22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

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52. Hartes Pflaster L<strong>in</strong>z<br />

Als Ste<strong>in</strong>e noch die L<strong>in</strong>zer Straßen säumten<br />

Nur mehr <strong>in</strong> ganz wenigen L<strong>in</strong>zer Straßen ist das alte, kunstvoll gestaltete Granit-Kopfste<strong>in</strong>pflaster<br />

heute noch zu f<strong>in</strong>den – etwa <strong>in</strong> der Altstadt. Was kaum jemand weiß: In unzähligen<br />

Straßenzügen schlummern die teilweise <strong>in</strong>takten Granitstraßen unter e<strong>in</strong>er dicken Teerschicht<br />

– manchmal kommen sie aber wieder zum Vorsche<strong>in</strong>...<br />

In L<strong>in</strong>z s<strong>in</strong>d die alten Kopfste<strong>in</strong>pflasterstraßen<br />

<strong>und</strong> Gassen so gut wie ausgestorben –<br />

die meisten wurden mit dem immer stärker<br />

werdenden Autoverkehr <strong>in</strong> den 1970er-Jahren<br />

e<strong>in</strong>fach mit e<strong>in</strong>er dicken Asphaltschicht<br />

überzogen. Viele ältere L<strong>in</strong>zer er<strong>in</strong>nern sich<br />

noch an die “Rumpelpisten” <strong>in</strong> der gesamten<br />

Innenstadt oder am großen Kreisverkehr auf<br />

der Blumau. In der L<strong>in</strong>zer Hofgasse<br />

ist noch der alte Straßenbelag<br />

zu f<strong>in</strong>den, der über die<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte von (Holz)Rädern<br />

<strong>und</strong> Schuhsohlen glattpoliert<br />

wurde. Besonders spannend<br />

ist der Innenhof des Hauses<br />

Hauptplatz 19, der mit se<strong>in</strong>er<br />

Pflasterung <strong>und</strong> den kunstvollen<br />

Bögen an den historischen<br />

Stadtkern e<strong>in</strong>er italienischen<br />

Stadt er<strong>in</strong>nert.<br />

In der Altstadt s<strong>in</strong>d die Kopfste<strong>in</strong>pflaster (aus<br />

Stadtbild- <strong>und</strong> Denkmalschutzgründen) noch<br />

zu f<strong>in</strong>den – auch auf der Landstraße, diese<br />

s<strong>in</strong>d aber großteils jüngeren Ursprungs <strong>und</strong><br />

den alten Belägen lediglich nachempf<strong>und</strong>en.<br />

Die Granitste<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d zwar langlebiger als der<br />

Asphalt, aber auch teurer <strong>und</strong> aufwändiger zu<br />

re<strong>in</strong>igen – <strong>und</strong> sie verursachen vor allem viel<br />

mehr Lärm aufgr<strong>und</strong> des größeren Rollwiderstandes.<br />

Auch Radler, Roller <strong>und</strong> stöckelbeschuhte<br />

Damen haben ke<strong>in</strong>e Freude mit<br />

dem spaltenreichen Untergr<strong>und</strong>. Aber ganz<br />

vergessen s<strong>in</strong>d die legendären Kopfste<strong>in</strong>pflasterstraßen<br />

nicht: Da <strong>und</strong> dort kommen sie<br />

immer wieder zum Vorsche<strong>in</strong><br />

– wenn der neue, bei weitem<br />

nicht so dauerhafte Belag wegen<br />

Hitze oder Kälte aufbricht.<br />

In der L<strong>in</strong>zer Herrenstraße tauchen<br />

nicht nur alte Pflasterungen,<br />

sonder auch immer wieder<br />

Gleisreste der ehemaligen<br />

Straßenbahnl<strong>in</strong>ie M auf, die bei<br />

ihrer Stilllegung 1968 ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>fach mit Asphalt überzogen<br />

wurden. Besonders im L<strong>in</strong>zer<br />

Hügelland – etwa am Puchenauer Kreuzweg<br />

oder auf dem Wanderweg von St. Magdalena<br />

nach Oberbair<strong>in</strong>g – f<strong>in</strong>det man jahrh<strong>und</strong>ertealte<br />

Karrenwege, die noch sensationell erhalten<br />

s<strong>in</strong>d. Bereits die Römer bauten ihre Straßen<br />

nach demselben System.<br />

112i<br />

In L<strong>in</strong>z bestimmten mit Granitste<strong>in</strong>en gepflastere Wege bis <strong>in</strong> die 1960er-Jahre das<br />

Straßenbild. Erst mit dem Siegeszug des Autos nahm der monotone E<strong>in</strong>satz von Asphalt<br />

im Straßenbau auch <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z überhand. Heute gibt es nur mehr wenige Pflasterste<strong>in</strong>straßen<br />

– etwa <strong>in</strong> der Altstadt.<br />

-> www.l<strong>in</strong>za.at/kopfste<strong>in</strong>pflasterstrassen

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