22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

34. Flucht nach oben<br />

Steiler Ausweg vor den gefürchteten Donauhochwässern<br />

L<strong>in</strong>z <strong>und</strong> die Donau – e<strong>in</strong>e unendliche Geschichte. Heute erfreut man sich an den positiven<br />

Seiten des Flusse – Baden, Chillen, Sporteln. Doch <strong>in</strong> früheren Zeiten war die Freude mit dem<br />

für das damals beschauliche L<strong>in</strong>z viel zu gewaltigen Strom überschaubar. E<strong>in</strong>e heute noch<br />

bestehende „Wasserstiege“ zwischen Nibelungenbrücke <strong>und</strong> Römerbergtunnel sollte Bew<strong>ohne</strong>rn<br />

des Donautals e<strong>in</strong>en Fluchtweg vor den damals noch um e<strong>in</strong>iges unberechenbaren<br />

Hochwässern ermöglichen.<br />

Hochwässer s<strong>in</strong>d beileibe ke<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung<br />

der Neuzeit oder des Klimawandels: Die unregulierte<br />

<strong>und</strong> <strong>ohne</strong> Kraftwerke gezähmte<br />

Donau pflegte die vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

mit überraschender Regelmäßigkeit über die<br />

Ufer zu treten <strong>und</strong> L<strong>in</strong>z heimzusuchen.<br />

Das älteste bekannte<br />

Hochwasser datiert aus dem<br />

Jahre 1012, das gewaltigste fand<br />

1501 statt.<br />

Die Obere Donaulände, also jenes<br />

Gebiet stromaufwärts des<br />

Hauptplatzes, war auch vor<br />

h<strong>und</strong>erten Jahren bereits bewohnt,<br />

die Häuser zwängten<br />

sich auf dem engen Streifen<br />

zwischen Felswänden, steilen<br />

Waldhängen <strong>und</strong> der Donau,<br />

lediglich e<strong>in</strong> schmaler Treppelweg<br />

führte damals von L<strong>in</strong>z<br />

Richtung Westen nach Wilher<strong>in</strong>g. Der tatsächliche<br />

Bau e<strong>in</strong>er Straße geschah <strong>in</strong> Etappen:<br />

1608 war die Verb<strong>in</strong>dung bis zum Kalvarienberg<br />

<strong>in</strong> St. Margarethen fertiggestellt, von<br />

1833-1837 folgte der Ausbau als „Nibelungenstraße“<br />

bis nach Passau.<br />

Aber zurück zur Wasserstiege: Diese wurde<br />

<strong>in</strong> ihrer heutigen, ste<strong>in</strong>ernen Form 1843 angelegt<br />

(zuvor führte e<strong>in</strong> Prügelweg aus Holz<br />

Richtung Schlossberg h<strong>in</strong>auf).<br />

Sie war für die Bew<strong>ohne</strong>r des<br />

Donautals die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit,<br />

bei Hochwasser trockenen<br />

Fußes <strong>in</strong> die Stadt zu gelangen.<br />

E<strong>in</strong>en knappen Kil0meter<br />

stromaufwärts bef<strong>in</strong>det sich der<br />

1731 erstmals erwähnte, nicht<br />

m<strong>in</strong>der steile L<strong>in</strong>zer Königsweg,<br />

der e<strong>in</strong>e ähnliche Funktion <strong>in</strong>nehatte<br />

<strong>und</strong> bereits zur Römerzeit<br />

bestanden haben soll. Trotz<br />

der massiven Ste<strong>in</strong>stufen ist<br />

die Abnützung über die letzten<br />

fast 180 Jahre beträchtlich. Der<br />

kurze, steile Anstieg lohnt sich: Oben angekommen,<br />

steht man an e<strong>in</strong>em der schönsten<br />

Aussichtspunkte hoch der Donau – mit dem<br />

L<strong>in</strong>zer Schloss als <strong>würdige</strong>n Rahmen.<br />

i<br />

DIE <strong>LINZ</strong>ER WASSERSTIEGE<br />

1843 wurde die Wasserstiege als Fluchtweg vor Donauhochwässern angelegt. Der E<strong>in</strong>stieg<br />

bef<strong>in</strong>det sich etwa 500m westlich des Hauptplatzes an der B<strong>und</strong>esstraße neben<br />

dem Salzstadel (1567), <strong>in</strong> dem jahrh<strong>und</strong>ertelang Salz e<strong>in</strong>gelagert wurde.<br />

76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!