Fruktose, Milchsäure und Aminosäuren,<br />

Blutzucker (Glukose) bilden.<br />

Erhöhte Harnsäurewerte sind ein uraltes<br />

Signal, das unseren Körper auf den Winter<br />

vorbereitet, um das Überleben zu sichern.<br />

So konnten wir uns auch bei Nahrungs- und<br />

Wasserknappheit auf unser Gehirn verlassen,<br />

um zu jagen und zu sammeln. Vor etwa 40<br />

Millionen Jahren machte eine entscheidende<br />

genetische Veränderung das alles zu einem<br />

echten Überlebensvorteil. Vermutlich ging<br />

daher die Erbanlage für das Harnsäure abbauende<br />

Enzym „Urikase“ verloren. Seither<br />

können wir Harnsäure nicht mehr abbauen<br />

und müssen sie ausscheiden. Das brachte uns<br />

gegenüber anderen „Tieren“ einen 45-fach<br />

erhöhten Harnsäurewert und damit nochmal<br />

extra Super-Power für den Winter.<br />

Vom Überlebensvorteil<br />

zum Gesundheitsrisiko<br />

Das Wintersignal funktioniert immer noch,<br />

nur dass wir uns heute mit immensem<br />

Fruchtzuckerkonsum ganzjährig intensiv auf<br />

den Winter vorbereiten, der niemals kommt.<br />

Fruchtzucker überzeugte die Industrie mit<br />

mehr Süßkraft und geringen Produktionskosten.<br />

Er lässt sich als natürlich und zahnschonend<br />

besser vermarkten. Vor allem gilt<br />

er als der „gesündere“ Zucker, weil er, im<br />

Gegensatz zu Glukose (Traubenzucker), den<br />

Blutzuckerspiegel nicht erhöht. Fruchtzucker<br />

bemüht damit das Blutzucker senkende Hormon<br />

Insulin nicht, was der Erschöpfung des<br />

hormonellen Regelkreises vorbeugen hilft,<br />

der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ II.<br />

Doch die vermeintlich perfekte Süße zeigt<br />

heute ihr wahres Gesicht: Mit zahlreichen<br />

Lebensmitteln verzehrt, begünstigt der überhöhte<br />

Fruchtzuckerkonsum über die alten<br />

Regelkreise die Fetteinlagerung im Bauchraum<br />

(Adipositas) und die Insulinresistenz<br />

(das Frühstadium der Zuckerkrankheit). Er<br />

treibt die Entstehung der Fettleber an, erhöht<br />

den Blutdruck und das Gichtrisiko. Damit<br />

ist Harnsäure, durch ihren dauerhaft überhöhten<br />

Wert, eine weitere zentrale Ursache<br />

für das Metabolische Syndrom, das „tödliche<br />

Quartett“ der modernen Zivilisation, mit<br />

Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ II,<br />

Herz-Kreislaufleiden, Fettleber und Übergewicht.<br />

Unser Dilemma auf den Punkt gebracht:<br />

Dieser Stoffwechsel passt bei den Meisten<br />

von uns nicht zu einem Lebensstil mit vielen<br />

Kohlenhydraten. Fachleute nennen das „Environmental<br />

Mismatch“. Unser Körper ist als<br />

Jäger und Sammler an das von vorübergehender<br />

Nahrungsknappheit geprägte Überleben<br />

auf diesem Planeten angepasst. Die Errungenschaften<br />

der modernen Technik verstärken<br />

den Bewegungsmangel. Ein ständig überhöhtes<br />

und noch dazu durch die Nahrungsmittelindustrie<br />

stark verändertes Lebensmittelangebot<br />

passt nicht mehr zu unserem<br />

Stoffwechsel. Die allgegenwärtige und saisonunabhängige<br />

übermäßige Fruktosezufuhr ist<br />

nur ein weiterer „Spieler“ in diesem Dilemma.<br />

Sie reiht sich ein<br />

• in das „Zuviel“ an Kohlenhydraten, mit<br />

erhöhtem Risiko für Diabetes, für Übersäuerung,<br />

Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen<br />

und eine gestörte Darmbarriere,<br />

mit chronische Entzündungen, Allergien,<br />

Unverträglichkeiten,<br />

• in die Palette der gesundheitsschädlichen<br />

Nahrungszusatzstoffen (Süßstoffe, Geschmacksverstärker<br />

usw.), mit erhöhtem<br />

Risiko u. a. für Allergien, Unverträglichkeiten<br />

und Krebs,<br />

• neben zu viel Stress und zu wenig Bewegung,<br />

mit erhöhten Risiko für Übergewicht<br />

und zahllose psychische und körperliche<br />

Leiden.<br />

Das Netz der Stoffwechselwege strickt sich<br />

noch viel weiter. Über den sogenannten Polyol-<br />

Stoffwechselweg kann der Körper überschüssigen<br />

Blutzucker (Glucose) zu Fruchtzucker<br />

(Fruktose) verwandeln. So kann er aus dem<br />

Süßstoff Harnsäure bilden, mit den bekannten<br />

Folgen. Der überhöhte Salzkonsum, zu<br />

geringe Trinkmengen und zu viel Alkohol,<br />

alles üblich heute, signalisieren dem Körper<br />

Wassermangel. Das bremst nicht nur die<br />

Ausscheidungskraft der Nieren für Gifte,<br />

weil sie in Folge Wasser zurückhalten. Die<br />

„Dehydratation“ des Körpers triggert auch<br />

die Fetteinlagerung für mehr „metabolisches<br />

Wasser“. Zuviel Salz und zu wenig trinken<br />

machen deshalb dick. Alkohol sowieso, weil er<br />

zu Zucker umgewandelt und bevorzugt verwertet<br />

wird.<br />

Das Dilemma geht mit Schlafstörungen<br />

weiter. Medien und Stress lassen uns schlecht<br />

ruhen. Mit leichtem Sauerstoffmangel als<br />

Folge, der über den Stickstoffmonoxid-Weg<br />

(NO) den Blutdruck steigen lässt, damit wir<br />

aktiv werden und mit Stresshormonen, die<br />

den Blutdruck treiben und die Fetteinlagerung<br />

begünstigen. Stress signalisiert dem<br />

Körper, wir brauchen Reserven für anhaltend<br />

hohe Leistungsfähigkeit.<br />

Wer all die Zusammenhänge bis ins Detail<br />

verstehen will, muss sich mit dem menschlichen<br />

Stoffwechsel auskennen oder regelmäßig<br />

<strong>reformleben</strong> lesen. Der kluge Ausstieg aus<br />

dem ganzen Dilemma ist im Grunde einfach!<br />

„Zurück auf normal“<br />

Der Schlüssel heißt mehr bewegen und natürlich<br />

essen. Dafür ist unser Körper gebaut. Das<br />

heißt, zu Fuß gehen und das Rad nehmen, wo<br />

immer es geht oder zumindest in der Freizeit<br />

für Ausgleich sorgen und dazu essen, was die<br />

Natur uns bietet. Nicht die Nahrungsmittelindustrie,<br />

die Natur! Reichlich, was schon immer<br />

überall wuchs und das am besten frisch<br />

und naturblassen.<br />

Dazu zählen Gemüse, Kräuter, Samen, Nüsse,<br />

pflanzliche Öle und Fruchtzucker aus frischen<br />

regionalen und saisonalen Früchten. Da sind<br />

neben gesunden Ballaststoffen auch noch<br />

reichlich Vitamine und essenzielle Pflanzenstoffe<br />

drin. Wer jagen muss, hat nicht täglich<br />

24 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 25


Fleisch auf dem Teller. Fleisch und Fisch ergänzen<br />

die natürliche Nahrung und liefern<br />

so maßvoll Entzündungshemmer, wie Fischöle<br />

(Omega-3-Fettsäuren), Vitamin B12 für<br />

Wachstum und Blutbildung, seltene Eiweißbausteine<br />

für Gehirn und Muskeln sowie<br />

Energie für harte Tage. Auch Milch gibt es<br />

erst seit der Haustierhaltung in größeren<br />

Mengen. Milchprodukte liefern viel Calcium<br />

für gesunde Knochen und auch einige seltene<br />

Vitamine. Sie sollten nicht zum Schwerpunkt<br />

der Nahrung werden. Im Wachstum (Kinder)<br />

und bei Osteoporose Risiko (ältere Frauen)<br />

dürfen sie aber auch nicht fehlen. Aufgrund<br />

der Zusatzstoffe ist industriell stark verarbeitete<br />

Nahrung komplett zu streichen. Damit<br />

fallen Konservierungsstoffe, Fruktoseüberschuss,<br />

Geschmacksverstärker, Farbstoffe,<br />

Plastikrückstände und vor allem auch ein<br />

großer Teil ungesunder Fette und Kohlenhydrate<br />

(Weißmehl/Gluten) weg. Dazu Süßes und<br />

Wein, in Maßen. Auch hier darf weise gewählt<br />

werden. Getrocknete Datteln sind gesünder<br />

als Sahnetorte und während Rotwein auch<br />

gesunde Radikalfänger (Polyphenole) liefert,<br />

bedient Bier, mit Alkohol und Hefe, den Fruktose-Stoffwechsel.<br />

Was bleibt ist ein variantenreicher Speiseplan,<br />

der uns gesund und fit hält, die Kalorienbilanz<br />

im Lot bewahrt und Genuss<br />

garantiert.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

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Tschüss Fettleber:<br />

Besser essen – gesünder leben<br />

Eine Fettleber entsteht langsam und oft<br />

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Lebererkrankung verursacht keine<br />

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Die Vorteile der gesunden Ballaststoffe,<br />

Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe<br />

übertreffen beim Obst bei weitem<br />

die nachteiligen Effekte der Fruktose.<br />

Frisches Obst gilt als wichtiger Ernährungsbaustein<br />

in der Prävention zahlreicher<br />

chronischer Erkrankungen und<br />

zur Stärkung der Immunabwehr gegen<br />

Infekte. Nur um süße Getränke und<br />

industrialisierte Kost mit Fruchtzucker<br />

sollten Sie einen großen Bogen machen,<br />

nicht nur, wenn sie familiär ein erhöhtes<br />

Gichtrisiko tragen.<br />

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1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleimhäute häute (z. B.<br />

der Darmschleimhaut) bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu<br />

einer normalen Funktion des Immunsystems bei. * Basierend auf den marktdaten der Reformhaus eG,1. Halbjahr<br />

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26 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 27<br />

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Jeder braucht Urlaub. Ohne Phasen der Erholung<br />

kommt es irgendwann zu Überlastung, Erschöpfung<br />

und Störungen. Das gilt auch für den Darm. Durch<br />

regelmäßiges Fasten können wir ihm wohlverdiente<br />

Auszeiten geben und damit unsere Gesundheit und<br />

unser Wohlbefinden aktiv beeinflussen.<br />

Der Darm: Sitz des Immunsystems<br />

Im Alltag kommt die Darmschleimhaut permanent<br />

mit Stoffen aus der Nahrung in Kontakt. Je öfter<br />

wir essen und je weniger Pausen wir einlegen, desto<br />

weniger Zeit bleibt für Reparaturen des hochkomplexen<br />

Systems. Anders wenn wir fasten, denn dann<br />

nehmen wir kaum Nahrung auf. Und das wenige, was<br />

wir essen, verlangt kaum Arbeit vom Darm, so dass<br />

er sich bestens erholen und regenerieren kann. Und<br />

das ist enorm wichtig. Die Darmwandzellen können<br />

sich von Altlasten befreien, die sie nicht loswerden,<br />

solange ständiger Nahrungsnachschub kommt. Gerade<br />

der Dickdarm neigt zu Ablagerungen. Sie sind<br />

nicht nur der perfekte Nährboden für Fäulniskeime,<br />

sie blockieren außerdem die Versorgung der Darmwandzellen<br />

mit wichtigen Stoffen, die von der Darmflora<br />

produziert werden. Ist diese Versorgung nicht<br />

gewährleistet, wird der Darm auf Dauer schwach<br />

und träge. Am Ende ist seine Barrierefunktion nachhaltig<br />

gestört. Dann spricht man vom „Leaky Gut“,<br />

dem löchrigen Darm. Eine Art Burnout, der durch<br />

„Urlaubsmangel“, also permanente Überlastung entsteht.<br />

Nun gelangen Schad- und Entzündungsstoffe<br />

ungehindert in den Körper und richten überall in<br />

den Zellen Schäden an. Sie bilden kleine schwelende<br />

Entzündungsherde („Silent Inflammation“), die verschiedene<br />

Erkrankungen begünstigen können.<br />

Esspausen: Nur ohne Nahrung kann der Darm<br />

regenerieren<br />

Fasten: Warum es so gut<br />

für den Darm ist<br />

Hier kommt das Fasten ins Spiel. Denn jede Esspause<br />

hilft dem Darm, sich zu stabilisieren. Ob Sie durch<br />

Intervallfasten die nächtliche Nahrungskarenz verlängern,<br />

wöchentlich einen Fastentag einlegen oder<br />

regelmäßig längere Fastenintervalle durchführen<br />

– von jeder dieser Maßnahmen profitiert Ihr Darm.<br />

Das primäre Ziel ist die so genannten Autophagie.<br />

Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet<br />

etwa so viel wie „Selbstverdauung“. Diesen<br />

Prozess können wir durch Fasten in Gang setzen. Er<br />

beginnt nach etwa 12 Stunden ohne Nahrung. Dabei<br />

handelt es sich um die Fähigkeit jeder einzelnen Zelle,<br />

schädliche Bestandteile zu entsorgen und beschädigte<br />

zu recyceln. Die zelleigene Müllabfuhr wird<br />

aktiv, überprüft, was nicht mehr gebraucht wird, was<br />

beschädigt oder altersschwach ist. Diese Zellbestandteile<br />

werden in eine Art Müllsack gesteckt, das Autophagosom<br />

und von Müll-Enzymen, den Lysosomen<br />

aufgespalten. Anschließend werden neue, intakte<br />

Zellbestandteile daraus hergestellt. Großes Reinemachen<br />

in der Zelle also. Von diesem Vorgang profitiert<br />

nicht nur das Immunsystem, auch der Darm wird<br />

gestärkt und entlastet, kann sich erholen. Bereits<br />

12 Stunden ohne Nahrung sind eine Art Kurzurlaub<br />

für den Darm und können schon durch ein frühes<br />

Abendessen und ein spätes Frühstück am Folgetag<br />

erreicht werden.<br />

Suppenfasten: Schonend und heilend für den Darm<br />

Je regelmäßiger wir fasten, desto widerstandsfähiger<br />

machen wir unseren Darm gegenüber dem<br />

drohenden Burnout. In unserem Fastenzentrum im<br />

Schwarzwald haben wir die besten Erfahrungen mit<br />

schonendem Suppenfasten über einen Zeitraum von<br />

7 Tagen gemacht. Dabei gibt es dreimal täglich leicht<br />

verdauliche, beruhigende, basische Gemüsesuppen.<br />

Auch etwas Getreide und Früchte sind denkbar.<br />

Dabei kommt der Darm endlich zur Ruhe und kann<br />

an seinen Schwachstellen arbeiten. Die Schleimhäute<br />

können sich regenerieren, die Darmwand wird wieder<br />

stabiler, Entzündungen heilen aus. Gleichzeitig<br />

wird die Darmflora gestärkt – sie wird variabler und<br />

vielfältiger, beides ist vorteilhaft für Immunsystem<br />

und Darmgesundheit.<br />

Ballaststoffe: Wichtiges Futter für die Darmflora<br />

Die basischen Gemüsesuppen versorgen das Mikrobiom<br />

mit reichlich Ballaststoffen oder „Präbiotika“.<br />

Diese wiederum dienen den erwünschten Darmbakterien<br />

als Futter und tragen so zu deren Vermehrung<br />

bei. Dazu zählen etwa Bakterien der Bifidus- und<br />

Bacteroides-Stämme, die aus den Präbiotika durch<br />

Fermentation kurzkettige Fettsäuren bilden. Dadurch<br />

sinkt der pH-Wert im Darm und macht es für Krankheitserreger<br />

„ungemütlich“. Wer eine große Zahl an<br />

Ballaststoffen aufnehmen möchte, kann zusätzlich zu<br />

speziellen Multiballaststoff-Präparaten greifen.<br />

Die zweite wichtige Stoffgruppe für den Darm sind<br />

die „Probiotika“. Dabei handelt es sich um Lebensmittel,<br />

die lebende Mikroorganismen enthalten und<br />

ebenso dazu beitragen, die Darmflora zu stabilisieren<br />

und für mehr Vielfalt zu sorgen. Sie stecken<br />

zahlreich in milchsauer vergorenem Gemüse wie<br />

Sauerkraut, bestimmten Gemüsesäften, Kimchi<br />

sowie fermentierten Milchprodukten (z. B. Joghurt).<br />

Wer seinem Darm während dem Fasten eine Extraportion<br />

Milchsäurebakterien gönnen möchte, kann<br />

zu Darmflora-Präparaten greifen, die verschiedene<br />

Bakterienstämme in hoch dosierter Form enthalten.<br />

Fasten: Optimale Versorgung mit Vitalstoffen<br />

Die abwechslungsreichen basischen Gemüsesuppen<br />

sind reich an allen wichtigen Vitalstoffen und sorgen<br />

für eine umfassende Versorgung. Zusätzlich verbessert<br />

sich durch das Fasten die Fähigkeit der Darmschleimhaut,<br />

wertvolle Vitamine und Mineralstoffe<br />

aufzunehmen. Während des Fastens kommt es zur<br />

spürbaren Entsäuerung des Körpers. Dabei werden<br />

Säuren frei, die gepuffert und ausgeschieden werden<br />

müssen. Dafür benötigen wir basische Mineralstoffe<br />

wie Kalium, Kalzium und Magnesium. Die stecken<br />

reichlich in den Zutaten für die Gemüsesuppen. Vor<br />

allem die Kartoffel ist ein hervorragender Kaliumspender<br />

und sollte großzügig eingesetzt werden.<br />

Die Darmflora ist übrigens auch dafür verantwortlich,<br />

wie wir uns fühlen. Aktuelle Studien zeigen<br />

einen Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung<br />

des individuellen Mikrobioms und der psychischen<br />

Stabilität. Mehr gute Darmbakterien könnten<br />

sogar die Stressresistenz verbessern und für mehr<br />

Gelassenheit sorgen – möglicherweise ein Grund für<br />

das oft beschriebene Fastenhoch. Also: Wann schicken<br />

Sie Ihren Darm in den Urlaub?<br />

Ralf Moll<br />

Ralf Moll ist Ernährungswissenschaftler und Fastenexperte.<br />

Seit über 25 Jahren leitet er das Fastenzentrum<br />

Birkhalde in Sulz am Neckar (Schwarzwald)<br />

und hat seitdem tausenden Teilnehmern geholfen, zu<br />

regenerieren, Gewicht zu verlieren und energiegeladener<br />

zu leben. Er ist Begründer des Typ-Fastens, bei<br />

dem die Fastenform individuell auf die Teilnehmer<br />

abgestimmt wird (www.typfasten.de). Sein Wunsch:<br />

Fasten soll allen Menschen Spaß machen und einen<br />

festen Platz in der Gesundheitsprophylaxe und Ernährungstherapie<br />

erhalten.<br />

28 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 29


Für eine normale<br />

Darmfunktion 1<br />

Wasserlösliche Ballaststoffe,<br />

Lactulose + Milchsäurebakterien<br />

Zur Erhöhung der Stuhlfrequenz<br />

für eine normale Darmfunktion 1<br />

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Milchsäurebakterienstämmen<br />

1 Zichorieninulin trägt durch Erhöhung der Stuhlfrequenz zu einer normalen Darmfunktion bei.<br />

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2 Biotin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute (z. B. der Darmschleimhaut)<br />

bei.<br />

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das Immunsystem 3<br />

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20 Portionsbeutel und 40 Kapseln<br />

3 Die Vitamine B12, B6 und Folsäure tragen zu einer normalen<br />

Funktion des Immunsystems bei. 4 Vitamin B12 hat eine Funktion bei<br />

der Zellteilung.<br />

Die meisten Menschen fühlen sich am wohlsten,<br />

wenn sie einmal täglich zur Toilette gehen können,<br />

idealerweise schon morgens nach dem Aufstehen.<br />

Danach kann der Tag unbeschwert beginnen. Die<br />

Realität sieht – leider – häufig anders aus:<br />

Rund dreißig Prozent der Menschen erleiden Verstopfung<br />

mal häufiger, mal seltener, oftmals ist sie<br />

jedoch chronisch. Frauen sind eher betroffen als<br />

Männer, ältere mehr als junge.<br />

Wer es kennt, weiß: Der Gang zur Toilette kann sich<br />

zur Belastung entwickeln. Harter Stuhl, die Notwendigkeit<br />

zu pressen, nur ab und zu mal eine vollständige<br />

Entleerung, das kann die Lebensqualität sehr<br />

beeinträchtigen.<br />

Wenn der Darm nicht will …<br />

Verstopfung als Volkskrankheit<br />

Gründe für Verstopfung gibt es viele. Einen großen<br />

Anteil daran hat unsere „moderne“ Lebensweise: zu<br />

wenig Bewegung, zu viel sitzende Tätigkeiten und<br />

die typisch westliche Ernährung mit viel Fett und<br />

einfachen Kohlehydraten.<br />

Essen für die Verdauung<br />

Vor allem eine ballaststoffarme Ernährung trägt zur<br />

Verstopfung bei. Die Bezeichnung: „Ballaststoff“<br />

könnte jedoch in die Irre führen. Sie sind keine Last<br />

für den Körper, sondern im Gegenteil: Sie nähren<br />

die „guten“ Darmbakterien, halten die Schleimhaut<br />

intakt und unterstützen die Peristaltik. Diese Darmbewegungen<br />

befördern die durch den Magen bereits<br />

vor-aufgespaltene Nahrung kontinuierlich weiter<br />

und tragen dazu bei, dass die Verweildauer im Darm<br />

verkürzt wird, sprich: die Verdauung wird angeregt.<br />

Wenn Sie unter Verstopfung leiden, sollten Sie auf<br />

eine ausreichende Versorgung mit Ballaststoffen<br />

achten. Auf dem Speiseplan sollten regelmäßig Vollkornprodukte<br />

stehen, auch Leinsamen sind hilfreich.<br />

Faserreiche Gemüse, wie beispielsweise Fenchel,<br />

Artischocken, Tomaten, Paprika und Brokkoli leisten<br />

sanfte Unterstützung bei der Verdauung. Wenn Sie<br />

auf schnelle Hilfe bedacht sind, können Sie sich auch<br />

mit eingeweichten Trockenpflaumen oder Feigen helfen.<br />

Ebenso ist Papaya verdauungsfördernd.<br />

In Krisensituationen kann Ihnen Lactulose oder<br />

auch Faulbaumrinde helfen, in sehr seltenen Fällen<br />

auch Bittersalz oder Glaubersalz. Hier ist allerdings<br />

Vorsicht angeraten: Je stärker ein Mittel abführt,<br />

desto mehr kann es zu einem Kaliumverlust kommen.<br />

Da ein Kaliummangel aber Verstopfung befördert,<br />

schließt sich hier ein unguter Kreis, der zu immer<br />

mehr Obstipation führt.<br />

Grundsätzlich trägt es der Verdauung bei, auf Fast<br />

Food und vorgefertigte Nahrung zu verzichten. Der<br />

Genuss an der eigenen Küche, die Liebe zum Kochen,<br />

Interesse an Lebensmitteln sind nahezu ein Garant<br />

für eine gute Verdauung.<br />

Präbiotika für eine gute Verdauung<br />

Akazienfaser und Inulin – auch Präbiotika genannt<br />

– sind wertvolle Ballaststoffe. Sie ergänzen sich hervorragend:<br />

Inulin wird im aufsteigenden Dickdarm<br />

zügig fermentiert und Akazienfaser eher langsam im<br />

absteigenden Dickdarm. Das sorgt für mehr Balance<br />

im Darm und sowohl die Bifidobakterien als auch die<br />

Lactobazillen bekommen gutes Futter.<br />

Auch Galacto-Oligosaccharide (kurz: GOS), das<br />

Humane-Milch-Oligosaccharid (kurz: HMO) sowie<br />

Xylo-Oligosaccharide (kurz: XOS) sind sehr gute<br />

Ballaststoffe.<br />

• Galacto-Oligosaccharide sind kurzkettige Zuckerverbindungen,<br />

die dem Milchzucker, der in der<br />

30 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 31<br />

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Muttermilch vorkommt, sehr ähnlich sind.<br />

• Humane-Milch-Oligosaccharide kommen in der<br />

Muttermilch vor und sind sehr gut verträglich.<br />

• Xylo-Oligosaccharide sind ebenso gut verträgliche<br />

Ballaststoffe, die aus Fermentation gewonnen<br />

werden.<br />

Trinken für die Verdauung<br />

Da Ballaststoffe in der Regel auch Quellstoffe sind,<br />

sollten Sie besonders auf eine ausreichende Trinkmenge<br />

achten. Dabei sind natürlich stilles Wasser,<br />

Kräutertees oder Wasser mit Zitrone-Ingwer den<br />

Softdrinks und Säften vorzuziehen. Vor allem ein<br />

großes Glas warmes Wasser morgens nach dem Aufstehen<br />

kurbelt den Stoffwechsel an. Auch jeweils<br />

vor den Mahlzeiten kann schon ein einfaches Glas<br />

Wasser die Verdauung gut unterstützen.<br />

Wer sich bewegt, bringt auch den Darm in Schwung<br />

Welche Art Bewegung auch immer: Ob es Jogging<br />

oder ein Spaziergang mit dem Hund ist, ob Radfahren,<br />

Schwimmen oder Tanzen – jegliche Bewegung<br />

fördert die Verdauung. Sitzende Bürotätigkeit über<br />

acht Stunden am Tag? Dafür ist der Körper eigentlich<br />

nicht gemacht. Wenn dann Ihr Weg vom Büro übers<br />

Auto auf das ersehnte Sofa führt, entsteht hier ein<br />

wirklicher Mangel. Auch, wenn es zunächst schwerfällt:<br />

Bewegung fördert Regeneration auf besondere<br />

Weise. Und die Verdauung gleich mit.<br />

Probiotika für die Verdauung<br />

Viele Menschen haben eine reduzierte Darmflora<br />

oder auch ein Ungleichgewicht in der bakteriellen<br />

Besiedelung des Darms. Auch das kann die Verdauungsleistung<br />

schmälern. Probiotika können hier<br />

ein Impulsgeber sein. Dabei ist wichtig, auf eine<br />

ausreichende Vielfalt der zugeführten Stämme zu<br />

achten sowie auf eine angemessene „Aktivität“. Diese<br />

bezeichnet die Fähigkeit der Bakterien, Kolonien<br />

zu bilden und sich zu vermehren. Mindestens acht<br />

Milchsäurebakterienstämme, in ausgewogener Verteilung<br />

von Lactobazillen und Bifidobakterien sind<br />

ein guter Anhaltspunkt. Wichtig ist dabei, dass im<br />

Produkt Lactobacillus casei enthalten ist. Dieser<br />

Stamm ist in Studien gut erforscht und in vielerlei<br />

Hinsicht unterstützend. Die Aktivität sollte in etwa<br />

bei 100 Milliarden Kolonie bildenden Einheiten oder<br />

mehr liegen. Auch eine Auswahl von zugefügten<br />

B-Vitaminen kann sich als hilfreich erweisen. Die<br />

B-Vitamine werden zum Teil von den Darmbakterien<br />

gebildet und haben vielfältige Aufgaben beim Stoffwechsel.<br />

Stress und Anspannung<br />

Stress scheint zu einem erfolgreichen Leben zu gehören.<br />

Doch muss das wirklich sein? Chronischer<br />

Stress kann ein echter Verdauungskiller sein, der sowohl<br />

Verstopfung als auch Durchfälle auslösen kann.<br />

Wenn Sie dauerhaft an Verstopfung leiden, legen<br />

Sie ab jetzt auch regelmäßig den Fokus auf Entspannung.<br />

Ruhe gehört zum Leben und zur Verdauung<br />

dazu. Sie regt das parasympathische Nervensystem<br />

an. Der Parasympathikus mit dem Nervus vagus ist<br />

unser Ruhenerv und kann auch als „Verdauungsnerv“<br />

betrachtet werden.<br />

Ein Gleichgewicht zwischen An- und Entspannung,<br />

Leistung und Erholung oder Antrieb und Loslassen:<br />

Wenn das gegeben ist, erfreuen Sie sich einer guten<br />

Lebensqualität und einer guten Basis für eine intakte<br />

Verdauung.<br />

Helga Wiesmann,<br />

Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Darmgesundheit<br />

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beweist, dass Diabetes rückgängig<br />

gemacht werden kann.<br />

· Autor: Dr. Jason Fung<br />

· 304 Seiten, 1. Auflage 11/2018<br />

Das entzündete Gehirn<br />

Die versteckte Ursache von<br />

Depressionen, Angststörungen<br />

und anderen psychischen Erkrankungen<br />

bei Jugendlichen<br />

verstehen und behandeln<br />

· Autor: Dr. Kenneth Bock<br />

19,99 €<br />

· 304 Seiten, 1. Auflage 03/2022<br />

22,00 €<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 33


Im Laufe des Älterwerdens ist die Abnahme der Knochendichte<br />

ein ganz normaler Vorgang, der allerdings<br />

schon etwa ab dem 30. Lebensjahr beginnt. Vor allem<br />

Frauen in und nach den Wechseljahren tragen ein<br />

höheres Risiko, vorzeitig an Osteoporose zu erkranken,<br />

da der gesunkene Östrogenspiegel den Knochenstoffwechsel<br />

negativ beeinflusst.<br />

Eine gesunde, ausgewogene und natürliche Ernährung<br />

sowie ein gesunder Lebensstil mit ausreichend körperlicher<br />

Aktivität sind entscheidende Faktoren, um das<br />

Risiko für Knochenbrüche im Alter zu minimieren.<br />

Eine gute Versorgung mit den Omega-3-Fettsäuren<br />

Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA)<br />

und Docosahexaensäure (DHA) kann dazu beitragen,<br />

Knochenabbauprozesse im älter werdenden Organismus<br />

zu verlangsamen.<br />

Omega-3-Fettsäuren hemmen den Knochenabbau<br />

und helfen die Muskelmasse zu erhalten<br />

Dies hat z. B. eine Studie der Ohio State University mit<br />

400 Frauen 2013 eindrucksvoll gezeigt. Die beteiligten<br />

Frauen waren in der Postmenopause und litten unter<br />

einer Hüftfraktur. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren<br />

in den roten Blutkörperchen lag bei den Probandinnen<br />

deutlich niedriger im Vergleich mit gesunden Frauen<br />

gleichen Alters. Es wurde sichtbar, dass durch die<br />

Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA die knochenabbauenden<br />

Zellen in ihrer Aktivität gehemmt werden<br />

können. 1<br />

Eine weitere positive Wirkung der gesunden Fettsäuren<br />

ist ihre Fähigkeit, auch in Situationen, in denen<br />

leicht Muskelmasse verloren geht, wie z. B. bei Krankheit,<br />

Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />

Knochen und Muskeln<br />

auf natürliche Weise stärken<br />

diese besser erhalten zu können. NASA-Studien aus<br />

2010 haben diesen Ansatz verfolgt. Mitverantwortlich<br />

für den Knochen- und Muskelabbau sind Transkriptionsfaktoren<br />

mit dem Namen NF-kappa-B. Transkriptionsfaktoren<br />

aktivieren Gene, die für den Abbau von<br />

Knochen und Muskelmasse verantwortlich sind. In<br />

Laborversuchen zeigte sich, dass alle Omega-3-Fettsäuren<br />

NF-kappa-B hemmen, sodass die abbauenden<br />

Prozesse blockiert werden konnten. 2<br />

Wichtige Nährstoffe für starke Knochen<br />

Abgesehen davon brauchen unsere Knochen Nähr-<br />

und Aufbaustoffe, um stark zu werden und zu bleiben,<br />

wie Calcium, Vitamin D und K, Vitamin C, Zink und<br />

Mangan. Diese lebenswichtigen Substanzen gelangen<br />

größtenteils über eine klug zusammengesetzte,<br />

natürliche Nahrung in unseren Körper. Da nur wenige<br />

Lebensmittel Vitamin D enthalten, ist die Versorgung<br />

mit diesem essentiellen Nährstoff allein über die<br />

Nahrung nicht möglich.<br />

Einfache Tipps, um Knochen und Muskeln zu<br />

kräftigen:<br />

• Optimieren Sie Ihr Omega-6- zu Omega-3-<br />

Verhältnis<br />

• Verwenden Sie reichlich einfach und mehrfach<br />

ungesättigte Fettsäuren in Form von gesunden<br />

Bio-Pflanzenölen wie Leinöl, Olivenöl und<br />

Hanföl.<br />

• Konzentrieren Sie sich auf die tägliche<br />

Omega-3-Versorgung mit ALA, EPA und DHA<br />

• Achten Sie auf Ihre Eiweißversorgung und<br />

reduzieren Sie Zucker<br />

• Verwenden Sie buntes Gemüse aus biologischer<br />

Landwirtschaft<br />

• Bewegen Sie sich und trainieren Sie Ihre Muskeln<br />

Kornelia Paßiel, Dipl-Oec., Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />

1<br />

Orchard TS1, Ing SW, Lu B, Belury MA, Johnson K, Wactawski-Wende<br />

J, Jackson RD: The association of red blood cell n-3<br />

and n-6 fatty acids with bone mineral density and hip fracture<br />

risk in the women's health initiative. Journal of Bone and Mineral<br />

Research : the Official Journal of the American Society for<br />

Bone and Mineral Research, 01 Mar 2013, 28(3):505-515, DOI:<br />

10.1002/jbmr.1772<br />

2<br />

Sara R Zwart 1, Duane Pierson, Satish Mehta, Steve Gonda,<br />

Scott M Smith: Capacity of omega-3 fatty acids or eicosapentaenoic<br />

acid to counteract weightlessness-induced bone loss<br />

by inhibiting NF-kappaB activation: from cells to bed rest to<br />

astronauts<br />

J Bone Miner Res. 2010 May;25(5):1049-57. doi: 10.1359/<br />

jbmr.091041.<br />

Wissen,<br />

was<br />

stärkt.<br />

Dr. Budwig<br />

Omega-3 Zellgold<br />

unterstützt die<br />

Funktion von<br />

Herz, Hirn und<br />

Augen.*<br />

* Quelle mehrfach ungesättigter Fettsäuren.<br />

EPA und DHA tragen zu einer<br />

normalen Herzfunktion bei. DHA trägt zur<br />

Erhaltung normaler Sehkraft u. Gehirnfunktion<br />

bei. Die positive Wirkung stellt<br />

sich bei tgl. Aufnahme von 250 mg DHA<br />

und EPA ein. Die empfohlene Tagesdosis<br />

des Nahrungsergänzungsmittels von 2 EL<br />

(20 g) darf nicht überschritten werden.<br />

Achten Sie auf eine ausgewogene, ab-<br />

wechslungsreiche Ernährung u. gesunde<br />

Lebensweise. Außerhalb der Reichweite<br />

von Kindern aufbewahren.<br />

34 | Anzeige Anzeige | 35<br />

Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de


BUCHWEIZEN-OVERNIGHT-OATS<br />

mit Mango und Blaubeeren<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

KOHLRABI mit Blattspinat-Pilzfüllung<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 55 Minuten<br />

1 Kohlrabi<br />

die Schalotten darin für 1–2 Minuten glasig dünsten,<br />

etwas Salz<br />

Knoblauch und Pilze dazugeben, kurz mitdünsten,<br />

2 Schalotten<br />

anschließend mit Brühe ablöschen. So lange köcheln,<br />

1 Zehe frischer Knoblauch<br />

bis sich die Brühe reduziert hat. Dann Hüttenkäse und<br />

1 EL Dr. Budwig natives Olivenöl extra<br />

Crème fraîche hinzufügen und alles 2–3 Minuten lang<br />

3–4 Pilze<br />

einköcheln. Anschließend den Spinat dazugeben, solange<br />

100 ml Gemüsebrühe<br />

unterrühren, bis er zusammenfällt, die Herdplatte nun<br />

100 g Hüttenkäse<br />

abschalten, die Pilzfüllung abkühlen lassen. Die Korianderkörner<br />

in einer beschichteten Pfanne ohne Öl leicht<br />

1 EL Creme fraiche Legere<br />

eine Handvoll frischer Blattspinat<br />

rösten, anschließend in einem Mörser fein mahlen,<br />

1–2 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold 50plus<br />

Petersilie waschen und fein hacken. Die Pilzpfanne mit<br />

½ TL Korianderkörner, Pfeffer<br />

Pfeffer, Koriander sowie dem Omega-3 Zellgold 50plus<br />

frische Petersilie<br />

abschmecken, im Anschluss die Petersilie unterrühren.<br />

1 EL geriebener Parmesan<br />

Sobald sich der Kohlrabi problemlos mit einem Messer<br />

einstechen lässt, aus dem Wasser nehmen, etwas abkühlen<br />

lassen, mit einem großen Löffel vorsichtig aushöhlen<br />

Den Kohlrabi schälen und in einem Topf mit leicht<br />

gesalzenem Wasser ca. 20–30 Minuten gar köcheln (je und etwas abkühlen lassen. Nun das leicht abgekühlte<br />

nach Größe des Kohlrabis dauert es unterschiedlich Kohlrabi-Innere der Pilz-Spinat-Füllung beimengen<br />

lange). In der Zwischenzeit die Schalotten und den und mit einem großen Löffel den ausgehöhlten Kohlrabi<br />

Knoblauch pellen, Pilze putzen und alles fein würfeln. füllen. Zu guter Letzt Parmesan reiben und über den<br />

Olivenöl in einer beschichteten Pfanne leicht erhitzen, Kohlrabi streuen.<br />

80 g Skyr<br />

3–4 EL Milch<br />

1 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold 50plus<br />

1 kleine Banane<br />

2 EL Buchweizenflocken<br />

1 EL Quinoaflocken<br />

1 TL gepuffter Amaranth<br />

½ Mango<br />

1 EL frische oder Tiefkühl-Bio-Blaubeeren<br />

3–4 Pekannüsse<br />

1 TL braunes Mandelmus<br />

Skyr mit Milch glatt rühren, halbe Banane schälen,<br />

mit einer Gabel zerdrücken und mit Buchweizen- und<br />

Quinoa-Flocken unter die Skyr-Creme rühren. 30<br />

Min. quellen lassen oder am Abend vorbereiten und<br />

abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Anschließend<br />

das Omega-3 Zellgold 50plus unterrühren, bis kein Öl<br />

mehr sichtbar ist. Mango schälen, ein großes Stück entlang<br />

des Kerns abschneiden und in Streifen schneiden.<br />

Die restliche Banane schälen und in Scheiben schneiden.<br />

Pekannüsse grob hacken. Geschnittene Mango, Bananenscheiben<br />

und 1 EL Blaubeeren auf den Overnight<br />

Oats verteilen. Darüber die gehackten Pekannüsse und<br />

den gepufften Amaranth streuen. Zu guter Letzt das<br />

braune Mandelmus darüber geben. Köstlich!<br />

GRÜNKERNSALAT mit Rucola<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 20 Minuten<br />

40 g Grünkern<br />

1 Handvoll Rucola-Salat<br />

6 mittelgroße Kirschtomaten<br />

2 EL Dr. Budwig Omega-3 Zellgold 50plus<br />

1 TL Zitronensaft<br />

2 Prisen Salz, Pfeffer<br />

Parmesankäse nach Belieben<br />

1 EL Dr. Budwig Energiemix<br />

1 EL Nüsse und Kerne Ihrer Wahl<br />

je 1 halbe Zucchini und Paprika<br />

Grünkern abwaschen und über Nacht einweichen. Anschließend<br />

in doppelter Menge Wasser, gesalzen, kurz<br />

aufkochen, dann bei niedriger Hitze ca. 15–20 Min.<br />

quellen lassen. Abkühlen lassen. Zucchini und Paprika<br />

waschen, würfeln und die letzten 5 Minuten zum Garen<br />

mit in den Topf geben. Den Nuss-Kern-Mix in einer<br />

Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Rucola und Tomaten<br />

waschen, trocknen klein zupfen bzw. halbieren. Aus<br />

Omega-3 Zellgold, Zitronensaft, Kräutern, Salz und<br />

Pfeffer eine Marinade zubereiten. In der Hälfte der Marinade<br />

den Rucola und die Tomaten marinieren. In der<br />

anderen Hälfte die Grünkern-Gemüse-Mischung marinieren.<br />

Diese in ein Schälchen füllen, den marinierten<br />

Rucola-Tomatensalat drüber geben, mit den Kernen,<br />

Dr. Budwig Energiemix und Parmesan bestreuen.<br />

36 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 37


eformleben informiert<br />

Blick in den Markt<br />

re fo rm<br />

l e b e n<br />

Über Gesundheitstipps zu lesen ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />

Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die<br />

es leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit Vitamin-B-Komplex und<br />

Coenzym Q10<br />

Raab Coenzym Q10 mit B-Vitaminen<br />

Kapseln enthalten veganes<br />

Coenzym Q10, welches über ein<br />

Fermentationsverfahren aus Mais<br />

gewonnen wird. Zudem enthalten<br />

die Kapseln alle acht B-Vitamine.<br />

Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Vitamin<br />

B6, Biotin (B7) und Vitamin<br />

B12 tragen zu einem normalen<br />

Energiestoffwechsel bei. Riboflavin<br />

(B2), Niacin (B3), Pantothensäure<br />

(B5), Vitamin B6, Folsäure und Vitamin<br />

B12 tragen zur Verringerung<br />

von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />

100 mg Coenzym Q10 pro Tag mit<br />

allen acht B-Vitaminen.<br />

Budwig - Algenöl<br />

(orange)<br />

Viele von uns befinden sich in<br />

Lebenssituationen mit einem erhöhten<br />

Omega-3-Bedarf – sei es<br />

alters- oder stressbedingt, aufgrund<br />

von Krankheit oder in Genesungsphasen.<br />

Diesen erhöhten Bedarf<br />

nur über die Nahrung zu decken,<br />

ist nicht ganz einfach. Dr. Budwig<br />

Algenöl kann da wirkungsvoll<br />

unterstützen: Denn mit nur einem<br />

Teelöffel täglich zu oder nach einer<br />

Mahlzeit versorgen Sie sich gezielt<br />

mit 2.300 mg der Omega-3-Fettsäuren<br />

DHA und EPA aus der Mikroalge<br />

Schizochytrium sp. Die Alge ist<br />

eine rein pflanzliche Alternative zu<br />

fettreichem Seefisch, um sich ausreichend<br />

mit Omega-3-Fettsäuren<br />

zu versorgen.<br />

Neu: Salusan Ortho Sortiment<br />

Gelenk-Aktiv heißt jetzt Salusan<br />

Ortho. Mit der neuen 3-fach Kombination<br />

aus Vitamin D3, Vitamin C<br />

und Mangan versorgen das Tonikum,<br />

die Kapseln und das Pulver<br />

unsere Knochen, Knorpel, Muskeln<br />

und unser Bindegewebe mit wertvollen<br />

Nährstoffen. Ergänzt mit<br />

4-facher Hagebutten-Power unterstützt<br />

das Salusan Ortho Tonikum<br />

unsere Beweglichkeit. Ein gesunder<br />

Bewegungsapparat und die damit<br />

verbundene Mobilität ist eine der<br />

wichtigsten Voraussetzung für<br />

Lebensqualität in jedem Alter. Gesunde<br />

Knorpel, Knochen, Muskeln<br />

sowie Bindegewebe und kollagene<br />

Strukturen sind Teil dieses komplexen<br />

Systems. Eine ausreichende<br />

schonende Bewegung und eine<br />

gesunde Ernährung können hierzu<br />

einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

3 Eier<br />

1 Schalotte<br />

50 g Kirschtomaten<br />

10 schwarze Oliven<br />

10 ml Olivenöl<br />

50 g Feta<br />

2 Zweige Thymian<br />

50 ml Sahne<br />

10 g Butter<br />

Salz und Pfeffer<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein:<br />

Mediterraner EierPFANNKUCHEN<br />

Zutaten für 2 Portionen (1 Pfannkuchen)<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

Die Schalotte pellen und fein würfeln. Kirschtomaten<br />

waschen und halbieren. Thymian fein hacken und<br />

die Oliven in Scheiben schneiden. Den Fetakäse kurz<br />

abtropfen lassen und anschließend in kleine Würfel<br />

schneiden. Nun in einer Pfanne das Olivenöl erwärmen<br />

und die Schalottenwürfel, Kirschtomaten und Oliven<br />

darin anschwitzen. Den Fetakäse und Thymian dazu geben<br />

und das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer würzen.<br />

Die Pfanne zur Seite stellen. Die Eier mit der Sahne<br />

und etwas Salz und Pfeffer mixen. In einer separaten,<br />

beschichteten Pfanne die Butter schmelzen und den<br />

Sahne-Ei-Mix dazu geben. Bei niedriger Hitze kurz<br />

stocken lassen. Nun die vorbereitete Füllung auf der<br />

397 kcal<br />

einen Hälfte des Omelette verteilen und mit erwärmen.<br />

32 g<br />

Vorsichtig in der Mitte zusammenklappen und auf<br />

7 g<br />

einen Teller geben.<br />

18 g<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 39


2 Eier<br />

20 ml Sahne, 30%<br />

70 g Goudakäse<br />

10 g Butter<br />

Salz und Pfeffer<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

Fett:<br />

Kohlenhydrate:<br />

Protein:<br />

re fo rm<br />

R e z e p<br />

l e b e n<br />

t - K o m p a s s<br />

KäseOMELETTE<br />

Zutaten für 1 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

In einem hohen Gefäß Eier zusammen mit der Sahne<br />

mixen. Dies geht am besten, in dem man kurz den Zauberstab<br />

verwendet. Anschließend mit etwas Salz und<br />

Pfeffer würzen. Den Goudakäse fein reiben. Beim Käse<br />

kann gerne auch mit dem Geschmack nach eigenem<br />

Gusto variiert werden. Bergkäse zum Beispiel gibt eine<br />

würzige, pikantere Note im Omelette. Butter in einer<br />

beschichteten Pfanne zerlassen. Eiermasse eingießen<br />

und bei geringer Hitze leicht stocken lassen. Den geriebenen<br />

Käse auf eine Hälfte geben und schmelzen<br />

lassen. Anschließend das Omelette zur Hälfte überklappen<br />

und 1 bis 2 Minuten zu Ende garen.<br />

583 kcal<br />

46 g<br />

2,4 g<br />

28,9 g<br />

Anna-Lena Leber<br />

Foodfotografin, Genussmensch, Gesundheitsund<br />

Ernährungscoach<br />

Anna-Lena Leber erkannte sehr früh, dass<br />

Gesundes auch schmecken kann. Im Restaurant<br />

ihrer Eltern lernte sie schon als Kind zwei<br />

Dinge, die ihren Lebensweg stark beeinflussen<br />

sollten: Nahrung darf hochwertig sein und<br />

das Auge isst stets mit. Nach ihrer Ausbildung<br />

zur Hotelfachfrau arbeitete sie in der Pfalz in<br />

einem Sternerestaurant. Hier entwickelte sie<br />

ihre Liebe zu gesunder, natürlicher Ernährung<br />

und zum Detail weiter. Nahrung darf für sie<br />

nicht nur sättigen. Nahrung soll gesund erhalten,<br />

Leben spenden und auch heilen. Deshalb<br />

absolvierte sie noch eine Ausbildung zum Gesundheits-<br />

& Ernährungscoach Low Carb, LCHF,<br />

Keto Lifestyle und liebt es mit ihrem Wissen<br />

urgesunde Rezepte zu kreieren. Wir freuen uns<br />

Ihnen nun regelmäßig leckere Rezepte vorzustellen,<br />

die Ihnen den Umstieg auf eine kohlenhydratärmere<br />

Ernährung „versüßen“.<br />

Buchtipp<br />

Keto-Cocktails<br />

Keto-Guide mit Drinks und Tipps für gesundheitsbewusste<br />

Genießer – Nährwerte inklusive.<br />

· Autorinnen: Julia Tulipan, Anna-Lena Leber<br />

· 104 Seiten, 1. Auflage 07/2021<br />

· Preis: 16,95<br />

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verlässlichen<br />

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40 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 41


KIRSCHEN<br />

Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />

Es gibt sie von hellrot bis fast schwarz, als<br />

Süß- und Sauerkirschen. Der Unterschied<br />

liegt im Säuregehalt. Wie die Bezeichnung<br />

schon vermuten lässt, enthalten Sauerkirschen<br />

(Prunus cerasus) mehr organische<br />

Säuren als Süßkirschen (Prunus avium).<br />

Die Früchte enthalten Vitamine, vor allem<br />

der B-Gruppe, sowie Vitamin C, Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium,<br />

Calcium, Eisen und Zink, organische Säuren,<br />

Anthozyane, selbstverständlich auch Fruchtzucker<br />

und viel Wasser. Die Anthozyane, bedeutende<br />

Antioxidantien, sitzen vor allem in<br />

der Kirschhaut – je dunkler die Frucht, desto<br />

mehr. Im Kirschkernöl sind auch wertvolle<br />

Fettsäuren und Vitamin E enthalten. Doch<br />

werden die Kerne entfernt und ihre Inhaltsstoffe<br />

somit nicht genutzt.<br />

Das restliche Jahr über steht Kirschsaft zur<br />

Verfügung. Beim Kauf auf Qualität achten<br />

– 100 Prozent Fruchtanteil oder sogenannten<br />

Muttersaft nehmen. Letzterer ist immer<br />

ungesüßt.<br />

Die rote Kirschfarbe wirkt entzündungshemmend<br />

und als leichtes Mittel zur Schmerzlinderung<br />

bei Arthritis und Gicht. In der<br />

Schmerzforschung wurde festgestellt, dass die<br />

Kirsch-Anthozyane Enzyme hemmen, die am<br />

Entzündungsgeschehen bei rheumatischen Erkrankungen<br />

und Gicht beteiligt sind. Folsäure<br />

und Eisen in den Kirschen dienen der Blutbildung.<br />

Ideal zum Auffüllen der körpereigenen<br />

Speicher ist Kirschsaft auch in Kombination<br />

mit anderen roten Früchten. Blutbildung ist<br />

oft ein Thema nach größeren Operationen, bei<br />

Kindern und werdenden Müttern.<br />

Die ersten Kirschen werden Ende Mai reif.<br />

Je grüner und glatter der Stiel, desto frischer<br />

sind sie geerntet. Süßkirschen verderben<br />

schnell, Sauerkirschen halten etwas länger.<br />

Beide Sorten eignen sich gut zum Einfrieren<br />

und Einkochen.<br />

Sportler können vor allem von Sauerkirschsaft<br />

profitieren. Er ist ein Schutz vor Muskelkater<br />

– macht ihn zumindest unwahrscheinlicher.<br />

Zurückgeführt wird dies auf die enthaltenen<br />

Polyphenole, von denen in Schattenmorellen<br />

besonders viel stecken.<br />

Durch das Verarbeiten gehen aber wertvolle<br />

Inhaltsstoffe verloren. Werden die Früchte mit<br />

viel Zucker kombiniert, schmälert auch das<br />

den Gesundheitswert. Unsere Rezepte sind daher<br />

auf wenig Süßungsmittel ausgelegt. In der<br />

Saison sollten Sie Kirschen aber auf jeden Fall<br />

auch pur genießen – nur waschen und essen.<br />

Guten Appetit beim Kirschgenuss!<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Kirschen werden üblicherweise über einen Zeitraum von etwa sieben Wochen,<br />

von Ende Mai (früheste Sorten) bis Ende Juli (späte Sorten) geerntet.<br />

Kirschen gelten als Jungbrunnen. Neben den<br />

oben schon aufgezählten Inhaltsstoffen enthalten<br />

sie viel Kieselsäure. Sie dient dem Aufbau<br />

und Erhalt von Bindegewebe, Haut, Haare und<br />

Zähnen. Deshalb werden Kirschen als Anti-<br />

Aging-Mittel gerühmt und Kirschkuren empfohlen.<br />

Dazu isst man während der Saison von<br />

Ende Mai bis Ende Juli mindestens vier Wochen<br />

lang täglich circa 200 Gramm frische Kirschen.<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 43


Kirsch-KALTSCHALE<br />

Kirsch-CRUMBLE<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 25 Minuten + Abkühlung<br />

Zutaten für 8 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

Kirsch-BROTAUFSTRICH<br />

Zutaten für 4 Geleegläser<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten + Abkühlung<br />

1,2 kg Süßkirschen<br />

2 EL Kokosraspel<br />

1 Msp. Zimtpulver<br />

1 Msp. gemahlene Nelken<br />

2 TL Agar-Agar<br />

3 EL Wasser<br />

Gläser und Deckel separat auf einen Backrost stellen<br />

bzw. legen und im Backofen bei 120 Grad Celsius<br />

(Ober- und Unterhitze) zehn Minuten sterilisieren.<br />

Kirschen waschen, entsteinen, im Mixer pürieren.<br />

Kokosraspel, Zimt und Nelken einrühren. Agar-Agar<br />

zuerst in drei Esslöffel Wasser anrühren, damit es sich<br />

richtig auflöst, dann ebenfalls zugeben. Kirschenmus<br />

zum Kochen bringen. Zwei Minuten kochen lassen.<br />

Heiß in Gläser füllen, verschließen und umgedreht<br />

auskühlen lassen.<br />

500 g Sauerkirschen<br />

350 ml Wasser<br />

etwas Zitronenschale<br />

2 EL Speisestärke<br />

3 EL Zucker<br />

1 Vanillezucker<br />

Sauerkirschen waschen und entsteinen. Mit der<br />

Zitronenschale in 300 ml Wasser geben, erhitzen,<br />

acht bis zehn Minuten kochen lassen. Speisestärke<br />

mit 50 ml Wasser anrühren, dann in die Suppe<br />

einrühren. Kurz aufkochen lassen. Zitronenschale<br />

herausnehmen. Zucker und Vanillezucker einrühren,<br />

bis sie sich aufgelöst haben. Die Suppe<br />

abkühlen lassen.<br />

Tipp: Schmeckt noch besser mit Grießklößchen.<br />

400 g Kirschen<br />

1 EL Fett für die Auflaufform<br />

200 g Haferflocken<br />

100 g Buchweizenflocken<br />

20 g gemahlene Mandeln<br />

3 EL Honig (dünnflüssig)<br />

1 TL Zimtpulver<br />

4 EL Kokosöl<br />

1 EL Zitronensaft<br />

etwas abgeriebene Zitronenschale<br />

1 EL Speisestärke<br />

Kirschen waschen, entsteinen, halbieren.<br />

Auflaufform ausfetten. Backofen auf<br />

180 ˚C vorheizen. Haferflocken, Buchweizenflocken<br />

und gemahlene Mandeln<br />

vermischen. Kokosöl (wenn fest vorher<br />

leicht erwärmen, so dass es flüssig wird)<br />

und Honig in die trockenen Zutaten<br />

mengen und alles gut durcharbeiten.<br />

Kirschen mit Zitronensaft, -schale und<br />

Speisestärke mischen. Kirschmischung<br />

in die Auflaufform füllen. Darauf die<br />

Haferstreusel verteilen. Den Kirsch-<br />

Crumble circa 40 bis 45 Minuten bei<br />

180 ˚C backen.<br />

<strong>44</strong> | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 45


Kirsch-CHUTNEY<br />

Zutaten für 4 Geleegläser<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten + Abkühlung<br />

1 kg Süßkirschen<br />

1 rote Zwiebel<br />

etwas Ingwerwurzel<br />

etwas Fett zum Anschwitzen<br />

einige TL Rohrzucker<br />

einige TL Essig (Feigenessig)<br />

etwas Salz<br />

etwas Pfeffer<br />

1 Msp. Zimtpulver<br />

Gläser und Deckel separat auf einen Backrost stellen<br />

bzw. legen und im Backofen bei 120 Grad Celsius<br />

(Ober- und Unterhitze) zehn Minuten sterilisieren.<br />

Kirschen waschen, entsteinen, halbieren. Zwiebel schälen,<br />

hacken. Ingwerwurzel sehr sorgfältig waschen und<br />

schadhafte Stellen entfernen oder ebenfalls schälen,<br />

raspeln. Beides zusammen einige Minuten in etwas<br />

Fett anschwitzen. Vorbereitete Kirschen, Zucker, Essig,<br />

Gewürze hinzugeben und bei mittlerer Hitze einkochen.<br />

Kirschen geben zunächst Flüssigkeit ab, die dann einkocht.<br />

Abschmecken und heiß in Gläser füllen.<br />

Auskühlen lassen, dann kühl und dunkel lagern.<br />

Tipp: Das Chutney schmeckt zu Kartoffelpuffern,<br />

Crêpes, Waffeln oder Braten.<br />

Glutenfreier Kirsch-KÄSEKUCHEN<br />

Zutaten für 12 Stücke<br />

Zeitaufwand ca. 150 Minuten<br />

500 g Süßkirschen<br />

ca. 10 g Margarine oder Butter<br />

750 g Magerquark<br />

125 ml Vollmilch<br />

2 Bio-Eier<br />

2 Päckchen Vanillepuddingpulver<br />

(mit Maisgrieß)<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

75 g Zucker<br />

Saft einer Zitrone<br />

Kirschen waschen, entsteinen und in einem Sieb<br />

abtropfen lassen. Springform mit circa zehn<br />

Gramm Margarine oder Butter ausfetten. Backofen<br />

auf 150 Grad Celsius (Ober- und Unterhitze)<br />

vorheizen. Eier trennen, Eiweiß steif schlagen.<br />

Quark mit Milch, den Eigelben, Puddingpulver,<br />

Vanillezucker, Zucker und Zitronensaft gut verrühren.<br />

Zum Schluss den Eischnee unterheben.<br />

Masse in die vorbereitete Springform füllen und<br />

die Kirschen darauf verteilen. Ca. zwei Stunden<br />

backen.<br />

Kirschkuchen mit ZUCCHINI<br />

Zutaten für 12 Stücke<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

250 g Sauerkirschen<br />

ca. 10 g Margarine oder Butter<br />

150 g Zucchini (feste)<br />

250 g Mehl (Type 1050)<br />

2 EL Kakaopulver<br />

1 TL Zimt<br />

1 Pck. Backpulver<br />

180 ml Agavendicksaft<br />

80 ml Raps- oder Sonnenblumenöl<br />

250 ml Soja- oder Haferdrink<br />

1 Prise Salz<br />

Kirschen waschen, entsteinen und in einem Sieb<br />

abtropfen lassen. Flache Form mit circa zehn Gramm<br />

Margarine oder Butter ausfetten. Backofen auf 180<br />

Grad Celsius (Ober- und Unterhitze) vorheizen.<br />

Zucchini reiben und mit den übrigen Zutaten – bis<br />

auf die Kirschen – vermengen. Teig in die vorbereitete<br />

Form füllen und die Kirschen darauf verteilen.<br />

Ca. 30 Minuten backen.<br />

Kirschkernkissen<br />

Kirschkerne haben sehr gute Wärmespeichereigenschaften,<br />

so dass Kirschkernkissen<br />

Wärmflaschen in ihrer Wirkung übertreffen.<br />

Es gibt sie fertig zu kaufen. Es ist auch möglich,<br />

Kirschkerne zu säubern, zu trocknen<br />

und dann in eine Hülle aus Baumwolle oder<br />

Leinen zu füllen.<br />

Zum Erwärmen kommt das Kirschkernkissen<br />

für 10 bis 20 Minuten in den Backofen.<br />

Diesen auf 150 Grad Celsius vorheizen und<br />

Wasser dazustellen.<br />

Das warme Kirschkernkissen auf die<br />

schmerzende Stelle legen. Gute Besserung!<br />

46 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 47


eformleben informiert<br />

<strong>reformleben</strong> informiert<br />

Gesundheits-News<br />

Erhöht Vitamin-D-Mangel<br />

das Alzheimerrisiko?<br />

Kürzlich wurde in der Fachzeitschrift<br />

„Biomolecules“ über einen<br />

kausalen Zusammenhang zwischen<br />

Vitamin-D-Mangel und Alzheimer<br />

berichtet.<br />

Eines der wichtigsten pathologischen<br />

Merkmale dieser Erkrankung<br />

sind Plaques, die aus kleinen<br />

Eiweißen (Peptiden) bestehen. Sie<br />

sollen durch Prozesse entstehen,<br />

die an oder in der Zellmembran<br />

stattfinden. In einer Studie konnten<br />

Forschende nun zeigen, dass<br />

Vitamin D die Fettzusammensetzung<br />

der Membran beeinflusst.<br />

Bisher gab es bereits epidemiologische<br />

Studien, die einen Zusammenhang<br />

zwischen niedrigen<br />

Vitamin-D-Spiegeln und der<br />

Alzheimer-Erkrankung zeigen.<br />

Herausforderungen<br />

besser verkraften<br />

Gelassener und vitaler durchs<br />

Leben gehen, das wäre schön. Doch<br />

oft ist es schwer, positiv gestimmt<br />

zu bleiben – sei es aus persönlichen<br />

Gründen oder wegen weltumspannender<br />

Probleme. Manchmal<br />

ist es gut, sich nicht alles gefallen<br />

zu lassen, manchmal muss man<br />

sich arrangieren. Vor allem aber<br />

ist es besser, cool zu parieren<br />

statt durchzudrehen. In einigen<br />

Pflanzen hat die Naturheilkunde<br />

Stoffe entdeckt, die helfen können,<br />

stressresistenter zu agieren. Sie<br />

werden Adaptogene genannt und<br />

beeinflussen das Gleichgewicht<br />

zwischen Hypothalamus und<br />

Hypophyse im Gehirn und zwischen<br />

Gehirn und Nebennierenrinde<br />

in Richtung Anpassung oder<br />

angemessene Reaktion. Der Körper<br />

reagiert nicht mehr so schnell<br />

über, sondern kann aufmerksamer<br />

und leistungsfähiger sein.<br />

Von diesen war hier in <strong>reformleben</strong><br />

schon häufiger die Rede:<br />

• Rosenwurz oder Rhodiola: Die<br />

nordische Pflanze macht leistungsfähiger<br />

und resistenter<br />

gegen Stress. Die Wirkung wurde<br />

in einer medizinischen Studie belegt.<br />

Seither ist die Heilpflanze als<br />

adaptogen von der European Medicines<br />

Agency (EMA) anerkannt.<br />

• Ginseng: In der traditionellen<br />

Medizin Ostasiens gilt die Wurzel<br />

als gut fürs Gehirn. Ginseng regt<br />

den Kreislauf an, hilft gegen Müdigkeit<br />

und Erschöpfung. Auch<br />

der Echte Ginseng wurde von der<br />

EMA anerkannt.<br />

• Kurkuma: Das bekannte Gewürz<br />

hat eine entzündungshemmende<br />

Wirkung und soll auch Stimmungstiefs<br />

lindern.<br />

Weitere Adaptogene sind beispielsweise<br />

chinesische Heilpilze und<br />

Goji-Beeren, die ayurvedischen<br />

Traditionspflanzen Ashwagandha<br />

und Tulsi, aus Amerika Maca, Moringa<br />

und Mate und das heimische<br />

Johanniskraut. Adaptogene können<br />

Lebensmittel oder Getränk sein,<br />

sind vor allem als Nahrungsergänzungsmittel<br />

erhältlich.<br />

Einfache Mittel<br />

gegen Heuschnupfen<br />

Heuschnupfen ist eine Überreaktion<br />

des Immunsystems auf<br />

eigentlich harmlose Pollen von<br />

Gräsern und Bäumen. Die Folge<br />

sind entzündliche Reaktionen in<br />

den Schleimhäuten. Die direkten<br />

Beschwerden reichen von Niesen,<br />

einer verstopften oder laufenden<br />

Nase, juckenden und tränenden<br />

Augen, über Husten und Halskratzen<br />

bis hin zu indirekten Folgen<br />

wie Schlafstörungen, Müdigkeit<br />

usw. HNO-Ärzte können mit Hilfe<br />

von Allergietests die Auslöser<br />

herausfinden und eine Behandlung<br />

einleiten. Sofort und parallel dazu<br />

lindern diese selbstdurchführbaren<br />

Maßnahmen die Beschwerden:<br />

• Nasenspülung: Lauwarmes Wasser<br />

mit einer Prise Salz vermischen<br />

und die Nase damit spülen.<br />

Nasenduschen, mit denen das<br />

leichter funktioniert gibt es für<br />

wenige Euro im Handel. Alternativ<br />

kann auch das traditionelle<br />

Dampfbad gemacht werden –<br />

Schüssel mit gut warmem Wasser<br />

füllen, Handtuch über den Kopf<br />

legen und inhalieren.<br />

• Abends duschen und Haare waschen:<br />

So nimmt man möglichst<br />

wenig Pollen mit ins Bett und<br />

schläft besser.<br />

• Zum richtigen Zeitpunkt lüften:<br />

In Städten ist die Pollenbelastung<br />

morgens früh am geringsten, auf<br />

dem Land abends nach 19 Uhr.<br />

Ideal sind Zeiten während es<br />

regnet oder gleich danach.<br />

• Pollenfluggitter: Die feinen Netze<br />

lassen zwar etwas weniger Licht<br />

ins Zimmer, dafür sperren sie die<br />

meisten Pollen aus.<br />

• Wäsche drinnen trocknen: Pollen<br />

haften leicht an Kleidungsstücken.<br />

Trocknen Sie die Wäsche<br />

in einem geschlossenen Raum<br />

oder im Trockner, so vorhanden.<br />

Außerdem: Getragene Kleidung<br />

nicht im Schlafzimmer wechseln<br />

und schon gar nicht mit Straßenkleidung<br />

aufs Bett legen.<br />

• Staubsauger mit Pollenfilter verwenden:<br />

Auch in Polstermöbeln<br />

und Teppichen sitzen immer<br />

Pollen. Gut ist daher, wenn oft<br />

gesaugt wird, und zwar so, dass<br />

das Gerät die Pollen einsaugt<br />

und nicht verteilt. Dafür wird<br />

ein Staubsauger mit Pollenfilter<br />

benötigt. Den regelmäßigen<br />

Filterwechsel sollte möglichst<br />

jemand machen, der nicht unter<br />

Heuschnupfen leidet. Außerdem:<br />

Staubwischen mit feuchtem Tuch.<br />

Auch das bindet Pollen statt sie<br />

aufzuwirbeln.<br />

• Nicht rauchen: Rauchen ist nie<br />

gut, aber bei Heuschnupfen umso<br />

belastender – auch Passivrauchen.<br />

• Auf Kreuzallergien achten: Wer<br />

Heuschnupfen hat, entwickelt<br />

auch oft allergische Reaktionen<br />

beim Verzehr von bestimmten<br />

Kern- und Steinobstsorten. Mehr<br />

Infos gibt es bei: Mein Allergie<br />

Portal und beim Deutschen Allergie-<br />

und Asthmabund. Übrigens<br />

am 21. Juni ist „Deutscher Lebensmittel-Allergietag“,<br />

ausgerichtet<br />

vom Deutschen Allergieund<br />

Asthmabund.<br />

Operation beim Grauen Star<br />

gegen Demenz?<br />

Wie die Akademie für menschliche<br />

Medizin (AMM) berichtet, haben<br />

Forscher herausgefunden, dass<br />

die Aufrechterhaltung einer guten<br />

Sehschärfe während des Alterns<br />

eine wichtige Strategie zur Ver-<br />

48 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 49


eformleben informiert<br />

IMPRESSUM<br />

3. <strong>Ausgabe</strong> 2022 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>44</strong> unabhängiges Magazin<br />

für längere Gesundheit & Anti-Aging<br />

Herausgeber<br />

ringerung des kognitiven Abbaus<br />

sein kann. Menschen nehmen bis<br />

zu 80 Prozent aller Eindrücke über<br />

ihre Augen auf. Damit sind diese<br />

beim Menschen mit Abstand die<br />

wichtigsten Sinnesorgane.<br />

gestützten Therapien mehr und<br />

mehr zum Einsatz.<br />

Auf die Sauce kommt es an<br />

Erst das Dressing macht aus Grünzeug<br />

Salat. Öl muss ran, ein wenig<br />

Essig und Gewürze. Im Reformhaus<br />

gibt es eine große Auswahl kaltgepresster,<br />

nicht raffinierter Öle.<br />

zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />

und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Infor-<br />

Probieren Sie zum Beispiel mal<br />

Leinöl am Salat oder Walnussöl,<br />

beide enthalten Omega-3-Fettsäuren.<br />

Schmutzige Schreibtische<br />

mation und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar.<br />

Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb<br />

haften weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen<br />

aller Art, die mit dem Inhalt dieser <strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang<br />

gebracht werden.<br />

Esel<br />

Haustier des Jahres 2022<br />

Wie wäre es mal mit einer Eselwanderung?<br />

Adressen finden Sie<br />

im Internet – in Ihrer Nähe oder<br />

auch für den Urlaub beispielsweise<br />

in Frankreich. Sie gelten als<br />

dumm, störrisch und faul. Doch<br />

das sind Vorurteile. Esel sind kluge<br />

und gutmütige Tiere, die gefahrvolle<br />

Situationen ruhiger angehen<br />

als Pferde. Deshalb wägen sie länger<br />

ab, sind beharrlicher, wenn sie<br />

sich für etwas entschieden haben.<br />

Die Herdentiere lieben den Kontakt<br />

mit anderen Lebewesen und<br />

kommen deshalb auch in tier-<br />

Sojadrink selbst machen<br />

Weniger Verpackungsmüll? Selbst<br />

machen hilft dabei. Probieren Sie<br />

dieses Rezept: 250 g Sojabohnen<br />

zwölf Stunden in Wasser einweichen.<br />

Danach in ein Sieb abgießen<br />

und nochmals gut mit Wasser<br />

abspülen. Zusammen mit 750 ml<br />

frischem Wasser pürieren und<br />

durch ein Küchentuch passieren.<br />

Die Flüssigkeit unter gelegentlichem<br />

Rühren circa 20 Minuten<br />

köcheln. Abkühlen lassen, fertig.<br />

Der Drink ist drei bis fünf Tage im<br />

Kühlschrank haltbar. Die Konsistenz<br />

kann durch Variation beim<br />

Wasseranteil verändert werden,<br />

der Geschmack durch Zugabe<br />

von Salz oder Süßungsmittel –<br />

Vanillezucker, Dattelsirup, Agavendicksaft<br />

etc.<br />

Kleine Flaschen ermöglichen es,<br />

mehrere parallel zu verwenden,<br />

ohne dass die Öle ranzig werden,<br />

bevor sie in der Salatschüssel<br />

landen.<br />

Guter Essig wird ohne Schwefel<br />

und andere Zusätze hergestellt.<br />

Apfelessig bringt Fruchtgeschmack<br />

mit. Fehlen noch Meersalz, Pfeffer<br />

in Bio-Qualität und Kräuter. Die<br />

gibt es jetzt wunderbar frisch aus<br />

dem Garten oder vom Markt.<br />

Auf so manchem Schreibtisch ist<br />

die unsichtbare Population zahlreicher<br />

als auf einer einigermaßen<br />

sauberen Toilette. Schon vor etlichen<br />

Jahren fanden dies Mikrobiologen<br />

der Universität Arizona<br />

heraus. Am meisten „verseucht“<br />

waren Telefonhörer, Computertastaturen,<br />

und -mäuse. Neben langen<br />

Arbeitszeiten nannten sie das Essen<br />

am Schreibtisch als Gründe.<br />

In Zeiten des Homeoffice sollte<br />

man sich unbedingt daran erinnern.<br />

Denn nun kommen nicht mal<br />

mehr die in Büros üblicherweise<br />

engagierten Reinigungskräfte<br />

vorbei.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />

T +49 (0) 661 296968-0 · www.ideenagentur.de<br />

Druck<br />

Prinovis GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0) 911 8003-0 · www.prinovis.com<br />

Fotos & Illustrationen<br />

www.gettyimages.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />

Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />

arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />

Anzeigen<br />

Bernhard Sillich<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Bezugsquellen<br />

<strong>reformleben</strong> erhalten Sie in allen teilnehmenden Reformhäusern,<br />

Apotheken und Bioläden mit Reformwarensortiment<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />

vorbehalten.<br />

50 | <strong>reformleben</strong> 03/2022 | 51


MUSKELN<br />

behalten und trainieren, statt sie zu verlieren<br />

Während das Wachstum der Muskulatur in<br />

Kindheit und Jugend ganz normal ist, müssen<br />

wir als Erwachsene etwa ab dem 30. Lebensjahr<br />

aktiv etwas dafür tun, damit unsere<br />

Muskulatur nicht abnimmt oder sogar noch<br />

zunimmt. Krafttraining hat sich in vielen<br />

wissenschaftlichen Studien als sehr effektiv<br />

gegen den Verlust von Muskelmasse erwiesen.<br />

Krafttraining bedeutet übrigens nicht<br />

automatisch Training im Fitnessstudio an<br />

Geräten: Auch Übungen mit dem eigenen<br />

Körpergewicht wie Liegestütz, Crunches und<br />

Kniebeugen gehören dazu. Die können Sie<br />

überall ausführen. Wer seine Muskeln lebenslang<br />

regelmäßig genutzt hat, muss sich dafür<br />

gar nicht so sehr anstrengen.<br />

Falls Sie bisher eher ein körperlich passives<br />

Leben geführt haben, ist das kein Grund zu<br />

verzweifeln: Sie werden schon nach wenigen<br />

Trainingswochen deutlich merken, dass Ihre<br />

Muskeln wachsen und sich Ihr Körper insgesamt<br />

verändert. Tatsächlich erreichen Sie<br />

binnen eines Jahres selbst bei untrainierten<br />

Muskeln eine Verdoppelung der Kraft, wie<br />

Studien zeigten.<br />

Aber was passiert eigentlich beim Muskelwachstum?<br />

Wenn Sie Ihre Muskulatur so<br />

belasten, dass sie an ihre Leistungsgrenze<br />

kommt, ist das für Ihren Organismus ein<br />

besonderer Reiz: Er baut mehr Eiweißstoffe<br />

in die Muskeln, sodass sie tatsächlich größer<br />

werden und dadurch mehr leisten können.<br />

Das klappt nur mit starken Reizen und bedeutet<br />

fürs Training anstrengende Übungen<br />

mit wenigen Wiederholungen. Wenn Sie also<br />

denken: „Hilfe, ich kann nicht mehr“, müssen<br />

Sie trotzdem noch einige Sekunden durchhalten,<br />

bis Sie ein brennendes Gefühl in den<br />

Muskeln spüren. Aus dem Alltag kennen wir<br />

das von eher außergewöhnlichen Situationen<br />

wie Umzügen, wo wir x-mal die Treppen hoch<br />

und runter laufen oder noch zehn weitere<br />

Kartons schleppen, obwohl wir eigentlich<br />

schon nicht mehr können. Wenn wir unsere<br />

Muskeln gezielt trainieren, provozieren wir<br />

dieses Gefühl bewusst.<br />

Abwechslungsreich trainieren<br />

Ein ausgewogenes Muskeltraining zielt nicht<br />

nur auf das Muskelwachstum ab, sondern<br />

auch auf die Koordination, Kraftausdauer<br />

und Kraftqualität. All diese Aspekte zusammen<br />

ermöglichen uns, vital und selbstständig<br />

alt zu werden:<br />

• Mit Koordination ist das gute Zusammenspiel<br />

der unterschiedlichen Muskeln gemeint.<br />

Nur wenn das klappt, funktionieren<br />

scheinbar einfache Abläufe wie Greifen oder<br />

Springen lebenslang problemlos. Trainiert<br />

wird das mit haltenden, stabilisierenden<br />

Übungen.<br />

• Kraftausdauer bedeutet, eine anstrengende<br />

Tätigkeit nicht nur einmalig oder kurz<br />

durchführen zu können, sondern mehrmals<br />

und über einen längeren Zeitraum, beispielsweise<br />

nicht nur eine, sondern viele<br />

Treppen zu steigen. Dazu muss die Muskulatur<br />

gut durchblutet sein und der Stoffwechsel<br />

in den Muskelzellen muss einwandfrei<br />

funktionieren. Kraftausdauer können Sie<br />

nicht durch Joggen oder anderen Ausdauersport<br />

erreichen, sondern durch Übungen<br />

mit vielen Wiederholungen – viel bedeutet<br />

mindestens 20!<br />

• Normalerweise nutzen wir nur etwa 60 Prozent<br />

der Muskelfasern. Beim Training der<br />

Kraftqualität geht es darum, mehr Fasern<br />

eines Muskels anzusprechen und die Kommunikation<br />

zwischen Muskeln und Nerven<br />

zu verbessern. Im Alltag klappen dadurch<br />

unerwartet notwendige, schnelle Reaktionen<br />

besser, wenn etwa ein Glas umzukippen<br />

droht. Jetzt sind vor allem die großen weißen<br />

Muskelfasern dran, die durch die anderen<br />

drei Trainingsformen kaum beansprucht<br />

werden: Sie brauchen dafür nur sechs bis<br />

zehn sauber ausgeführte Wiederholungen<br />

von Übungen, die Ihnen schwerfallen.<br />

Zu diesen vier Trainingsaspekten kommt<br />

noch die Beweglichkeit, die Sie durch Dehnübungen<br />

erhalten oder verbessern. Darauf<br />

sollten Sie keinesfalls verzichten, denn eine<br />

gute Beweglichkeit ist im Alltag wichtig.<br />

Wenn wir darüber im Alter nicht mehr verfügen,<br />

fällt es schwer, sich zu den Enkeln zu<br />

bücken und mit ihnen zu spielen oder auch<br />

nur etwas aufzuheben.<br />

Pausen sind Pflicht!<br />

Viel hilft viel, gilt nicht für den Sport,<br />

sondern führt oft direkt in die körperliche<br />

Überlastung. Die Muskeln brauchen Zeit, um<br />

sich an die höhere Belastung anzupassen. Nur<br />

in den Trainingspausen kann der Organismus<br />

nämlich die benötigten zusätzlichen<br />

Eiweiße einbauen und dadurch leistungsfähiger<br />

werden. Wenn Sie zu viel trainieren,<br />

fehlt dem Körper die Zeit, „geschädigtes“<br />

Gewebe zu reparieren, sodass Muskeln ihre<br />

Fitness verlieren können. In den Pausen Ihres<br />

Krafttrainings können Sie aber problemlos<br />

Ihre Ausdauer stärken. Oder Sie trainieren an<br />

einem Tag nur den Oberkörper, am nächsten<br />

den Rumpf und dann wieder den Oberkörper.<br />

So bekommt immer ein Teil der Muskulatur<br />

die notwendige Pause.<br />

Grundsätzlich gilt: Lieber mehrere kleine<br />

Einheiten im Lauf der Woche, als nur ab und<br />

zu eine große. Dreimal pro Woche 20 Minuten<br />

Krafttraining, also etwa alle zwei Tage,<br />

und zwei- bis dreimal wöchentlich 45 bis 60<br />

Minuten Ausdauertraining sind ideal.<br />

Beliebte Sportarten im Blick<br />

Selbstverständlich trainieren Sie Ihre Muskeln<br />

nicht nur mit Kraftübungen, sondern<br />

auch mit Alltagsaktivitäten und mit anderen<br />

Sportarten. Doch wie oft sollten Sie andere<br />

Sportarten betreiben, damit Sie wirklich<br />

fit bleiben? Je nach Sportart nutzen wir die<br />

Einen passenden<br />

Buchtipp zum<br />

Thema finden Sie<br />

auf S. 56<br />

52 | <strong>reformleben</strong> 03/2022<br />

| 53


Mehr Lebensqualität<br />

in Sport, Beruf und Freizeit!<br />

Die Powerinsole – ein Powerchip eingebettet in<br />

ein Aktivgel-Kissen – kann dir mehr Energie und<br />

Wohlbefinden im Alltag sowie im Berufsleben und<br />

Sport bringen.<br />

• Zellregeneration und Wundheilung kann um<br />

bis zu 39,9% verbessert werden**<br />

• Oxidativer Stress, welcher unter anderem für<br />

Gelenksentzündungen* verantwortlich ist, kann<br />

um bis zu 24% gehemmt werden**<br />

• Im Rahmen einer subjektiven Anwenderstudie<br />

berichteten die Probanden über weniger Kopfund<br />

Rückenschmerzen, weniger Erschöpfungszustände,<br />

weniger Durchblutungsprobleme,<br />

mehr Energie und Ausdauer und vieles mehr.<br />

Nie war es leichter, mehr Wohlbefinden und<br />

bessere Performance zu erlangen – in nahezu<br />

jeder Situation!<br />

* Studie Medizinische Universität Graz, Institut für Medizinische<br />

und Chemische Labordiagnostik<br />

** Publizierte und placebokontrollierte Zellstudie Dartsch Scientific<br />

Weitere Infos zu den Studien unter www.biosa.de/powerinsole<br />

Erleben Sie selber die Veränderungen,<br />

die Powerinsole in Ihr Leben bringen kann!<br />

unterschiedlichen Muskeln nicht gleichmäßig<br />

stark. Deswegen ist der Schlagarm beim Tennis<br />

kräftiger als der andere Arm. In solchen Fällen<br />

ist es sinnvoll, die Ungleichgewichte durch das<br />

Training der vernachlässigten Muskelgruppen<br />

wieder in Balance zu bringen. Außerdem: Eignet<br />

sich Ihre Sportart auch fürs Alter? All diese<br />

Fragen beantwortet die Übersicht. Zum Alter<br />

noch einige konkrete Hinweise:<br />

a. Bis 30 Jahre: Leistungsaufbau und -fähigkeit<br />

der Muskeln sollten im Vordergrund<br />

stehen. Die Teilnahme an Wettkämpfen<br />

motiviert für das regelmäßige Training.<br />

Bei Sportarten mit einseitigen Belastungen<br />

sollten Sie auf die Kräftigung beider<br />

Körperseiten achten, etwa beim Tennis,<br />

Badminton, Squash, Fuß- oder Handball.<br />

b. Bis 40 Jahre: In diesem Alter fordern<br />

Beruf und Familie meist viel Zeit und die<br />

Bewegung fällt hinten runter. Tragen Sie<br />

Trainingszeiten in Ihren Kalender ein,<br />

gehen Sie zu festen Kursen, Gruppen oder<br />

verabreden Sie sich, damit Sport eine feste<br />

Größe in Ihrem Leben bleibt.<br />

c. Bis 50 Jahre: Jetzt fällt auf, dass der Stoffwechsel<br />

langsamer wird: Fettpölsterchen<br />

werden sichtbar, die Bequemlichkeit siegt<br />

öfter und die Kondition wird schlechter.<br />

Wenn Sie das bemerken, geben Sie sich damit<br />

nicht zufrieden und werden Sie aktiver.<br />

d. Bis 65 Jahre: Bei Frauen und Männern<br />

stellen sich die Hormone um. Weniger<br />

Östrogen bewirkt bei Frauen, dass sie<br />

seine knochenschützende Wirkung verlieren,<br />

deswegen sind Belastungen mit dem<br />

eigenen Körpergewicht wichtig, die den<br />

Knochenstoffwechsel anregen: Also lieber<br />

e. Ab 65 Jahre: Gerade in diesem Alter sollten<br />

Sie Ihren Bewegungsapparat durch ein<br />

ausgewogenes Training aus Ausdauer- und<br />

Kraftsport unbedingt fordern! Jetzt hat<br />

eine Unterforderung nachhaltige Folgen,<br />

weil der Körper Muskeln und Knochen<br />

schneller abbaut als in jungen Jahren und<br />

das beeinflusst die Lebensqualität erheblich.<br />

Die Ausrede keine Zeit gilt in diesem<br />

Alter schließlich nicht mehr! Sie können<br />

auch jetzt noch anfangen mit Sport, sollten<br />

es aber behutsam tun. Viele Fitnessstudios,<br />

Muskelaufbau<br />

Oberkörper<br />

Muskelaufbau<br />

Unterkörper<br />

Bildungseinrichtungen und Sportvereine<br />

bieten Kurse für Ältere an. Ein ärztlicher<br />

Check-up vorweg gibt Ihnen Sicherheit.<br />

Die Tabelle gibt einen Überblick zu beliebten<br />

Sportarten, welche die Muskulatur gezielt<br />

aufbauen oder sie allgemein wirkungsvoll<br />

kräftigen. Viele der hier aufgeführten Sportarten<br />

sind auch für die Altersgruppe ab 65<br />

Jahren zu empfehlen. Wichtig ist es in jedem<br />

Alter, die Trainingshäufigkeit und -intensität<br />

ganz allmählich zu steigern. Ulrike Schöber<br />

Muskelerhalt<br />

Oberkörper<br />

Muskelerhalt<br />

Unterkörper<br />

Altersgruppe<br />

Trainingseinheiten<br />

pro Woche<br />

Aerobic – X – X a b c d 2–4<br />

Aquajogging – – X X a b c d e 3–5<br />

Aquapower (X) X (X) X a b c d 1–3<br />

Badminton (X)e X (X)e X a b c d 2–4<br />

Basketball - X - X a b c d 2–4<br />

Fußball - X - X a b c d 2–4<br />

Gerätetraining X X X X a b c d e 1–3<br />

Gymnastik X X X X a b c d e 2–4<br />

Hockey (X) X (X)e X a b c d 2–4<br />

Jazzdance – X – X a b c d 2–4<br />

Jogging – X – X a b c d e 2–7<br />

Klettern X X X X a b c d e 1–3<br />

Mountainbike – X – X a b c d e 1–3<br />

Radfahren – X – X a b c d e 3–5<br />

Rückentraining X – X – a b c d e 2-4<br />

Schwimmen X X X X a b c d e 3–5<br />

Skilanglauf X X X X a b c d e 3–5<br />

Spinning – X – X a b c d 2–4<br />

Squash (X) X (X)e X a b c d 1–3<br />

Step-Aerobic – X – X a b c d e 1–3<br />

Tanzen – – – X a b c d e 3–7<br />

Tennis (X) X (X)e X a b c d 2–4<br />

Volleyball (X) X X X a b c d 2–4<br />

Walking – X – X a b c d e 4–7<br />

Wandern – – – X a b c d e 3–7<br />

wandern und laufen statt schwimmen. *Angaben für Einsteiger. X = ja; (X) = bedingt; (X)e = einseitiger Effekt; – = kein Effekt, Altersgruppe: a= bis 30 J.; b= bis 40 J.; c= bis 50 J.; d= bis 64 J.; e= ab 65 J.<br />

Biosa Vitalkonzepte® Inh. Christof Plottek<br />

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