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14 Ernährung und orale Gesundheit<br />

Abb. 1: Auftragen des Reinigungsgels,<br />

seitliche Darstellung<br />

Abb. 2: Auftragen des Reinigungsgels,<br />

Draufsicht<br />

Abb. 3: Absaugen, seitliche Darstellung<br />

Abb. 4: Absaugen, Draufsicht<br />

überhaupt möglich, alle Bakteriengene, die sich im Speichel eines Menschen<br />

befi nden, zu sequenzie<strong>re</strong>n und damit wertvolle Informationen<br />

zu erhalten. Aber auch ultrastruktu<strong>re</strong>lle Untersuchungen des Biofi lms<br />

wie fl uo<strong>re</strong>szenzmikroskopische Verfah<strong>re</strong>n oder „FISH - Fluo<strong>re</strong>szenz-insitu-Hybridisierung“<br />

sind <strong>re</strong>lativ neu und sehr hilf<strong>re</strong>ich bei der weite<strong>re</strong>n<br />

Forschung.<br />

Die Forschung wird sich in den nächsten Jah<strong>re</strong>n dynamisch entwickeln<br />

und neue Erkenntnisse hervorbringen, die Einfl uss auf unser tägliches<br />

Handeln haben werden. Auch oder gerade bei der Karies und Parodontitistherapie.<br />

Aber auch ohne einen endgültigen Beweis für neue<br />

Therapieformen kann man trotzdem seine Denkweise ändern und heute<br />

tätig werden.<br />

Gesund ernäh<strong>re</strong>n und die Zunge professionell <strong>re</strong>inigen!<br />

Manchmal hilft es dabei zu schauen, was alte Kultu<strong>re</strong>n an Traditionen<br />

etabliert haben. Man kann sich aber auch auf einfache Grundsätze des<br />

medizinischen Handels stützen.<br />

„Primum non noce<strong>re</strong>, secundum cave<strong>re</strong>,<br />

tertium sana<strong>re</strong>” (deutsch: „erstens nicht schaden,<br />

zweitens vorsichtig sein, drittens heilen“).<br />

Laut dieser antiken Regel soll der Arzt in seinem Bemühen, dem Patienten<br />

zu helfen, zunächst darauf achten, ihm nicht zu schaden. Zweitens<br />

soll er achtgeben beziehungsweise vorsichtig sein, damit er genau<br />

schauen kann, was mit dem Patienten tatsächlich los ist. Erst dann kann<br />

er drittens die für die Heilung erforderlichen Schritte unternehmen.<br />

Die Erkenntnisse aus der Erforschung des Mikrobioms <strong>re</strong>chtfertigen die<br />

Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Therapie und Prophylaxe<br />

von Karies und Parodontitis. Dabei spielt auch die Ernährung eine<br />

wichtige Rolle. Zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke, Fertigprodukte,<br />

Fast Food, Süßspeisen sowie Mehlprodukte (Nudeln, Brot, Backwa<strong>re</strong>n)<br />

beeinfl ussen den Biofi lm negativ. Eine Ernährung <strong>re</strong>ich an Salat,<br />

Gemüse, Hülsenfrüchten, Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Nüssen und<br />

gesunden Fetten hingegen hat positive Effekte. Ebenso wirken Fette<br />

mit einem hohen Anteil von Omega-3-Fettsä u<strong>re</strong>n antiinfl ammatorisch.<br />

Die <strong>re</strong>gelmäßige Zungen<strong>re</strong>inigung, also die Reinigung des größten Biofi<br />

lmdepots in der Mundhöhle mit potenziell pathologischen Eigenschaften,<br />

kann ebenso bedenkenlos grundsätzlich empfohlen werden. In der<br />

ayurvedischen Leh<strong>re</strong> ist die Zungen<strong>re</strong>inigung seit jeher fester Bestandteil<br />

des täglichen Rituals.<br />

Ebenso kann man in der Zahnarztpraxis die professionelle Zungen<strong>re</strong>inigung<br />

als Maßnahme bei allen professionellen Zahn<strong>re</strong>inigungen etablie<strong>re</strong>n.<br />

Die professionelle Zungen<strong>re</strong>inigung ist denkbar einfach und kann<br />

problemlos in den Behandlungsablauf fest integriert werden. Mit der<br />

Rückseite des Zungen<strong>re</strong>inigers kann zunächst eine Wirksubstanz in die<br />

Zunge einmassiert werden. Mit der Rückseite des Zungensaugers zum<br />

Beispiel TS1 wird dann der Biofi lm aus den Tiefen bis hin zum Zungengrund<br />

abgesaugt. Hierzu muss der Zungensauger TS1 einfach auf die<br />

kleine Absaugung der Behandlungseinheit aufgesteckt werden (Abb. 5).<br />

Das Ergebnis: Eine maximale Disruption des Biofi lms und eine Tiefen<strong>re</strong>inigung<br />

der Zunge!<br />

Wird ein Gel wie zum Beispiel das Zungengel TS1 verwendet, hat man<br />

neben dem therapeutischen Effekt auch noch ein besonde<strong>re</strong>s Frischegefühl<br />

nach Abschluss der Zahn<strong>re</strong>inigung. Der Zungensauger kann dann<br />

sogar mit einem speziell dafür entwickelten Handgriff di<strong>re</strong>kt dem Patienten<br />

zur täglichen Zungen<strong>re</strong>inigung mit nach Hause gegeben werden.<br />

Studium Dentalhygiene erweitert den Horizont<br />

Den Blick über den Tellerrand und ein tiefes Verständnis der physiologischen<br />

und pathologischen Zusammenhänge beim Menschen werden<br />

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