55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees
Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen. Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.
20. Das Römische Hochhaus Die Römer prägten das Leben in Linz fast 500 Jahre lang Lentia – das antike Linz zur Römerzeit – eine beachtliche Siedlung, was Funde beim Schloss, in der Klammstraße, am Hauptplatz, bei der Kreuzschwesternschule, an der Spittelwiese und am Hauptplatz belegen. Klar nachweisen lässt sich ein Militärlager vom 1. Jahrhundert bis in das frühe 3. Jahrhundert. Ein stummer Zeuge dieser Zeit steht weitgehend unbeachtet im Wald des Donautals westlich der Stadt. Das römische Lentia bestand vornehmlich aus einem bis zu drei Hektar großen Grenzschutzkastell des römischen Weltreichs und wurde 46.n.Chr. erbaut. Zur Römerzeit waren aber nicht Linz, sondern Wels (Ovilava) und Enns (Lauriacum) die Zentren unseres Bundeslandes – beide wurden anders als Linz zur Stadt bzw. zur ranghöheren Kolonie erhoben. Gut 500 Jahre lang prägten die Römer die Kultur und das Leben in Linz, ehe feindliche Germanenstämme 488.n.Chr. einen Rückzug erzwangen. Im Donautal, an den Hängen des Kürnbergwaldes, entstand Mitte des zweiten Jahrhunderts als römische Grenzanlage und Teil des Limes ein etwa 12 bis 15 Meter hoher Wachturm. Der Bau war eine stattliche Erscheinung und bot beste Aussicht bis hinaus ins Ottensheimer Becken. Um den Turm herum befand sich einst ein breiter Wall samt Erdgraben. Der zehn mal zehn Meter breite Turm bot Platz für sechs Soldaten, die hier 24/7 ihren Dienst versahen. Der Bau diente vor allem als Beobachtungs- und Signalposten. Die für das Dach verwendeten Ziegel stammten aus einer Ziegelei, die von den Römern im nahen Wilhering betrieben wurde. Spannend auch die Geschichte der Entdeckung des Römerturms: Auf der Suche nach Astwerk entdeckte im Jahr 1936 ein Tierpräparator des OÖ. Landesmuseums Mauerreste, sie blieben aber dennoch kaum beachtet. Bis 1939 wurde lediglich der Grundriss freigelegt, die tatsächliche Konservierung fand jedoch erst 1991 statt. Viele weitere Funde belegen die kulturell sehr prägende Ära der Römer in Linz. Anspieltipp: Das Schlossmuseum beherbergt umwerfend spannende Ausstellungsstücke aus der Linzer Römerzeit. i DER RÖMISCHE WACHTURM IM DONAUTAL Im Hirschleithengraben, direkt am Prinzensteig (ein Altweg, der als Wanderweg vom Stift Wilhering in den Kürnberger Wald führt), befinden sich die Reste eines erst 1936 entdeckten Römischen Wachturms aus dem 2. Jhdt. Zugang: vom Parkplatz an der Hainzenbachstraße, etwa 500m oberhalb der Donau in etwa zehn Gehminuten. 48
Eine Schautafel bei den Resten des Römerturms aud dem 2. Jhdt. n.Chr. im Kürnbergwald zeigt den Aufbau des „Römischen Hochhauses“
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