22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

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<strong>55</strong>. Dreierlei Stadtmauer<br />

Die letzten Reste des e<strong>in</strong>st wehrhaften L<strong>in</strong>z<br />

Wie jede Stadt hatte auch L<strong>in</strong>z im Laufe se<strong>in</strong>er wechselhaften Geschichte e<strong>in</strong>e Stadtmauer –<br />

oder genauer gesagt deren drei. Übrig ist davon kaum noch was, aber e<strong>in</strong> paar Reste s<strong>in</strong>d bei<br />

genauer Suche doch zu f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> besonderes Relikt steht unsche<strong>in</strong>bar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Innenhof.<br />

Die <strong>in</strong> den 1830er-Jahren errichtete Maximilianische<br />

Turml<strong>in</strong>ie war die letzte Befestigung<br />

<strong>in</strong>/r<strong>und</strong> um L<strong>in</strong>z, auch wenn es sich<br />

um ke<strong>in</strong>e Stadtmauer im klassischen S<strong>in</strong>n,<br />

sondern um e<strong>in</strong>e Verteidigungsl<strong>in</strong>ie weit<br />

draußen vor der Stadt handelte.<br />

Die erste – <strong>und</strong> älteste – Stadtmauer umfasste<br />

nur die <strong>in</strong>nerste Altstadt r<strong>und</strong> um den Alten<br />

Markt. Der genaue Verlauf lässt<br />

sich nicht mehr zurückverfolgen,<br />

weil es ke<strong>in</strong>e Aufzeichnungen<br />

gibt. Vermutlich zog sich<br />

diese Mauer vom L<strong>in</strong>zer Schloss<br />

h<strong>in</strong>unter zum Tummelplatz<br />

<strong>und</strong> über die Hahnengasse beim<br />

Alten Markt Richtung Donau<br />

<strong>und</strong> h<strong>in</strong>auf zum Schlossberg.<br />

Völlig unsche<strong>in</strong>bar <strong>und</strong> versteckt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>terhof f<strong>in</strong>det<br />

sich e<strong>in</strong> letztes Stück dieses Ur-<br />

Walls, der 1238 abgetragen wurde.<br />

Der sich tapfer haltende Mauerrest dürfte<br />

aus der Zeit um 1000 bis 1100 stammen.<br />

Zu f<strong>in</strong>den ist die Mauer im Innenhof neben<br />

dem Haus Hahnengasse 3 (durch den Torbogen,<br />

dann rechts h<strong>in</strong>ten) oder am Ende des<br />

Durchgangs Haus Hauptplatz 15-16 (Beschilderung<br />

„Irish Pub“ folgen). Im Untergeschoß<br />

des Hauses Hauptplatz 24 (Geschäft „s‘Fachl“)<br />

f<strong>in</strong>den sich ebenfalls (vermutliche) Mauerreste<br />

<strong>und</strong> Bögen/siehe Bild unten).<br />

Ab 1238 wurde aufgr<strong>und</strong> des Wachstums der<br />

Stadt die alte Mauer abgerissen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e neue<br />

errichtet, die entlang der Promenade über den<br />

Graben h<strong>in</strong>unter bis knapp vor die Donau<br />

<strong>und</strong> wieder zurück zum Schloss<br />

verlief. Nach dem großen Stadtbrand<br />

im Jahre 1800, dem große<br />

Teile des Landhauses <strong>und</strong> der<br />

Altstadt zum Opfer fielen, wurde<br />

die Stadtmauer aufgelassen<br />

<strong>und</strong> der Wassergraben r<strong>und</strong> ums<br />

Landhaus großteils zugeschüttet.<br />

Letzte Reste dieser zweiten<br />

Stadtmauer f<strong>in</strong>den sich am Stiegenaufgang<br />

des Schlosses beim<br />

Tummelplatz, im Pfarrhof am<br />

Pfarrplatz sowie beim Salzstadel<br />

an der Donau (Fassade). 30 Jahre später (1833)<br />

versuchte man sich am erwähnten Maximilianischen<br />

Verteidigungswall r<strong>und</strong> um L<strong>in</strong>z,<br />

aber auch der wurde nur zwei Jahrzehnte später<br />

wegen militärischer S<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Wehrlosigkeit<br />

aufgelassen.<br />

118i<br />

DIE DREI <strong>LINZ</strong>ER STADTMAUERN<br />

Dreimal versuchte sich L<strong>in</strong>z mit Mauern <strong>und</strong> Befestigungen vor äußerlichem Unbill zu<br />

schützen: 1238 wurde die erste L<strong>in</strong>zer Stadtmauer r<strong>und</strong> um die engere Altstadt e<strong>in</strong>gerissen,<br />

im Jahr 1800 dann die zweite (Graben-Promenade) <strong>und</strong> 1858 schließlich die dritte<br />

<strong>und</strong> letzte. Ob‘s das endgültig war mit den Mauern?

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