22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

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26. Der verwunschene Park<br />

R<strong>und</strong> um die ehemalige Hatschek-Villa am Bauernberg<br />

E<strong>in</strong>e „barbarische Zerstörungswelle gegen die historische Kultur der Landeshauptstadt“<br />

nennt der ehemalige Landeskonservator Wilfried Lipp die im vorigen Jahrh<strong>und</strong>ert begonnene<br />

Abrisswelle <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z – 1972 musste auch die im Jugendstil erbaute Hatschek-Villa am<br />

Bauernberg e<strong>in</strong>er optisch scheußlichen Landwirtschaftskammer weichen. Von der Villa konnte<br />

damals zum<strong>in</strong>dest der Teich <strong>und</strong> teilweise auch der Park erhalten werden. E<strong>in</strong> wahres<br />

L<strong>in</strong>zer Kle<strong>in</strong>od!<br />

Was <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z generationenübergreifend <strong>und</strong><br />

man möchte fast schon sagen von den Stadtoberen<br />

mit Inbrunst gelebt wird, ist die Abrissmentalität.<br />

Prom<strong>in</strong>enteste Opfer dieser<br />

Entwicklung s<strong>in</strong>d u.a. das Schiffmeisterhaus<br />

an der Donaulände (1962 abgerissen), das<br />

Schloss Hagen am Pöstl<strong>in</strong>gberg<br />

(1963), die Wollzeugfabrik (1969<br />

gesprengt), die historische Eisenbahnbrücke<br />

(2015 zerlegt) <strong>und</strong><br />

die Hatschek-Villa am Bauernberg<br />

(R.I.P. 1972).<br />

Der Bauernberg an den Abhängen<br />

zwischen dem L<strong>in</strong>zer<br />

Stadion <strong>und</strong> der Waldeggstraße<br />

hat e<strong>in</strong>e spannende Geschichte.<br />

Während weiter oben – am<br />

heutigen Stadiongelände – Ziegel<br />

hergestellt wurden, diente<br />

der untere Bereich bis 1900 als<br />

Sandabbaustätte für das dynamisch<br />

wachsende L<strong>in</strong>z. 1910 schenkte der<br />

Industrielle Ludwig Hatschek der Stadt die<br />

an se<strong>in</strong>e Villa angrenzenden Gründe, um hier<br />

e<strong>in</strong>en Park zu schaffen. Heute liegt der Park<br />

zwar etwas abseits des hektischen Stadttreibens,<br />

er ist aber e<strong>in</strong>er der schönsten der City.<br />

Speziell jener Bereich, der zur ehemaligen<br />

Hatschek-Villa gehört. Von der Villa selbst<br />

steht nur mehr das große E<strong>in</strong>fahrtstor, Teile<br />

des schmiedeeisernen Zauns<br />

sowie das Pförtnergebäude. Die<br />

heute hier bef<strong>in</strong>dliche Landwirtschaftskammer<br />

wirkt wie<br />

e<strong>in</strong> stumpfes Symbol e<strong>in</strong>er nur<br />

im Output unansehnlich-konturlosen<br />

Modernisierungswelle,<br />

die bis heute andauert. Die im<br />

Jugendstil erbaute Parkanlage<br />

wurde 1911 bis 1915 geschaffen.<br />

Ludwig Hatschek spendete e<strong>in</strong>ige<br />

Kunstwerke für den Park, wie<br />

etwa den von Adolf Wagner von<br />

der Mühl geschaffenen Berggeist,<br />

den Aphroditentempel<br />

<strong>und</strong> den Neptunbrunnen. Schönster Platz: der<br />

e<strong>in</strong>gefasste Teich – speziell bei Sonnenaufgang<br />

e<strong>in</strong> wahrlich magischer Platz.<br />

i<br />

60<br />

HATSCHEK-PARK AM BAUERNBERG<br />

Trotz der Abrisswut, der L<strong>in</strong>z leider auch heute noch viel zu oft anheim fällt, s<strong>in</strong>d vom<br />

Park der Hatschek-Villa noch e<strong>in</strong> paar Kle<strong>in</strong>ode erhalten. Der Park bef<strong>in</strong>det sich r<strong>und</strong><br />

um die Landwirtschaftskammer am Bauernberg. Adresse: Auf der Gugl 3, 4020 L<strong>in</strong>z.

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