22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

35. Der „andere“ Kreuzweg<br />

St. Margarethen: Älter <strong>und</strong> geschichtsträchtiger als am Pöstl<strong>in</strong>gberg<br />

Mit dem Kreuzweg <strong>in</strong> St. Margarethen ist es e<strong>in</strong> echtes Kreuz: Während jenen auf den Pöstl<strong>in</strong>gberg<br />

jeder kennt <strong>und</strong> auch (fast) jeder L<strong>in</strong>zer schon mal begangen ist, schlummert das<br />

donaudiesseitige Pendant auf den Kalvarienberg <strong>in</strong> St. Margarethen im Unverborgenen.<br />

Aber sowas von zu Unrecht, denn die Kreuzweg-Version auf „drent“ der Donau-Seite macht<br />

e<strong>in</strong>iges mehr her – <strong>und</strong> ist gleichzeitig um vieles älter <strong>und</strong> geschichtsträchtiger.<br />

Der Fre<strong>in</strong>berg als e<strong>in</strong>er der L<strong>in</strong>zer Hausberge<br />

ist vom Zentrum aus schnell erreicht<br />

– mit dem Bus, dem Auto oder auch zu Fuß<br />

<strong>in</strong> knappen 30 M<strong>in</strong>uten vom L<strong>in</strong>zer Hauptplatz.<br />

Ungleich spannender <strong>und</strong> kurzweiliger<br />

ist jedoch der Anstieg von St. Margarethen,<br />

etwa drei Kilometer stromaufwärts vom<br />

L<strong>in</strong>zer Hauptplatz. Circa 100 Meter vor dem<br />

Ortsanfang startet der dortige Kreuzweg mit<br />

se<strong>in</strong>en zwölf Stationen. Der Kreuzweg (1608)<br />

<strong>und</strong> der Kalvarienberg s<strong>in</strong>d übrigens um über<br />

250 Jahre älter als deren bekanntes Pendant<br />

am Pöstl<strong>in</strong>gberg (1873). E<strong>in</strong>st soll der Kreuzweg<br />

sogar 500 Meter weiter westlich, beim<br />

Urlaubsste<strong>in</strong> (siehe Kapitel 2) begonnen haben,<br />

ehe der E<strong>in</strong>stieg 1883 verlegt wurde. Der<br />

Kreuzweg selbst umfasst zwölf Stationen, die<br />

12. Station besteht aus e<strong>in</strong>er großformatige<br />

Ansicht Jerusalems.<br />

Die moosbewachsene Stiege ist alle<strong>in</strong>e bereits<br />

e<strong>in</strong>en Besuch wert – mit e<strong>in</strong>em guten Auge<br />

lassen sich hier sensationelle Bilder schießen.<br />

Nach unten schauen nicht vergessen: Die<br />

stimmungsvolle Ste<strong>in</strong>stiege mit ihren Ritzen<br />

ist e<strong>in</strong> absolutes Feuersalamander-Paradies.<br />

Noch viel älter ist die Kalvarienbergkirche,<br />

zu der der Kreuzweg h<strong>in</strong>aufführt: Bereits im<br />

achten Jahrh<strong>und</strong>ert gab es hier e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>siedlerklause,<br />

1381 fand die „Kirche zur heiligen<br />

Margaretha“ erstmals urk<strong>und</strong>liche Erwähnung.<br />

Zwischen 1651 <strong>und</strong> 1654 wurde die<br />

Kirche <strong>in</strong> ihrer heutigen Form errichtet. Der<br />

hölzerne Zwiebelhelm stammt aus 1846. Das<br />

älteste <strong>und</strong> bedeutendste Werk ist e<strong>in</strong> Gnadenbild<br />

aus dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert, das sich <strong>in</strong><br />

der Maria Thal Kapelle bef<strong>in</strong>det (1659).<br />

E<strong>in</strong> weiterer Fixpunkt: Der Friedhof hoch<br />

über der Donau mit der Hl.-Grab-Kapelle.<br />

Nicht m<strong>in</strong>der spannend der Rückweg nach<br />

L<strong>in</strong>z: Durch e<strong>in</strong> Holzgatter geht es immer stetig<br />

<strong>und</strong> flott bergan, ehe man – immer l<strong>in</strong>ks<br />

haltend – die Aussichtskanzel am Fre<strong>in</strong>berg<br />

(der früher auch Galgenberg genannt wurde)<br />

<strong>und</strong> die danebenliegende Franz Josef-Warte<br />

mit der wohl grandiosesten Sicht auf L<strong>in</strong>z<br />

erreicht. Beim weiteren Rückweg <strong>in</strong> die Stadt<br />

kann man nebenbei auch noch das Schloss<br />

samt famosen Abstieg über die Hofgasse h<strong>in</strong>unter<br />

zur Altstadt mitnehmen. In Summe<br />

ganz großes K<strong>in</strong>o!<br />

i<br />

KREUZWEG UND KALVARIENBERGKIRCHE IN ST. MARGARETHEN<br />

Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den Kreuzweg bef<strong>in</strong>det sich etwa zwei Kilometer oberhalb der Nibelungenbrücke<br />

(L<strong>in</strong>zer Seite) an der Donau. Hierher zu Fuß entlang der B<strong>und</strong>esstraße oder<br />

mit der Busl<strong>in</strong>ie 26 (ab Haltestelle Obere Donaulände).<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!