22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

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44. Die L<strong>in</strong>zer Titanic<br />

E<strong>in</strong> Untergang, der sich seit elf Jahren dah<strong>in</strong>zieht<br />

Auch L<strong>in</strong>z hat e<strong>in</strong>e Titanic, sie ist mittlerweile e<strong>in</strong> uniquer Fotospot für urbane Abenteurer:<br />

Die 1965 gebaute <strong>und</strong> 2010 versunkene „Schwimmende Werkstätte“. Seit elf Jahren<br />

liegt das mit Altöl <strong>und</strong> Asbest umweltbelastete, leckgeschlagene Wrack im L<strong>in</strong>zer Hafen. E<strong>in</strong><br />

Rechtsstreit verh<strong>in</strong>derte bislang se<strong>in</strong>e Bergung.<br />

Ke<strong>in</strong>e Frage: Das D<strong>in</strong>g schaut irgendwie cool<br />

aus, ist aber e<strong>in</strong>e ziemliche Sauerei, weil es<br />

auch als tickende Umweltbombe gilt. Im<br />

Oktober 2010 brach e<strong>in</strong> vermutlich durch<br />

Obdachlose verursachter Brand an Bord aus,<br />

im Dezember senkte sich der Ponton zur<br />

Seite <strong>und</strong> versank zur Hälfte im Hafenbecken.<br />

E<strong>in</strong>st wurde der mittlerweile 56 Jahre<br />

alte Schwimmkörper<br />

von der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft<br />

(DDSG) als schwimmende<br />

(Lehr-)Werkstätte<br />

genutzt, aber 1995<br />

aufgegeben, die e<strong>in</strong>st so<br />

stolze DDSG zerschlagen<br />

<strong>und</strong> privatisiert.<br />

Der Anblick des halb<br />

versunkenen, 86 Meter<br />

langen <strong>und</strong> 14 Meter<br />

breiten Schrotthaufens ist ke<strong>in</strong> Alltäglicher.<br />

E<strong>in</strong>e r<strong>und</strong> um das Objekt angebrachte Ölsperre<br />

zeigt, dass auch elf Jahre nach se<strong>in</strong>em Teiluntergang<br />

noch immer Öle <strong>und</strong> andere Stoffe<br />

austreten. Der Wiener Eventveranstalter <strong>und</strong><br />

Gastronom Norbert Weber hatte die Schwimmende<br />

Werkstätte 1997 erworben, wollte das<br />

Schiff zu e<strong>in</strong>em Restaurant umbauen <strong>und</strong><br />

nach Wien schleppen, aber daraus wurde<br />

(wohl aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen) nichts, ehe<br />

der Kahn sank. Gerichtlich wurde festgestellt,<br />

dass er die 600.000 Euro teure Bergung übernehmen<br />

muss. Gegen den Wiener wurde e<strong>in</strong><br />

Konkursverfahren abgewickelt,<br />

jedoch mangels<br />

Masse e<strong>in</strong>gestellt. Aktuell<br />

soll es e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />

Investorengruppe<br />

geben, die Interesse an<br />

dem Schiff hätte <strong>und</strong><br />

die Bergungskosten, die<br />

mittlerweile auf e<strong>in</strong>e<br />

Million Euro gestiegen<br />

s<strong>in</strong>d, übernehmen will.<br />

Geplant se<strong>in</strong> soll diesmal<br />

e<strong>in</strong> Kunstschiff <strong>in</strong>klusive Gastronomie<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungsräumen. Wie weit der<br />

marode Schwimmkörper überhaupt noch für<br />

e<strong>in</strong>e Restaurierung taugt, steht freilich auf<br />

e<strong>in</strong>em anderen Blatt.<br />

i<br />

DIE (FAST NICHT MEHR) SCHWIMMENDE WERKSTÄTTE<br />

Zu f<strong>in</strong>den ist die „L<strong>in</strong>zer Titanic“ zwischen erstem <strong>und</strong> zweitem Becken des Handelshafens.<br />

Ob <strong>und</strong> wann das 86 Meter lange, asbestverseuchte Wrack geborgen wird, ist<br />

nach wie vor unklar. Die besten Fotos lassen sich vom gegenüberliegenden Ufer oder<br />

vom Wasser aus (Paddelboot) machen.<br />

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