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30 TePe Talk<br />
© stock.adobe.com - hedgehog94<br />
Unterstützung älte<strong>re</strong>r Erwachsener für<br />
lebenslange Mundgesundheit (Teil 2)<br />
Einer der wichtigsten Aspekte der Zahnmedizin besteht darin, dass wir unse<strong>re</strong> Patienten und ih<strong>re</strong><br />
einzigartigen Bedürfnisse anerkennen. Unser wichtigstes Hilfsmittel dafür ist die Kommunikation.<br />
Im zweiten Teil dieses Artikels lest ihr, welche Herausforderungen sich dabei ergeben können und<br />
wie man diese erfolg<strong>re</strong>ich meistert.<br />
Text Lina Gassner Kanters, Dr. Ralf Seltmann Bilder TePe D-A-CH<br />
Es wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 die Bevölkerung über 60 Jah<strong>re</strong><br />
<strong>22</strong> Prozent der Weltbevölkerung ausmachen wird. 10 Das bedeutet, dass<br />
die meisten von uns erwarten können, zunehmend Patienten aus älte<strong>re</strong>n<br />
Altersgruppen zu behandeln.<br />
Eine gute Beziehung zu ihnen ist die Grundlage für besse<strong>re</strong> klinische<br />
Ergebnisse.¹¹ Vertrauen, Beruhigung und Zuhö<strong>re</strong>n sind für sie ebenso<br />
wichtig wie die Hilfe, die sie aus dem primä<strong>re</strong>n Grund ih<strong>re</strong>s Besuchs<br />
benötigen. 9 Um eine erfolg<strong>re</strong>iche Kommunikation mit unse<strong>re</strong>n Patienten<br />
zu er<strong>re</strong>ichen, sollten wir auf die Herausforderungen vorbe<strong>re</strong>itet sein, die<br />
auft<strong>re</strong>ten können.<br />
Mögliche Kommunikationshindernisse<br />
Altersbedingte Umstände können die Kommunikation beeinträchtigen.<br />
So erfordern ein eingeschränktes Sehvermögen oder ein zunehmender<br />
Hörverlust unse<strong>re</strong> zusätzlichen Anst<strong>re</strong>ngungen bei der Informationsvermittlung.<br />
Polypharmazie, also die Einnahme von fünf oder mehr<br />
Medikamenten täglich, oder Dep<strong>re</strong>ssionen können die Reaktionsfähigkeit<br />
und Wahrnehmung beeinträchtigen. Auch die Gesundheitskompetenz<br />
kann mit dem Alter abnehmen, oft in Kombination mit leichten<br />
kognitiven Beeinträchtigungen. 12, 9 Ein weite<strong>re</strong>s Problem könnte sich<br />
ergeben, wenn das zahnmedizinische Team die sogenannte "Alterssprache"<br />
verwendet. Darunter werden „Anpassungen der Sprachmuster<br />
wie zum Beispiel langsame<strong>re</strong>s oder laute<strong>re</strong>s Sp<strong>re</strong>chen, Verkürzung<br />
von Sätzen oder Verwendung eines beg<strong>re</strong>nzten oder weniger komplexen<br />
Wortschatzes verstanden, die manchmal von jünge<strong>re</strong>n Menschen<br />
vorgenommen werden, wenn sie mit älte<strong>re</strong>n Erwachsenen kommunizie<strong>re</strong>n".¹³<br />
Diese „Alterssprache“ kann als herablassend empfunden<br />
werden und die Interaktion beeinträchtigen. 9 Erwähnenswert ist, dass<br />
73,3 Prozent der Zahnärzte, die an einer nationalen Umfrage (USA)<br />
teilnahmen, angaben, keine Ausbildung in Gesundheitskommunikation<br />
erhalten zu haben. 14 Erfolg<strong>re</strong>iche Kommunikato<strong>re</strong>n zu werden,<br />
ist für die meisten von uns zwar eine Herausforderung nach Ausbildung<br />
oder Studium, aber es ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Verbesserung der Kommunikation<br />
Es ist wichtig, sich konzentrie<strong>re</strong>n zu können und präsent zu sein –<br />
stellt Euch vor, das zahnärztliche Team und sein Patient befänden sich<br />
in einer Glasglocke, f<strong>re</strong>i von Störungen wie Telefonaten oder ande<strong>re</strong>n<br />
Mitarbeitern, die Fragen stellen. Wenn dies in der Praxis möglich ist,<br />
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