20 Prophylaxe Das Angebot an Zahnpasten ist riesig. Welche ist da die Richtige? © wayhomestudio - f<strong>re</strong>epik.com www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Prophylaxe 21 © adragan - stock.adobe.com Zahnpasta – eine Herausforderung im Alltag Der Kauf einer Zahnpasta kann heutzutage eine große Herausforderung darstellen. Die Regale in den Drogerie- und Supermärkten sind von oben bis unten voll mit den verschiedensten Mundhygieneprodukten. Da kann man schon einmal leicht den Überblick verlie<strong>re</strong>n. Text Désirée Voglau, Dentalhygienikerin Um da die richtige Zahnpasta für sich zu fi nden, ist es von Vorteil, ein wenig Ahnung von den verschiedenen Inhaltsstoffen zu haben. In der Praxis werden wir häufi g von Patienten gefragt, welche denn die richtige Zahnpasta ist. Hilf<strong>re</strong>ich zu wissen ist, dass die Bezeichnungen der Inhaltsstoffe auf Englisch auf der Verpackung stehen und somit dem gleichen deutschen Wort nicht immer entsp<strong>re</strong>chen. Im Folgenden möchte ich gerne auf ein paar Inhaltsstoffe eingehen. Die leider oft pauschale Antwort „eine mit Fluoriden“ ist zwar nicht gänzlich falsch, aber in bestimmten Fällen wie bei PA-, und Kariesrisikopatienten, Rezessionen, Übe<strong>re</strong>mpfi ndlichkeit etc. können Zusatzstoffe besonde<strong>re</strong> Bedürfnisse stillen. Doch um die richtige Empfehlung geben zu können, sollten wir uns als Prophylaxeteam gut mit den verschiedenen Zahnpasten und de<strong>re</strong>n Inhaltsstoffe auskennen. Die Zutatenliste einer Zahnpasta richtet sich nach der „International Nomenclatu<strong>re</strong> of Cosmetic Ing<strong>re</strong>dients (INCI)“. Das ist die internationale Richtlinie für die kor<strong>re</strong>kte Angabe der Inhaltsstoffe von Kosmetika. Sie ist gültig für alle Inhaltsstoffe, die mehr als 1 Prozent des Gewichts ausmachen. Die Aufl istung erfolgt nach Gewichtsanteil in absteigender Reihenfolge. Folgende Inhaltsstoffe machen eine Zahnpasta aus: Putzkörper, Feuchthaltemittel, Bindemittel, Schäume (Tenside), Süßstoffe, Konservierungsmittel, Aromastoffe, Farbstoffe, aktive Wirkstoffe: Fluoride und ande<strong>re</strong> kariesprotektive Zusätze, antimikrobielle Zusätze. 1. Putzkörper und Schleifmittel: Hierbei handelt es sich um sehr feine Partikel, die Beläge und Bakterien beim Zähneputzen <strong>re</strong>in mechanisch von den Zähnen ,,abschleifen“. Der Zahnschmelz sollte möglichst geschont werden. Wie groß der ,,Schmirgeleffekt“ ist, wird durch den sogenannten RDA-Wert (Relative-Dentin- Abrieb) angegeben. Zahnpasten mit einem RDA-Wert von mehr als 80 sollten gemieden werden, vor allem bei schmerzempfi ndlichen Zähnen. Zahnc<strong>re</strong>mes mit hohem RDA-Wert enthalten oft Schleifmittel wie Titandioxid (Titanium Dioxide) oder Aluminiumoxid (Aluminia). Putzkörper wie Kieselsäu<strong>re</strong> (Hydrated Silica/ Siliciumdioxide) und K<strong>re</strong>ide (Calciumcarbonate) sind um einiges sanfter zu den Zähnen. In einigen Pasten sind auch Mikroplastikkügelchen enthalten, die als bedenklich gelten. Sie verbergen sich hinter den Bezeichnungen Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) und sollten eher gene<strong>re</strong>ll gemieden werden. 2. Waschaktive Substanzen & Schaumbildner (Tenside): Die Tenside sorgen für den schäumenden Effekt beim Putzen. Vor allem der Schaum erweckt bei vielen Anwendern den Eindruck, dass richtig www.<strong>re</strong>call-magazin.de