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Das Praxisteam-Magazin<br />

2/<strong>22</strong><br />

Gesund beginnt im Mund<br />

Ernährung und orale Gesundheit<br />

hängen eng zusammen<br />

Prüfungsvorbe<strong>re</strong>itung<br />

Keine Panik! So schaffst Du<br />

die ZFA-Abschlussprüfung<br />

Ernährung und<br />

orale Gesundheit


Der richtige Schritt für mehr<br />

Nachhaltigkeit in jeder Praxis<br />

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Editorial<br />

3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dass die Mund- und Allgemeingesundheit in vielen Teilen mit unse<strong>re</strong>r Ernährung zusammenhängt, dürfte euch allen<br />

hinlänglich bekannt sein. Dennoch gehört die gezielte Ernährungsberatung noch nicht in jeder Zahnarztpraxis zum<br />

Standard. Um euch zukünftig dabei unterstützen und hilf<strong>re</strong>iche Tipps sowie An<strong>re</strong>gungen geben zu können, widmen wir<br />

uns in dieser Ausgabe diesem „essen”ziellen Thema.<br />

Wir starten mit einem Beitrag eu<strong>re</strong>r Kollegin Birgit Mandel, die in ih<strong>re</strong>m farbenfroh bebilderten Beitrag auf das Thema<br />

Ernährungsberatung eingeht und darin sagt: „Ein gesunder Mund ist der Schlüssel für körperliches Wohlbefinden”. Im<br />

darauffolgenden Beitrag nimmt euch Roxane Pfeiffer, in ih<strong>re</strong>m zweiten Teil zur Rolle von verschiedenen Nahrungsmitteln,<br />

mit auf die Reise ins Reich der Pflanzen. Sie zeigt euch die wichtigsten Inhaltsstoffe und erklärt, welche Wirkungen diese<br />

bei der „Zahn”Gesundheit haben können.<br />

Professor Dr. Werner Birglechner von der Medical School 11 spricht in seinem Beitrag über die Bedeutung des oralen<br />

Mikrobioms auf die Mundgesundheit und zeigt anhand von Forschungsergebnissen, was neben Scaling und Root Planning<br />

in Zukunft die Therapien verändern wird. Jana Brandt, unse<strong>re</strong> Ab<strong>re</strong>chnungsspezialistin, zeigt euch, wie ihr be<strong>re</strong>its bei<br />

Kleinkindern positiv auf die kleinen Patienten und de<strong>re</strong>n Bet<strong>re</strong>uungspersonen einwirken, im Rahmen der gesetzlichen<br />

Früherkennungsuntersuchungen einen positiven Einfluss ausüben, und so die Weichen für eine gute Mundgesundheit<br />

stellen könnt.<br />

Viele weite<strong>re</strong> hochinte<strong>re</strong>ssante Beiträge zu den Themen: Rauchen und Implantate, Teamkommunikation, Nachhaltigkeit<br />

bei elektrischen Zahnbürsten, Prüfungsvorbe<strong>re</strong>itung, Praxis- und Materialmanagement sowie Fortbildungsangebote und<br />

natürlich Gewinnspiele komplettie<strong>re</strong>n unser Leseangebot für euch. Viel Spaß beim Entdecken!<br />

Euer <strong>re</strong>call Redaktions-Team<br />

© medical school 11<br />

13<br />

Die Zunge und das<br />

orale Mikrobiom<br />

Inhalt<br />

4 Gesund beginnt im Mund<br />

Ernährung und orale Gesundheit hängen eng<br />

zusammen<br />

36 Prüfungsvorbe<strong>re</strong>itung<br />

Keine Panik! So bestehst Du die ZFA-<br />

Abschlussprüfung<br />

© stock.adobe.com - volody10<br />

© TePe<br />

16<br />

Ab<strong>re</strong>chnung<br />

30<br />

TePe Talk<br />

10 Holistische Magie mit Roxy<br />

Pfl anzliche Wirkstoffe und de<strong>re</strong>n Wirkung<br />

auf die orale Gesundheit<br />

18 Implantologie<br />

Geht das teu<strong>re</strong> Implantat in Rauch auf?<br />

20 Die richtige Zahnpasta<br />

Eine Herausforderung im Alltag<br />

26 Teamkommunikation Teil 2<br />

Wirkungsvolle Sprachtipps<br />

34<br />

38 Materialmanagment<br />

Wa<strong>re</strong>neingangskontrolle - Auch bei<br />

Teillieferungen den Überblick behalten!<br />

40 Online-Terminbuchung<br />

Mehr Sichtbarkeit, mehr Service, mehr Erfolg!<br />

46 Liebe Deine Zunge<br />

... feiert Geburtstag. Mit Ostergewinnspiel!<br />

48 Lifestyle/<strong>re</strong>call-Rätselspaß<br />

50 Vorschau/ Imp<strong>re</strong>ssum<br />

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4 Ernährung und orale Gesundheit<br />

Ein gesunder<br />

Mund ist der<br />

Schlüssel für körperliches<br />

Wohlbefi<br />

nden<br />

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Ernährung und orale Gesundheit<br />

5<br />

Gesund beginnt im Mund –<br />

Ernährung und orale Gesundheit<br />

hängen eng zusammen<br />

Der Mundraum ist der Spiegel der gesamten körperlichen Gesundheit. Kranke Zähne, Plaque oder<br />

entzündetes Zahnfleisch können dazu füh<strong>re</strong>n, dass sich Bakterien auf tieferliegendes Gewebe wie<br />

zum Beispiel den Kieferknochen und unter Umständen auch auf alle ande<strong>re</strong>n Organe ausb<strong>re</strong>iten.<br />

Text / Bilder Birgit Mandel, Dentalhygienikerin<br />

Heute weiß man, dass es einen Zusammenhang zwischen der biologischen<br />

Zahnheilkunde und der allgemeinen Gesundheit und Fitness gibt.<br />

So haben Menschen mit unbehandelten Zahnfleischentzündungen beispielsweise<br />

ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-K<strong>re</strong>islauf-Erkrankungen.<br />

Die moderne Zahnmedizin verfolgt daher einen ganzheitlichen Ansatz<br />

unter dem Motto „An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch“. Eine<br />

ausführliche Untersuchung von Zähnen und Weichgewebe ermöglicht<br />

eine gezielte Diagnose, um entsp<strong>re</strong>chende ganzheitliche Lösungsvorschläge<br />

und Therapieansätze für unse<strong>re</strong> Patienten zu erarbeiten.<br />

Diese Wechselbeziehung zwischen den Zähnen und dem übrigen Organismus<br />

ist leider den wenigsten Menschen bewusst. Deshalb fühle<br />

ich mich als Dentalhygienikerin und ganzheitliche Ernährungsberaterin<br />

berufen, meinen Patienten die Zusammenhänge zu erklä<strong>re</strong>n, sie zu beraten<br />

und ihnen zur Seite zu stehen. Die Herausforderung besteht darin,<br />

die Erkenntnis, dass die Ernährung Basis für eine insgesamt gute Gesundheit<br />

und Mundgesundheit ist und Nährstoffdefizite unweigerlich zu<br />

gesundheitlichen Problemen füh<strong>re</strong>n, in der täglichen Praxis umzusetzen.<br />

Intention ist es, unse<strong>re</strong>n Patienten nicht nur zu einer besse<strong>re</strong>n Zahn-,<br />

Interdental- und Mundhygiene, sondern auch zu einer gesunden Ernährung<br />

mit gegebenenfalls Substitution von Vitalstoffen zu motivie<strong>re</strong>n. Es<br />

geht um integrative Maßnahmen, die sowohl den Mundraum als auch<br />

den Organismus gesund halten.<br />

Ein gesunder Mund ist der Schlüssel<br />

für körperliches Wohlbefinden<br />

Neben dem gründlichen Blick auf die Zähne und die Gingiva kontrollie<strong>re</strong><br />

ich in jeder Prophylaxesitzung sorgfältig die Mukosa auf verschiedene<br />

Auffälligkeiten. Entzündungszeichen wie Rötung, Ausdehnung, Schwellung,<br />

Spontanblutung auf Druck oder stark trockene Schleimhäute sind<br />

dentale Veränderungen, die umfang<strong>re</strong>iche Maßnahmen erfordern. Basie<strong>re</strong>nd<br />

auf einer ausführlichen Anamnese, auch in Betrachtung einer<br />

etwaigen Mangelernährung, können Veränderungen diagnostiziert<br />

werden wie beispielsweise:<br />

· Karies, Wurzelkaries<br />

· Xerostomie<br />

· Schleimhautschäden<br />

· Mulden- und Randzackenbildung<br />

· Attritionen, Abrasionen, Erosionen<br />

· Rhagaden (kleine Risse in der Haut der Mundwinkel)<br />

· Exogene und endogene Risikofakto<strong>re</strong>n im Allgemeinen<br />

· Fortgeschrittene Parodontalerkrankungen<br />

· Schmelzverfärbungen der Zähne (dunkler, gelber, grauer)<br />

· Vermehrte Demineralisierung<br />

· Erhöhte Transpa<strong>re</strong>nz der Zähne<br />

· Atrophie der Muskulatur<br />

· Druckstellen bei Prothesenträgern<br />

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6 Ernährung und orale Gesundheit<br />

· Keilförmige Defekte (meist Putzdefekte)<br />

· Zungenhypertrophie<br />

· Starke Alveolarkammatrophie<br />

· Zungendiagnostik, zum Beispiel Halitosis, Zungenb<strong>re</strong>nnen<br />

All diese Fakto<strong>re</strong>n können die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität<br />

erheblich beeinträchtigen.<br />

Ausführliche Anamnese: Voraussetzung für<br />

eine professionelle Diagnose<br />

Nach durchgeführter intraoraler Anamnese leite ich ein Gespräch mit<br />

unse<strong>re</strong>n Patienten ein. Um diese zu Beginn einer Behandlung abzuholen,<br />

hat es sich bewährt, neben der Allgemein-, Familien- und speziellen<br />

Anamnese (vor allem Polypharmazie), auch ganz allgemeine Fragen zu<br />

integrie<strong>re</strong>n. Ich beginne das Gespräch mit dem Schwerpunkt auf die<br />

Zähne. Damit gebe ich ihnen die Möglichkeit, sich zu öffnen. Im Verlauf<br />

folgen konk<strong>re</strong>te<strong>re</strong> Fragen zu den Ernährungsgewohnheiten. Beispiele<br />

sind:<br />

· Haben Sie Inte<strong>re</strong>sse an einer Ernährungsberatung?<br />

· Sind Sie zufrieden mit Ih<strong>re</strong>m Ernährungsstatus?<br />

· Was trinken Sie über den Tag verteilt?<br />

· Trinken Sie oft säu<strong>re</strong>haltige Getränke?<br />

· Essen Sie öfter zuckerhaltige Lebensmittel bzw. Süßwa<strong>re</strong>n?<br />

· Leiden Sie an Sodb<strong>re</strong>nnen?<br />

Insbesonde<strong>re</strong> Sodb<strong>re</strong>nnen kann ein Anzeichen für eine Dysbiose im<br />

Darm sein, welche wiederum mit einer Mikronährstoffsubstitution, speziell<br />

mit einer Darmsanierung behandelt werden kann.<br />

Um das eigene Zeitmanagement in der Praxis einzuhalten, empfi ehlt<br />

es sich bei Be<strong>re</strong>itschaft unse<strong>re</strong>r Patienten, ein Ernährungsprotokoll mitzugeben,<br />

mit der Bitte, mindestens sieben Tage, optimalerweise 10 bis<br />

14 Tage konsequent alle Nahrungsmittel und Getränke mit Zeitangabe<br />

einzutragen. Aktive Mitarbeit ist ein Schlüssel fürs Gelingen. Gemeinsam<br />

besp<strong>re</strong>chen wir anschließend die Auswertung der individuellen<br />

Ernährungsgewohnheiten und geben Hilfestellung, wie sich Schritt für<br />

Schritt das Wohlbefi nden mit einer Ernährungsumstellung positiv verändern<br />

lässt.<br />

Es sollte insbesonde<strong>re</strong> darauf geachtet werden, säu<strong>re</strong>bildende Nahrungsmittel<br />

und Getränke zu <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n oder bestenfalls ganz zu ersetzen,<br />

den Gemüse- und Obstanteil zu erhöhen, die Menge an entzündungsfördernden<br />

Nahrungsmitteln zu <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n und gute Fette wie<br />

zum Beispiel Omega 3-Fettsäu<strong>re</strong>n zuzufüh<strong>re</strong>n. Je besser unse<strong>re</strong> Patienten<br />

mitarbeiten, desto effektiver lassen sich exogene und endogene<br />

Risikofakto<strong>re</strong>n <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n.<br />

Ein gesunder pH-Wert ist das A und O<br />

Durch den dentalen Biofi lm verursachte parodontale Erkrankungen<br />

zeichnen sich durch entzündliche Veränderungen der Gingiva sowie des<br />

gesamten Zahnhalteapparates aus. Die Entwicklung einer Parodontitis<br />

kann auch anteilig durch eine genetische Prädisposition sowie signifi kant<br />

von Lifestyle-Fakto<strong>re</strong>n wie Rauchen, Typ-2-Diabetes und St<strong>re</strong>ss bestimmt<br />

werden. Aufgrund der multifaktoriellen Genese der Parodontitis ist eine<br />

Ernährungsberatung unumgänglich. Parodontitis ist eine chronische<br />

Entzündung infolge einer bakteriellen Infektion. Die entsp<strong>re</strong>chenden<br />

Bakterien leben im Zahnbelag. Gleichzeitig ist Parodontitis eine Autoimwww.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Ernährung und orale Gesundheit<br />

7<br />

munerkrankung, also Resultat eines geschwächten Immunsystems („unbalancierte“<br />

Immunantwort), in Verbindung mit einer oft unzu<strong>re</strong>ichenden<br />

Mundhygiene und ganz besonders in Verbindung mit einer falschen Ernährungsweise<br />

sowie Mangel an Vital-, Mineralstoffen und Aminosäu<strong>re</strong>n.<br />

Folgende biochemische Fakto<strong>re</strong>n haben starken Einfl uss auf das Milieu<br />

sowie unse<strong>re</strong> Immunantwort:<br />

1. Ernährung<br />

2. Säu<strong>re</strong>-Basen-Haushalt<br />

3. F<strong>re</strong>ie Radikale, oxidativer St<strong>re</strong>ss und Antioxidantien<br />

4. Dysbiose<br />

Für eine fehlerf<strong>re</strong>i ablaufende Biochemie des Organismus ist die Zufuhr<br />

gesunder Lebensmittel notwendig. Falsche beziehungsweise ungesunde<br />

Ernährung kann im hohen Maße zu einer chronischen Übersäuerung<br />

des Gesamtorganismus füh<strong>re</strong>n. Die Übersäuerung als Veränderung des<br />

physiologischen Milieus verhindert wiederum einen funktionie<strong>re</strong>nden<br />

Energiestoffwechsel. Damit haben durch Bakterien ausgelöste Infektionsgeschehen<br />

eine gute Chance, sich zu verb<strong>re</strong>iten. Viele Krankheiten<br />

haben als Ursache eine Gewebsübersäuerung, und die meisten dieser<br />

Erkrankungen stehen auch im Zusammenhang mit einer Parodontitis.<br />

Zur Abklärung des Säu<strong>re</strong>-Basen-Status kann neben dem Ernährungsplan<br />

auch eine Messung mit pH-Indikatorpapier stattfi nden. Besonders<br />

wichtig ist jedoch die Ernährungsumstellung in Richtung basischer<br />

Nährstoffe, das Trinken von aus<strong>re</strong>ichend Wasser und <strong>re</strong>gelmäßige sportliche<br />

Bewegung im anaeroben Be<strong>re</strong>ich, um Säu<strong>re</strong>n abzubauen.<br />

Antioxidantien für Immunsystem und Gesundheit<br />

F<strong>re</strong>ie Radikale, die zum einen ständig vom Körper gebildet werden und<br />

zum ande<strong>re</strong>n auf verschiedenen Wegen wie etwa über Nikotin, Alkohol,<br />

St<strong>re</strong>ss oder UV-Strahlen in den Körper gelangen, haben einen schlechten<br />

Ruf. Es handelt sich bei ihnen in erster Linie um natürliche Stoffwechselprodukte,<br />

die bei allen Stoffwechselvorgängen entstehen, an<br />

denen Sauerstoff beteiligt ist. Erst zu viele f<strong>re</strong>ie Radikale sind schädlich<br />

für die Zellstruktu<strong>re</strong>n und verursachen oxidativen St<strong>re</strong>ss, in dessen Folge<br />

Körperzellen dauerhaft geschädigt werden. Im Ergebnis werden das<br />

Immunsystem geschwächt, entzündliche Krankheiten gefördert, Herz-<br />

K<strong>re</strong>islauf-Beschwerden, K<strong>re</strong>bs und die vorzeitige Hautalterung begünstigt.<br />

Um F<strong>re</strong>ie Radikale abzuweh<strong>re</strong>n beziehungsweise zu neutralisie<strong>re</strong>n,<br />

helfen sogenannte Antioxidantien. Das sind verschiedene Stoffe, die der<br />

Körper in Form von Hormonen und Enzymen selber bildet oder die über<br />

die Ernährung zugeführt werden und dann die körperliche Gesundheit<br />

in allen Be<strong>re</strong>ichen unterstützen.<br />

Zu den potenten Antioxidantien gehö<strong>re</strong>n neben Vitamin C als essenzieller<br />

Aktivator auch Vitamin E, Folsäu<strong>re</strong>, Selen, Zink, Oligome<strong>re</strong><br />

Proanthocyanidine (OPC) und Coenzym Q10. Um bei jeder Parodontalbehandlung<br />

einen erwünschten Attachmentgewinn zu erzielen,<br />

sind zusätzlich die Vitamine D (Vitamin D-Spiegel bestimmen lassen!),<br />

K2 (Menachinon), B6 und B9 wichtig. Natürlich gibt es noch weite<strong>re</strong><br />

Mikronährstoffe, die das parodontale Geschehen positiv beeinfl ussen<br />

können. Kombinationspräparate wie zum Beispiel die bilanzierte Diät<br />

Itis-Protect von hypo-A mit hoch<strong>re</strong>inen und aufs orale Geschehen abgestimmten<br />

Mikronährstoffen können die Parodontaltherapie sinnvoll<br />

unterstützen.<br />

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8<br />

Ernährung und orale Gesundheit<br />

Gesunde Ernährung für gesunde Zähne<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfi ehlt derzeit neun<br />

Hände an Gemüse und Obst pro Tag (Regenbogenteller), um als gesunder<br />

Mensch gesund zu bleiben. Deshalb muss im Rahmen der Ernährungsberatung<br />

bei Parodontalpatienten ein großes Augenmerk auf<br />

biologisch angebautes, <strong>re</strong>gionales Gemüse, Obst und Kräuter gelegt<br />

werden. Gute Quellen für Vitamin C (Ascorbinsäu<strong>re</strong>) sind Paprika,<br />

Fenchel, Brokkoli, Rosenkohl, Sanddorn, Johannisbee<strong>re</strong>n, Hagebutte,<br />

Petersilie und Gartenkräuter. Folsäu<strong>re</strong> ist vermehrt in Weizenkeimen,<br />

Sojabohnen oder Grünkohl und Spinat zu fi nden. Die Supplementierung<br />

von Folsäu<strong>re</strong> hat schon seit langem Einzug in die Schulmedizin<br />

bei Schwange<strong>re</strong>n gefunden. Ein Folsäu<strong>re</strong>mangel zeigt sich zum Beispiel<br />

durch Entzündungen der Zunge, B<strong>re</strong>nnen, Schwellung und Risse<br />

der Lippen oder Rhagaden. Geeignete Lieferanten für Mineralien und<br />

Spu<strong>re</strong>nelemente (Zink) sind Weizenkeime, Nüsse, Vollkornprodukte und<br />

auch viele Gemüsesorten.<br />

Bei Erkrankten ist die aus<strong>re</strong>ichende Zufuhr von Zink über die Nahrung<br />

schwer möglich und eine Substitution mit Mikronährstoffen notwendig.<br />

Gute Kalziumlieferanten sind Sesam, Mandeln, Grünkohl, Amaranth.<br />

Omega 3-Fettsäu<strong>re</strong>n wirken hemmend auf Entzündungen. Diese sind<br />

vor allem in fett<strong>re</strong>ichem Fisch wie Hering, Wildlachs oder Mak<strong>re</strong>le zu<br />

fi nden. Allerdings muss man bei Seefi schen immer daran denken, dass<br />

problematische Schwermetallbelastungen auft<strong>re</strong>ten können! Die Erhöhung<br />

der Zufuhr von Omega 3-Fettsäu<strong>re</strong>n und ande<strong>re</strong>n <strong>re</strong>levanten<br />

Mikronährstoffen kann vor, wäh<strong>re</strong>nd und nach einer Parodontitisbehandlung<br />

mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln wie Itis-Protect<br />

sichergestellt werden. Um den konk<strong>re</strong>ten eigenen Nährstoffstatus<br />

zu eruie<strong>re</strong>n, ist durchaus eine Vollblutmineralanalyse sinnvoll, die von<br />

Spezialisten durchgeführt wird.<br />

Das Mikrobiom der Mundhöhle im symbiotischen Gleichgewicht<br />

halten<br />

Die Ernährungsberatung in der Zahnarztpraxis ist meist eine wertvolle<br />

Ressource, die parodontale Therapie und Prävention in der Prophylaxe<br />

wirkungsvoll zu unterstützen. Jedoch ist die professionelle Unterstützung<br />

allein nicht aus<strong>re</strong>ichend, wenn von unse<strong>re</strong>n Patienten keine Be<strong>re</strong>itschaft,<br />

Disziplin, Zeit und Geduld vorhanden ist.<br />

Ich als Fachfrau fühle mich dafür verantwortlich, meine Patienten bei<br />

der oralen Gesundheit, der Ernährung, wie auch bei dem allgemeinen<br />

Wohlbefi nden tatkräftig zu unterstützen. Regelmäßige professionelle<br />

Zahn<strong>re</strong>inigung und gute häusliche Mundhygiene sind weiterhin die<br />

wichtigsten Parameter für ein symbiotisches Gleichgewicht im oralen<br />

Milieu und das allgemeine körperliche Wohlbefi nden.<br />

Birgit Mandel<br />

Dentalhygienikerin und<br />

zertifi zierte Ernährungsberaterin<br />

Dr. Simon & Kollegen<br />

Bä<strong>re</strong>nweg 39 – 41 · 76149 Karlsruhe<br />

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SO FÜHLEN SICH GUT<br />

GEPUTZTE ZÄHNE AN<br />

Dentalprofis sagen einstimmig: Eine weiche<br />

Zahnbürste ist besser als eine harte. Zu<br />

star<strong>re</strong> Borsten irritie<strong>re</strong>n oder verletzen das<br />

Zahnfleisch und der wichtige Zahnschmelz wird<br />

einfach weggeputzt. Zudem besteht die Gefahr,<br />

dass gewisse Stellen gar nicht oder nicht<br />

gründlich ge<strong>re</strong>inigt werden. Unser Zahnfleisch<br />

ist sehr empfindlich und Zahnschmelz wächst<br />

nicht nach – also müssen wir achtsam mit<br />

ihnen umgehen und sie schützen. Eine weiche<br />

Bürste ist ideal für die sanfte Entfernung von<br />

bakteriellem Zahnbelag. Je feiner die Borsten<br />

oder Filamente, umso mehr von ihnen lassen<br />

sich auf dem Bürstenkopf platzie<strong>re</strong>n. Und je<br />

dichter die Filamente beisammenstehen, desto<br />

gründlicher wird die Reinigungsoberfläche.<br />

Aber auch auf die Technik kommt’s an.<br />

Mit diesen Tipps werden Zähne und<br />

Zahnfleisch richtig gründlich sauber:<br />

1. Minimaler Druck <strong>re</strong>icht<br />

Eine leichte Berührung, so zart wie eine<br />

St<strong>re</strong>icheleinheit, ist alles, was Zähne und<br />

Zahnfleisch brauchen. Putzen wir nämlich mit<br />

zu viel Druck, könnten wir einerseits unser<br />

Zahnfleisch verletzen und ande<strong>re</strong>rseits einige<br />

kritische Stellen übersehen. Mit sanftem Druck<br />

lassen sich die besten Ergebnisse erzielen.<br />

2. Wie einen Stift halten<br />

Damit wir sicher sein können, beim Putzen<br />

nicht zu viel Druck auszuüben, halten wir die<br />

Zahnbürste wie einen Stift.<br />

3. Den Zahnfleischsaum nicht vergessen<br />

Bakterien siedeln sich sehr gerne in der<br />

Rille zwischen Zähnen und Zahnfleisch, dem<br />

Zahnfleischsaum, an. Dort vermeh<strong>re</strong>n sie sich<br />

munter, bauen Kolonien auf und richten unter<br />

Umständen viel Schaden an. Um sie effektiv<br />

zu beseitigen, sollte der Kopf der Zahnbürste<br />

leicht zum Zahnfleischrand hin geneigt sein.<br />

Die Bürste wird halb auf das Zahnfleisch,<br />

halb auf die Zähne aufgesetzt. Dann wird<br />

behutsam und in kleinen K<strong>re</strong>isbewegungen<br />

geputzt.<br />

4. Mit den kniffligsten Stellen beginnen<br />

Normalerweise fangen wir gerne vorne<br />

mit Putzen an, weil wir dort gut mit der<br />

Zahnbürste hinkommen. Leider werden dabei<br />

oftmals die Innenseiten der Zähne oder die<br />

hinte<strong>re</strong>n Backenzähne vergessen. Das macht<br />

diese besonders anfällig für Karies. Sie<br />

sollten also immer zuerst ge<strong>re</strong>inigt werden,<br />

zum Schluss sind die einfachsten Stellen an<br />

der Reihe.<br />

5. Auch das Dazwischen ist wichtig<br />

Unse<strong>re</strong> Zähne haben fünf Oberflächen und<br />

selbst mit der sanftesten, weichsten und<br />

dichtesten Zahnbürste können bloß 70 %<br />

der Zahnoberfläche ge<strong>re</strong>inigt werden.<br />

Die <strong>re</strong>stlichen 30 % befinden sich in den<br />

Zahnzwischenräumen. Um sie zu <strong>re</strong>inigen,<br />

sollten wir zu Interdentalbürsten g<strong>re</strong>ifen, die<br />

so gründlich sind, dass eine einzige tägliche<br />

Rein-Raus-Bewegung aus<strong>re</strong>icht.<br />

6. Glatt wie Glas heißt richtig sauber<br />

Ob man gut geputzt hat, lässt sich leicht<br />

prüfen: einfach mit der Zunge über die Zähne<br />

fah<strong>re</strong>n. Fühlen sich die Zähne glatt wie Glas<br />

an? Gratulation, alles richtig gemacht. Sind<br />

hingegen noch ein paar raue Stellen spürbar,<br />

dann sollte nachgeputzt werden.<br />

Die ideale Zahnbürste<br />

Eine gute Zahnbürste sollte also weich, kompakt<br />

und sehr dicht sein. Die «CS 5460 ultra soft»<br />

von Curaprox erfüllt all diese Anforderungen.<br />

Auf ih<strong>re</strong>m kompakten, leicht gebogenen Kopf<br />

bilden 5‘460 feinsten Cu<strong>re</strong>n ® -Filamente eine<br />

äußerst gründliche Reinigungsoberfläche.<br />

Dank praktischem Achtkantgriff hält man sie<br />

automatisch im optimalen Winkel und putzt so<br />

gründlich und effizient. Die «CS 5460 ultra soft»<br />

gibt’s in 36 bunten Farbkombinationen, eine<br />

schicker als die ande<strong>re</strong>. So macht Zähneputzen<br />

richtig viel Spaß!


10 Ernährung und orale Gesundheit<br />

Holistische Magie<br />

mit Roxy:<br />

Pflanzliche Inhaltsstoffe<br />

und de<strong>re</strong>n Wirkung auf die<br />

„Zahn”Gesundheit<br />

In der letzten Ausgabe habe ich euch die Rolle von Zucker in der Zahngesundheit aufgezeigt und<br />

bin in die Welt der Pflanzen und de<strong>re</strong>n Inhaltsstoffe in Bezug auf die orale und Allgemeingesundheit<br />

eingetaucht. In diesem Beitrag möchte ich euch nun, wie versprochen, die Wirkungen dieser<br />

Stoffe vorstellen, sodass ihr mit diesem Wissen eu<strong>re</strong> Patienten noch besser behandeln und lenken<br />

könnt.<br />

Text/Bild Roxane Pfeiffer<br />

Und wie hat dir der Matcha-Tee geschmeckt?<br />

Eine echte Alternative zu herkömmlichem Kaffee.


Ernährung und orale Gesundheit<br />

11<br />

Aufschlüsselung zu den Wirkungen*<br />

A: antikanzerogen F: entzündungshemmend<br />

B: antimikrobiell G: blutdruckbeeinflussend<br />

C: antioxidativ H: cholesterinsenkend<br />

D: antithrombotisch I: blutglukosebeeinflussend<br />

E: Immunmodulation<br />

*nach Watzl und Leitzmann und der deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

Therapeutischer Nutzen und Anwendung aus Sicht der<br />

Heilpflanzenkunde<br />

Entzündungen der Schleimhäute werden phytotherapeutisch systematisch<br />

durch folgende D<strong>re</strong>ier<strong>re</strong>gel oder Wechselkur behandelt:<br />

· Schützen – Schleimpflanzen enthalten sogenannte Muzine<br />

(Schleimstoffe), die der Struktur unse<strong>re</strong>r Schleimhäute ähneln und<br />

sie <strong>re</strong>generie<strong>re</strong>n, pflegen und den Reiz lindern.<br />

· Heilen – durch antibakterielle, antientzündliche und immunstimulie<strong>re</strong>nde<br />

Inhaltsstoffe, um die akute Situation zu bearbeiten.<br />

· Gerben – mittels Gerbstoffen soll die Schleimhaut widerstandsfähiger<br />

gemacht werden.<br />

Schützen mit Schleimpflanzen<br />

Schleimstoffe sind hochmolekula<strong>re</strong> Verbindungen von Polysacchariden. Sie<br />

binden sehr gut an Wasser und haben eine hohe Quellfähigkeit. Charakteristisch<br />

für Schleimstoffe ist die Bildung von viskösen Lösungen mit Wasser<br />

oder Gelen und sie wirken beruhigend und schützend auf die Schleimhäute.<br />

Es entsteht eine Art Schutzfilm auf der Schleimhautoberfläche, welcher<br />

ebenfalls die Entzündung mildert. Die Schleimstoffe sind sehr wertvoll für<br />

alle Schleimhäute, besonders der Magen- und Darmtrakt profitie<strong>re</strong>n in vielerlei<br />

Hinsicht von schleimhaltigen Substanzen. Beispiele für die Mundhöhle:<br />

Leinsamen, Spitzwegerich, Malve, Eibisch, Isländisch Moos.<br />

Heilen mit ätherischen Ölen<br />

Ätherische Öle sind bei Raumtemperatur flüssige, leicht flüchtige, fettlösliche<br />

Stoffgemische mit einem charakteristischen Geruch und Geschmack.<br />

Sauerstoff, Licht und Wärme vermindern de<strong>re</strong>n Qualität. Bekannte Vert<strong>re</strong>ter<br />

sind: Thymol, Menthol, Citronella, Campher und Eugenol. Sie lassen sich<br />

nicht in Wasser mischen oder auflösen! Sie werden sehr gut vom Körper<br />

<strong>re</strong>sorbiert, sowohl über die Atemwege als auch über Haut und Schleimhäute.<br />

Sie haben ih<strong>re</strong> Höchstkonzentration im Blut ungefähr 20 min nach dem<br />

Kontakt und nach zwei Stunden sinkt die Konzentration wieder ab.<br />

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12 Ernährung und orale Gesundheit<br />

Hauptsächlich werden die ätherischen Ölverbindungen über Nie<strong>re</strong> und<br />

Lunge ausgeschieden. Außer der Zielwirkung auf ein bestimmtes Organ<br />

oder A<strong>re</strong>al beeinflussen die Substanzen auch Hirna<strong>re</strong>ale und können das<br />

vegetative Nervensystem sowie die Stimmungslage beeinflussen. Dadurch<br />

können verschiedene Neurotransmitter ausgeschüttet werden, die eine<br />

schmerzstillende, euphorisie<strong>re</strong>nde, sedie<strong>re</strong>nde, aphrodisie<strong>re</strong>nde oder<br />

an<strong>re</strong>gende Wirkung haben. Ätherische Öle sollten sparsam verwendet<br />

werden, denn in großen Mengen wirken sie toxisch und zwar besonders<br />

auf Nie<strong>re</strong>n, Lungen und Zentralnervensystem. Es kann auch zu allergischen<br />

Reaktionen füh<strong>re</strong>n. Außerdem sollte man vorsichtig wäh<strong>re</strong>nd<br />

einer Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kleinkindern damit umgehen<br />

beziehungsweise ärztlichen Rat einholen. Lakhdar et al. beschrieben<br />

hierzu 2012 in Form eines Reviews die antibakterielle Aktivität essentieller<br />

Öle gegen parodontale Pathogene.<br />

Die folgenden ätherischen Öle lagen dabei im Fokus: Bohnenkraut,<br />

griechischer Salbei, Lavendel, Myrte, Wacholder, Menthol, Thymol, Eukalyptus,<br />

Zitrusöl, Sicheltanne, Beifuß, Wunderstrauch, Manuka Honig,<br />

Teebaum, Eukalyptus, Rosmarin und Eugenol (Lakhdar et al., 2012). Beispiele<br />

für die Mundhöhle: Salbei, Thymian, Kamille, Melisse.<br />

Widerstandsfähigkeit der Schleimhäute<br />

durch Gerbstoffe erhöhen<br />

Gerbstoffe bestehen aus Verbindungen, die einen zusammenziehenden<br />

Geschmack haben. Sie wurden früher zum Gerben von Leder verwendet,<br />

wodurch die Tierhäute haltbar gemacht wurden. Gerbstoffe sind in heißem<br />

Wasser gut löslich und in Ethanol. Die zusammenziehende, also adstringie<strong>re</strong>nde<br />

Wirkung entsteht durch die Vernetzung von Eiweißbausteinen in der<br />

Oberflächenschicht von Haut und Schleimhäuten. Dadurch entwickelt sich<br />

eine schwer lösliche, abdichtende Membran und es wird die Durchlässigkeit<br />

und Anhaftung für Pathogene erschwert. In größe<strong>re</strong>m Stil macht man<br />

sich diese Wirkung bei der Ausscheidung von Giften zunutze. Die Gerbstoffe<br />

bilden mit Schwermetallen und ande<strong>re</strong>n Toxinen schwer lösliche Verbindungen,<br />

welche dann ausgeschieden werden können, somit werden sie als<br />

Antidot bei Vergiftungen eingesetzt. Außerdem können sie auch auf diesem<br />

Wege die Resorption von Arzneistoffen verzögern. Für die Mundhöhle<br />

ausschlaggebend ist der schleimhautprotektive Vorteil der Gerbstoffe, wie<br />

die antibakterielle und pilz- sowie virushemmende Wirkung. Beispiele für<br />

die Mundhöhle: Salbei, Brombee<strong>re</strong>, Odermennig.<br />

Abschließend kann man sagen, dass die G<strong>re</strong>nzen zwischen Prävention,<br />

Therapie, Ernährung, Lebensstil und Heilpflanzenkunde durch die zuvor<br />

erläuterten Sachverhalte deutlich verschwimmen.<br />

Ich würde sogar sagen, es gibt kaum merkliche G<strong>re</strong>nzen zwischen den Themen.<br />

Genau deswegen sollten therapeutische Strategien immer ganzheitlich<br />

erfolgen. Es gibt keine Gesundheit nur für ein spezifisches Organ des<br />

Körpers. Entweder ist der gesamte Organismus gesund oder nicht. Denn<br />

alles ist ein Ganzes. Jede Aktion beeinflusst alle ande<strong>re</strong>n, sei es als Reaktion<br />

oder weite<strong>re</strong> Aktion. Es gibt keine get<strong>re</strong>nnten oder lokalisierten Aspekte<br />

im Leben. Alles beeinflusst alles. Weil alles eins ist − ein ewiger K<strong>re</strong>islauf.<br />

Praktischer Tipp:<br />

Begleitend könnt ihr innerhalb der Praxis mit den Patienten eine Art<br />

Wechselkur machen. Diese ist so simpel wie brillant. Ablauf: schützen,<br />

heilen, gerben – jeweils eine Woche.<br />

1. Schützen: Sucht euch zu jedem Teil eine Pflanze für eu<strong>re</strong>n Patienten<br />

aus der Liste aus.<br />

2. Heilen: Der Patient kauft sich die Pflanzen als Tee in der Drogerie/<br />

Apotheke.<br />

3. Gerben: Je eine Woche spült euer Patient mit dem jeweiligen Teeauszug<br />

morgens und abends 1 Minute.<br />

Beispiel:<br />

Patient XY mit Gingivitis bekommt begleitend die Wechselkur empfohlen:<br />

• Isländisch Moos<br />

• Kamille<br />

• Brombeerblätter<br />

Zusätzlich erhält der Patient eu<strong>re</strong> individuellen Mundgesundheits- und<br />

Ernährungstipps. Ihr könnt nach jeder Woche eine Kontrollsitzung ve<strong>re</strong>inba<strong>re</strong>n,<br />

sodass der Patient gut bet<strong>re</strong>ut bleibt. Und zum Schluss Indices<br />

erheben, um ein Feedback geben zu können, ob sich etwas verändert hat<br />

und inwiefern.<br />

Das ist eine tolle Compliance-Übung, weil ihr den Patienten zur Eigenverantwortung<br />

aufruft und man das Gefühl hat, tatsächlich etwas zu seiner<br />

eigenen Gesundheit beitragen zu können!<br />

Substanz Vorkommen Wirkung<br />

Ätherische Öle<br />

Gerbstoffe<br />

Schleimstoffe<br />

Flavonoide<br />

Kamillenblüten, Salbeiblätter,<br />

Arnikablüten, Thymiankraut,<br />

Myrrhe<br />

Brombeerblätter, Heidelbee<strong>re</strong>n,<br />

Rhabarberwurzel, Rathaniawurzel,<br />

Tormentillwurzelstock<br />

Eibischwurzel, Malvenblüten- und<br />

Blätter, Isländisch Moos<br />

Grüntee, Arnika, Weißdorn,<br />

Kamille, Birkenblätter<br />

Polyphenole Heidelbee<strong>re</strong>n siehe Tabelle 1<br />

entzündungshemmend, antibakteriell,<br />

antiviral<br />

adstringie<strong>re</strong>nd durch Vernetzung<br />

der Polypeptidketten von Haut<br />

und Schleimhaut, antiphlogistisch<br />

antibakteriell antiviral<br />

schleimhautprotektiv, <strong>re</strong>izmildernd<br />

siehe Tabelle 1<br />

Roxane Pfeiffer<br />

holistic health coach &<br />

Akademisierte Dentalhygienikerin<br />

SALUTOGENESIS<br />

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Ernährung und orale Gesundheit<br />

13<br />

Die Zunge und<br />

das orale Mikrobiom<br />

Sie sind Dentalhygienikerin und kratzen täglich von den Zähnen ih<strong>re</strong>r Patienten harte und weiche<br />

Beläge ab und in ganz harten Fällen setzen sie gar Antibiotika ein? Dann ist es Zeit, sich intensiv<br />

Gedanken über ihr tägliches Wirken zu machen. Die kurz- und mittelfristige Wirkung von „Scaling<br />

und Root Planning“ ist allseits bekannt und gut wissenschaftlich dokumentiert. Sie ist die Basis<br />

dieses täglichen Tuns.<br />

Text Prof. Dr. Werner Birglechner Bilder Medical School 11<br />

Seit einigen Jah<strong>re</strong>n rückt aber ein neues Thema in den Blickpunkt der<br />

Forschung: das orale Mikrobiom. Die Erkenntnis, dass unse<strong>re</strong> Mundgesundheit<br />

eng mit dem oralen Mikrobiom verfl ochten ist, etabliert sich<br />

Zusehens. Die neuen Erkenntnisse füh<strong>re</strong>n auch dazu, bestimmte Therapieformen<br />

und Maßnahmen kritischer zu beurteilen oder aber neue zu<br />

empfehlen.<br />

Das Mikrobiom selbst ist ein äußerst komplexes und ebenso lebensnotwendiges<br />

Ökosystem und bezeichnet alle auf unse<strong>re</strong>n Häuten und<br />

Schleimhäuten angesiedelten Mikroben. Also Bakterien, Pilze, Vi<strong>re</strong>n,<br />

Archaebakterien und Protozoen, samt Ausscheidungsprodukten. Der<br />

Darm als Schleimhaut zeigt dabei die größte Bakteriendichte auf, eng<br />

gefolgt vom Mikrobiom der Mundhöhle.<br />

In der Mundhöhle selbst überziehen die Mikroben die gesamte orale<br />

Mukosa und die Zahnoberfl ächen. Der Zunge kommt dabei auch aufgrund<br />

Ih<strong>re</strong>r besonde<strong>re</strong>n Morphologie mit ih<strong>re</strong>n tiefen Krypten eine ganz<br />

besonde<strong>re</strong> Rolle als Rückzugs<strong>re</strong>servoir zu. Deshalb befi nden sich auf der<br />

Zunge auch circa 60 bis 70 Prozent des oralen Bakterien<strong>re</strong>servoirs. Aktuell<br />

betrachtet man lokale Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis<br />

oft als „lokale E<strong>re</strong>ignisse am Symptomort“ und entsp<strong>re</strong>chend leitet man<br />

auch örtlich fokussierte Maßnahmen ab. Die biologisch-physiologischen<br />

Zusammenhänge werden dabei nicht oder nicht immer einbezogen.<br />

Genau hier setzt aber die neue Denkweise an. Alle Häute und Schleimhäute<br />

sind eng miteinander verknüpft. Sie sind immunologisch miteinander<br />

vernetzt, kommunizie<strong>re</strong>n und interagie<strong>re</strong>n. Sie sind funktionell<br />

verbunden.<br />

Deshalb überrascht es wenig, dass Wechselbeziehungen zwischen Parodontitis<br />

und systemischen Erkrankungen wie zum Beispiel Adipositas,<br />

Typ-2-Diabetes oder kardiovaskulä<strong>re</strong> Erkrankungen nachgewiesen<br />

werden können. Orale Mikroben werden verschluckt und können somit<br />

das Intestinum kolonisie<strong>re</strong>n, dort die Darmmikrobiota verändern und<br />

dadurch auch das Immunsystem beeinfl ussen und sogar Krankheiten<br />

initiie<strong>re</strong>n oder de<strong>re</strong>n Verlauf modellie<strong>re</strong>n.<br />

Alte Traditionen und neue Methoden<br />

Zwar steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen, aber sie entwickelt<br />

sich dynamisch, auch weil neue Methoden zur Analyse und Beurteilung<br />

des Mikrobioms zur Verfügung stehen. So eröffnet zum Beispiel<br />

„Gene Sequencing“ neue Möglichkeiten. Es ist erst seit wenigen Jah<strong>re</strong>n<br />

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14 Ernährung und orale Gesundheit<br />

Abb. 1: Auftragen des Reinigungsgels,<br />

seitliche Darstellung<br />

Abb. 2: Auftragen des Reinigungsgels,<br />

Draufsicht<br />

Abb. 3: Absaugen, seitliche Darstellung<br />

Abb. 4: Absaugen, Draufsicht<br />

überhaupt möglich, alle Bakteriengene, die sich im Speichel eines Menschen<br />

befi nden, zu sequenzie<strong>re</strong>n und damit wertvolle Informationen<br />

zu erhalten. Aber auch ultrastruktu<strong>re</strong>lle Untersuchungen des Biofi lms<br />

wie fl uo<strong>re</strong>szenzmikroskopische Verfah<strong>re</strong>n oder „FISH - Fluo<strong>re</strong>szenz-insitu-Hybridisierung“<br />

sind <strong>re</strong>lativ neu und sehr hilf<strong>re</strong>ich bei der weite<strong>re</strong>n<br />

Forschung.<br />

Die Forschung wird sich in den nächsten Jah<strong>re</strong>n dynamisch entwickeln<br />

und neue Erkenntnisse hervorbringen, die Einfl uss auf unser tägliches<br />

Handeln haben werden. Auch oder gerade bei der Karies und Parodontitistherapie.<br />

Aber auch ohne einen endgültigen Beweis für neue<br />

Therapieformen kann man trotzdem seine Denkweise ändern und heute<br />

tätig werden.<br />

Gesund ernäh<strong>re</strong>n und die Zunge professionell <strong>re</strong>inigen!<br />

Manchmal hilft es dabei zu schauen, was alte Kultu<strong>re</strong>n an Traditionen<br />

etabliert haben. Man kann sich aber auch auf einfache Grundsätze des<br />

medizinischen Handels stützen.<br />

„Primum non noce<strong>re</strong>, secundum cave<strong>re</strong>,<br />

tertium sana<strong>re</strong>” (deutsch: „erstens nicht schaden,<br />

zweitens vorsichtig sein, drittens heilen“).<br />

Laut dieser antiken Regel soll der Arzt in seinem Bemühen, dem Patienten<br />

zu helfen, zunächst darauf achten, ihm nicht zu schaden. Zweitens<br />

soll er achtgeben beziehungsweise vorsichtig sein, damit er genau<br />

schauen kann, was mit dem Patienten tatsächlich los ist. Erst dann kann<br />

er drittens die für die Heilung erforderlichen Schritte unternehmen.<br />

Die Erkenntnisse aus der Erforschung des Mikrobioms <strong>re</strong>chtfertigen die<br />

Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Therapie und Prophylaxe<br />

von Karies und Parodontitis. Dabei spielt auch die Ernährung eine<br />

wichtige Rolle. Zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke, Fertigprodukte,<br />

Fast Food, Süßspeisen sowie Mehlprodukte (Nudeln, Brot, Backwa<strong>re</strong>n)<br />

beeinfl ussen den Biofi lm negativ. Eine Ernährung <strong>re</strong>ich an Salat,<br />

Gemüse, Hülsenfrüchten, Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Nüssen und<br />

gesunden Fetten hingegen hat positive Effekte. Ebenso wirken Fette<br />

mit einem hohen Anteil von Omega-3-Fettsä u<strong>re</strong>n antiinfl ammatorisch.<br />

Die <strong>re</strong>gelmäßige Zungen<strong>re</strong>inigung, also die Reinigung des größten Biofi<br />

lmdepots in der Mundhöhle mit potenziell pathologischen Eigenschaften,<br />

kann ebenso bedenkenlos grundsätzlich empfohlen werden. In der<br />

ayurvedischen Leh<strong>re</strong> ist die Zungen<strong>re</strong>inigung seit jeher fester Bestandteil<br />

des täglichen Rituals.<br />

Ebenso kann man in der Zahnarztpraxis die professionelle Zungen<strong>re</strong>inigung<br />

als Maßnahme bei allen professionellen Zahn<strong>re</strong>inigungen etablie<strong>re</strong>n.<br />

Die professionelle Zungen<strong>re</strong>inigung ist denkbar einfach und kann<br />

problemlos in den Behandlungsablauf fest integriert werden. Mit der<br />

Rückseite des Zungen<strong>re</strong>inigers kann zunächst eine Wirksubstanz in die<br />

Zunge einmassiert werden. Mit der Rückseite des Zungensaugers zum<br />

Beispiel TS1 wird dann der Biofi lm aus den Tiefen bis hin zum Zungengrund<br />

abgesaugt. Hierzu muss der Zungensauger TS1 einfach auf die<br />

kleine Absaugung der Behandlungseinheit aufgesteckt werden (Abb. 5).<br />

Das Ergebnis: Eine maximale Disruption des Biofi lms und eine Tiefen<strong>re</strong>inigung<br />

der Zunge!<br />

Wird ein Gel wie zum Beispiel das Zungengel TS1 verwendet, hat man<br />

neben dem therapeutischen Effekt auch noch ein besonde<strong>re</strong>s Frischegefühl<br />

nach Abschluss der Zahn<strong>re</strong>inigung. Der Zungensauger kann dann<br />

sogar mit einem speziell dafür entwickelten Handgriff di<strong>re</strong>kt dem Patienten<br />

zur täglichen Zungen<strong>re</strong>inigung mit nach Hause gegeben werden.<br />

Studium Dentalhygiene erweitert den Horizont<br />

Den Blick über den Tellerrand und ein tiefes Verständnis der physiologischen<br />

und pathologischen Zusammenhänge beim Menschen werden<br />

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16 Ab<strong>re</strong>chnung<br />

Orale Gesundheit –<br />

für bestimmte<br />

Patientengruppen<br />

sogar eine Leistung<br />

der GKV<br />

Auch der Gesetzgeber hat erkannt, dass die orale Gesundheit eine große Rolle spielt. Ernährungsbewusstsein<br />

ist nicht nur für die Zähne gut, sondern auch für den gesamten Körper. Das beginnt<br />

schon im Kleinkindalter. Be<strong>re</strong>its hier müssen die Eltern verantwortungsbewusst handeln. Mangelndes<br />

Wissen, Inte<strong>re</strong>sse und auch Zeit sorgen jedoch für eine fatale Entwicklung. Lernen kleine<br />

Kinder ein falsches Ernährungsverhalten, ist die folgende Entwicklung nur schwer zu korrigie<strong>re</strong>n.<br />

Text Jana Brandt Bild stock.adobe.com - volody10<br />

Ihr habt eine große Verantwortung und müsst die Gratwanderung schaffen,<br />

einfühlsam, verständnisvoll, aber auch deutlich zu kommunizie<strong>re</strong>n. Die<br />

BEMA FU 1 – FU 2 gibt euch zwar eine grobe Handlungsweise vor, die Inhalte<br />

müsst ihr aber patientenindividuell nach Auffassungsgabe umsetzen:<br />

FU 1a – c = Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung<br />

eines Kindes vom 6. bis zum vollendeten<br />

33. Lebensmonat<br />

• Erhebung der Anamnese zu Fluoridierungsmaßnahmen und -empfehlungen<br />

sowie Empfehlung geeigneter Fluoridierungsmittel (fl u-<br />

oridhaltige Zahnpaste, fl uoridiertes Speisesalz und ähnlichen).<br />

In dieser FU 1a - c – Leistung steht die Bet<strong>re</strong>uungsperson im Mittelpunkt.<br />

Auf dieser Person liegt der Focus. Zusätzlich könnt ihr diese individuell<br />

beraten. Die BEMA FuPr darf mit der FU 1a - c mit folgenden<br />

Inhalten zusätzlich be<strong>re</strong>chnet werden:<br />

• Eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und<br />

Kieferkrankheiten einschließlich Beratung (Inspektion der Mundhöhle)<br />

= zahnärztliche Leistung,<br />

• Erhebung der Anamnese zum Ernährungsverhalten:<br />

· insbesonde<strong>re</strong> zum Nuckelfl aschengebrauch,<br />

· zum Zahnpfl egeverhalten durch die Bet<strong>re</strong>uungspersonen,<br />

· Ernährungs- und Mundhygieneberatung der Bet<strong>re</strong>uungspersonen<br />

mit dem Ziel der Keimzahlsenkung durch verringerten<br />

Konsum zuckerhaltiger Speisen und Getränke auch mittels<br />

Nuckelfl asche,<br />

· verbesserte Mundhygiene, Aufklärung der Bet<strong>re</strong>uungsperson<br />

über die Ätiologie oraler Erkrankungen,<br />

• Praktische Anleitung der Bet<strong>re</strong>uungspersonen zur Mundhygiene<br />

beim Kind.<br />

Die BEMA FuPr ist nicht bei jedem Kind zwingend erforderlich. Wie immer<br />

gilt, nur bei Notwendigkeit. Ergibt sich also nach der FU 1a - c ein<br />

weite<strong>re</strong>r Beratungsbedarf zur kindge<strong>re</strong>chten Mundhygiene, könnt ihr<br />

auf die FuPr zug<strong>re</strong>ifen. Die Notwendigkeit ergibt sich auf Veranlassung<br />

des Vertragszahnarztes und darf nicht als obligatorische Ab<strong>re</strong>chnungsposition<br />

bei jedem Patienten erfolgen. Voraussetzung ist eine Einzelunterweisung<br />

und ein notwendiger Bedarf an zusätzlichen Anweisungen.<br />

Achtet also im Gespräch auf Unsicherheiten und Fragen der Eltern, die<br />

ihr dann in die FuPr umsetzen könnt.<br />

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Ab<strong>re</strong>chnung<br />

17<br />

FU 2 = Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung<br />

eines Kindes vom 34. bis zum vollendeten<br />

72. Lebensmonat<br />

• Eingehende Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und<br />

Kieferkrankheiten einschließlich Beratung (Inspektion der Mundhöhle)<br />

= zahnärztliche Leistung,<br />

• Einschätzung des Kariesrisikos anhand des dmft-Index,<br />

• Ernährungs- und Mundhygieneberatung der Bet<strong>re</strong>uungspersonen<br />

mit dem Ziel der Keimzahlsenkung durch verringerten Konsum zuckerhaltiger<br />

Speisen und Getränke und verbesserte Mundhygiene,<br />

• Empfehlung geeigneter Fluoridierungsmittel zur Schmelzhärtung<br />

(fl uoridiertes Speisesalz, fl uoridhaltige Zahnpaste und Ähnliches)<br />

und gegebenenfalls Abgabe oder Verordnung von Fluorid-Tabletten.<br />

Die FU 2 sollte sich auch auf die Kinder ausweiten, diese werden einbezogen<br />

und ihr könnt eine Vertrauensbasis aufbauen, denn ab dem 6.<br />

Lebensjahr bekommt ihr diese Kinder in die IP und ihr könnt diese Basis<br />

nutzen. Jetzt könnt ihr die Kinder noch gut er<strong>re</strong>ichen, Defi zite der Eltern<br />

ausgleichen und einen Grundstein legen.<br />

IP 2 = Mundgesundheitsaufklärung bei<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

Auf Basis der IP 1 (Mundhygienestatus) nutzt ihr die IP 2 für die Festigung<br />

der Pfl egemaßnahmen zu Hause:<br />

1. Aufklärung über Ursachen von Karies und Gingivitis sowie de<strong>re</strong>n<br />

Vermeidung,<br />

2. gegebenenfalls Ernährungshinweise und Mundhygieneberatung,<br />

auch unter Berücksichtigung der Messwerte der gewählten Mundhygiene-Indizes,<br />

3. Empfehlungen zur Anwendung geeigneter Fluoridierungsmittel zur<br />

Schmelzhärtung (fl uoridiertes Speisesalz, fl uoridierte Zahnpasta, fl uoridierte<br />

Gelees und dergleichen); gegebenenfalls Abgabe/Verordnung<br />

von Fluoridtabletten,<br />

4. praktische Übung von Mundhygienetechniken, auch zur Reinigung<br />

der Interdentalräume.<br />

Setzt die Inhalte 1 bis 4 der IP 2 bitte fl exibel nach Bedarf ein. Nicht immer<br />

das gleiche ablaufende Schema bei jedem Patienten. Die Inhalte der<br />

IP 2 müssen zwar in einem Zeitraum von d<strong>re</strong>i Jah<strong>re</strong>n mindestens einmal<br />

erbracht werden, sofern die IP 2 anzusetzen ist. Wann welches Thema<br />

der IP 2 notwendig ist, bestimmt ihr in Absprache mit dem Zahnarzt und<br />

anhand der Werte der IP 1.<br />

Achtung:<br />

Die IP 2 ist wirtschaftlich anzuwenden. Die Richtlinie erlaubt die IP 2<br />

nur, wenn es Bedarf gibt. Dauerhafte gute Mundhygiene (nach IP 1)oder<br />

dauerhafte schlechte Mundhygiene lösen keine IP 2 aus, dies kann erst dann<br />

wieder erbracht werden, wenn die Mundhygiene nach IP 1 sich ändert.<br />

Patienten mit besonde<strong>re</strong>m Pfl egebedarf oder Eingliederungshilfe haben<br />

ebenfalls die Möglichkeit, unterstützt zu werden. Diese Möglichkeit solltet<br />

ihr aktiv nutzen und je Halbjahr die BEMA 174a und 174b ansetzen.<br />

174 = Präventive zahnärztliche Leistungen nach<br />

§ <strong>22</strong>a SGB V zur Verhütung von Zahnerkrankungen bei<br />

Versicherten, die einem Pflegegrad nach § 15 SGB XI<br />

zugeordnet sind oder Eingliederungshilfe nach § 53<br />

SGB XII* erhalten<br />

a) Mundgesundheitsstatus und individueller Mundgesundheitsplan<br />

b) Mundgesundheitsaufklärung<br />

Bei der BEMA 174 b könnt ich euch wieder aktiv einbringen und den<br />

Patienten nach dessen individuelle Fähigkeiten und Einschränkungen<br />

bet<strong>re</strong>uen:<br />

• Aufklärung über die Inhalte des Mundgesundheitsplans nach Nr.<br />

174a,<br />

• Demonstration und gegebenenfalls praktische Anleitung zur Reinigung<br />

der Zähne und des festsitzenden Zahnersatzes, des Zahnfl<br />

eischs sowie der Mundschleimhaut,<br />

• Demonstration und gegebenenfalls praktische Unterweisung zur<br />

Prothesen<strong>re</strong>inigung und zur Handhabung des herausnehmba<strong>re</strong>n<br />

Zahnersatzes,<br />

• Erläuterung des Nutzens der vorstehenden Maßnahmen,<br />

• An<strong>re</strong>gen und Ermutigen des Versicherten sowie dessen Pfl egeoder<br />

Unterstützungspersonen, die jeweils empfohlenen Maßnahmen<br />

durchzufüh<strong>re</strong>n und in den Alltag zu integrie<strong>re</strong>n.<br />

Auch hier gilt: Stellt individuelle Programme zusammen und richtet euch<br />

nach den Möglichkeiten des Patienten. Fragt nach, bezieht den Patienten<br />

mit ein und sucht gemeinsam nach machba<strong>re</strong>n Lösungen.<br />

Euer Patient ist sehr dankbar, wenn er seine Wünsche und Erfahrungen<br />

einbringen kann und diese ernst genommen werden. Ich wünsche euch<br />

viel F<strong>re</strong>ude in dieser so bedeutungsvollen Aufgabe.<br />

Tel.: +49 341 231 032-0<br />

Jana Brandt<br />

F<strong>re</strong>iberufl iche ZMV,<br />

Fachautorin & Refe<strong>re</strong>ntin<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


18 Implantologie<br />

Geht das teu<strong>re</strong><br />

Implantat<br />

in Rauch auf?<br />

© Mockup by f<strong>re</strong>epik<br />

Gibt man in der Google Suche das Wort „Abstoßung“ ein, ergänzt die automatische Suchunterstützung<br />

als erstes das Wort „Zahnimplantat“ – noch vor Begriffen wie Nie<strong>re</strong>, Brustimplantat etc. Umgekehrt<br />

wird der Suchbegriff Zahnimplantat mit „Kosten“ und „Abstoßung Symptome“ ergänzt.<br />

Anscheinend vermuten viele Leute, dass der Verlust eines Zahnimplantats das Ergebnis einer Abstoßungs<strong>re</strong>aktion<br />

ist. Bei der Suche nach „Zahnimplantat Verlust“ gibt es keine zusätzlichen Vorschläge.<br />

Auch wenn die Suchergänzungsvorschläge jedem gespeicherten Profil bei ande<strong>re</strong>n Usern etwas<br />

unterschiedlicher ausfallen können, so wa<strong>re</strong>n die Vorschläge für die Autorinnen doch überraschend.<br />

Text Dr. <strong>re</strong>r. nat. Dinah Murad, Dr. med. dent. Elisabeth Winter<br />

Der Verlust von Zahnimplantaten ist selbstverständlich keine Abstoßungs<strong>re</strong>aktion<br />

im Sinne einer Antikörper-Antigen-vermittelten Reaktion<br />

wie nach einer Organtransplantation. Vielmehr sind Gründe für den<br />

Verlust eines Zahnimplantats identisch wie für den Zahnverlust durch<br />

Parodontitis und man spricht daher von einer Periimplantitis. Genetische<br />

Fakto<strong>re</strong>n, schlechte Ernährung, ein ungünstiges Oralmikrobiom<br />

und Einflüsse wie das Rauchen von Tabakprodukten beeinträchtigen die<br />

Gesundheit von Zähnen und Parodont. Es ist zu vermuten, dass vielen<br />

Patienten diese Zusammenhänge nicht geläufig sind, denn der Suchbegriff<br />

„Rauchen“ wird bei Google nicht ergänzt.<br />

Erst wenn man die beiden Begriffe Zahnimplantat und Rauchen in der<br />

Suche eingibt, erscheint an 5. Stelle „Heilung“ als Suchergänzung. Groß<br />

ist dabei das Inte<strong>re</strong>sse eher daran, wie es ist, trotz Implantat zu rauchen<br />

und wann man wieder damit beginnen kann. Rauchentwöhnung wegen<br />

eines Zahnimplantats scheint dagegen eher selten gegoogelt zu werden.<br />

Eine Untersuchung aus dem Jah<strong>re</strong> 2015 bestätigt die Unwissenheit vieler<br />

Patienten vor einer implantologischen Behandlung (Simensen et al.<br />

Patient Knowledge and expectations prior to <strong>re</strong>ceiving implant-supported<br />

<strong>re</strong>staurations. Int J Oral Maxillofac Implants 2015; 30(1):41-7). Nur<br />

6 Prozent gaben an, viel Vorwissen über die Behandlung zu haben und<br />

33,6 Prozent hatten eine <strong>re</strong>alistische Vorstellung von der voraussichtlichen<br />

Dauer der Behandlung. Informationen über Implantate erhielten<br />

die Patienten in erster Linie (62,9 Prozent) von ih<strong>re</strong>n Zahnärzten und<br />

75,2 Prozent wa<strong>re</strong>n der Meinung, dass ihr Zahnarzt die nützlichsten<br />

Informationen gab. Es wurde ein signifikant positiver Zusammenhang<br />

zwischen dem Wissen über die Behandlung, der Notwendigkeit <strong>re</strong>gelmäßiger<br />

professioneller Mundgesundheitspflege und der erwarteten<br />

Behandlungsdauer festgestellt.<br />

Frühverluste und Spätverluste<br />

Bei Erfolg und Misserfolg handelt es sich um dynamische, zeitabhängige<br />

Zustände, die <strong>re</strong>gelmäßige Nachsorge und Reevaluation benötigen.<br />

Bei den Frühverlusten wird als Ursache eine Störung beziehungsweise<br />

ein vollständiges Ausbleiben der Osseointegration genannt. Gewöhnlicherweise<br />

findet ein früher Verlust in den ersten sechs Monaten nach<br />

Insertion statt. Die Ursachen hierfür sind vielgestaltig, zum Beispiel<br />

eine Wundinfektion durch chronischen Tabakabusus (Paquette et al.<br />

Risk factors for endosseous dental implant failu<strong>re</strong>. Dent Clin North Am<br />

(2006) 50(3): 361-374). Gewebeverlust kann allerdings auch noch nach<br />

Jah<strong>re</strong>n auft<strong>re</strong>ten und ebenfalls zum Implantatverlust füh<strong>re</strong>n. Rauchen<br />

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Implantologie<br />

19<br />

gilt als Risikofaktor für Implantatempfänger, da die orale Durchblutung<br />

sowie die Immun<strong>re</strong>aktion insgesamt <strong>re</strong>duziert und die Wundheilungs<strong>re</strong>aktion<br />

gestört wird. Implantologen erteilen ih<strong>re</strong>n Patienten entsp<strong>re</strong>chend<br />

Rauchverbote – zumindest vorübergehend wäh<strong>re</strong>nd der Einheilungsphase.<br />

Nach einer Cochrane-Analyse von 2015 erleiden Raucher jedoch auch<br />

langfristig öfter Implantatverluste als Nichtraucher durch einen höhe<strong>re</strong>n<br />

marginalen Attachmentverlust (Chrcanovic et al. Smoking and dental implants:<br />

A systematic <strong>re</strong>view and meta-analysis. J Dent 2015; 43(5):487-<br />

98). Eine weite<strong>re</strong> Untersuchung aus dem Jahr 2020 wies eine Kor<strong>re</strong>lation<br />

zwischen der Häufigkeit eines Implantatversagens mit der Anzahl der<br />

täglich gerauchten Ziga<strong>re</strong>tten nach (Naseri et al. Levels of smoking and<br />

dental implants failu<strong>re</strong>: A systematic <strong>re</strong>view and meta-analysis. J Clin Periodontol<br />

2020;47(4):518-528).<br />

Wie lassen sich die Risiken für einen Impantatverlust<br />

verringern?<br />

In einer frühe<strong>re</strong>n Ausgabe des <strong>re</strong>call Magazins wurde be<strong>re</strong>its auf den<br />

Einfluss der sogenannten BoP (Biomarkers of Exposu<strong>re</strong>) des Tabakrauchs<br />

und die BoPH (Biomarkers of potential harm) eingegangen. Insbesonde<strong>re</strong><br />

die unvollständigen Verb<strong>re</strong>nnungsprodukte, die zur Parodontitis und dem<br />

Risiko eines Zahnverlusts füh<strong>re</strong>n, schaden sowohl beim Einheilen des Implantats<br />

als auch später der Stabilität.<br />

Wie bei der Parodontitis bestimmen auch genetische Fakto<strong>re</strong>n das Risiko<br />

einer Periimplantitis. So wurde bei Rauchern mit einem positiven<br />

IL-1-Genotyp ein stark gesteigertes Risiko für Implantatkomplikationen<br />

entdeckt. So dürfte es für jeden Raucher einen eigenen Schwellenwert<br />

geben, ab wann die Gesundheit kippt (Gruica et al. Impact of IL-1 genotype<br />

and smoking status on the prognosis of osseointegrated implants.<br />

Clin Oral Implants Res. 2004; 15(4):393-400). In dieser Studie mit 180<br />

Patienten wa<strong>re</strong>n 53 Raucher, die je nach Intensität des Rauchens in eine<br />

Reihe von Klassen eingeteilt wurden und 127 wa<strong>re</strong>n Nie-Raucher. 64<br />

von 180 (36 Prozent) Patienten wurden positiv auf den IL-1-Genotyp-<br />

Polymorphismus getestet. Dieser Wert entspricht der Prävalenz in Bevölkerungsgruppen<br />

europäischer Abstammung. Die Ergebnisse für die<br />

Gruppe der Nichtraucher zeigten keine signifikante Kor<strong>re</strong>lation zwischen<br />

Implantatkomplikationen und einem positiven IL-1-Genotyp. Bei<br />

den starken Rauchern gab es jedoch einen eindeutigen Zusammenhang<br />

zwischen einem positiven IL-1-Genotyp und Implantatkomplikationen.<br />

Bei 6 von 12 beziehungsweise der Hälfte der starken Raucher und IL-<br />

1-Genotyp-positiven Patienten kam es wäh<strong>re</strong>nd des Nachbeobachtungszeitraums<br />

entweder zu einem Implantatversagen oder zu einer<br />

biologischen Komplikation. Dies legt den Schluss nahe, dass es einen<br />

synergistischen Effekt zwischen einem positiven IL-1-Genotyp und<br />

Rauchen gibt, wodurch Zahnimplantate einem höhe<strong>re</strong>n Risiko für biologische<br />

Komplikationen ausgesetzt sind. Zwar kann man genetische<br />

Risiken nur schwer vermeiden, bemerkenswert und für die Praxis ist<br />

entscheidend jedoch, dass durch die Rauchabstinenz die genetischen<br />

Risiken weniger zum Risiko beitragen.<br />

Aus der be<strong>re</strong>its zuvor zitierten Untersuchung von Simensen et al. von<br />

2015 geht auch hervor, dass Fakto<strong>re</strong>n wie besse<strong>re</strong>s Beißen können und<br />

das ästhetische Erscheinungsbild die Entscheidung zum Implantat motivie<strong>re</strong>n.<br />

Eine vorübergehende Rauchabstinenz aufgrund eines „Rauchverbots“<br />

des Behandelnden wird dabei in Kauf genommen. Die Suchbegriff<br />

„Analyse” legt jedoch nahe, dass zumindest langfristig seitens der Patienten<br />

ungern auf das Rauchen verzichtet wird.<br />

Soll man also Rauchern eine implantologische Behandlung vo<strong>re</strong>nthalten,<br />

wenn eine gute Compliance (Rauchverzicht) unwahrscheinlich ist? In einigen<br />

Fällen mag diese Frage bejaht werden. Ande<strong>re</strong>rseits kann das neue<br />

Gebiss mit Implantaten ein guter Wendepunkt im Leben sein, mit den<br />

schönen neuen Zähnen einen neuen gesundheitsbewusste<strong>re</strong>n Lebensabschnitt<br />

zu beginnen und mit dem Rauchen aufzuhö<strong>re</strong>n. Jeder kleine<br />

Schritt, der zur Reduzierung des Rauchens führt, kann dabei hilf<strong>re</strong>ich sein.<br />

Das belegen Studien zum Parodontalstatus von Rauchern, Nichtrauchern<br />

und Verwendern von THR-Produkten (BinShabib et al. Clinical periodontal<br />

status and gingival c<strong>re</strong>vicular fluid cytokine profile among ciga<strong>re</strong>tte-smokers,<br />

electronic-ciga<strong>re</strong>tte users and never-smokers. Arch Oral Biol 2019;<br />

102:212-217).<br />

Fazit<br />

Das Rauchen von Tabak ist nicht nur ein Risikofaktor für Parodontitis,<br />

sondern gefährdet gleichermaßen Zahnimplantate. Tabakabstinenz ist<br />

klar indiziert. Doch auch wenn der vollständige Verzicht auf das Rauchen<br />

die meisten Vorteile bietet, ist das Konzept der Tobacco Harm Reduction<br />

mit potenziell risikogeminderten, rauchf<strong>re</strong>ien Nikotinprodukten (zum Beispiel<br />

Tabakerhitzer oder E-Ziga<strong>re</strong>tten) als Übergangslösung sinnvoll. Denn<br />

aufgrund ih<strong>re</strong>r geringe<strong>re</strong>n Emissionen und weniger schädlichen Auswirkungen<br />

auf den Körper sind sie akzeptabel, wenn sie einen Rückfall zum<br />

Rauchen verhindern oder um überhaupt diejenigen Raucher zu er<strong>re</strong>ichen,<br />

die keinerlei Inte<strong>re</strong>sse an einem vollständigen Rauchstopp haben.<br />

Dr. <strong>re</strong>r. nat. Dinah Murad<br />

Chemikerin & Mikrobiologin<br />

med2market scientific marketing consulting,<br />

Milanweg 1· 72076 Tübingen<br />

E-Mail: murad@med2market.de<br />

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E-Mail: lisakinom@gmail.com<br />

Dr. med. dent. Elisabeth Winter<br />

Zahnärztin<br />

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20 Prophylaxe<br />

Das Angebot<br />

an Zahnpasten<br />

ist riesig.<br />

Welche ist da<br />

die Richtige?<br />

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Prophylaxe<br />

21<br />

© adragan - stock.adobe.com<br />

Zahnpasta –<br />

eine Herausforderung<br />

im Alltag<br />

Der Kauf einer Zahnpasta kann heutzutage eine große Herausforderung darstellen. Die Regale in<br />

den Drogerie- und Supermärkten sind von oben bis unten voll mit den verschiedensten Mundhygieneprodukten.<br />

Da kann man schon einmal leicht den Überblick verlie<strong>re</strong>n.<br />

Text Désirée Voglau, Dentalhygienikerin<br />

Um da die richtige Zahnpasta für sich zu fi nden, ist es von Vorteil, ein<br />

wenig Ahnung von den verschiedenen Inhaltsstoffen zu haben. In der<br />

Praxis werden wir häufi g von Patienten gefragt, welche denn die richtige<br />

Zahnpasta ist.<br />

Hilf<strong>re</strong>ich zu wissen ist, dass die Bezeichnungen der Inhaltsstoffe auf Englisch<br />

auf der Verpackung stehen und somit dem gleichen deutschen Wort<br />

nicht immer entsp<strong>re</strong>chen. Im Folgenden möchte ich gerne auf ein paar<br />

Inhaltsstoffe eingehen.<br />

Die leider oft pauschale Antwort „eine mit Fluoriden“ ist zwar nicht<br />

gänzlich falsch, aber in bestimmten Fällen wie bei PA-, und Kariesrisikopatienten,<br />

Rezessionen, Übe<strong>re</strong>mpfi ndlichkeit etc. können Zusatzstoffe<br />

besonde<strong>re</strong> Bedürfnisse stillen. Doch um die richtige Empfehlung geben<br />

zu können, sollten wir uns als Prophylaxeteam gut mit den verschiedenen<br />

Zahnpasten und de<strong>re</strong>n Inhaltsstoffe auskennen.<br />

Die Zutatenliste einer Zahnpasta richtet sich nach der „International<br />

Nomenclatu<strong>re</strong> of Cosmetic Ing<strong>re</strong>dients (INCI)“. Das ist die internationale<br />

Richtlinie für die kor<strong>re</strong>kte Angabe der Inhaltsstoffe von Kosmetika.<br />

Sie ist gültig für alle Inhaltsstoffe, die mehr als 1 Prozent des Gewichts<br />

ausmachen. Die Aufl istung erfolgt nach Gewichtsanteil in absteigender<br />

Reihenfolge.<br />

Folgende Inhaltsstoffe machen eine Zahnpasta aus:<br />

Putzkörper, Feuchthaltemittel, Bindemittel, Schäume (Tenside), Süßstoffe,<br />

Konservierungsmittel, Aromastoffe, Farbstoffe, aktive Wirkstoffe: Fluoride<br />

und ande<strong>re</strong> kariesprotektive Zusätze, antimikrobielle Zusätze.<br />

1. Putzkörper und Schleifmittel:<br />

Hierbei handelt es sich um sehr feine Partikel, die Beläge und Bakterien<br />

beim Zähneputzen <strong>re</strong>in mechanisch von den Zähnen ,,abschleifen“. Der<br />

Zahnschmelz sollte möglichst geschont werden. Wie groß der ,,Schmirgeleffekt“<br />

ist, wird durch den sogenannten RDA-Wert (Relative-Dentin-<br />

Abrieb) angegeben. Zahnpasten mit einem RDA-Wert von mehr als 80<br />

sollten gemieden werden, vor allem bei schmerzempfi ndlichen Zähnen.<br />

Zahnc<strong>re</strong>mes mit hohem RDA-Wert enthalten oft Schleifmittel wie Titandioxid<br />

(Titanium Dioxide) oder Aluminiumoxid (Aluminia). Putzkörper wie<br />

Kieselsäu<strong>re</strong> (Hydrated Silica/ Siliciumdioxide) und K<strong>re</strong>ide (Calciumcarbonate)<br />

sind um einiges sanfter zu den Zähnen. In einigen Pasten sind auch<br />

Mikroplastikkügelchen enthalten, die als bedenklich gelten. Sie verbergen<br />

sich hinter den Bezeichnungen Polyethylen (PE) und Polypropylen<br />

(PP) und sollten eher gene<strong>re</strong>ll gemieden werden.<br />

2. Waschaktive Substanzen & Schaumbildner (Tenside):<br />

Die Tenside sorgen für den schäumenden Effekt beim Putzen. Vor allem<br />

der Schaum erweckt bei vielen Anwendern den Eindruck, dass richtig<br />

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<strong>22</strong> Prophylaxe<br />

geputzt wird. Der Schaum unterstützt die gleichmäßige Verteilung der<br />

Zahnpasta wäh<strong>re</strong>nd des Putzvorgangs. Zu den Tensiden zählen folgende<br />

Inhaltsstoffe: Natriumlaurylsulfat (NLS, SLS, Sodium Lauryl Sulfate), Kokosbetain<br />

(Cocamidopropyl Betaine).<br />

NLS wird am häufigsten in Zahnpasten eingesetzt. Es wirkt leicht antibakteriell<br />

und ist für die meisten Menschen gut verträglich. In einigen<br />

Fällen kann es zu Schleimhaut<strong>re</strong>izungen oder allergischen Reaktionen<br />

kommen.<br />

3. Fluoride:<br />

Fluoride (zum Beispiel Amin-, Zinn-, Natriumfluorid, Natriummonofluorphopshat)<br />

härten den Zahnschmelz, schützen unse<strong>re</strong> Zähne vor Säu<strong>re</strong>angriffen<br />

und wirken so kariesvorbeugend. In handelsüblichen Zahnpasten<br />

beträgt der Fluoridgehalt zwischen 500 bis 1450 ppm (altersabhängig).<br />

Bei besonders kariesgefährdeten Patienten bietet sich die Anwendung<br />

mit einer hochfluoridhaltigen Zahnpasta an wie zum Beispiel Duraphat<br />

Zahnpasta von CP GABA. Diese enthält 5000 ppm, ist in der Apotheke<br />

erhältlich und somit <strong>re</strong>zeptpflichtig. Sie wird gerne für einen kurzen Zeitraum<br />

(3 Monate) empfohlen. Fluoride verbergen sich hinter folgenden Bezeichnungen:<br />

Sodium Fluoride, Sodium Monofluorphosphate und Olaflur.<br />

Zu bedenken ist die Gesamtfluoridaufnahme des Körpers. Denn diese<br />

stammt nicht nur aus Zahnpasten, sondern aus meh<strong>re</strong><strong>re</strong>n Quellen wie<br />

Fluoridtabletten bei Kleinkindern, fluoridiertes Speisesalz und Trinkwasser.<br />

Daher ist vor der Empfehlung gegebenenfalls eine Fluoridanamnese<br />

(vor allen bei Kindern) sinnvoll.<br />

kommen. CHX hat eine hohe Substantivität von bis zu 12 Stunden (das<br />

Vermögen einer Wirksubstanz am Wirkort über länge<strong>re</strong> Zeit verfügbar zu<br />

sein). Verschiedene Indikationen für CHX-Produkte sind unter ande<strong>re</strong>m<br />

die Spülung vor jeder zahnärztlichen Behandlung und in Fällen wo keine<br />

suffiziente mechanische Plaquekontrolle geleistet werden kann, zum Beispiel<br />

nach OPs, bei Handicaps, etc.<br />

Bei CPC (Cetylpyridiniumchlorid) handelt es sich ebenfalls um ein Antiseptikum.<br />

Auch dies hat ein b<strong>re</strong>ites Wirkspektrum, aber eine wesentlich<br />

geringe<strong>re</strong> Substantivität (3 bis 5 Stunden). Auch hier sollte auf eventuell<br />

auft<strong>re</strong>tende Verfärbungen hingewiesen werden.<br />

Zinkionen (Zn 2+) oder Zinksalze werden aufgrund ih<strong>re</strong>r antibakteriellen<br />

Wirkung in Zahnpasten häufig eingesetzt. Sie beeinträchtigen den<br />

bakteriellen Stoffwechsel, sie hemmen die Zahnsteinbildung (Kristallisationshemmung)<br />

und wirken gegen Halitosis (Neutralisation von flüchtigen<br />

Schwefelverbindungen). Ih<strong>re</strong> Substantivität beträgt bis zu 6 Stunden.<br />

Aminfluorid/Olaflur haben eine herausragende kariesprotektive Wirkung,<br />

aber alleine einen sehr geringen Effekt. Zusammen mit Zinnionen (SN+)<br />

sind sie aber sehr wirkungsvoll. Sie beeinträchtigen den bakteriellen<br />

Stoffwechsel, haben allerdings auch Verfärbungen als Nebenwirkung.<br />

Die Substantivität beträgt bis zu 8 Stunden.<br />

Zu den Naturstoffen zählen unter ande<strong>re</strong>n: Teebaumöl, Propolis, Olivenöl,<br />

ätherische Öle und viele mehr. Sie haben teilweise desinfizie<strong>re</strong>nde,<br />

antibiotische und entzündungshemmende Wirkungen.<br />

4. Antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe: 5. Desensibilisie<strong>re</strong>nde Stoffe:<br />

Diese Stoffe hemmen das Bakterienwachstum und beugen so Zahn-<br />

Diese findet man häufig in Zahnc<strong>re</strong>mes für schmerzempfindliche Zähne<br />

fleischentzündungen und Karies vor. Antibakteriell wirken unter ande<strong>re</strong>m<br />

folgende Inhaltsstoffe:<br />

Chlorhexidin (Chlorhexidine Digluconate, CHX), Zink-Verbindungen wie<br />

Zinklaktat, Zinkchlorid (Zinc Lactate, Zinc Chloride), Zinnpyrophosphate<br />

(Stannous Pyrophosphate) und Naturstoffe. Bei CHX (Chlorhexidin)<br />

handelt es sich um ein Antiseptikum mit einem b<strong>re</strong>iten Wirkspektrum. Je<br />

nach Konzentration hat es unterschiedliche Wirkungen: Niedrig konzentriert<br />

wirkt es bakteriostatisch, höher konzentriert bakterizid.<br />

Je nachdem welche Indikation angezeigt wird, sollte auf die Konzentration<br />

geachtet werden. Zahnpasta enthält 0,06 Prozent, Zahngel 0,12<br />

Prozent (kurzfristiger Einsatz- Kur) und Mundspülung 0,2 Prozent (kurzfristiger<br />

Einsatz- Kur) CHX.<br />

Bei CHX muss auf die Nebenwirkungen hingewiesen werden. Bei länge<strong>re</strong>m<br />

Gebrauch kann es zu Verfärbung von Zähnen, Zunge und Mundschleimhaut<br />

sowie Mundsoor (Mundpilz) oder Geschmacksirritationen<br />

(Sensitive-Zahnc<strong>re</strong>mes). Sie lindern die Beschwerden, indem sie die Dentinoberfläche<br />

versiegeln oder die Reizweiterleitung unterbinden. Häufig<br />

v<br />

v<br />

verwendet werden: v Kaliumnitrat (Potassium Nitrate), Zink-Carbonat-<br />

Hydroxylapatit (Hydroxylapatit), Strontium-Salze (Strontium-Chloride,<br />

Strontium Acetate), Arginin und Calciumcarbonat.<br />

6. Konservierungsstoffe:<br />

Sie machen die Zahnpasta haltbar und schützen vor Qualitätsverlust.<br />

Man erkennt sie an Bezeichnungen wie Sorbinsäu<strong>re</strong> (Sorbic Acid), Benzylalkohol<br />

(Benzyl Alcohol), Parabene (Methylparaben, Propylparaben<br />

(Sodium Methylparaben). Parabene können eine hormonelle Wirkung auf<br />

den Körper haben und gelten somit als problematisch. Als unbedenklich<br />

gelten Sorbinsäu<strong>re</strong> oder Benzylalkohol.<br />

7. Feuchthaltemittel:<br />

Sie sorgen dafür, dass die Zahnpasta nicht austrocknet, auch wenn sie<br />

einmal offen liegen bleiben sollte. Häufig verwendete Inhaltsstoffe sind<br />

unter ande<strong>re</strong>m Glycerin (Glycerine), Sorbitol (Sorbitole).<br />

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Prophylaxe<br />

23<br />

8. Binde- und Verdickungsmittel:<br />

Diese sind für die Konsistenz (Paste, Gel) verantwortlich und sie verhindern,<br />

dass sich im Innern der Tube Wasser absetzt. Hierzu zählen Xanten<br />

(Xanthan GUM), Carrageen (Carrageenan), Polyethylenglykol (PEG)- diese<br />

gelten als problematisch, da sie die Haut und Schleimhäute durchlässiger<br />

machen. Dies ist bei Kosmetika einerseits gewünscht, aber hierdurch<br />

können auch schädliche Stoffe besser aufgenommen werden. Wer<br />

auf Nummer sicher gehen will, sollte daher lieber auf PEG verzichten.<br />

9. Geschmacks- und Aromastoffe:<br />

Der Geschmack und auch Duft einer Zahnpasta spielt für die <strong>re</strong>gelmäßige<br />

Anwendung eine entscheidende Rolle. Denn nur wenn uns etwas gut<br />

schmeckt beziehungsweise gut für uns riecht, nehmen wir es gerne und<br />

auch <strong>re</strong>gelmäßig her.<br />

Ein weite<strong>re</strong>r Zusatz sind Weißmacher. Ein T<strong>re</strong>nd vor allem bei der jünge<strong>re</strong>n<br />

Generation. Hier finden sich Abrasivstoffe und spezielle Putzkörper<br />

wie Oxidationsmittel (Wasserstoffperoxid), optische Aufheller (Blue Covarine)<br />

etc. in der Zahnpasta.<br />

Am ehesten erhält man mit den Abrasivstoffen eine Wirkung. Diese sind<br />

aber mit Vorsicht zu genießen, aufgrund des sehr hohen RDA-Wertes. Bei<br />

Bedarf sollte hier lieber über ein professionelles Bleaching nachgedacht<br />

werden.<br />

Auch Probiotika kommen immer mehr in Mode. Ziel ist es, das Gleichgewicht<br />

der oralen Mikroflora wieder herzustellen und die natürlichen Abwehrmechanismen<br />

des Mundes zu stärken. Pathogene Bakterien sollen<br />

gehemmt werden. Diese Produkte sind allerdings fluoridf<strong>re</strong>i.<br />

Für einen angenehmen Geschmack sowie auch Duft in der Zahnpasta<br />

sorgen eine Reihe von Geschmacks- und Aromastoffen, wie: Süßstoffe<br />

(Sorbet, Saccharin, Xylit), Öle und ätherische Öle (Pfefferminz, Menthol<br />

oder Eukalyptus-Öl) und ande<strong>re</strong>. Der Zuckeraustauschstoff Xylit wirkt<br />

zusätzlich antibakteriell und ist daher vorteilhaft. Ätherische Öle werden<br />

vor allem in Naturkosmetika gerne eingesetzt. Manche darin haben<br />

neben ih<strong>re</strong>r eigentlichen Funktion als Aromastoff auch eine schwach antibakterielle<br />

Wirkung.<br />

10. Weite<strong>re</strong> Zusätze:<br />

Es gibt noch zahl<strong>re</strong>iche weite<strong>re</strong> Zusätze, die in Zahnpasten enthalten sein<br />

können, zum Beispiel Wirkstoffe gegen Halitosis. Halitosis hat meist orale<br />

Ursachen. Die oralen Bakterien verursachen einen unangenehmen Geruch<br />

durch das Stoffwechselprodukt VCS (volatile sulphur compounds).<br />

Inhaltsstoffe wie Zinnfluorid und Zinkionen verflüchtigen diese Gerüche.<br />

Zunehmend im T<strong>re</strong>nd sind vegane und biologische Zahnpasten. Das<br />

Problem bei den veganen Pasten ist, dass Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs<br />

sehr schwer zu erkennen sind. Die INCI-Bezeichnungen geben<br />

keine Auskunft über den Herstellungsprozess. Glycerin und Tenside werden<br />

konventionell aus Rindertalg hergestellt, aber eine Gewinnung aus<br />

pflanzlichen Fetten und Ölen ist möglich. Häufig nicht vegane Inhaltsstoffe<br />

sind zum Beispiel Putzkörper aus Knochenmehl, Lactoferrin (aus<br />

Kuhmilch) und Chitosan (aus Schalentie<strong>re</strong>n) als antibakteriell wirksame<br />

Stoffe. Ebenfalls oft werden Bienenwachs und Bienenpollen als pflegende<br />

Substanzen eingesetzt. Wer beim Kauf auf Nummer sicher gehen will,<br />

der kann sich an anerkannten Zertifikaten wie dem V-Label oder der<br />

,,Vegan-Blume“ orientie<strong>re</strong>n. Wie man sieht, gibt es zahl<strong>re</strong>iche Inhaltsstoffe<br />

und verschiedene chemische Zusammensetzungen und es gibt<br />

noch viele mehr. Der Markt bietet immer wieder neue Formulierungen,<br />

Geschmacksrichtungen etc. an. Einige Produkte kann man auch einfach<br />

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24<br />

Prophylaxe<br />

mal so zum Spaß ausprobie<strong>re</strong>n. Da gibt es unter ande<strong>re</strong>m eine Zahnpasta,<br />

die Koffein enthält und die verspricht, dass das einmalige Putzen der<br />

Wirkung einer Tasse Kaffee oder eines Energydrinks entspricht.<br />

Es gibt auch schöne Zahnpasten, für Menschen, die es gerne überall<br />

schick haben. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um ein Zahngel, dass<br />

23,75 Karat <strong>re</strong>ines Gold in Form von Goldstaub enthält. Da Gold eine<br />

entzündungshemmende und <strong>re</strong>generie<strong>re</strong>nde Wirkung hat, soll diese<br />

Zahnpasta die Zahnpflege optimal gegen Karies und Zahnfleischentzündungen<br />

unterstützen.<br />

Steigerung der Patientencompliance<br />

Um die Motivation von Kindern zu steigern, gibt es Zahnpasten mit<br />

Plaque-Indikator. Diese färben die Zähne beim Putzen an und es muss so<br />

lange geputzt werden, bis alle Verfärbungen weggeputzt sind.<br />

Fazit<br />

Für die Gesundheit der Zähne sind weniger die Inhaltsstoffe der Zahnpasta<br />

entscheidend, sondern vielmehr die Putzgewohnheiten und die<br />

Putztechnik. Die richtige Zahnc<strong>re</strong>me kann aber eine gute Hilfe sein und<br />

die Pflege unterstützen. Neben der Empfehlung für die richtige Zahnpasta<br />

gibt es natürlich auch allgemeine Empfehlungen für das tägliche<br />

Zähneputzen.<br />

Wie man sieht, ist das Angebot an Zahnpasten mit den unterschiedlichsten<br />

Inhaltsstoffen riesig. Das Ziel sollte sein, für jedem Patienten eine<br />

gute Zahnpasta zu finden. Es können aber durchaus auch zwei Zahnpasten<br />

sein, denn vielleicht benötigt der Patient eine für schmerzempfindliche<br />

Zähne, ist aber auch stark kariesgefährdet. Das gilt es individuell zu<br />

bestimmen.<br />

Nach dem Zähneputzen sollte nur ausgespuckt (Zahnpasta-Slurry und<br />

Speichel) und nicht mit Wasser gespült werden, da sonst die fluoridhaltige<br />

Zahnpasta (und ande<strong>re</strong> Zusätze) gleich wieder ausgespült werden<br />

und nicht im Mund wirken können. Fluoridf<strong>re</strong>ie Mundspülungen wie zum<br />

Beispiel welche mit CHX, sollten nicht in enge<strong>re</strong>n zeitlichen Zusammenhang<br />

mit dem Zähneputzen erfolgen. Wenn ein Ausspülen unbedingt<br />

erwünscht ist, dann sollte mit einer fluoridhaltigen Mundspülung ausgespült<br />

werden.<br />

Auf alle Fälle sollten die empfohlenen Produkte mindestens 4 Wochen<br />

ausprobiert werden, da die Wirkstoffe nicht bei allen gleich gut wirken.<br />

Es kann vielleicht eine Weile dauern, bis man dann eine gute Alternative<br />

gefunden hat, aber bei der großen Auswahl wird die oder werden die<br />

Richtige(n) auf jeden Fall dabei sein.<br />

Am Wichtigsten ist, dass der Patient die Zahnpasta mag, das heißt sie<br />

ihm schmeckt und sie somit auch wirklich <strong>re</strong>gelmäßig genommen wird.<br />

In der Prophylaxesitzung wird dem Patienten gerne das ein oder ande<strong>re</strong><br />

Hilfsmittel empfohlen. Da weiß man am Ende gar nicht mehr, was<br />

das alles war. Hilf<strong>re</strong>ich ist es dem Patienten einen kleinen Notizzettel<br />

mit allen für ihn empfohlenen Produkten auszuhändigen oder in Praxen,<br />

die ParoStatus.de benutzen, können sich die Patienten ganz einfach die<br />

Prophylaxe-App auf ihr Handy laden und somit jederzeit nachschauen,<br />

was die individuell empfohlenen Produkte sind.<br />

Im Idealfall bringen die Patienten ih<strong>re</strong> Zahnpasta einfach zum nächsten<br />

Prophylaxetermin mit, damit wir einen Blick darauf werfen und bestätigen<br />

können, dass es für die jeweiligen Bedürfnisse das richtige Produkt<br />

ist oder eine ande<strong>re</strong> Zahnpasta zu empfehlen ist. Somit steht einer <strong>re</strong>gelmäßigen<br />

Mundhygiene nichts mehr im Weg.<br />

Désirée Voglau<br />

Dentalhygienikerin<br />

Zahnarztpraxis Plank<br />

Pfitznerstraße <strong>22</strong> · 85057 Ingolstadt<br />

E-Mail: desi<strong>re</strong>e_straub@web.de<br />

www.zahnarzt-ingolstadt.com<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Zahnzusatzversicherung<br />

25<br />

Gute Zahnzusatzversicherungen bieten<br />

auch wichtige Nebenleistungen<br />

Die Entwicklung der Zahnzusatzversicherung läuft parallel zum Fortschritt der Zahnmedizin. Stand<br />

früher Zahnersatz im Mittelpunkt, kommt heute den zahnerhaltenden Maßnahmen eine immer<br />

größe<strong>re</strong> Bedeutung zu. Darüber hinaus nahmen die Versiche<strong>re</strong>r weite<strong>re</strong> Nebenleistungen in den<br />

Versicherungsschutz auf. Die zwei wichtigsten stellen wir euch nachfolgend vor.<br />

Text Gabriele Bengel<br />

Sedierungsmaßnahmen – wertvoll für Angstpatienten<br />

In jüngster Zeit ist kein Zahntarif mehr neu auf den Markt gekommen,<br />

ohne eine – zumindest anteilige – Kostenübernahme für Sedierungsmaßnahmen.<br />

Was erstattungsfähig ist, steht detailliert in den Versicherungsbedingungen.<br />

Meistens werden Vollnarkose, Akupunktur, Lachgas, Dämmerschlaf<br />

und Hypnose aufgelistet. Die Erstattungssätze und Höchstbeträge<br />

unterscheiden sich: 100 Prozent Kostenübernahme gibt es zum Beispiel<br />

bei Barmenia und Stuttgarter, 90 Prozent bei Union. Janitos beg<strong>re</strong>nzt die<br />

Erstattung auf 300 Euro pro Jahr im P<strong>re</strong>miumtarif, Gothaer auf 250 Euro<br />

in allen Tarifvarianten. Wichtig ist, dass eine Kostenerstattung nur erfolgt,<br />

wenn die Sedierung in di<strong>re</strong>ktem Zusammenhang mit einer erstattungsfähigen<br />

beziehungsweise versicherten Behandlungsmaßnahme steht.<br />

Kiefergelenksschmerzen – das kann teuer werden<br />

Bestimmt habt ihr auch Patienten, die über Verspannungen oder Schmerzen<br />

im Kiefergelenk klagen. Um der Ursache auf den Grund zu gehen,<br />

sind aufwendige Untersuchungen und vielleicht eine Bisshebung oder<br />

Schienentherapie erforderlich. Leistungsstarke Tarife bieten auch hierfür<br />

eine anteilige Kostenübernahme. Union zum Beispiel übernimmt 90 Prozent<br />

des Eigenanteils, den eu<strong>re</strong> Patienten zu zahlen haben. In den Bedingungen<br />

steht, dass funktionsanalytische und funktionstherapeutische<br />

Maßnahmen (Gnathologie) erstattungsfähig sind. In ande<strong>re</strong>n Bedingungen<br />

werden DROS-Schienen ausdrücklich aufgelistet (zum Beispiel bei<br />

Janitos, Gothaer, Bayerische und Süddeutsche Krankenversicherung), was<br />

immer ein Zeichen dafür ist, dass auch bei ande<strong>re</strong>n, nicht ausdrücklich<br />

genannten Schienenarten Versicherungsschutz gewährt wird. Dagegen<br />

werden bei Zahntarifen, in de<strong>re</strong>n Bedingungen nur „Übernahme von<br />

Kosten für die Eingliederung von Aufbissbehelfe und Schienen“ steht, oft<br />

nur ganz einfache Schienentherapien bezuschusst.<br />

Frühzeitige Absicherung ist wichtig<br />

Für den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung ist es nie zu früh, aber oft<br />

zu spät. Für Nebenleistungen gilt wie für die Hauptleistungen Zahnersatz<br />

und Zahnbehandlung: Angeratene Maßnahmen und konk<strong>re</strong>ter Behandlungsbedarf<br />

sind vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Sogar Patienten,<br />

die „nur“ eine einfache Knirscherschiene haben, werden bei einigen<br />

Versiche<strong>re</strong>rn abgelehnt.<br />

Gabriele Bengel<br />

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26 Teamkommunikation<br />

Kommunikation findet<br />

immer statt – Teil 2<br />

Im ersten Teil der Serie hat der Autor die Grundlagen der Kommunikation erläutert, praktische<br />

Kommunikationstipps gegeben und ist auf verschiedene Kommunikationsmodelle eingegangen.<br />

In diesem zweiten Teil gibt er Beispiele für „wirkungsvolle Sprachtipps“ und besonde<strong>re</strong> Kommunikationstechniken.<br />

Text Dr. Dr. Bert Karl<br />

Wirkungsvolle Sprachtricks<br />

Besonders elegant: Mit minimalen sprachlichen Tricks <strong>22</strong> wird eine maximale<br />

Wirkung erzielt, quasi ein „Schmieröl“ für Gespräche. Man baut<br />

Widerstände ab und erhöht die Kooperationsbe<strong>re</strong>itschaft.<br />

sollen!“ Jeder Appell g<strong>re</strong>ift sozusagen ein in das Territorium des ande<strong>re</strong>n<br />

und das führt zu Reaktanz, dem instinktiven automatischen Widerst<strong>re</strong>ben<br />

gegen eine Einschränkung unse<strong>re</strong>r F<strong>re</strong>iheiten und Möglichkeiten. Trotzdem<br />

sind zumindest in manchen Situationen kla<strong>re</strong> Anweisungen erforderlich.<br />

Aus der Fülle der Möglichkeiten nur ein paar Beispiele:<br />

· Vermeide „ob“, stattdessen „welche/was/wie“: Das „ob“ programmiert<br />

auf die Antwort „Nein“. Also nicht: „Ich wüsste gern, ob du<br />

mich liebst?“ Sondern: „Ich wüsste gern, was ich tun kann, um deine<br />

Liebe zu behalten/gewinnen?“<br />

· „Noch nicht“: Diese Formulierung eröffnet Chancen/Möglichkeiten –<br />

denn Probleme sind „noch nicht“ gefundene Lösungen. „Der Zahn<br />

tut immer noch weh!“ – „Nun, dann hat sich der Zahnnerv noch nicht<br />

beruhigt.“<br />

· „Angenommen…“: Die verfüh<strong>re</strong>rische Frage nach wünschenswerten<br />

Alternativen eröffnet Möglichkeiten. „Angenommen, Sie könnten<br />

wieder kräftig von einem Apfel abbeißen…“<br />

· Negativ-Vorschlag: Die Reaktion auf einen an sich guten Vorschlag<br />

lautet oft: Ja, aber… Also formulie<strong>re</strong> man den Vorschlag als Negation,<br />

denn diese wirkt unbewusst trotzdem: „Denke jetzt auf keinen<br />

Fall an einen weißen Elefanten!“ Wenn du vorsichtig die Nein-Position<br />

besetzt („Das wird nur schwer möglich sein…“), dann provozierst du<br />

beim Gegenüber die Ja-Position („Warum eigentlich nicht?“).<br />

· VW-Regel: Manchmal hört man immer nur Vorwürfe und ertappt sich<br />

vielleicht auch selbst bei dieser Unart. Man wandle nun den Vorwurf<br />

(V) um in einen Wunsch (W). Vorwürfe richten sich auf vergangenes<br />

Verhalten, Wünsche zielen positiv in die Zukunft. Nicht „Sie haben<br />

schon wieder den Mülleimer nicht geleert.“, sondern „Ich wünsche<br />

mir, dass Sie jeden Abend den Mülleimer lee<strong>re</strong>n.“<br />

Diese Sprachticks kann jeder leicht lernen und anwenden und die Wirkung<br />

ist oft frappie<strong>re</strong>nd.<br />

Besonde<strong>re</strong> Kommunikationstechniken:<br />

Appelle<br />

Wenn du etwas vom ande<strong>re</strong>n willst. Das Problem dabei ist, dass immer<br />

ein Vorwurf herausgehört werden kann: Das neutrale „Bringen Sie bitte<br />

die Post!“ wird interp<strong>re</strong>tiert zu „Sie hätten schon längst die Post bringen<br />

Nebenbei eine wichtige psychotherapeutische Grund<strong>re</strong>gel: Wenn ein<br />

Mensch Probleme mit sich selbst beziehungsweise seinen Gefühlen hat,<br />

dann sind Ratschläge/Empfehlungen/Ermahnungen nutzlos und schädlich.<br />

Wie oft hört man gutgemeinte Bemerkungen wie „Jetzt sei doch<br />

nicht so traurig!“ oder „Lach doch auch mal mit.“ – das er<strong>re</strong>icht in der Regel<br />

das Gegenteil. Daher: verhalte dich st<strong>re</strong>ng “appellf<strong>re</strong>i“, also: zuhö<strong>re</strong>n<br />

und einfühlen. In der Werbung sind di<strong>re</strong>kte Appelle („Trink Coca Cola!“)<br />

daher auch selten, es wird vielmehr auf d<strong>re</strong>i indi<strong>re</strong>kte Mechanismen gesetzt:<br />

Vormachen, positive Konsequenzen aufzeigen, Assoziationen liefern<br />

(ein hübsches Model posiert auf einem Motorrad).<br />

Meist will der Sender natürlich, dass sein Appell erfüllt wird. Manchmal<br />

lautet der Appell aber im Gegenteil: Widersprich mir! – Wenn etwa die<br />

Mitarbeiterin klagt: „Ich bin in den Regen gekommen, ich schaue fürchterlich<br />

aus!“ Dann hofft sie auf einen Widerspruch („Nein, du siehst toll<br />

aus.“). Die Technik heißt „Fishing for Compliments“.<br />

Aktives Zuhö<strong>re</strong>n<br />

4, 11, 13<br />

Zum Fragen gehört auch das – richtige – Zuhö<strong>re</strong>n bei der Antwort.<br />

Erst einmal erfordert das die volle Aufmerksamkeit: Signalisie<strong>re</strong> deinem<br />

Gesprächspartner mit körpersprachlichen Signalen, dass er/sie dein Inte<strong>re</strong>sse<br />

hat. Also wäh<strong>re</strong>nd des Zuhö<strong>re</strong>ns kein Multitasking, kein Blättern in<br />

Unterlagen und Patienten verübeln es sehr, wenn die Mitarbeiterin wäh<strong>re</strong>nd<br />

des Gesprächs auf den Bildschirm schaut.<br />

Weiterhin: Geduld! Hö<strong>re</strong> konzentriert zu, lasse den ande<strong>re</strong>n aus<strong>re</strong>den und<br />

vermeide insbesonde<strong>re</strong>, sofort mit Gegenargumenten dazwischenzufah<strong>re</strong>n.<br />

Psychologisch bedeutet das auch, sich zurückzunehmen und die eigenen<br />

Gefühle – etwa Unmut, Ärger – zu kontrollie<strong>re</strong>n. „Aktives“ Zuhö<strong>re</strong>n<br />

beinhaltet auch, dem Partner durch kleine Signale dauernd eine Rückmeldung/Bestätigung<br />

zu geben, dass du ihm aufmerksam zuhörst: zugewandt<br />

sein, kurze Bemerkungen „Ganz <strong>re</strong>cht!“ – „Ach so!“ – „Wirklich?“<br />

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Teamkommunikation<br />

27<br />

Und ganz wichtig: Nicht selbst sp<strong>re</strong>chen – wäh<strong>re</strong>nd du selbst sprichst,<br />

kannst du nicht zuhö<strong>re</strong>n!<br />

Die Grundtechnik für das interpersonelle Verhalten (zwischen den Gesprächspartnern)<br />

ist das Paraphrasie<strong>re</strong>n. Paraphrasie<strong>re</strong>n ist in der<br />

(Zahn-)Medizin zentral wichtig und bedeutet: Sowohl den sachlichen<br />

als auch den emotionalen Gehalt der Aussage des Partners mit eigenen<br />

Worten zu wiederholen. Das hat zwei wesentliche Vorteile: Erstens ist es<br />

die einfachste Form von Rückmeldung: Wir vergewissern uns dadurch,<br />

dass wir den ande<strong>re</strong>n richtig verstanden haben. Zweitens: Der Partner<br />

fühlt(!) sich dadurch verstanden, akzeptiert und ernst genommen – also<br />

ein hervorragendes Mittel für eine positive Patientenbeziehung. Beispiele<br />

für Paraphrasie<strong>re</strong>n:<br />

Patient: „Es tut so weh, ich halte es nicht mehr aus!“<br />

ZFA: „Sie haben also unerträgliche Schmerzen?“<br />

Patient: „Teu<strong>re</strong>n Zahnersatz kann ich mir nicht leisten!“<br />

ZFA: „Sie legen also Wert auf eine p<strong>re</strong>iswerte Versorgung?“<br />

Patient: „Ich habe Angst: Wird das wehtun?“<br />

ZFA: „Sie befürchten also Schmerzen?“<br />

Das Paraphrasie<strong>re</strong>n ist so wirksam, dass seine beiden Nachteile wenig<br />

ins Gewicht fallen: Es kostet Zeit und es erfordert gewisse Fertigkeiten<br />

im Umgang mit der deutschen Sprache (aber das kann man trainie<strong>re</strong>n).<br />

Kommunikation am Telefon<br />

Das richtige Verhalten am Telefon 7 ist eine Wissenschaft – hier nur zwei<br />

Randbemerkungen.<br />

Der Nachteil der Telefonkommunikation: Die bekanntlich überaus wichtige<br />

Körpersprache bleibt ausgeblendet. F<strong>re</strong>undlichkeit kann am Telefon<br />

nicht über Mimik, Gestik, Haltung ausgedrückt werden, sondern muss<br />

„in die Stimme gelegt“ werden. Das ist durchaus möglich. Ein einfacher<br />

und wirksamer Praxistipp: Befestige an der Innenseite des Empfangst<strong>re</strong>sens<br />

einen Spiegel – die Rezeptionsmitarbeiterin sieht sich damit beim<br />

Telefonie<strong>re</strong>n selbst. Damit kann sie sich selbst kontrollie<strong>re</strong>n, ob sie lächelt<br />

– denn lächeln sollte sie beim Telefonie<strong>re</strong>n unbedingt. Der Anrufer<br />

„hört“ nämlich dieses Lächeln, beziehungsweise die damit verbundene<br />

F<strong>re</strong>undlichkeit.<br />

Zweitens: Die sowieso immer hohe Gefahr von Missverständnissen ist am<br />

Telefon nochmals verdoppelt, wegen des Fehlens von Körpersprache. Hinzu<br />

kommt die schwer zu vermeidende Neigung aller Menschen, -zig mal<br />

wiederholte Formulierungen unbewusst/unabsichtlich immer schneller<br />

und abgehackt herunterzuleiern. Das gilt besonders für die Begrüßungsformel:<br />

„Guten Tag, hier Praxis Dr. X, Sie sp<strong>re</strong>chen mit Frau Y. Was können<br />

wir für Sie tun?“. So kann und soll es lauten. In der Realität hört der Anru-<br />

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28 Teamkommunikation<br />

fer aber sehr oft: „Gutahiprablub<strong>re</strong>chauwafütu.“ – Heilsame Übung: Lasse<br />

einmal einen F<strong>re</strong>und in der eigenen Praxis anrufen und berichten, was<br />

er von der Begrüßungsformel verstanden hat.<br />

Zusätzliche Effekte<br />

Hier einige weite<strong>re</strong> ausgewählte Kommunikationstricks:<br />

Framing<br />

Man gibt einen ande<strong>re</strong>n Deutungsrahmen (frame) vor – ein und derselbe<br />

Inhalt wird völlig unterschiedlich bewertet, je nach Formulierung 12,21 . So<br />

hört sich „5 Prozent fetthaltig“ sehr viel negativer an als „95 Prozent fettf<strong>re</strong>i“.<br />

Was wird der Patient lieber hö<strong>re</strong>n: „Die Wurzelbehandlung endet in<br />

10 Prozent der Fälle mit einem Misserfolg“, oder: „Die Wurzelbehandlung<br />

hat in 90 Prozent der Fälle Erfolg“.<br />

dies gar nicht traut (üben!), wird häufig folgender Fehler gemacht: Das<br />

„Nein“ wird begründet. Zuvor im Text wurde immerzu eine Begründung<br />

ange<strong>re</strong>gt, hier ist das ausnahmsweise falsch. Angenommen, eine junge<br />

Dame wird „angebaggert“: „Gehst du am Samstag mit mir ins Kino?“<br />

Sie begründet nun ih<strong>re</strong> Absage: „Nein, am Samstag habe ich keine Zeit.“<br />

Damit eröffnet sie aber eine Angriffsfläche, denn der Frager hakt sofort<br />

ein: „Gut, dann gehen wir eben am Sonntag.“<br />

Merke: Ein begründetes Nein ist nur ein halbes Nein, denn der Fragesteller<br />

wird sofort die Begründung diskutie<strong>re</strong>n beziehungsweise entkräften und<br />

mit genügend Hartnäckigkeit sein Begeh<strong>re</strong>n durchsetzen - oder uns zumindest<br />

in ziemliche Verlegenheit bringen. Du bist – zumal im Privatleben<br />

– niemandem Rechenschaft schuldig! „Nein, das möchte ich nicht.“ Und<br />

basta. Punkt. Keine Gründe, auch nicht bei Nachfrage!<br />

Primacy-Effekt<br />

Das menschliche Gehirn wird besonders geprägt durch die zuerst aufgenommene<br />

Information. Der erste Eindruck ist immer entscheidend. Das<br />

gilt auch für Worte – nachgewiesen im klassischen Experiment von S.<br />

Asch (1946) (zit. bei 12 ): Eine Person wurde gegenüber einer Gruppe beschrieben<br />

als „Intelligent, fleißig, dickköpfig, neidisch.“ Bei einer zweiten<br />

Gruppe lautete die Besch<strong>re</strong>ibung: „Neidisch, dickköpfig, fleißig, intelligent.“<br />

Also dieselben Eigenschaftswörter, nur in umgekehrter Reihenfolge.<br />

Die erste Gruppe beurteilte die bet<strong>re</strong>ffende Person danach als „klug“,<br />

die zweite Gruppe als „schwierig“. Also: Bei deinen Mitteilungen werden<br />

immer die ersten Worte am stärksten auf deinen Gesprächspartner wirken.<br />

Wem das zu grob erscheint, der kann sein „Nein“ etwas gefälliger verpacken:<br />

28 Zeige zuerst Dankbarkeit („Danke, dass Sie das ansp<strong>re</strong>chen.“).<br />

Im zweiten Schritt dann aber kein Herumdrucksen, sondern eine kla<strong>re</strong><br />

Absage: „Tut mir leid, das können wir nicht machen.“<br />

Im dritten und letzten Teil dieser Artikelserie geht der Autor dann speziell<br />

auf die problematische Kommunikation ein und gibt natürlich wieder Beispiele<br />

wie man diese umgehen kann. Bleiben Sie gespannt, der dritte Teil<br />

erscheint am 23. Juni 20<strong>22</strong>.<br />

Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Das gilt für eher kürze<strong>re</strong> Gespräche. Bei länge<strong>re</strong>n Kontakten g<strong>re</strong>ift auch<br />

der Recency-Effekt:<br />

Der Ande<strong>re</strong> merkt sich besonders die zuletzt wahrgenommenen Informationen!<br />

Angewendet auf die Zahnarztpraxis: Unse<strong>re</strong> Patienten behalten<br />

besonders im Gedächtnis, was gleich am Anfang der Sitzung erwähnt<br />

wurde und was sie ganz zum Schluss erlebt/erfah<strong>re</strong>n haben.<br />

Dr. med. Dr. med. dent. Bert L. Karl<br />

Zahnarzt und Arzt<br />

Imbiss-Technik:<br />

Bei der Nahrungsaufnahme <strong>re</strong>agie<strong>re</strong>n uralte primitive Gehirnanteile mit<br />

Lustempfinden. Beim Essen sind wir daher diffus-unbewusst meist in positiver<br />

Grundstimmung. Anwendung: Immer, wenn du beispielsweise im<br />

Privatleben eine Bitte oder ein Anliegen an deinen Partner hast, trage es<br />

beim Essen vor! Du wünschst etwa eine Neuanschaffung oder hast spezielle<br />

Urlaubspläne. Die Wahrscheinlichkeit ist deutlich höher, dass dein<br />

Kommunikationspartner wohlwollend auf deine Anliegen <strong>re</strong>agiert. Das<br />

funktioniert natürlich auch im beruflichen Be<strong>re</strong>ich. Ein i-Tüpfelchen: biete<br />

Heißgetränke an. Wer warme Hände hat, ist wohlwollender.<br />

Nein-Sagen:<br />

Ab und zu will und muss man auch einmal selbstbewusst „Nein“ sagen.<br />

Abgesehen davon, dass sich mancher aus Mangel an Selbstvertrauen<br />

Nach Studium der Medizin und Zahnmedizin war er 30 Jah<strong>re</strong> hauptberuflich<br />

in eigener Zahnarztpraxis tätig, mit Schwerpunkt Zahnersatz.<br />

Nebenberuflich betrieb er eine allgemeinärztliche Privatpraxis. Zuletzt<br />

war er meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Jah<strong>re</strong> zahnärztlicher Leiter einer großen zahnärztlichen<br />

Tagesklinik. Von 1997 bis 2020 Tätigkeit als KZV-Gutachter für Zahnersatz<br />

und PAR. Seit 2002 leitet er als Dozent vielfältige zahnärztliche<br />

Fortbildungssemina<strong>re</strong>, hauptsächlich zu Themen der wirtschaftlichen<br />

Praxisführung und zum Generalthema „Psychologie in der Zahnarztpraxis“:<br />

unter ande<strong>re</strong>m Patientenüberzeugung, die zahnärztliche<br />

Führungsperson, Angstpatienten, Konflikte im Praxisteam, Agg<strong>re</strong>ssion in<br />

der Zahnarztpraxis, Kommunikation und Körpersprache.<br />

E-Mail: drbkarl@t-online.de<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


SAVE THE<br />

DATE<br />

06. Mai 20<strong>22</strong> | 17:00 Uhr | Digital<br />

Oral-B startet neues digitales und<br />

kostenf<strong>re</strong>ies Fortbildungsformat<br />

Volle Terminkalender, neue Aufgaben – die physischen<br />

und mentalen Anforderungen an Zahnärzte und ih<strong>re</strong><br />

Teams sind durch die Pandemie gestiegen. Mit der neuen<br />

digitalen Fortbildungs<strong>re</strong>ihe Oral-B UP TO DATE @HOME -<br />

„Good for your patiens. Good for you.“ verknüpft Oral-B<br />

wissenschaftliche Vorträge von <strong>re</strong>nommierten Spezialisten<br />

mit Beiträgen, die einen holistischen Blick auf Gesundheit<br />

im Kontext des zahnmedizinischen Alltags ermöglichen.<br />

Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, mit einem wissenschaftlichen<br />

Vortrag zum Thema „Parodontale Veränderungen in der<br />

Schwangerschaft“. Besonde<strong>re</strong> Aufmerksamkeit gilt dem Aspekt<br />

Whole Body Health und in diesem Zusammenhang den<br />

Themen Frühgeburt sowie Kinderwunsch.<br />

Durch das Event am 06. Mai führt kein geringer als der beliebte<br />

Mediziner und TV- Moderator Dr. Johannes Wimmer.<br />

Darüber hinaus erwartet die Teilnehmer die Parodontologie-Spezialistin<br />

(DGParo) der Universitätsklinik F<strong>re</strong>iburg,<br />

Über den QR-Code gelangen<br />

Sie zur Anmeldung.<br />

GOOD FOR YOUR PATIENTS. GOOD FOR YOU.<br />

Eine neue Fortbildungs<strong>re</strong>ihe zur fachlichen Weiterbildung und persönlichen Weite<strong>re</strong>ntwicklung<br />

Mit der neuen Webinar-Serie zeigt Oral-B: Eine Fortbildung<br />

braucht nicht nur fachlichen Inhalt, sondern sollte auch für<br />

den Praxisalltag einen Mehrwert bieten. Deshalb präsentiert<br />

Oral-B Refe<strong>re</strong>nten und Vorträge, die Praxisteams<br />

Werkzeuge für die täglichen Herausforderungen des<br />

Praxisalltags an die Hand geben.


30 TePe Talk<br />

© stock.adobe.com - hedgehog94<br />

Unterstützung älte<strong>re</strong>r Erwachsener für<br />

lebenslange Mundgesundheit (Teil 2)<br />

Einer der wichtigsten Aspekte der Zahnmedizin besteht darin, dass wir unse<strong>re</strong> Patienten und ih<strong>re</strong><br />

einzigartigen Bedürfnisse anerkennen. Unser wichtigstes Hilfsmittel dafür ist die Kommunikation.<br />

Im zweiten Teil dieses Artikels lest ihr, welche Herausforderungen sich dabei ergeben können und<br />

wie man diese erfolg<strong>re</strong>ich meistert.<br />

Text Lina Gassner Kanters, Dr. Ralf Seltmann Bilder TePe D-A-CH<br />

Es wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 die Bevölkerung über 60 Jah<strong>re</strong><br />

<strong>22</strong> Prozent der Weltbevölkerung ausmachen wird. 10 Das bedeutet, dass<br />

die meisten von uns erwarten können, zunehmend Patienten aus älte<strong>re</strong>n<br />

Altersgruppen zu behandeln.<br />

Eine gute Beziehung zu ihnen ist die Grundlage für besse<strong>re</strong> klinische<br />

Ergebnisse.¹¹ Vertrauen, Beruhigung und Zuhö<strong>re</strong>n sind für sie ebenso<br />

wichtig wie die Hilfe, die sie aus dem primä<strong>re</strong>n Grund ih<strong>re</strong>s Besuchs<br />

benötigen. 9 Um eine erfolg<strong>re</strong>iche Kommunikation mit unse<strong>re</strong>n Patienten<br />

zu er<strong>re</strong>ichen, sollten wir auf die Herausforderungen vorbe<strong>re</strong>itet sein, die<br />

auft<strong>re</strong>ten können.<br />

Mögliche Kommunikationshindernisse<br />

Altersbedingte Umstände können die Kommunikation beeinträchtigen.<br />

So erfordern ein eingeschränktes Sehvermögen oder ein zunehmender<br />

Hörverlust unse<strong>re</strong> zusätzlichen Anst<strong>re</strong>ngungen bei der Informationsvermittlung.<br />

Polypharmazie, also die Einnahme von fünf oder mehr<br />

Medikamenten täglich, oder Dep<strong>re</strong>ssionen können die Reaktionsfähigkeit<br />

und Wahrnehmung beeinträchtigen. Auch die Gesundheitskompetenz<br />

kann mit dem Alter abnehmen, oft in Kombination mit leichten<br />

kognitiven Beeinträchtigungen. 12, 9 Ein weite<strong>re</strong>s Problem könnte sich<br />

ergeben, wenn das zahnmedizinische Team die sogenannte "Alterssprache"<br />

verwendet. Darunter werden „Anpassungen der Sprachmuster<br />

wie zum Beispiel langsame<strong>re</strong>s oder laute<strong>re</strong>s Sp<strong>re</strong>chen, Verkürzung<br />

von Sätzen oder Verwendung eines beg<strong>re</strong>nzten oder weniger komplexen<br />

Wortschatzes verstanden, die manchmal von jünge<strong>re</strong>n Menschen<br />

vorgenommen werden, wenn sie mit älte<strong>re</strong>n Erwachsenen kommunizie<strong>re</strong>n".¹³<br />

Diese „Alterssprache“ kann als herablassend empfunden<br />

werden und die Interaktion beeinträchtigen. 9 Erwähnenswert ist, dass<br />

73,3 Prozent der Zahnärzte, die an einer nationalen Umfrage (USA)<br />

teilnahmen, angaben, keine Ausbildung in Gesundheitskommunikation<br />

erhalten zu haben. 14 Erfolg<strong>re</strong>iche Kommunikato<strong>re</strong>n zu werden,<br />

ist für die meisten von uns zwar eine Herausforderung nach Ausbildung<br />

oder Studium, aber es ist der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Verbesserung der Kommunikation<br />

Es ist wichtig, sich konzentrie<strong>re</strong>n zu können und präsent zu sein –<br />

stellt Euch vor, das zahnärztliche Team und sein Patient befänden sich<br />

in einer Glasglocke, f<strong>re</strong>i von Störungen wie Telefonaten oder ande<strong>re</strong>n<br />

Mitarbeitern, die Fragen stellen. Wenn dies in der Praxis möglich ist,<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


TePe Talk<br />

31<br />

· Verwendet eine einfache Sprache (aber keine „Alterssprache“) und<br />

beginnt mit den wichtigsten Informationen. Verwendet auch visuelle<br />

Hilfsmittel, die die gleichen Informationen vermitteln.<br />

· Die Teach-Back-Methode (wir berichteten in der <strong>re</strong>call, Heft 7+8/21),<br />

bei der die Patienten die Informationen in ih<strong>re</strong>n eigenen Worten wiederholen,<br />

ist effektiv und dauert nicht lange.<br />

· Gebt Eu<strong>re</strong>n Patienten auch schriftliche Informationen mit und ruft<br />

sie nach umfang<strong>re</strong>iche<strong>re</strong>n Eingriffen oder zur Erinnerung noch einmal<br />

an. 9<br />

Schlussfolgerung<br />

Die Anpassung unse<strong>re</strong>r Therapieprotokolle, unse<strong>re</strong>r Sprache und unse<strong>re</strong>s<br />

Pfl egekonzepts trägt dazu bei, eine wirksame häusliche Zahnpfl ege<br />

bei allen Patientengruppen zu fördern. Wir können die sich verändernden<br />

Bedürfnisse der alternden Bevölkerung klinisch unterstützen, indem<br />

wir zu <strong>re</strong>gelmäßigen Praxisbesuchen ermutigen und unse<strong>re</strong> Kommunikationsformen<br />

anpassen. Gemeinsam mit unse<strong>re</strong>n Patienten können wir<br />

unse<strong>re</strong> Effektivität verbessern und ihnen helfen, ein Leben lang eine<br />

gute Mundgesundheit zu erhalten.<br />

Zur Unterstützung bei der Patientenaufklärung empfehlen wir<br />

unse<strong>re</strong> Broschü<strong>re</strong> „Tipps für ein Leben lang gesunde Zähne“.<br />

Diese könnt ihr per Mail an kontakt@tepe.com kostenlos<br />

bestellen (Artikelnr. 0175DE).<br />

Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

fühlen sich Patienten wohl und das Team hat ein besse<strong>re</strong>s, weniger<br />

st<strong>re</strong>ssiges Arbeitsumfeld.¹¹<br />

Da wir uns aber nicht unter dieser Glasglocke befi nden, sind im wah<strong>re</strong>n<br />

Leben einige Dinge zu beachten, um ein besse<strong>re</strong>s Kommunikationsklima<br />

und Behandlungsergebnis zu er<strong>re</strong>ichen:<br />

· Eine herzliche Begrüßung ist natürlich für alle Patienten selbstverständlich,<br />

aber die Interaktion von Angesicht zu Angesicht ist sogar noch<br />

wichtiger und wird von Menschen in älte<strong>re</strong>n Altersgruppen bevorzugt. 15<br />

Haltet bei der Begrüßung Augenkontakt. Oftmals hilft es den Patienten,<br />

Mund und Lippen des Gesprächspartners zu sehen, erst <strong>re</strong>cht, wenn<br />

das Gehör nicht mehr einwandf<strong>re</strong>i funktioniert (in Pandemiezeiten natürlich<br />

nur, sofern es unter präventiven Gesichtspunkten möglich ist).<br />

· Um St<strong>re</strong>ss für alle zu vermeiden, solltet Ihr etwas länge<strong>re</strong> Termine ve<strong>re</strong>inba<strong>re</strong>n<br />

- Studien zeigen jedoch, dass für die Beratung älte<strong>re</strong>r Erwachsener<br />

leider weniger Zeit aufgewendet wird als für die jünge<strong>re</strong>r.<br />

· Es kommt auf aktives und <strong>re</strong>fl ektie<strong>re</strong>ndes Zuhö<strong>re</strong>n an, weniger aufs<br />

Antworten. Schon 60 Sekunden ungeteilter Aufmerksamkeit zu Gesprächsbeginn<br />

geben Patienten das Gefühl, dass Ihr Euch wirklich für<br />

sie inte<strong>re</strong>ssiert.<br />

TePe Malmö/Schweden<br />

Lina Gassner Kanters<br />

Dentalhygienikerin, M.Sc. Oral Health<br />

Dr. Ralf Seltmann<br />

Senior Manager Clinical Affairs, M.A.<br />

TePe D-A-CH GmbH<br />

Langenhorner Chaussee 44 a · <strong>22</strong>335 Hamburg<br />

E-Mail: kontakt@tepe.com · www.tepe.com/de<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


32 Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />

Perspektiven &<br />

Zukunftsvisionen<br />

einer praktisch<br />

tätigen Dentalhygienikerin<br />

© adobe.stock.com - Drobot Dean<br />

Im Zuge des Aufrufs die eigenen Praxiskonzepte zur Rauchentwöhnung vorzustellen, präsentiert<br />

die Dentalhygienikerin Sabrina Dogan, die gleichzeitig auch im Vorstand des „VDDH - Verband<br />

Deutscher Dentalhygieniker“ organisiert ist, ih<strong>re</strong> Erfahrungen. Im Fokus stehen hierbei: individuelle<br />

Präventionskonzepte; Motivationstools; „Hilfe zur Selbsthilfe“; Möglichkeiten; Hilfsmittel;<br />

Kontakte; Ansp<strong>re</strong>chpartner*innen; interdisziplinä<strong>re</strong> Zusammenarbeit sowie Neue Medien.<br />

Text Sabrina Dogan<br />

Verschiedene Möglichkeiten zur Rauchentwöhnung begleiten mich<br />

seit einigen Jah<strong>re</strong>n. Be<strong>re</strong>its wäh<strong>re</strong>nd meiner Aufstiegsfortbildung zur<br />

Dentalhygienikerin, welche ich im Jahr 2008 im ZFZ – „Zahnmedizinisches<br />

FortbildungsZentrum Stuttgart“ absolvie<strong>re</strong>n durfte, kam ich<br />

damit in Kontakt.<br />

Damals hatte ich mich im Rahmen einer Präsentation in Form eines<br />

Vortrags als Clinic Table mit der Thematik „Rauchentwöhnung in der<br />

Zahnarztpraxis – in einfachen Schritten“ beschäftigt und <strong>re</strong>cht schnell<br />

bemerkt, dass diese Schritte für unse<strong>re</strong> Patienten*innen und uns leider<br />

häufi g gar nicht so einfach umsetzbar wa<strong>re</strong>n als ursprünglich angenommen.<br />

Auch das Etablie<strong>re</strong>n im praxisinternen Präventionskonzept erforderte<br />

Mühe, Zeit, Motivation, Nachlese und interdisziplinä<strong>re</strong>s Netzwerken. Zu<br />

Beginn fokussierten wir uns bezüglich dieser Thematik auf ganz überschaubar<br />

sowie analoge Mechanismen. Raucherprotokolle wurden händisch<br />

ausgefüllt und analysiert und der Fagerström-Test unterstützte uns<br />

bei der Bewertung der Tabakabhängigkeit auf einer Scala von 1 bis 10.<br />

Wir erstellten Raucherprofi le sowie einen Bogen zur Raucherintervention<br />

für die Karteikarte und unse<strong>re</strong> Dokumentation in der Zahnarztpraxis.<br />

Die Gängigen sowie bekannten „Kleinen Helfer“, um rauchf<strong>re</strong>i zu werden,<br />

beziehungsweise beim Rauchentzug behilfl ich zu sein oder der<br />

körperlichen und psychischen Abhängigkeit entgegenzuwirken, wa<strong>re</strong>n<br />

damals Nikotinkaugummi, transpa<strong>re</strong>nte Pfl aster, Lutschtabletten,<br />

Sprays sowie zwei in Deutschland zugelassene Medikamente. Später<br />

kamen Inhalato<strong>re</strong>n dazu, welche die Gewohnheiten des Rauchens<br />

und das bis zu 300× tägliche die Hand zum Mund füh<strong>re</strong>n, als Wiederholung<br />

und erlerntes Verhalten, das mit dem Rauchen verknüpft<br />

ist, aufg<strong>re</strong>ifen sowie imitie<strong>re</strong>n sollten. Mit <strong>re</strong>gionalem Bezug durch<br />

meine damalige Tätigkeit an der Uniklinik Heidelberg und heute in<br />

einer niedergelassenen Zahnarztpraxis in selbiger Region (Mauer bei<br />

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Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />

33<br />

Heidelberg), habe ich früh nach Netzwerkpartnern*innen im nähe<strong>re</strong>n<br />

Umfeld meiner Arbeitsstätte gesucht, die dabei helfen konnten, unse<strong>re</strong><br />

Patienten*innen bestmöglich zu beraten und zu bet<strong>re</strong>uen.<br />

So konnte ich praxisnahe Informationen zur qualifi zierten Rauchentwöhnung<br />

im Thoraxklinikum Heidelberg erhalten. Die dazugehörige<br />

Entwöhnungssp<strong>re</strong>chstunde zur professionellen Rauchentwöhnung mit<br />

individuellen und geeigneten Entwöhnungsmethoden fi ndet immer<br />

noch statt, derzeit allerdings ausschließlich online. Das Deutsche K<strong>re</strong>bsforschungszentrum<br />

in Heidelberg (DKFZ) konnte mir ebenfalls wertvolle<br />

Tipps zum erfolg<strong>re</strong>ichen Rauchstopp für unse<strong>re</strong> Patienten*innen in der<br />

Zahnarztpraxis liefern. Hierbei steht der Rauchstopp im Vordergrund,<br />

nicht zwingend der Nikotinentzug, da es auch Patienten*innen gibt, die<br />

auf das Nikotin nicht verzichten wollen oder können, die aber die schädlichen<br />

Wirkungen des Tabakrauchens minimie<strong>re</strong>n und auf Alternativen<br />

wie E-Ziga<strong>re</strong>tte & Co. umsteigen möchten. Hier habe ich neben den<br />

Broschü<strong>re</strong>n der Deutschen K<strong>re</strong>bshilfe (DKH - Richtig aufatmen, DKH –<br />

Die blauen Ratgeber – K<strong>re</strong>bs im Mund-, Kiefer-Gesichtsbe<strong>re</strong>ich) sowie<br />

speziellen Infoad<strong>re</strong>ssen auch erstmalig vom Rauchf<strong>re</strong>i-Kalender für die<br />

ersten 110 Tage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />

(BZgA) erfah<strong>re</strong>n und an einigen informativen Vorträgen, Veranstaltungen<br />

sowie Semina<strong>re</strong>n teilnehmen dürfen.<br />

Es gibt aber auch Patienten*innen, bei welchen unse<strong>re</strong> Intervention nicht<br />

nachhaltig fruchtet. Hier sollten wir auf keinen Fall <strong>re</strong>signie<strong>re</strong>n, sondern<br />

versuchen, diese mit Beharrlichkeit, Professionalität und Verständnis<br />

auf dem gemeinsamen Weg der Verbesserung ih<strong>re</strong>r Mundgesundheit<br />

zu begleiten. Und wenn diese gar kein Inte<strong>re</strong>sse an einem Rauchstopp<br />

haben, kann es eben auch helfen, über Alternativen zu sp<strong>re</strong>chen und<br />

so weite<strong>re</strong> Optionen aufzuzeigen, ohne ganz auf Nikotin zu verzichten.<br />

Nehmen wir diese, wie ich fi nde, auch sehr inte<strong>re</strong>ssante Herausforderung<br />

an und wagen den Blick „Über den Tellerrand“ ist alles in allem<br />

zugegeben auch einfach sehr inte<strong>re</strong>ssant, wenn man sich als Team<br />

drauf einlässt.<br />

Da unse<strong>re</strong> Patienten*innen ebenso individuell sind wie wir selbst, ist<br />

es immer wieder spannend, diese Herausforderung anzunehmen und<br />

nach praktikablen Lösungen für alle Beteiligten zu suchen. Dies kann<br />

bedeuten, dass Maßnahmen wie Hypnose, Atemübungen, autogenes<br />

Training oder Akupunktur Unterstützung bieten können. Ebenso sind<br />

digitale Tools wie Podcasts, Apps, Erfahrungsberichte von ehemaligen<br />

Betroffenen (zum Beispiel als Video) zeitgemäß. Auch die kostenlosen<br />

Online-Ausstiegsprogramme der BZgA werden von unse<strong>re</strong>n<br />

Patienten*innen dankend angenommen.<br />

Es funktioniert nur gemeinsam: MOTIVATION ist die Basis zum Erfolg<br />

und interdisziplinä<strong>re</strong> Netzwerke sind nach meinem Ermessen gerade<br />

bei dieser komplexen Thematik unerlässlich! Der Mehrwert für die<br />

Zahnarztpraxis besteht hierbei ganz klar im Alleinstellungsmerkmal,<br />

dem zusätzlichen Wissen, welches weitergeben werden kann und einer<br />

ganzheitlichen Betrachtung unse<strong>re</strong>r Patienten*innen. Gemäß dem Motto<br />

„An jedem Zahn hängt auch ein Mensch!“.<br />

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, – wo kein Wille ist,<br />

sollten Alternativen wie zum Beispiel Harm Reduction<br />

besprochen werden<br />

Wenn die Patienten*innen ihr Rauchverhalten von sich aus ändern<br />

möchten oder sogar di<strong>re</strong>kt Rückfragen hierzu stellen, weil ich sie<br />

beispielsweise in einer dentalen Präventionssitzung auf die Thematik<br />

„Rauchen und Mundgesundheit“ sensibilisiert habe, liegt es am Team<br />

der Zahnarztpraxis, Möglichkeiten, Kontakte, weite<strong>re</strong> Anlaufstellen<br />

oder Hilfestellung anzubieten zu können. Was bedeutet, man sollte<br />

auch hier immer up to date sein.<br />

Dies ist bei der Masse an Lifestyle-Imp<strong>re</strong>ssionen und Neuerungen, die<br />

täglich auf uns einwirken wie Wasserpfeife, Shisha, Snus, Chewing<br />

Bags, Chewing Bags in Slimform, Kautabak oder E-Ziga<strong>re</strong>tte tatsächlich<br />

nicht immer einfach, zumal das Konzept der Tobacco Harm Reduction<br />

durch alternative Produkte, die einen potenziell weniger schädlichen<br />

Nikotinkonsum ermöglichen, weil kein Tabak verbrannt wird, gerade in<br />

der Zahnmedizin noch <strong>re</strong>cht neu ist.<br />

Öffnen sie ih<strong>re</strong>n Blick und nutzen sie die genannten Möglichkeiten,<br />

um ihr individuelles Praxiskonzept weiter auszubauen, spezielle Angebote<br />

für ih<strong>re</strong> Patienten*innen auf Vorlage zu haben und Prävention<br />

zu leben!<br />

Quellen:<br />

Suchtberatung Heidelberg - www.suchtberatung-heidelberg.de<br />

DKFZ – Heidelberg / NCT Heidelberg / Thoraxklinik Heidelberg<br />

S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Sc<strong>re</strong>enings, Diagnostik und<br />

Behandlung“ AWMF-Register Nr. 076-006, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften e. V.<br />

rauchf<strong>re</strong>i - Startpaket der BZgA - www.bzga.de<br />

Sabrina Dogan<br />

Dentalhygienikerin und Praxismanagerin<br />

Zahnärzte Praxis Mauer<br />

Sinsheimerstr. 1 · 698256 Mauer<br />

Tel.: +49 6<strong>22</strong>6 12 00<br />

www.zahnarztpraxis-mauer.de<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


34<br />

Nachhaltige Zahnpflege unter die Lupe genommen<br />

Auch in der häuslichen Zahn<strong>re</strong>inigung hat uns die Technik er<strong>re</strong>icht<br />

und die traditionelle Handzahnbürste zu großen Teilen<br />

abgelöst. Die manuelle Zahn<strong>re</strong>inigung kann auch kaum so<br />

gründlich sein, wie es zum Beispiel 40.000 Vibrationen pro<br />

Minute sein können.<br />

Doch kann eine maschinelle Reinigung auch mit unse<strong>re</strong>m Inte<strong>re</strong>sse<br />

an einem nachhaltigen Fußabdruck ve<strong>re</strong>inbart werden?<br />

© happybrush<br />

Text Tanja Rosellen<br />

Im ersten Moment denken viele bei nachhaltiger Zahnpflege di<strong>re</strong>kt an<br />

eine Handzahnbürste aus Bambus. Die be<strong>re</strong>its vorhandene Zahnbürste<br />

weiter mit Aufsätzen aus nachhaltigen Materialien zu verwenden, ist unter<br />

dem Aspekt der Nachhaltigkeit empfehlenswert! Was aber tun, wenn<br />

die elektrische Zahnbürste defekt ist? Kann eine Neuanschaffung unter<br />

Nachhaltigkeitsaspekten überhaupt sinnvoll sein? Zunächst hatte ich erhebliche<br />

Zweifel, doch nach sorgfältiger Recherche konnten diese beseitigt<br />

werden. Es gibt mittlerweile sogar klimaneutrale Schallzahnbürsten!<br />

Welches Unternehmen steckt dahinter?<br />

Früher habe ich persönlich <strong>re</strong>in nach Optik konsumiert. Wenn mich die<br />

Präsentation und Werbebotschaft angesprochen haben, habe ich es mit<br />

gutem Gewissen gekauft. Nachdem ich dann aber leider im Nachhinein<br />

oft festgestellt habe, dass es kein ganzheitlich nachhaltiges Produkt ist,<br />

informie<strong>re</strong> ich mich mittlerweile vorab. Hierfür fange ich mit dem Unternehmen<br />

an sich an und schaue mich einmal auf der Homepage um, wer<br />

und vor allem was für eine Ethik dahintersteckt!<br />

Nach der anfänglichen Euphorie schaue ich mir das Produkt genauer an.<br />

Leider ist das Thema Nachhaltigkeit nicht nur wichtig, sondern auch im<br />

T<strong>re</strong>nd. So sehen einige Unternehmen Profit darin und bet<strong>re</strong>iben G<strong>re</strong>enwashing<br />

(wörtlich „grünwaschen“). Hierbei wird versucht, <strong>re</strong>in durch<br />

Marketingstrategien ein „grünes“ Image zu erzeugen, obwohl nicht<br />

nachhaltig produziert wird. Es werden zum Beispiel Einzelaktionen als<br />

Marketingstrategie hervorgehoben, obwohl das Kerngeschäft <strong>re</strong>ssourcenverschwendend<br />

und umweltverschmutzend ist. So können wir als<br />

Konsumenten stark getäuscht werden und kaufen mit gutem Gewissen<br />

umweltschädliche Produkte.<br />

Daher ist es essenziell wichtig, dass wir nicht blind ein optisch nachhaltiges<br />

Produkt beziehungsweise eine nachhaltige Verpackung kaufen<br />

und uns von ökologischen Werbeversp<strong>re</strong>chen blenden lassen. Lasst uns<br />

ganz genau hinschauen und den Sachen auf den Grund gehen. Am Beispiel<br />

einer klimaneutralen Schallzahnbürste möchte ich einmal veranschaulichen,<br />

was alles beachtet werden kann und sollte.<br />

Im aktuellen Beispiel der klimaneutralen Schallzahnbürste ist es das<br />

Start-up-Unternehmen happybrush, welches sich 2016 gegründet hat.<br />

Ihr Ziel ist es, moderne und effektive Technologie mit Nachhaltigkeit<br />

und sozialem Engagement zu ve<strong>re</strong>inen. Das Motto der Firma „Oral Ca<strong>re</strong><br />

that <strong>re</strong>ally ca<strong>re</strong>s“ verdeutlicht für mich sehr schön den Nachhaltigkeitsgedanken.<br />

Alle Produkte, zu denen neben Interdentalpflege, Zahnputzmitteln<br />

und Mundspülungen, auch ein eigenes Juniorsortiment und passendes<br />

Zubehör zählen, werden schonend für die Umwelt produziert.<br />

Dazu gehört auch, dass alles vegan und tierversuchsf<strong>re</strong>i ist.<br />

Vieles an Verpackungen wird schon <strong>re</strong>duziert, für die unverzichtba<strong>re</strong>n<br />

werden nachhaltige Produktmaterialien verwendet. So werden alle Produkte<br />

der Firma happybrush klimaneutral produziert. Das ist auf der<br />

Verpackung der Produkte auch am FSC-Siegel erkennbar, welches wichtige<br />

Umwelt- und Sozialstandards in der Waldbewirtschaftung sichert.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet für mich auch, dass es allen Menschen, Tie<strong>re</strong>n<br />

in und mit einer gesunden Natur gut geht. Dazu gehört ergänzend auch<br />

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35<br />

soziales Engagement, was in diesem Fall fest in der Unternehmensphilosophie<br />

verankert ist. Mit der Initiative #BrushForWater wird die Trinkwasserversorgung<br />

in ärme<strong>re</strong>n Regionen der Welt verbessert. So wird ein<br />

Teil der Einnahmen gespendet, um zum Beispiel Trinkwasserbrunnen zu<br />

bauen, die für ein nachhaltiges Trinkwassermanagement sorgen. Wie<br />

viel das ist, ist auf den jeweiligen Packungen ersichtlich. Im Falle der Interdentalbürsten<br />

mit Bambusgriff sind es beispielsweise 3 Tage Wasser<br />

für einen Menschen in der Not.<br />

Der Hintergrund-Check ist gemacht. Die Unternehmensphilosophie und<br />

Ethik hö<strong>re</strong>n sich für mich super an, jetzt nehme ich das Produkt selbst<br />

genau unter die Lupe.<br />

Die Eco VIBE 3 Schallzahnbürste<br />

Was für mich auch ein bedeutender Punkt ist- Nachhaltigkeit entwickelt<br />

sich immer weiter! Es ist also wichtig, dass Produkte, die aktuell dem<br />

höchsten Nachhaltigkeitsstandard entsp<strong>re</strong>chen, immer wieder hinterfragt<br />

werden, um flexibel auf nachhaltige<strong>re</strong> Technologien, Materialien<br />

und Möglichkeiten zu <strong>re</strong>agie<strong>re</strong>n. Was zuletzt noch absolut nachhaltig<br />

war, kann mittlerweile eventuell <strong>re</strong>ssourcenschonender hergestellt werden.<br />

Hier ist es essenziell, dass die Firmen ih<strong>re</strong> Produkte und Herstellung<br />

immer weiter optimie<strong>re</strong>n.<br />

happybrush hat das zuletzt mit ih<strong>re</strong>r Schallzahnbürste getan. Seit September<br />

letzten Jah<strong>re</strong>s gibt es die Weite<strong>re</strong>ntwicklung von dem Modell<br />

VIBE 3. Optisch unverändert, hat sich einiges zum Thema Nachhaltigkeit<br />

verbessert. Die Gehäuse besteht jetzt aus 100 Prozent <strong>re</strong>cyceltem Material<br />

und kommt ohne Neuplastik aus. Das spart zahl<strong>re</strong>iche Ressourcen.<br />

Allein im ersten Jahr sp<strong>re</strong>chen wir hier, laut Unternehmen, von über 6<br />

Tonnen Neuplastik und 18 Tonnen CO 2<br />

, die <strong>re</strong>duziert werden.<br />

Zur bildlichen Verdeutlichung entspricht das einer CO 2<br />

-Bindung von<br />

rund 1.447 Bäumen. Auch die Aufsteckbürsten mit ih<strong>re</strong>n hochwertigen<br />

Triple-Borsten mit Wechselindikator wurden nachhaltiger gestaltet.<br />

CHECKLISTE<br />

für nachhaltige Produkte und Vermeidung<br />

von G<strong>re</strong>enwashing<br />

· Welches Unternehmen steckt dahinter?<br />

· Welche Philosophie und Ethik hat das Unternehmen?<br />

· Findet ein soziales Engagement statt?<br />

· Sind die Produkte aus nachhaltigen Materialien?<br />

· Wird nachhaltig produziert?<br />

· Ist das Produkt klimaneutral?<br />

· Entwickelt das Unternehmen seine Produkte stetig nach aktuellen<br />

Möglichkeiten weiter?<br />

Sie sind nun aus fast 100 statt bisher 40 Prozent nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Bei den verwendeten Fasern handelt es sich um Bio-Polyme<strong>re</strong>,<br />

die auf Holz basie<strong>re</strong>n. Es wird nachhaltig bewirtschaftet und aus Nebenströmen<br />

und Reststoffen der Holz- und Zellverarbeitung gewonnen. Das<br />

garantiert, dass kein zusätzliches Holz gerodet werden muss. Trotz der<br />

aktuellen Nachhaltigkeit ist das Unternehmen auch jetzt weiter aktiv.<br />

Daher sind sie aktuell beispielsweise in der Planung den Austausch vom<br />

leistungsstarken Power-Akku mit einer Laufzeit von circa 6 Wochen zu<br />

ermöglichen. Dass der Akku nicht austauschbar ist, war auch zuletzt bei<br />

der Stiftung Wa<strong>re</strong>ntest 12/2021 der Grund, warum die Schallzahnbürste<br />

gene<strong>re</strong>ll und im Besonde<strong>re</strong>n in der Kategorie Umwelteigenschaften<br />

„nur“ die Note gut erhalten hat. Schön, dass das jetzt noch für sehr<br />

gute Umwelteigenschaften optimiert wird.<br />

Schaut genau hin!<br />

Ich hoffe, dass ich anhand meines Beispiels aufzeigen konnte, wie wichtig<br />

es ist, genau hinzuschauen. Auch wenn es im ersten Moment sehr<br />

komplex wirkt, wird es nach und nach zur Routine und man sieht immer<br />

schneller Details, die vorher untergegangen sind, für die Umwelt aber<br />

eine nachhaltige Rolle spielen. Viel Spaß beim Entdecken, Recherchie<strong>re</strong>n<br />

und dem nächsten nachhaltigen Einkauf!<br />

Der Artikel entstand mit f<strong>re</strong>undlicher Unterstützung der Firma happybrush.<br />

© happybrush<br />

Tanja Rosellen<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

E-Mail: nachhaltige-praxistipps@posteo.de<br />

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36 Prüfungsvorbe<strong>re</strong>itung<br />

Abschlussprüfung?<br />

Keine Panik! So bestehst du<br />

die ZFA-Abschlussprüfung<br />

Prüfungsvorbe<strong>re</strong>itung funktioniert eben im Team am besten, sagt Oberarzthelferin Sabrina Ruiz Arroyo (<strong>re</strong>chts) mit ih<strong>re</strong>r Kollegin Leonita Sellaj von AllDent.<br />

Fast sind deine d<strong>re</strong>i Jah<strong>re</strong> Ausbildung zur ZFA rum. Doch davor gibts noch eine entscheidende<br />

Hürde: die Abschlussprüfung! Dabei sollst du zeigen, was du gelernt hast - dass du bei Behandlungen<br />

richtig assistie<strong>re</strong>n kannst und über Abläufe in der Praxis Bescheid weißt. Doch da beginnt<br />

oft das große Flattern.<br />

Text Anita Westphal-Demmelhuber Bild AllDent<br />

Die Be<strong>re</strong>iche Behandlungsassistenz, Ab<strong>re</strong>chnungswesen, Praxisorganisation<br />

und Verwaltung, Wirtschafts- und Sozialkunde sind bekannt. Oberarztassistentin<br />

Sabrina Ruiz Arroyo vom AllDent Zahnzentrum München<br />

Ost rät aus Erfahrung mit ih<strong>re</strong>n Mädels und Jungs: „Wiederholt schon<br />

wäh<strong>re</strong>nd der Ausbildung <strong>re</strong>gelmäßig alle Basics, zum Beispiel Fachbegriffe.<br />

Sich das kurz vor der Prüfung einzuprügeln, bringt meistens nicht<br />

viel.“ Außerdem sollte man die Art der Aufgabenstellung kennen.<br />

Beispielsweise hat die Bayerische Landeszahnärztekammer 20<strong>22</strong> das<br />

Verfah<strong>re</strong>n in den schriftlichen Prüfungen auf „Antwort-Wahl-Aufgaben“<br />

(Multiple Choice) umgestellt. Das kann man üben! Mustertests<br />

stehen auf der Website. https://www.blzk.de/blzk/site.nsf/id/pa_aufgaben_zur_pruefungsvorbe<strong>re</strong>itung.html<br />

Fragt eu<strong>re</strong> Ausbilder oder ausgelernten Kolleginnen, wie die Prüfung so<br />

abläuft. Typische Themen: Auf einer Abbildung Knochen, Nerven oder<br />

Muskeln des Schädels benennen. Außerdem solltest du wissen, wie Karies<br />

und Parodontitis entstehen. Ansonsten: Nur keine Panik, alles ist<br />

machbar, auch zeitlich. Für den schriftlichen Test ganz wichtig: Aufgaben<br />

genau lesen und Schlüsselwörter markie<strong>re</strong>n. Manchmal ist da schon<br />

ein Hinweis zur Lösung versteckt. Achte auf deine Handschrift! Nur Lesba<strong>re</strong>s<br />

zählt. Wenn du bei einer Aufgabe nichts weißt, geh weiter! So<br />

verlierst du keine Zeit. Am Ende kannst du immer noch irgendetwas<br />

sch<strong>re</strong>iben und vielleicht einen Zufallspunkt ergattern. Sind Lösungen<br />

vorgegeben, solltest du auf jeden Fall raten, auch wenn du die Antwort<br />

nicht sicher weißt.<br />

In der praktischen Prüfung zeigst du in 60 Minuten, dass du in einem<br />

typischen Patientenfall nicht aufgeschmissen bist. Eines von vielen möglichen<br />

Beispielen: Du telefonierst mit einer neuen Patientin, fragst die<br />

wichtigsten Daten ab und gibst Infos zur Praxis. Du weißt, was die Aussagen<br />

auf dem Anamnesebogen für die Behandlung bedeuten können<br />

(zum Beispiel bei Allergien) oder kannst etwas zum Strahlenschutz beim<br />

Röntgen erzählen.<br />

Bei einer Behandlung, vielleicht bei einer Wurzelspitzen<strong>re</strong>sektion,<br />

kennst du den Ablauf. Du weißt, wie die Instrumente heißen und in<br />

welcher Reihenfolge du sie vorbe<strong>re</strong>itest. Du kannst die manuellen und<br />

maschinellen Aufbe<strong>re</strong>itungsverfah<strong>re</strong>n erklä<strong>re</strong>n und einen Erfassungsschein<br />

für die Ab<strong>re</strong>chnung ausfüllen. Du erstellst einen Heil- und Kos-<br />

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tenplan für eine Krone und kannst dem Patienten sagen, wie<br />

viel er zuzahlen muss – je nach Bonusheft. Da ist alles drin:<br />

Behandlung, Ab<strong>re</strong>chnung, Verwaltung, Hygienevorschriften,<br />

Gesundheits- und Umweltschutz.<br />

Aber bevor du in der praktischen Prüfung startest, solltest<br />

du abchecken, ob der Arbeitsplatz vollständig ist. Du machst<br />

dir am besten einen Zeitplan und kontrollierst ihn immer<br />

wieder zwischendurch. Lass dich nicht aus dem Konzept<br />

bringen, wenn der Prüfer Fragen stellt. Manchmal gibt er dir<br />

damit sogar Hinweise.<br />

Auch deine Art zu arbeiten zählt. Wie gehst du mit Werkzeugen<br />

um? Wie kontrollierst du deine Ergebnisse? Auch wenn´s<br />

schwerfällt: Sieh den Prüfer als F<strong>re</strong>und. Am besten nutzt<br />

du jede Gelegenheit, um zu zeigen, was du weißt. Fällt dir<br />

nichts ein oder verlierst du den Faden, gib es offen zu, bitte<br />

vielleicht um einen Tipp oder um die nächste Frage. Nicht<br />

alle Prüfer sind superst<strong>re</strong>ng. Sie verraten dir keine Lösungen,<br />

aber manchmal geben sie einen kleinen Denkanstoß.<br />

Alles in allem hilft dir eine gute Vorbe<strong>re</strong>itung und positives<br />

Denken: Ande<strong>re</strong> haben das auch geschafft, dann schaffst du<br />

das auch. Deine Ausbilder haben dich bis hierher unterstützt<br />

und drücken die Daumen!<br />

Hier fi ndest du zehn ultimative Tipps für die Prüfungsvorbe<strong>re</strong>itung.<br />

Die Innovation für<br />

mehr Mundgesundheit:<br />

CGM Z1.PRO<br />

PERIO-PREVENTION-<br />

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Anita<br />

Westphal-Demmelhuber<br />

Redakteurin<br />

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und Patienten begeistern werden.<br />

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Einsteinstraße 130 · 81675 München<br />

Tel.: +49 89 452 395 -186<br />

E-Mail: a.westphal@alldent.de<br />

www.alldent.de


38 Materialmanagement<br />

© DCStudio - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />

Wa<strong>re</strong>neingangskontrolle –<br />

Auch bei Teillieferungen<br />

immer den Überblick behalten!<br />

Im Kern geht es in der Materialwirtschaft einer Zahnarztpraxis in erster Linie darum,<br />

die richtige Wa<strong>re</strong> in der optimalen Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben.<br />

Sprich, die Patienten optimal versorgen zu können.<br />

Dazu gehört vom Mundspülbecher bis zum Füllungsmaterial oder dem richtigen<br />

Implantat einfach alles für die jeweilige Behandlung.<br />

Text AERA GmbH<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Materialmanagement<br />

39<br />

Abb. 1: Wa<strong>re</strong>neingang verwalten<br />

Abb. 2: Wa<strong>re</strong>neingang buchen<br />

Moderne Praxen verfügen darüber hinaus über keine großen Lagerräume<br />

mehr, in denen die Materialien in großen Mengen vorgehalten werden.<br />

Fakto<strong>re</strong>n wie die Haltbarkeit der Produkte, die Kapitalbindung oder der<br />

verfügba<strong>re</strong> Raum in der Praxis spielen hier eine wesentliche Rolle. Da<br />

wird von Team und Chef gleichermaßen der Wunsch nach einer einfachen<br />

und effi zienten Lösung laut, die Nachbestellung, Organisation und<br />

Dokumentation im Lager weiter verbessert und eine Erleichterung im Alltag<br />

bietet. Der Bestellprozess, die Kontrolle der eingehenden Materialien<br />

und de<strong>re</strong>n Verwaltung sollte nämlich nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Mit der Wa<strong>re</strong>neingangskontrolle bietet die online Bestell- und P<strong>re</strong>isvergleichsplattform<br />

AERA-Online die Möglichkeit, jederzeit den Überblick<br />

über die getätigten Bestellungen zu behalten. Jeder kennt es im Alltag<br />

und das nicht erst seit Corona: Die Bestellungen werden oft als Teillieferungen<br />

versendet, weil etwas nicht vorrätig ist. Oder aber die bestellte<br />

Wa<strong>re</strong> kommt von unterschiedlichen Lieferanten in verschiedenen Sendungen.<br />

Da fällt es schwer, stets den Überblick zu behalten, was schon<br />

geliefert wurde und welche Produkte noch ausstehen. Die eingetroffenen<br />

Pakete können nun in der Bestellübersicht in AERA-Online di<strong>re</strong>kt bearbeitet<br />

und als teilgeliefert oder vollständig geliefert markiert werden.<br />

Doppelbestellungen werden so vermieden. Bestellpositionen, bei denen<br />

kein Wa<strong>re</strong>neingang innerhalb der vom Lieferanten genannten Lieferzeit<br />

gebucht wurde, werden von AERA-Online in einem separaten Menüpunkt<br />

als überfällig ausgewiesen. In dieser Übersicht fi ndet man ebenfalls die<br />

Möglichkeit, die Lieferanten zu kontaktie<strong>re</strong>n oder die Bestellung zu stornie<strong>re</strong>n<br />

und bei einem alternativen Lieferanten neu zu bestellen. Mit der<br />

Wa<strong>re</strong>neingangskontrolle bietet AERA-Online auch die Möglichkeit, Chargennummer<br />

und Haltbarkeitsdatum di<strong>re</strong>kt zum Produkt einzutragen.<br />

Damit werden die Anforderungen des MDR an die Zahnarztpraxis oder<br />

das Dentallabor auf einfache Art erfüllt und für einen Reklamationsfall<br />

dokumentiert. Hier ist es auch möglich, gezielt nach Chargennummern<br />

zu suchen, um im Ernstfall das verwendete Produkt schnell fi nden und<br />

aufzeigen zu können. Das alles hilft dabei, die Wa<strong>re</strong>nwirtschaft professioneller<br />

und effi zienter zu machen und nebenbei eine Menge Zeit zu<br />

spa<strong>re</strong>n, die dann wieder den Patienten zur Verfügung steht.<br />

AERA EDV-Programm GmbH<br />

Im Pfädle 2 · 71665 Vaihingen<br />

Tel.: + 49 7042 3702-<strong>22</strong><br />

E-Mail: info@aera-gmbh.de<br />

www.aera-online.de/<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


40 Praxismanagement<br />

Online-Terminbuchung<br />

für die Praxis: Mehr Sichtbarkeit,<br />

mehr Service – mehr Erfolg!<br />

Keine Frage: Der größte Segen für eine Zahnarztpraxis ist derzeit die erfolg<strong>re</strong>iche Implementierung<br />

einer Online-Terminbuchung. Denn mit diesem praktischen Tool lässt sich sowohl der<br />

interne St<strong>re</strong>ss nachhaltig <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n, als auch zugleich die Patientenzufriedenheit deutlich steigern.<br />

Was will man mehr?<br />

Text Sabine Zude, CGM Dentalsysteme GmbH Bild jannoon028 - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />

Mehr Neupatienten und schnelle<strong>re</strong> Terminve<strong>re</strong>inbarung<br />

mit Bestandspatienten<br />

Die hohe Zufriedenheit mit einem Tool zur Online-Terminbuchung wie<br />

beispielsweise CLICKDOC hat gleich meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Gründe: Die Praxis gewinnt<br />

zum einen deutlich mehr Neupatienten durch Ih<strong>re</strong> besse<strong>re</strong> Sichtbarkeit<br />

im Internet. Daneben ist sie durch den 24/7 Service für Patienten<br />

plötzlich jederzeit für eine Terminbuchung er<strong>re</strong>ichbar. Denn wer kennt<br />

das nicht, dass die Ve<strong>re</strong>inbarung eines Zahnarztbesuchs entweder<br />

ständig im täglichen Arbeitsleben untergeht oder man mehrmals anrufen<br />

muss, bis endlich jemand persönlich er<strong>re</strong>ichbar ist. Hat die Praxis<br />

dagegen eine Online-Terminbuchung auf der Website integriert, <strong>re</strong>icht<br />

ein kurzer Besuch im Internet per Handy, Tablet oder Laptop, um dann<br />

einfach in aller Ruhe einen passenden Termin zu fi nden.<br />

Mehr Ruhe in der Praxis motiviert auch das Team<br />

Auch für das Praxisteam ist dieser Service eine wah<strong>re</strong> Offenbarung, da<br />

das Telefonaufkommen durch diesen Service signifi kant <strong>re</strong>duziert wird.<br />

Das bringt automatisch mehr Ruhe, mehr Zeit in die Praxis, denn gerade<br />

an der Rezeption kann es zu Stoßzeiten schnell hektisch werden. Wenn<br />

Patienten vor dem T<strong>re</strong>sen stehen und dann auch noch das Telefon ständig<br />

klingelt, werden auch die st<strong>re</strong>ss-<strong>re</strong>sistentesten Mitarbeiter*innen<br />

mal was übersehen, nicht eintragen oder eine falsche Rechnung ausgeben.<br />

Ein weite<strong>re</strong>r positiver Aspekt ist, dass die sehr ärgerlichen Terminausfälle<br />

stark nachlassen, da die Patienten von dem System eine<br />

automatische Terminerinnerung wahlweise per SMS oder per Mail zugeschickt<br />

bekommen.<br />

Patienten wollen Termine online ve<strong>re</strong>inba<strong>re</strong>n<br />

Aber noch ein weite<strong>re</strong>r Punkt ist wichtig bei der Entscheidung für<br />

eine Online-Terminbuchung: Patienten suchen heutzutage im Internet<br />

ih<strong>re</strong> Reiseziele, Restaurants und auch ih<strong>re</strong>n zukünftigen Zahnarzt im<br />

Internet aus; vergleichen dabei Bewertungen und suchen auch gegebenenfalls<br />

Praxen in ih<strong>re</strong>r Nähe oder der Nähe der Arbeit. Unter<br />

Umständen kommt es auch darauf an, ob bestimmte Dienstleistungen<br />

oder Versorgung angeboten werden. Logische Empfehlung also: Sich<br />

als Praxis im Internet maximal sichtbar und dem Patienten die Ve<strong>re</strong>inbarung<br />

eines Termins so einfach wie möglich zu machen – am besten<br />

natürlich online.<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Praxismanagement<br />

41<br />

Dazu gibt es übrigens auch eine sehr inte<strong>re</strong>ssante Studie. Sie besagt, dass<br />

von Seiten der Patienten eine Möglichkeit der Terminve<strong>re</strong>inbarung auf<br />

der Website einer potenziellen Praxis am häufi gsten nachgefragt wurde.<br />

Fazit<br />

Eine maximale Internetpräsenz er<strong>re</strong>icht man über eine sehr übersichtlich<br />

aufgebaute Praxiswebseite, die SEO optimiert ist und somit weit vorne<br />

bei den Suchergebnissen der Suchmaschinen angezeigt wird. Um das zu<br />

er<strong>re</strong>ichen, muss die Webseite permanent den sich verändernden Anforderungen<br />

der Suchalgorithmen angepasst werden. Darüber hinaus kann<br />

das Auffi nden der Praxiswebsite mit Hilfe von sogenannten AdWord-<br />

Kampagnen unterstützt werden. Um in diesem Be<strong>re</strong>ich nicht unnötig<br />

Geld zu verb<strong>re</strong>nnen, ist es ratsam, diese Aufgabe einer guten Agentur<br />

zu überlassen, die im Hintergrund auswertet, welche Suchbegriffe am<br />

besten performen.<br />

Überrascht euer Praxismanagement mit diesen sehr detaillierten Insights<br />

zu den Themen Online-Terminve<strong>re</strong>inbarung und Onlinemarketing.<br />

Damit sichert ihr eu<strong>re</strong>r Praxis vielleicht mehr Neupatienten, mehr Umsatz<br />

und eu<strong>re</strong>m Team auch mehr Ruhe im Alltag.<br />

Sabine Zude<br />

CGM Dentalsytsteme<br />

Es gibt sogar mittlerweile Module, die zusammen mit der Praxissoftwa<strong>re</strong><br />

analysie<strong>re</strong>n, wie sich die Investitionen in Onlinemarketing auf die<br />

Praxiserlöse einzahlen. Praxen, die seit länge<strong>re</strong>m sehr aktiv sind, haben<br />

hier Fakto<strong>re</strong>n von 1:18 bis 1:23 er<strong>re</strong>icht. Das heißt, jeder, investierte<br />

Euro hat 18 Euro bis 23 Euro Umsatz gebracht.<br />

CGM Dentalsysteme GmbH<br />

Maria Trost 25 · 56070 Koblenz<br />

Tel.: +49 261 8000 1900<br />

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der deutschen Dentalmarke wellsamed macht die<br />

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entwickelte Bürstenköpfe schenken ein grünes<br />

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Art.-Nr.: WSG 320<br />

Zahnseide<br />

Art.-Nr.: WSG 050


42 Fortbildung<br />

Oral-B UP TO DATE@home.<br />

Good for your patients. Good for you.<br />

Als Reaktion auf die stets wachsende Herausforderung des gesamten<br />

Praxispersonals in den vergangenen zwei Jah<strong>re</strong>n ergänzt Oral-B im<br />

Jahr 20<strong>22</strong> seine etablierte Fortbildungs<strong>re</strong>ihe UP TO DATE um das neue<br />

Format „UP TO DATE@home. Good for your patients. Good for you.”.<br />

Neben fachspezifi schen Vorträgen zu zahnmedizinischen Inhalten, erwarten<br />

die Zuschauer Impulse zu St<strong>re</strong>ss<strong>re</strong>sistenz und Gesundheit im<br />

Praxisalltag. Eingeleitet wird die Reihe am 6. Mai mit einer hochkarätig<br />

besetzten Live-Übertragung. Die Teilnahme an dem kostenlosen<br />

Online-Event ist mit zwei Fortbildungspunkten verbunden.<br />

Mit der Öffnung der UP TO DATE@home-Vortrags<strong>re</strong>ihe für Themen<br />

rund um ganzheitliche Gesundheit stellt Oral-B die Tatsache in den Fokus,<br />

dass eine optimale Patientenbehandlung nur dann gewährleistet<br />

werden kann, wenn das Praxispersonal gesundheitlich gut aufgestellt<br />

ist – sowohl physisch als auch mental. Die Reihe wird am 6. Mai mit<br />

einem besonde<strong>re</strong>n Online-Event unter prominent besetzter Moderation<br />

angestimmt: Mediziner und Moderator Dr. Johannes Wimmer, bekannt<br />

aus Social Media und TV-Formaten wie „Dr. Wimmer Talk“ im NDR,<br />

führt in gewohnt charmanter und informativer Art durch die wichtigsten<br />

Themen, die Zahnärzte beziehungsweise Praxisteams im Jahr 20<strong>22</strong><br />

bewegen. Der Themenschwerpunkt der Webinar<strong>re</strong>ihe „Whole Body<br />

Health“ geht über zahnmedizinische Problemstellungen hinaus: Auch<br />

die Frage, wie Praxisteams den zunehmenden, oft mit St<strong>re</strong>ss verbundenen,<br />

Anforderungen bestmöglich begegnen können, wird von Experten<br />

beantwortet.<br />

steigenden Herausforderungen des Praxisalltags an die Hand geben zu<br />

können. Studien und Statistiken von Krankenkassen zeigen, dass Arbeitsausfälle<br />

auf Grund von psychischen Erkrankungen in den letzten<br />

Jah<strong>re</strong>n, auch be<strong>re</strong>its vor der pandemischen Situation, stark zugenommen<br />

haben. Präventiv wirkende Techniken können einfach und unkompliziert<br />

in den Alltag integriert werden,“ erläutert Anke Gembler, Manager<br />

Professional & Scientifi c Relations DACH bei Oral-B.<br />

Unter dem Leitgedanken „Whole Body Health“ sind monatliche Webina<strong>re</strong><br />

vorgesehen, die medizinische Fachvorträge mit praxisorientierten<br />

Impulsen zur individuellen Bewältigung des Praxisalltags kombinie<strong>re</strong>n.<br />

Anmeldung und Infos:<br />

Die Anmeldung zu „Oral-B UP TO DATE@home. Good for your patients.<br />

Good for You.“ zum Thema Parodontitis in der Schwangerschaft kann<br />

ab sofort über den folgenden QR-Code erfolgen:<br />

Die digitale Veranstaltung fi ndet am 6. Mai 20<strong>22</strong> um 17:00 Uhr statt<br />

und ist kostenf<strong>re</strong>i.<br />

Ankündigung und Registration<br />

zu den Folgeterminen erfolgen<br />

ebenfalls über diesen QR-Code.<br />

Praxisorientierte Impulse zu aktuellen Fachthemen und für die<br />

eigene Gesundheit<br />

Über die Gefah<strong>re</strong>n sowie Prophylaxe und Therapiemethoden bei Parodontitis<br />

in der Schwangerschaft klärt Prof. Dr. Ratka-Krüger, Expertin für<br />

Zahnheilkunde an der Uni F<strong>re</strong>iburg, auf: Wie folgenschwe<strong>re</strong> Parodontalerkrankungen<br />

bei schwange<strong>re</strong>n Patientinnen mit wesentlich höhe<strong>re</strong>m<br />

Erkrankungsrisiko durch Prävention und Aufklärung verhindert werden<br />

können – aber auch welche nicht chirurgischen Therapieformen in der<br />

Schwangerschaft umsetzbar sind, wird Prof. Dr. Ratka-Krüger praxisorientiert<br />

vermitteln. Über die Fachthemen hinaus geben Dr. Johannes<br />

Wimmer und weite<strong>re</strong> Experten hilf<strong>re</strong>iche und praktisch anwendba<strong>re</strong> Methoden<br />

zur unmittelba<strong>re</strong>n Stärkung der St<strong>re</strong>ss<strong>re</strong>sistenz an die Hand.<br />

Markie<strong>re</strong>n Sie sich gerne auch schon<br />

die nächsten Webina<strong>re</strong> im Kalender:<br />

1. Juli 20<strong>22</strong>, 16−17 Uhr: P<strong>re</strong>mie<strong>re</strong> UpToDate live – Erfahrungen<br />

mit der neuen iO Specialized Clean<br />

<strong>22</strong>. Juli 20<strong>22</strong>, 16−17 Uhr: Die grüne Praxis<br />

26. August 20<strong>22</strong>, 16−17 Uhr : Test Drive in der Praxis – Wie und<br />

warum er genutzt werden sollte<br />

30. September 20<strong>22</strong>, 16−17 Uhr: Quick-Win Mentaltechniken<br />

28. Oktober 20<strong>22</strong>, 16−17 Uhr: Die neuen Perio-Guidelines<br />

25. November 20<strong>22</strong>, 16−17 Uhr: Zum Tag der Zahngesundheit: Status<br />

Quo nach Corona bei Kindern<br />

„Mit der Erweiterung des Themenbe<strong>re</strong>ichs um ganzheitliche Gesundheit<br />

<strong>re</strong>agie<strong>re</strong>n wir auf die gestiegenen Anforderungen im Praxisalltag“<br />

„Für „Oral-B UP TO DATE@home. Good for your patients. Good for<br />

you.“ engagie<strong>re</strong>n wir Coaches und Speaker aus unterschiedlichen Gesundheitsbe<strong>re</strong>ichen,<br />

mit dem Fokus auf psychosoziale Themen, um<br />

Zahnärzten und de<strong>re</strong>n Praxisteams Methoden zur Bewältigung der<br />

Procter & Gamble GmbH<br />

Sulzbacher Straße 40 · 65824 Schwalbach am Taunus,<br />

Anke Gembler<br />

E-Mail: gemblerriedel.a@pg.com<br />

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„Um unse<strong>re</strong>n<br />

Patienten die beste<br />

Behandlung zu garantie<strong>re</strong>n,<br />

vertrauen meine Kollegen und<br />

ich bei der Materialbestellung auf<br />

OCC – dem Experten mit dem<br />

größten Prophylaxesortiment.“<br />

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Über 4.500 Prophylaxe- und Verbrauchsartikel unter www.oral-ca<strong>re</strong>-center.de


44 Dentalmarkt<br />

Zahnzwischenräume – nichts <strong>re</strong>inigt effizienter als Interdentalbürsten<br />

Ein Zahnzwischenraum und 16 Milliarden Bakterien<br />

Der Zahnzwischenraum ist der am schwersten<br />

zugängliche und empfi ndliche Teil des<br />

Mundes. Somit ist er auch der perfekte<br />

Ort, an dem sich krankheitser<strong>re</strong>gende<br />

Bakterien und Plaque ansammeln<br />

und Schäden an den Zähnen, dem<br />

Zahnhalteapparat und Zahnfl eisch<br />

verursachen können. Mehr noch<br />

als Zahnseide, Mundspülung und<br />

die Borsten der herkömmlichen Zahnbürsten,<br />

haben sich Interdentalbürsten<br />

als das wirksamste Mittel zur Entfernung der<br />

Bakterien erwiesen. «In einer Studie konnten wir<br />

über 16 Milliarden virulente Bakterien aus jedem Interdentalraum bei jungen,<br />

gesunden Erwachsenen mit Interdentalbürsten sammeln, was beweist, dass<br />

Interdentalbürsten das effi zienteste Instrument zur Reinigung sind», sagte<br />

Prof. Denis Bourgeois, ein Pionier in der Forschung zur oralen Prophylaxe,<br />

interdentalem Biofi lm-Management und Interdentalbürstentechniken. Leider<br />

ist die Verwendung von Interdentalbürsten noch nicht alltäglich geworden.<br />

«So wie die Zahnärzte in den 1950er Jah<strong>re</strong>n ih<strong>re</strong>n Patienten erklä<strong>re</strong>n<br />

mussten, dass das Putzen der Zähne mit einer normalen<br />

Zahnbürste notwendig ist, müssen die Menschen heute darüber<br />

informiert werden, dass das Zähneputzen mit Interdentalbürsten<br />

genauso wichtig ist.», so Prof. Bourgois.<br />

Eine Bürste für jeden Patienten<br />

Die interdentale Reinigung sollte mit einer zahnärztlichen Anleitung begleitet<br />

werden bezüglich Technik und Bürstengröße. Eine Interdentalbürste erfüllt<br />

dabei die beste Reinigungsleistung, wenn sie kein Trauma verursacht und auf<br />

die Zahnzwischenräume hinsichtlich Bürstengrösse abgestimmt ist. Dennoch<br />

sch<strong>re</strong>cken viele Menschen vor der Verwendung von Interdentalbürsten, aufgrund<br />

von Blutungen beim ersten Gebrauch, zurück. Laut Prof. Bourgeois ist<br />

dieses anfängliche Bluten völlig normal. Er erklärte:<br />

«Die Interdentalbürsten selbst provozie<strong>re</strong>n keine Blutung. Die Blutung<br />

ist die Entzündung des Interdentalraumes aufgrund von Bakterien.<br />

Wenn sie gestört werden, kommt es zur Blutung.»<br />

«Die größte Herausforderung bleibt, den Patienten zu erklä<strong>re</strong>n wie<br />

wichtig die Verwendung von Interdentalbürsten ist, selbst bei gesunden<br />

Zähnen und Zahnfleisch – <strong>re</strong>in aus<br />

präventiven Zwecken.»<br />

Die Studie ist abrufbar<br />

zugänglich unter<br />

https://bit.ly/2ZClE6q<br />

oder scannen Sie den QR-Code:<br />

Curaden Germany GmbH<br />

Industriestraße 4 · 76297 Stutensee<br />

Tel.: +49 7249 91 30 610<br />

E-Mail: kontakt@curaden.de<br />

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BIOLine<br />

Der richtige Schritt für mehr Nachhaltigkeit in jeder Praxis<br />

Hager & Werken GmbH & Co. KG<br />

Ackerstraße 1 · 47269 Duisburg<br />

Tel.: +49 203 992690<br />

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Steigende Hygienerichtlinien und Vorgaben machen<br />

es uns in der Zahnmedizin nicht leichter,<br />

auf nachhaltige Produkte zu setzen. Tagtäglich<br />

kommen daher viele Einmalprodukte zum Einsatz<br />

und produzie<strong>re</strong>n Tonnen an Plastikmüll. Obwohl<br />

der Wunsch nach weniger Plastik und dem Schutz<br />

der Umwelt stetig ansteigt, werden leider immer<br />

noch viel zu wenige Alternativen angeboten. Alle<br />

unse<strong>re</strong> BIOLine Produkte sind kompostierbar, biologisch<br />

abbaubar oder aus <strong>re</strong>cyceltem Material und<br />

werden stetig erweitert. „Umweltbewusstsein und<br />

Nachhaltigkeit haben in unse<strong>re</strong>m Unternehmen<br />

eine hohe Priorität“, so Patrick Hager, geschäftsfüh<strong>re</strong>nder<br />

Gesellschafter, der das Unternehmen<br />

inzwischen in der 4. Generation leitet.<br />

Weite<strong>re</strong> Produkte aus der<br />

neuen BIOLine Serie:<br />

• Bio Tray – Einweg-Trays für zahnärztliche<br />

Instrumente<br />

• Bio Mouse und Bio Keyboard – Hygienische<br />

Schutzhüllen für PC Maus/PC Tastatur<br />

• Bio Sensor – Hygienische Schutzhüllen für<br />

Röntgensenso<strong>re</strong>n<br />

• Bio Xray – Hygienische Schutzhüllen für Röntgenkameras<br />

• Bio Dapp – Einweg-Dappen<br />

• Bio Bowl – Nie<strong>re</strong>nschalen aus <strong>re</strong>cyceltem<br />

Papier<br />

• Bio Towel – Servietten aus <strong>re</strong>cyceltem Papier<br />

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Parodontale Erkrankungen im Griff mit<br />

GUM ® PerioBalance ®<br />

Therapie und Prophylaxe effektiv unterstützen mit einer<br />

ausgewogenen oralen Mikroflora<br />

Das orale Mikrobiom spielt eine große Rolle bei der Gesunderhaltung von Zahnfl eisch und<br />

Zähnen. Inzwischen konnten vielversp<strong>re</strong>chende Ergebnisse bei der Behandlung und Prophylaxe<br />

von Parodontalerkrankungen mit der ergänzenden Einnahme von Limosilactobacillus<br />

<strong>re</strong>uteri gesammelt werden: Wird der in GUM ® PerioBalance ® enthaltene probiotische Keim<br />

als Begleittherapie eingesetzt, <strong>re</strong>duziert er im Vergleich zu einer alleinigen geschlossenen<br />

Parodontalbehandlung (SRP) unter ande<strong>re</strong>m die kritischen klinischen Parameter Bleeding on<br />

Probing (BoP), Plaque-Index, CAL und die Taschentiefe signifi kant. So bleibt der Nutzen der<br />

Parodontalbehandlung auch langfristig erhalten.<br />

Im Mikrobiom in der Mundhöhle sind mehr als 700 Bakterienstämme anzut<strong>re</strong>ffen 1 . Ähnlich wie<br />

beim Darmmikrobiom, spielt auch die Balance des oralen Mikrobioms eine große Rolle für die<br />

Mundgesundheit. Bei einer Parodontitis kommt es zum Überwachsen von pathogenen Bakterien.<br />

Diesem Ungleichgewicht wird meist mit einer mechanischen Entfernung der pathogenen<br />

Bakterien entgegenget<strong>re</strong>ten. Um diese Behandlung zu optimie<strong>re</strong>n, bietet sich die ergänzende<br />

Verwendung von Probiotika an. Sie haben das Potential, die Homöostase wiederherzustellen<br />

beziehunsgweise zu festigen, die mit konventionellen Behandlungen allein möglicherweise<br />

nicht dauerhaft erzielt werden kann 2 .<br />

IHRE PREISVERGLEICHS- UND BESTELL-<br />

PLATTFORM FÜR DENTALPRODUKTE<br />

Mikrobielles Gleichgewicht langfristig erhalten<br />

Für die Parondontitsbehandlung hat sich die Einnahme ausgewählter Probiotika als vielversp<strong>re</strong>chend<br />

erwiesen 3 . Durch ih<strong>re</strong> antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften<br />

hemmen sie die Vermehrung der pathogenen Bakterien, dämmen die Entzündung ein und<br />

stärken die Immunantwort 4-6 . Darüber hinaus wird das Risiko einer Krankheitsprog<strong>re</strong>ssion bei<br />

Parodontitis <strong>re</strong>duziert 3,7 .<br />

GUM ® PerioBalance ® für ein<br />

ausgeglichenes Mikrobiom<br />

Das Nahrungsergänzungsmittel mit<br />

Limosilactobacillus <strong>re</strong>uteri enthält mindestens<br />

200 Millionen aktive Bakterien.<br />

Auch eine Einnahme wäh<strong>re</strong>nd der<br />

Schwangerschaft zur Reduktion einer<br />

Schwangerschaftsgingivitis ist unbedenklich<br />

8 .<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />

Sunstar Deutschland GmbH<br />

Aiterfeld 1 · 79677 Schönau im Schwarzwald<br />

Tel.: +49 7673 88 51 08 55<br />

E-Mail: service@de.sunstar.com<br />

www.sunstargum.com/de<br />

NEUES<br />

DESIGN<br />

... UND DAS IST ERST<br />

DER ANFANG!<br />

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46 Liebe deine Zunge<br />

Liebe<br />

deineZunge<br />

„Liebe deine Zunge“<br />

feiert Geburtstag<br />

Mit der kostenlosen Schulungs- & Informationsplattform www.liebedeinezunge.de<br />

bringt die Medical School 11 das Thema Zunge seit etwas über einem Jahr in die<br />

Zahnarztpraxen.<br />

www.liebedeinezunge.de<br />

Liebe deine<br />

Zunge<br />

Text / Bilder Medical School 11<br />

Über 60 Prozent aller Bakterien im Mundraum befinden sich auf der Zunge und bilden somit<br />

ein gefährliches Reservoir für Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch sowie für Mundgeruch.<br />

Trotzdem war dieses wichtige Organ, das für uns beim Sp<strong>re</strong>chen, Essen, Schmecken und Fühlen<br />

im Mund unverzichtbar ist, in der zahnmedizinischen Leh<strong>re</strong> und Praxis – auch kultu<strong>re</strong>ll bedingt –<br />

wenig präsent. Mit dem Aktionsprogramm „Liebe Deine Zunge“ hat die Medical School 11 die<br />

Bedeutung der Zunge für die Mund- und Allgemeingesundheit systematisch in den Fokus gerückt.<br />

Zielgruppe für diese Zungenplattform sind alle, die sich mit der Mundpflege professionell auseinandersetzen,<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFAs), ZMPs, ZMFs, Dentalhygieniker*innen<br />

und natürlich Zahnärzte*innen.<br />

Seit dem Start haben über 1.700 Prophylaxefachkräfte die kostenf<strong>re</strong>ie Schulungsplattform genutzt.<br />

Wer möchte, kann sich in einem etwa zweieinhalb Stunden dauernden Kurs zum „ZungenProphy“<br />

mit entsp<strong>re</strong>chender Urkunde zertifizie<strong>re</strong>n lassen. Über 350 zahnmedizinische Fachkräfte haben<br />

sich eingeschrieben, knapp 250 Absolventinnen und Absolventen zählt die Aktion seitdem. Neben<br />

dem „Drücken der Schulbank“ kommt aber auch der Spaß nicht zu kurz, deshalb gibt es bei Liebe<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Liebe deine Zunge<br />

47<br />

Liebe<br />

Zunge<br />

deine Zunge<br />

Osteraktion<br />

deine Zunge auf Instagram<br />

© wi<strong>re</strong>stock - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />

Liebe deine Zunge verlost 3 x je einen 50 Euro Gutschein für Amazon<br />

(Teilnahme bis zum 30. April 20<strong>22</strong>). Ziel des Liebe deine Zunge-Team ist<br />

es, die Schallmauer von 1.000 Followern auf der Instagram-Seite<br />

zu er<strong>re</strong>ichen. Jetzt mithelfen und gewinnen!<br />

SO GEHT’S:<br />

Einfach QR Code mit<br />

dem Smartphone scannen<br />

und gewinnen!<br />

1. Folge Liebe deine Zunge auf Instagram<br />

2. Like den Osterbeitrag<br />

3. Kommentar sch<strong>re</strong>iben und darin<br />

2 Instagram-F<strong>re</strong>unde markie<strong>re</strong>n<br />

Oster Gewinnspiel<br />

für Zahnfeen & Zungenfeen<br />

1 2 3<br />

Liebe<br />

deineZunge<br />

Folgen Liken<br />

Markie<strong>re</strong>n<br />

Folge uns auf Instagram Like diesen Beitrag Markie<strong>re</strong> 2 F<strong>re</strong>unde<br />

in den Kommenta<strong>re</strong>n<br />

Liebe deine<br />

Zunge<br />

Eine Aktion für mehr Gesundheit<br />

liebedeinezunge.de<br />

4<br />

deine Zunge in <strong>re</strong>gelmäßigen Abständen Fotowettbewerbe, Verlosungen und wer will, kann sich<br />

kostenf<strong>re</strong>i ein „Liebe deine Zunge Muster-Paket“ schicken lassen. Die dafür verantwortlichen<br />

Sponso<strong>re</strong>n TS1 Zungensauger, Cervitec Gel und der white cross Onlineshop sp<strong>re</strong>chen von insgesamt<br />

fast 300 versendeten Mustersets.<br />

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deiner Story<br />

Medical School 11<br />

Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />

E-Mail: info@liebedeinezunge.de<br />

www.medicalschool11.de<br />

Weite<strong>re</strong> Informationen:<br />

www.liebedeinezunge.de<br />

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48 Lifestyle<br />

Ein poetischer<br />

Blumenstrauß<br />

Zarte und kräftige Nuancen, an<strong>re</strong>gend und schön – Blumen und<br />

Lyrik verbindet viel. Zusammen sind sie als lyrisches Blumenbouquet<br />

im wunderschön gestalteten Buch „Blumen – Ein Lächeln für<br />

Dich“ (GOYA) unwiderstehlich: Dieser nie verblühende Strauß aus<br />

illustrierten Gedichten ziert jeden Frühlings- und Gartentisch. Ein<br />

zeitloses Geschenk!<br />

Blumen können prächtig und majestätisch auft<strong>re</strong>ten, aber auch<br />

zart und bescheiden. Wer würde sich nicht an ihnen erf<strong>re</strong>uen?<br />

Sie gelten als Symbol der Lebendigkeit, gar als Beweis von Göttlichkeit.<br />

Ih<strong>re</strong> große Vielfalt garantiert für Feste und Riten, Begrüßungen<br />

oder Abschiede den passenden fl oralen Schmuck. Das<br />

verbindet sie mit der Lyrik: Seit jeher besingen die unterschiedlichsten<br />

Dichterinnen und Dichter Blumen. An illust<strong>re</strong>n Namen<br />

fehlt es nicht. Im Buch sind Klassiker wie Rilke, Marie von Ebner-<br />

Eschbach, Heinrich Heine, Rose Ausländer oder Joseph von Eichendorff<br />

vert<strong>re</strong>ten, aber auch moderne Lyrikerinnen wie Marion<br />

Poschmann.<br />

Carla Swiderski, Ulrich Maske (Hg.) Blumen<br />

– Ein Lächeln für Dich Ein bunter Strauß Lyrik<br />

A<br />

E<br />

C<br />

10 4<br />

5 9<br />

14<br />

1<br />

Blumen und Tape: © rawpixel.com - de.f<strong>re</strong>epik.com; Papier: © macrovector - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />

Format 121 x 203 mm, 208 Seiten Hardcover<br />

€ 16,00 [D] / € 16,50 [A] ISBN 978-3-8337-4455-6<br />

Titel-Nr.: 634455<br />

Auch als E-Book erhältlich<br />

8<br />

F<br />

6<br />

A Medizinisch lokalisie<strong>re</strong>ndes Wort für Mund<br />

B Backenzahn<br />

C Flüssigkeit der Sulcus Gingivalis<br />

D Sp<strong>re</strong>chorgan<br />

E Leitkeim der Karies<br />

F Hinte<strong>re</strong>r, dickster Teil der Zunge<br />

B<br />

D<br />

15<br />

7 11 3 2 12<br />

1 2 3 4 5 6<br />

13<br />

7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin


Lifestyle<br />

49<br />

Rästelspaß<br />

In dieser Ausgabe stellt euch die Agentur<br />

BUCHG CONTACT aus F<strong>re</strong>iburg d<strong>re</strong>i<br />

Exempla<strong>re</strong> des hervorragend zum Frühjahr<br />

passenden Buches „Blumen – Ein Lächeln<br />

für Dich“ (GOYA) zur Verfügung. Löst das<br />

Gitterrätsel und sendet uns die Lösung<br />

mit dem Kennwort – Blumenstrauß – per<br />

Mail an: info@<strong>re</strong>call-magazin.de und mit<br />

etwas Glück haltet ihr schon bald euer<br />

persönliches Exemplar in den Händen.<br />

So nehmt ihr an den Verlosungen teil:<br />

Sendet einfach das Lösungswort des Rätsels und das Kennwort „Blumenstrauß“, bzw. „Präventivmedizin “<br />

und eu<strong>re</strong> Kontaktdaten per E-Mail an: info@<strong>re</strong>call-magazin.de. Die Gewinner werden durch Auslosung<br />

ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barometer Verlagsgesellschaft mbH sowie de<strong>re</strong>n Angehörige<br />

dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 20.05.20<strong>22</strong>.<br />

Viel Erfolg!<br />

Verlosung<br />

Gewinnt exklusiv eines von zwei Büchern im Wert von je 179,99 €,<br />

welche euch vom Thieme Verlag zur Verfügung gestellt werden.<br />

Sendet uns eine E-Mail mit dem Lösungswort „Präventivmedizin“ bis zum 20. Mai 20<strong>22</strong><br />

an info@<strong>re</strong>call-magazin.de und mit etwas Glück haltet ihr schon bald euer persönliches<br />

Exemplar in den Händen.<br />

Orale Präventivmedizin<br />

Mikrobiom im Mund: Interdisziplinär gegen Volkskrankheiten<br />

Die Mundhöhle ist nach dem Dickdarm der am dichtesten mit Mikroorganismen besiedelte<br />

Ort des menschlichen Organismus. Die gesunde Mundhöhle eines einzelnen Erwachsenen<br />

beherbergt ein Mikrobiom mit circa sechs Milliarden Mikroorganismen.<br />

Dr. René B. A. Sanderink, Prof. Dr. Heinz H. Renggli und Prof. Dr. Ulrich P. Saxer setzen sich<br />

mit ih<strong>re</strong>m Fachbuch „Orale Präventivmedizin. Eine interdisziplinä<strong>re</strong> Herausforderung“ (Georg<br />

Thieme Verlag, Stuttgart. 20<strong>22</strong>) für die Vernetzung von Oral- und Allgemeinmedizin bei<br />

der Gestaltung akademischer Curricula und bei der Behandlung von nichtübertragba<strong>re</strong>n<br />

Volkskrankheiten ein.<br />

René B. A. Sanderink, Heinz H. Renggli,<br />

Ulrich P. Saxer<br />

Orale Präventivmedizin.<br />

Eine interdisziplinä<strong>re</strong> Herausforderung<br />

Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 20<strong>22</strong><br />

Buch EUR [D] 179,99 EUR [A] 185,10<br />

EPUB EUR [D] 179,99 EUR [A] 179,99<br />

ISBN Buch: 9783132051812<br />

ISBN EPUB: 9783132052017<br />

www.<strong>re</strong>call-magazin.de


50<br />

Vorschau<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 23. Juni 20<strong>22</strong> mit folgenden Themen*<br />

© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />

© DCStudio - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />

© Alezhano - stock.adobe.com<br />

© adobe.stock.com - Drobot Dean<br />

Titelthema<br />

Kinder- und Jugendprophylaxe<br />

Endlich rauchf<strong>re</strong>i!<br />

Ein patientenorientiertes Präventionskonzept zur<br />

Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />

Materialmanagement<br />

Einfache Nachbestellung über den Merkzettel mit<br />

AERA-Online<br />

... und viele weite<strong>re</strong> inte<strong>re</strong>ssante Beiträge der Zahnmedizin.<br />

*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />

<strong>re</strong>call Magazin im Abo<br />

Das Praxisteam-Magazin<br />

Ihr wollt pünktlich und <strong>re</strong>gelmäßig über Fachartikel und Tipps informiert werden?<br />

Dann bestellt ein oder meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Exempla<strong>re</strong> für die Praxis oder zur Lektü<strong>re</strong><br />

für zu Hause gleich per Fax oder Mail – ohne Risiko, ohne „Kleingedrucktes“.<br />

E-Mail: info@<strong>re</strong>call-magazin.de Fax: +49 341 231 032-11<br />

P<strong>re</strong>ise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in Form<br />

einer Mail/Sch<strong>re</strong>iben vom Arbeitgeber erforderlich). Der Jah<strong>re</strong>sabonnementp<strong>re</strong>is<br />

beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />

Abonnement nicht fristge<strong>re</strong>cht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />

um weite<strong>re</strong> 12 Monate. Die fristge<strong>re</strong>chte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />

bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der Gesamtbetrag<br />

Versand- und Rechnungsad<strong>re</strong>sse:<br />

wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />

Name: .................................................................<br />

Vorname: .................................................................<br />

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