22.04.2022 Aufrufe

55 merk-würdige Orte in LINZ - ohne Schnickschnack und Klischees

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

Visit Linz mal komplett anders: ohne Dreifaltigkeitssäule, blinkende Museen der Zukunft, dem Linzer Schloss oder der schon 100mal im Kreis gefahrenen Grottenbahn. 55 andere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten, vermeintliche Second Places, die selbst alteingesessene Linzer so noch nicht gesehen haben, in kompakter Buchform. Für Urbanisten, Neugierige, Besucher und für alle „Dasigen“, die ihre Stadt neu und mit anderen Augen entdecken wollen.

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51. Die L<strong>in</strong>zer Schiffswerft<br />

Geburtsort von über 1.500 Schiffen<br />

Als e<strong>in</strong>es der geschichtsträchtigsten Unternehmen der Stadt gilt zweifels<strong>ohne</strong> die L<strong>in</strong>zer<br />

Schiffswerft, die bereits 1840 gegründet wurde. Auch die Lage des Unternehmens im W<strong>in</strong>terhafen<br />

könnte fe<strong>in</strong>er nicht se<strong>in</strong>. Auch wenn es heute relativ beschaulich zugeht <strong>und</strong> hauptsächlich<br />

kle<strong>in</strong>e Reparaturarbeiten <strong>und</strong> Havarie-Behebungen durchgeführt werden, wurden<br />

<strong>in</strong> der Schiffswerft seit 1840 über 1.500 Schiffe „geboren.“<br />

Der erste metallene Donaufrachtkahn verließ<br />

die Schiffswerft bereits im Gründungsjahr<br />

1840 <strong>und</strong> machte sich gleich mit 200 Tonnen<br />

Salz auf se<strong>in</strong>e Jungfernfahrt nach Wien auf.<br />

Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts waren im Unternehmen<br />

bereits 650 Mitarbeiter angestellt.<br />

Raddampfer, Spezialanfertigungen, Polizeiboote<br />

<strong>und</strong> vieles mehr wurde <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z erzeugt<br />

<strong>und</strong> teilweise auf dem Landweg<br />

„verschifft“. Die Schiffswerft<br />

gehörte zudem zu den<br />

größten Rüstungsbetrieben<br />

des Gaues Oberdonau. Neben<br />

verschiedensten Transport-,<br />

Tank- <strong>und</strong> M<strong>in</strong>enräumschiffen,<br />

wurden sogar U-Boote für<br />

die deutsche Kriegsmar<strong>in</strong>e<br />

gebaut.<br />

Imposant: Die 270 Meter lange Slip-Anlage,<br />

die 135 Meter-Schiffe mit bis zu 2.500 Tonnen<br />

aus dem Wasser holen kann. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Spaziergang zum W<strong>in</strong>terhafen-Spitz (ab<br />

Hauptplatz ca. 3,5km die Donau entlang)<br />

lässt sich das Treiben auf der anderen Seite<br />

des ehemaligen Donau-Seitenarms besonders<br />

gut beobachten. Ihre Blütezeit hatte die L<strong>in</strong>zer<br />

Schiffswerft zwischen 1974 <strong>und</strong> Anfang<br />

der 1990er-Jahre, als das Unternehmen der<br />

staatlichen voestalp<strong>in</strong>e gehörte. Große Aufträge<br />

für die damalige Sowjetunion, Deutschland<br />

<strong>und</strong> viele andere Länder standen auf<br />

der Tagesordnung. Danach wurde es um die<br />

Schiffswerft L<strong>in</strong>z immer ruhiger, die mittlerweile<br />

wieder e<strong>in</strong> privates, gut<br />

laufendes Unternehmen mit<br />

100 Mitarbeitern ist. Und<br />

neben vielen kle<strong>in</strong>en Reparaturaufträgen<br />

gibt es nach<br />

wie vor immer wieder e<strong>in</strong>ige<br />

spannende Neubestellungen<br />

– wie etwa 2006, als man für<br />

die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft<br />

e<strong>in</strong> 54 Meter langes<br />

<strong>und</strong> 700 Personen fassendes Schiff baute.<br />

Die „Panta Rhei“ wurde mangels Wasserverb<strong>in</strong>dung<br />

am Landweg 564 Kilometer weit auf<br />

der Straße <strong>in</strong> die Schweiz geliefert. Aufgr<strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>er Lage ist das Areal auch e<strong>in</strong> Naturparadies<br />

für Wasservögel, die chillig <strong>in</strong> direkter<br />

Umgebung der aufgebockten Schiffe nisten.<br />

110i<br />

DIE <strong>LINZ</strong>ER SCHIFFSWERFT<br />

Die gewaltige Slip-Anlage der Schiffswerft vermittelt Welthafen-Flair à la (M<strong>in</strong>i-)Rotterdam<br />

oder Hamburg. Die Donauschiffe s<strong>in</strong>d zwar nur bis zu 135 Meter lang <strong>und</strong> reichen<br />

an die über 400 Meter langen Frachtschiffe der Weltmeere nicht heran. Deren Größe<br />

bee<strong>in</strong>druckt dennoch, wenn sie aufgebockt daliegen. -> www.l<strong>in</strong>za.at/werft

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