Der Konstrukteur 5/2022

Der Konstrukteur 5/2022 Der Konstrukteur 5/2022

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05 19073 Mai 2022 € 13,00 AM PULS DER TECHNIK KUPPLUNGEN Performance und Kombinationsvielfalt aus dem Baukasten DerKonstrukteur.de

05<br />

19073<br />

Mai <strong>2022</strong><br />

€ 13,00<br />

AM PULS DER TECHNIK<br />

KUPPLUNGEN<br />

Performance und<br />

Kombinationsvielfalt<br />

aus dem Baukasten<br />

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EDITORIAL<br />

ROHSTOFFMANGEL –<br />

UND JETZT?<br />

Es gibt viel zu tun, packen wir es an – so oder so ähnlich hätte<br />

man früher für Aufbruchstimmung gesorgt. Doch so einfach<br />

ist es heute nicht mehr. Denn unser komplexes System Erde ist<br />

aus den Fugen geraten. Warum? Weil alle Prozesse miteinander<br />

verwoben sind und das macht unser System fragil: Das Klima<br />

beeinflusst die Artenvielfalt, Industrialisierung erhöht den<br />

CO 2<br />

-Ausstoß (seit Beginn der Industrialisierung um gut 44 % !)<br />

und der Welthandel erfährt immense Hemmnisse u. a. durch<br />

Engpässe in der Logistik, Produktionsstopps, deutlich steigende<br />

Preise und Rohstoffmangel. Betrachten wir letzteres, so sehen<br />

wir am Beispiel Russland: Rund ein Fünftel des deutschen<br />

Aluminiums kommt von dort, ein Fünftel des Kupfers und<br />

des Eisenerzes. Ohne Eisenerz kein Stahl, ohne Kupfer keine<br />

Windenergie. Werfen wir einen Blick nach China: Europa<br />

bezieht 98 % der seltenen Erden, ohne die viele Hightech-<br />

Produkte nicht funktionieren würden, aus China. Auch hätte<br />

der Elektromotor der Zukunft keine Chance: In solchen<br />

Motoren stecken die stärksten Magnete, die <strong>Konstrukteur</strong>e<br />

entwickeln und die gebaut werden können. Die Liste ließe sich<br />

beliebig verlängern und vieles davon wird für die digitale<br />

Transformation dringend benötigt, wie das Beispiel der<br />

Batteriezellen-Fertigung auf Seite 60 zeigt. Ohne Materialvielfalt<br />

keine Grundlagenforschung (Seite 22) und einige Sensoren,<br />

über die wir in unserem Special Sensortechnik berichten,<br />

würde es in der Form nicht geben. Bei all dem Bedarf stellt sich<br />

mir die Frage: Wäre recyceln nicht besser als fördern? Und:<br />

Wie sehen Werkstoffe der Zukunft aus? Darüber berichten wir<br />

in Ausgabe 7-8/<strong>2022</strong>. Es gibt viel zu tun, packen wir es an!<br />

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INHALT<br />

06<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Rohstoffmangel – und jetzt?<br />

06 DER KONSTRUKTEUR persönlich:<br />

Dr. rer. nat. Stefan Beermann,<br />

CEO der Kisssoft AG, Bubikon, Schweiz<br />

08 Konstruktion 2030: Die Dämpfungstechnik<br />

der Zukunft<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

HANNOVER MESSE<br />

10 Zwischen Versorgungssicherheit<br />

und Klimaschutz<br />

20<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

16 TITELSTORY<br />

Ein Kupplungsklassiker für die Zukunft<br />

20 Wälzlager für die Spindeln<br />

von Werkzeugmaschinen<br />

22 Leichtbaugetriebe in extraterrestrischen<br />

Anwendungen<br />

26 Einsparpotenziale bei Getriebemotoren<br />

32 Linearaktuatoren mit elektromechanischen<br />

Zug-/ Druck-Kraftaufnehmern<br />

26<br />

FLUIDTECHNIK<br />

36 Durchflussmesser erkennen Medienwechsel<br />

40 Fluide wirtschaftlich und präzise dosieren<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

44 Berührungslose Messsysteme in der<br />

Qualitätskontrolle der Materialdicke<br />

bei Flachprodukten<br />

48 Zustandsüberwachung und Lösungen<br />

für die vorausschauende Wartung<br />

52 INTERVIEW<br />

M12-Steckverbinder: Heute digital,<br />

morgen intelligent<br />

56 Technologiepartnerschaft im Sondermaschinenbau<br />

60 Batteriezellenfertigung verlangt Regelungstechnik<br />

bester Güte<br />

4 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


SPECIAL<br />

SENSORTECHNIK<br />

62 Echtes 3D für komplexe Messaufgaben<br />

68 KLARTEXT<br />

Was muss der Sensor der Zukunft können?<br />

70 Einheitliche Plattform für Vision-Sensorik<br />

bietet erhebliches Sparpotenzial<br />

44<br />

SERVICE<br />

73 Impressum<br />

74 Vorschau<br />

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STEFAN BEERMANN<br />

ist CEO der Schweizer<br />

Kisssoft AG und findet nach<br />

dem alltäglichen Spagat<br />

zwischen Geschäftsleitung<br />

und Softwareentwicklung<br />

Entspannung beim<br />

Traktorfahren.<br />

Sie haben Mathematik studiert, was<br />

fasziniert Sie an Berechnungen?<br />

Die Entscheidung, Mathematik zu studieren,<br />

war tatsächlich ziemlich spontan (eigentlich<br />

sollte es Physik werden) und eine der besten<br />

meines Lebens. Das Faszinierende an der<br />

Mathematik sind die Strukturen. Rechnen<br />

ist im Grunde genommen nicht sehr wichtig,<br />

ich kann das auch nicht gut. Aber dieselbe<br />

Struktur in völlig unterschiedlichen<br />

Zusammenhängen zu finden, das befriedigt<br />

(zumindest den Mathematiker).<br />

Gibt es etwas, das Ihren Werdegang bei<br />

Kisssoft besonders geprägt hat?<br />

Die Menschen, die ich getroffen habe, allen<br />

voran Dr. Ulrich Kissling, den Gründer der<br />

Kisssoft AG, ohne den ich ein völlig anderes<br />

Leben geführt hätte (danke, Ueli!). Jeder<br />

meiner Kollegen hat in irgendeiner Form<br />

Einfluss auf mich gehabt, oder hat ihn<br />

immer noch. Und auch die externen<br />

Bekanntschaften in der Branche sind wichtig.<br />

Wie sehen Ihre kleinen und großen<br />

Herausforderungen im Arbeitsalltag aus?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Außer Pandemien, Kriegen und Homeoffice-<br />

Koller? Bei mir ist die größte Herausforderung<br />

der Spagat, den ich versuche, zwischen<br />

Geschäftsleitung und Softwareentwicklung<br />

zu machen. Im Zweifelsfall muss die<br />

Softwareentwicklung zurückstehen, was<br />

mir über längere Zeit aber schwerfällt.<br />

Programmieren Sie auch in der Freizeit oder<br />

brauchen Sie hier einen Ausgleich?<br />

Ein bisschen programmiere ich auch in der<br />

Freizeit. Aber zumeist mache ich eher etwas<br />

zum Anfassen, Basteln oder Bauen. Sehr viel<br />

Lesen. Und ich habe Zen im Traktorfahren<br />

entdeckt. Mehrere Stunden im Schritttempo<br />

über die Wiese zockeln, das ist ein guter<br />

seelischer Detox.<br />

6 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de<br />

DAS FASZINIERENDE<br />

AN DER MATHEMATIK<br />

SIND DIE STRUKTUREN<br />

DR. RER. NAT. STEFAN BEERMANN,<br />

CEO KISSSOFT AG, BUBIKON (CH)


ABB IDENTIFIZIERT BEDEUTENDE TRENDS<br />

Die Pandemie hat einige weitreichende globale Megatrends beschleunigt<br />

– vom Arbeitskräftemangel und der Unsicherheit in der Lieferkette<br />

über den Wunsch der Kunden nach mehr Individualisierung bis hin zum<br />

wachsenden Druck, nachhaltiger und flexibler produzieren zu müssen.<br />

Dies veranlasst immer mehr Unternehmen dazu, auf robotergestützte<br />

Automatisierung zu setzen. „Während die Technologie neue Möglichkeiten<br />

eröffnet, um Kundenanforderungen gerecht zu werden, werden weiterhin<br />

neue Trends in Bereichen für eine verstärkte Nachfrage sorgen, in denen<br />

traditionell keine Roboter zum Einsatz kamen“, sagt Marc Segura (Bild),<br />

neuer Leiter der globalen Robotics-Division von ABB. Auf der Basis von Kundengesprächen, Marktforschungen und einer weltweiten<br />

Umfrage unter 250 Unternehmen aus verschiedenen Branchen hat ABB drei Haupttrends identifiziert, die die Nachfrage nach<br />

Robotern im Jahr <strong>2022</strong> bestimmen werden. Dazu zählen die E-Mobilität, die für weitreichende Veränderungen in der Automobilindustrie<br />

sorgt, die weitere Zunahme des E-Commerce-Booms sowie ein erhöhter Einsatz von Robotern an Orten, die bislang noch<br />

nicht erreicht wurden. Die für <strong>2022</strong> skizzierten Trends bilden das jüngste Kapitel in der Transformation der robotergestützten Automatisierung,<br />

die von einer raschen Intensivierung der Robotik innerhalb der gesamten Industrie gekennzeichnet ist.<br />

www.abb.de/robotics<br />

SCHNELLER ZUM<br />

PASSGENAUEN VENTIL<br />

Informativer, moderner und<br />

übersichtlicher – so lautete die<br />

Devise beim Relaunch der<br />

Webseite von GSR Ventiltechnik.<br />

Kern des neuen Auftritts ist<br />

der Ventil-Scout. Mit dem<br />

nutzerfreundlich konzipierten<br />

Produktkonfigurator können<br />

Interessenten das passende<br />

Ventil auswählen und direkt<br />

anfragen. In der neu geschaffenen<br />

Rubrik „Anwendungen“<br />

informiert das Unternehmen<br />

über mögliche Einsatzfelder<br />

seiner Produkte. Von der<br />

Startseite aus gelangt der<br />

Nutzer über eine Infografik<br />

direkt in den gewünschten<br />

Bereich. Weiterhin besteht die<br />

Möglichkeit, über die Webseite<br />

einen virtuellen Termin mit<br />

einem Vertriebsmitarbeiter von<br />

GSR zu vereinbaren. <strong>Der</strong>zeit<br />

stehen täglich vier Buchungsoptionen<br />

zur Verfügung. Bei<br />

steigender Nachfrage soll<br />

dieses Angebot erweitert<br />

werden. Ebenfalls neu ist der<br />

GSR-Newsletter. Zudem<br />

informiert GSR potenzielle<br />

Mitarbeiter über Berufsbilder<br />

und offene Stellen. Die Bewerbung<br />

kann direkt über das<br />

Portal angestoßen werden.<br />

www.ventiltechnik.de<br />

Bearings<br />

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April 1, <strong>2022</strong><br />

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KONSTRUKTION 2030<br />

DIE DÄMPFUNGS-<br />

TECHNIK<br />

DER ZUKUNFT<br />

Was treibt die ACE Stoßdämpfer GmbH in der sich<br />

schnell verändernden Welt an?<br />

Gemeinsam Kundenanforderungen zu erfüllen, Projekte zusammen<br />

zum Erfolg zu führen, sich mit Forschung und Lehre auszutauschen,<br />

kurzum zielgerichtete Lösungen und Kommunikation<br />

sind unsere Motoren. Dabei gestalten unsere Ingenieure mit<br />

unseren Standardkomponenten wie auch durch individualisierte<br />

Lösungen aktiv Megatrends wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />

und Mobilität mit. Wir unterstützen Kunden zum Beispiel<br />

durch Kleinstoßdämpfer in der Automatisierung dabei, ihre<br />

Energieeffizienz zu erhöhen. Das gelingt trotz steigender Dynamik<br />

in den Anwendungen, da unsere Lösungen mit dieser Dynamik<br />

Schritt halten und zerstörerische Kräfte verschleißarm<br />

und Ressourcen schonend abbauen. Ein weiterer Treiber der<br />

INDUSTRIE-KNOW-HOW,<br />

GEPAART MIT SOFTWARE- UND<br />

DIGITALKOMPETENZ, SCHAFFT<br />

ZUKUNFTSLÖSUNGEN<br />

Mit der Elektrifizierung der automobilen Antriebe ist ein<br />

grundlegender Wandel der deutschen Industrie verbunden.<br />

Wirkt sich diese Entwicklung auf ACE aus?<br />

Unsere Rolle als Zulieferer von Maschinenelementen für die<br />

Automobilindustrie hat sich nicht verändert. Gleichwohl ist die<br />

E-Mobilität für ACE eine große Chance. Wir sehen beispielsweise<br />

eine verstärkte Nachfrage bei der Vibrationsisolierung von<br />

Shakern zur Materialprüfung großer Batterien, liefern Schwingungsdämpfer<br />

an Retrofitting-Spezialisten und Strukturdämpfer<br />

zur Fahrwerksberuhigung von E-Rollern. Außerdem sind bei<br />

den Montageprozessen neue Lösungen gefragt, die wir eng mit<br />

den Maschinen- und Anlagenbauern zusammen entwickeln.<br />

Greentech-Projekte, wie auch solche im Bereich der Medizinund<br />

Pflegetechnik, sind bei ACE an der Tagesordnung.<br />

www.ace-ace.de<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Nachhaltigkeit ist die Integration von Sensorik in Stoß- und<br />

Schwingungsdämpfern, um künftig den Instandhaltungsbedarf<br />

prognostizieren, Reparaturmaßnahmen vorbeugen und Stillstandzeiten<br />

verhindern zu können.<br />

Stabilus, Ihre Konzernmutter, hat sich am Technologieunternehmen<br />

Synapticon beteiligt. Warum?<br />

Im kundenspezifischen Tuning der Klein- und Industriestoßdämpfer<br />

von ACE steckt schon jetzt viel Hightech und digitale<br />

Power. Die Lösungen der Zukunft werden aber noch intelligenter<br />

sein, ein höheres Maß an Konnektivität bieten und über Sensoren<br />

mit der Umwelt interagieren. Darum ist die Kooperation unserer<br />

Stammgesellschaft mit Synapticon sinnvoll: Das Industrie-Knowhow<br />

im Konzern, gepaart mit Software- und Digitalkompetenz,<br />

schafft smartere Zukunftslösungen sowohl bei der Regulierung<br />

von Bewegungen als auch bei der Verzögerung von Massenkräften.<br />

8 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de<br />

DR. PETER KREMER,<br />

Geschäftsführer der ACE Stoßdämpfer GmbH,<br />

Langenfeld


HARTING AUF DER HANNOVER MESSE:<br />

DIGITALISIERUNG UND NACHHALTIGKEIT<br />

Die Harting Technologiegruppe gab bei der Preview zur<br />

Hannover Messe <strong>2022</strong> einen ersten Einblick in die präsentierten<br />

Produkte und Lösungen. „Digitalisierung und Nachhaltigkeit<br />

sind nicht nur die großen Keywords der diesjährigen<br />

Messe, sondern sind auch zwei der Leitplanken für unser<br />

Denken und Handeln“, berichtet Christopher Ukatz, Managing<br />

Director der Harting Deutschland GmbH in seiner<br />

Präsentation. Die Technologiegruppe fasst dieses Konzept<br />

unter dem Oberbegriff Connectivity+ zusammen. Es geht<br />

dabei um die Betrachtung gesellschaftlicher Megatrends:<br />

Nachhaltigkeit, (De-)Globalisierung und demografischer<br />

Wandel sowie die Ableitung technologischer Trends:<br />

Modularisierung, Autonomie und digitaler Zwilling. „Ein<br />

immens wichtiges Anliegen bei der Entwicklung von Connectivity+<br />

ist die Kollaboration und Co-Creation mit Kunden und<br />

Partnern“, so Ukatz.<br />

www.harting.com<br />

ROBOTERTECHNOLOGIE FÜR DEN<br />

MASCHINENBAU IM FOKUS<br />

Für <strong>2022</strong> haben sich die Zykloidgetriebespezialisten von<br />

Nabtesco viel vorgenommen und kündigen zahlreiche Neuheiten<br />

an. Adressiert werden auch kleinere und mittlere Unternehmen<br />

im Maschinenbau. Auf der Agenda stehen unter anderem<br />

weitere Baugrößen der Neco-Getriebe, ein Ausbau der Produktpalette,<br />

die Modularisierung bestehender Getriebeserien und<br />

ein neuer Fertigungsstandort<br />

in<br />

Japan. Zudem wird<br />

die Entwicklungsarbeit<br />

im Bereich<br />

der Robotersteuerung<br />

gemeinsam<br />

mit Keba sowie bei<br />

elektromechanischen<br />

Lenksystemen<br />

für autonome<br />

Nutzfahrzeuge<br />

vorangetrieben.<br />

Auch möchte Nabtesco verstärkt den Maschinenbau forcieren<br />

und der Branche mit seiner Robotik-Erfolgstechnologie neue<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

eröffnen. „Wir haben frühzeitig investiert und unsere Kapazitäten<br />

deutlich ausgebaut. So können wir die steigende<br />

Nachfrage nach Automatisierungskomponenten auch in<br />

Krisenzeiten optimal bewältigen“, so Daniel Obladen, Head of<br />

Sales General Industries.<br />

www.nabtesco.de<br />

SUCHEN UND FINDEN<br />

LEICHT GEMACHT<br />

Modern,<br />

übersichtlich<br />

und benutzerfreundlich<br />

– so<br />

präsentiert sich<br />

die neue Website<br />

von Sieb &<br />

Meyer. Dafür<br />

sorgen ein<br />

frisches Layout,<br />

die einfache<br />

Navigationsstruktur,<br />

ein<br />

neuer Anwendungsbereich<br />

und überarbeitete Produktseiten. „Gerade<br />

der neue Anwendungsbereich gibt der neuen Website<br />

inhaltlich mehr Tiefe“, so Torsten Blankenburg, Vorstand<br />

Technik bei Sieb & Meyer. „Hier können sich unsere<br />

Kunden informieren, welche Produkte sich für die jeweilige<br />

Branche eignen und was ihre Alleinstellungsmerkmale<br />

sind.“ Dabei hilft auch die detaillierte Vorstellung der<br />

Produkte inklusive Anwendungsbeispielen und kundenspezifischer<br />

Optionen. Navigiert wird über ein Mega-<br />

Menü: Dort ist auf einen Blick ersichtlich, welche Themen<br />

und Rubriken abrufbar sind. Bewährte Features bleiben<br />

erhalten. Dazu zählt unter anderem die Download-Area,<br />

über die verfügbare Materialien auch über die Eingabe des<br />

Typenschilds des jeweiligen Sieb-&-Meyer-Produktes<br />

abgerufen werden können.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Beständig von einem<br />

Extrem zum anderen.<br />

Präzisions-O-Ringe für wechselwirkende Medien<br />

und besonders breite Einsatztemperaturbereiche.<br />

www.COG.de


ZWISCHEN VERSORGUNGS-<br />

SICHERHEIT UND KLIMASCHUTZ<br />

Die Welt durchlebt eine Zeitenwende in der internationalen Wirtschafts- und<br />

Energiepolitik. Eine Zeitenwende, die mit steigenden Energiepreisen und<br />

unterbrochenen Lieferketten einhergeht und direkte Auswirkungen auf die<br />

weltweite Industrieproduktion hat. In diesem Spannungsfeld müssen schnell<br />

Lösungen her: politisch, wirtschaftlich und insbesondere technologisch.<br />

Die Hannover Messe <strong>2022</strong> bietet dafür den Rahmen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Vom 30. Mai bis 2. Juni präsentieren 2.500 Unternehmen<br />

auf dem Messegelände in Hannover ihre Technologien<br />

für die Fabriken und Energiesysteme von morgen. Unter<br />

dem Leitthema Industrial Transformation zeigen sie,<br />

wie vernetzte Produktionsanlagen effizienter und ressourcenschonender<br />

arbeiten oder wie sich Energie nachhaltig erzeugen<br />

und übertragen lässt.<br />

„Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage sind die Themen<br />

der Hannover Messe relevant wie nie zuvor“, sagte Dr.<br />

Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe<br />

AG anlässlich der Hannover Messe Preview. „Im Kern geht es<br />

darum, wie wir in einer sich dynamisch verändernden Welt – politisch,<br />

ökologisch und wirtschaftlich – für Versorgungssicherheit<br />

und Wachstum sorgen können und dabei gleichzeitig dem Klimawandel<br />

entgegenwirken. Neue Technologien werden hierbei<br />

eine Schlüsselrolle spielen“, ergänzt Köckler.<br />

GRÜNE ENERGIEN UND WASSERSTOFF<br />

Wenn es um die CO 2<br />

-neutrale Produktion und die Energie-Versorgungssicherheit<br />

in Europa geht, spielen regenerative Energien<br />

und grüner Wasserstoff eine Schlüsselrolle. Viele Unternehmen<br />

gehen bereits mit konkreten Lösungen voran. So entsteht bei-<br />

NEUE TECHNOLOGIEN SPIELEN<br />

IN EINER DYNAMISCHEN WELT<br />

EINE SCHLÜSSELROLLE<br />

spielsweise im Industrie-4.0-Leitwerk des Ausstellers Bosch ein<br />

Wasserstoffkreislauf. Dabei wird grüner Wasserstoff gewonnen,<br />

der für industrielle Prozesse genutzt wird.<br />

Aufgrund der aktuellen Energie-Versorgungsdiskussion gewinnt<br />

das Thema Wasserstoff auf der Hannover Messe weiter<br />

an Bedeutung. „Wir bieten bereits seit Jahren die größte europäische<br />

Plattform für die Wasserstoff- und Brennstoffzellenwirtschaft.<br />

In Hannover präsentieren mehr als 200 Unternehmen<br />

Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung mittels<br />

Wasserstoff aus regenerativen Energien“, sagt Köckler.<br />

Die Deutsche Messe AG und der Deutsche Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellen-Verband (DWV) schreiben gemeinsam den<br />

neuen H2Eco-Award aus. Die Ausschreibung richtet sich an Unternehmen,<br />

die mit ihren Projekten einen herausragenden Beitrag<br />

für den Hochlauf der Wasserstoff-Marktwirtschaft leisten.<br />

Die Bewerbungen können bis zum 2. Mai eingereicht werden.<br />

10 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


HANNOVER MESSE<br />

Europa will bis zur Mitte des Jahrtausends klimaneutral werden.<br />

Das Erfassen des CO 2<br />

-Abdrucks über ganze Lieferketten ist häufig<br />

der erste Schritt in Richtung Klimaneutralität. Siemens hat eine<br />

Software entwickelt, die Emissionsdaten entlang der Lieferkette<br />

erfasst und sie mit denen aus der eigenen Wertschöpfung<br />

zu einem realen CO 2<br />

-Fußabdruck eines Produktes kombiniert.<br />

Realistische<br />

Lösungsansätze für<br />

Smart Factories<br />

PARTNERLAND UND RAHMENPROGRAMM<br />

Portugal ist in diesem Jahr das Partnerland der Hannover Messe.<br />

Mehr als 120 portugiesische Unternehmen haben sich für die<br />

Hannover Messe <strong>2022</strong> angemeldet. Sie bieten Lösungen für viele<br />

Branchen wie Automobil und Transport, Lebensmittel- und Medizintechnik<br />

sowie Umformtechnik und Kunststoffe, Verpackungen<br />

und Pharmazeutika.<br />

Neben den Messepräsentationen erwartet die BesucherInnen<br />

ein hochkarätiges Rahmenprogramm. Auf den vier Konferenzbühnen<br />

geht es um Themen wie Automatisierung, Cloud und<br />

Infrastruktur, Analyse und Datenmanagement, digitale Plattformen,<br />

Robotik, IT-Sicherheit, künstliche Intelligenz, erneuerbare<br />

Energien, grüner Wasserstoff, die energieeffiziente und CO 2<br />

-neutrale<br />

Produktion, digitales Energiemanagement, Kreislaufwirtschaft<br />

und vieles mehr. Das komplette Programm wird nicht nur<br />

vor Ort erlebbar sein, sondern zeitgleich über die Hannover<br />

Messe Webseite gestreamt.<br />

Bilder: Deutsche Messe<br />

www.hannovermesse.de<br />

Für die Verbindungen,<br />

die am wichtigsten sind.<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der<br />

Hannover Messe<br />

30.05 - 02.06.<strong>2022</strong><br />

@ Halle 11<br />

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<strong>Der</strong> Umgang mit Industrie 4.0 sollte so einfach und intuitiv sein wie ein Kinderspiel, um Ihre Projekte schneller auf die<br />

nächste Stufe zu bringen. Deshalb sind all unsere Produkte so entwickelt, dass sie zu Ihren speziellen Anforderungen<br />

passen und selbst stärkster Beanspruchung und härtesten Bedingungen widerstehen – wohin auch immer Ihre Ideen<br />

Sie führen. Verbinden Sie sich mit uns: www.lapp.com<br />

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HANNOVER MESSE<br />

DAS REX-SYSTEM<br />

Die »All-in-one« Lösung<br />

ERSTE MODULE FÜR ASI-5 SAFETY<br />

Mit den beiden Eingangsmodulen BWU4209 für<br />

potenzialfreie Kontakte und BWU4210 für<br />

optoelektronische Schutzeinrichtungen präsentiert<br />

Bihl+Wiedemann die ersten Produkte mit<br />

ASi-5 Safety-Technologie. Die bereits vom Tüv<br />

zertifizierte Safety-Version von ASi-5 ist immer<br />

dann die passende Ergänzung für ASi Safety at<br />

Work, wenn mehrere sichere Signale oder eine<br />

Kombination aus sicheren und nicht-sicheren Signalen übertragen werden sollen. Denn wie<br />

ASi-3 und ASi-5 im nicht-sicheren Bereich arbeiten auch die beiden Safety-Versionen von<br />

AS-Interface vollständig parallel auf demselben Profilkabel. Beide ASi-5-Safety-Module in<br />

Schutzart IP67 verfügen über zwei sichere zweikanalige Eingänge und zwölf selbstkonfigurierende<br />

E/As für nicht-sichere Signale. Wird in den SPS-Ausgangsdaten ein Ausgangs-Bit<br />

gesetzt, ist es ein Ausgang mit Schaltdiagnose im korrespondierenden Eingangs-Bit. Wenn<br />

nicht, wird es automatisch als Eingangssignal in den SPS-Eingangsdaten abgebildet. Auf<br />

diese Weise lassen sich mit diesen Modulen laut Hersteller je nach Bedarf ganz unterschiedliche<br />

Anwendungen realisieren, etwa eine kostengünstige Anschaltung von einem Bedienpanel<br />

mit mehreren Leuchttastern, einem Not-Halt-Taster und einem sicheren Schlüsselschalter<br />

an ASi. Angeschlossen werden die beiden Module über ASi-Profilkabel. Die Versorgung<br />

der Ein- und Ausgänge erfolgt aus Aux, die Anbindung an die Peripherie wird über acht<br />

fünfpolige M12-Buchsen realisiert.<br />

www.bihl-wiedemann.de<br />

EDGE-LÖSUNGEN VEREINFACHEN IIOT-ANWENDUNGEN<br />

Profitieren Sie von der umfassenden<br />

DC 24 V-Absicherungslösung für den<br />

Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Das REX-System vereint Einspeisung,<br />

Kommunikation, Absicherung und<br />

Stromverteilung in einem System.<br />

IHR NUTZEN:<br />

• Erhöhte Maschinenverfügbarkeit:<br />

Eindeutige Fehlererkennung, hohe<br />

Transparenz und Ferndiagnose<br />

• Flexibilität: Einfache Montage,<br />

Modularität und bequeme Anpassung<br />

• Zeiteinsparung: Innovative und<br />

flexible Anschlusstechnik<br />

• Kosteneffizienz: Kein weiteres<br />

Zubehör nötig<br />

Haben Sie dazu weitere Fragen?<br />

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Messe in HALLE 11, STAND B11.<br />

Mehr Infos unter www.e-t-a.de<br />

Emerson stellt die Pacsystems Edge Solutions vor, ein neues Portfolio von „schlüsselfertigen“<br />

industriellen Edge-Hardware- und -Softwarelösungen. Edge Solutions vereinfachen laut<br />

Anbieter die Auswahl und Implementierung, um Ausrüster und Anwender bei der Integration,<br />

Entwicklung und Validierung von Projekten zu unterstützen. Das Portfolio bietet eine<br />

skalierbare Reihe von Edge-Funktionen in anwendungsspezifischen Paketen, die von Konnektivität<br />

und Rechenleistung mit geringem Platzbedarf bis zu anlagenweiter Analytik und<br />

Überwachung reichen. Die Lösungen ermöglichen es Mitarbeitern in der Prozessindustrie,<br />

kritische Daten und Analysen direkt vor Ort zu erfassen und zu visualisieren, sodass sie den<br />

Betrieb hinsichtlich maximaler Betriebszeit und Effizienz optimieren und proaktiv aufrechterhalten<br />

können. Endanwender erhalten laut Hersteller schnelleren Zugriff und Einblicke in<br />

Daten aus unterschiedlichsten und schwer zugänglichen Quellen des gesamten Produktionsprozesses,<br />

was zu schnelleren Ergebnissen führt. OEM-Hersteller könnten damit den Zustand<br />

von Maschinen sicher und proaktiv überwachen, die Bereitstellung und Darstellung entscheidungsrelevanter<br />

Performancedaten verbessern und Bediener über potenzielle Probleme<br />

informieren, bevor diese zu Stillstandszeiten führen.<br />

www.emerson.com<br />

ELECTRONIC-KEY-SYSTEM REGELT ZUGRIFFSRECHTE<br />

Manipulationsanfällige Zugriffssysteme verursachen<br />

Havarien und Anlagenausfälle mit Schäden<br />

in Millionenhöhe. Das transponderbasierte<br />

Electronic-Key-System EKS von Euchner sichert<br />

laut Hersteller Maschinen vor Fehlbedienungen<br />

jeglicher Art. Das kombinierte Schreib-/Lesesystem<br />

mit Festcode-Transponder soll Zugangs- und<br />

Bedienrechte klar und fehlersicher verwalten. Die<br />

Volkswagen Group Components in Hannover<br />

habe damit die Prozesse in ihrer Gießerei effizienter<br />

gemacht. Moderne Safety- und Security-Systeme<br />

haben nicht nur die Unversehrtheit des Bedieners, sondern auch menschliche Fehlbarkeit<br />

im Blick. Das Electronic-Key-System EKS von Euchner dient der Zugriffsverwaltung sowie der<br />

funktional sicheren Betriebsartenwahl. Als offenes und frei konfigurierbares System mit<br />

unterschiedlichen Datenschnittstellen sei es universell einsetzbar. Zum Betrieb steckt der<br />

Schlüsselinhaber seinen personifizierten Electronic-Key in die mit einer stabilen Federhalteklammer<br />

ausgestattete Schlüsselaufnahme. Über einen kontaktlosen Datenaustausch/<br />

Stromversorgung erkennt das System den Inhaber des Schlüssels, der ausschließlich die<br />

Freigabe der für ihn hinterlegten Benutzerrechte erhält.<br />

www.euchner.de<br />

ENGINEERING TECHNOLOGY


HANNOVER MESSE<br />

CONNECTIVITY-LÖSUNGEN FÜR<br />

DIE INDUSTRIAL TRANSFORMATION<br />

Aktuelle Themen werden auf dem Harting-Stand in Hannover<br />

unter der Überschrift „All for Energy“ zu finden sein:<br />

Energieeffizienz und Dekarbonisierung zahlen sowohl auf<br />

Connectivity+ als auch auf die diesjährige Ausrichtung der<br />

Hannover Messe ein. Schaltschrankanwendungen unter<br />

Einbeziehung des Han Eco und seinen gezielten Einsatz als<br />

Schnittstelle in Daten-Zentren wie auch Transformatoroder<br />

Umrichter-Applikationen seien die Zugpferde in<br />

diesem Bereich.<br />

Eine weitere<br />

Exponatsfläche<br />

widmet sich dem<br />

Thema eMobility<br />

und zeigt die<br />

komplette<br />

Bandbreite der<br />

Ladeinfrastruktur: Von der Ladestation im Heimgebrauch<br />

bis hin zur Schnellladesäule. Außerdem einen Blick wert:<br />

das Harting-Produktportfolio, das innerhalb einer Ladesäule<br />

Anwendung findet. Vom Leiterplattensteckverbinder, über<br />

Stromsensoren bis hin zu Netzwerkkomponenten liefert das<br />

Unternehmen Lösungen, die sowohl Installationszeiten<br />

reduzieren als auch den modularen Konzeptaufbau unterstützen<br />

und die Sicherheit erhöhen sollen. Im Ausstellungsbereich<br />

der kleinen Steckverbinder für die Themen All for<br />

Ethernet, All for PCB und 3D MID steht das Thema Single<br />

Pair Ethernet im Fokus, ebenfalls eine Connectivity+-Lösung.<br />

www.harting.com<br />

IO-LINK-MASTER UND<br />

L-CODIERTE LEITUNGEN<br />

Die neuen IO-Link-Master der<br />

Serie PerformanceLine sind<br />

speziell für Hygiene-Anwendungen<br />

konzipiert. Sie erfüllen die<br />

Schutzarten IP65, IP67 und IP69K.<br />

Die M12-Buchsen bestehen aus<br />

Edelstahl und die Dichtungen aus<br />

EPDM. Die neuen IO-Link-Master<br />

haben entweder vier oder acht<br />

Ports und sind in zwei Versionen entweder für Profinet oder<br />

Ethernet/IP erhältlich. Da die Ports Aktoren mit bis zu 2 A<br />

versorgen können, lassen sich auch Aktoren mit hohem<br />

Leistungsbedarf, wie zum Beispiel Ventilinseln, anschließen. Für<br />

jeden Port kann separat eine Strombegrenzung eingestellt<br />

werden. Eine Strom- und Spannungsmessung ermöglicht ein<br />

einfaches Monitoring. Wenn mehrere Master in einer Anwendung<br />

verwendet werden, lässt sich die Spannungsversorgung<br />

über L-codierte M12-Leitungen mit einer Daisy-Chain kaskadieren.<br />

Dies spart laut Hersteller bei der Installation Material, Zeit<br />

und Kosten. Die Parametrierung der IO-Link-Master sowie aller<br />

angeschlossenen Sensoren kann über die Software<br />

moneo|configure SA erfolgen. Für den Anschluss von Sensoren<br />

an die IO-Link-Master in der Lebensmittelindustrie werden<br />

passende Leitungen benötigt, die ebenfalls die hohen Anforderungen<br />

erfüllen. Hier bietet IFM jetzt ein umfangreiches<br />

Sortiment an Leitungen mit gemäß IEC 61076 L-codierten<br />

Steckverbindern.<br />

www.ifm.com<br />

BEDIENEN UND BEOBACHTEN<br />

MIT WEBPANELS<br />

Die neue Webpanel-Produktfamilie WP 6000 von Phoenix<br />

Contact ist eine flexible Plattform, die Bedien- und<br />

Beobachtungsaufgaben ausführt. Die Geräte sind über<br />

verschiedene Displaygrößen hinweg skalierbar und bieten<br />

flexible Montageoptionen.<br />

Mit dem<br />

Linux-Betriebssystem<br />

und dem<br />

Qt-HTML5-Webbrowser<br />

finden die<br />

Webpanels Anwendung<br />

in Automatisierungssystemen<br />

mit webbasierten<br />

Applikationen. Sie<br />

verfügen über<br />

kapazitive Glastouchtechnologie<br />

und metallische<br />

Gehäuse. Die<br />

Bediengeräte können bis zu vier Tabs gleichzeitig öffnen.<br />

Ab einer Displaygröße von 12,1" verfügen die Webpanels<br />

über einen Näherungssensor, der das automatische<br />

Dimmen oder vollständige Ausschalten der Hintergrundbeleuchtung<br />

des Bildschirms ermöglicht. Zusätzlich können<br />

nicht-webbasierte Applikationen mit dem integrierten<br />

VNC-Server ebenfalls bedient werden. Die Einrichtung der<br />

Geräte erfolgt laut Hersteller über das eingebaute Cockpit<br />

leicht und unkompliziert.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

HocHpräzise<br />

Verbindungen mit<br />

eShop Halle 4, Stand A 37<br />

Online Konfiguratoren, einen SHOP mit über 12.000<br />

Standardteilen und die Fähigkeit, sie zuverlässig in<br />

kürzester Zeit und hoher Qualität zu fertigen und auszuliefern.<br />

Das macht uns zum idealen Partner für alle, die<br />

sichere Verbindungen benötigen. Fordern Sie uns!<br />

mbo Oßwald GmbH & Co KG<br />

Tel +49 9345 670-0<br />

info@mbo-osswald.de<br />

www.mbo-osswald.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 13


HANNOVER MESSE<br />

SICHERER ZUGANG UND SICHERE MOBILITÄT<br />

Auf der hybrid stattfindenden Hannover Messe präsentiert Pilz sichere<br />

Lösungen für das Zugangsmanagement: Wie lassen sich Schutztüren<br />

effizient und individuell absichern? Genauso im thematischen Mittelpunkt<br />

steht die Intralogistik. Besucher des Messestands können sich u. a. interaktiv<br />

davon überzeugen, wie sich fahrerlose Transportsysteme mit Produkten<br />

und Dienstleistungen von Pilz sicher und vor allem produktiv in der Intralogistik<br />

einsetzen lassen. Dass Steuerungssysteme ein Schlüssel für sichere<br />

und individuell anpassbare Prozesse sind, veranschaulicht Pilz u. a. am<br />

Beispiel der „sicheren Kartonagenzufuhr“: Mit dem Tüv-Süd-zertifizierten<br />

Lösungspaket sollen Anwender doppelt flexibel sein: Sie können „ihre“ individuelle auf die Anwendung angepasste Steuerung<br />

wählen. Über die Flexibilität hinaus mache die Power den Unterschied: Pilz zeigt, wie mit dem neuen, schmalen Stand-alone-Basisgerät<br />

PNOZ m C0 auch kleine Maschinen unabhängig von Typ, Anlagenart, Land oder Branche wirtschaftlich und performant<br />

automatisiert werden können. Denn die neue Power-Basis verfüge über die baulichen Eigenschaften eines Sicherheitsrelais, sei<br />

aber leistungsstark wie eine Sicherheitssteuerung.<br />

www.pilz.com<br />

FAIL-SAFE UND SCHNELL<br />

Elektromotoren in der Industrie liegen verstärkt im Trend. In<br />

immer mehr Fabrikhallen müssen hydraulische oder<br />

pneumatische Systeme weichen und werden durch<br />

elektrische Antriebe ersetzt. Dafür werden in zunehmendem<br />

Maße auch zuverlässige Sicherheitsbremsen benötigt.<br />

Mit der neuen elektromagnetischen Linearbremse Roba-<br />

Linearstop bietet<br />

Mayr Antriebstechnik<br />

nun ein ausfallsicheres<br />

System mit hohen<br />

Haltekräften, das<br />

zudem dynamisch<br />

bremsen kann und<br />

mit seinen kurzen<br />

Schaltzeiten überzeugt.<br />

Die Bremsen<br />

arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip, d. h. sie erzeugen die<br />

Bremskraft durch Druckfedern und sind im energielosen<br />

Zustand geschlossen. Die neue Baureihe der elektromagnetischen<br />

Roba-Linearstop-Bremsen umfasst sechs Baugrößen<br />

mit Kräften von 70 bis 17.000 N. Als kompakte Bremseinheit<br />

können die Bremsen einfach, schnell und ohne<br />

aufwändige Einstellarbeiten auch in bereits bestehende<br />

Maschinen- und Anlagenkonstruktionen integriert werden.<br />

www.mayr.com<br />

KOMPAKTER MEHRACHSUMRICHTER<br />

<strong>Der</strong> modulare Aufbau des neuen Mehrachsumrichters MD800<br />

ermöglicht es laut Hersteller, bis zu acht Achsen in einem<br />

Aufbau abzubilden. Dabei stellt die Einspeiseeinheit die<br />

Leistung über den gemeinsamen Zwischenkreis zur Verfügung.<br />

Das Gerät biete eine umfangreiche Funktionalität inklusive STO<br />

(safe torque off) individuell für jede Achse. Permanentmagnetmotoren<br />

und Induktionsmotoren können mit demselben<br />

Umrichter betrieben werden. Eine 24-VDC-Steuerspannung<br />

und eine Auswahl an Feldbus- sowie E/A-Erweiterungskarten<br />

sollen das Produkt abrunden. Außerdem ist es möglich, die<br />

Umrichter entweder mit 150 % Überlast (drehmomentintensive<br />

Applikationen) oder mit 110 % Überlast (Gebläse, Pumpen)<br />

zu betreiben.<br />

www.inovance.eu<br />

MEHR FLEXIBILITÄT BEIM AUFBAU VON IIOT-LÖSUNGEN<br />

Die neue Version 2.31 von Softings Edge-Connector-Produkten unterstützt jetzt MQTT-<br />

Subscriber-Funktionalität. Die auf Docker-Technologie basierenden Softwaremodule<br />

bieten Zugriff auf Prozessdaten in Simatic-S7-, Sinumerik-840D- und Modbus-TCP-<br />

Steue rungen. Mittels MQTT kann der Aufbau von IIoT-Lösungen laut Hersteller noch<br />

flexibler gestaltet werden. So lässt sich z. B. ein Rezepturmanagement aus der Cloud<br />

oder in der Edge realisieren, indem Daten von einem MQTT-Broker empfangen und in<br />

eine Steuerung geschrieben werden. Ein weiterer Anwendungsfall ist die vorausschauende<br />

Wartung über das MQTT-Protokoll. Damit kann die Applikation aktiv eingreifen,<br />

wenn z. B. der Produktionsprozess gestoppt werden muss, um möglichen Maschinendefekten<br />

vorzubeugen. Darüber hinaus lassen sich über die Anwendung Monitor & Optimierung (M&O) Variablen im Produktionsprozess<br />

ändern, sobald die Anwendung ein Optimierungspotenzial erkannt hat. Durch die Nutzung der Containertechnologie sind<br />

die Edge-Connector-Produkte sehr schnell einsatzbereit. Sie werden auf Standard-Hardware betrieben und könnten leicht zentral<br />

administriert werden. Damit hätten Anwender eine einfache und sichere Möglichkeit, Daten aus der Produktion in flexible<br />

Industrial-IoT-Lösungen zu integrieren. Alle EdgeConnector-Produkte unterstützen Sicherheitsstandards wie SSL/TLS, X.509-Zertifikate,<br />

Authentifizierung und Datenverschlüsselung.<br />

industrial.softing.com<br />

14 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATIONS-PLATTFORM<br />

UND NEUE COBOTS<br />

Mit i³ Control<br />

präsentiert<br />

Yaskawa eine neue<br />

Automations-Plattform.<br />

Das Besondere<br />

dieses<br />

erstmals als<br />

Konzept vorgestellten<br />

Systems:<br />

Es bildet eine<br />

technisch aufeinander abgestimmte Gesamtlösung für<br />

industrie spezifische Steuerungen – von der Engineering-<br />

Software über die Controller-Hardware bis hin zur integrierten<br />

Chip-Technologie. Die neue Plug&Play-Cobot-Serie<br />

HC DTP soll den Aufbau einfacher Cobot-Installationen<br />

erleichtern. <strong>Der</strong> Adapterflansch und die Optionen der<br />

internen Medienführung wurden an die Vielzahl gängiger<br />

Cobot-Werkzeuge und -Greifer auf dem Cobot-Markt<br />

angepasst. Eine mobile Anwendung mit einem Motoman<br />

HC20 DTP illustriert das Spektrum neuer Möglichkeiten,<br />

das die neue Serie bietet: Installiert ist der Handling-Cobot<br />

auf einem fahrerlosen Transportfahrzeug (AGV) von IBG.<br />

Auf der Messe wird es zwischen den Ständen der beiden<br />

Unternehmen unterwegs sein. <strong>Der</strong> neue Handlingroboter<br />

Motoman GP20 mit schlanker Handachse steht beispielhaft<br />

für gezielt auf den europäischen Markt zugeschnittene<br />

Modelle.<br />

www.yaskawa.de<br />

C<br />

M<br />

Erhöhen Sie die<br />

Verfahrgeschwindigkeit<br />

mit massgeschneiderten<br />

Gewindetrieblösungen von<br />

Eichenberger<br />

Y<br />

CM<br />

HYGIENEANTRIEBE AUS EDELSTAHL<br />

MY<br />

SEW-Eurodrive<br />

ergänzt sein<br />

Lösungs- und<br />

Produktportfolio<br />

mit Edelstahl-Servogetriebemotoren.<br />

Die Edelstahl-<br />

Servogetriebemotoren<br />

der<br />

Baureihe PSH<br />

CM2H sind im<br />

Hygienic Design<br />

konzipiert. Sie erfüllen die strengen Richtlinien der European<br />

Hygienic Engineering Design Group (EHEDG) sowie<br />

der US-amerikanischen Lebensmittel- und Pharmaüberwachung<br />

FDA. Die Antriebe sind mit einer Rauheit unter<br />

0,8 µm glatt in der Oberfläche und haben weder Ecken noch<br />

Kanten. Mit Blick auf Langlebigkeit und leichte Reinigungsfähigkeit<br />

wurden die kompakten Einheiten aus Synchronservomotor<br />

und Planetengetriebe laut Hersteller so<br />

entwickelt, dass sie der Hochdruckreinigung bei hohen<br />

Temperaturen – auch mit chemischen Reinigungsmitteln –<br />

standhalten. Die Antriebseinheiten seien resistent gegen<br />

Heißdampf und korrosive Reinigungsmittel – zwei typische<br />

Anforderungen gerade bei CIP- und SIP-Abläufen. Die<br />

Schutzart der neuen Edelstahl-Servogetriebemotoren ist<br />

IP69K. Die Servomotoren umfassen fünf Baugrößen mit<br />

unterschiedlichen Längen bei Nenndrehmomenten von 1,0<br />

bis 103,6 Nm sowie vier unterschiedlichen Übersetzungen<br />

je Getriebe. Für dynamisches und sicheres Positionieren<br />

sind verschiedene Feedback-Systeme lieferbar.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

100% Swiss made<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der Hannover Messe<br />

Halle 6, Stand E06<br />

Eichenberger Gewinde AG<br />

5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62 765 10 10<br />

www.eichenberger.com<br />

Passion for Perfect Motion


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

EIN KUPPLUNGSKLASSIKER<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

16 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Im Laufe von nahezu hundert Jahren haben sich die<br />

Nockenkupplungen des Antriebstechnik-Spezialisten Flender<br />

erfolgreich etabliert. Nun gibt es wieder eine Reihe interessanter<br />

Neuerungen, die für noch mehr Zuverlässigkeit und besseren „Drive“<br />

sorgen. Im Fokus stehen dabei u. a. die Themen Sicherheit im<br />

Antriebsstrang, kompakte Bauweise sowie neue Elastomere.<br />

Welche Vorteile sich dadurch ergeben, lesen Sie hier.<br />

Jochen Pelzer, Head of Application Center,<br />

Flender GmbH, Bocholt<br />

Nach den Optimierungen aus dem Jahr 2020 wird nun das<br />

Portfolio der elastischen N-Eupex Nockenkupplungen<br />

erneut erweitert, um den unterschiedlichen Anwendermärkten<br />

neue Systemlösungen zur Verfügung zu stellen.<br />

Das Jahr <strong>2022</strong> ist geprägt von einer Reihe praktischer Verbesserungen,<br />

die sich in entsprechenden neuen Bauarten der Baureihe<br />

widerspiegeln. Solche Systemoptimierungen unterstützen<br />

den typischen Charakter der Nockenkupplungen, nämlich ihren<br />

einfachen bzw. kompakten Aufbau, ihre hohe Robustheit sowie<br />

ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste<br />

Einsatzschwerpunkte.<br />

DREHMOMENTBEGRENZER FÜR PERFEKTEN<br />

SCHUTZ DES ANTRIEBSSTRANGS<br />

Markantes Beispiel für die Erweiterung des schon sehr umfangreichen<br />

Systembaukastens ist die neue Bauart mit Rutscheinheit, die<br />

in vielen Anwendungen für noch mehr Sicherheit im Antriebsstrang<br />

sorgt. Mit dieser Bauart N-Eupex ERN können Anwender<br />

ein maximales Drehmoment festlegen und so Maschinen und Anlagen<br />

vor Überlastung schützen. Die Kupplung überträgt niemals<br />

für Motor bzw. Abtriebsmaschine kritische Drehmomente.<br />

Die Rutscheinheit der Kupplung verfügt über Reibbeläge, die<br />

mittels Tellerfedern vorgespannt werden. Wird im Überlastfall die<br />

Haftreibung überschritten, rutscht das System durch und schützt<br />

so die Anlage vor Überlastschäden. Sobald das Rutschmoment<br />

wieder unterschritten wird und die Überlast aus dem System<br />

gedämpft ist, greift das System und die Drehmomentübertragung<br />

wird fortgesetzt. Wir sprechen also von einem lasthaltenden System.<br />

Das Rutschmoment lässt sich pro Kupplungsgröße in einem<br />

Einstellbereich über die Vorspannung der Tellerfedern regulieren.<br />

Durch den Einsatz des Sicherheitselements werden die Komponenten<br />

der Antriebs- und Arbeitsmaschine vor Beschädigungen<br />

geschützt. Somit kann der Austausch von eventuell teuren Ersatzteilen<br />

und oft noch wichtiger, lange Ausfallzeiten des Antriebsstrangs<br />

vermieden werden. Es können somit aufwendige Reparaturen<br />

umgangen werden. Kurz gesagt: Die Anlagenverfügbarkeit wird<br />

mit der neuen Bauart ERN von Flender deutlich erhöht.<br />

SPANNELEMENTE ALS ZWECKMÄSSIGE<br />

WELLE-NABE-VERBINDUNG<br />

Ein weiteres Feature, das den Systembaukasten der Nockenkupplungen<br />

sinnvoll ergänzt, ist die Bauart mit Spannelementen.<br />

Bekanntermaßen gibt es für Welle-Nabe-Verbindungen eine<br />

Reihe bewährter Lösungen. In der Industrie ist dabei häufig die<br />

Passfeder-Verbindung anzutreffen, wenn es darum geht, lösbare<br />

Verbindungen herzustellen. Neben diesem Industriestandard<br />

sind auch reibschlüssige Klemmverbindungen mittels Spannelementen<br />

weit verbreitet. Hierbei wird das glatte, zylindrische<br />

Maschinenwellenende über eine Klemmverbindung passfederlos<br />

mit der Kupplungsnabe verbunden. Flender wird diese Lösung<br />

nun standardisiert in Verbindung mit der Bauart N-Eupex B<br />

ins Portfolio aufnehmen.<br />

<strong>Der</strong> wesentliche Vorteil dieser Welle-Nabe-Verbindung zeigt<br />

sich vor allem im Verlauf von Servicearbeiten, zum Beispiel bei<br />

der Montage oder beim Ersetzen verschlissener Elastomere, die<br />

spürbar einfacher durchgeführt werden können. Es müssen<br />

keine anknüpfenden Maschinenkomponenten bewegt werden,<br />

sodass sich der Zeitaufwand reduziert und somit auch die Stillstandzeit<br />

der Maschine. Zusätzliche Hilfsmittel wie Dreiarmabzieher<br />

werden nicht benötigt.<br />

WIR ORIENTIEREN UNS AN DEN<br />

ANFORDERUNGEN DES MARKTES<br />

Mit Blick auf die lange Tradition der Nockenkupplungen arbeiten unsere<br />

Entwicklungsingenieure systematisch daran, die Kombinationsvielfalt noch<br />

weiter zu erhöhen. Die <strong>2022</strong>er Erweiterungen geben unseren Anwendern eine<br />

Vielzahl an nachhaltigen Möglichkeiten, ihre Maschinen und Anlagen noch<br />

stärker zu optimieren und wartungsärmer zu gestalten.<br />

ANDRÉ ARTMANN, Leiter Kupplungsvertrieb, Flender<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 17


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 02<br />

03<br />

01 Die neue Bauart N-Eupex ERN mit<br />

Drehmomentbegrenzer bewirkt,<br />

dass ein maximales Drehmoment<br />

nicht überschritten wird, sodass<br />

die gesamte Anlage geschützt wird<br />

02 <strong>Der</strong> Systembaukasten der N-Eupex wächst:<br />

im Bild die neue Bauart mit Spannelementen für<br />

die Welle-Nabe-Verbindung<br />

03 Die doppelkardanische Nockenkupplung gibt<br />

es nun zusätzlich mit kurzem Zwischenstück, sie<br />

baut damit noch kompakter<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DOPPELKARDANISCHE KUPPLUNG<br />

ALS „SHORT-VERSION“<br />

Anwender können sich ab <strong>2022</strong> auch über die neue Kupplungsbauart<br />

N-Eupex DKS freuen. Nachdem im vorletzten Jahr bereits<br />

die neue N-Eupex DK als doppelkardanische Kupplungsvariante<br />

von Flender auf den Markt gebracht wurde, ergänzt das Traditionsunternehmen<br />

nun die Bauart DKS. Während die Bauart DK<br />

mit den Standardausbaustücken für genormte Wellenabstände<br />

den Pumpenmarkt adressiert, wurde mit der DKS die kürzeste,<br />

mögliche doppelkardanische Lösung im Markt konzipiert. Sie ist<br />

somit bei einem geringen Abstandsmaß der Wellen einsetzbar.<br />

<strong>Der</strong> Nutzen für Anwender besteht hauptsächlich in der verkürzten<br />

Gesamtlänge dieser Bauart inklusive der reduzierten<br />

Kosten, während die Vorteile einer doppelkardanischen Kupplungsverbindung<br />

weiter genutzt werden können. Hierzu zählen<br />

neben der deutlichen Reduzierung der Rückstellkräfte die erhöhte<br />

Dämpfwirkung aufgrund zweier Elastomergelenke, der Ausgleich<br />

des hohen Radial- und Winkelversatzes sowie die reduzierte<br />

Drehfedersteifigkeit. Das führt zu einer spürbar verringerten<br />

Belastung angrenzender Maschinenkomponenten. So ist es<br />

möglich, in problembehafteten Antrieben Eingelenk-Kupplungen<br />

durch die doppelkardanische Ausführung zu ersetzen. Kurzum:<br />

die neue und günstige N-Eupex DKS lässt sich noch universeller<br />

einsetzen als ihr „großes Vorbild“ N-Eupex DK.<br />

DIE ELASTISCHE KUPPLUNG<br />

N-EUPEX – WAS NEU IST:<br />

n Erweiterung des N-Eupex Baukastens um die<br />

Kupplungsvarianten N-Eupex ERN mit Rutscheinheit<br />

für noch mehr Sicherheit im Antriebsstrang sowie<br />

N-Eupex B mit Spannelement für reibschlüssige<br />

Klemmverbindungen.<br />

n Einführung der Bauart DKS stellt kürzeste<br />

doppelkardanische Lösung im Markt dar.<br />

n Neue Elastomere aus TPU für eine erhöhte<br />

Drehmomentkapazität.<br />

Nähere Informationen dazu unter bit.ly/Nockenkupplung<br />

NEUE ELASTOMERELEMENTE FÜR<br />

NOCH MEHR PERFORMANCE<br />

Den Abschluss der Baukastenerweiterungen bilden neue Elastomere<br />

für die Nockenkupplungen. Als Ergänzung zu den bisher<br />

eingesetzten Gummielementen aus NBR können Anwender nun<br />

auch die Vorteile der neuen Elastomere aus TPU nutzen. Diese<br />

thermoplastischen Polyurethanelastomere (TPU) kommen<br />

bereits in den Nockenringen einer anderen Flender Kupplung<br />

zum Einsatz. Nach der im Jahr 2020 erfolgten Drehmomenterhöhung<br />

für alle N-Eupex Kupplungen mit NBR-Paketen kann<br />

mit dem Einsatz von TPU-Paketen die Leistungsdichte nochmals<br />

erhöht werden. Die TPU-Elemente sind in den Größen 80 bis 280<br />

verfügbar.<br />

Ab Größe 300 haben sich die Entwickler einen besonderen<br />

Clou einfallen lassen und kombinieren das bekannte NBR-Paket<br />

mit Gewebeeinlagen, um so die Drehmomentkapazität nochmals<br />

anheben zu können. Beide Varianten, also TPU oder NBR-Pakete<br />

mit Gewebeeinlagen sind Antworten auf die Markanforderung,<br />

Kupplungen immer kompakter bauen zu können.<br />

ZUKUNFTSFÄHIG DURCH STETIGE<br />

DETAILVERBESSERUNGEN<br />

Die Erweiterung des Systembaukastens der Nockenkupplungen<br />

N-Eupex überzeugt auch im Jahr <strong>2022</strong> durch eine Reihe von Detailverbesserungen.<br />

Damit unterstreicht Flender seine weltweite<br />

Marktposition als einer der führenden Hersteller von Getriebeund<br />

Kupplungslösungen. Die beschriebenen Vorteile der „Neuen“<br />

im Portfolio geben Anwendern in sämtlichen Branchen den<br />

Beleg dafür, dass N-Eupex Kupplungen auch in Zukunft ein zentrales<br />

Element der umfassenden Flender-Technologiestrategie<br />

darstellen.<br />

Mit Blick auf die lange Tradition der Nockenkupplungen arbeiten<br />

die Entwicklungsingenieure systematisch daran, die Kombinationsvielfalt<br />

und damit die Flexibilität dieser Verbindungstechnik<br />

noch weiter zu erhöhen. Dadurch wächst der Systembaukasten<br />

der N-Eupex kontinuierlich und gibt mit seinen Detaillösungen<br />

Anwendern eine Vielzahl an nachhaltigen Möglichkeiten,<br />

ihre Maschinen und Anlagen noch perfekter zu gestalten.<br />

Bilder: Flender GmbH<br />

www.flender.com<br />

18 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

IN SEKUNDEN ZUR PASSENDEN ANTRIEBSLÖSUNG<br />

Wittenstein alpha stellt das zeitsparende und<br />

zielgenaue Schnellauslegungstool Cymex<br />

select vor. Es löst den Sizing-Assistant nahtlos<br />

ab und bietet Anwendern dank einer optimierten<br />

Berechnungslogik bereits in der<br />

Prototypenphase einer Maschine einen<br />

technischen und wirtschaftlichen Überblick<br />

über passende Getriebe. Die Eingabe des<br />

maximalen Abtriebsmomentes und der maximalen Abtriebsgeschwindigkeit einer Applikation – optional ergänzt durch die<br />

Vorgabe eines bestimmten Motors – genügen, um dem Anwender aus mehr als 50.000 möglichen Wittenstein-Getrieben und<br />

Varianten drei passende Alternativen anzuzeigen: eine Empfehlung, eine Leistungs- und eine Preisoption. Die Anzeige von drei<br />

konkreten Produktvorschlägen minimiert die Komplexität der Auswahl. Zudem bietet das Tool die Möglichkeit, durch Änderung<br />

von Eingabeparametern, die direkt in einem neuen Ergebnis angezeigt werden, technisch und wirtschaftlich benachbarte Alternativen<br />

zu den Vorschlägen zu identifizieren. Das Schnellauslegungstool ist ohne Registrierung direkt aufrufbar über:<br />

cymex-select.wittenstein-group.com<br />

www.wittenstein.de<br />

MOTOREN-BAUREIHE<br />

ERWEITERT<br />

Dunkermotoren erweitert<br />

sein Produktportfolio um<br />

eine neue Baulänge. <strong>Der</strong> BG<br />

95x120 dPro ist der stärkste<br />

Motor der Baureihe mit<br />

Spitzenleistungen von 4,4 kW<br />

sowie einem Drehmoment im<br />

Bereich von 14,5 Nm bei<br />

48 VDC Batteriespannung. In<br />

Kombination mit dem<br />

platzsparenden Slim-Design<br />

macht es ihn zum passenden<br />

Antrieb für mobile Anwendungen.<br />

Einsatzgebiete<br />

können zum Beispiel Automated<br />

Guided Vehicles (AGV)<br />

oder Autonomous Mobile<br />

Robots (AMR) sein. Schwere<br />

Lasten zu transportieren, ist<br />

damit kein Problem mehr. Die<br />

Anbindung erfolgt einfach<br />

über CANopen oder die<br />

Ethernet-Schnittstellen<br />

Profinet, EtherCAT oder<br />

Ethernet/IP. <strong>Der</strong> BG<br />

95x120 dPro lässt sich in das<br />

bestehende System einbinden<br />

und anschließend<br />

programmieren und steuern.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

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STILLSTANDSZEITEN<br />

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vor unnötigen Maschinenschäden<br />

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durch geringe Stützkräfte<br />

• Hohe Energieaufnahme<br />

mit bis zu 98 % Energieabbau<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

HOCHGENAU<br />

UND ROBUST<br />

Höchste Präzision auch unter axialer und<br />

radialer Belastung, lange Lebensdauer und<br />

Eignung für hohe Drehzahlen gehören zu den<br />

Anforderungen von Wälzlagern für die<br />

Spindeln von Werkzeugmaschinen. Speziell<br />

für diese anspruchsvolle Anwendung wurden<br />

sowohl Schrägkugellager als auch<br />

Zylinderrollenlager entwickelt.<br />

Waldemar Sosnowski, Teamleader Application<br />

Engineering, NSK Deutschland GmbH, Ratingen<br />

Wälzlager, die in den Hauptspindeln von Werkzeugmaschinen<br />

zum Einsatz kommen, müssen in mehrerer<br />

Hinsicht sehr hohe Anforderungen erfüllen.<br />

Zunächst ist das Drehzahlniveau sehr hoch. Bei der<br />

Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ist ein Drehzahlkennwert von<br />

zwei bis drei Millionen mm/min und darüber nicht ungewöhnlich.<br />

Wenn es sich um Drehmaschinen handelt, treten sehr hohe<br />

Kräfte auf, weil der Materialabtrag beim Eintauchen des Werkzeugs<br />

ins Werkstück besonders hoch sein kann und zwangsläufig<br />

als hohe Last ins Lager eingebracht wird.<br />

Für diese Anforderungen hat NSK verschiedene Bauformen der<br />

Serie Robust entwickelt, die sich u. a. durch erhöhte Grenzdrehzahlen<br />

und eine sehr hohe Laufgenauigkeit auszeichnen. Das<br />

gilt für die beiden Bauarten von Wälzlagern, die in dieser Anwendung<br />

zum Einsatz kommen: Schrägkugellager und<br />

Zylinderrollenlager. Im direkten Vergleich beider Lagerbau arten<br />

unterscheiden sich die Schrägkugellager durch kleinere Kontaktflächen<br />

und geringere Massen. Das prädestiniert sie für den Einsatz<br />

bei höheren Drehzahlen. Voraussetzung ist jedoch – das unterscheidet<br />

sie von Zylinderrollenlagern – eine definierte Vorspannung,<br />

die durch Federn oder Buchsen erzeugt wird. Im Vergleich<br />

mit Schrägkugellagern bieten Zylinderrollenlager eine<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

PRÄZISER LAUF DER SPINDEL<br />

Bei der Fräsbearbeitung treten je nach Formgebung der Frästeile<br />

und Fräsgeschwindigkeit ebenfalls sehr hohe Kräfte auf.<br />

Ihnen müssen die Spindellager nicht nur standhalten, sondern<br />

sie müssen – und das gilt genauso für das Drehen – unter diesen<br />

Bedingungen auch hohe Anforderungen an die Laufgenauigkeit<br />

erfüllen. Eventuelle Ungenauigkeiten beim Lauf der<br />

Spindel, und seien sie noch so gering, würden zu Mängeln oder<br />

Fehlern in der Bearbeitung – und das heißt an den bearbeiteten<br />

Produkten – führen. Typische Kennwerte wie Lagerreibmoment<br />

und nicht wiederholbarer Radialschlag („Non-repeatable<br />

runout“; NRRO) müssen sich deshalb innerhalb enger Vorgaben<br />

bewegen. Das setzt eine extrem präzise Fertigung und<br />

Montage der Lagerkomponenten voraus, und es erfordert auch<br />

eine an die Einsatzbedingungen und Anforderungen angepasste<br />

Konstruktion der Wälzlager.<br />

SCHRÄGKUGEL- UND ZYLINDER-<br />

ROLLENLAGER IM VERGLEICH<br />

DIE PRÄZISE KONSTRUKTION<br />

DER WÄLZLAGER SORGT<br />

FÜR EINE ÄUSSERST HOHE<br />

LAUFGENAUIGKEIT DER SPINDELN<br />

höhere Steifigkeit und die Aufnahmefähigkeit höherer Radiallasten.<br />

<strong>Der</strong> Drehzahlbereich, in dem sie arbeiten, ist jedoch niedriger.<br />

Die Schrägkugellager der Robust-Serie von NSK sind in unterschiedlichen<br />

Ausführungen verfügbar – u. a. mit Stahl- und Keramikkugeln,<br />

Lagerringen aus verschiedenen Spezialstählen und<br />

mehreren Käfigausführungen. Zu diesem Programm gehören die<br />

Robust-Sursave-Schrägkugellager, die sich durch neu entwickelte<br />

Käfige von den bisher bekannten Lagern unterscheiden. Die Käfige<br />

wurden im Hinblick auf ein möglichst geringes Reibmoment<br />

optimiert. Somit entsteht im Betrieb der Lager, im Vergleich zu<br />

anderen Schrägkugellagern, weniger Wärme, was einen wichtigen<br />

Beitrag zu zuverlässigen Bearbeitungsprozessen auch und gerade<br />

bei sehr hohen Drehzahlen leistet. Das Leistungsspektrum der Lager<br />

im Hinblick auf Lebensdauer und Präzision wird dabei nicht<br />

beeinträchtigt. In Zahlen ausgedrückt: Die neuen Lager können<br />

20 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


01<br />

02<br />

Drehzahlkennwerte von über 3 Mio. mm/min erreichen. Das ist<br />

ein Plus von 20 % im Vergleich zu konventionellen Schrägkugellagern.<br />

Zugleich ist das Lagerreibmoment von Robust-Sursave-Lager<br />

um etwa 20 % geringer und der nicht wiederholbare Schlag ist<br />

in diesem Vergleich sogar um die Hälfte kleiner.<br />

Die Summe dieser Eigenschaften – hohe Drehzahlen, geringes<br />

Reibmoment und sehr hohe Laufgenauigkeit – führt dazu,<br />

dass Spindeln, die mit Robust-Sursave-Schrägkugellagern ausgerüstet<br />

sind, eine sehr hohe Oberflächenqualität der bearbeiteten<br />

Bauteile wie z. B. Zahnräder und andere Antriebselemente<br />

gewährleisten. Die höhere Leistung der Werkzeuge hat – in<br />

Kombination mit den verringerten Reibwerten der Lager –<br />

auch eine verbesserte Effizienz und Produktivität der gesamten<br />

Maschine zur Folge.<br />

NEUES KÄFIGDESIGN<br />

Bei den Zylinderrollenlagern, die NSK dezidiert für Spindellagerungen<br />

entwickelt hat, nehmen die einreihigen Robustride-Lager<br />

eine Sonderstellung ein. Hauptmerkmal dieser Lagerbaureihe ist<br />

der Käfig, dessen Geometrie und Führung mit Blick auf das besondere<br />

Anwendungsprofil verbessert wurde. Zu den Ergebnissen<br />

der Optimierungsarbeit gehört eine bessere Verteilung des<br />

Schmierstoffs und, als Konsequenz, eine verringerte und gleichmäßigere<br />

Wärmeentwicklung. <strong>Der</strong> Schmierstofffluss im Lager<br />

wird so gelenkt, dass auch die Innenseite, die durch die Zentrifugalkräfte<br />

eher benachteiligt wird, bestens mit Schmierstoff versorgt<br />

wird. Dabei entstehen keine Planschverluste, und auch bei<br />

außerordentlich hohen Drehzahlen wird eine sehr gute Schmierstoffverteilung<br />

erreicht.<br />

Diese konstruktiven Verbesserungen minimieren den Lagerverschleiß<br />

auch und gerade bei hoher Beanspruchung. Außerdem<br />

verkürzen sie die Einlaufzeit des Lagerfettes. Ein weiterer<br />

Vorteil besteht darin, dass die Robustride-Käfige bei Lagern mit<br />

zylindrischer Bohrung deutlich größere Toleranzen bei der Lagerluft<br />

ermöglichen. Das vereinfacht die Montage der Lager.<br />

Bilder: Aufmacher Fertnig/iStock.com, sonstige NSK Deutschland<br />

www.nskeurope.de<br />

01 Die Robustride-Zylinderrollenlager eignen<br />

sich für hochgenaue Bearbeitungsprozesse bei<br />

sehr hohen Drehzahlen<br />

02 In Wälzlagern von Werkzeugspindeln hat<br />

der nicht wiederholbare Radialschlag NRRO<br />

großen Einfluss auf die Oberflächenqualität<br />

der bearbeiteten Bauteile


ANTRIEBSTECHNIK<br />

MIT LEICHTIGKEIT<br />

IN BEWEGUNG<br />

Bis unter - 100 °C und nahezu kein Druck, sprich<br />

Ultrahochvakuum – das sind die Herausforderungen für<br />

Leichtbaugetriebe in extraterrestrischen Anwendungen,<br />

denen sich ein Getriebeentwickler gestellt hat. Mit Erfolg.<br />

Anwendung finden die Getriebe zum Beispiel in Sonnensegelantrieben<br />

von Satelliten oder in Roboterachsen im<br />

Außenbereich der ISS.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Harmonic Drive SE beschäftigt sich traditionell sehr<br />

intensiv mit dem Thema „Gewichtsoptimierung von<br />

Wellgetrieben“ und daraus abgeleiteten Produkten.<br />

Ein sehr erfolgreiches Produkt des Unternehmens ist<br />

insbesondere in den Branchen Leichtbaurobotik, Medizintechnik<br />

und Luft- und Raumfahrt im Einsatz – die Leichtbaugetriebebaureihe<br />

CPL (abgeleitet durch compact, precise, light<br />

weight). Kernkonzept dieser Baureihe ist eine konsequente<br />

Bauteilgeometrie – und Materialoptimierung auf Basis von leistungsfähigen<br />

Finite-Elemente-Simulationsmodellen der Harmonic-Drive-Getriebe.<br />

Erreicht wurde eine Gewichtshalbierung<br />

unter Beibehaltung der anspruchsvollen Performance eines<br />

leistungsstarken spielfreien Präzisionsgetriebes. Die gewichtsbezogene<br />

Drehmomentkapazität wurde so von 293 Nm/<br />

kg auf anspruchsvolle 586 Nm/kg erhöht.<br />

Dr. Matthias Mendel, Leiter Grundlagenforschung und CTO<br />

Vice President, Harmonic Drive SE, Limburg an der Lahn<br />

Vor allem im Kontext bewegter Strukturen werden heute so bei<br />

intelligenter Integration in das Gesamtsystem große Gewichtsvorteile<br />

zugunsten der Dynamik erreicht. Darüber hinaus wird<br />

durch Materialeinsparung im Gesamtsystem ebenfalls die Nachhaltigkeit<br />

solcher Produkte gefördert. Ein weiterer Anwendungsbereich,<br />

bei dem die Leichtbaugetriebe CPL zum Standard avancieren,<br />

ist die Luft- und insbesondere Raumfahrt. Dass jedes<br />

Gramm Gewichtsreduktion in einem entsprechenden System<br />

große Vorteile bringt, ist offensichtlich. Einen Einblick in die<br />

HDSE-Forschungsarbeit geben die Weiterentwicklungen der<br />

Leichtbaugetriebe der Baureihe CPL.<br />

KLEINE VERZAHNUNG AUF<br />

GROSSEM DURCHMESSER<br />

Neue Anforderungen im Luftfahrtbereich führten zu extremen<br />

Anforderungen, bei denen für rotatorische Bewegungen eine<br />

Untersetzung zwischen i = 350 und i = 400 gefordert und gleichzeitig<br />

keine Gewichtszunahme erlaubt war. Typischerweise wur-<br />

22 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

den in solchen Anwendungen kompakte hydraulische Antriebssysteme<br />

eingesetzt. Ein Harmonic-Drive-Getriebe der Baureihe<br />

CPL, das das geforderte Drehmoment erreicht, ist die Baugröße<br />

40 mit einem Teilkreisdurchmesser der Verzahnung von ca.<br />

102 mm. Eine derartig kleine Verzahnung auf großem Durchmesser<br />

gab es bis dato aufgrund der Verfügbarkeit von hochpräzisen<br />

Werkzeugen und technologischer Grenzen bei der Verzahnungsherstellung<br />

nicht. Die maximale einstufige Untersetzung<br />

in dieser Baugröße betrug i = 160. Eine sehr anspruchsvolle neue<br />

Verzahnungs- und Werkzeugauslegung macht es nun möglich,<br />

technologisch sicher in einer Getriebestufe eine Untersetzung<br />

von i = 400 zu realisieren.<br />

Eine weitere Herausforderung war das Erreichen sehr hoher<br />

Überlastmomente im Bereich von etwa 1.700 Nm, ohne dass es<br />

DURCH MATERIALOPTIMIERUNG<br />

IM GETRIEBE WIRD DIE DYNAMIK<br />

SOWIE DIE NACHHALTIGKEIT<br />

DES GESAMTSYSTEMS ERHÖHT<br />

durch die sehr kleinen Zähne zu einem Überspringen, dem sogenannten<br />

Ratcheting, kommt. Tests haben die anspruchsvollen<br />

FEM-Simulationen hierzu bestätigt und letztlich die hohe Überlastfähigkeit<br />

nachgewiesen.<br />

Zur Realisierung dieser einstufigen, sehr hohen Untersetzung<br />

ist es nötig, die Zähnezahl des Flexsplines bei einem Teilkreisdurchmesser<br />

von ca. 102 mm auf 800 Zähne zu erhöhen. Das Verzahnungsmodul<br />

beträgt dabei ca. 0,13 mm und die Höhe eines<br />

Zahnes nur noch ca. 0,25 mm. Gleichzeitig ist es nötig, bei diesen<br />

sehr kleinen Zähnen, die spanend hergestellt werden, eine veränderliche<br />

Profilverschiebung über die Zahnbreite zu realisieren,<br />

damit die Zahneingriffsverhältnisse auch bei hohen Lasten sicher<br />

beherrscht werden können.<br />

GETRIEBEGEWICHT UM 50 % REDUZIERT<br />

In einem anspruchsvollen Forschungsprojekt mit dem European<br />

Space Research and Technology Center (ESA – ESTEC) und ande-<br />

GRUNDLAGENFORSCHUNG FÜR ZUKÜNFTIGE TECHNOLOGIEN<br />

Im Jahr 2021 hat die Harmonic Drive SE – parallel zu dem<br />

technisch hervorragend ausgestatteten Entwicklungszentrum<br />

– einen neuen Bereich etabliert: die Grundlagenforschung.<br />

Das Team aus langjährig erfahrenen Spezialisten<br />

aus aller Welt erforscht neue Technologien,<br />

Werkstoffe und Verfahren in enger Zusammenarbeit<br />

mit Technologieführern, Forschungseinrichtungen,<br />

Start-ups und auch unabhängigen Erfindern. Ziel ist<br />

die Generierung neuer Produkt- und Technologie-Ideen<br />

in engem Abgleich mit allgemeinen und spezifischen<br />

Markt- und Kundenanforderungen. Im Fokus stehen<br />

hierbei insbesondere Zukunftsbranchen wie die<br />

kollaborative Industrieautomation, Agrarautomation,<br />

Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt. Bei allen<br />

Grundlagenforschungsaktivitäten wird großer Wert<br />

darauf gelegt, die globalen Zukunftsanforderungen<br />

an Nachhaltigkeit, regenerative Energienutzung und<br />

Umweltbewusstsein zu berücksichtigen. Auch die Herausforderung<br />

stabiler und innovativer Lieferketten im<br />

europäischen Umfeld wird seit Jahren bei der Harmonic<br />

Drive SE als strategisches Ziel verfolgt. Das Grundlagenforschungsteam<br />

startet mit Aktivitäten im Bereich neuer,<br />

moderner Werkstoffe und Fertigungsverfahren, mit neuen<br />

Getriebeprinzipien und Getriebestrukturen, mit hoch<br />

integrierten Produkten, Leistungssteigerungsanforderungen<br />

und integrierter Sensorik.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 23


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Eine anspruchsvolle Verzahnungs- und Werkzeugauslegung<br />

macht es möglich, in einer Getriebestufe eine Untersetzung von<br />

i = 400 zu realisieren<br />

02 Bei intelligenter Integration von Leichtbaugetrieben (rechts)<br />

in das Gesamtsystem können große Gewichtsvorteile zugunsten<br />

der Dynamik erreicht werden<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ren Partnern hat sich die Harmonic Drive SE das Ziel gestellt,<br />

die weltweit leichtesten Präzisionsgetriebe der Baureihe CPL<br />

für Raumfahrtanwendungen durch den Einsatz ohne Schmiermittel<br />

(Trockenschmierung) und Downsizing noch wesentlich<br />

leichter und kleiner zu gestalten als bisher. Die benötigte Drehmomentkapazität<br />

muss dabei erhalten bleiben. Im Rahmen<br />

dieses Forschungsprojektes ist es tatsächlich gelungen nachzuweisen,<br />

dass die Getriebeanforderungen mit einem zwei<br />

Baugrößen kleineren CPL-Getriebe der Baugröße 14 erfüllt<br />

werden können. Bisher wird die Baugröße CPL-20 mit einem<br />

Außendurchmesser von 70 mm typischerweise eingesetzt. Das<br />

CPL-14 hat hingegen einen Außendurchmesser von nur noch<br />

50 mm. Das Standardgetriebegewicht wurde damit um nochmals<br />

50 % reduziert. Des Weiteren ist es in solchen Anwendungen<br />

von Vorteil, sehr hohe Untersetzungen in einer Stufe zu realisieren,<br />

da hierdurch die Möglichkeit besteht, den Antriebsmotor<br />

mit höheren Drehzahlen auszulegen, was wiederum der<br />

Leistungsdichte des elektrischen Antriebes zugutekommt. Somit<br />

war es ein weiteres Qualifikationsziel, für das Leichtbaugetriebe<br />

CPL-14 eine bisher in dieser Baugröße nicht realisierte<br />

Untersetzung von i = 160 umzusetzen. Die bisher höchste einstufige<br />

Untersetzung in dieser Baugröße war i = 100. Die Zahnhöhe<br />

beträgt bei diesem Getriebe nur noch ca. 0,2 mm.<br />

ENTWICKLUNG EINES NEUEN<br />

FERTIGUNGSPROZESSES<br />

Eine der Hauptideen in diesem Forschungsprojekt war die Qualifikation<br />

eines neuen Fertigungsprozesses, bei dem sowohl die Verzahnung<br />

des Flexsplines als auch des Circular Splines einem Nitrierprozess<br />

unterzogen werden sollte. Dieser spezielle Prozess<br />

muss gewährleisten, dass eine gleichmäßige, harte Nitrierschicht<br />

um die filigrane Verzahnung gelegt werden kann. Weiterhin ist es<br />

nötig, die Flexspline-Geometrie und die Verzahnungsgeometrie<br />

anforderungsgerecht zu modifizieren, was letztendlich in einem<br />

bereits erteilten Patent gemündet ist. Nach einer Vielzahl von Technologieversuchen<br />

ist es gelungen, eine gleichmäßige, äquidistante<br />

Nitrierschicht auf den Zahnrädern abzuscheiden.<br />

Referenzversuche im Vakuum haben nachgewiesen, dass bei<br />

dem nun wesentlich kleineren CPL-Getriebe bei gleichen Lasten<br />

höhere Lebensdauern erreicht werden können. Dieser Erfolg soll<br />

im Rahmen weiterer Forschungsarbeiten bis hin zur finalen Qualifikation<br />

für Endanwender führen.<br />

Bilder: Aufmacher dimazel – stock.adobe.com, sonstige Harmonic Drive SE<br />

www.harmonicdrive.de<br />

24 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

HOHE GESCHWINDIGKEIT UND DYNAMIK<br />

<strong>Der</strong> mehrpolige<br />

Zweiphasen-Schrittmotor<br />

AM3248 von<br />

Faulhaber stößt im<br />

Hinblick auf<br />

Geschwindigkeit<br />

und Drehmoment in<br />

neue Leistungsdimensionen<br />

vor. Mit<br />

maximal 10.000 rpm<br />

kann er die fünffache<br />

Drehzahl vergleichbarer Schrittmotoren erreichen. In<br />

Kombination mit einer Getriebeuntersetzung von 100:1 liefert<br />

er ein Drehmoment von 5 Nm. Diese Werte schafft der Motor<br />

mit einem Durchmesser von nur 32 mm. Damit ist er für<br />

zahlreiche Anwendungen in Bereichen wie Luft- und Raumfahrt,<br />

Laborautomation, große optische Systeme, Halbleiterindustrie,<br />

Robotik und 3D-Druck geeignet. <strong>Der</strong> Schrittmotor<br />

macht 48 Schritte pro Umdrehung und bietet mit 85 mNm ein<br />

großes Haltemoment. Er startet vom ersten Schritt an mit<br />

einer hohen Geschwindigkeit; sein niedriges Trägheitsmoment<br />

erlaubt den Einsatz in Anwendungen, die schnelle<br />

Beschleunigung sowie Richtungswechsel voraussetzen. Neu<br />

entwickelte große Kugellager dehnen die lange Lebensdauer<br />

dieses Motortyps noch weiter aus. Die Leistungswerte, die er<br />

in Kombination mit einem Getriebe des Typs 32 GPT erreicht,<br />

sind in seiner Größenklasse laut Hersteller einzigartig auf<br />

dem Markt. <strong>Der</strong> Motor kann außerdem mit einem magnetischen<br />

Encoder der Reihe IE3 kombiniert werden.<br />

www.faulhaber.com<br />

KOMPAKTER UMRICHTER FÜR<br />

BIS ZU ACHT ACHSEN<br />

Ein Mehrachsumrichter, mit dem man gleichzeitig Permanentmagnetmotoren<br />

und Induktionsmotoren betreiben<br />

kann, ist der MD800 von Inovance Technology. Er bedient die<br />

Nachfrage europäischer OEMs nach kompakteren Schaltschränken<br />

und geringeren Installationskosten. <strong>Der</strong> modulare<br />

Aufbau des Umrichters ermöglicht es, bis zu acht Achsen in<br />

einem Aufbau abzubilden. Dabei stellt die Einspeiseeinheit<br />

die Leistung über den gemeinsamen Zwischenkreis zur<br />

Verfügung. Zu seinen Funktionalitäten gehört auch Safe-<br />

Torque-off (STO)<br />

individuell für jede<br />

Achse. Dazu<br />

kommen eine<br />

+24-VDC-Steuerspannung<br />

und eine<br />

große Auswahl an<br />

Feldbus- und<br />

E/A-Erweiterungskarten.<br />

<strong>Der</strong> Umrichter<br />

kann entweder in<br />

Heavy-Duty-Anwendungen<br />

(150 %<br />

Überlast), bei<br />

drehmomentintensiven Applikationen oder auch im Normal-<br />

Duty-Modus (110% Überlast) betrieben werden, z. B. bei<br />

Gebläsen und Pumpen. Er ist außerdem für raue Industrieumgebungen<br />

und einen Temperaturbereich von – 20 bis + 60 °C<br />

konzipiert.<br />

www.inovance.eu<br />

DREHZAHLFREUDIG UND FLEXIBEL<br />

NUTZ- UND ANPASSBAR<br />

Mit BL 89 SI AC kündigt Ametek Advanced Motion Solutions einen<br />

Motor des verbundenen Herstellers MEA an. Er ist auf einen Drehzahlbereich<br />

von 3.000–20.000 U/min ausgelegt und vereinfacht die<br />

Steuerung von Einschaltstrom, Dauerstrom und Drehzahl. Angesteuert<br />

wird der Motor über einen analogen Eingang. <strong>Der</strong> Betrieb an<br />

110-V-/230-V-Netzspannung ermöglicht einen schnellen Einsatz. Die Motoren benötigen<br />

keine externen Komponenten im Schaltschrank und kommen auch ohne Frequenzumrichter<br />

aus. BL 89 SI AC ist in zwei Baugrößen mit einer Leistung bis 230 W und 65 Ncm erhältlich.<br />

Ergänzende kundenseitige Anpassungen für den Anbau sollen problemlos realisierbar sein.<br />

Die Einsatzgebiete reichen vom Lüfterradantrieb über Pumpen- und Gebläse-Anwendungen<br />

bis zur Komponentenkühlung oder Brennraumbelüftung.<br />

www.ametekmae.com<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

KRAFTPAKET FÜR HOCHDYNAMISCHE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Die Servomotoren DSD2 wurden für hochdynamische<br />

Anwendungen entwickelt. Nun stellt Baumüller eine weitere<br />

Option für die Baugröße 100 vor. Diese ist nun auch in der<br />

Baulänge XO erhältlich. Servomotoren der DSD2-Serie<br />

bedienen spezielle Anforderungen an das Beschleunigungsvermögen<br />

sowie für schnell wechselnde Start-Stopp-Zyklen.<br />

Verfügbar in den Baugrößen 28 bis 132 sind diese Motoren<br />

unter anderem in Verpackungsmaschinen, Textilmaschinen<br />

und Kunststoffmaschinen, als Handlings-Einheiten oder in<br />

der Robotik einsetzbar. Im Vergleich zu den bisherigen DSD2-Baulängen bietet die XO-Variante<br />

eine erhöhte Dynamik mit bis zu 6.000 Umdrehungen pro Minute.<br />

www.baumueller.com<br />

VISI N<br />

ERFÜLLT<br />

Getriebeteile auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente und innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

D-79871 Eisenbach<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 25<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

GUT<br />

AUSBALANCIERT<br />

Getriebemotoren für den unteren bis<br />

mittleren Leistungsbereich haben für sich<br />

genommen keinen besonders hohen<br />

Energieverbrauch. Betrachtet man jedoch<br />

die Menge und die Betriebsstunden<br />

der Antriebe sowie die anfallenden<br />

Lebenszykluskosten, so offenbaren sich<br />

energetisch und betriebswirtschaftlich<br />

hohe Einsparpotenziale.<br />

Torben Sachau, Head of Product and Price Management<br />

und Rickert Matthiessen, Industry Sector Manager,<br />

Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Nord Drivesystems liefert projektabhängig zwischen 50<br />

und 20.000 Antriebssysteme pro Projekt für verschiedene<br />

Intralogistik- und Gepäckförderanlagen. Ein solcher<br />

Antrieb läuft in Intralogistikanlagen für gewöhnlich im<br />

ein- bis dreischichtigen Betrieb. Legt man eine durchschnittliche<br />

verbaute Leistung von ca. 0,75 kW zugrunde, so repräsentiert<br />

bereits ein einziges Antriebssystem in etwa den Elektroenergiebedarf<br />

eines Einfamilienhaushaltes. <strong>Der</strong> Stromverbrauch<br />

für die Fördertechnik einer kompletten Intralogistik- oder Gepäckförderanlage<br />

erreicht schnell die Größenordnung einer<br />

ganzen Gemeinde.<br />

NACHHALTIGKEIT UND<br />

LEBENSZYKLUSKOSTEN<br />

Die sichtbaren Kosten, also die Investitionskosten für ein Antriebssystem,<br />

machen nur ganze 15 % der Lebenszykluskosten<br />

aus. 85 % der Kosten ergeben sich aus dem späteren Betrieb:<br />

Energiekosten, administrative Kosten, Service- und Wartungskosten,<br />

Schulungen und Dokumentation, Personalkosten, Ersatzteilbevorratung<br />

sowie Ausfälle und Stillstände. Ein wichtiger<br />

Aspekt in der Außendarstellung ist in Zeiten des Klimawandels<br />

die Nachhaltigkeit des Gesamtprojektes. Nachhaltiges Handeln<br />

wird bei steigenden Rohstoff- und Energiepreisen immer auch<br />

positive Auswirkungen auf die Lebenszykluskosten haben. Was<br />

kann der Betreiber einer Intralogistikanlage tun? Bei Neuanlagen<br />

sollte er Aspekte wie Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten<br />

in den Ausschreibungsvorgaben entsprechend berücksichtigen.<br />

Bei Bestandsanlagen ist ein Energieaudit empfehlenswert,<br />

das Ansatzpunkte für gezielte Optimierungen aufzeigt. Nur<br />

eine intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt und seinen<br />

Anforderungen sowie eine sorgfältige Abwägung aller Wirtschaftlichkeitsaspekte<br />

führt bei der Antriebsauslegung zum<br />

besten Ergebnis für den Betreiber. Die Applikationsingenieure<br />

von Nord unterstützen Anwender daher bereits bei der Planung<br />

mit umfassenden Analyse- und Beratungsleistungen.<br />

26 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die Antriebssysteme des<br />

Hocheffizienz-Portfolios<br />

bieten eine ausgewogene<br />

Kombination aus<br />

Variantenreduzierung<br />

und Energieeffizienz<br />

ENERGIEEFFIZIENZ VERSUS<br />

VARIANTENREDUZIERUNG<br />

Die Lebenszykluskosten von Antriebslösungen (Total Cost of<br />

Ownership/TCO) umfassen sämtliche anfallenden Kosten: von<br />

der Anschaffung über die Inbetriebnahme, Nutzung und Wartung<br />

bis hin zur Entsorgung. Die beiden größten Hebel zur TCO-<br />

Senkung bieten dabei der Energieverbrauch sowie die Anzahl der<br />

eingesetzten Antriebsvarianten. Zwischen den Ansätzen der<br />

Energieeffizienzoptimierung und der Variantenreduzierung besteht<br />

jedoch ein Zielkonflikt. Konzipiert man eine Anlage mit Antrieben,<br />

die jeweils auf den energieeffizientesten Arbeitspunkt<br />

ausgelegt sind, so fallen die reinen Investitionskosten optimal<br />

aus und die Motoren laufen unabhängig von ihrer Effizienzklasse<br />

vergleichsweise energieeffizient. Im Gegenzug müssen hierfür<br />

aber über den gesamten Lebenszyklus der Anlage viele verschiedene<br />

Antriebsvarianten verwaltet und gewartet werden. Während<br />

ein Antriebskonzept mit Hauptfokus auf der Einsparung<br />

von Energie kosten zu einer Vielzahl an Varianten führt, hat eine<br />

Varianten reduzierung genau das Gegenteil zum Ziel, nämlich die<br />

erforderlichen Drehmomente und Drehzahlen in einer Anlage<br />

mit so wenig verschiedenen Antriebsvarianten wie wirtschaftlich<br />

sinnvoll abzudecken.<br />

AUSGEWOGENHEIT BEI EFFIZIENZ<br />

UND KOSTEN<br />

Die besonders kompakten und energieeffizienten IE5+-Synchronmotoren<br />

bieten einen konstant hohen Wirkungsgrad über<br />

einen breiten Drehmomentbereich und bieten damit auch in<br />

Teillast- und Teildrehzahlbereichen eine optimale Energieverbrauchsperformance.<br />

<strong>Der</strong> Vergleich eines herkömmlichen IE3-<br />

Asynchronmotors (0,75 kW, 83 % Motorwirkungsgrad, Kegelstirnradgetriebe)<br />

mit einem entsprechenden IE5+-Synchronmotor<br />

(0,75 kW, 93 % Motorwirkungsgrad, Kegelstirnradgetriebe)<br />

ergibt bei 16 Betriebsstunden pro Tag und einem CO 2<br />

-Emissi-<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 27


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ZUSÄTZLICHE NACHHALTIGKEITSEFFEKTE<br />

Weniger Volumen und weniger Gewicht führen zusätzlich zu geringeren Transportkosten und schonen somit die Umwelt.<br />

Ein 0,75 kW-Motor in IE3-Version wiegt rund 4 kg mehr als der vergleichbare IE5+-Motor. Bei einer Lieferung der IE5+-Version<br />

per Lkw von Hamburg nach Stuttgart reduziert sich die ausgestoßene CO 2<br />

-Menge um etwa 120 g je Motor. Bei einer<br />

Anlagengröße mit 20.000 Antrieben zeigt sich, dass die Motoren nicht nur einen direkten Nachhaltigkeitsbeitrag durch<br />

Reduktion des Stromverbrauchs, sondern auch einen indirekten durch ihr kleineres Volumen und Gewicht leisten.<br />

onsfaktor von 366 g/kWh eine Energieersparnis von ca. 11 %. Das<br />

entspricht etwa 400 kWh und 0,15 t CO 2<br />

p.a.<br />

Durch die optimierte Leistungsdichte lässt sich mit dem kompakteren<br />

IE5+-Motor gegenüber herkömmlichen Asynchronmotoren<br />

außerdem eine Platzersparnis bis 40 % erzielen. Auf<br />

gleichem Bauraum kann also ein leistungsstärkerer Motor mit<br />

höherer Energieeffizienz eingebaut werden. Aufgrund der höheren<br />

Leistungsdichte ist ein IE5+-Synchronmotor, der ein Drehmoment<br />

von 4,8 Nm liefert, beispielsweise genauso groß wie ein<br />

bisheriger IE1-Motor mit 1,24 Nm. Dank des modularen skalierbaren<br />

Motordesigns sind außerdem drei Leistungsklassen in einem<br />

Gehäuse möglich, indem je nach Bedarf ein, zwei oder drei<br />

Rotorpakete in ein einheitliches Gehäuse eingesetzt werden.<br />

Auch auf der Waage macht der neue Leistungs träger eine gute Figur.<br />

Durch effizienten Materialeinsatz sowie kompakten Bau-<br />

01<br />

raum erzielt der IE5+-Synchronmotor einen Gewichtsvorteil von<br />

über 50 % im Vergleich zu IE3-Asynchronmotoren im gleichen<br />

Leistungsbereich. Die IE5+-Synchronmotoren mit Motorwirkungsgraden<br />

bis 95 % liefert Nord Drivesystems für den Leistungsbereich<br />

von 0,35 bis 4,0 kW und in TENV- sowie TEFC-Ausführungen.<br />

ZWEI VORTEILE VEREINT<br />

Je weniger Schnittstellen, desto höher der Systemwirkungsgrad.<br />

Mit dem Duodrive hat Nord Drivesystems deshalb jetzt einen<br />

Getriebemotor im hygienischen Washdown-Design vorgestellt,<br />

bei dem der IE5+-Synchronmotor in einem Gehäuse zusammen<br />

mit einem einstufigen Stirnradgetriebe untergebracht ist. Das<br />

besonders kompakte Duodrive-Konzept erzielt als System eine<br />

nochmals deutlich höhere Energieeffizienz als die bereits beschriebenen<br />

Antriebssysteme mit IE5+-Synchronmotor und<br />

Kegelradgetriebe. Duodrive bietet mit bis zu 92 % Systemwirkungsgrad<br />

einen der höchsten Wirkungsgrade in dieser<br />

Leistungsklasse am Markt und erreicht auch im Teillastbetrieb<br />

eine sehr hohe Systemeffizienz. Damit ist es zukunftssicher und<br />

ein wahrer Kostensenker. Die erste verfügbare Duodrive-<br />

Baugröße deckt Getriebeübersetzungen von i = 3,24 bis i = 16,2<br />

NACHHALTIGES HANDELN<br />

FÜHRT BEI STEIGENDEN<br />

ROHSTOFF- UND ENERGIEPREISEN<br />

ZU EINER TCO-SENKUNG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

02<br />

01 <strong>Der</strong> Getriebemotor Duodrive zeichnet sich neben seinem hohen<br />

Systemwirkungsgrad durch eine konsequente Variantenreduktion<br />

und die glatte, unbelüftete und kompakte Bauweise aus<br />

02 Die Investitionskosten für ein Antriebssystem in Intralogistikanlagen<br />

machen nur ganze 15 % der Lebenszykluskosten aus<br />

ab und ist für den Abtriebsdrehmomentbereich bis 80 Nm und<br />

Drehzahlen bis 1.000 min -1 ausgelegt. Wichtige Merkmale des<br />

neuen Getriebemotors Duodrive sind neben dem hohen Systemwirkungsgrad,<br />

die konsequente Variantenreduktion und die glatte,<br />

unbelüftete und kompakter Bauweise. Da viele Verschleißteile<br />

wegfallen, sinkt auch der Wartungsaufwand. Die Getriebemotor-<br />

Konstruktion kann ohne jegliche Anpassungen in verschiedenen<br />

Einbaulagen montiert werden. Dadurch sinkt die Variantenzahl<br />

in Intralogistikprojekten zusätzlich. Die kompakten Gehäusemaße<br />

bewirken einen weiteren Vorteil: Duodrive ist schmal und<br />

bietet dadurch ein geringes Gassenmaß in Fördertechnikinstallationen.<br />

Da die Leistung des Getriebemotors ohne Änderung der<br />

äußeren Abmessungen im gleichen Design skaliert werden kann,<br />

ist bei Leistungsanpassungen keine Änderung des Anlagenlayouts<br />

erforderlich. Durch eine ausgewogene Kombination aus<br />

Variantenreduzierung und Energieeffizienz können sich hohe<br />

TCO-Reduzierungen ergeben. Die Antriebssysteme des modernen<br />

Hocheffizienz-Portfolios von Nord Drivesystems vereinen<br />

die Vorteile beider Optimierungsstrategien.<br />

Bilder: Aufmacher Cyril – stock.adobe.com, sonstige Nord Drivesystems<br />

www.nord.com<br />

28 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NACHHALTIGE ANTRIEBSLÖSUNG<br />

Die Witt-Gruppe in Weiden ist<br />

eines der ältesten Versandhäuser<br />

für Textilien in Deutschland.<br />

Um dem wachsenden Online-<br />

Geschäft gerecht zu werden, fiel<br />

2020 die Entscheidung, den<br />

bestehenden Logistikstandort zu<br />

erweitern und die Kapazität um<br />

50 Prozent Sortierleistung zu<br />

erhöhen. <strong>Der</strong> Intralogistik-Spezialist<br />

Beumer-Group suchte für<br />

die Sortieranlagen der Witt-<br />

Gruppe nach einer nachhaltigen<br />

Antriebslösung, die die konventionellen<br />

Pneumatik-Antriebe<br />

für die Klappensteuerungen ersetzt. Die Wahl fiel auf ECI-<br />

63-Servo-Antriebe von EBM-Papst. Die Servoantriebe seien<br />

weniger wartungs- und serviceanfällig als pneumatische<br />

Lösungen. Dadurch sinken die Servicekosten bei gleichzeitig<br />

reduzierten Gesamtbetriebskosten. Die EC-Technik der<br />

Servoantriebe steigere zudem die Effizienz und mache die<br />

Anlagen nachhaltiger. Die ECI 63 verfügen über eine zusätzliche<br />

Steuerungselektronik sowie Sensorik und sind IoT-fähig.<br />

www.ebmpapst.com<br />

METALLBALGKUPPLUNG FÜR<br />

HOCHGESCHWINDIGKEITSANWENDUNGEN<br />

Enemac hat seine speziell für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

ausgelegte Metallbalgkupplung EWS überarbeitet.<br />

Dank ihrer hohen Wuchtgüte und der rotationssymmetrischen<br />

Bauweise mit geringem Trägheitsmoment kann die<br />

neue EWS bei bis zu 57.000 U/min eingesetzt werden. Das<br />

Antriebselement erlaubt eine spielfreie Verwendung im<br />

Temperaturbereich von<br />

– 40 bis + 200 °C. Die EWS<br />

ist in sechs Baugrößen<br />

mit einem Bohrungsdurchmesser<br />

zwischen 5<br />

und 60 mm erhältlich und<br />

für Drehmomente von bis<br />

zu 700 Nm nutzbar. Eine<br />

konische Klemmringnabe<br />

sorgt für eine kraftschlüssige<br />

Welle-Nabe-Verbindung.<br />

Bei den angegebenen<br />

Anzugsmomenten wird der Konusring in einem Blockanschlag<br />

gegen die Konusnabe gezogen. Das reduziert die<br />

anfängliche Spaltgröße auf Null und verhindert ein Kippen<br />

oder Überlasten des Kegelrings.<br />

www.enemac.de<br />

HERSTELLERUNABHÄNGIGE WÄLZLAGERSCHULUNGEN<br />

Im Rahmen herstellerunabhängiger Wälzlagerschulungen vermitteln Experten von<br />

Findling Wälzlager, wie Anwender sowohl technisch als auch wirtschaftlich die<br />

optimale Wälzlager-Auswahl treffen. Neben der Theorie kommen praxisnahe Ratschläge<br />

in den modularen Schulungen nicht zu kurz. Findling entwickelt die Inhalte stetig<br />

weiter und passt diese im Vorfeld zielgruppengerecht an die jeweiligen Teilnehmer an.<br />

Modul 1 richtet sich an Teilnehmer ohne Vorkenntnisse, in Modul 2 werden die<br />

Grundlagen der Wälzlagertechnik vertieft und Modul 4 richtet sich an Personen, die in<br />

ihrer täglichen Arbeit spezielle und tiefgründige Kenntnisse im Wälzlagerbereich<br />

aufweisen müssen. Alle Informationen zum Schulungsprogramm und die Termine<br />

finden Interessierte auf der Webseite.<br />

www.findling.com<br />

VERLÄSSLICHKEIT<br />

Mehrwert in der Konstruktion!<br />

Wirtschaftlich in der Beschaffung.<br />

Findling Wälzlager ist Ihr starker Partner – auch und gerade<br />

in turbulenten Zeiten: Beste Lieferperformance dank abgesicherter<br />

Lieferkette und umfangreicher Lagerbestände.<br />

Anwendungsberatung für technisch wie wirtschaftlich<br />

optimale Wälzlagertechnik und Sonderlösungen. Alles aus<br />

einer Hand – mit Kompetenz und Sicherheit.<br />

DAFÜR STEHEN WIR – auch in Zukunft!<br />

Grenzenloser Service Smarter Support:<br />

www.findling.com<br />

Tel.: +49 721 55999-0 | E-Mail: sales@findling.com


Pumpen<br />

smarte<br />

Lösungen -<br />

kraftschlüssige<br />

Verbindung<br />

für alle Fälle durch<br />

Federelastizität<br />

E-Motoren<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

PENDELROLLENLAGER FÜR DIE PAPIERPRODUKTION<br />

Pendelrollenlager der TL-Serie von NSK wurden für Anwendungen<br />

in der Papierproduktion entwickelt. Im Vergleich zu<br />

konventionellen Pendelrollenlagern zeichnen sich diese<br />

Lager durch eine erhöhte Zugfestigkeit der Innenringe und<br />

eine hohe Temperaturfestigkeit aus. Mit den Lagern<br />

adressieren die Entwickler ein Schadensbild, das in Anlagen<br />

der Papierindustrie – insbesondere bei Trockenzylindern<br />

und Kalanderwalzen – gehäuft auftritt. Wenn dort Pendelrollenlager<br />

mit strammer Passung verwendet werden, kann<br />

es zu Innenringbrüchen kommen. Bei den TL-Lagern wird<br />

nun durch einen Einsatzstahl mit spezieller Wärmebehandlung<br />

erreicht, dass eine größere Zugspannung der Innenringe<br />

aufgenommen werden kann. Sie führt dazu, dass die Laufbahnen härter sind als bei<br />

Lagern aus herkömmlichem Lagerstahl. Zugleich aber ist die Kernhärte geringer und somit<br />

elastischer. Dieser Kontrast sorgt für Stoßfestigkeit, um Brüche des Innenrings zu verhindern,<br />

und für eine größere Oberflächenhärte.<br />

www.nskeurope.de<br />

Förderbänder<br />

FÜR POTENZIELL GEFÄHRDETE BELASTUNG GUT GEWAPPNET<br />

Die explosionsgeschützten Ixarc-Drehgeber von Posital wurden nach den internationalen<br />

Atex/IECEx-Richtlinien der Kategorie 3 zertifiziert. Damit eignen sich die Geräte für den<br />

Einsatz in Zone 2 und Zone 22.<br />

Die Drehgeber verfügen über Aluminium- oder<br />

Edelstahlgehäuse, die so konzipiert sind, dass<br />

elektrische Hotspots oder Funkenbildung laut<br />

Hersteller ausgeschlossen werden können. Sie<br />

sind in inkrementalen sowie absoluten Varianten<br />

erhältlich und werden mit optischen oder<br />

magnetischen Messsystemen angeboten. Die<br />

Drehgeber bieten eine Auflösung bis 16 Bit und<br />

sind auf eine hohe Dynamik ausgelegt. Magnetische<br />

Varianten erreichen eine ähnliche Auflösung<br />

und zeichnen sich durch ein kompaktes,<br />

robustes Design aus. Bei inkrementalen Drehgebern<br />

ist eine Einstellung zwischen 1 und 16.384 PPR möglich. Absolute Drehgeber sind<br />

sowohl als magnetische als auch optische Variante für den Multiturn-Betrieb verfügbar,<br />

deren Zählelektronik batterielos funktioniert und auf Energy-Harvesting setzt.<br />

www.posital.de<br />

Toleranzhülsen<br />

von Dr. TRETTER ®<br />

mehr Infos<br />

Am Desenbach 10+12<br />

73098 Rechberghausen<br />

fon +49 7161 95334-0<br />

mail info@tretter.de<br />

WINDKRAFT BRAUCHT ZUVERLÄSSIGE LAGER<br />

Die Wartung von Windkraftanlagen ist nicht einfach. Aus<br />

diesem Grund müssen die Komponenten des Getriebes,<br />

insbesondere die Lager, äußerst zuverlässig sein. Die am<br />

häufigsten in einem Windgetriebe verwendeten Lager sind vollrollige<br />

Zylinderrollenlager, ein- und mehrreihige Zylinderrollenlager,<br />

Kegelrollenlager, Pendelrollenlager, Rillenkugellager und<br />

Schrägkugellager. Das Unternehmen NKE ist nach eigenen<br />

Angaben in der Lage, alle diese Lagertypen für Windkraftgetriebe<br />

nach hohen Qualitätsstandards herzustellen. Die Lager<br />

werden in Windkraftanlagen mit einer Leistung von mehreren<br />

hundert Kilowatt bis zu mehreren Megawatt eingesetzt. In<br />

Getrieben von Windkraftanlagen werden häufig Lager mit<br />

brünierten Komponenten verwendet. Diese spezielle Behandlung bildet eine Schutzschicht<br />

auf den Funktionsflächen eines Lagers. Brünierte Lagerkomponenten bieten unter anderem<br />

ein verbessertes Einlauf- und Verschleißverhalten. Neben den Getrieben sind auch die<br />

Generatoren von Windkraftanlagen für die Gesamtfunktionalität von Windkraftanlagen<br />

entscheidend. Je nach den zu erwartenden Betriebsbedingungen bietet NKE für Generatoren<br />

isolierte Lager und Hybridlager mit Keramikwälzkörpern, aber auch eine große Auswahl an<br />

elektrisch isolierten Lagern, die für alle gängigen Windgeneratoren geeignet sind.<br />

www.nke.at<br />

www.tretter.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

HIGH-POWER-VERSORGUNGSMODUL FÜR<br />

ANTRIEBSREGLER IN ANREIHTECHNIK<br />

Mit dem SI6 hat Stöber einen Antriebsregler in Anreihtechnik<br />

für hocheffiziente Multiachs-Anwendungen im<br />

Programm. Neu ist das dezentrale und kompakte<br />

Versorgungsmodul PS6 High Power für dynamische<br />

Anwendungen, die eine sehr hohe Leistung benötigen.<br />

Damit kann der <strong>Konstrukteur</strong> mit nur einem Versorgungsmodul<br />

auch mehrere Achsen mit größerer Leistung<br />

versorgen. <strong>Der</strong> Nennstrom beträgt 95 A, die Leistung an<br />

den Achsen 50 kW. Für Prozesse mit hohem Anlaufmoment<br />

und dynamischen Rampen stehen 150 Prozent<br />

Überlast für 5 s oder 120 Prozent für 30 s zur Verfügung.<br />

Die kompakte Lösung spart Platz im Schaltschrank und<br />

verringert den Verkabelungsaufwand.<br />

www.stoeber.de<br />

DÜNNRINGLAGER FÜR<br />

PRÄZISIONSANWENDUNGEN<br />

Dünnringlager von<br />

Rodriguez kommen in<br />

der Halbleitertechnologie<br />

unter anderem in<br />

Objektivblenden von<br />

fotolithografischen<br />

Systemen zum Einsatz:<br />

Nachdem diese<br />

Blenden möglichst kompakt und flach konstruiert sein<br />

sollen, sind diese Komponenten hierfür die erste Wahl.<br />

Rodriguez hat auch Kaydon-Dünnringlager aus Edelstahl<br />

für Single-Wafer-Systeme im Programm. Die schlanken<br />

Problemlöser kommen dank ihrer besonderen Eigenschaften<br />

auch im Weltraum zum Einsatz. So tragen sie<br />

etwa bei der aktuellen Mars-Mission der Nasa dazu bei,<br />

dass der Rover Perseverance wie vorgesehen seine Arbeit<br />

verrichten kann. Auf Basis der Dünnringlager entstehen<br />

bei Rodriguez auch komplette einbaufertige Baugruppen<br />

als kundenspezifische Sonderlösungen, die präzise auf<br />

die jeweilige Applikation zugeschnitten werden.<br />

www.rodriguez.de<br />

DATENGETRIEBENE, ZUSTANDSORIENTIERTE<br />

INSTANDHALTUNG<br />

LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39<br />

Ein Ausfall von<br />

Industriegetriebeinstallationen<br />

kann<br />

hohe Schäden<br />

verursachen. Dem<br />

wirkt Nord<br />

Drive systems mit<br />

Condition Monitoring<br />

für Predictive<br />

Maintenance<br />

entgegen. Auf<br />

Basis intelligenter<br />

Algorithmen und Software in Verbindung mit einer IIoT-Umgebung<br />

können die vernetzten Antriebe ihre Zustandsdaten in der<br />

umrichtereigenen PLC sammeln und mit den Daten angebundener<br />

Sensoren oder Aktoren vorverarbeiten. Die Ergebnisse lassen<br />

sich an ein Edge-Device übertragen. Dort werden die Daten aller<br />

Subsysteme verwaltet und ausgewertet. Diese stehen dann<br />

vorselektiert und aufbereitet für die weitere Verwendung und<br />

Visualisierung zur Verfügung. Die Ausstattung des Antriebes ist<br />

dabei optional erweiterbar. <strong>Der</strong> Kunde kann wählen, welche<br />

Aufgaben (Antriebsüberwachung, Antriebssteuerung, Prozesssteuerung)<br />

er direkt in den Antrieb verlagern möchte. Er hat so<br />

die Möglichkeit, etwa in einem kleineren Produktionsbereich<br />

erste Erfahrungen zu sammeln, bevor er seine komplette<br />

Anlage umstellt.<br />

www.nord.com<br />

Bremsentechnologie 4.0<br />

– jetzt upgraden!<br />

ROBA ® -brake-checker: Permanentes<br />

Bremsen-Monitoring von Schaltzustand,<br />

Temperatur und Verschleiß<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 6 Stand B57/5<br />

www.mayr.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 31


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KRAFT STATT<br />

DRUCK<br />

Schnelle und präzise Bewegungen sind<br />

das A und O in der Lineartechnik.<br />

Als Alternative zu hydraulischen und<br />

pneumatischen Systemen haben sich<br />

Linearaktuatoren mit elektromechanischen<br />

Zug-/Druck-Kraftaufnehmern etabliert.<br />

Sie überzeugen durch ihre Sparsamkeit,<br />

Kompaktheit und Wartungsfreundlichkeit.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Linearantriebe halten unzählige Arbeitsprozesse in Bewegung,<br />

vom Teilestanzen bis zum Ausbaggern einer Baugrube.<br />

In industriellen Anwendungen spielen wegen ihrer<br />

schnellen und präzisen Verstellbewegungen vor allem<br />

pneumatische Systeme eine große Rolle. Neben dieser klassischen<br />

und bewährten Antriebsart hat sich in den letzten Jahren<br />

eine neue etabliert, der elektrische Linearaktuator. Die Kombination<br />

aus Motor und mechanischem Schubaggregat findet zunehmend<br />

größere Verbreitung, vor allem in Industrieverfahren als<br />

Alternative zu pneumatischen Antrieben. Anzeichen eines Wandels<br />

gibt es ebenfalls bei den typischen Applikationen für Hydrauliksysteme<br />

in der Baumaschinen-Branche.<br />

Die Vorteile solcher E-Lösungen liegen auf der Hand: Die Antriebe<br />

sind kompakt und können im Baukastensystem an jede<br />

Anwendung individuell angepasst werden. Sie setzen die Energie<br />

direkt in Bewegung um und benötigen keine Flüssigkeit bzw.<br />

Druckluft als Zwischenmedium. Demzufolge entfällt das dafür<br />

notwendige Equipment wie Pumpen bzw. Kompressoren samt<br />

Leitungen und Schläuchen, was den Wartungsaufwand reduziert<br />

und eine Leckage als potenzielle Fehlerquelle ausschließt.<br />

ENERGIE SPARSAM EINSETZEN<br />

Dr.-Ing. Markus Heidl, Produktmanager Kraft, WIKA<br />

Alexander Wiegand SE & Co. KG, Klingenberg.<br />

Zugleich arbeiten Elektroantriebe sparsam: Sie setzen Energie lediglich<br />

für die eigentliche Bewegung ein, während Pneumatikund<br />

Hydrauliksysteme permanent Druck aufrechterhalten müssen.<br />

Genau aus diesem Grund hat ein deutscher Autokonzern<br />

zum Beispiel die Punktschweißung in der Karosseriefertigung<br />

von Pneumatik auf elektrischen Antrieb umgerüstet: Die Erzeugung<br />

eines konstanten Grunddrucks von 10 bis 12 bar war im<br />

Vergleich zu kostenintensiv.<br />

Ohne Druck als zentrale Antriebskomponente konzentriert<br />

man sich bei elektrischen Linearaktuatoren auf die Kraftmessung,<br />

um den Bewegungsablauf zu überwachen und zu regeln. Entsprechend<br />

der Applikationsbreite müssen dabei unterschiedliche<br />

Kräfte erfasst werden, z. B. Fügekräfte bei Roboterarmen,<br />

Scherkräfte beim Stanzen, Anpresskräfte bei der Kennzeichnung<br />

von Lieferungen im Versand, Presskräfte beim Crimpen oder<br />

Druckkräfte beim Punktschweißen.<br />

Für diese Aufgaben kommen in erster Linie elektromechanische<br />

Zug-/Druck-Kraftaufnehmer infrage. Dabei handelt es sich<br />

um Deformationskörper, die sich unter Einwirkung einer Kraft<br />

verformen. Aufgebrachte Dehnungsmessstreifen wandeln diese<br />

mechanische, reversible Verformung in ein proportionales elektrisches<br />

Ausgangssignal um.<br />

KRAFTAUFNEHMER MIT DÜNNFILMTECHNIK<br />

Zwar könnten Anwender die Endgeräte eines Antriebs, zum Beispiel<br />

eine Schweißzange oder ein Stanzwerkzeug, über Sensoren<br />

für die Messgröße Zeit oder Weg an die gewünschte Position<br />

bringen. Doch nur die Kraftmesstechnik ermöglicht zudem eine<br />

umgehende automatische Fehlererkennung. Ein plötzlicher<br />

Kraftanstieg über die definierte Obergrenze hinaus kann zum<br />

Beispiel auf einen Spahn oder eine Verkantung zurückzuführen<br />

sein. Eine Fehlermeldung dieser Art ist vor allem in automatisierten<br />

Prozessen mit Sekundentakten unerlässlich. Ohne ein solches<br />

Signal kann eine unkontrollierte Kraft in kürzester Zeit ganze<br />

Produktchargen zunichtemachen. Aufgrund ihrer Performance<br />

eignen sich besonders Zug-/Druck-Kraftaufnehmer mit<br />

32 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Druckkraftaufnehmer<br />

sind Deformationskörper,<br />

die sich unter Einwirkung<br />

einer Kraft verformen<br />

Dünnfilmtechnik für Antriebe in Industriemaschinen wie Einpresskits<br />

oder Fügemaschinen. <strong>Der</strong>en Sensor wird nacheinander<br />

aus mehreren dünnen Schichten aufgebaut (gesputtert). Eine davon<br />

enthält vier Dehnungsmessstreifen, die zu einer Wheatstone-<br />

Brücke verschaltet werden. Für redundante Ausführungen können<br />

auch ohne Weiteres acht Messstreifen aufgebracht werden.<br />

<strong>Der</strong> fertige Sensor wird anschließend automatisch in den Kraftflusskanal<br />

des Aufnehmer-Grundkörpers geschweißt. Gemeinsam<br />

mit einem Verstärker für das Ausgangssignal wird die Messzelle<br />

zu einer kompakten und temperaturkompensierten Messeinheit<br />

kombiniert.<br />

Kraftaufnehmer dieser Kategorie können flexibel eingesetzt<br />

werden. Die Geräte aus der Typenreihe F23 von Wika zum Beispiel<br />

sind für eine Nennkraft bis 500 kN ausgelegt. Sie arbeiten<br />

mit den gängigen Analogsignalen 4 – 20 mA und 0 – 10 V sowie<br />

mit dem Kommunikationsprotokoll CANopen. Vor allem die Ausführung<br />

mit dem digitalen Ausgang eignet sich für die Integration<br />

in automatisierte Prozesse.<br />

BELIEBIG POSITIONIERBAR<br />

Dünnfilm-Kraftaufnehmer können aufgrund des Einschraubgewindes<br />

ohne großen Aufwand in nahezu jeden Linearantrieb eingebaut<br />

werden. Die Position spielt keine Rolle, da die Last innerhalb<br />

der Kraftkette eines Antriebs überall gleich ist. Bei einem<br />

großen Teil der Antriebe wird das Messgerät an der Krafteinleitung,<br />

also am Ende des Schubaggregats, platziert, weil dies dort<br />

am einfachsten möglich ist. Dies ist zum Beispiel bei Einpressoder<br />

Stanzmaschinen der Fall. Bei einer X-Typ-Schweißzange<br />

hingegen kontrolliert der Sensor die Kraft im Motorbereich am<br />

Ausgangspunkt der Scherenbewegung.<br />

Bei aller Freiheit der Positionierung müssen Anwender beim Einbau<br />

des Kraftaufnehmers die Querkraft als potenziellen Störfaktor<br />

ins Kalkül ziehen. Diese darf einen Wert von 5 % der Nennkraft<br />

KRAFTSENSOREN BIETEN<br />

ECHTEN MEHRWERT<br />

Die Maschinen von morgen richten sich immer<br />

weiter nach dem Nutzen des Anwenders. Bisher<br />

wurde die Kraft zwar günstig, aber nur indirekt<br />

gemessen, die Fehlerbalken summieren sich<br />

entsprechend für den gesamten Prozess. Durch<br />

die direkte Messung bieten Kraftsensoren einen<br />

Mehrwert, der sich sehr schnell amortisiert.<br />

DR.-ING. MARKUS HEIDL, WIKA<br />

Alexander Wiegand SE & Co. KG, Klingenberg<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 33


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Aufgrund ihrer Performance eignen sich<br />

Zug-/Druck-Kraftaufnehmer mit Dünnfilmtechnik<br />

besonders gut für Antriebe in Industriemaschinen<br />

wie Einpresskits oder Fügemaschinen<br />

02 Bei elektrischen Linearaktuatoren<br />

konzentriert man sich auf die Kraftmessung,<br />

um den Bewegungsablauf zu überwachen<br />

und zu regeln<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

nicht überschreiten, da sonst Messfehler auftreten können. In solchen<br />

Fällen muss für das Messgerät eine Stelle mit geringerem Ausschlag<br />

gewählt oder sein Einsatzort zusätzlich abgestützt werden.<br />

NIEDRIGE NENNKRÄFTE UND<br />

HOHE GENAUIGKEIT<br />

Gemessen an Handhabung und Leistung stellen Kraftaufnehmer<br />

mit Dünnfilmsensoren die umfassendste Lösung für elektrische<br />

Linearantriebe in industriellen Anwendungen dar. Gleichwohl<br />

sollte man Kraftaufnehmer auf der Basis aufgeklebter Messstreifen<br />

nicht aus dem Auge verlieren. Sie können bei niedrigen<br />

Nennkräften als Alternative in Betracht kommen. Dünnfilm-<br />

Kraftaufnehmer haben eine relativ hohe Steifigkeit, sodass erst<br />

Kräfte ab 1 kN mit der üblichen Fehlertoleranz gemessen werden<br />

können. Aufgeklebte Dehnungsmessstreifen hingegen können<br />

bereits Kräfte ab 1 N detektieren. Sie eignen sich darüber hinaus<br />

für die Realisierung von Miniatursensoren. Zudem kommt dieser<br />

Typ Kraftaufnehmer für eine höhere Genauigkeit in Frage. Bei<br />

ihm lassen sich Nennkräfte von 0,01 % F nom<br />

bis 1,0 F nom<br />

erzielen.<br />

Dünnfilm-Sensoren rangieren in der Regel zwischen 0,1 % F nom<br />

und 1,0 % F nom<br />

.<br />

Kraftaufnehmer mit Messstreifen sind allerdings in der Herstellung<br />

deutlich aufwändiger, bedingt durch die notwendigen<br />

manuellen Tätigkeiten wie dem Aufbringen und der Verkabelung<br />

jedes einzelnen Messstreifens, der Temperaturkompensation<br />

und der Integration des Verstärkers für das Ausgangssignal. Miniatursensoren<br />

in besonders engen Einbausituationen können<br />

auch mit einem Kabelverstärker ausgestattet werden, doch erhöht<br />

sich durch dessen Distanz zum Sensor die Störanfälligkeit<br />

des Signals.<br />

Unabhängig von der Art, handelt es sich bei einem Zug-/<br />

Druck-Kraftaufnehmer überwiegend um eine individuelle<br />

Messlösung. Sie wird auf der Basis der für die Aufgabe notwendigen<br />

Nennkraft zugeschnitten. Dabei lässt sich der Grundkörper,<br />

der die Sensorzelle aufnimmt, für unterschiedliche Nennlasten<br />

verwenden. Gemäß der Richtlinie VDI/VDE/DKD 2638<br />

DIE KRAFTMESSTECHNIK<br />

ERMÖGLICHT EINE<br />

UNMITTELBARE AUTOMATISCHE<br />

FEHLERERKENNUNG<br />

müssen alle Kraftaufnehmer so ausgelegt sein, dass sie kurzfristig<br />

einer Überlast vom Anderthalbfachen ihrer Nennkraft<br />

widerstehen. Im Rahmen der definierten Einsatzbedingungen<br />

erweisen sich Kraftaufnehmer als robuste und langlebige Messinstrumente:<br />

Sie verkraften bis zu zehn Millionen Lastwechsel<br />

ohne Messfehler.<br />

Bilder: Aufmacher iStockphoto, Einklinker tecsis, 01 bigstock, 02 iStockphoto<br />

www.wika.de<br />

34 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SICHERHEITSKUPPLUNG MIT GETEILTER KLEMMNABE<br />

Im Maschinen- und Anlagenbau ist der Bauraum meistens knapp bemessen. Daneben spielt<br />

das Thema Sicherheit eine große Rolle, denn Maschinenausfälle bedeuten erfahrungsgemäß<br />

einen großen zusätzlichen Kostenfaktor. Die Lösung ist ein zuverlässiges Verbindungselement,<br />

die spielfreie R+W-Präzisionssicherheitskupplung in der Ausführung mit geteilter<br />

Klemmnabe, kurz SKH. Sie verfügt über eine exakte Drehmomentbegrenzung und gleichzeitig<br />

eine einfache, radiale Montage. Zudem ist sie laut Hersteller besonders kosteneffizient<br />

durch eine reduzierte Montage- und Stillstandszeit. Durch das federvorgespannte Kugelrastprinzip<br />

und mit eigens dafür entwickelten Tellerfedern – bei R+W-Präzisionssicherheitskupplungen<br />

– trennt die Kupplung SKH im Falle eines Maschinencrashs die An- und Abtriebsseite<br />

innerhalb von Millisekunden und verhindert somit Applikationsschäden sowie teure Maschinenstillstandszeiten.<br />

Die Anbindung mit den zwei Klemmnaben ermöglicht einen einfachen<br />

Einbau im beengten Maschinenraum. Die Drehmomentübertragung im Standard geht von 0,1 bis 2.800 Nm, höhere Drehmomente<br />

auf Anfrage und in Zusammenarbeit mit den erfahrenen R+W-Ingenieuren.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

HIGH-END-PLANETENGETRIEBE<br />

IN VIELEN AUSFÜHRUNGEN<br />

Die spielarmen Planetengetriebe von Reckon zeigen eine<br />

extreme Laufruhe und sind mit vielen Wellenlagern<br />

erhältlich. Vertrieben werden sie von Servotecnica. Die<br />

Planetenträger der hochpräzisen Getriebe sind mit Käfigen<br />

ausgestattet, sodass die Zahnräder nicht axial verschiebbar<br />

oder biegbar sind. Die hohe Steifigkeit sorgt dafür, dass die<br />

Zahnräder während der Beschleunigungsphasen gut<br />

ausgerichtet bleiben. So eignen sich die Getriebe für<br />

Anwendungen z. B. in Förderern, Hochgeschwindigkeits-<br />

Delta-Robotern oder schnellen Laserschneid-, Verpackungsoder<br />

Druckmaschinen. Es gibt sie in sechs Serien: X-treme,<br />

Booster und Ultimate sind konzipiert für Zahnstangen mit<br />

hoher Beschleunigung. Access, Wiser und Lively eignen sich<br />

für Standard-Applikationen. Die Getriebe verwenden<br />

jeweils den kleinstmöglichen Schrägungswinkel, um stets<br />

ein Übersetzungsverhältnis von zwei zu gewährleisten und<br />

gleichzeitig die axialen Kräfte auf die Innenelemente zu<br />

reduzieren.<br />

Servotechnica bietet laut eigenen Angaben ein umfassendes<br />

Produktsortiment für die Automatisierung. Produkte<br />

und Dienstleistungen will das Unternehmen nach<br />

spezifischen Vorgaben auf die Kundenanwendungen<br />

abstimmen.<br />

www.servotecnica.de<br />

ENERGIEEFFIZIENTE<br />

ANTRIEBSKONZEPTE<br />

Elektrische Antriebe haben einen großen Anteil am industriellen<br />

Stromverbrauch. Nord Drivesystems unterstützt seine<br />

Kunden hier mit energieeffizienten Antriebskonzepten dabei,<br />

Einsparpotenziale zu erschließen. Durch die seit dem 1. Juli<br />

2021 gelten Verschärfungen bei der Energieeffizienz von<br />

Elektromotoren und Drehzahlregelungen wird der Einsatz<br />

von IE3-Motoren in weiteren Leistungsbereichen wirtschaftlich<br />

attraktiver und zum Teil auch zwingend erforderlich.<br />

Unter anderem gilt die Energieeffizienzklasse IE3 jetzt bei<br />

3-Phasen-Asynchronmotoren für Nennleistungen von 0,75<br />

bis 1.000 kW und neuerdings auch für 8-polige Motoren.<br />

Ganz neu hinzugekommen sind Vorgaben für die kleineren<br />

3-Phasen-Asynchronmotoren mit Nennleistungen von 0,12<br />

bis 0,75 kW. Sie müssen jetzt die Energieeffizienzklasse IE2<br />

einhalten. Mit dem Nord-Universal-Motor für Leistungsbereiche<br />

von 0,12 bis 45 kW bietet Nord Drivesystems einen<br />

wirtschaftlichen IE3-Motor, der alle internationalen Vorschriften<br />

erfüllt.<br />

www.nord.com<br />

Im Webshop erhältlich und direkt ab Lager lieferbar!<br />

Planetengetriebe - Leicht, spielarm, mit vielen Übersetzungen<br />

MPS: geringes Eigengewicht, 3-stufige Ausführung<br />

(hohe Übersetzung)<br />

MPL: robuster Aufbau, hohe Torsionssteifigkeit,<br />

höhere Axial- und Radialkräfte<br />

MÄDLER GmbH · 0711-72095-0 · info@maedler.de · www.maedler.de<br />

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...wir sorgen für Antrieb


FLUIDTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DURCHFLUSSMESSER ERKENNEN<br />

MEDIENWECHSEL<br />

Bei der Herstellung kosmetischer Produkte gelten strenge Qualitäts- und<br />

Hygienerichtlinien. Deshalb müssen Produktionsanlagen bei Chargen- oder<br />

Produktwechsel regelmäßig gereinigt werden. Die Produktion soll aber<br />

gleichzeitig möglichst effizient ablaufen. Durchflussmesser, die schnell und<br />

mit hoher Genauigkeit einen Medienwechsel erkennen, erschließen hier<br />

ein beachtliches Optimierungspotential.<br />

Hendrik Faustmann, Produktmanager Flowave<br />

bei Bürkert Fluid Control Systems, Ingelfingen<br />

36 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


FLUIDTECHNIK<br />

Das Inline-Durchflussmessgerät<br />

arbeitet nach<br />

dem patentierten<br />

SAW-Verfahren und<br />

erkennt Medienwechsel<br />

zuverlässig<br />

Am Standort Bielefeld stellt die Dr. Kurt Wolff GmbH & Co.<br />

KG auf einer zentralen Produktionsanlage unterschiedliche<br />

Shampoos her, die beispielsweise unter den Handelsnamen<br />

Alpecin und Plantur bekannt sind. Nach der<br />

Produktion werden diese in vier Tanks für den nachfolgenden<br />

Abfüllprozess zwischengelagert. „Beim Transfer von der Herstellungsanlage<br />

in die Lagertanks sahen wir Optimierungspotential“,<br />

berichtet Nils Gorowicz, Produktionsingenieur bei Dr. Kurt Wolff.<br />

„Denn hier kommt es zweimal zu Mischphasen aus Produkt und<br />

Wasser, die bisher recht viel Ausschuss verursachten.“<br />

MISCHPHASEN SICHER ERKENNEN<br />

Bei jedem Produktwechsel müssen die Rohre gereinigt und desinfiziert<br />

werden. Ins Shampoo darf aber kein Restwasser gelangen,<br />

da das zu Qualitätseinbußen führen würde. Restwasser ist<br />

aber in den Rohren nach jeder Reinigungsphase zwangsläufig<br />

immer vorhanden. Deshalb mussten bisher die ersten Sekunden<br />

des Transfers entsorgt werden. Am Ende des Transfers in die Lagertanks<br />

gibt es ebenfalls eine solche Mischphase. Damit sich die<br />

Produktreste, die sich vor der nächsten Reinigung noch in den<br />

Leitungen befinden, weitgehend nutzen lassen, werden sie mit<br />

Kaltwasser herausgedrückt. <strong>Der</strong> erste Teil wurde dann in die Lagertanks<br />

gefördert, der deutlich größere Rest landete wieder in<br />

der Entsorgung. „In beiden Mischphasen ging also recht viel Produkt<br />

verloren, weil wir in der Vergangenheit mit geschätzten Zeitwerten<br />

arbeiten mussten, die nicht auf jedes Produkt gleichermaßen<br />

zutrafen“, fasst Gorowicz zusammen. „Unser Ziel war es,<br />

zukünftig literweise Ausschuss und unnötig hohe Kosten für die<br />

DER SENSOR MISST NEBEN DEM<br />

VOLUMENDURCHFLUSS AUCH<br />

DIE TEMPERATUR UND DEN<br />

DICHTEFAKTOR DES FLUIDS<br />

Abwasseraufbereitung einzusparen.“ Gesucht wurde deshalb ein<br />

Sensor, der die Mischphasen am Anfang und Ende des Transfers –<br />

also bei jedem Produktwechsel vor und nach der Reinigung – mit<br />

hoher Reproduzierbarkeit innerhalb von Millisekunden erkennt,<br />

und das bei unterschiedlich viskosen Medien. Gleichzeitig muss<br />

er sich für Hygieneanwendungen eignen und darf nicht durch Inhaltsstoffe<br />

der Shampoos oder Reinigungsmedien beschädigt<br />

werden. Erschwerend kam noch hinzu, dass der Aufbau der be-<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 37


FLUIDTECHNIK<br />

IN DEN MISCHPHASEN GING VOR DER<br />

OPTIMIERUNG VIEL PRODUKT VERLOREN<br />

<strong>Der</strong> Ausschuss durch die Mischphasen hat sich dank der SAW-Durchflussmesser<br />

in den vier Transferleitungen um mehr als zwei Drittel reduziert. Wir produzieren<br />

deutlich effizienter und sparen zusätzlich noch bei der Abwasseraufbereitung.<br />

NILS GOROWICZ, Produktionsingenieur<br />

bei der Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG<br />

stehenden, relativ neuen Anlage nicht verändert werden durfte.<br />

<strong>Der</strong> Sensor sollte also in den Rohrleitungen Platz finden, ohne<br />

die fluidischen Bedingungen zu beeinträchtigen.<br />

MESSSYSTEM OHNE SENSORELEMENTE<br />

Die kompakte Größe<br />

und das geringe Gewicht<br />

der Flowaves sorgen für<br />

eine unkomplizierte<br />

Installation, auch die<br />

Einbaulage ist beliebig<br />

Fündig wurden die Bielefelder Shampoo-Produzenten im Produktportfolio<br />

von Bürkert Fluid Control Systems. Die Wahl fiel<br />

auf das Durchflussmessgerät Flowave. Es arbeitet nach dem<br />

SAW-Verfahren (Surface Acoustic Waves), nutzt also die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

akustischer Oberflächenwellen in Flüssigkeiten.<br />

Dank dieser Technologie kommt das Messsystem ohne<br />

Sensorelemente im Messrohr aus. Das bringt gleich mehrere Vorteile:<br />

Keine Elemente im Messrohr bedeuten weder Leckagen<br />

noch Material-Unverträglichkeiten oder Wartungen, zudem gibt<br />

es keinen Druckabfall und die Reinigung gestaltet sich einfach.<br />

Im Prozess verhält sich der Sensor wie ein Stück Rohr. Er besteht<br />

aus hochwertigem Edelstahl, es gibt keine Toträume und alle Hygieneanforderungen<br />

sind erfüllt. Das bestätigen gleich mehrere<br />

Zertifikate wie ASME BPE und EHEDG.<br />

Dabei kann der Sensor weit mehr als den Volumendurchfluss<br />

mit einer Genauigkeit von 0,4 % des Messwerts bestimmen. Er<br />

misst gleichzeitig die Temperatur und den Dichtefaktor des Mediums.<br />

Dadurch lässt sich zuverlässig unterscheiden, ob sich<br />

Shampoo oder Wasser in der Leitung befindet. <strong>Der</strong> Sensor misst<br />

ausgesprochen schnell. <strong>Der</strong> Abstand zwischen den Messungen<br />

beträgt nur wenige Millisekunden und die Reproduzierbarkeit<br />

ist mit 0,2 % ausgesprochen hoch. „<strong>Der</strong> Ausschuss durch die<br />

Mischphasen hat sich dank dieser SAW-Durchflussmesser in<br />

den vier Transferleitungen um mehr als zwei Drittel reduziert“,<br />

freut sich Gorowicz. „Wir produzieren deutlich effizienter und<br />

sparen zusätzlich noch bei der Abwasseraufbereitung.“<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

PROFINET-ANBINDUNG<br />

ERLEICHTERT INTEGRATION<br />

<strong>Der</strong> Flowave-Transmitter basiert auf der Elektronikplattform<br />

EDIP (Efficient Device Integration Platform), die die Vernetzung<br />

mit anderen Bürkert-Geräten zu einem intelligenten System ermöglicht.<br />

Dadurch ist in der beschriebenen Anwendung die Profinet-Anbindung<br />

der vier Durchflussmesser über ein gemeinsames<br />

Gateway (ME43) möglich. Dies erleichterte nicht nur die Integration<br />

in die bestehende Anlage, sondern vereinfacht auch<br />

den Umgang mit den Geräten. Da das Gateway über einen integrierten<br />

Webserver verfügt, ist prinzipiell über OPC UA auch der<br />

Fernzugriff möglich.<br />

Die kompakte Größe und das geringe Gewicht der Flowaves<br />

sorgen zudem für eine unkomplizierte Installation. Bei einer<br />

Nennweite von 50 mm wiegt der Durchflussmesser nur rund<br />

3,5 kg, also nur etwas mehr als ein Stück Rohr gleicher Größe.<br />

Dadurch kann er leicht von einer Person montiert werden. Die<br />

Einbaulage ist beliebig, sodass sich das Display gut lesbar justieren<br />

lässt und der Durchflussmesser bei der Inbetriebnahme für<br />

die Konfiguration gut zugänglich ist. Im laufenden Betrieb verbraucht<br />

der SAW-Durchflussmesser wenig Energie.<br />

Bilder: Aufmacher Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Einklinker Bürkert Fluid<br />

Control Systems, sonstige Werner Bennek, Bürkert Fluid Control Systems<br />

www.buerkert.de<br />

38 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


Für alle Fälle gerüstet:<br />

Von individueller Kleinstückzahl bis<br />

zur millionenfachen Großserie –<br />

unsere flexible Infrastruktur qualifiziert<br />

uns für alle Anwendungen in der<br />

Mini- und Mikrofluidik.<br />

LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2•D-65843 Sulzbach<br />

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Industrie- und<br />

Fahrzeughydraulik<br />

(IMH)<br />

Luft- und Raumfahrt,<br />

Offshore-Industrie,<br />

Motorsport (AMH)<br />

Analyse- und<br />

Medizintechnik (EFS)<br />

THE LEE COMPANY MORE THAN 70 YEARS SINCE 1948


FLUIDTECHNIK<br />

Die kompakten<br />

und multiplexfähigen<br />

Membrandosierpumpen eignen sich<br />

für nahezu alle Fluide<br />

FLUIDE WIRTSCHAFTLICH<br />

UND PRÄZISE DOSIEREN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In vielen Einsatzbereichen der chemischen Industrie oder auch der<br />

Lebensmittelindustrie werden Pumpen benötigt, die zuverlässig und leistungsfähig sind, aber<br />

auch wirtschaftlich in der Anschaffung. Wir stellen Ihnen eine neue Generation vor, die sich<br />

für nahezu alle Fluide eignet und Förderströme bis zu 2.000 l/h pro Pumpenkopf bewältigt.<br />

Zuverlässige Komponenten sind ein wesentlicher Bestandteil<br />

sicherer Prozesse, beispielsweise wenn es um das exakte<br />

Dosieren oder zuverlässige Fördern von Fluiden geht.<br />

Ein Unternehmen, das sich in diesem Segment einen Namen<br />

gemacht hat, ist Lewa. Das Portfolio umfasst Pumpen, Systeme<br />

und Anlagen zur Flüssigkeitsdosierung mit dem Schwerpunkt<br />

auf Dosier- und Prozesspumpen, Dosieranlagen und kompletten<br />

Systemen für verfahrenstechnische Prozesse. Sie kommen in<br />

vielfältigen Anwendungen zum Einsatz, von der sehr sensiblen<br />

Lebensmittelindustrie bis hin zu Petrochemie, Raffinerie sowie<br />

Pharma, Life Sciences und Biotechnologie.<br />

Thomas Bökenbrink, Lead Product Manager<br />

Pumps, Lewa GmH, Leonberg<br />

PATENTIERTE SANDWICHMEMBRAN<br />

FÜR MAXIMALE SICHERHEIT<br />

Neben der Leistungsfähigkeit von Pumpen und Dosiersystemen<br />

sind auch wirtschaftliche Gründe entscheidend für die Wahl der<br />

passenden Lösung. Mit der Ecosmart-Membrandosierpumpe<br />

bietet Lewa seit vielen Jahren ein Modell an, mit dem Förderströme<br />

bis 300 l/h bewältigt werden können. Gleichzeitig ist es in der<br />

Anschaffung attraktiv. Für den Einsatz in Anwendungen mit höheren<br />

Fördermengen erweitert der Pumpenexperte aus Leonberg<br />

nun seine Produktpalette um zwei neue Größen: Die Ecosmart<br />

wird zukünftig neben der Ausführung LCA auch in den<br />

leistungsstärkeren Varianten LCC und LCD verfügbar sein. Während<br />

das Modell LCC bis 1.000 l/h fördern kann, konzipierte der<br />

Experte die LCD für einen Förderstrom von bis zu 2.000 l/h. <strong>Der</strong><br />

maximal zulässige Betriebsdruck beträgt für beide Modelle<br />

50 bar bzw. 600 lbs. Durch einen stringenten Einsatz ähnlicher<br />

Bauteile innerhalb der Ecosmart-Reihe werden dabei die Pro-<br />

40 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


duktionskosten niedrig gehalten. Gleichzeitig kann durch die Fokussierung auf<br />

alle wesentlichen Konstruktionsmerkmale wie das Druckbegrenzungsventil oder<br />

die bewährte Sandwichmembran mit Membranüberwachung ein hohes Sicherheitsniveau<br />

garantiert werden.<br />

KOMPLEXE ODER WENIGER KOMPLEXE PUMPENTECHNIK?<br />

In zahlreichen Prozessen wird zwar ein zuverlässiges Aggregat verlangt, aber<br />

gleichzeitig erfordern relativ niedrige Förderdrücke im unteren zweistelligen Bereich<br />

eine weniger komplexe Pumpentechnik. Hier bietet sich die Ecosmart-<br />

Pumpe LCA an. Bisher war mit ihr nur eine Fördermenge von bis zu 300 l/h in der<br />

Ausführung als Einfach-Pumpe möglich. Um die Ecosmart nun auch für Anwendungen<br />

mit höherem Fördervolumen anbieten zu können, begannen die Ingenieure<br />

2019 mit der Entwicklung von zwei weiteren, größeren Pumpenvarianten.<br />

Ziel war es, das Sicherheitsniveau zu halten und die qualitativ hochwertigen<br />

Komponenten auf größere Anwendungen hin zu skalieren, ohne dabei die Anschaffungskosten<br />

signifikant zu erhöhen. Hinzu kamen die Möglichkeiten zur<br />

Einbindung der Pumpen in automatisierte Anlagen über Analog-Führungssignale<br />

oder Bussysteme.<br />

BENEFIT: FÖRDERMENGE 2.000 L PRO STUNDE UND<br />

GUTE INTEGRIERBARKEIT FÜR ANLAGENBAUER<br />

Zuerst mussten hierfür die Anforderungen an die Förderleistung konstruktiv umgesetzt<br />

werden. Zu diesem Zweck wurden bei der kleineren Variante LCC größere<br />

Kolbendurchmesser gewählt, sodass anstelle von 300 l bis zu 1.000 l pro Stunde<br />

gefördert werden können. Bei der leistungsstärkeren Ausführung LCD entschied<br />

man sich zusätzlich für eine Verlängerung des Hubs, sodass eine maximale<br />

Fördermenge von 2.000 l pro Stunde ermöglicht werden konnte. Beide Pumpentypen<br />

können gegen einen maximalen Betriebsdruck von 50 bar arbeiten.<br />

Durch die Flexibilität der Pumpe ergeben sich auch Vorteile für den Anlagenbau:<br />

So kann die Ecosmart-Pumpe entweder vertikal oder horizontal ausgerichtet<br />

werden, was die Integrierbarkeit des Aggregats in Anlagen mit kleiner Aufstellfläche<br />

erleichtert. Zudem ist auch bei den neuen Modellen der Pumpenkopf im<br />

rechten Winkel zur Kolbenachse ausgerichtet, sodass ein besonders kompaktes<br />

Format entsteht. Bei vielen Pumpen liegt der Pumpenkopf auf einer Achse mit<br />

dem Kolben, wodurch sich oft sperrige Abmessungen der Pumpe ergeben. Durch<br />

die 90 °-Ausrichtung wird das bei den neuen Modellen vermieden. Erzielt wird dieser<br />

Vorteil durch das kompakte und neu entwickelte Membranantriebsgehäuse.<br />

EINSATZ IN DER CHEMISCHEN INDUSTRIE<br />

Die Pumpen kommen beispielsweise bei der Dosierung von Lösungsmitteln in<br />

der chemischen Industrie zum Einsatz, da sie einerseits den jeweiligen Spezifikationsanforderungen<br />

entsprechen und andererseits trotzdem wirtschaftlich sind.<br />

Die Ecosmart-Pumpe mit der höheren Leistungsfähigkeit ist in der Lage, diese<br />

Anforderungen zu erfüllen, da sie exakt auf Anwendungen im niedrigeren Druckbereich<br />

bis 50 bar (600 lbs) zugeschnitten wurde. Auch für die industrielle Wasseraufbereitung<br />

wie in der Meerwasserentsalzung oder bei industriellen Kühlkreisläufen<br />

sind die größeren Ausführungen der Pumpe geeignet.<br />

Bevor die neuen Pumpenvarianten für Kunden verfügbar sind, werden noch<br />

einige umfangreiche Tests durchgeführt (Aufmacherbild Teststand). Dadurch<br />

wird sichergestellt, dass die Aggregate die hohen Anforderungen an Zuverlässigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit in der Betriebspraxis erfüllen. Dazu gehören Dauerbelastungstests<br />

bis zu mehreren zehntausend Stunden und Überbelastungstests.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss aller Tests und letzter Anpassungen ist die<br />

Ecosmart-Ausführung LCC nun auf dem Markt, das Modell LCD folgt in Q3/<strong>2022</strong>.<br />

Bilder: Lewa<br />

www.lewa.de<br />

DIE DOSIERPUMPE IST KOMPAKT KONZIPIERT<br />

UND SPART BEI DER KONSTRUKTION VON<br />

ANLAGEN PLATZ UND KOSTEN<br />

DIE KEGELMUTTER<br />

PLAN.<br />

SICHER.<br />

STARK.<br />

• Selbstkonternd<br />

• Selbstsichernd<br />

• Schnell montiert<br />

• Geeignet für alle<br />

Werkstoffe<br />

• Ebene Oberfläche<br />

durch Versenkung<br />

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FLUIDTECHNIK<br />

ENERGIEEINSPARUNG<br />

BERECHNEN<br />

Beim Wechsel von Hydraulikauf<br />

Servohydraulik-Technologie<br />

können Anwender bei<br />

einer hydraulischen Maschine<br />

mehr als 50 Prozent an<br />

Energie pro Zyklus sparen. <strong>Der</strong><br />

Antriebs- und Automatisierungsspezialist<br />

Baumüller<br />

stellt jetzt seinen Online-Energierechner vor. Damit lassen sich die Einsparungen für eine Maschine in nur drei Schritten ermitteln.<br />

In einer Übersicht stellt das Tool den Energieverbrauch einer klassischen Konstantpumpe einer servohydraulischen Pumpe gegenüber.<br />

Nutzer können den Online-Kalkulator unter www.baumueller.com/de/energierechner aufrufen. Nach der Eingabe von Dauer,<br />

Druck und Volumenstrom der einzelnen Segmente berechnet der Kalkulator die hydraulische Energie, den Stromverbrauch pro<br />

Zyklus sowie den kompletten Energieverbrauch pro Jahr.<br />

www.baumueller.com<br />

STUFENLOS GEREGELT<br />

Eine genaue und sichere<br />

Prozessüberwachung<br />

ermöglichen die elektropneumatischen<br />

Druckregler<br />

der Serie ITV-IL von<br />

SMC, die mit erweiterter<br />

Ausstattung über IO-Link<br />

die Anbindung an<br />

übergeordnete Steuerungen<br />

erlauben – und dank<br />

hohem Automatisierungsgrad<br />

und kompaktem<br />

Design für zahlreiche<br />

Industrie-4.0-Anwendungen<br />

geeignet sind. Die<br />

Basisfunktionen erfüllen<br />

die schlanken und<br />

zugleich leistungsstarken<br />

Druckregler so präzise wie<br />

zuverlässig. Die Serie<br />

ITV1000 wiegt lediglich<br />

350 g (max. Durchfluss<br />

200 l/min, ANR) und wird ergänzt von den noch leistungsstärkeren<br />

Serien ITV2000 (max. Durchfluss 1.500 l/min, ANR) und<br />

ITV3000 (max. Durchfluss 4.000 l/min, ANR). Daneben stehen<br />

Anwendern die ebenfalls kompakten elektronischen Vakuumregler<br />

der Serie ITV209 als einzelne Einheit wie auch für<br />

Mehrfachanschlussplatten bereit. Für alle Modelle gilt: Dank<br />

der Drucksteuerung über elektrische Signale kann sich der<br />

Druck dynamisch anpassen und automatisiert auf den<br />

optimalen Wert einstellen – ein Plus unter anderem hinsichtlich<br />

eines energie- und zeiteffizienten und damit nachhaltigen<br />

Betriebs.<br />

www.smc.eu<br />

SCHNELLER GEHT’S MIT DEM<br />

DRUCKLUFTMOTOREN-SELEKTOR<br />

Mithilfe des Druckluftmotoren-Selektors von Chicago<br />

Pneumatik lässt sich die Antriebsauswahl laut Anbieter<br />

deutlich verkürzen. Das Online-Tool analysiert sämtliche<br />

Angaben und generiert automatisiert eine passgenaue<br />

Lösung. Um den geeigneten Motor zu finden, sind nur<br />

wenige Angaben und Klicks erforderlich. Dabei können<br />

Parameter wie das gewünschte Drehmoment, Leistung oder<br />

Drehzahl, Wellentyp und Gehäusematerial vorgegeben<br />

werden. Nach der Auswertung empfiehlt der online frei<br />

verfügbare Selektor den für eine Anwendung jeweils am<br />

besten geeigneten Lamellenmotor. Nutzer müssen keine<br />

eigenen Berechnungen mehr anstellen. Das Risiko menschlicher<br />

Fehler soll somit weitgehend ausgeschlossen sein.<br />

www.cp.com<br />

42 Unbenannt-2 DER KONSTRUKTEUR 1 <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de<br />

10.12.2020 10:40:33


MODIFIZIERT UND AUF VERSCHIEDENE<br />

MÄRKTE ZUGESCHNITTEN<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Mit dem Start der ProV-Reihe baut Gates sein Sortiment an Pro-Series-Hydraulikschläuchen<br />

weiter aus. Die ProV-Schläuche versetzen Ingenieure die Lage, Systemkonzepte<br />

zu bewerten und passgenau zu verbessern. Sie eignen sich für Hydraulikanwendungen<br />

unter anderem in der Landwirtschaft, dem Bauwesen und Bergbau,<br />

beim Spritzguss und weiteren industriellen Fertigungsanlagen. „Gates bietet<br />

Hydraulikschlauch- und Armaturlösungen, die Qualität, Leistung und Langlebigkeit<br />

für sämtliche moderne Hydraulikanwendungen vereinen“, so Tom Pitskick, CMO<br />

und Senior Vice President of Strategic Planning bei Gates. „Mit unseren neuen<br />

ProV-Schläuchen bauen wir unser Hydraulik-Portfolio weiter aus und hauchen ihm<br />

neues Leben ein, sodass wir eine ständig wachsende Anzahl von Anwendungen<br />

sowohl auf bestehenden als auch auf neuen Märkten unterstützen können.“ ProV<br />

erfülle die Anforderungen der Normen EN 857 2SC sowie SAE 100 R16 und ist in<br />

sieben Größen von – 4 bis – 16 erhältlich.<br />

www.gates.com<br />

FLUIDTECHNIK RÜCKT<br />

IN DEN FOKUS<br />

Die Fluidtechnik ist neben<br />

der Antriebstechnik eine der<br />

wichtigsten Zulieferbranchen<br />

für die Industrie.<br />

Mapal, spezialisiert auf<br />

zerspanende Fertigung und<br />

Werkzeuglösungen, führt<br />

diesen wichtigen Bereich<br />

künftig als eigenständiges<br />

Marktsegment. Zur Bearbeitung<br />

von Hydraulikbauteilen<br />

gehören nicht nur Expertenund<br />

Sonderwerkzeuge,<br />

sondern unterschiedliche<br />

Technologien, die auch mit<br />

dem verfügbaren Standardportfolio<br />

wirtschaftliche<br />

Bearbeitungen erlauben. <strong>Der</strong><br />

Hersteller nennt Beispiele:<br />

das NeoMill-Programm für<br />

das Planfräsen, die Tritan-<br />

Drill-Reamer, die Bohren und<br />

Reiben in einem Arbeitsgang<br />

möglich machen, oder die<br />

Tangential-Schruppwerkzeuge.<br />

Bei der Vorbearbeitung<br />

von Bohrungen in Ventilgehäusen<br />

für die mobile<br />

Hydraulik ermöglichen diese<br />

Einsparungen bei der<br />

Hauptzeit und Qualitätsverbesserungen,<br />

so das Unternehmen.<br />

www.mapal.com<br />

AHP MERKLE.<br />

MEHR<br />

ALS NUR<br />

ZYLINDER.<br />

www.ahp.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das Messprinzip<br />

der Differenzmessung<br />

beruht bei allen laseroptischen<br />

Messsystemen auf konstanten<br />

Abständen zwischen den<br />

Einzelsensoren<br />

MESSGERÄTE AUF ACHSE<br />

Berührungslose Messsysteme kommen in<br />

unterschiedlichsten Industrien zum Einsatz,<br />

beispielsweise zur Regelung in Walzwerken und<br />

in der Qualitätskontrolle der Materialdicke bei<br />

Flachprodukten. Systeme der neuen Generation<br />

sind modular konzipiert, sodass Sensorik,<br />

Elektronik und Mechanik individuell an jede<br />

Applikation angepasst werden können.<br />

Die Linearachse spielt hierbei als zentrales<br />

Element der Mechanik eine besondere Rolle.<br />

44 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Mit den Ansprüchen an Industrie 4.0 steigen zunehmend<br />

die Anforderungen an die Digitalisierung von<br />

Produktionsdaten und in diesem Zusammenhang<br />

auch an die Datendichte. Eine höhere Datendichte<br />

führt zu einem immer besseren Produktionsverständnis und damit<br />

zu einer höher dokumentierten Qualität – ein Schlüssel für<br />

die Wettbewerbsfähigkeit in vielen Herstellungsprozessen.<br />

Vor allem im Bereich der Metall-, Kunststoff- und Textilindustrie,<br />

spielt die Produktionsüberwachung, Qualitätssicherung und<br />

Maschinensteuerung mittels einer automatisierten Dickenmessung<br />

häufig eine wichtige Rolle. Auf dem Gebiet der berührungslosen<br />

Dickenmessung gehört die Firma Mesacon Messelektronik<br />

aus Dresden, als Sondermaschinenbauer, mit über 60 Jahren Erfahrung<br />

und Know-how, zu den Top vier Messsystem Herstellern<br />

am Markt. Die Anlagen dieses Experten überzeugen weltweit<br />

durch hochgenaue Messungen, kurze Lieferzeiten und guten Service<br />

vor Ort. „Unsere Messsysteme lassen sich komfortabel in nahezu<br />

jede Fertigungslinie integrieren“, so Alexander Rasch, Prokurist<br />

von Mesacon. Insbesondere die hochgenauen laserbasierten<br />

Messsysteme sind universell für viele Prozesslinien geeignet.<br />

Durch die wartungsarme und kompakte Bauweise können die<br />

Lasersysteme als Plug & Play Lösung zur berührungslosen und<br />

legierungsunabhängigen Dickenmessung von Flachprodukten<br />

wie Metallbändern oder Platten, Folien oder Kunststoff- und Textilbahnen<br />

eingesetzt werden.<br />

DAS MESSPRINZIP<br />

Das Messprinzip basiert auf zwei gegenüberliegend positionierten<br />

Laser-Abstandssensoren. Neben der hohen lokalen Auflösung<br />

und dem sehr kleinen Messfleck ist die damit verbundene<br />

Messwertaufnahme bis nah an den Randbereich des Messguts<br />

möglich. Das ist einer von vielen Vorteilen gegenüber alternativen<br />

Messverfahren.<br />

Zweifelslos bieten laserbasierte Messsysteme eine effiziente<br />

und hochwertige Lösung, um der Produktion im Hinblick auf<br />

Qualität und Produktivität unter die Arme zu greifen. Martin Kuss,<br />

Vertriebsingenieur bei Mesacon: „Die Vorteile liegen unter anderem<br />

in der einfachen und kompakten Bauweise, sowie den vergleichsweise<br />

geringen Anschaffungskosten und dem geringen<br />

Wartungsaufwand. Weiterhin entfallen Themen wie Strahlenschutz<br />

und Zulassungsgenehmigungen, die bei dem Betrieb und<br />

für den Umgang mit radiometrischen Messsystemen erforderlich<br />

sind.“<br />

GENAUES MESSEN IN<br />

DYNAMISCHEN PROZESSEN<br />

Präzision und gleichbleibende Bewegungen sind für Messungen<br />

und deren Aussagekraft essenziell. „Bis vor etwa zehn Jahren<br />

Andrea Blos, Digitales Marketing | HIWIN GmbH ,<br />

Brücklesbünd 1, D-77654 Offenburg<br />

sind unsere Messsysteme je nach Anwendung noch klassisch aus<br />

Komponenten mit Führungsschienen und einem Zahnstangenantrieb<br />

gebaut worden. Die Mechanik war damit sehr schwer<br />

und auch wartungsintensiv“, so Martin Kuss (Mesacon). „Die<br />

Umstellung auf eine Linearachse mit Zahnriemenantrieb hatte<br />

gleich mehrere Vorteile: der Antrieb und die Führung sind kompakt<br />

in einer Einheit vereint. Damit reduziert sich der Aufwand<br />

bei der Konstruktion und auch bei der Montage erheblich. Ein<br />

weiterer Pluspunkt der Hiwin-Linearachsen ist das Abdeckband<br />

und der integrierte Sperrluftanschluss, der einen geringen Überdruck<br />

in der Achse erzeugt. Die Komponenten sind so optimal<br />

vor Schmutzeintrag geschützt und die Wartungsintervalle können<br />

verlängert werden.“<br />

LINEARACHSEN ALS ANTRIEB<br />

Mesacon verwendet unter anderem die HM- sowie HT- und HD-<br />

Linearachsen als Antrieb in ihren verschiedensten Messsystemen.<br />

Besonders in den laserbasierten Messsystemen können die<br />

Lineareinheiten mit ihren Vorteilen glänzen. Ihre Aufgabe: den<br />

C-Bügel inklusive Sensorik so präzise und laufruhig wie möglich<br />

zu verfahren. „Hinzu kommt, dass die Lineareinheiten am Messsystem<br />

sehr platzsparend montiert werden können“, fügt Martin<br />

Kuss (Mesacon) hinzu.<br />

Das Messsystem zeichnet sich insbesondere durch sein Baukastenprinzip<br />

aus. Durch die modulare Komponentenbauweise<br />

lassen sich Sensorik, Elektronik und vor allem die Mechanik kundenindividuell<br />

an jede Applikation anpassen. „Durch unser flexibles<br />

Baukastenprinzip muss auch die Linearachse, als zentrales<br />

DURCH DAS BAUKASTENSYSTEM<br />

LÄSST SICH DIE LINEARACHSE<br />

FLEXIBEL KONFIGURIEREN<br />

Element der Mechanik, flexibel anpassbar sein. Mit Hiwin haben<br />

wir hierfür den richtigen Partner gefunden“, berichtet Martin Reger,<br />

Projektleiter bei Mesacon. „Durch das Hiwin-Baukastensystem<br />

lässt sich auch die Achse flexibel und individuell konfigurieren<br />

– ein Hub in Millimeterschritten, eine spezifische Schlittenlänge,<br />

die richtige Antriebsadaption oder ein Abdeckband sind<br />

im Handumdrehen konfiguriert. Das ist ein echter Vorteil.“<br />

DIE TECHNIK IM DETAIL<br />

Mit einer Genauigkeit ab ±1 μm erzielen laserbasierte Messsysteme<br />

der Firma Mesacon Messelektronik vergleichbare Präzision<br />

wie taktile und Röntgen-basierte Messgeräte. Grundlegend beruht<br />

bei allen laseroptischen Messsystemen das Messprinzip der<br />

Differenzmessung auf konstanten Abständen zwischen den Einzelsensoren.<br />

Basierend auf dem Prinzip der Laserabstands- bzw.<br />

Differenzmessung wird je nach Anwendung das Laser-Triangulationsverfahren<br />

oder das konfokal-chromatische Messverfahren<br />

angewendet. Dabei misst ein in der Mechanik integriertes, gegenüberliegend<br />

platziertes Sensorpaar berührungslos von oben<br />

und unten gegen die Materialoberfläche.<br />

Bei den Lasersystemen hat auch die Verfahrgeschwindigkeit einen<br />

wesentlichen Anteil an der Messgenauigkeit. „Richtig präzise<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 45


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Die Umstellung<br />

auf eine Linearachse mit<br />

Zahnriemenantrieb brachte<br />

den Vorteil: <strong>Der</strong> Antrieb<br />

und die Führung sind<br />

kompakt in einer Einheit<br />

vereint – damit reduziert<br />

sich der Aufwand bei der<br />

Konstruktion und auch bei<br />

der Montage erheblich<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

MESACON MESSELEKTRONIK<br />

Seit über 60 Jahren vertrauen Kunden weltweit auf<br />

die Präzisionstechnik zur Dicken- bzw. Oberflächenmessung<br />

von Mesacon Messelektronik. Mit modularen<br />

Systemkomponenten können berührungs- und<br />

zerstörungsfreie Messungen bei laufender Produktion<br />

für die unmittelbare vollautomatische Prozess-<br />

Steuerung vorgenommen werden. Zum Produktportfolio<br />

gehören neben Dickenmesssysteme und<br />

Schichtdickenmesssysteme auch Flächenmassemesssysteme,<br />

Längen- und Geschwindigkeitsmesssysteme,<br />

Breitenmesssysteme und Planheitsmesssysteme.<br />

Neben Standardlösungen werden auch individuell<br />

projektierte Messsysteme geliefert.<br />

HIWIN<br />

Bei Hiwin dreht sich alles um Bewegung. Entwickelt,<br />

produziert und vertrieben werden Profilschienenführungen,<br />

Kugelgewindetriebe, Linearführungen,<br />

Linearachsen, Linear- und Torquemotoren sowie<br />

Positioniersysteme. Das Unternehmen bedient<br />

nahezu alle Branchen: Werkzeugmaschinen,<br />

Metall-, Kunststoff- und Holzbearbeitungsindustrie,<br />

Mess- und Prüftechnik, Verpackung, allgemeine<br />

Automation, Medizintechnik sowie die Halbleiter-,<br />

Photovoltaik- und Solarbranche.<br />

Messungen erfolgen am besten mit ca. 100 mm/s. Hierbei können<br />

die meisten Messinformationen aufgenommen werden.“ berichtet<br />

Martin Reger (Mesacon). „Wir haben auch Projekte mit<br />

Verfahrungen von 1 m/s realisiert. Das ist aber schon sehr schnell,<br />

vor allem, wenn man bedenkt, was da an Mechanik und damit an<br />

Gewicht dranhängt. Da müssen alle Komponenten perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sein.“<br />

Die in den Linearachsen verbauten Linearführungen mit Kugelkette<br />

sorgen, auch bei hohen Geschwindigkeiten für einen ruhigen<br />

und gleichmäßigen Lauf. Die ebenfalls aus dem Hause<br />

Hiwin kommenden Linearführungen haben deshalb auch einen<br />

essenziellen Anteil der der Richtigkeit der Messergebnisse.<br />

HIWIN – GARANT IN SACHEN<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

„Die kurze und termintreue Lieferzeit von Hiwin ermöglicht uns,<br />

individuelle Kundenprojekte zügig zu realisieren. Das war und ist<br />

nach wie vor einer der großen Wettbewerbsvorteile von Hiwin.<br />

Die gute Zusammen- und Zuarbeit durch den Außendienst und<br />

der außerordentliche Service, auch durch die Auslegungs- und<br />

CAD-Tools auf der Website von Hiwin, sind nicht zu unterschlagen“,<br />

lobte Alexander Rasch (Mesacon). „Mit dieser Unterstützung<br />

im Rücken können wir Anlagen schnell umkonfigurieren<br />

und passend auf jeden Kunden adaptieren.“ Dabei liefert Hiwin<br />

nicht nur Standardprodukte an den Messsysteme-Hersteller, sondern<br />

auch kundespezifische Produkte.<br />

Mit den jahrzehntelangen Erfahrungen im Bereich der berührungslosen<br />

Dickenmessung hat das Unternehmen Mesacon<br />

Mess elektronik ein System entwickelt, dass trotz der Simplizität<br />

mit absoluter Präzision glänzt. Zusammen mit den Linearachsen<br />

des Offenburger Antriebsspezialisten Hiwin liefern sie gemeinsam<br />

nicht nur Standardlösungen, sondern auch individuelle<br />

Messsysteme.<br />

Bilder: HIWIN GmbH<br />

www.mesacon.com<br />

www.hiwin.de<br />

46 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

VORKONFEKTIONIERTE KABELSETS<br />

FÜR DEN DIREKTEINBAU<br />

Neben einzelnen<br />

Anschlussund<br />

Verbindungsleitungen<br />

bietet Escha<br />

auch konfektionierte<br />

Kabelbäume<br />

an. Auf Kundenwunsch stattet der Hersteller seine<br />

zentimetergenau gebündelten umspritzten Steckverbinder<br />

zudem mit Markierungen, Bedruckungen, Etiketten und<br />

Schutzschläuchen aus. Das erleichtert die Zuordnung und<br />

beschleunigt den Einbau. Im Gegensatz zu mehreren Leitungen<br />

beanspruchen Kabelbäume darüber hinaus weniger Platz.<br />

Klassische Einsatzbeispiele sind Windkraftanlagen oder die<br />

Bahnindustrie. So fertigt Escha zum Beispiel Kabelbäume für<br />

Windkraftanlagen mit einer Gesamtlänge von über 18 m. In<br />

der Bahnindustrie hingegen ist die Varianz sehr hoch, da<br />

aufgrund unterschiedlicher Waggon-Spezifikationen häufig<br />

individuell konfektionierte Kabelbäume benötigt werden. Um<br />

sicherzustellen, dass die Kabelbäume direkt eingebaut<br />

werden können, werden sie vor Auslieferung einer einhundertprozentigen<br />

elektrischen Prüfung unterzogen.<br />

www.escha.net<br />

GREIFKUPPLUNG ERLEICHTERT SCHMIEREN<br />

Wer abschmieren<br />

muss, ist<br />

meist genervt:<br />

Oft bräuchte<br />

man drei<br />

Hände – zwei für<br />

die Fettpresse<br />

und eine Dritte,<br />

die die Kupplung<br />

hält. Sitzt sie<br />

nicht fest und<br />

sicher, kann Fett austreten. In anderen Fällen ist die Kupplung<br />

nur schwer zu befestigen, da sie an einer unmöglichen Stelle<br />

sitzt. Ebenso kann eine herkömmliche Kupplung im Laufe der<br />

Zeit ausleiern, dadurch ist sie nicht mehr richtig dicht. Diesen<br />

Herausforderungen hat Umeta sich gestellt und mit SnapStar<br />

eine Greifkupplung für Hydraulik-Schmiernippel auf den<br />

Markt gebracht. <strong>Der</strong> 4-Backen-Schnappverschluss hält die<br />

Kupplung bombenfest auf dem Schmiernippel. Die geriffelte<br />

Hülse wird nach hinten gezogen, auf den Schmiernippel<br />

gedrückt und schnappt selbständig wieder zu. Genauso<br />

einfach ist es, die Kupplung wieder zu lösen. Für einen<br />

Druckausgleich sorgt ein Druckentlastungs-Ventil. So tritt<br />

während des Abschmierens kein Fett aus.<br />

www.umeta.com<br />

REMOTE-I/O-MODUL: FLEXIBEL DEZENTRAL AUTOMATISIEREN<br />

Dezentrale I/O-Systeme sind ein wichtiger Baustein für flexible und modulare Automatisierungslösungen.<br />

Mit dem neuen Remote-I/O-Modul PDP67 PN erweitert Pilz sein<br />

Produktportfolio für dezentrale Anwendungen sowie Applikationen direkt im Feld.<br />

Durch seine robuste Bauweise mit Schutzklasse IP67 kann das Modul direkt an der<br />

Maschine installiert werden. Es sorgt auch außerhalb des Schaltschranks bei Temperaturen<br />

von - 30 °C bis 70 °C zuverlässig für Sicherheit. Profinet/Profisafe-Schnittstelle<br />

und universelle Anschlüsse, die als Ein-oder als Ausgänge konfiguriert werden können,<br />

machen PDP67 PN besonders flexibel. Dank M12-Steckverbinder können Sensoren und<br />

Aktoren einfach und schnell mit dem PDP67-Modul verbunden werden. Die aufwändige<br />

Verdrahtung entfällt.<br />

www.pilz.com<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ZUSTANDSÜBERWACHUNG<br />

AM LAUFENDEN BAND<br />

Ein Anlagenausfall oder ein ungeplanter Maschinenstillstand sind mit<br />

die größten Kostentreiber in der Industrie. Daher sind immer mehr<br />

Systeme für die Zustandsüberwachung und Lösungen für die<br />

vorausschauende Wartung gefragt. <strong>Der</strong> Beitrag beschreibt Möglichkeiten,<br />

die zum Einsatz kommen können und zeigt diese an verschiedenen<br />

Praxisbeispielen auf. <strong>Der</strong> Schlüssel ist integrierte Intelligenz.<br />

Richard Habering, Leiter Geschäftsbereich smart plastics, igus GmbH<br />

48 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Unternehmen in unterschiedlichen Branchen haben<br />

schon erste Erfahrungen mit der Zustandsüberwachung<br />

von Antriebskomponenten gemacht. Bauteile,<br />

wie zum Beispiel Elektromotoren oder Wälzlager, sind<br />

mit Sensoren ausgestattet, die einen oder mehrere Parameter<br />

wie Temperatur oder Schallwellen/Vibrationen erfassen. Ein<br />

Condition-Monitoring-System erfasst die Werte und gibt bei einem<br />

definierten Grenzwert eine Alarmmeldung aus. Diese Systeme<br />

finden sich in Anwendungen mit sehr hohen Anforderungen<br />

an Sicherheit und Verfügbarkeit, beispielsweise in den Radantrieben<br />

von Schienenfahrzeugen und in Windkraftanlagen.<br />

Wie sieht es bei Energieketten aus? Die Energiekette ist ein<br />

Bauteil im Maschinenbau, das flexible Kabel, pneumatische<br />

oder hydraulische Leitungen führt und schützt. Energieführungsketten<br />

kommen überall dort zum Einsatz, wo bewegte<br />

Maschinenteile mit Energie, Daten, Flüssigkeiten oder Gasen<br />

versorgt werden müssen. Wenn die Energieführung ausfällt<br />

und/oder ein Kabel bricht, bleibt oft die ganze Maschine stehen.<br />

Daher ist es wichtig, auch einem vermeintlichen C-Teil in<br />

der Gesamtbetrachtung der Maschinenverfügbarkeit hohe Aufmerksamkeit<br />

zu schenken. Auf ihre Verfügbarkeit muss ebenso<br />

Verlass sein. Dabei sind die spezifischenAnforderungen so unterschiedlich<br />

wie die Anwendungsbereiche.<br />

ANWENDUNGEN MIT HOHEN AUSFALLKOSTEN<br />

BRAUCHEN EINE ÜBERWACHUNG<br />

Energieketten, die zum Beispiel in Kläranlagen eingesetzt werden,<br />

laufen sehr langsam im 24/7-Betrieb unter widrigen Bedingungen<br />

ohne Beaufsichtigung. Hier können Laub, Eis oder auch<br />

Schneemassen das System blockieren. Im schlimmsten Fall reißt<br />

das bewegliche Ende der Energieführung (der sogenannte Mitnehmer)<br />

die gesamte Energiekette aus der Führungsrinne und<br />

beschädigt die Leitungen bis zum Abriss. In einem solchen Fall<br />

ist häufig ein Komplettaustausch des Systems mit mehreren Tagen<br />

bis Wochen Betriebsausfall die Folge.<br />

Auch in Krananlagen ist höchste Verfügbarkeit gefragt. Zwischen<br />

den einzelnen Häfen herrscht starker Wettbewerb. Bei den<br />

Entladegebühren entscheiden manchmal Centbeträge und die<br />

Liegezeit in Minuten über die Frage, welchen Hafen der Kapitän<br />

zum Entladen ansteuert. Wenn durch einen Schaden des Energieführungssystems<br />

nur vier statt fünf Krane ein Schiff entladen<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 49


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01 02<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

01 Energiekettensysteme bewegen sich z. B. in Handlingportalen<br />

eines Motorenwerkes in verschiedensten Richtungen<br />

nahezu rund um die Uhr – verlässliche Komponenten für die<br />

Zustandsüberwachung sind daher unabdingbar<br />

02 Die i.Sense-Sensoren überwachen die Zug-/Schubkraft<br />

der Energieketten und Leitungen und erkennen einen<br />

möglichen Bruch der Energieführung<br />

03 Energieführungssysteme in Krananlagen für die Be- und<br />

Entladung von Containerschiffen müssen absolut zuverlässig<br />

sein; kommt es zu einem Ausfall, entstehen immense Kosten<br />

können, verlängert dies die Entladezeit der anderen Kräne um<br />

acht bis zehn Stunden. Die Kosten steigen um bis zu 25 Prozent.<br />

Durch den Zeitverlust verzögern sich für das Schiff auch alle weiterengeplanten<br />

Ladezeiten im nächsten Terminal. Somit kommt<br />

es schnell zu Zeitverlusten von mehreren Tagen bis das Schiff<br />

seine Überseereise antreten kann.<br />

Ein drittes Anwendungsbeispiel für die Zustandsüberwachung<br />

sind automatisierte Anlagen in der Automobilindustrie, die mit<br />

sehr hoher Taktzahl arbeiten. Die Energieketten erreichen<br />

schnell Zyklen im Millionenbereich. In kaum einer anderen<br />

Branche ist Ausfallsicherheit so wichtig wie in diesem Industriezweig.<br />

Ganze Fahrzeuge oder auch einzelne Komponenten wie<br />

die Motoren durchlaufen die Produktion am Fließband und mit<br />

einem maximalen Grad an Automation. Wenn hier ein Teil stillsteht,<br />

kommt es schnell zu teuren Produktionsausfällen, die sich<br />

auch auf die Lieferketten der Zulieferer auswirken. Daher ist es<br />

für Fahrzeughersteller und Zulieferer wichtig, auf verlässliche<br />

Komponenten vertrauen zu können.<br />

In allen drei Fällen können Energieketten so ausgerüstet werden,<br />

dass sie ihren Zustand selbsttätig erfassen und die Maschine<br />

und/oder Anlage abschaltet, bevor es zu einem Totalausfall<br />

kommt.<br />

EINGEBAUTE SENSORIK BRINGT INTELLIGENZ<br />

IN DIE ENERGIEKETTE<br />

TOTALAUSFALL – FEHLANZEIGE!<br />

DIE ENERGIEKETTEN ERFASSEN<br />

IHREN ZUSTAND SELBSTTÄTIG<br />

Die Voraussetzung dafür hat Igus mit der Entwicklung von Smart<br />

Plastics geschaffen. Das sind Sensoren und Überwachungsmodule,<br />

die Intelligenz in Kunststoffprodukte – in diesem Fall in<br />

Energieketten, Leitungen, Linearführungen und Gleitlager –<br />

bringen. Für diese Aufgabe der Zustandsüberwachung hat Igus<br />

das i.Sense-System mit diversen Optionen entwickelt. Eines der<br />

Systeme ist die i.Sense-EC.P Zug-/Schubkraftüberwachung. Hier<br />

erfassen am Mitnehmer angebrachte Sensoren die Kraft, die im<br />

Regelbetrieb benötigt wird, um die Kette über den Verfahrweg zu<br />

bewegen. Die Zug-/Schubkräfte werden an ein Modul im Maschinenschaltschrank<br />

übermittelt, das bei Überschreiten der vorab<br />

eingestellten Kraftgrenzen über einen Öffnerkontakt ein Signal<br />

an die Kundensteuerung gibt, die in der Regel die Anlage<br />

schnellstmöglich anhält. Das EC.P (ehem. PPDS) ist seit mehr als<br />

zehn Jahren in über 1.000 Anlagen im Einsatz und besitzt bei<br />

Kranherstellern und -betreibern einen Standardcharakter.<br />

BEI EINEM BRUCH DER ENERGIEKETTE STOPPT<br />

DIE ANLAGE IM FALL DER FÄLLE<br />

Ein weiteres System zur Überwachung der Energiekette ist die<br />

i.Sense EC.B. Zur Bruchdetektion wird ein unelastisches Spezialseil<br />

mittels Trennstegen in der neutralen Faser eines Energieketten-Systems<br />

geführt und am Ende das Seil mit einem Längenmesssystem<br />

verbunden. Im Falle eines Bruchs der Energiekette<br />

50 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


03<br />

oder auch nur eines einzelnen Seitenteils der Energiekette erkennt das System<br />

diese relative Längenänderung des Seiles und schaltet ebenfalls über den Öffnerkontakt<br />

die Anlage ab. Durch die frühzeitige Erkennung des Bruches kann<br />

die Anlage mit einer sehr kurzen Reparaturzeit von wenigen Minuten wieder<br />

einsatzbereit sein. Die Bruchüberwachung EC.B ist bereits 100-fach an Portalen,<br />

z. B. in der Automobilproduktion, im Einsatz.<br />

Bei langen Verfahrwegen der Energieführung müssen die Leitungsüberstände<br />

regelmäßig kontrolliert und ggf. nachjustiert werden. Bei Unterlassung dieser<br />

Wartungsarbeiten scheuert im schlimmsten Fall der innere Öffnungssteg den<br />

Außenmantel der Leitung durch. In der Folge können Kurzschlüsse zu Kabelbränden<br />

oder langwierigen Ausfällen führen, das CF.P-System misst die erhöhten<br />

Zugkräfte an den Zugentlastungsschellen, sodass auch hier eine rechtzeitige<br />

Information an den Anlagenbetreiber gegeben werden kann. Das im Schaltschrank<br />

verbaute Modul wertet die von den Sensoren an der Energiekette oder<br />

dem Gleitlager kommunizierten Signale aus.<br />

ZUSTANDSÜBERWACHUNG UND VORAUSSSCHAUENDE<br />

WARTUNG GEHEN HAND IN HAND<br />

Mit den i.Sense-Lösungen von Igus können Anwender von Energieketten und<br />

Leitungen eine praxisgerechte Zustandsüberwachung realisieren. Die Richtwerte<br />

dieser Auswertung stammen aus den millionenfach gesammelten Daten des<br />

branchengrößten Labors von Igus in Köln. Über zehn Milliarden E-Ketten-Zyklen<br />

pro Jahr werden im Labor für E-Ketten und Chainflex-Leitungen erfasst und<br />

analysiert – allein drei Milliarden Testzyklen nur für Energieketten.<br />

Die Zustandsüberwachung ist nur die erste Entwicklungsstufe. Die vorausschauende<br />

Wartung ist die nächste Stufe zur Realisierung eines umfassenden<br />

Konzepts intelligenter Energieführungen. Hierfür bietet Igus das i.Cee-System<br />

an, das unterschiedliche Möglichkeiten der Einbindung der Sensordaten in ein<br />

lokales oder ein Cloudsystem ermöglicht.<br />

Bilder: Aufmacher stock.adobe.com – ipopba, Aufmacher Einklinker stock.adobe.com – Nataliya<br />

Hora, 01–02 Igus, 03 Wikipedia – Walter Rademacher<br />

www.igus.de<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

HEUTE DIGITAL,<br />

MORGEN<br />

INTELLIGENT<br />

INTERVIEW<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

<strong>Der</strong> neue M12L-Steckverbinder ist nicht nur für Leistungen bis 16 A ausgelegt,<br />

sondern beansprucht auch nur halb so viel Platz wie manches Wettbewerbsprodukt.<br />

Welche wichtige Rolle der Digitale Zwilling bei seiner Entwicklung spielte und<br />

welche Vorteile der Anwender davon hat, erklärt Martin Guserle, Head of Business<br />

Unit Epic Connectors der U.I. Lapp GmbH.<br />

Herr Guserle, früher wurden elektrische Verbindungen fest<br />

verdrahtet, verlötet und dann nicht mehr angerührt, der<br />

Absatz an Steckverbindungen war überschaubar. Mittlerweile<br />

wird immer häufiger gesteckt, und heute wächst der Markt<br />

dynamisch. Welchen Umsatzanteil hat der Steckerbereich<br />

inzwischen bei Lapp?<br />

Praktisch seit der Gründung bietet Lapp neben den Leitungen<br />

auch Steckverbinder unter dem Namen Epic (Environmental<br />

Protected Industrial Connectors) an. Auch bei Lapp wächst der<br />

Steckverbinder-Bereich sehr stark. Wir erzielen hier einen Umsatz<br />

im hohen zweistelligen Millionenbereich, unser Anteil am<br />

Gesamtumsatz liegt bei rund 10 %.<br />

Die jüngste Stecker-Innovation ist der Epic M12L Bei seiner<br />

Entwicklung wurden alle physikalischen Grenzen ausgereizt,<br />

sagten Sie bei der Vorstellung. Nun gibt es M12-Stecker bereits<br />

länger auf dem Markt, er ist der am häufigsten eingesetzte<br />

Steckverbinder in der Fabrikautomation – was ist die<br />

besondere Lösung am Epic M12L?<br />

<strong>Der</strong> neue M12L-Stecker bewältigt nicht nur Stromstärken von<br />

16 A statt vorher 12 A, sondern er ist auch einer der kleinsten<br />

M12L-Stecker am Markt. Und das ist kein Selbstzweck, sondern<br />

eine Marktanforderung: Denn die Konnektivität nimmt<br />

durch immer mehr Funktionen wie Sensoren, Aktoren, Antriebe,<br />

Condition Monitoring, Fernzugriff etc. kontinuierlich zu.<br />

Um höhere Leistungen zu übertragen, werden zunehmend<br />

16 A Stromstärke benötigt. Gleichzeitig nehmen die Bauräume<br />

in Maschinen ab. Das erfordert daher eine Miniaturisierung<br />

der Steckverbinder. Da aber bisherige M12-Steckverbinder<br />

schon sehr nahe an der Grenze des Machbaren entwickelt<br />

wurden, stellte sich die Frage, wie dieser Leistungszuwachs<br />

erzielt werden kann.<br />

52 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Warum ist es so kritisch, den Stecker zu verkleinern?<br />

Von außen betrachtet, scheint da auch bei dem Lapp-Stecker<br />

noch Luft zu sein?<br />

Das täuscht, kleiner geht tatsächlich nicht. Das Problem ist die<br />

Wärmeentwicklung der Kontakte. Wenn so viel Strom über<br />

kleinste Kontaktflächen übertragen wird, entsteht Wärme, die<br />

im Steckverbinder abgeführt werden muss. Darum werden Neuprodukte<br />

wie der M12 L bei Lapp nun digital ausgelegt, um sicherzustellen,<br />

dass die Produkte zuverlässig über die komplette<br />

Lebensdauer funktionieren. Nur so können Grenzbereiche sicher<br />

beherrscht und die maximale Leistungsdichte im kleinstmöglichen<br />

Steckverbindergehäuse untergebracht werden.<br />

Können Sie diese digitalen Entwicklungsprozesse<br />

etwas näher erläutern?<br />

M12-STECKER<br />

M12-Stecker sind die am weitesten verbreiteten<br />

Steckverbinder in der Fertigungsindustrie,<br />

und es gibt die Rundstecker in<br />

einer Vielzahl von Ausführungen und<br />

Codierungen. <strong>Der</strong> von Lapp neu vorgestellte<br />

M12 mit L-Codierung zählt zu den Power-<br />

Steckern, die neben Daten und Signalen auch<br />

Leistung übertragen können. Aufgrund<br />

immer kompakterer und leistungsfähigerer<br />

elektronischer Geräte steigt die Nachfrage<br />

seitens der Industrie nach diesen Steckern<br />

stark an. Auf dem Markt für kompakte<br />

M12-Leistungssteckverbinder haben sich<br />

neben den L-codierten drei weitere durchgesetzt:<br />

Die K-Codierung, die S-Codierung<br />

und die T-Codierung.<br />

Steckverbinder mit K-Codierung (5-polig/bis<br />

zu 630 V/12 A) und S-Codierung<br />

(4-polig/3+PE mit bis zu 630 V/12 A) sind für<br />

Wechselstrom ausgelegt. L-codierte<br />

(5-polig/4+FE oder 4-polig ohne FE bei bis zu<br />

63 V/16 A) und T-codierte (4-polig mit bis zu<br />

63 V/12 A) Steckverbinder sind für Gleichstrom<br />

ausgelegt.<br />

<strong>Der</strong> M12L ist also ein Rundstecker mit<br />

M12-Gewinde der Überwurfmutter, ausgelegt<br />

für die Übertragung von Daten sowie<br />

Gleichstrom bis zu 16 A. Damit können<br />

Feldbuskomponenten wie Sensoren und<br />

Aktoren (etwa Kleinmotoren) mit der<br />

erforderlichen Leistung versorgt werden.<br />

<strong>Der</strong> digitale Zwilling macht’s möglich. Früher wurde basierend<br />

auf Erfahrungswerten konstruiert und im Anschluss ein Muster<br />

gebaut. Dann wurde der Prototyp im Labor getestet und nicht<br />

selten stellte man fest, dass noch technische Veränderungen<br />

vorgenommen werden müssen. Dieser Prozess wurde oft mehrfach<br />

durchlaufen, bis man zum gewünschten Ergebnis gelangt<br />

war. Heute entwickeln wir unsere Prototypen nur noch digital,<br />

denn die Geschwindigkeit bei Innovationen wird immer wichtiger.<br />

Alles was wir vorausberechnen können, müssen wir<br />

nachher nicht mehr korrigieren und desto schneller sind die<br />

Entwicklungszyklen. Und physische Muster werden einfach<br />

im 3D-Druck-Verfahren erstellt, um Haptik, Optik, Handling<br />

sowie Assemblierung in der Produktion und beim Anwender<br />

zu verifizieren.<br />

Was berechnen Sie an einem Steckverbinder denn alles?<br />

Mit FEM-Simulation, also der Finite-Elemente-Methode, werden<br />

technische Auslegungen berechnet und überprüft, um kritische<br />

Stellen am Bauteil konstruktiv richtig dimensionieren zu<br />

können. Ganz wichtig sind auch die Berechnung und Simulation<br />

der thermischen Belastung. Auf diese Weise ist es möglich,<br />

die absoluten Grenzbereiche sicher zu beherrschen und die<br />

maximale Leistungsdichte im kleinstmöglichen Steckverbindergehäuse<br />

unterzubringen. Wenn alle Berechnungen und Simulationen<br />

abgeschlossen und in die Konstruktion mit eingeflossen<br />

sind, wird ein erstes 3D-Muster erstellt. An ihm können Ergonomie,<br />

Bauraum und Design beurteilt werden. Damit ist der Konstruktionsprozess<br />

vorläufig abgeschlossen und es beginnt der<br />

Prozess der Werkzeugkonstruktion.<br />

Vermutlich ebenfalls auf digitaler Basis?<br />

Genau, denn der auskonstruierte Steckverbinder muss neben<br />

seiner Funktion auch so aufgebaut sein, dass er prozesssicher<br />

herstellbar ist. Die Füllsimulation gibt dann Aufschluss über die<br />

Gestaltung der Werkzeuge für die Spritzgussteile und zeigt<br />

ebenfalls Optimierungen an, die gegebenenfalls am Produkt<br />

vorgenommen werden müssen. Ziel ist es, das Werkzeug im<br />

Vorfeld zu simulieren, um die Auslegung zu perfektionieren.<br />

Mit der Arbeit am digitalen Zwilling können wir heute genau<br />

ausloten, wo die maximalen Grenzen beispielsweise bei der<br />

Temperaturverteilung, dem Kontaktwiderstand und der Strombelastung<br />

liegen und überall das Optimum herausholen. Die<br />

Entwicklungsprozesse werden dadurch viel schneller, ressourcenschonender<br />

und preisgünstiger.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 53


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 <strong>Der</strong> neue M12L-Steckverbinder<br />

nimmt nur 43 % des Raumes der<br />

Vorgängertechnologie ein und ist<br />

zu 100 % Profinet-konform<br />

02 Die bisherigen Limits können<br />

mit konstruktiven Innovationen<br />

durchbrochen werden<br />

INTERVIEW<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wie viel schneller waren Sie denn mit dem digitalen Zwilling?<br />

<strong>Der</strong> Schritt von der klassischen Entwicklung in den digitalen<br />

Zwilling hat uns viel Kraft gekostet – denn die Systeme gibt es<br />

nicht Out-of-the-Box. <strong>Der</strong> Aufwand ist beim ersten Mal doch<br />

recht groß, und wir haben sehr viel Know-how investiert und<br />

viele Erfahrungen gemacht. Ich schätze, dass wir durch den<br />

Einsatz des digitalen Zwillings unseren Produktentwicklungsprozess<br />

um 30 % schneller abschließen konnten. In Zukunft<br />

werden wir aber noch mehr Zeit sparen, da wir ja den Erstaufwand<br />

geleistet haben.<br />

Und hat der Anwender auch etwas von dem digitalen Zwilling?<br />

Sehr viel sogar. <strong>Der</strong> digitale Zwilling ist ja das 3D-CAD-Modell<br />

plus viel mehr zusätzliche Informationen zum Produkt, als das<br />

bei einem physikalischen Produktmuster je möglich wäre. Diese<br />

gesammelten Informationen entstehen bei der Entwicklung und<br />

werden dann zum Design-In, über den gesamten Lebenszyklus<br />

bis hin zum Recycling genutzt.<br />

Wie wird das denn von den Anwendern angenommen?<br />

Sehr gut. Die Anwender nutzen ja heute vermehrt digitale Portale,<br />

um ihre Maschinen, Anlagen oder Werkzeuge zu konstruieren.<br />

Zur Auswahl der geeigneten Steckverbinder werden dabei<br />

immer öfter spezielle Datenbanken wie Cadenas, Eplan oder<br />

Zuken genutzt. Auf diesen Plattformen bekommt der Anwender<br />

alle Informationen zum Produkt inklusive der digitalen 3-D<br />

Modelle – also den digitalen Zwilling zum eigentlichen Produkt.<br />

Unsere Erfahrung zeigt, dass die Anwender fast nur noch Interesse<br />

am digitalen Zwilling haben und immer seltener nach physikalischen<br />

Mustern fragen. Das zeigt die Veränderung hin zur<br />

digitalen Information, weil diese beim Anwender direkt weiterverarbeitet<br />

werden kann.<br />

Können Sie dazu ein Beispiel nennen?<br />

Unser Kunde Sumitomo nutzt diese digitalen Informationen<br />

zum Beispiel bei der Konzeption seiner Maschinen: beim Aufbau<br />

eines Schaltschranks etwa wählen sie die passenden Steckverbinder<br />

und Kabel aus der Datenbank und platzieren diese<br />

einfach per Drag´n Drop. Die Komponenten „wissen“, wo sie<br />

hingehören und der Nutzer bekommt anschließend den kompletten<br />

Schaltplan inklusive der Bestellnummer von Lapp.<br />

Damit ist beiden Seiten gedient: <strong>Der</strong> Anwender hat eine sehr<br />

schnelle Schaltschrank-Konzeption, wo wirklich alles passt – und<br />

wir bekommen den Auftrag für Kabel und Stecker.<br />

Ist der digitale Zwilling auch geeignet als Basis<br />

für KI-Anwendungen?<br />

Es ist ja bereits Realität, dass Produkte entstehen und weiterverarbeitet<br />

werden, die überhaupt noch nicht physikalisch erstellt<br />

wurden. Zukünftig werden diese digitalen Komponenten und<br />

Systeme auch miteinander kommunizieren und sich gegenseitig<br />

weiterentwickeln. Und der Steckverbinder ist aufgrund seines<br />

Einsatzortes und der baulichen Voraussetzung eine ideale Komponente,<br />

die, mit mehr Intelligenz ausgestattet, zusätzliche<br />

Funktionen übernehmen kann.<br />

Wann können wir die Vorstellung des ersten<br />

KI-Steckverbinders von Lapp erwarten?<br />

Eine solche Lösung könnten wir innerhalb von zwei Jahren auf<br />

den Markt bringen. Wir denken da etwa an einen Stecker mit integrierter<br />

KI-Sensorik: wenn die Verbindung beispielsweise 100.000-<br />

mal gesteckt wurde, und die KI dann feststellt, dass die Verbindung<br />

nicht mehr zuverlässig funktioniert, meldet sie das einem<br />

übergeordneten System, sodass ein Austausch stattfinden kann.<br />

<strong>Der</strong> Stecker kostet natürlich etwas mehr, und bisher schrecken<br />

die Anwender vor dem Mehrpreis zurück. Aber wir suchen bereits<br />

Applikationen, wo sich die Mehrkosten lohnen, und ich bin<br />

sicher, dass es die gibt. Dann wird es von Lapp auch sehr schnell<br />

einen entsprechenden KI-Stecker geben.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE DIPL.-ING. HAJO STOTZ, CONTENT<br />

CREATION / TECHNICAL JOURNALIST AUTOMATION, IIOT AND<br />

NETWORKS, EMMERING<br />

Bilder: U.I. Lapp GmbH<br />

www.lappkabel.de<br />

54 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

BREMSEN-EXPERTEN SETZEN AUF<br />

VERNETZTES ENGINEERING<br />

Einer der Weltmarktführer<br />

für<br />

Bremssysteme<br />

sowie weitere<br />

Systeme für<br />

Schienen- und<br />

Nutzfahrzeuge,<br />

Knorr-Bremse,<br />

modernisiert sein<br />

Systems Engineering<br />

– und setzt dabei auf die Plattform Engineering Base (EB)<br />

von Aucotec. Im Fokus steht dabei die Projektierung von<br />

Bremssystemen. „Die verschiedenen Aspekte der Projektierung<br />

waren bisher toolseitig nicht ausreichend vernetzt. EBs<br />

Datenbankbasierung und Durchgängigkeit tragen nun dazu<br />

bei, die Vernetzung zu erhöhen“, so Matthäus Englbrecht,<br />

Vice President Global Brake Systems bei Knorr-Bremse. Die<br />

kooperative Plattform ersetzt gleich zwei Systeme bei<br />

Knorr-Bremse. Sie deckt sowohl die mechanischen als auch<br />

die leittechnischen Anteile des Systems Engineering ab.<br />

Dabei sind Pneumatik, Elektrik und Elektromechanik nur<br />

verschiedene Sichten auf dieselbe Datenbasis. Durch diese<br />

Einbindung unterschiedlicher Bereiche lässt sich zudem die<br />

Datenqualität erhöhen und Schnittstellen ebenso wie<br />

Handarbeit, mögliche Übertragungsfehler und manuelle<br />

Prüfungen reduzieren.<br />

www.aucotec.com<br />

KOMPAKTE DURCHFÜHRUNGSPLATTE<br />

FÜR BIS ZU 26 KABEL<br />

Icotek erweitert die Reihe werkzeugfrei montierbarer Kabeldurchführungsplatten.<br />

Mit KEL-DPZ 10 lassen sich auf engstem<br />

Raum bis zu 26 Leitungen einführen und 2-fach gemäß IP65/<br />

IP66 /UL Type 12 abdichten. Gleichzeitig sind die durchgeführten<br />

Leitungen zugentlastet. Ihr Durchmesser kann zwischen 3,2<br />

und 12 mm variieren. KEL-DPZ 10 passt auf Ausbrüche, die für<br />

10-polige schwere Steckverbinder genormt sind und eignet sich<br />

speziell für nicht<br />

vorkonfektionierte<br />

Leitungen.<br />

Bei der Bestückung<br />

mit<br />

elektrischen und<br />

pneumatischen<br />

Leitungen wird<br />

die entsprechende<br />

Membran<br />

durchstoßen und<br />

die Leitungen<br />

einfach hindurch geschoben. Nicht mehr benötigte Membrane<br />

lassen sich mit den Icotek-Stopfen ST-B verschließen. Das<br />

hygienische Design der Kabeldurchführungsplatten verhindert<br />

die Entstehung von Schmutznischen. Die Zertifizierung der<br />

Schutzarten IP65/IP66 erfolgte nach DIN EN 60529:2000-09.<br />

KEL-DPZ 10 ist ab sofort erhältlich. Kostenlose Muster sind<br />

direkt über den Hersteller zu beziehen.<br />

www.icotek.com<br />

HANNOVER MESSE <strong>2022</strong><br />

LET’S CREATE<br />

THE INDUSTRY<br />

OF TOMORROW<br />

Get ready for digital & green production.<br />

Experience Industrial Transformation at #HM22<br />

Be part of it: 30 May – 2 June <strong>2022</strong><br />

hannovermesse.com<br />

HOME OF INDUSTRIAL PIONEERS


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

IIOT-READY: HEUTE SCHON BEREIT<br />

FÜR MORGEN SEIN<br />

<strong>Der</strong> Sondermaschinenbau steht für die Erfüllung von Sonderwünschen.<br />

Jedes Projekt ist individuell und erfordert sowohl in der Konstruktion als auch<br />

bei der Auswahl der Automatisierungskomponenten ein Eindenken in immer<br />

neue Aufgabenstellungen. Welche Vorteile eine Technologiepartnerschaft<br />

in Hinsicht auf das Thema IIoT-Readiness bieten kann, lesen Sie hier.<br />

Dr. Bernhard Valnion,<br />

freier Redakteur aus München<br />

56 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

Im Sondermaschinenbau dreht sich alles ums Projektgeschäft,<br />

ums Verständnis facettenreicher Kundenwünsche. Als langjähriger<br />

Spezialist in diesem anspruchsvollen Metier bietet der<br />

Sondermaschinenbauer Ruhlamat aus Gerstungen eben genau<br />

das: individuell zugeschnittene, aber auch standardisierte<br />

Maschinenlösungen. Wer mit umfassendem Service in hart umkämpften<br />

Märkten überzeugen und zusätzlichen Kundennutzen<br />

bieten will, muss die Klaviatur der Sensorik und Datenverarbeitung<br />

beherrschen.<br />

Deshalb setzt Ruhlamat auf eine enge Technologiepartnerschaft<br />

mit dem Sensor- und Automatisierungsspezialisten Balluff.<br />

Die ersten induktiven Sensoren wurden bei Ruhlamat Mitte<br />

der 1990er-Jahre verbaut. „Wir nutzen die Produkte von Balluff<br />

deshalb, weil sie uns einen entscheidenden Kosten-Nutzen-Vorteil<br />

bieten. Es ist die gesamte Prozesskette von Einbau, Verdrahtung<br />

bis hin zu Programmierung der Steuerungen, die uns den<br />

Mehrwert liefert“, bringt es Michael Trebing, Produktionsleiter<br />

beim Sondermaschinenbauer, auf den Punkt. Trebing lobt damit<br />

den Spagat, den Balluff gemeistert hat: Präzision und Robustheit<br />

der Lösungen auf der einen Seite sowie Kostenoptimierung und<br />

Zuverlässigkeit auf der anderen.<br />

PRODUKTENTWICKLUNG AUSGERICHTET<br />

NACH IIOT<br />

IIoT-Readiness hat in der Konstruktion des Sondermaschinenbauers<br />

hohe Priorität. Stehen dem <strong>Konstrukteur</strong> zwei Sensoren<br />

mit gleichwertigen Eigenschaften zur Auswahl, ist er angehalten,<br />

den Sensor mit der höherwertigen IIoT-Readiness zu verwenden,<br />

auch wenn diese Eigenschaft derzeit für die konkrete Anwendung<br />

noch ohne Belang ist. „So stellen wir sicher, dass eine Diagnose<br />

an den Anlagen auch im Nachgang möglich ist, ohne dass erst<br />

einmal technisch nachgerüstet werden muss“, erklärt Sven<br />

Ehrich. Erste vielversprechende Erprobungen laufen bereits mit<br />

dem Condition Monitoring Sensor BCM von Balluff. Aufbauend<br />

wir nur erfolgreich sein, wenn es uns gelingt, durchgängig Systemkomponenten<br />

zu kreieren und miteinander zu vernetzen“,<br />

sagt CTO Sven Ehrich. Daher wurden bei Ruhlamat Konstruktionsrichtlinien<br />

erlassen, um auch Sondermaschinen so weit wie<br />

01<br />

DURCH DIE HOHE IIOT-READINESS<br />

SIND AUCH KÜNFTIGE ANFORDERUN-<br />

GEN AN DIE DIAGNOSE DER<br />

ANLAGEN KEIN PROBLEM<br />

auf dem breit gefächerten Produktportfolio und dem langjährigen<br />

Automatisierungs-Know-how entwickelt Balluff kontinuierlich<br />

neue, IIoT-fähige Lösungen. Bei der Entwicklung neuer Produkte<br />

im Sinne des IIoT achtet Balluff auf die Verwendung offener<br />

Standards, standardisierter Schnittstellen und Protokolle. Für<br />

den Anwender auf einen Blick zusammengestellt sind diese entsprechenden<br />

Komponenten und Tools in der sogenannten Balluff<br />

IIoT-Selection.<br />

„Unser Ziel ist es, unsere individuellen Kundenlösungen stärker<br />

zu modularisieren und diese weiter auf Standards aufzubauen.<br />

Die Produktstruktur unserer eigenen Maschinen ist bereits<br />

modular konzipiert. Eine entsprechende Methode gilt es nun auf<br />

unsere Montagetechnik anzuwenden. Denn langfristig können<br />

02<br />

01 Diese Ruhlamat-Anlage produziert Heizungsstellventile<br />

für den Warmwasserverteiler in Fußböden<br />

02 Die IO-Link-Technologie von Balluff ist hier in einer<br />

Banknotenverpackungsanlage verbaut<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 57


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

möglich zu standardisieren. Knut Völker von Balluff sagt dazu:<br />

„Die Überarbeitung von Ruhlamats Standardbaugruppen geschieht<br />

gemeinsam, sodass kostenoptimierte Lösungen wiederverwendet<br />

werden können.“<br />

DIGITALISIERUNG ANTE PORTAS<br />

Induktive und optische Sensoren, Positionssensoren für Pneumatikzylinder<br />

und Greifer, kapazitive Sensoren, induktive Koppler,<br />

Wegmesssysteme, RFID-Systeme, Feldbuskommunikationsmodule,<br />

Steckverbinder – das ist nur eine kleine Auswahl an Balluff-Komponenten<br />

und -Systemen, auf die Ruhlamat vertraut. So<br />

wird seit vielen Jahren auch das IO-Link-Portfolio von Balluff eingesetzt.<br />

Anfangs geschah dies aus wirtschaftlichen Gründen: infolge<br />

vereinfachter Topologien ließen sich Installationskosten reduzieren.<br />

Doch zunehmend wird auch die Möglichkeit genutzt,<br />

mehr Betriebsdaten über die Sensorik im Maschinenbetrieb abzugreifen<br />

– die umfassende Digitalisierung der Maschinen von<br />

Ruhlamat wird systematisch vorangetrieben. Auch Michael Trebing<br />

ist vom Balluff-Portfolio begeistert: „Die Sensorsignale werden<br />

über IO-Link in digitale Signale übersetzt, um sie in der SPS<br />

verarbeiten zu können. Die Balluff-Technologie hilft dabei, mit<br />

vorgefertigten Kabellängen zu arbeiten. Das spart bei der Verdrahtung<br />

der Module Zeit und Material. Eine Verkabelung mit<br />

dem Schaltschrank ist nicht nötig – ein unschlagbarer Vorteil.“<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SIND SIE IIOT-READY?<br />

Um den steigenden Anforderungen an die<br />

einfache Erfassung und Auswertung von<br />

Prozessdaten auch in Zukunft gerecht zu werden,<br />

sollte bereits während der Konstruktionsphase<br />

der Anlagen auf die IIoT-Readiness der Einzelkomponenten<br />

Wert gelegt werden. Aufbauend<br />

auf einer durchdachten Digitalisierungsstrategie<br />

können bereits heute multifunktionale Sensoren<br />

eine Vielzahl an sinnvollen Zuständen wie<br />

Vibration, Temperatur, Feuchtigkeit und Umgebungsdruck<br />

erfassen, die für die Zustandsüberwachung<br />

und vorausschauende Wartung<br />

genutzt werden können.<br />

HUBERTUS BREIER, Senior Vice President,<br />

Head of Technology bei Balluff in Neuhausen a.d.F.<br />

SERVICEANGEBOTE AUSGEBAUT,<br />

PARTNERSCHAFT VERTIEFT<br />

„Für unsere Kunden bieten wir Full-Service-Leistungen aus einer<br />

Hand“, erklärt Geschäftsführer Thomas Mack seine Digitalisierungsagenda<br />

und ergänzt: „Selbstverständlich gehören für uns<br />

zu einer umfassenden Serviceleistung nicht nur die Fertigung<br />

und die Installation unserer Sondermaschinen – hervorragende<br />

digitale Services werden uns in Zukunft noch mehr dafür auszeichnen,<br />

weltweit auch nach der Auslieferung der Maschinen<br />

unseren Kunden mit situationsgerechten Angeboten zur Seite zu<br />

stehen. Und dafür brauchen wir den digitalen Zwilling jeder ausgelieferten<br />

Maschine.“ Deshalb werden in den Maschinen in umfassender<br />

Weise Balluff-Komponenten verbaut: Digitalisierung<br />

setzt auf Daten auf – und Balluff-Technologien erfassen und<br />

übertragen sie verlässlich. So werden Daten zu wertvollen Informationen,<br />

die in übergeordneten Systemen wie ERP oder MES<br />

ausgewertet werden können.<br />

Ruhlamat hat bereits in das Condition Monitoring Advanced<br />

Service Package von Balluff investiert. Und weitere Schritte werden<br />

folgen: „Die langfristig ausgelegte Technologiepartnerschaft<br />

mit Balluff hilft uns, unseren Weg in die Digitalisierung mit einem<br />

größtmöglichen Nutzen für uns und unsere Kunden zu beschreiten“,<br />

sagt dazu der Geschäftsführer Thomas Mack.<br />

Bilder: Balluff GmbH<br />

www.balluff.com<br />

58 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

AUCH IM SPANNUNGSFREIEN<br />

ZUSTAND EXTREM PRÄZISE<br />

<strong>Der</strong> Kit-Absolut-Encoder<br />

NYS35K von<br />

Megatron hat<br />

Drehgeber-Eigenschaften,<br />

die bisher<br />

High-End-Applikationen<br />

vorbehalten<br />

waren. Als Multi-<br />

turn-Kit-Absolut-<br />

Drehgeber oder<br />

Singleturn-Encoder<br />

erfasst er Winkel<br />

größer 360 ° selbst im spannungsfreien Zustand mit<br />

höchster Genauigkeit. Sein reduziertes Design besteht aus<br />

hochwertigen Sensorelementen inklusive Elektronik und<br />

Elektronikträger. Auf ein Gehäuse und ein Wellenlager<br />

wurde verzichtet. Mit 35 mm Durchmesser und 20,4 mm<br />

Tiefe fügt er sich in kleinste Bauräume ein. <strong>Der</strong> Encoder<br />

eignet sich für Anwendungen in der Robotik, in Stellantrieben<br />

für Oberlichter, Tore, Rührwerke, Abfüllanlagen oder<br />

als Motorfeedback. In der Singleturn-Version verfügt er<br />

über eine Auflösung von 20 Bit und in der True-Power-On-<br />

Multiturn-Kit-Encoder-Ausführung von 16 Bit. Damit misst<br />

die Multiturn-Ausführung Absolutwerte mit einer Präzision<br />

von 1.048.576 Schritten pro Wellenumdrehung und Winkel<br />

bis 65.536 Wellenumdrehungen.<br />

www.megatron.de<br />

ALLES RUND UMS KABEL<br />

<strong>Der</strong> neue Elektrische<br />

Verkabelungs-Katalog<br />

EMEA (Europa, Mittlerer<br />

Osten, Afrika) mit den<br />

aktuellen Panduit-Produkten<br />

und -Lösungen rund<br />

ums Kabel ist ab sofort<br />

erhältlich. Schneller und effizienter<br />

finden Anwender<br />

in der Industrie ihre<br />

passende Lösung mit der<br />

digitalen Version. Die<br />

Navigation funktioniert<br />

ganz einfach über Quicklinks<br />

im PDF – vom<br />

Inhaltsverzeichnis zu den<br />

Produktbereichen und<br />

Produkten sowie zum<br />

entsprechenden Zubehör. Darüber hinaus ist der Katalog<br />

crossmedial aufgebaut, sodass man rasch per Mausklick auf die<br />

jeweiligen Produktseiten auf der Panduit-Internetseite verlinkt<br />

wird. Das 178 Seiten dicke, englischsprachige Werk enthält<br />

Neuheiten und Updates zu den Bereichen Bündeln, Führung/<br />

Schutz, Terminierung, Kennzeichnung sowie Erdung und Strom.<br />

<strong>Der</strong> Katalog steht ab sofort zum Download als PDF-Datei auf<br />

www.panduit.de zur Verfügung und kann auch per Mail unter<br />

iei-katalog@panduit.com als gedruckte Version kostenlos<br />

angefordert werden.<br />

www.panduit.com<br />

MEHR GESTALTUNGSFREIRAUM AUCH<br />

FÜR ROBOTIK-APPLIKATIONEN<br />

Magnetgreifer<br />

handhaben<br />

ferromagnetische<br />

Teile<br />

zuverlässig und<br />

hinterlassen<br />

keine Spuren.<br />

Neben dem<br />

einpoligen<br />

EMH-RP bietet<br />

Schunk jetzt<br />

auch den<br />

EMH-DP mit<br />

zwei Polen sowie den EMH-MP mit vier Polen an. <strong>Der</strong><br />

einpolige Elektro-Permanentmagnet Greifer EMH-RP greift<br />

Flach- und Rundteile sicher und wiederholgenau. Mit<br />

einem Quartett aus Polen eignet sich der EMH-MP unter<br />

anderem für das Handling von Blechmaterial. Dabei ist<br />

dank digitaler vierstufiger Greifkraftregulierung eine<br />

Vereinzelung sehr dünner Stahlbleche möglich. <strong>Der</strong><br />

zweipolige EMH-DP spielt seine Stärken insbesondere<br />

beim Bin Picking, dem Greifen chaotisch bereitgestellter<br />

Teile, aus. Seine Seiten sind ebenfalls magnetisch, sodass<br />

auch kleine Bauteile gegriffen werden können, die eng<br />

zwischen Greifer und Schüttenwand stecken. Mit unterschiedlichen<br />

Baugrößen decken die EMH-Greifer Werkstückgewichte<br />

von 3,5 bis 175 kg ab. Aufgrund ihres<br />

Funktionsprinzips wird der Magnetfluss auch im deaktivierten<br />

Zustand aufrechterhalten.<br />

www.schunk.com<br />

NUR EINEN KLICK ENTFERNT<br />

Im HANSA-FLEX Online-Shop finden Sie mehr als 80.000<br />

hochwertige Hydraulik-Artikel für Ihre Maschinen. Von A<br />

wie Adapter bis Z wie Zylinder. Übersichtlich sortiert in 16<br />

Kategorien und mit vielen praktischen Servicefunktionen.<br />

Am besten gleich testen!<br />

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www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 59


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ELEKTROMOBILITÄT FÖRDERN<br />

Dank ihrer hohen spezifischen Energie sind Lithium-Ionen-Batteriezellen seit<br />

über 30 Jahren erfolgreich. <strong>Der</strong> größte Teil wird in Asien produziert und in<br />

Consumer-Produkten verbaut. Die Fertigung in Europa nimmt im Zuge der<br />

Elektromobilität an Fahrt auf. Die Batteriezellenfertigung ist Präzisionsarbeit<br />

und verlangt Regelungstechnik bester Güte.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Eine Unternehmensphilosophie wie „Changes for the Better“<br />

könnte nicht passender sein, wenn wir an die aktuellen Herausforderungen<br />

und Veränderungen der Gesellschaft<br />

denken. Genau das hat sich Mitsubishi Electric auf die Fahne<br />

geschrieben. Mit seinen Technologien und Komponenten<br />

trägt der Marktführer in der Herstellung, dem Marketing und<br />

dem Vertrieb von elektrischen und elektronischen Geräten für<br />

unterschiedlichste Branchen nun auch seinen Teil in der Förderung<br />

der Elektromobilität bei.<br />

ENERGIESPEICHER MIT AUTOMATISIERUNGS-<br />

KNOW-HOW HERSTELLEN<br />

Michael Grondowski, Sales Solution Expert, Mitsubishi Electric<br />

Europe B.V. , Mitsubishi-Electric-Platz 1, 40882 Ratingen<br />

Mit Hauptsitz in Japan unterstützt Mitsubishi Electric bereits die<br />

Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien in Asien und verfügt über<br />

das Automatisierungs-Know-how für die Herstellung der Energiespeicher.<br />

Nun können auch Maschinen- /Anlagenbauer und<br />

Batteriehersteller in Europa von den speziellen Technologien<br />

und Komponenten profitieren.<br />

Die Batteriezellenfertigung ist Präzisionsarbeit und verlangt<br />

beste Regelungstechnik. Mitsubishi Electric bietet hierfür die<br />

leistungsstarken Servoverstärker der neuen Serie Melservo<br />

MR-J5 an. Als Automatisierungsnetzwerk kommt CC-Link IE<br />

TSN zum Einsatz, das mit 1-Gbit-Bandbreite operiert und Antriebsnetzwerk,<br />

Feldbus, Safety- sowie offene TCP/IP-Kommunikation<br />

integriert.<br />

Mit Mitsubishi Electrics Zugspannungsreglern stehen weitere<br />

Sonderkomponenten kurz vor der Einführung. Durch exakte und<br />

stabile Regelungsprozesse sorgen sie in den Roll-to-Roll-Applikationen<br />

der Zellenfertigung für komplett gleichmäßigen Auftrag<br />

des Anoden- und Kathodenmaterials auf das Substrat. Schließlich<br />

beeinflusst die Schichtdickenpräzision unmittelbar die Leistungsfähigkeit<br />

der Zelle. Außerdem unterstützt Mitsubishi Electric<br />

den aufstrebenden europäischen Sektor mit speziellen Wickeltechnik-Komponenten<br />

in Form von Magnetpulverbremsen<br />

und -kupplungen, passenden Frequenzumrichtern und hochpräziser<br />

Servotechnik mit einer Absolut-Encoder-Auflösung von<br />

26 Bit pro Motorumdrehung.<br />

60 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


Elektromobilität ist eine<br />

Herausforderung für die<br />

Automatisierungstechnik<br />

– Maschinenbauer sowie<br />

Batteriehersteller brauchen<br />

daher die passenden Lösungen<br />

für die Fertigung von<br />

Lithium-Ionen-Batterien<br />

ZUVERLÄSSIGE ANLAGENÜBERWACHUNG<br />

„Die Grundvoraussetzungen für immer hochwertigere Batteriezellen<br />

sind ein leistungsfähiges Netzwerk für die Anlagenüberwachung<br />

und Lösungen wie das KI-Paket (künstliche Intelligenz)<br />

für den Melipc-Industriecomputer“, sagt Grondowski.<br />

„Damit lassen sich Daten in Echtzeit auswerten, damit die Produktqualität<br />

verlässlich und konstant hoch bleibt.“<br />

Neben einem Gesamtsortiment an Automatisierungstechnik<br />

bietet Mitsubishi Electric bereits heute die relevanten Spezialkomponenten<br />

an und ist damit der ideale Partner für die Fertigung<br />

von Lithium-Ionen-Batterien in Europa. „Angekündigt sind<br />

Produktionsanlagen für eine Jahresleistung von insgesamt rund<br />

750 GWh. Das entspricht ca. 12 Millionen Autos“, sagt Michael<br />

Grondowski, Business Development Manager – Central Europe<br />

bei Mitsubishi Electric.<br />

Bilder: Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

de.mitsubishielectric.com/fa<br />

Energizing Productivity<br />

Aktive Energiemanagement-Geräte und sichere<br />

Bremswiderstände für die elektrische Antriebstechnik<br />

Mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Effizienz<br />

NEU: Feldbuskommunikation und/oder<br />

strombasierte Netzlastspitzen-Reduzierung per Plug&Play<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />

Michael Koch GmbH, Zum Grenzgraben 28, 76698 Ubstadt-Weiher<br />

Tel. +49 7251 9626-200, www.bremsenergie.de, mail@bremsenergie.de 30.5.-2.6.22


SPECIAL<br />

SPECIAL<br />

SENSORTECHNIK<br />

62 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

ECHTES 3D FÜR KOMPLEXE<br />

MESSAUFGABEN<br />

Konventionelle Messsysteme stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn<br />

Bauteile mit außergewöhnlichen Geometrien oder spiegelnden<br />

Oberflächen erfasst werden müssen. Wir stellen Ihnen eine neue,<br />

leistungsstarke 3D-Sensor-Generation vor, die Software und Hardware<br />

geschickt kombiniert und nicht nur echte 3D-Auswertungen liefert, sondern<br />

auch noch universell einsetzbar ist. Dies bringt große Vorteile, sowohl für<br />

Endkunden als auch Integratoren. Welche das sind, erfahren Sie hier.<br />

Um hochgenaue 3D-Messungen zu erzielen, ist ein perfekt<br />

abgestimmtes Zusammenspiel aus Hardware und<br />

Software erforderlich. Sensorspezialist Micro-Epsilon<br />

hat dies bei der Entwicklung der neuen 3D-Sensor-Generation<br />

berücksichtigt und setzt daher nicht nur auf leistungsstarke<br />

Hardware, sondern liefert auch die passend abgestimmte<br />

Software 3DInspect dazu. So können alle 3D-Sensoren von<br />

Micro-Epsilon mit einer einheitlichen Software betrieben werden.<br />

Die Software ist mit den Sensoren SurfaceControl zur Geometrie-,<br />

Form- und Oberflächenprüfung von matten Objekten,<br />

ReflectControl zur Vermessung und Inspektion von spiegelnden<br />

Oberflächen sowie 3D-Laserscannern zur präzisen Inline-3D-<br />

Messung kompatibel. Die Software 3DInspect ermöglicht echte<br />

3D-Auswertungen und somit nicht nur 2.5D wie bei herkömmlicher<br />

Software. Das bedeutet, dass jeder x-y-Koordinate mehrere<br />

z-Koordinaten zur Verfügung stehen. Zudem stammen Sensoren<br />

und Software aus einer Hand, wodurch nur noch ein Ansprechpartner<br />

für die Lösung komplexer Messaufgaben notwendig wird.<br />

LEISTUNGSSTARKE SOFTWARE<br />

FÜR 3D-PUNKTEWOLKEN<br />

3DInspect ist auf Bedienerfreundlichkeit ausgelegt und lässt sich<br />

intuitiv steuern. Die Software ermöglicht die Parametrierung der<br />

Sensoren, aber auch die Erfassung der Messdaten. Die Werkzeugpalette<br />

ist vielseitig und reicht von der Ausrichtung der<br />

Punktewolken über die Auswahl der relevanten Objekte bis hin<br />

zu Filtern zur Glättung und Optimierung der Punktewolke. Auch<br />

Berechnungsprogramme für Abstand, Höhe, Winkel und Radius<br />

sind bereits integriert. Die ermittelten Daten lassen sich auf einfache<br />

Weise an die SPS ausgeben, können aber auch beliebig weiterverarbeitet<br />

werden. Neben der Standard-Version wird die<br />

Funktionserweiterung „Automation“ für automatisierte Produktionsprozesse<br />

angeboten. Über verständliche Video-Tutorials<br />

können sich die User sehr leicht mit Anwendung und Möglichkeiten<br />

vertraut machen. Ein weiteres Plus: Die Software wird permanent<br />

weiterentwickelt, ist somit immer auf dem neuesten<br />

Stand und bietet bei jedem Versionsupdate weitere nützliche<br />

Funktionen. Wenn Anwender eine alternative Bildverarbeitungslösung<br />

verwenden oder selbst entwickeln möchten, steht ein umfangreiches<br />

SDK zur Verfügung. Dieses basiert auf den Industriestandards<br />

GigE Vision und GenICam inklusive zahlreicher Funktionsblöcke.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 63


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

SPECIAL<br />

Eine C-/C++-/C#-Bibliothek mit zahlreichen Beispielprogrammen<br />

und Dokumentationen unterstützt bei der Softwareentwicklung.<br />

UMFANGREICHE SOFTWAREFUNKTIONEN<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Die Messprogramme der Software lassen sich in drei Gruppen<br />

einteilen. Die „Datenverarbeitung“, der die Programme zur Selektion,<br />

Filterung, Transformation und Ausrichtung von Punktewolken<br />

unterliegen. Hier sind unter anderem Korrekturen der<br />

Einbaulage, Punktauswahl, die Ausrichtung anhand von Quadern,<br />

Ebenen, Linien oder Punkten möglich. Aber auch Mittelwert-,<br />

Median-, Tiefpass-, Hochpass- und Erosionsfilter zählen<br />

dazu. In der Gruppe „Objekte“ finden sich Programme zur Passung<br />

von geometrischen Objekten enthalten. Hier können beispielsweise<br />

Schwerpunkte oder Extrempunkte in der 3D-Punktewolke<br />

berechnet werden. Auch Passungen von Objekten, wie Kugeln<br />

oder Zylindern in die Punktewolke sind möglich, um diese<br />

weiter auszuwerten. In der „Messwertausgabe“ können die Messergebnisse<br />

noch mathematisch kombiniert und verrechnet werden<br />

und es stehen detaillierte Optionen zur Signalausgabe zur<br />

Verfügung. Die Ausgabe erfolgt mit hoher Kompatibilität über<br />

UDP, TCP, Modbus, wobei 3DInspect als jeweiliger Server funktioniert.<br />

Mithilfe von Zusatzmodulen ist auch eine Steuerung und<br />

Messwertübertragung über Profinet und Ethernet/IP möglich.<br />

3D-VERMESSUNG DIFFUS<br />

REFLEKTIERENDER OBERFLÄCHEN<br />

Das umfangreiche 3D-Software-Paket von Micro-Epsilon ist unter<br />

anderem mit den Sensoren der Reihe SurfaceControl kompatibel.<br />

Sie sind zur schnellen 3D-Vermessung und Inspektion diffus<br />

reflektierender Oberflächen wie Metall, Kunststoff oder Keramik<br />

im Einsatz. <strong>Der</strong> Sensor nutzt Streifenlichtprojektion, mit der<br />

sich diffus reflektierende Objekte erfassen lassen und errechnet<br />

aus den aufgezeichneten Daten eine hochgenaue 3D-Punktewolke.<br />

Anhand der Punktewolke ist es möglich, Geometrien und<br />

kleinste Defekte zu erkennen. Auch kleinste Strukturen auf Bauteilen<br />

sowie Formabweichungen werden sichtbar. Es stehen Sensoren<br />

mit unterschiedlichen Messflächen und Leistungsdaten<br />

zur Verfügung. Dank der schmalen Bauform kann der Sensor<br />

auch in beengte Bauräume integriert werden. Die Besonderheit<br />

der SurfaceControl-Systeme liegt im Zusammenspiel aus automatischer<br />

Oberflächeninspektion, höchster Präzision ab 0,4 µm<br />

sowie schneller und äußerst zuverlässiger Erkennung verschiedener<br />

Objekt- und Oberflächengeometrien.<br />

ANWENDUNG IN DER ELEKTRONIKINDUSTRIE<br />

In Elektrogeräten wie Sensoren, Smartphones oder Computern<br />

sind Leiterplatten integriert. Unbestückte Leiterplattensubstrate<br />

dienen als Grundelemente für Leiterplatten. Wegen der hohen<br />

Qualitätsanforderungen, die bei der Substratherstellung gelten,<br />

ist eine 100 % Kontrolle durch hochgenau messende Sensoren<br />

notwendig. Entspricht beispielsweise die Ebenheit des Substrats<br />

nicht den Vorgaben, so lassen sich Baugruppen bei der Bestückung<br />

nicht exakt aufbringen. Für High-End-Substrate aus Keramik<br />

gelten höchste Messgenauigkeitsanforderungen von 2 µm.<br />

<strong>Der</strong> hochpräzise 3D-Snapshot-Sensor SurfaceControl 3D 3500<br />

misst direkt in der Produktionslinie auf die matte Oberfläche der<br />

Substrate. Die aufgenommenen Messwerte werden im Sensor<br />

DIE BESONDERHEIT DER 3D-<br />

GESAMTLÖSUNG LIEGT IN EINER<br />

LEISTUNGSSTARKEN 3D-SOFTWARE,<br />

DIE MIT ALLEN 3D-SENSOREN DES<br />

UNTERNEHMENS KOMPATIBEL IST<br />

verrechnet und über die integrierte Gigabit-Ethernet-Schnittstelle<br />

an einen externen PC ausgegeben. Eine Weiterverarbeitung,<br />

Beurteilung und Protokollierung der 3D-Daten ist mit der leistungsstarken<br />

Software 3DInspect möglich. Werden Defekte an<br />

den Substraten erkannt, erfolgt über die Steuereinheit eine vollautomatische<br />

Aussortierung des Schlechtteils. Mit dem Sensor<br />

der Reihe SurfaceControl ist eine vollautomatisierte Prüfung ohne<br />

manuelles Eingreifen möglich. <strong>Der</strong> Sensor liefert auf matten<br />

Objekten beste Messergebnisse mit einer Wiederholpräzision<br />

von bis zu 0,4 µm. Eine Messung mit anschließender Berechnung<br />

und Auswertung erfolgt innerhalb von nur 1,5 Sekunden.<br />

3D-VERMESSUNG SPIEGELNDER<br />

OBERFLÄCHEN<br />

Für 3D-Messungen auf spiegelnden und glänzenden Oberflächen<br />

wurde der ReflectControl-Sensor konzipiert. <strong>Der</strong> Sensor kann für<br />

mikrometergenaue Messungen stationär zur Überwachung der<br />

Fertigungslinie oder für die Inline-Inspektion beispielsweise am<br />

Roboter eingesetzt werden. Auf dem Sensordisplay wird ein Streifenmuster<br />

generiert, das über die Oberfläche des Messobjekts in<br />

64 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


03 04<br />

Infrarotkameras. Pyrometer. Zubehör. Software.<br />

Wir messen berührungslos Temperaturen<br />

von –50 °C bis +3000 °C. Besuchen Sie uns:<br />

www.optris.de<br />

01 Laserscanner prüfen Batteriepakete im Durchlauf und liefern<br />

auf den schwierigen, glänzenden Oberflächen präzise Ergebnisse<br />

02 Die Software 3DInspect stellt kleinste Strukturen auf Bauteilen dar,<br />

wie das Beispiel einer realen 3D-Abbildung der Handyschale zeigt<br />

03 Die bedienerfreundliche Software 3DInspect liefert echte<br />

3D-Auswertungen und ist universell einsetzbar für alle 3D-Sensoren<br />

04 Große, diffus reflektierende Objekte werden mit dem 3D-Snapshot-<br />

Sensor vermessen: <strong>Der</strong> Sensor nutzt das Prinzip der Streifenlichtprojektion<br />

und führt 3D-Geometriemessungen und 3D-Formerfassungen sowie<br />

Oberflächenprüfungen durch<br />

Unsere kostengünstigen langwelligen<br />

und kurzwelligen Infrarotkameras mit<br />

Analog-/Digitalausgang sind ideal für<br />

industrielle Temperarturmessungen.<br />

die Kameras des Sensors gespiegelt wird. Abweichungen auf der Oberfläche verursachen<br />

Verzerrungen im Streifenmuster, die mit der Software ausgewertet werden.<br />

Micro-Epsilon ist seit vielen Jahren Partner namhafter Chiphersteller und bietet ein extrem<br />

leistungsfähiges Portfolio mit hochpräzisen Sensoren. Auch die ReflectControl-Systeme<br />

sind in der Halbleiterindustrie im Einsatz, beispielsweise zur 3D-Formerfassung<br />

von Wafern. Sie kontrollieren die Ebenheit bzw. Planarität von Wafern mit nur einer Aufnahme.<br />

<strong>Der</strong> Sensor liefert eine genaue 3D-Darstellung der spiegelnden Oberfläche, mit<br />

der die Topologie mikrometergenau bestimmt werden kann.<br />

Laserscanner der Reihe ScanControl zählen zu den leistungsfähigsten Profilsensoren<br />

im Hinblick auf Genauigkeit und Messrate. Um 3D-Scans zu generieren, muss eine Bewegung<br />

erfolgen. Entweder werden die Scanner per Roboter oder Verfahranlage über das<br />

Messobjekt bewegt oder die Messobjekte z. B. über Förderbänder am Scanner vorbeigeführt.<br />

Die Laserscanner von Micro-Epsilon bieten eine einmalige Kombination aus hoher<br />

Dynamik, Präzision und kompakter Baugröße. <strong>Der</strong> Sensorspezialist bietet ein umfassendes<br />

Portfolio mit zahlreichen Messbereichen, Red- und Blue-Laser-Technologien und<br />

umfangreichem Zubehör. Die Scanner überzeugen gleichermaßen bei Integratoren und<br />

beim Serieneinsatz in der Fertigungslinie. Über die Ethernet-/GigE-Vision-Schnittstelle<br />

können sie optimal in Bildverarbeitungs-Softwarepakete eingebunden werden.<br />

Batteriepakete werden im Durchlauf geprüft. Dabei sind die korrekte Position und Ausrichtung<br />

der Batteriepakete entscheidend. Eine wirtschaftlich effiziente Lösung für die<br />

Geometrieüberwachung bieten Laserscanner von Micro-Epsilon. Sie lassen sich einfach<br />

parametrieren und ohne Programmierkenntnisse in die Linie einbinden. Die Auswertung<br />

der 3D-Scans wird detailreich visualisiert, die Ergebnisse lassen sich dokumentieren und<br />

weiterverarbeiten. Die scanControl Laserscanner liefern auf den schwierigen, glänzenden<br />

Oberflächen präzise Ergebnisse, bei kompaktem Design. Das Gesamtpaket aus 3D-<br />

Sensor und 3D-Auswertesoftware ist direkt aufeinander abgestimmt.<br />

Bilder: Micro-Epsilon<br />

www.micro-epsilon.de<br />

when temperature matters


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

MEDIENRESISTENTER DRUCKSCHALTER<br />

MIT TOUCHDISPLAY<br />

WIEGAND<br />

ENERGY-HARVESTING<br />

Self-Powered Magnetic Sensing<br />

„Magischer Draht“ in Aktion<br />

Drücke schalten nur per Fingertipp?<br />

Genau das bietet der neue P.Touch<br />

Druckschalter von Amsys. <strong>Der</strong><br />

medienresistente Druckschalter wird<br />

über ein farbiges Touchdisplay<br />

bedient und eignet sich für Hydraulikflüssigkeiten<br />

oder Wasser im<br />

Bereich von 10 bar bis 600 bar. Das<br />

drehbare Display und die programmierbare, farbige Codierung ermöglichen<br />

eine rasche Sichtkontrolle, via IO-Link auch aus der Ferne. Anwendung findet<br />

der Druckschalter insbesondere in der Prozessindustrie. Dank verschiedener<br />

Dichtungsmaterialien und des aus 1.4404er Edelstahl gefertigtem Druckanschlusses<br />

stellen auch aggressive Medien mit Temperaturen im Bereich von<br />

- 25..100 °C für den P.Touch kein Problem dar. Er wird über das G1/4" Innen- oder<br />

Außengewinde an die Verrohrung angeschlossen, der elektrische Anschluss<br />

erfolgt über einen M12-Stecker, der auch die Versorgungsspannung von 9..30 V<br />

zuführt. Durch sein intuitives Touchdisplay einerseits und seine IO-Link-Fähigkeit<br />

andererseits bietet AMSYS damit einen Druckschalter an, der sowohl<br />

einfache Handhabung vor Ort als auch Zukunftstauglichkeit in einer vernetzten<br />

Arbeitsumgebung miteinander vereint.<br />

www.amsys-sensor.com<br />

Berührungsloses elektromagnetisches<br />

Energy Harvesting<br />

Zuverlässige Pulsenergie sogar bei<br />

niedriger Frequenz<br />

Magnetische Sensorik und Energiegewinnung<br />

in einem Paket<br />

Verschleißfrei und stabil –<br />

millionenfach bewährt<br />

OEM-DRUCKTRANSMITTER FÜR HÖCHSTE PERFORMANCE<br />

Das Unternehmen Keller steht für<br />

langjährige Erfahrung im Bereich<br />

hochgenauer, piezoresistiver<br />

Druckmesstechnik in mannigfaltiger<br />

Ausführung. Mit dem OEM-Drucktransmitter<br />

10LX und der entsprechenden<br />

Hochdruckvariante 10LHPX<br />

konnte nun die Lücke im Produktportfolio der erhältlichen Ausbaustufen<br />

erfolgreich geschlossen werden. <strong>Der</strong> OEM-Drucktransmitter besteht aus dem<br />

hochwertigen 10L Druckaufnehmer gepaart mit der X-Line Elektronik. Er liefert<br />

eine hohe Performance und verfügt über die in den Branchen üblichen digitalen<br />

und analogen Schnittstellen.<br />

www.keller-druck.com<br />

Applikationen: Multiturn-Encoder,<br />

Flow Meter, eigensichere Näherungsschalter,<br />

magnetische Kupplungen<br />

Jüngster Meilenstein –<br />

Wiegand Harvester mit genug<br />

Energie für drahtlosen<br />

Datentransfer/ ideal für<br />

IIoT-Netzwerke<br />

Die Wiegand Experten<br />

www.ubito.com<br />

KOMMUNIKATIVE FÜLLSTANDSSENSOREN<br />

Mit einer IO-Link-Schnittstelle in Ultraschallsensoren<br />

hat Microsonic die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um eine lückenlose Kommunikation<br />

durch alle Ebenen der Systemarchitektur<br />

hindurch bis in den Sensor zu realisieren.<br />

Vorgestellt werden die crm+ Füllstandssensoren,<br />

die mit einer IO-Link-Schnittstelle<br />

ausgestattet sind. Übermittelt werden neben<br />

den gemessenen Entfernungen auch<br />

Identifikations-, Status- und Diagnosewerte. Grenzstände oder Schaltpunkte<br />

lassen sich einfach mit IO-Link einstellen. Die robusten Sensoren decken mit<br />

fünf Tastweiten einen Messbereich von 30 mm bis 8 m ab. Das zusätzliche<br />

Digital-Display zeigt den Abstandswert in mm/cm direkt am Sensor an. <strong>Der</strong><br />

Push-Pull-Schaltausgang kann im Standard-IO-Modus auch als Schaltausgang<br />

genutzt werden. Die Sensoren in einer M30-Edelstahlhülse erfassen kontinuierlich<br />

Füllstände von Flüssigkeiten oder Schüttgütern aller Art, die Schall reflektieren.<br />

So ist eine berührungslose Füllstandsmessung unabhängig von Farbe oder<br />

Transparenz möglich. Gegenüber Staub und Nebel in der Messstrecke sind<br />

Ultraschallsensoren unempfindlich.<br />

www.microsonic.de


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

DAMPFDURCHLÄSSIGE KLEBELÖSUNG<br />

Atmungsaktiv, selbstklebend und speziell auf die Anforderungen eines<br />

Feuchtigkeitssensors ausgelegt ist das Klebe-Pad von Schreiner ProTech.<br />

Das im Sensor integrierte Stanzteil sorgt für eine optimale Funktionalität.<br />

<strong>Der</strong> Sensor misst die Feuchtigkeit und Temperatur der Umgebung. Die<br />

Erfassung erfolgt in Intervallen von je 15 Minuten, danach werden die<br />

Informationen zur Speicherung an eine Cloud weitergeleitet. <strong>Der</strong> Hersteller<br />

solcher sogenannter „Wireless Humidity Sensors“ ist Disruptive<br />

Technologies. Die darin eingebettete Platine produziert Zollner Elektronik.<br />

Die Membranen in industriellen Anwendungen funktionieren wie solche<br />

in atmungsaktiver Funktionsbekleidung. Sie sind nach außen luftdurchlässig<br />

und schützen gleichzeitig das Innere vor Wasser. Um zuverlässige<br />

Messungen mit Feuchtigkeitssensoren sicherzustellen, muss die Platine<br />

im Gehäuse vor Wassereintritt geschützt werden. Dazu muss die Platine<br />

positionsgenau über der Öffnung im Gehäuse appliziert werden.<br />

www.schreiner-protech.com<br />

VENTILSENSOREN<br />

AUCH IN GROSSEN<br />

STÜCKZAHLEN<br />

Mit langjährigem Know-How<br />

im Entwicklungs- und Konstruktionsbereich<br />

und großen<br />

Fertigungskapazitäten ist der<br />

Sensorspezialist Inelta in der<br />

Lage, kundenindividuell<br />

konfektionierte Ventilsensoren<br />

in hohen Stückzahlen zu<br />

MODERNE<br />

SENSORTECHNIK<br />

DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG.<br />

liefern. Wie die Standardbaureihen<br />

stehen die kundenspezifischen<br />

Ventilsensoren als<br />

gekapselte, einschraubfertige<br />

Systeme aus LVDT-Sensor,<br />

Druckrohr und Kernverlängerung<br />

zur Verfügung. Die<br />

Systeme sind für Messwege<br />

zwischen 1,2 mm bis 36 mm<br />

sowie in Versionen für den<br />

Einbau in Endlage oder für die<br />

Zwischenbauweise erhältlich.<br />

Ihre medienberührenden<br />

Komponenten sind bis 400 bar<br />

druckfest und widerstehen<br />

maximalen Druckspitzen bis<br />

1.200 bar. Die Messwertausgabe<br />

kann wahlweise mit<br />

Analogausgängen für<br />

4…20 mA- oder 0…10 V-Normsignale<br />

sowie auch mit<br />

digitalen Schnittstellen wie<br />

I/O-Link erfolgen.<br />

www.inelta.de<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE


KLARTEXT<br />

WAS MUSS DER<br />

SENSOR DER<br />

ZUKUNFT KÖNNEN?<br />

JÜRGEN SKOWAISA<br />

Produktmanager bei VEGA<br />

Die Radartechnologie für die Messung von Füllständen wurde in den<br />

letzten Jahren immer weiter verbessert. Heute können fast alle Medien in<br />

den unterschiedlichsten Anwendungen sicher gemessen werden. Bei dem<br />

neuen Radarsensor Vegapuls 6X ging es uns vor allem darum, für den<br />

Anwender die Sensorauswahl zu vereinfachen – auch ohne Detailwissen<br />

zu Frequenzbereichen, Antennensystemen oder Medieneigenschaften.<br />

Wir haben die Erfahrung aus mehr als 30 Jahren Wissen in einen eigens für<br />

die Füllstandmessung entwickelten Radar-Chip gesteckt und für den<br />

Anwender einen Sensor geschaffen, der für alle Applikationen geeignet ist.<br />

Optimiert nach den neusten SIL- und IT-Anforderungen setzt der neue<br />

Sensor hier Maßstäbe auch für sicherheitsgerichtete Anwendungen.<br />

Sensoren werden<br />

immer intelligenter<br />

und vielseitiger. Sie<br />

überwachen, analysieren<br />

und kommunizieren. Aber<br />

wie genau sehen die<br />

Anforderungen an den<br />

Sensor der Zukunft aus?<br />

Wir fragen nach.<br />

WIR VEREIN-<br />

FACHEN DIE<br />

ANWENDUNG<br />

DER SENSOREN<br />

EDGE NODES<br />

SICHERN DIE<br />

DATENÜBER-<br />

TRAGUNG DER<br />

SENSOREN<br />

SPECIAL<br />

DR. SEBASTIAN MEYER<br />

Institutsteilleiter Integrated Silicon Systems am Fraunhofer IPMS<br />

Sensoren sind die Voraussetzung für Automation und Digitalisierung –<br />

von Smart Health bis zu IoT und Industrie 4.0. Die Auswertung und<br />

intelligente Nutzung dieser Daten gewinnt dabei zunehmend an<br />

Bedeutung. Innovative Sensorlösungen wie LiDAR-(Light Detection And<br />

Ranging)-Systeme, Infrarot-Arrays oder auch Ultraschallarrays kommen in<br />

zahlreichen Anwendungen zum Einsatz und generieren Datenmengen,<br />

deren Transport auch moderne Bussysteme an ihre Grenze bringen. Auch<br />

Multi-Sensorsysteme mit mehreren vernetzten Sensorknoten erfordern<br />

eine Vorverarbeitung zur Datenreduktion, um die Datenmengen<br />

organisierbar zu gestalten. Zur Reduktion der Datenübertragungsmenge<br />

und der Sicherheit im Falle eines Abbruchs der Konnektivität wird es<br />

immer wichtiger, auch vor Ort nahe des Sensorsystems Künstliche-<br />

Intelligenz-(KI)-Systeme zu realisieren, sogenannte Edge Nodes.<br />

68 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05


KLARTEXT<br />

DANIEL HOFER<br />

Leiter Produktmanagement bei der Keller AG<br />

IO-Link ist eine kosten- und leistungsoptimierte Schnittstelle und wird vorwiegend in der<br />

Automatisierung eingesetzt, um die Anbindung von Sensoren und Aktoren auf der<br />

Feldebene zu realisieren. Diese benötigen keinen direkten Anschluss an die komplexen<br />

Feldbusse und lassen sich so weltweit in verschiedenste Systeme integrieren. <strong>Der</strong> Grund,<br />

weshalb Keller eine IO-Link-Schnittstelle anbietet und diese in Drucktransmitter integriert,<br />

ist einerseits die hohe Nachfrage auf dem Markt, anderseits denken wir, dass IO-Link großes<br />

Potenzial hat und sich noch viel stärker etablieren wird. Denn IO-Link erlaubt eine schnelle<br />

und einfache Systemintegration und das ohne eine zusätzliche Programmzeile. So schaffen<br />

wir den Sprung von den analogen zu den digitalen Schnittstellen intelligenter Sensoren.<br />

IO-LINK WIRD SICH<br />

NOCH VIEL STÄRKER<br />

ETABLIEREN<br />

SMARTE SENSOREN<br />

ENTLASTEN STEUERUNGEN<br />

UND STÄRKEN MODERNE<br />

AUTOMATIONSLÖSUNGEN<br />

OLIVER MARKS<br />

Leiter Geschäftsbereich Automation Products bei Turck<br />

Moderne Automatisierungskonzepte benötigen zunehmend smarte Daten, die von innovativen<br />

Sensoren bereitgestellt werden müssen. Ebenso wie die Sensoren werden aber auch die<br />

I/O-Feldbusmodule immer intelligenter, sodass die Vielzahl der erfassten Daten entweder<br />

direkt vor Ort weiterverarbeitet oder auch in die Cloud übergeben werden kann. Wie aktuelle<br />

Sensorentwicklungen ihren Beitrag zu Industrie 4.0 und IIoT leisten, zeigt das Beispiel unserer<br />

neuen Radarsensoren. Neben Nutzdaten wie Abstand oder Füllstand stellen sie über IO-Link<br />

auch Zusatzdaten für Condition Monitoring und Predictive Maintainance zur Verfügung, so<br />

zum Beispiel Umgebungstemperatur, Signalstärke, Verschmutzungsgrad oder Betriebsstunden.<br />

Die gezielte Vorverarbeitung anfallender Daten findet im einfachsten Fall bereits beim<br />

Datenlieferanten, also dem Sensor, statt. So können etwa moderne Füllstandsensoren anhand<br />

einer vorgegebenen Tank- oder Behältergeometrie direkt Füllvolumen oder Massen berechnen.<br />

Innovative Sensoren entlasten also die Steuerungen und leisten ihren Beitrag zur modernen,<br />

modularen Automationlösungen.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 69


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

EINE PLATTFORM FÜR<br />

VIELE AUFGABEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Mit fortschreitender Automatisierung der Produktionen und der damit<br />

verbundenen Zunahme von 2D- und 3D-Informationen werden vielfältige<br />

Anforderungen an die Vision-Sensorik gestellt. Mit einer ebensolchen Vielfalt an<br />

Geräten darauf zu antworten, bringt kostenträchtige Komplexität ins System.<br />

Eine einheitliche Sensor-Plattform bietet hier erhebliches Sparpotenzial.<br />

Herkömmliche Vision-Sensoren sind in der Regel auf eine<br />

bestimmte Art von Aufgabe spezialisiert. Durch ihre<br />

Konstruktionsmerkmale sind sie dann auf dieses Einsatzfeld<br />

und oft auf reine 2D-Sicht beschränkt. So fehlt<br />

ihnen naturgemäß die Tiefeninformation der z-Achse. Sie können<br />

zwar registrieren, ob in einer Getränkekiste alle Fächer mit<br />

Flaschen belegt sind, nicht aber ob die korrekte Flasche sich im<br />

Kasten befindet, hier in Bezug auf die Höhe. Auch beim Einsatz<br />

zur Steuerung von fahrerlosen Transportsystemen stoßen sie an<br />

physikalische Grenzen.<br />

Armin Hornberger, Leiter Produkt Management Industrial<br />

Vision Components, Pepperl+Fuchs SE, Mannheim<br />

Dagegen kann ein 3D-Sensor in einem Durchgang viel umfassendere<br />

Informationen liefern und die anstehenden Fragen beantworten,<br />

etwa ob die Schraubverschlüsse richtig sitzen oder welche<br />

Hindernisse zu umfahren sind.<br />

INTUITIVE INBETRIEBNAHME<br />

UND PARAMETRIERUNG<br />

Die Serie SmartRunner Explorer 3-D bietet die Möglichkeit, dieses<br />

Potenzial zu heben. Sie umfasst kalibriert ausgelieferte Rohdatensensoren,<br />

die mit zwei unterschiedlichen Messverfahren<br />

zur Verfügung stehen. Das Stereo-Vision-Gerät ist für die 3D-Erfassung<br />

im Nahbereich ausgelegt, während die Time-of-Flight-<br />

Version (ToF) die Überwachung eines Bereichs bis zehn Meter<br />

Ausdehnung übernehmen kann.<br />

70 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

LEICHT ZU INTEGRIERENDE<br />

STANDARDLÖSUNG<br />

Zusammen können die beiden Gerätevarianten<br />

der Serie SmartRunner Explorer 3-D praktisch<br />

alle 3D-Anwendungen für Vision-Sensoren<br />

übernehmen. Dank der einheitlichen Plattform<br />

bleibt der Integrationsaufwand gering; die<br />

inkludierte ViSolution-Software ermöglicht<br />

intuitive Parametrierung und Bedienung.<br />

ARMIN HORNBERGER, Leiter Produkt<br />

Management Industrial Vision Components,<br />

Pepperl+Fuchs SE, Mannheim<br />

Die Sensoren der SmartRunner Explorer 3-D-Serie verwenden<br />

dieselbe standardisierte Datenstruktur und die einheitliche<br />

kostenfreie Anwendersoftware ViSolution. Diese bietet auf derselben<br />

Oberfläche eine intuitive Benutzerführung für beide<br />

Gerätevarianten. Dort kann man Inbetriebnahme und Parametrierung<br />

anhand von Livedaten intuitiv durchführen. Beim Gerätetausch<br />

gilt das Prinzip Plug-and-Play; es wird keine Neukalibrierung<br />

benötigt. Mit wenigen Klicks werden 2D- und 3D-Daten<br />

zielgerichtet visualisiert. Die Integration wird zudem durch<br />

einfache Duplizierung von Einstellungen sehr einfach. Die Vorgaben<br />

des ersten Gerätes können für weitere Sensoren in beiden<br />

Varianten und für unterschiedliche Anwendungsspektren über-<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 71


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

<strong>Der</strong> SmartRunner<br />

3-D Stereo<br />

bei der Überprüfung<br />

der Füllhöhe<br />

nommen werden. Eine schnelle Datenübertragung wird mit dem<br />

integrierten Ethernet Gigabit Interface möglich gemacht. Beide<br />

Geräteversionen sind im gleichen, einheitlichen Aluminiumgehäuse<br />

untergebracht. Es schützt die Sensorik nicht nur durch seine<br />

hohe Stabilität, sondern leitet gleichzeitig auch die Betriebswärme<br />

wirksam ab und verhindert damit unerwünschte Temperaturwirkungen.<br />

Ein Ausrichtlineal und Ausrichtungsbohrungen<br />

am Gehäuse erleichtern die Montage.<br />

Neben der Kontrolle von Getränkekisten einschließlich der<br />

Schraubverschlüsse bietet das Abpacken von Bananen ein anschauliches<br />

Beispiel für den Nutzen des Stereo-Vision-Sensors.<br />

Das Ziel ist hier, die Kapazität der Kisten vollständig zu nutzen,<br />

ohne dass etwas übersteht – eine einzige beschädigte Frucht<br />

kann den gesamten Inhalt verfaulen lassen. Die 3D-Erfassung<br />

mit einem SmartRunner Explorer 3-D-Gerät verhindert das zuverlässig.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

DETAILGENAU DANK 3D-PUNKTWOLKENBILD<br />

Das Stereo-Vision-Gerät arbeitet mit zwei 1,4-Megapixel-Kameras<br />

die in einem bekannten Abstand zueinander Bilder desselben<br />

Objekts aufnehmen. Aus den beiden aus unterschiedlichen<br />

Sichtwinkeln aufgenommenen Bildern wird nach übereinstimmenden<br />

Bildmerkmalen gesucht. Aus der Lage dieser Bildmerkmale<br />

in den beiden aufgenommenen Bildern kann deren Abstand<br />

zueinander als sogenannte Disparität und daraus mithilfe<br />

des Abstands der beiden Kameras zueinander die Entfernung des<br />

dem Bildmerkmal entsprechenden Objekts berechnet werden.<br />

Das 3D-Punktwolkenbild dient als Grundlage für die detailgenaue<br />

Darstellung des erfassten Objekts. Die Messdaten werden<br />

MIT WENIGEN KLICKS WERDEN<br />

2D- UND 3D-DATEN ZIEL-<br />

GERICHTET VISUALISIERT<br />

direkt im integrierten FPGA vorverarbeitet. Anhand der optimierten<br />

Tiefeninformation in z-Richtung kann dieser Sensor im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Geräten in diesem Marktsegment<br />

neue, bisher nicht zugängliche Anwendungsgebiete erschließen.<br />

Die Reichweite des Sensors ist für Inspektionsanwendungen<br />

optimiert und beträgt 1.000 mm. <strong>Der</strong> Erfassungsbereich misst bei<br />

einem Abstand von 600 mm 400 × 350 mm, bei 900 mm Distanz<br />

550 × 500 mm. Seine Funktion kann auf unterschiedliche Aufgaben<br />

ausgerichtet werden. Dazu gehören die Volumenerfassung<br />

von amorphen Massen sowie die Prüfung oder Zählung von definierten<br />

Objekten, zum Beispiel bei der Vermessung von Gegenständen<br />

auf Förderbändern.<br />

GROSSER MESSBEREICH, KURZE<br />

REAKTIONSZEITEN<br />

Die Sensorvariante, die mit dem Laufzeitverfahren (Time-of-<br />

Flight, ToF) arbeitet, kommt mit einer Kamera aus. Ihre VGA-Auflösung<br />

beträgt 640 × 480 Pixel, die Messrate erreicht mit 30 Hz einen<br />

hohen Wert. Mit diesen technischen Grundlagen erfasst das<br />

Gerät einen großen Messbereich und schafft die Grundlage für<br />

kurze Reaktionszeiten, zum Beispiel bei der Steuerung von<br />

fahrerlosen Transportsystemen.<br />

<strong>Der</strong> Sensor emittiert mit seiner DuraBeam-Beleuchtung Infrarotlicht<br />

mit einer Wellenlänge von 940 nm. In diesem Spektralbereich<br />

ist die Detektion auch im Außenbereich besonders unempfindlich<br />

gegenüber Fremdlicht. <strong>Der</strong> Sensor arbeitet damit drinnen<br />

und draußen gleichermaßen zuverlässig. Eine 4-Phasen-<br />

Messung sorgt für die Optimierung des Nutzsignals und der<br />

Messergebnisse.<br />

Die Signalverarbeitung beruht auf einem sogenannten Z-Bild,<br />

das dem 2D-Bild des Stereo-Vision-Sensors ähnelt. Zusätzlich<br />

wird die Distanz zum Objekt gemessen. Die Ergebnisse werden<br />

in einem Tiefenbild sowie einer Höhenkarte mit 2D-Informationen<br />

in x- und y-Richtung zusammengeführt. Auch hier entsteht<br />

ein detailreiches 3D-Punktwolkenbild. Die Daten können unter<br />

anderem für die Steuerung autonom agierender Einheiten wie<br />

fahrerloser Transportsysteme (AGV) oder zur Positionierung von<br />

Roboterarmen verwendet werden. <strong>Der</strong> Sensor erkennt zum Beispiel<br />

Hindernisse und Ausweichmöglichkeiten, den Ladezustand<br />

der angesteuerten Palette sowie Aussparungen im Palettenfuß.<br />

Bilder: Pepperl+Fuchs SE<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

72 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


SPECIAL SENSORTECHNIK<br />

SENSORISIERTE PRÄZISIONSWELLGETRIEBE<br />

FÜR DEN COBOTMARKT<br />

ADAPTIV DIE RELATIVE<br />

LUFTFEUCHTE ERFASSEN<br />

Schaeffler RT-Präzisionswellgetriebe sind für anspruchsvolle,<br />

besonders dynamische Anwendungen mit einem hohen<br />

Drehmomentniveau entwickelt worden. Als Option sind die<br />

Präzisionswellgetriebe jetzt auch mit einer vollintegrierten<br />

Drehmomentsensorik verfügbar. Diese liefert, ohne zusätzlichen<br />

Bauraum zu beanspruchen und ohne Steifigkeitsverlust<br />

des mechanischen Gesamtsystems, hochgenaue Drehmomentsignale.<br />

Dem Markt fehlte bislang eine serientaugliche<br />

und langlebige Sensorlösung, so der Hersteller. Mit seinem<br />

sensorisierten Präzisionswellgetriebe will Schaeffler nun<br />

diese Lücke schließen. Im Gegensatz zu anderen Lösungen<br />

am Markt sei bei den sensorisierten Wellgetrieben die<br />

DMS-Struktur auf der Flexspline in Dünnschicht-Technologie<br />

dauerhaft aufgebracht. Die Sensorik unterstütze Sicherheitsfunktionen<br />

sowie eine präzise, feinfühlige Positions- und<br />

Prozessregelung. Die Drehmomentsignale könnten zusätzlich<br />

für die Entwicklung einer aktiven Schwingungskompensation<br />

genutzt werden, um kürzere Einschwingzeiten und Positionierzeiten<br />

bei hochdynamischen Bewegungsprofilen zu<br />

realisieren.<br />

www.schaeffler.com<br />

Die relative Feuchte in der Umgebungsluft zu erfassen, ist<br />

vielerorts ein wichtiger Parameter. Zu diesem Zweck bietet<br />

das Unternehmen Telemeter Electronic unter anderem den<br />

Feuchtigkeitssensor HS1101LF an, der Angaben zufolge durch<br />

hohe Zuverlässigkeit und Langzeitstabilität überzeugt.<br />

Kennzeichnend sind außerdem kurze Reaktionszeiten und ein<br />

niedriger Temperaturkoeffizient. Analog zum Aufbau eines<br />

Kondensators ändert sich mit dem Feuchtegehalt die Permittivität<br />

des Dielektrikums und damit auch die Kapazität des<br />

Sensors. Dieser Effekt wird für die Bestimmung der relativen<br />

Luftfeuchte genutzt. <strong>Der</strong> Sensor eignet sich für die Integration<br />

in Schaltungen mit linearen Spannungs- oder Frequenzsignalen.<br />

Er misst die relative Feuchtigkeit von 0 bis 100 % mit einer<br />

Auflösung von 0,31 pF/%RHg. Zudem ist der Sensor in einem<br />

Temperaturbereich von – 60 bis + 140 °C einsetzbar, mit einer<br />

Langzeit stabilität von ± 0,5 %RH/yr.<br />

www.telemeter.info<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 53. Jahrgang,<br />

ISSN 0344-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 34: gültig ab 1. Oktober 2021<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 73


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 06/<strong>2022</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 08. 06. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 20. 05. <strong>2022</strong><br />

01<br />

03<br />

02<br />

04<br />

01 Dünnringlager auf Mars-Mission: leicht,<br />

genau und leistungsfähig<br />

Bild: dimazel – stock.adobe.com<br />

02 Infrarot-Systeme verschweißen Kunststoffteile<br />

ohne zusätzliche Kleber oder andere Hilfsmittel<br />

Bild: Heraeus<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong>.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong><br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

03 Durch eine Berechnungssoftware können die<br />

Komponenten-Konstruktionen eines elektrischen<br />

Einsitzers optimiert werden<br />

Bild: Kisssoft<br />

04 Wälzlager spielen als Konstruktionselemente<br />

in Industriegetrieben eine zentrale Rolle<br />

Bild: SEW-Eurodrive<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

74 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/05 www.derkonstrukteur.de


FÜHL DEN<br />

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Jahresabo nur 95 €:<br />

9 Print-Ausgaben im Jahr<br />

+ Sonderausgabe Antreiben – Steuern – Bewegen<br />

(1x jährlich)<br />

+ Sonderausgabe MOBILITY (1x jährlich)<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen Objekten<br />

messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise Schnitte markiert<br />

werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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Halle 6<br />

Stand D62<br />

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www.kongress-maschinensicherheit.de<br />

PRAXIS.<br />

DIALOG.<br />

DER CE-BRANCHENTREFF<br />

28. bis 29. Juni <strong>2022</strong> in Nürtingen<br />

DEUTSCHER<br />

KONGRESS<br />

FÜR<br />

MASCHINEN-<br />

SICHERHEIT<br />

HYBRIDER KONGRESS:<br />

Teilnahme in Präsenz oder virtuell möglich!<br />

UNSERE TOP-THEMEN BEIM KONGRESS<br />

Neue EU-Maschinenprodukteverordnung — aktueller<br />

Stand und Umgang in der Unternehmenspraxis<br />

Aktuelle Arbeitsschwerpunkte der Marktüberwachung<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

<strong>Der</strong> Entwurf einer europäischen KI-Verordnung und<br />

seine praktischen Auswirkungen


HERZLICH WILLKOMMEN<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

freuen Sie sich auf zwei Tage intensiven Wissensaustausch<br />

beim Deutschen Kongress für Maschinensicherheit.<br />

Mit unseren hochkarätigen CE-Experten erleben<br />

Sie über 10 spannende Live-Vorträge, im Plenum<br />

sowie in parallelen Foren, und tauschen Sie sich<br />

persönlich während der Round-Table-Gespräche sowie in den<br />

Pausen mit unseren Experten vor Ort in Nürtingen aus. Am zweiten<br />

Kongresstag haben Sie die Wahl: Sie können Ihr CE-Wissen<br />

in einem von drei interaktiven Workshops vertiefen, deren Ergebnisse<br />

anschließend im Plenum präsentiert werden. Eine umfangreiche<br />

Fachausstellung runden das Kongressprogramm ab.<br />

Im Fokus des diesjährigen Kongresses steht die neue EU-Maschinenprodukteverordnung,<br />

die die aktuelle EG-Maschinenrichtline<br />

2006/42/EG ablösen wird. Aber auch abseits dieser<br />

zentralen Neuerung hat sich seit dem letzten Kongress im Jahr<br />

2019 einiges getan. Die Konsequenzen des BREXIT werden<br />

uns ebenso beschäftigen wie die Themen Cybersecurity, Automatisierung<br />

und KI im Maschinen- und Anlagenbau. Und wie<br />

immer bieten unsere Vorträge und Workshops zu den Grundlagen<br />

der CE-Kennzeichnung sowie der Technischen Dokumentation<br />

die solide Basis für Einsteiger in die Thematik.<br />

Das besondere Highlight: Nutzen Sie die Gelegenheit im Rahmen<br />

des Abend-Events am ersten Kongresstag zum intensiven<br />

Austausch mit unseren Experten, Kollegen und Ausstellern.<br />

Lassen Sie den Abend entspannt ausklingen und erfreuen Sie<br />

sich an unserem Dinner Speaker Cem Karakaya, dem international<br />

bekannten Experten für Internetkriminalität!<br />

Lassen Sie sich diesen Termin nicht entgehen, kommen Sie<br />

zu uns, diskutieren Sie mit uns und bringen Sie sich auf den<br />

neuesten Stand.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

RA Dr. Arun Kapoor<br />

Kongressleiter<br />

1<br />

2<br />

3<br />

KEYFACTS<br />

Referenten aus Praxis und Behörden:<br />

Aktuelle Themen und pragmatische Lösungen<br />

beleuchtet von renommierten Experten.<br />

2 Tage Wissensaustausch in stilvoller Umgebung:<br />

2 Tage „rauskommen“ für Ihren Wissensausbau und<br />

persönliche Kontakte.<br />

Viele Fragen, mehr Antworten:<br />

Im Rahmen unserer Round-Table-Session schöpfen<br />

Sie aus dem Erfahrungsschatz aller Teilnehmer.<br />

Networking mit Gleichgesinnten:<br />

Treffen Sie Ihre Kollegen aus der Branche und<br />

knüpfen Sie neue Kontakte.<br />

Zielgerichtetes Know-how:<br />

An Themen, die derzeit heiß diskutiert werden,<br />

wird es auf dem Kongress nicht fehlen.<br />

Interaktive Fach ausstellung:<br />

Namhafte Dienstleister zeigen Ihnen die neusten<br />

Technologien aus der Branche.<br />

WEITERE TOP-THEMEN<br />

UKCA und UKNI — Brexit Auswirkungen<br />

in der Praxis<br />

Wie lassen sich Trends in der Automatisierung mit<br />

der Maschinensicherheit in Einklang bringen?<br />

Digitalisierung in der<br />

Technischen Dokumentation


AGENDA KONGRESSTAG 1 | Dienstag, 28. Juni <strong>2022</strong><br />

10.00 Begrüßung der Teilnehmer<br />

Dr. Arun Kapoor, Tagungsleiter, Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB,<br />

Rechtsanwalt und Partner<br />

Sylvia Kleinert, WEKA Akademie GmbH, Kongressmanagerin<br />

10.15 Keynote: Umgang mit dem neuen Maschinenrecht im global agierenden Unternehmen<br />

Wann beginnt man sich mit der Materie zu beschäftigen?<br />

Wie komme ich an verlässliche Aussagen?<br />

Was ändert sich bezogen auf die von mir angewandten Normen?<br />

Wie wirkt sich das Recht auf meine Kunden und Zulieferer aus?<br />

Joachim Bischof, Festo SE & Co. KG, Leitung Corporate Product Compliance<br />

11.00 Die neue EU-Marktüberwachungsverordnung in der Praxis<br />

Relevante Neuerungen für den Maschinen- und Anlagenbau<br />

Erste Erfahrungen im Umgang mit den Behörden<br />

Top-Risiken für den Vertrieb von Maschinen<br />

Dr. Arun Kapoor, Tagungsleiter, Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB, Rechtsanwalt und Partner<br />

11.45 Kaffee & Snacks | Fachausstellung und Erfahrungsaustausch<br />

12.15 Beginn der Foren I + II Ein Wechsel zwischen den Foren ist möglich!<br />

FORUM I<br />

Digitalisierung in der Technischen Dokumentation:<br />

Smart Information, streng nutzerorientiert<br />

Die Entwicklung der künftigen Technischen<br />

Dokumentation im Kontext der Digitalisierung<br />

in mittelständischen Unternehmen<br />

Vorteile der Betriebsanleitungen mit Smart Information<br />

Smart Information erhöht die Wirtschaftlichkeit von<br />

Dokumentation, erfordert aber auch innovative<br />

Technische Redakteure<br />

Smart Information erfordert eine neue<br />

Informationskultur in Unternehmen<br />

Prof. Dr. Ing. Ulrich Thiele, Thiele Dokumentation, Inhaber<br />

13.00 Geführte Tour durch die Fachausstellung & Mittagessen<br />

14.15 Die Veröffentlichungspraxis harmonisierter<br />

Normen und deren Auswirkungen<br />

Hintergründe (Jamens Elliott-EuGH-Urteil,<br />

Normungsverordnung (EU) 1025/2012)<br />

Durchführungsbeschlüsse und deren rechtliche<br />

Wirkung<br />

Anwendungsgrenzen harmonisierter Normen<br />

im Lichte der Konformitätsvermutung<br />

Anwendungshinweise<br />

Michael Loerzer, Globalnorm GmbH, Managing<br />

Director Regulatory Affairs Specialist<br />

www.kongress-maschinensicherheit.de<br />

FORUM II<br />

Wie lassen sich Trends in der Automatisierung mit der<br />

Maschinensicherheit in Einklang bringen?<br />

KI und Digitalisierung<br />

Demokratisierung der Robotik<br />

Automatisierung der Automatisierung<br />

Mensch-Roboter-Kooperation und Assistenzsysteme<br />

Dr.-Ing. Werner Kraus, Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnik und Automatisierung IPA,<br />

Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme,<br />

Abteilungsleiter<br />

Sichere Mensch-Roboter-Kooperation (MRK):<br />

Aktuelles zur Cobot Revolution und den<br />

Voraussetzungen für einen rechtssicheren Betrieb<br />

Mensch-Roboter-Kooperation im Produktionseinsatz<br />

Cobots — Eine neue Robotergeneration startet durch.<br />

Neuerungen und Marktanforderungen im Überblick<br />

Normen und Rechtsrahmen der MRK — Sicherheit<br />

beim Miteinander von Mensch und Roboter<br />

Cobots als zuverlässige Kollegen erfolgreich und<br />

rechtssicher im Betriebsalltag einführen —<br />

Wichtige „Do´s“ & „Dont´s!“<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Glück, Hochschule Aalen,<br />

Professor für Automatisierung und Robotik


AGENDA KONGRESSTAG 1 | Dienstag, 28. Juni <strong>2022</strong><br />

15.00 Von CE nach UKCA — Produktkonformität nach dem<br />

BREXIT mit Fokus auf die Maschinensicherheit<br />

Neue Begriffe: UKCA, UKNI, Designated Standards,<br />

Approved Bodies<br />

Rollen der Wirtschaftsakteure<br />

UKCA/UKNI-Kennzeichen und Übergangsregelungen,<br />

Declaration of Conformity,<br />

Konformitätsbewertungsstellen im VK<br />

Spezielle Regelungen für Nordirland<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anette Dunkel-Reinboth,<br />

Globalnorm GmbH, Standards & Product Compliance<br />

Consultant<br />

15.45 Von Kuscheltier bis zur Lackierstraße: Die<br />

Marktüberwachung beim Regierungspräsidium<br />

Tübingen — Garant für Sicherheit, Energieeffizienz<br />

und Umweltschutz?<br />

Aufgaben der Marktüberwachung<br />

Baden-Württemberg<br />

Aktuelle Trends und Herausforderungen<br />

(z. B. Internethandel)<br />

Neue gesetzliche Regelungen im Bereich der<br />

Marktüberwachung<br />

Pflichten der Hersteller, Händler und Importeure<br />

Stephan Czarnecki, Regierungspräsidium Tübingen,<br />

Referatsleiter „Produktsicherheit Investitionsgüter und<br />

ortbewegliche Druckgeräte“, Stellvertretender Abteilungsleiter<br />

„Marktüberwachung“<br />

16.30 Kaffee & Snacks | Fachausstellung und Erfahrungsaustausch<br />

Sind Maschinen ohne CE sicher?<br />

Gibt es eigentlich Maschinen ohne CE?<br />

Was sind die rechtlichen Auswirkungen?<br />

Was sagen die Behördenvertreter (z.B. LASI) dazu?<br />

Das Lösungsprinzip nach ABBVD<br />

Torsten Gast, PHOENIX CONTACT Deutschland<br />

GmbH, Leiter des Competence Center Services<br />

Retrofit und Automatisierung von Altmaschinen:<br />

Sicherheit immer, CE rückwirkend nimmer<br />

Begriffe: u. a. Retrofit, Automatisierung, Altmaschine,<br />

Veränderung, Bereitstellung auf dem Markt<br />

Fallunterscheidungen<br />

Auswirkungen auf Risikobeurteilung und<br />

Betriebsanleitung<br />

Final geklärt: Keine rückwirkende<br />

CE-Kennzeichnung!<br />

Jörg Ertelt, CE-AKADEMIE, Geschäftsführer<br />

17.00 KI - Was kommt? — <strong>Der</strong> Entwurf einer europäischen KI-Verordnung und seine praktischen Auswirkungen<br />

Vorstellung des Kommissionentwurfs<br />

Darstellung praktischer Auswirkungen<br />

Integration von KI-Systemen in Maschinenprodukte<br />

Marieke Merkle, Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB, Senior Associate und Mitglied der Practice Group Digital<br />

Business<br />

17.45 Ende des ersten Kongresstages<br />

19.00 Exklusive Abendveranstaltung mit Cem Karakaya, Experte für Internetkriminalität<br />

Unter dem Titel „Was hat James Bond mit Cyberkriminellen gemeinsam? Was hat Corona<br />

den Cyberkriminellen gebracht?“ bringt der Cyber-Profi auf humorvolle Art die Maschen<br />

der Online-Betrüger ans Licht und erklärt, wie man sich davor schützen kann.<br />

www.kongress-maschinensicherheit.de


AGENDA KONGRESSTAG 2 | Mittwoch, 29. Juni <strong>2022</strong><br />

09.00 Beginn der Workshops: Sie haben die Wahl!<br />

WORKSHOP I<br />

Umgang mit behördlichen<br />

Meldepflichten im Maschinen- und<br />

Anlagenbau<br />

Aus welchen Rechtgrundlagen resultieren<br />

behördliche Meldepflichten?<br />

Gibt es behördliche Meldepflichten<br />

für Maschinen?<br />

Wie ist zweckmäßigerweise vorzugehen,<br />

wenn eine Meldepflicht besteht?<br />

Dr. Arun Kapoor, Tagungsleiter,<br />

Noerr Partnerschaftsgesellschaft mbB,<br />

Rechtsanwalt und Partner<br />

WORKSHOP II<br />

<strong>Der</strong> CE-Prozess im Unternehmen:<br />

Planen, Einführen, Aufrechterhalten<br />

Begriffe: u. a. CE-Kennzeichnung,<br />

Wirtschaftsakteure, Bereitstellung auf<br />

dem Markt, Organisationseinheiten<br />

Ohne Planung und gute Einführung ist<br />

alles nichts: Erwart bare Widerstände,<br />

regulatorische Herausforderungen,<br />

pragmatische Umsetzung<br />

Pragmatische Aufrechterhaltung der<br />

CE-Kennzeichnung<br />

Jörg Ertelt, CE-AKADEMIE,<br />

Geschäftsführer<br />

WORKSHOP III<br />

Wichtige Änderungen in der<br />

US Schaltschranknorm.<br />

Probleme und Lösungen in<br />

der globalen Anwendung bei Schaltschränken.<br />

Neue internationale Norm für<br />

Steuerungen im industriellen Einsatz.<br />

Änderungen der UL 508A<br />

UL 508A und NFPA 79<br />

vs. IEC/ EN 60204<br />

Wesentliche Unterschiede für Schaltschrank-<br />

und Maschinenbauer<br />

IEC 60101-2-201: Anforderungen für<br />

Steuer- und Regelgeräte<br />

Internationale Anerkennung und<br />

somit geringere Schwierigkeiten beim<br />

weltweiten Einsatz von Steuerungen<br />

Dipl.-Ing. Ralf Sachsenweger,<br />

EUROFINS Product Service GmbH,<br />

Leiter „Field Services and Inspection“<br />

und Senior Expert E&E<br />

11.45 Kaffee & Snacks | Fachausstellung und Erfahrungsaustausch<br />

12.15 Unser Highlight für Sie: Round-Table-Session — Experten-Talk am runden Tisch<br />

Das Prinzip ist einfach und effektiv: 4 Experten — 4 Tische — 60 Minuten<br />

Erörtern Sie gemeinsam mit den Experten individuelle Fragen aus Ihrer praktischen Arbeit rund um das Thema<br />

Maschinensicherheit. Nutzen Sie dabei die Gelegenheit, jederzeit an einen anderen Tisch zu wechseln und so<br />

verschiedene Fragestellungen aus Ihren aktuellen Projekten zu diskutieren. Dieses interaktive Format der<br />

Wissensvermittlung und des Erfahrungsaustausches ist besonders effektiv und wird Sie begeistern!<br />

ÜBERTRAGUNG<br />

IM LIVESTREAM<br />

Round Table 1 Round Table 2 Round Table 3 Round Table 4<br />

Vorbereitung auf die<br />

neue EU-Maschinenverordnung<br />

—<br />

Wie richtet sich<br />

die Branche auf das<br />

neue Regelwerk<br />

ein?<br />

Umgang mit der<br />

Marktüberwachung —<br />

Erfahrungsaustausch zu<br />

behördlichen Beanstandungen<br />

und Korrekturmaßnahmen<br />

CE im Maschinen- und<br />

Anlagenbau —<br />

Was ich immer schon<br />

einmal fragen wollte<br />

UKCA und UKNI —<br />

Brexitauswirkungen<br />

in der Praxis:<br />

Ein Erfahrungsaustausch<br />

www.kongress-maschinensicherheit.de


AGENDA KONGRESSTAG 2 | Mittwoch, 29. Juni <strong>2022</strong><br />

13.15 Mittagsimbiss | Fachausstellung und Erfahrungsaustausch<br />

14.15 Gemeinsame Vorstellung der Workshopergebnisse<br />

15.00 Abschluss Keynote: Neue Maschinenprodukteverordnung — aktueller Sachstand<br />

Inhalt der Maschinenprodukte-VO<br />

Künstliche Intelligenz (KI)<br />

Änderungen gegenüber der Richtlinie 2006/42/EG (Maschinenrichtlinie)<br />

Thomas Kirsch, Richtlinienvertreter Maschinenrichtlinie, Zentralstelle der Länder für<br />

Sicherheitstechnik (ZLS), Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz<br />

15.30 Zusammenfassung des Forums und Ende des Kongresses (16.00 Uhr)<br />

Wen Sie treffen werden<br />

Sicherheitsingenieure /<br />

Projektleiter /<br />

Fachkräfte Arbeitssicherheit<br />

Geschäftsführung /<br />

Führungskräfte<br />

Verantwortliche für<br />

Produktsicherheit und<br />

Marktüberwachung in<br />

Behörden und Institutionen<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Konstrution / Entwicklung<br />

Technische<br />

Redakteure /<br />

Experten für<br />

funktionale<br />

Sicherheit<br />

CE-Koordinatoren / CE-Manager<br />

Produktsicherheitsverantwortliche<br />

Product Compliance Officer<br />

Maschinensicherheitsexperten<br />

Mehr Informationen: www.kongress-maschinensicherheit.de


FREUEN SIE SICH AUF …<br />

Nürtingen, Ihr Veranstaltungsort...<br />

... bietet auch zahlreiche historische Bauwerke und viele<br />

kulturhistorische Sehenswürdigkeiten. Die malerische<br />

Altstadt auf einem Bergsporn über dem Neckartal und zu<br />

Füßen der gotischen Stadtkirche ist allein schon einen Besuch<br />

wert. Kelten und Römer hinterließen genauso ihre Spuren in<br />

der Neckarstadt wie berühmte Dichter und Künstler. In der<br />

Altstadt und der Nürtinger Innenstadt zeugen einige Sehenswürdigkeiten<br />

von der eindrucksvollen Stadtgeschichte. Alles<br />

lässt sich bequem per Fuß erkunden.<br />

Hier findet der Deutsche Kongress<br />

für Maschinensicherheit statt:<br />

Best Western Plus Hotel Am Schlossberg<br />

Europastraße 13<br />

72622 Nürtingen<br />

Telefon: 07022 - 70 40<br />

E-Mail: info@schlossberg.bestwestern.de<br />

Im Hotel steht ein begrenztes Zimmerkontingent mit<br />

Vorzugskonditionen zur Verfügung.<br />

STIMME ZUM KONGRESS<br />

Sehr gelungener Kongress mit vorbildlicher<br />

Organisation.<br />

AUSSTELLER UND PARTNER<br />

Premiumpartner<br />

Tobias Häcker, Elobau<br />

Aussteller und Partner


IHRE ANMELDUNG BITTE ZURÜCK AN<br />

anmeldung@weka-akademie.de oder per Fax: 0611 / 23 600 60<br />

JA, ich buche verbindlich einen Teilnehmerplatz für den<br />

Deutschen Kongress für Maschinensicherheit vom 28. bis 29. Juni <strong>2022</strong><br />

in Nürtingen oder virtuell.<br />

Ich nehme teil — 28. bis 29. Juni — in Präsenz (995 € zzgl. Mwst.)<br />

Ich nehme teil — 28. bis 29. Juni — virtuell (895 € zzgl. Mwst.)<br />

Bitte wählen Sie einen der folgenden Workshops aus:<br />

Workshop I Umgang mit behördlichen Meldepflichten im Maschinen- und Anlagenbau<br />

Workshop II <strong>Der</strong> CE-Prozess im Unternehmen: Planen, Einführen, Aufrechterhalten<br />

Workshop III Wichtige Änderungen in der US Schaltschranknorm<br />

JA, ich nehme an der Abendveranstaltung am 28. Juni <strong>2022</strong> teil. (im Preis inklusive)<br />

Kontakte<br />

Kongressmanagerin<br />

Sylvia Kleinert<br />

Telefon 08233 2170471<br />

Sylvia.Kleinert@weka-akademie.de<br />

Ausstellung und Partner<br />

Sandra Strehle<br />

Telefon 08233 2170485<br />

Sandra.Strehle@weka-akademie.de<br />

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IHR GESAMTPAKET<br />

• Teilnahme am Kongress<br />

• Ausführliche Kongressunterlagen<br />

• Pausenverpflegung*<br />

• Mittagessen inkl. Getränke*<br />

• Teilnahme an der Abendveranstaltung*<br />

• Teilnahmebescheinigung<br />

*bei Teilnahme in Präsenz<br />

Datum, Ort<br />

Unterschrift<br />

Es gelten die AGB und Teilnahmebedingungen der WEKA Akademie GmbH, einzusehen unter: www.weka-akademie.de/agb.<br />

Sind anderweitige Rabattaktionen auf diese Veranstaltung ausgeschrieben, so kann in diesem Fall nur ein Rabatt — und zwar<br />

der für Sie günstigste — gewährt werden. Wir verarbeiten Ihre personenbezogenen Daten entsprechend unserer Datenschutzerklärung<br />

www.weka-akademie.de/datenschutzerklaerung. Sie können der Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten jederzeit<br />

per E-Mail an datenschutz@weka-akademie.de widersprechen.<br />

WEKA Akademie GmbH<br />

Friedrichstraße 16-18, 65185 Wiesbaden<br />

Handelsregister: Wiesbaden,<br />

HRB 9392<br />

USt-IdNr.: DE169095978<br />

Geschäftsführer: Kurt Skupin,<br />

Stephan Bernhard<br />

Webcode: 22PS-DKM / 22PS-DKMV

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