22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

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21. Die L<strong>in</strong>zer Hochwassermarken<br />

L<strong>in</strong>z <strong>und</strong> das Auf <strong>und</strong> Ab der Donau<br />

In den Tagen r<strong>und</strong> um den 4. Juni 2013 wurde L<strong>in</strong>z von e<strong>in</strong>em der schlimmsten Hochwässer<br />

der vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erte heimgesucht. Nur 1954 stieg die Donau <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z <strong>in</strong> den letzten<br />

500 Jahren noch höher. Wann das nächste Hochwasser kommt, weiß ke<strong>in</strong>er – aber DASS es<br />

kommt, ist fix. Viele Hochwassermarken <strong>in</strong> der Stadt er<strong>in</strong>nern an die Hochstände.<br />

Noch wenige Tage vor dem 4. Juni 2013 rechnete<br />

man nicht mit e<strong>in</strong>em gewaltigen Anschwellen<br />

der Donau, L<strong>in</strong>z entg<strong>in</strong>g damals<br />

nur knapp e<strong>in</strong>er Katastrophe – der<br />

Donaudamm beim Brucknerhaus<br />

etwa hatte gerade noch e<strong>in</strong>en Meter<br />

“Luft”, bevor das Wasser <strong>in</strong> die<br />

City geschwappt wäre.<br />

Noch heftiger war‘s Anfang Juli<br />

1954, als s<strong>in</strong>tflutartige Dauerniederschläge<br />

<strong>in</strong> Bayern <strong>und</strong> OÖ für<br />

e<strong>in</strong> schnelles Ansteigen der Donau<br />

sorgten – am Ende wurde e<strong>in</strong><br />

Pegel von 962 Zentimetern gemessen<br />

– 30 mehr als das Hochwasser<br />

2013. Aufgr<strong>und</strong> fehlender Dämme<br />

stieß das Wasser damals bis zum<br />

Pfarrplatz vor, große Teile des Hafenviertels<br />

standen unter Wasser.<br />

Über 20 Quadratkilometer waren<br />

überschwemmt – fast 20 Prozent<br />

der gesamten Stadt, 6.000 Menschen<br />

mussten sogar evakuiert werden. Noch<br />

dramatischer war es bei der Jahrtausendflut<br />

1501 – das zehn Tage lang anhaltende Hochwasser<br />

überstieg das 1954er-Hochwasser<br />

nochmals um e<strong>in</strong>en guten Meter…<br />

Am Pegel L<strong>in</strong>z – 100 Meter westlich<br />

der Nibelungenbrücke am<br />

Donauufer – zeugen die E<strong>in</strong>tragungen<br />

von der immer wiederkehrenden,<br />

archaischen Urgewalt<br />

der Donau. Über die Stadt verteilt<br />

f<strong>in</strong>den sich viele historische<br />

Hochwassermarken aus vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten – bei der Stadtpfarrkirche<br />

<strong>in</strong> Urfahr etwa aus den<br />

Jahren 1501 <strong>und</strong> 1787. Weitere<br />

f<strong>in</strong>den sich an mehreren Stellen –<br />

die wohl ungewöhnlichste auf der<br />

untersten Stufe des Stiegenhauses<br />

im Stifterhaus, datiert vom 3. Februar<br />

1862. Die umfangreichste<br />

Sammlung von historischen Donau-Pegelständen<br />

versteckt sich<br />

am Haus Ottensheimer Straße 60<br />

<strong>in</strong> Alturfahr, dezent angebracht h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er<br />

Dachr<strong>in</strong>ne (Foto l<strong>in</strong>ks).<br />

i<br />

<strong>LINZ</strong>ER PEGELSTÄNDE<br />

Pegel L<strong>in</strong>z – 100m oberhalb der Nibelungenbrücke: Marken von 1501 <strong>und</strong> 1787 an der<br />

Stadtpfarrkirche Urfahr (Schulstraße 4) I Marke von 1862 im Stifterhaus (Stiegenhaus),<br />

Orig<strong>in</strong>al-Marken von 1862 <strong>und</strong> 1899 bei der Kapelle Maria Heilbrunn knapp vor St.<br />

Margarethen, Marke von 1954 beim Gleißner-Haus, am Pfarrplatz <strong>und</strong> beim Posthof.<br />

Pegelstände aller großen Hochwässer beim Haus Ottensheimer Straße 60.<br />

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