zukunft der DB - Toni Hofreiter
zukunft der DB - Toni Hofreiter
zukunft der DB - Toni Hofreiter
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ARBEITSPLÄTZE UND BAHN<br />
Nur wenn es mehr Verkehr auf <strong>der</strong> Schiene gibt, kann<br />
es auch mehr Arbeitsplätze in diesem Bereich geben.<br />
Nach unseren Vorstellungen würde rund die Hälfte <strong>der</strong><br />
heute im Schienenverkehr bei <strong>der</strong> <strong>DB</strong> AG Beschäftigten<br />
in <strong>der</strong> bundeseigenen Schieneninfrastrukturgesellschaft<br />
arbeiten. Für sie würde sich also nicht sehr viel<br />
än<strong>der</strong>n. Die Trennung von Netz und Betrieb bietet<br />
die Chance, dass <strong>der</strong> Schienenverkehr mit vielen Unternehmen<br />
wie<strong>der</strong> Marktanteile von <strong>der</strong> Straße hinzugewinnt.<br />
Damit entstehen auch neue Arbeitsplätze,<br />
sowohl bei den Bahnen direkt, aber auch z. B. bei<br />
Bahnindustrie und -dienstleistern. Bahnchef Mehdorns<br />
Interesse ist die Bewahrung des Status Quo ohne Wettbewerb<br />
und die Fortsetzung des Stellenabbaus wie in<br />
den vergangenen Jahren.<br />
Wir Grüne nehmen die Sorgen <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>der</strong><br />
<strong>DB</strong> vor anstehenden Verän<strong>der</strong>ungen ernst und setzen<br />
uns ein für beschäftigungsichernde Vertragsmodalitäten.<br />
Daher muss für jede Weiterentwicklung klar gelten,<br />
dass <strong>der</strong> Beschäftigungssicherungsvertrag bis<br />
2010 für alle Beschäftigten <strong>der</strong> <strong>DB</strong> AG im vollen Umfang<br />
erhalten bleibt. Gleiches gilt für das Tarifgefüge<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten. Die Rechte <strong>der</strong> Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer müssen bei einer Privatisierung<br />
von Transportgesellschaften vertraglich abgesichert<br />
werden. Derartiges ist bei vergleichbaren Transaktionen<br />
üblich und kann vom Bund zur Bedingung<br />
gemacht werden. Wir setzen die Priorität nicht auf die<br />
Partikularinteressen von Mehdorn und Transnet, son<strong>der</strong>n<br />
auf die Schaffung möglichst vieler Arbeitsplätze<br />
im Gesamtsystem, welches aus vielen Wettbewerbern<br />
besteht.<br />
Bundestag.<br />
KONTAKT<br />
Im Deutschen Bundestag ist <strong>der</strong> promovierte Biologe<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Ausschusses für Verkehr Bau und<br />
Stadtentwicklung sowie stellvertreten<strong>der</strong> Sprecher<br />
des Fraktions-Arbeitskreises II "Umwelt&Energie,<br />
Verbraucher&Agrar, Verkehr&Bau, Tourismus und<br />
Sport".<br />
<strong>Toni</strong> <strong>Hofreiter</strong> setzt sich als Mitglied des Bundestagsausschusses<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
schwerpunktmäßig für eine Verlagerung des Verkehrs<br />
von <strong>der</strong> Straße auf die Schiene, für Verkehrssicherheit<br />
und für <strong>zukunft</strong>sfähige Mobilitätskonzepte ein.<br />
Als bayerischer Abgeordneter ist <strong>Toni</strong> <strong>Hofreiter</strong> mit<br />
seinem Team darüber hinaus Ansprechpartner für die<br />
Themen Natur- und Umweltschutz, Landwirtschaft<br />
und Agro-Gentechnik, soweit es sich um bayerische<br />
Belange handelt.<br />
Dr. <strong>Toni</strong> <strong>Hofreiter</strong>, MdB (V.i.S.d.P.)<br />
Büro Berlin: Skadi Krause, Rüdiger Herzog<br />
Platz <strong>der</strong> Republik 1, 11011 Berlin<br />
Tel.: 030 / 227 - 745 15, Fax: 030 / 227 - 766 45<br />
anton.hofreiter@bundestag.de<br />
Regionalbüro München: Dr. Volker Leib, Markus Büchler<br />
Sendlinger Straße 47, 80331 München<br />
Tel: 089 / 46 13 65 84, Fax: 089 / 46 13 65 85<br />
anton.hofreiter@wk.bundestag.de<br />
Regionalbüro Nürnberg: Steffi Leisenheimer<br />
Bettelheimstr. 18, 90471 Nürnberg<br />
Tel: 0163 / 971 93 13, leisenheimer@toni-hofreiter.de<br />
Regionalbüro Landshut: Rosi Steinberger<br />
Rosenweg 12, 84036 Kumhausen<br />
steinberger@toni-hofreiter.de<br />
ZUKUNFT DER <strong>DB</strong><br />
Wohin fährt die<br />
Deutsche Bahn?
PREISWERT UND BENUTZERFREUND-<br />
LICH<br />
Wir brauchen eine neue Bahnpolitik mit frischen Ideen und<br />
neuen Köpfen. Die Vorteile des Reisens mit <strong>der</strong> Bahn sind<br />
unbestritten. Mit <strong>der</strong> Bahn zu reisen ist rund zweieinhalb<br />
Mal klimafreundlicher als Autofahren. Die Bahn ist zudem<br />
das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel. Und nicht zu vergessen:<br />
die Bahn bietet Mobilität für alle, also auch für Kin<strong>der</strong>,<br />
Ältere, Kranke und sozial Schwache. Wir setzen deshalb<br />
auf die Bahn als das älteste und <strong>zukunft</strong>sfähigste Verkehrsmittel<br />
in Deutschland. Um Chancengleichheit<br />
zwischen den Verkehrsträgern herzustellen, müssen die Umwelt-<br />
und Gesundheitskosten [was ist das?] jedem Verkehrsmittel<br />
vollständig angelastet werden.<br />
Dann würde Bahnfahren im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Verkehrsmitteln deutlich preiswerter werden.<br />
Bahnfahren muss aber<br />
auch einfacher werden.<br />
Einheitliche und verständliche<br />
Tarife und durchgehende<br />
Tickets mit Anschlussfahrten<br />
an<strong>der</strong>er<br />
Partner sollten selbstverständlich sein. Benachteiligungen<br />
durch „Bedienzuschläge“ und <strong>der</strong> Abbau <strong>der</strong> Kundenbetreuung<br />
müssen <strong>der</strong> Vergangenheit angehören. Im Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> Bahnpolitik muss <strong>der</strong> Fahrgast stehen. Wir brauchen<br />
eine Pünktlichkeitsquote von annähernd 100 Prozent und<br />
einen Taktfahrplan, <strong>der</strong> schnellstmögliche Verbindungen sicherstellt.<br />
Aber auch das Angebot an Beratung und <strong>der</strong> Service<br />
an Board müssen sich deutlich verbessern. Reisen muss<br />
auch für Eltern mit Kin<strong>der</strong>n, für Rollstuhlfahrer und gehbehin<strong>der</strong>te<br />
Personen komfortabel sein. Fahrgastrechte sind<br />
deshalb das A und O für die Verbraucher. Das bedeutet, auf<br />
Verspätungen rechtzeitig aufmerksam zu machen, entstandene<br />
Schäden voll zu ersetzen und Ausweichmöglichkeiten<br />
frei zur Verfügung zu stellen. Es heißt, dass in allen Zügen –<br />
einschließlich<br />
ICE – bequeme und ausreichende Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Fahrradmitnahme geschaffen werden, wie das in allen<br />
an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n längst möglich ist.<br />
VERSPÄTUNGEN, AUSFÄLLE, KEIN<br />
ANSCHLUSS<br />
Die aktuell sichtbaren Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bahn AG sind die Folge einer langjährigen von Bahn-Vorstand<br />
und Aufsichtsrat sowie von <strong>der</strong> Bundesregierung bewusst<br />
verfolgten Strategie. Die Deutsche Bahn AG ist im<br />
Hinblick auf einen Börsengang ausschließlich auf Rentabilität<br />
getrimmt worden. Deshalb wurde:<br />
» erfahrenes Personal reduziert, die Arbeitszeiten und -bedingungen<br />
verschlechtert sowie an <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />
gespart,<br />
» <strong>der</strong> Ausverkauf eisenbahnerischen Sachverstandes betrieben,<br />
» Reservekapazitäten beim Schienennetz und bei den Fahrzeugen<br />
weitgehend abgeschafft,<br />
» Netz und Fahrzeuge auf Verschleiß gefahren,<br />
» Wartungsintervalle verlängert,<br />
» Sicherheitsstandards vernachlässigt und teilweise<br />
sogar missachtet,<br />
»Aufsichtsbehörden nicht o<strong>der</strong> falsch informiert.<br />
So wurde das eigentlich robuste Eisenbahnsystem von<br />
den Verantwortlichen kaputt gespart. Heute führen<br />
kleine „Störungen im Betriebsablauf“ zu empfindlichen<br />
Behin<strong>der</strong>ungen, weil alle Reserven systematisch entfernt<br />
wurden. Die einseitige Börsenorientierung geht<br />
vor allem zu Lasten <strong>der</strong> Bahn-Infrastruktur:<br />
» seit 1994 wurden mehr als 5.200 Kilometer Schienenstrecke<br />
stillgelegt,<br />
» bei einem Börsengang droht die Stilllegung von<br />
weiteren 14.000 Kilometern,<br />
» Überhol- und Ausweichgleise sowie Gleiswechsel<br />
wurden entfernt,<br />
» hun<strong>der</strong>te Empfangsgebäude mit Fahrkartenschalter<br />
wurden geschlossen,<br />
» viele Städte wurden vom Fernverkehr abgehängt,<br />
» <strong>der</strong> Nachtzugverkehr wurde erheblich ausgedünnt.<br />
Diese Fehlentwicklung kann nur durch eine langfristige,<br />
kundenorientierte Bahnpolitik korrigiert werden.<br />
men Schutzmaßnahmen konsequent verweigert.<br />
WELCHE EISENBAHN<br />
WOLLEN WIR?<br />
Wir Grüne treten ein für eine Flächenbahn, die aufallen<br />
Strecken, allen Bürgern Mobilität ermöglichtund sich an den<br />
Kundeninteressen orientiert. Und wir wollen, dass <strong>der</strong> Güterverkehr<br />
auf die Schiene kommt. Statt weniger überteuerter<br />
Großprojekte wollen wir das bestehende Schienennetz<br />
sanieren und ausbauen und dazu auch stillgelegte Strecken<br />
wie<strong>der</strong> in Betrieb nehmen.<br />
Wir wollen einen bundesweiten integralen Taktfahrplan, mit<br />
dem alle Städte und Regionen wie<strong>der</strong> ohne lange Warte-<br />
bzw. Umsteigvarianten erreichbar werden. Gleichzeitig wollen<br />
wir mehr Kapazitäten für den Güterverkehr auf <strong>der</strong><br />
Schiene schaffen und den grenzüberschreitenden Verkehr<br />
tags und nachts zusammen mit den an<strong>der</strong>en europäischen<br />
Staaten verbessern. Bei künftigen Neu- und Ausbaumaßnahmen<br />
sind höchste Lärmschutzstandards, auch auf bestehenden<br />
Strecken, zu berücksichtigen. Nicht Hochgeschwindigkeit<br />
auf einigen wenigen Strecken, son<strong>der</strong>n möglichst viele<br />
günstige Anschlüsse zwischen den einzelnen Zügen und<br />
Bussen sind notwendig, damit alle<br />
Fahrgäste optimale Reisezeiten erzielen können.<br />
Wir wollen die öffentliche Verantwortung für die Vorhaltung<br />
und Entwicklung einer mo<strong>der</strong>nen Schieneninfrastruktur<br />
stärken. Die öffentliche Hand als unmittelbarer Eigentümer<br />
des Schienennetzes, <strong>der</strong> Bahnhöfe, <strong>der</strong> Bahnimmobilien, <strong>der</strong><br />
Fahrgastinformation und weiterer für den Eisenbahnbetrieb<br />
notwendigen Anlagen muss die Interessen des Gemeinwohls<br />
sichern. Zugleich muss sie faire und effiziente Rahmenbedingungen<br />
für die Bewirtschaftung des<br />
Netzes und für den Bahnbetrieb setzen. Die Mobilitätsdienstleistung<br />
<strong>der</strong> Bahn gewichten wir volkswirtschaftlich<br />
schwerer als kurzfristige<br />
Gewinne eines<br />
Aktienunternehmens<br />
Deutsche Bahn AG<br />
und einen inmaligen<br />
Privatisierungserlös.